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AUGUST 1990 KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN EUROBAROMETER DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFT GENERALDIREKTION BESCHÄFTIGUNG ARBEITSBEZIEHUNGEN UND SOZIALE ANGELEGENHEITEN RUE DE LA LOI 200, B-1049 BRÜSSEL

AUGUST 1990 KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN … · die Niederlande, im Gegensatz zu anderen Benelux-Staaten, sich etwas oberhalb der 2.1 Kinder pro Familie befinden, genauso wie Dänemark,

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AUGUST 1990

KOMMISSIONDER EUROPÄISCHEN

GEMEINSCHAFTEN

EUROBAROMETERDIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFT

GENERALDIREKTION BESCHÄFTIGUNG ARBEITSBEZIEHUNGEN UND SOZIALE ANGELEGENHEITENRUE DE LA LOI 200, B-1049 BRÜSSEL

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EUROBAROMETER 32

Die öffentliche Meinung der Europäer

über

die Familie und den Wunsch nach Kindern

Bericht im Auftrag der

Kommission der Europäischen GemeinschaftenGeneraldirektion V

Arbeit, Industrielle Beziehungen und soziale Angelegenheiten

C1: Soziale Sicherheit und soziale Maßnahmen

von

INKA (Europa)Europäisches Koordinationsbüro SA/NV

August 1990

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Einleitung

Das Interesse der Europäischen Gemeinschaft für die Familie und den Wunsch nach Kindern ist nichtsNeues. Schon im Jahre 1979 wurde im Auftrag der Generaldirektion Arbeit und Soziale Angelegenheiten inden neun damaligen Mitgliedstaaten eine Eurobarometer-Untersuchung mit dem Titel "Die Europäer undihre Kinder" durchgeführt.

Die Studie, deren Ergebnisse wir heute veröffentlichen, ist weniger ehrgeizig; sie enthält lediglich vier Fragengegenüber 25 bei der vorangegangenen Untersuchung. Dennoch gebührt ihr das Verdienst, zu einemZeitpunkt durchgeführt worden zu sein, an dem sich das Europa der 12 Fragen über seine demographischeZukunft und die geeignete Politik für die europäischen Familien stellt. Denn es stimmt, daß sich dieErneuerung der Generationen unabhängig von den institutionellen Bindungen noch immer im Rahmen derFamilie abspielt.

Es muß daran erinnert werden, daß diese Anerkennung der Familie sich nicht nur auf die Veröffentlichungvon Studien oder Untersuchungen beschränkt. In der Tat stellen die national und international anerkanntenPrinzipien und Grundrechte, die die Rolle und den Schutz der Familie betreffen, einen Teil der Grundlagender Gemeinschaft dar. Dies bestätigen die gemeinsame Erklärung der Versammlung, des Rates und derKommission vom 05.04.1977, die Präambel der Einheitlichen Akte und die Erklärung der grundlegendenRechte und Freiheiten des Europäischen Parlaments vom 12.4.1989. Auf der anderen Seite habenKommission1 und Rat2 der Europäischen Gemeinschaften im Jahre 1989 als Antwort auf die Wünsche desEuropäischen Parlaments, des Wirtschafts- und Sozialausschusses und der Familienverbände formell dieLegitimität des gemeinschaftlichen Interesses für die Familie sowie die Notwendigkeit gemeinschaftlicherAktionsprogramme bei der Berücksichtigung der familiären Dimension anerkannt, die die Besonderheitender nationalen Politik und die Verschiedenheit der Kontexte respektiert.

Die regelmäßige Sammlung und Auswertung von Informationen über die demographische Entwicklung, dieLage der Familien und die für sie getroffenen Maßnahmen sind zur Präzisierung der Zielsetzungen undModalitäten dieser Aktionsprogramme unerläßlich. Die folgende Studie ist ein Teil dieses Bemühungen.

! COM(89) 363 Fin. vom 08.08.1989.2 Amtsblatt 89/C 277/02 vom 29.09.1989.

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Vorwort

Im Auftrag der Generaldirektion V-Arbeit, Industrielle Beziehungen und Soziale Angelegenheiten wurde 1989

in den EUROBAROMETER 32 ein zusätzlicher Fragebogen über die Familie und die Meinungen zur Zahl der

gewünschten Kinder eingefügt.

In jedem Mitgliedsstaat der Europäischen Gemeinschaft wurden 1.000 Personen befragt, mit Ausnahme von

Luxemburg und Nordirland, wo 300 Interviews, sowie dem Vereinigten Königreich, wo in Großbritannien 1.000

Interviews durchgeführt wurden. Nach einer mehrphasigen zufälligen Auswahl fanden auf diese Weise im Laufe

des Oktobers und Novembers 1989 insgesamt 11.370 persönliche Befragungen statt.

Die Betreffenden im Alter von 15 Jahren und mehr, die eine repräsentative Sachprobe der betreffenden

Bevölkerung jedes Landes bilden, wurden von einer professionellen Gruppe von Meinungsforschem persönlich -

face-to-face - in ihrer Wohnung befragt.

Für die Koordination, die Aufbereitung der Daten, die Analyse und der Bericht war INRA (Europa) -

Europäisches Koordinationsbüro - verantwortlich. Alle Ergebnisse wurden gewichtet und können als repräsentativ

für die europäische und die nationalen Bevölkerungen angesehen werden.

Spezifischere Einzelheiten sowie ausführlichere Informationen im Zusammenhang mit den technischen Aspekten

dieser Umfrage befinden sich im Anhang. Die Analyse der Untersuchungsergebnisse verpflichten weder die

Kommission noch ihre Dienststellen.

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InhaltSeite

Vorwort

Einrührung ......................................................

Kapitel l: Die Entscheidung über die ideale Kinderzahl ...................

Einführung ......................................................

7

10

10

1.1.

1.2.

Die öffentliche Meinung über die ideale Kinderzahl,ausgedrückt in Durchschnittswerten. ..............................Die Verteilung der idealen Kinderzahl, ausgedrückt in Prozentwerten. ....

1 11/

Kapitel 2: Die Faktoren, die die Entscheidung über die Kinderzahl beeinflussen . . 25

Einführung ...................................................... 25

2.1.2.2.2.3.2.4.2.5.

2.6.2.7.2.8.2.9.2.10.2.11.2.12.

Die unsicheren wirtschaftlichen Aussichten. ........................Die Verfügbarkeit von geeigneten Wohnmöglichkeiten. ...............Die Berufstätigkeit von Frauen. .................................Die Verfügbarkeit von Möglichkeiten zur Kinderbetreuung. ............Das Risiko des Zerbrechens der Eheoder Partnerschaft (Trennung, Scheidung). .........................Die ungünstigen Arbeitszeiten. ..................................Die Höhe des Kindergeldes. ....................................Die Dauer des Babyurlaubs für Mutter oder Vater nach der Geburt. .....Die gesellschaftliche Akzeptanz von großen Familien. ................Die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln. .........................Probleme bei der Fahrt zur Arbeit oder zur Schule. ..................Alleinerziehende Mütter oder Väter. .............................

27313539

4345495357616567

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Seite

Kapitel 3: Prioritäre Maßnahmen für die Regierungen .....................

Einführung ......................................................

68

68

3.1.3.2.3.3.3.4.3.5.3.6.3.7.3.8.3.9.3.10.

Die Verfügbarkeit von geeigneten Wohnmöglichkeiten. ...............Die Verfügbarkeit von Möglichkeiten zur Kinderbetreuung. ............Die Kosten für die Erziehung der Kinder. .........................Steuervorteile für Familien mit Kindern. ..........................Die unsicheren wirtschaftlichen Aussichten. ........................Die Höhe des Kindergeldes. ....................................Die ungünstigen Arbeitszeiten. ..................................Die Dauer des Babyurlaubs für Mutter oder Vater nach der Geburt. .....Schwierigkeiten bei der Fahrt zur Arbeit oder zur Schule. .............Die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln. .........................

71757781838587919395

Kapitel 4: Die Rolle der Familie in unserer Gesellschaft ....................

Einrührung ......................................................

97

97

4.1.4.2.4.3.4.4.

Kinder zu erziehen und auszubilden. .............................Liebe und Zuneigung zu vermitteln. ..............................Sich um die Gesundheit und das Wohlbefinden zu kümmern. ..........Die zweite Rolle der Familie. ..................................

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EINFÜHRUNG

Vor der detaillierten Beschreibung der Einstellungen der Bevölkerung erscheint eswichtig, an die familiäre Situation der Befragten zu erinnern. In den EUROBARO-METER-Studien befinden sich traditionell eine Reihe von Fragen bezüglich derHaushaltsstruktur der Befragten. Benutzen wir sie, um die nationalen Bevölkerungen aufder Grundlage von drei Kriterien zu beschreiben (siehe Tabelle A):

die Größe des Haushalts;die Anzahl der Kinder unter 15 Jahren, die im Haushalt leben;der Familienstand.

Die Größe des Haushalts, d.h. die Anzahl der Familienmitglieder einschließlich desBefragten, stellt einen ersten Indikator dar.

Europa der 12

Aus ein oder zwei Personen bestehende kleine Familien sind besonders in Deutschlandund in den Niederlanden verbreitet. Größere Familien finden wir vor allem in Spanien,in Irland, in Italien und in Portugal.

Ein zweiter Indikator ist die Anzahl der Kinder (unter 15 Jahren), die noch im Haushaltleben. Dies vermittelt einen Eindruck über die Gruppe der Eltern von jungen Kindern.

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Europa der 12

Schließlich bleibt noch der Familienstand. In Europa leben 28.1% aller Bürger allein,55.3% sind verheiratet, 3.4% leben in einem eheähnlichen Verhältnis, 4.3% sind getrenntoder geschieden und 8.5% verwitwet.In Portugal und Griechenland finden wir den höchsten Anteil von Verheirateten,respektive 65.8% und 67.4%. Dänemark erreicht den höchsten Prozentsatz derjenigen,die in einem eheähnlichen Verhältnis leben: 15.9%. Geschieden oder getrennt Lebendefinden wir hauptsächlich in den Niederlanden (6.1%), in Deutschland (6.2%) und inFrankreich (6.3%). In Italien (40.3%), in Spanien (31.9%) und in Irland (37.6%) gibt esschließlich den größten Anteil Alleinstehender oder Junggesellen.

Es sollte jedoch nicht vergessen werden, daß die Ergebnisse dieser Studie auf einerStichprobe basieren und letztendlich nur eine Schätzung darstellen, die von der Anzahlder untersuchten Fälle abhängt. Daher müssen alle Interpretationen der beobachtetenWerte einen Unsicherheitsfaktor berücksichtigen.

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Kapitel l: Die Entscheidung über die ideale Kinderzahl

Einfuhrung

Die erste der gestellten Fragen ist eine klassische Frage in Untersuchungen, die sich mitdemographischen Problemen befassen.

"Was ist Ihrer Meinung nach in (ihrem Land) von heute die ideale Zahl an

Kindern für eine Familie wie Ihre, oder wie Sie sie vielleicht einmal gründen

werden?"

Hierbei sollte unterstrichen werden, daß die dargestellten Ergebnisse eine Wahl wider-spiegeln, d.h. den Wunsch der europäischen Bevölkerung, der also in keinem Zusammen-hang mit der tatsächlichen demographischen Situation steht - im Gegenteil.In einer Studie wie dieser versucht man, die Meinungen der Befragten und nicht ihrVerhalten zu messen; das letztere ist eher das Thema demographischer Studien.

Es handelt sich hierbei also um ein rein abstraktes Konzept, das den Befragtenunterbreitet wird, wenn man sie nach der idealen Anzahl von Kindern für eine Familiewie der ihren befragt.Erst in den nachfolgenden Fragen (siehe Kapitel 2 und 3) untersucht man die unter-schiedlichen Faktoren, die die Anzahl der Kinder in einem Haushalt beeinflußen - oderbeeinflußen können - und stellt die Problematik in einen umfassenderen Zusammenhang.Die Frage nach der idealen Anzahl von Kindern mißt also im wesentlichen eineindividuelle Meinung, die nichtsdestoweniger ein vollkommen unterschiedlicheszugrundeliegendes Verhalten ausdrückt, selbst wenn mit dieser Frage ein Ergebnis erzieltwird, das dem wirklichen, in demographischen Untersuchungen beobachteten Niveauähnelt.

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— 11 —1.1. Die öffentliche Meinung über die ideale Kinderzahl, ausgedrückt in Durch-

schnittswerten.

Ziel war also, die öffentliche Meinung der Europäer über die ideale Anzahl von Kindernin einer Durchschnittsfamilie einzukreisen. Mit anderen Worten, welches ist für sie dieGröße eines idealen Haushalts, augedrückt in der Anzahl der Kinder.

Für Europa als Ganzes beträgt der in der Unifrage ausgedrückte ideale Durch-schnittswert 2.10. Diese Zahl stimmt in der Tat mit der Schwelle der Generationser-neuerung überein (zur Zeit 2.1 pro Frau), das ist der auf der Anzahl der Geburten proFrau basierende demographische Indikator. Hierbei ist die Feststellung wichtig, daß einevergleichbare europaweite Studie von 1979 zu dem Ergebnis gelangte, daß 2.2 Kinder proHaushalt als Ideal angesehen werden.

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Bei der Betrachtung der in Durchschnittswerten ausgedrückten Ergebnisse stellen wirfest, daß :

nur Irland und Griechenland eine kinderreiche Familie bevorzugen. Die idealeKinderzahl, die von der Bevölkerung dieser Länder genannt wurde, liegt klar überder Schwelle der Generationserneuerung.

die Niederlande, im Gegensatz zu anderen Benelux-Staaten, sich etwas oberhalbder 2.1 Kinder pro Familie befinden, genauso wie Dänemark, Frankreich, Italienund das Vereinigte Königreich.

in Deutschland und in Spanien, ebenso wie in Portugal und in Luxemburg, diezum Ausdruck gebrachte Zahl unter der Schwelle liegt.

Die wirkliche Verteilung der Anzahl von Kindern unter 15 Jahren (siehe Einleitung)erlaubt uns, die von den Antwortenden genannte ideale Kinderzahl mit der tatsächlichenAnzahl der Kinder (siehe Graphik 2) zu vergleichen.

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Man stellt fest, daß diese ideale Zahl in der Realität nicht erreicht wird. Dieser Indikatorbezieht also nicht Elemente wie Unfruchtbarkeit, den Wunsch kinderlos zu bleiben, oderandere persönliche Motive ein, die die tatsächliche Kinderzahl bestimmen. Um also dieErneuerung der Generationen zu gewährleisten, muß man MEHR als die ideale Zahlerreichen. Es ist klar, daß eine große Anzahl von Familien mit 3 oder 4 Kindern daseinzige Mittel ist, um dieses Defizit auszugleichen.

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TABELLE B ; DIE IDEALE KINDERZAHL PRO FAMILE(VERGLEICH 1979 • 1989) (Fortsetzung)

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12. Die Verteilung der idealen Kinderzahl, ausgedrückt in Prozentwerten

Es ist gleichermaßen interessant, dieses Element nach Prozentwerten aufgeschlüsselt zuanalysieren. Eine solche Herangehensweise enthüllt, daß die radikale Entscheidungüberhaupt keine Kinder zu haben, am häufigsten in Deutschland (7%) ausgesprochenwird und in Belgien (5%) erreicht. Auch in Spanien halten 4% der Befragten einenHaushalt ohne Kinder für die ideale Familie.

Der Modell-Haushalt mit zwei Kindern wird von etwas mehr als der Hälfte (57%) derBefragten gewählt. Dänemark (65%) und das Vereinigte Königreich (67%) sind dieLänder, in denen sich die Einwohner überwiegend für diese Möglichkeit aussprechen.Dagegen wählen in Irland nur 33% der Bevölkerung den Haushalt mit zwei Kindern; einweiteres Drittel (30%) bevorzugt einen Haushalt mit drei Kindern. Es sollte aucherwähnt werden, daß 27% der Iren vorziehen würden, vier oder mehr Kinder zu haben,während sich nur 4% der Europäer in diesem Sinn aussprechen.

Es ist interessant, bei dieser Frage auch den Prozentsatz der Antworten "weiß nicht"anzugeben. Vor allem die Iren (11%) und die Holländer (8%) empfanden Schwierig-keiten bei der Beantwortung dieser Frage.

Analysieren wir, welche Gruppen der Befragten nicht auf diese Frage antworten konnten.Die Untersuchung der Ergebnisse im europäischen Maßstab zeigt, daß sich vor allemUnverheiratete hierzu nicht äußern konnten, ebenso wie die Befragten aus Familien mitvier oder mehr Kindern unter 15 Jahren. In dem besonderen Fall der Niederländer undder Iren konnten hauptsächlich die Befragten im Alter von 40 Jahren oder mehr, die ineinem Haushalt ohne Kinder leben, nicht antworten.

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Ein Vergleich mit den Ergebnissen von 1979 zeigt:

die Idealfamilie mit zwei Kindern wird nur noch von 57% der Befragten gewählt,gegenüber 59% im Jahre 1979.

in Durchschnittswerten ausgedrückt, ist der Wandel im Kinderwunsch nochbemerkenswerter: 2.21 (1979) gegenüber 2.10 (1989).

vor allem die Familie mit einem Kind trifft auf Zustimmung: von 7% auf 14%,was einer Verdoppelung innerhalb eines Zeitraums von nur 10 Jahren entspricht.

Weiterhin sollte die Tatsache in Betracht gezogen werden, daß innerhalb dieser Periodedrei Länder der Europäischen Gemeinschaft beigetreten sind: Griechenland, Spanien undPortugal.

Eine Analyse der nationalen Daten zeigt, daß die Entwicklung des Kinderwunsches jenach Land sehr unterschiedlich verlaufen ist:

in Belgien erfährt vor allem der Wunsch nach EINEM Kind einen starken Anstieg(von 7% auf 18%).

in Dänemark läßt sich das gleiche Phänomen beobachten, jedoch steigt hier auchdie Vorliebe für zwei Kinder: von 60% auf 65%.

in Deutschland ist der hohe Prozentsatz derjenigen, die überhaupt keine Kinderwollen, seit 1979 von 9% auf 7% zurückgegangen, was der Familie mit einemKind zugute kam. Als Konsequenz kam es zu einem ANSTIEG des Durchschnitts-werts. Dennoch bleiben die Deutschen diejenigen, die sich am häufigsten für einenHaushalt ohne Kinder aussprechen. Der Anteil der Deutschen, die sich für 2, 3,oder 4 und mehr Kinder entscheiden, hat sich in diesem Zeitraum nicht verändert.

Frankreich zeigt eine lebhafte Begeisterung für die Familie mit einem Kind: 3%im Jahre 1979 gegenüber 19% im Jahre 1989, was sich zum Nachteil der Familie

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mit drei Kindern auswirkte. Diese wird 1989 nur noch von 28% der Franzosengewählt, während es 1979 noch 45% waren.

Signifikante Veränderungen treten ebenfalls in Irland auf, das ein historischunterschiedliches Fruchtbarkeitsmodell hat: die durchschnittliche ideale Anzahlvon Kindern pro Familie wird nunmehr auf 2.79 geschätzt, im Vergleich zu 3.62im Jahre 1979, was einen Rückgang um 0.83 Prozentpunkte bedeutet. Nur 27%der Iren bevorzugen eine Familie mit vier oder mehr Kindern, während vor zehnJahren noch 56% diese Wahl trafen. 30% wählen eine Familie mit drei Kindern(1979: 24%). Die Wahl der Familie mit 2 Kindern erreicht einen spektakulärenAnstieg: 33% der Stimmen gegenüber 17% im Jahre 1979. Schließlich sprechensich 9% der Iren für die Familie mit einem Kind aus (1979: 1%). Auf diesemGebiet markiert dies eine besonders schnelle Integration Irlands gegenüber denanderen europäischen Ländern.

Italien zeigt im Vergleich zu anderen Ländern ein eher stabiles Verhalten. Einleichter Anstieg der Antworten zugunsten der idealen Familie mit 3 Kindern istsichtbar: 19% im Jahre 1979 gegenüber 24% im Jahre 1989.

Luxemburg, das sich hierbei an Belgien ausrichtet, zeigt einen deutlichen Anstiegder Bevorzugung von Familien mit EINEM Kind: 6% (1979) gegenüber 21%(1989).

die Einstellung der Niederländer ist ebenfalls recht stabil. Nur die Familien mit4 und mehr Kindern erfahren einen signifikanten Rückgang von 9% auf 5% imJahre 1989.

im Vergleich zum Zeitpunkt vor zehn Jahren wählen die Engländer bevorzugt dieFamilie mit einem Kind: 10% gegenüber damals nur 2%.

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Zusammenfassend wiederholen wir hier den Unterschied zwischen den Jahren 1979 und1989, betreffend die ideale Kinderzahl ausgedrückt in Durchschnittswerten:

Folgende Unterschiede werden zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen deutlich:

die Altersgruppe, die im Moment ein aktives Familienleben führt, d.h. die amgeeignetsten ist, Kinder zu haben (25-39 Jahre), erreicht auch die niedrigsten

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Durchschnittswerte (2.02). Vor zehn Jahren lautete das entsprechende Ergebnisnoch 2.08.

Die Altersgruppe, die nicht mehr ein solches aktives Familienleben führt, erzieltden höchsten Durchschnittswert (2.20). Auch vor zehn Jahren erreichte dieseGruppe den größten Durchschnitt, der jedoch damals signifikant höher ausfiel(2.33).

die Analyse der nach Geschlecht und Alter aufgeschlüsselten Ergebnisse erlaubtuns die Feststellung, daß vor zehn Jahren junge Frauen (zwischen 15 und 24Jahren) im Vergleich zu den männlichen Befragten der gleichen Altersgruppeeinen verhältnismäßig niedrigeren Durchschnittswert angaben: 2.13 gegenüber2.18.Jenseits des Alters von 24 Jahren sprechen sich Frauen wie Männer gleicher-maßen für eine größere Anzahl von Kindern aus. Diese Tendenz hat sich nichtverändert.

Landwirte und freiberuflich tätige Personen wählen die höchste Anzahl vonKindern; die Durchschnittswerte betragen hier respektive 2.26 und 2.21.

im Gegensatz zu allen anderen Formen des Zusammenlebens bleibt die Ehe derRahmen, in dem die Wahl der Kinderzahl am offensichtlichsten ist (2.12). DiePersonen, die eheähnlich zusammenleben, sprechen sich für eine niedrigereKinderzahl aus (1.99).

16.0% aller Haushalte mit vier oder mehr Kindern erwähnen, daß kein Kind oderein Kind die ideale Größe darstellt. Es ist also klar, daß ein bedeutender Teil derkinderreichen Familien mit ihrer Situation nicht zufrieden ist. 1979 lag diese Zahlbei 3%. Andererseits wird deutlich, daß heute 38% der Eltern mit vier oder mehrKindern diese Situation als ideal ansehen, während dies 1979 nur bei 29% der Fallwar.

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Die folgende Kreuztabelle ermöglicht es uns zu messen, inwieweit Familien, die HEUTEjunge Kinder haben, damit ihr Ideal verwirklichen können. Mit anderen Worten: wiehoch ist der Prozentsatz derjenigen Befragten, deren Haushalt aus der gleichen Anzahlvon Kindern besteht, die sie für ideal halten. Dieselben Daten stehen für die Studie von1979 zur Verfügung und ermöglichen daher eine Analyse der eingetretenen Entwicklung.

In anderen Worten: stark zugenommen hat der Prozentsatz der Befragten, die ein Kindbevorzugen und ein Kind halben, sowie der Prozentsatz derjenigen, die vier oder mehrKinder bevorzugen und die gleiche Anzahl haben.Der Prozentsatz der Personen, die zwei Kinder bevorzugen und zwei Kinder haben, istsehr zurückgegangen.

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TABELLE C: DIE FAKTOREN DIE DIE ENTSCHEIDUNG ÜBERDIE ANZAHL DER KINDER BEEINFLUSSEN

Anzahl der Kinder unter 15 Jahren im Haushalt

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KAPITEL 2: Die Faktoren, die die Entscheidung über die Kinderzahlbeeinflussen

Einführung

Die Entscheidung über die Anzahl der Kinder in einem Haushalt kann von mehrerenFaktoren abhängen. Wir haben versucht, die wesentlichen Faktoren zu bestimmen, indemwir den Befragten eine Liste von verschiedenen Möglichkeiten vorlegten. Es sollten diedrei wichtigsten Faktoren genannt werden, die diese Entscheidung beeinflussen.

"Viele Dinge können die Entscheidung der Eltern über die Kinderzahlbeeinflussen. Hier ist eine Liste solcher Dinge (LISTE VORLEGEN). NennenSie mir bitte die drei Punkte von dieser Liste, die Sie für am wichtigsten

halten, wenn Eltern über die Zahl der Kinder entscheiden?"

Die nachstehende Tabelle faßt die Situation auf europäischer Ebene zusammen:

Anmerkung: Die in den Kapiteln 2 und 3 dieses Berichts behandelten Fragen lassen mehrere Antworten zu. Dies bedeutet, das dieListe der Möglichkeiten, die den Befragten vorgelegt wurde, mehrere Antworten zuließ; in diesem Fall waren es drei. Folglich ist dieSumme der Häufigkeit der genannten Antworten höher als 100%.

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TABELLE Dl : Die unsicheren wirtschaftlichen Aussichten

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2.1. Die unsicheren wirtschaftlichen Aussichten (51.4%).

Die Mehrheit der Europäer hält die unsicheren wirtschaftlichen Aussichten für ausschlag-gebend bei der Entscheidung über die Anzahl der Kinder, die sie haben wollen.

Die über dem europäischen Durchschnitt liegenden Länder sind Griechenland (69.5%),Italien (63.9%), Dänemark (61.4%), Spanien (61.0%), Portugal (59.9%) und Belgien(54.1%).Dagegen ist in Ländern wie Luxemburg (32.3%), den Niederlanden (33.9%) undDeutschland (37.0%) dieses Element nicht das wichtigste; andere Faktoren spielen einegrößere Rolle.

Es ist wichtig, festzuhalten, daß die Gruppe der 25-39 jährigen sich noch häufigerals andere für diesen Faktor ausspricht (56.7%). Dies ist übrigens auch dieAltersgruppe, die die niedrigste ideale Kinderzahl nannte.

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Dieses Element ist in geringem Maße vom Familieneinkommen abhängig. Mitanderen Worten: diejenigen mit geringerem Einkommen nennen die instabilewirtschaftliche Situation nicht häufiger.

Dieses Argument wird ebenfalls wesentlich seltener von Personen genannt, diegeschieden sind, getrennt leben, oder deren Partner verstorben ist. Diese Gruppeder Befragten nennt eher solche Elemente, die im Zusammenhang mit ihrerpersönlichen Lage stehen; zweifelsohne aufgrund des traumatischen Aspekts dieserSituation.

Obwohl diejenigen Befragten, die aus einer großen Familie mit 4, 5 oder 6Personen stammen, bevorzugt die wirtschaftliche Situation nennen, kann mandennoch feststellen, daß die Familien mit eher jungen Kindern (unter 15 Jahren)am seltensten diesen Grund vorbringen. Es sind also große Familien mit Jugendli-chen und Erwachsenen, die die wirtschaftliche Situation als wenig sicher darstellenund die diesen Faktor als wichtig für die Entscheidung über die Kinderzahl beur-teilen.

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TABELLE D2 : Die Verfügbarkeit von geeigneten Wohnmöglichkeiten

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2.2. Die Verfügbarkeit von geeigneten Wohnmöglichkeiten (39.9%).

An zweiter Stelle wird die Verfügbarkeit von geeignetem Wohnraum genannt (39.9%).Dieses Element wird häufig von Deutschen (53.1%) und Engländern (51.3%) erwähnt,aber auch von Spaniern (46.9%) und Iren (43.5%).

Die Befragten in Frankreich und in Belgien nannten diesen Faktor nur verhältnismäßigselten: respektive 17.0% und 19.6%. Eine weiter aufgeschlüsselte Länderanalyse zeigt uns,daß dieses Argument in Deutschland hauptsächlich von der Gruppe der verheiratetenPersonen genannt wird, die überwiegend 40 Jahre und älter sind, sowie von Familienohne Kinder. Dies trifft in groben Zügen auch für das Vereinigte Königreich zu.

In der Studie von 1979 wurde eine ähnlich Frage gestellt. Schon damals erreichte derFaktor "Wohnraum" den zweiten Platz, wobei der zu diesem Zeitpunkt am häufigstengenannte Grund die persönliche finanzielle Situation war.

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Eine genauere Untersuchung zeigt noch, daß die eher hoch angesiedelten sozio-professionellen Kategorien für einen Großteil der Nennungen dieses Faktors verantwort-lich sind. Freiberuflich Tätige und Leitende Angestellte erwähnen den Wohnraum alseinen wichtigen Faktor bei der Entscheidung über die Anzahl der Kinder.Noch andere Personenkreise drücken diesen Prozentsatz nach oben: dies sind die ältestenbefragten Personen (55+), sowie diejenigen mit germger Schulbildung (<15 Jahre).

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TABELLE D3 : Die Berufstätigkeit von Frauen

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23. Die Berufstätigkeit von Frauen (37.7%).

Für den durchschnittlichen Europäer kommt die außerhäuslichen Berufstätigkeit vonFrauen an dritter Stelle (37.7%), was den Einfluß auf die Anzahl der Kinder proHaushalt betrifft.

In Belgien, Luxemburg und Italien glauben 50.3%, 50.0% bzw. 49.4% der Befragten, daßdie Berufstätigkeit der Frauen die Entscheidung über die Anzahl der Kinder beeinflusst.

Im Gegensatz hierzu wird diese Faktor im Vereinigten Königreich von wesentlich wenigerBefragten genannt (22.3%)

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An diesem Punkt erscheint es interessant, den Prozentsatz der Berufstätigkeit derweiblichen Bevölkerung mit der Bedeutung zu vergleichen, die diesem Faktor in derUmfrage zuerkannt wurde.

Es besteht keine wirkliche Korrelation zwischen diesen beiden Faktoren. In Dänemarkund im Vereinigten Königreich, wo der Prozentsatz der berufstätigen Frauen am höchstenist, scheint die Berufstätigkeit von Frauen kein Hindernis darzustellen.Dagegen wird die Berufstätigkeit von Frauen vor allem in Belgien, Luxemburg undItalien genannt; Länder, in denen der Anteil der weiblichen Berufstätigen als durch-schnittlich oder sogar niedrig ansehen werden kann.

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Eine Analyse nach deskriptiven Variablen führt zu folgenden Schlußfolgerungen:

Frauen (40.0%) erwähnen dieses Argument häufiger als Männer (35.2%).i

Die Befragten mit hohem Ausbildungsniveau, einschließlich der noch immerStudierenden, nennen diesen Faktor seltener (<40.0%) als andere.

Diejenigen mit höherem Einkommen (das obere Viertel) nennen es mit signifikantgrößerer Häufigkeit: 40.2%.

Freiberuflich Tätige und mittlere bis höhere Angestellte - anders gesagt diehöheren sozialen Schichten - halten ebenfalls an diesem Argument fest.

Die Tatsache, daß ein beachtlich niedriger Prozentsatz (31.4%) der Geschiedenendiese Antwort gaben, während getrennt Lebende einen deutlich höherenProzentsatz erreichten (41.0%), ist bemerkenswert und schwierig zu interpretieren.

Diejenigen Befragten, die vier oder mehr Kinder unter fünfzehn Jahren haben,nannten dieses Argument verhältnismäßig seltener (30.1%) als der Durchschnitt.

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TABELLE D4 : Die Verfügbarkeit von Möglichkeiten zur Kinderbetreuung

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2.4. Die Verfügbarkeit von Möglichkeiten zur Kinderbetreuung (32.8%).

Die Einwohner Dänemarks nennen zu einem großen Teil diesen Faktor und halten ihn,zusammen mit der Unsicherheit über die wirtschaftliche Zukunft, für die beidenbedeutendsten Faktoren.

Es ist wichtig, die Analyse dieses sehr hohen dänischen Resultats weiterzuverfolgen.

Frauen nennen diesen Faktor häufiger als Männer: 59.8% gegenüber 53.4%.

Mehr noch als das Alter beeinflusst das Ausbildungsniveau in starkem Maße dieseAntwort: sie wurde von 61.7% der Befragten mit höherer Schulbildung gegeben.Für sie steht dieser Faktor sogar an erster Stelle und die Unsicherheit über diewirtschaftliche Zukunft nimmt nur den zweiten Rang ein. Unter den ersten fünfvon den Dänen genannten Faktoren steht mehr als einer im Zusammenhang mitder Kinderbetreuung.

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Verheiratete Paare halten die Problematik der Kinderbetreuung ebenfalls füreinen einflussreichen Faktor (59.3%).

Schließlich sollten wir auch darauf hinweisen, daß vor allem die Befragten, die auseiner Familie mit zwei jungen Kindern (unter 15 Jahren) kommen, diesen Faktorauf eine signifikante Weise (62.6%) nennen.

Die Befragten aus den Niederlanden und aus Portugal erwähnen ebenfalls diesen Faktor.Dagegen spielen für die Iren die Möglichkeiten zur Kinderbetreuung keine bedeutendeRolle bei der Entscheidung über die Anzahl der Kinder, die man heutzutage haben

möchte.Auf europäischer Ebene messen vor allem die Personen mit der längsten Ausbildungszeit(bzw. die sich noch in der Ausbildung befinden) und mit den höchsten Einkommen denLösungsmöglichkeiten zur Kinderbetreuung die größte Bedeutung zu.

Dagegen wird dieses Element von denjenigen mit niedrigerer Schulbildung sowie vonLandwirten seltener erwähnt als von anderen sozio-professionellen Kategorien. DieBefragten, deren Haushalt aus mehr als zwei Kindern (unter 15 Jahren) besteht, nennendieses Element ebenfalls seltener.Daraus kann man schliessen, daß der Bedarf an Kinderbetreuung vor allem in kleinenHaushalten (maximal zwei Kinder unter 15 Jahren) spürbar wird.

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TABELLE D5 : Das Risiko des Zerbrechens der Ehe oder Partnerschaft

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2.5. Das Risiko des Zerbrechens der Ehe oder Partnerschaft (Trennung, Scheidung)(24.2%)

Im Vereinigten Königreich steht dieses Argument an dritter Stelle. Es wurde von 33.1%der befragten Personen erwähnt, das sind 12.4% im Verhältnis zu allen gegebenenAntworten. Auch in Frankreich (30.1%), Belgien (28.2%) und Irland (28.0%) wird dieserFaktor verhältnismäßig häufig erwähnt.

Dieses Argument wird genauso oft von Männern wie von Frauen genannt: respektive24.4% und 24.1%.Bei einer Klassifizierung nach anderen deskriptiven Kriterien können wir feststellen, daßdie Trennung von Paaren eine wenig erhellende Variable darstellt: Lediglich jüngereLeute unter 24 Jahren (27.6%) und Studenten (28.7%) erzielten ein Ergebnis, dasbemerkenswert über dem europäischen Durchschnitt (24.2%) liegt.Dieser Faktor erzielt jedoch auch bei Geschiedenen (37.7%) und bei getrennten Paaren(40.1%) eine große Bedeutung.

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TABELLE D6 : Die ungünstigen Arbeitszeiten

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2.6. Die ungünstigen Arbeitszeiten (20.5%).

In zwei Ländern, Frankreich und Belgien, sind ungünstige Arbeitszeiten eine Quelle derBesorgnis bei der Entscheidung über die Kinderzahl.

Die französischen Befragten nennen diesen Faktor fast doppelt so häufig (39.0%) wie dereuropäische Durchschnitt (20.5%). Dieses Ergebnis ergibt sich insbesondere aufgrund derhäufigen Erwähnung durch Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren (43.2%) undderjenigen mit hohem Ausbildungsniveau (43.5%). Die freiberuflich Tätigen, sowohlAngestellte (49.8%) und Selbständige (55.2%) beeinflussen ebenfalls dieses Resultat.

In Belgien ist die erhöhte Anzahl der Nennungen dieses Faktors erneut auf dieJugendlichen (39.2%) und die Studenten (43.1%) zurückzuführen.

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Dagegen wird dieser Faktor in anderen Staaten als wenig bedeutsani oder überhauptnicht bedeutsam bei der Entscheidung über die Kinderzahl eingestuft: es handelt sichhierbei um Spanien, das Vereinigte Königreich, Deutschland und Griechenland.

Auf europäischer Ebene wird dieses Argument von mehreren Personengruppen bevorzugtgenannt: es handelt sich dabei um jüngere Leute unter 40 Jahren, die Gruppe mithöherer Schulbildung, die Gruppe mit höherem Einkommen und die Gruppe derFreiberufler und Selbständigen: innerhalb diese letzten Kategorie erreichte der Faktor27.5% der Nennungen.

Schließlich sollte noch darauf hingewiesen werden, daß dieses Argument bei denBefragten aus Familien mit 4 oder mehr jungen Kindern unter 15 Jahren großen Erfolghatte.

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TABELLE D7 : Die Höhe des Kindergeldes

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2.7. Die Höhe des Kindergeldes (18.7%).

Auch hier unterscheidet sich ein Land von den übrigen: es handelt sich um Griechenland(46.4%), wo der Faktor Kindergeld fast zweieinhalbmal häufiger als im europäischenDurchschnitt (18.7%) genannt wird. Diese einheitliche Zustimmung verläuft quer durchdie griechische Bevölkerung. Keine der sozialen oder beruflichen Untergruppierungenmacht hierbei eine Ausnahme.

Das andere Extrem dieser Verteilung finden wir in Dänemark, wo dieses Argument nurvon 5.1% der Befragten erwähnt wird; das sind nicht mehr als 1.8% aller genanntenAntworten.

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Festzustellen ist, daß Personen mit längerer Ausbildung und höherem Einkommen, sowiePersonen aus gehobenen sozialen Schichten für diesen Aspekt weniger empfänglich sind.Dagegen sind größere Familien mit drei oder mehr Kindern für dieses Elementaufgeschlossener.

Im Vergleich zu der Situation vor zehn Jahren kann man abschließend feststellen, daßdieses finanzielle Argument weniger Interesse hervorgerufen hat.

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TABELLE D8 : Die Dauer des Babyurlaubs für Mutter oder Vater nach der Geburt

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2.8. Die Dauer des Babyurlaubs für Mutter oder Vater nach der Geburt (16.6%).

Diese Dauer variiert stark von einem Land zum anderen. Nach der Häufigkeit, mit derdieser Faktor in Spanien genannt wird (29.1%), ist dies ein schwieriger Punkt. In diesemLand sind es vor allem Männer mit längerer Ausbildungsdauer (38.4%) und Männer aushöheren Einkommensschichten (+/- 35%), die für diesen Aspekt der Problematikempfänglich sind.

Wenn man, noch immer im Fall Spaniens, seine Aufmerksamkeit auf die sozio-professionellen Kategorien richtet, so wird der betreffende Faktor einerseits vor allemvon Landwirten (37.7%) und andererseits von den Berufen aus der Kategorie mit demhöchsten Status - leitende Angestellte (39.5%) und mittlere Angestellte (38.6%) -genannt.

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Dagegen stellten wir fest, daß die übrigen sudeuropäischen Länder diesen Punkt mit der

geringsten Häufigkeit anführen: Griechenland (6.5%), Italien (9.0%) und Portugal(8.7%).

An dieser Stelle sollte hinzugefügt werden, daß dieses Element in vier der zwölf EG-Staaten von weniger als 10% der Befragten genannt wird. Anders ausgedrückt bedeutetdies, daß der Prozentsatz der Befürworter dieses Arguments (sowie der folgenden, sieheKapitel 3.9. bis 3.12.) eher niedrig liegt. Abschliessend möchten wir unterstreichen, daßdieser Faktor vor allem von Jugendlichen unter 24 Jahren (25.2%), sowie von dengeschiedenen Befragten (22.4%) erwähnt wird.

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TABELLE D9 : Die gesellschaftliche Akzeptanz von grosseil Familien

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2.9. Die gesellschaftliche Akzeptanz von großen Familien (10.5%).

Erneut befinden sich zwei Länder auf einem höheren Niveau: Deutschland (25.1%) undLuxemburg (23.7%). In jedem der beiden Länder wird dieser Faktor mit einer Häufigkeiterwähnt, die mehr als das Doppelte des europäischen Durchschnitts (10.5%) beträgt.

Wenn wir die deutschen Ergebnisse detaillierter analysieren, so stellen wir fest, daß derProzentsatz dieser Nennung mit der Anzahl der Familienmitglieder ansteigt; sobaldjedoch die Haushaltsgröße vier Personen übersteigt, sinkt dieser Prozentsatz wieder.

Anzahl der Personen in der Familie (Deutschland, in Prozentwerten)

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Die eher jüngeren Deutschen vertreten zu diesem Thema eine andere Meinung: nur17.3% halten diesen Faktor für wichtig. Andererseits sind folgende Gruppen für diesesElement empfänglich: Landwirte (33.6%) und die höher stehenden Berufsgruppen/sozialeSchichten (36.9%).Auch Luxemburg befindet sich mit an der Spitze (23.7%). Aber wir sollten nichtvergessen, daß die Stichprobe in diesem Land kleiner ist.

Halten wir fest, daß Griechenland, Spanien, Italien und Portugal, d.h. die LänderSüdeuropas, durch eine geringere Häufigkeit bei der Nennung dieses Faktors auffallen.

Die Ergebnisse auf europäischer Ebene führen zu folgenden Schlußfolgerungen:

Dieses Argument ist für Männer und ältere Personen wichtiger, insbesondere fürdie Altersgruppe zwischen 40 und 54 Jahren.

• Dies gilt gleichermaßen für die höheren Einkommensschichten (13.7%).• Die bei den Antworten der mittleren und leitenden Angestellten erzielte

Häufigkeit ist ebenfalls bemerkenswert: respektive 17.5% und 15.9%.• Schließlich erwähnen auch die Befragten aus kinderreichen Familien (4 oder mehr

Kinder unter 15 Jahren) zu großen Teilen diesen Faktor: 18.6%.

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TABELLE D10 : Die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln

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2.10. Die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln (9.9%).

Dieser Punkt erreicht bei der europäischen Bevölkerung lediglich den 10. Rang.

Wir bemerken allerdings große nationale Unterschiede. Besonders in Irland (20.2%) wirddieser Punkt genannt. Dies ist auf die restriktive Politik dieses Landes zurückzuführen,die auf die Einschränkung der Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln abzielt. Einegenauere Analyse erscheint notwendig.

Keine Meinungsverschiedenheiten zwischen den Geschlechtem! Aber häufigereErwähnung (25.2%) in der Altersgruppe zwischen 25 und 39 Jahren, für die derGebrauch von Verhütungsmitteln - oft - aktuell ist.

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Familien mit 2 oder 3 Kindern erwähnen zu größeren Teilen diesen Faktor (25 - 26%);Haushalte mit 4 und mehr Kindern nennen ihn seltener.

Außer in Irland stellt die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln für die Briten (19.3%)und die Spaniner (17.4%) ein bemerkenswert wichtiges Element dar. Griechen (1.4%),Portugiesen (4.7%) und Italiener (3.8%) finden sich dagegen am anderen Ende der Skala.

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TABELLE DU : Probleme bei der Fahrt zur Arbeit oder zur Schule

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2.11. Probleme bei der Fahrt zur Arbeit oder zur Schule (9.0%).

Bei diesem Punkt übersteigt der französische Durchschnitt (17.0%) deutlich deneuropäischen Mittelwert (9.0%). Die Probleme bei der Fahrt zur Arbeit oder zur Schulesind im allgemeinen nur ein wenig beachteter Aspekt; dennoch sind die Franzosenhierbei sehr sensibel: 6% aller gegebenen Antworten beziehen sich auf diesen Punkt. Erist vor allem für ältere Leute und für Personen ohne qualifizierte Berufsausbildungproblematisch. Auch Landwirte und Personen mit niedriger Schulbildung nennen inverstärktem Maß diese Schwierigkeit.

Können wir daraus schließen, daß die öffentlichen Verkehrsmittel in Frankreichproblematischer sind als in anderen Staaten der Gemeinschaft? In Frankreich und imübrigen Europa nennen die selben Bevölkerungsgruppen dieses Element.

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TABELLE D12 : Alleinerziehende Mütter oder Väter

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2.12. Alleinerziehende Mutter oder Väter (6.5%).

In Irland, Deutschland und dem Vereinigten Königreich liegen die Nennungen diesesFaktors deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Dagegen wird er in Griechenland,Spanien, Frankreich und Portugal nur sehr selten erwähnt.

Dieses Argument ist nur von begrenzter Bedeutung: Die Anzahl der Befragten, die dieseAntwort gaben, liegt in jedem Fall verhältnismäßig niedrig: sie variierte je nach Landzwischen 2% und 10%.

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Kapitel 3: Prioritäre Maßnahmen für die Regierungen

Einführung

Nachdem die wichtigsten Faktoren untersucht wurden, die die Entscheidung über dieKinderzahl beeinflußen, wurde die Bevölkerung in einer dritten Frage nach den dreiPunkten befragt, um die sich die Regierung vorrangig kümmern sollte, um dieLebensbedingungen für die Familien zu verbessern;

'Wenn es darum geht, das Leben von Familien zu verbessern, um welche drei

Punkte von dieser Liste sollten sich die Regierungen dann vorrangig küm-

mern?"

Wir stellen fest, daß die unsicheren wirtschaftlichen Aussichten, die im vorangegangenenKapitel noch an erster Stelle standen, diesen Spitzenplatz bei den Prioritäten für dieRegierung nicht mehr erreichen: hier kommt dieser Punkt erst an 5. Stelle (35.9%).

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Statt dessen sollen Regierungsmaßnahmen in den klassischen, besser bekanntenBereichen ergriffen werden, die auch leichter zu verwirklichen sind, wie: Wohn-möglichkeiten, Lösungen bei der Kinderbetreuung, Erziehungskosten und Steuervorteile.

Einige der Antworten, die den Befragten angeboten wurden, sind aus der vorangegan-genen Frage übernommen worden. Dies ermöglichte es uns, die beiden Beurteilungen zuvergleichen und einige vorläufige Schlußfolgerungen für das Verhalten der Regierungenvorzuschlagen.

Auf den folgenden Seiten werden diese Aktionspunkte im Einzelnen untersucht, wobeinationale Abweichungen deutlich werden.

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TABELLE El : Die Verfügbarkeit von geeigneten Wohnmöglichkeiten

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3.1. Die Verfügbarkeit von geeigneten Wohnmöglichkeiten (44.2%).

In Übereinstimmung mit den Ergebnissen des 2. Kapitels (Abschnitt 2.2.) zeigt sich inDeutschland (59.0%) und im Vereinigten Königreich (54.2%) ein deutlich über demeuropäischen Durchschnitt liegendes Interesse an diesem Element, während es für dieBelgier und Franzosen weniger wichtig ist und dementsprechend keinen Vorrang bei denRegierungsmaßnahmen hat.

Auf europäischer Ebene (Durchschnitt 44.2%) läßt sich feststellen, daß die Verfügbarkeitvon geeignetem Wohnraum vor allem von älteren Personen (47.2%), sowie vondenjenigen mit höherem Einkommen (47.3%), von freiberuflich Tätigen (51.4%) und vonAngestellten (47-50%) als vorrangig angesehen wird.

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Es überrascht, daß dieser Punkt von Familien mit 3 oder mehr Kindern nicht unter denPrioritäten aufgeführt wurde. Lediglich Haushalte mit 6 oder mehr Personen nennen ihnmit einem signifikant höheren Anteil (48.3%). Hausbalte mit 3 oder 4 Kindern unter 15Jahren erreichten die Prozentsätze von respektive 35.4% und 40.8%. Und es scheint, daßvor allem die Befragten aus Familien ohne junge Kinder diese Antwort in einembedeutend höheren Anteil gaben (46.1%) als der europäische Durchschnitt (44.3%).

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TABELLE E2 : Die Verfügbarkeit von Möglichkeiten zur Kinderbetreuung

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32. Die Verfügbarkeit von Möglichkeiten zur Kinderbetreuung (38.8%).

Erneut zeigt die Verteilung ausgesprochene Parallelen mit der Bedeutung, die diesemPunkt zuerkannt wurde: Dänemark liegt mit einem Anteil dieser Nennung von 61.5% ander Spitze, gefolgt von den Niederlanden, Portugal und Italien. Diese letzten drei Länderlagen gleichfalls im vorangegangenen Kapitel, das von der Bedeutung dieses Elementshandelte, an der Spitze der Verteilung.

Auf europäischer Ebene sind es natürlich die Frauen (40.6%) und jungen Leute zwischen25 und 39 Jahren (42.5%), die sich zu einem signifikant höheren Anteil für diesen Punktaussprechen. Sie sind in jedem Fall die am meisten von diesem Problem Betroffenen. Imallgemeinen sind es Personen mit höherer Schulbildung (46.5%), die über die höchstenEinkommen verrügen (46.0%), sowie die eher großen Familien, die dieses Element alsPriorität nennen. In der Tat wünscht eine genau definierte Bevölkerungsgruppe, daß dieRegierung schnellstmöglich Maßnahmen im Bereich der Kinderbetreuung unternimmt.

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TABELLE E3 : Die Kosten für die Erziehung der Kinder

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33. Die Kosten für die Erziehung der Kinder (37.9%).

Dieses Element, das europaweit von 37.9% der Befragten genannt wurde, stösst vor allembei den Iren auf Interesse. Auch andere Länder zählen diesen Aspekt zu den Prioritätenfür die Regierung: Portugal (56.3%), Frankreich (47.5%), Belgien (43.9%) und dasVereinigte Königreich (45.0%).

Was das Profil der befragten Personen angeht, so sind es vorwiegend die Jüngerenzwischen 15 und 24 Jahren (40.8%), sowie die Frauen (39.0%) und - natürlich - dieniedrigeren Einkommensschichten und die unteren sozio-professionellen Kategorien, diediesen Punkt als Priorität für Regierungsmaßnahmen erwähnen.

Eine Analyse der Haushaltsgröße, ausgedrückt in der Anzahl der Kinder unter 15 Jahren,zeigt die Bedeutung des Kriteriums 'Zusammensetzung des Haushalts'.

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Familien mit EINEM Kind unter 15 Jahren sprechen sich zu gleichen Teilen (37.5%) wiedie gesamte europäische Bevölkerung (37.9%) für diesen Punkt aus. Familien mit zweiKindern messen diesem Aspekt eine etwas geringere Bedeutung zu (35.9%). Dann steigtder Prozentsatz im gleichen Maß wie die Haushaltsgröße: Haushalte mit 3 Kindern =40.8%; Haushalte mit 4 Kindern = 52.8%.

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TABELLE E4 : Steuervorteile für Familien mit Kindern

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3.4. Steuervorteile für Familien mit Kindern (37.4%).

Dieser indirekte finanzielle Anreiz wurde explizit von den Befragten in fünf Länderngewählt: Deutschland (48.2%), Dänemark (46.9%), Belgien (46.5%), Irland (44.7%) undLuxemburg (44.5%).

Wie zu erwarten, bevorzugen diejenigen mit den höchsten Einkommen ausdrücklichdiesen finanziellen Anreiz gegenüber anderen direkten Beihilfen (siehe Abschnitt 3.6.).

Je mehr Kinder es im Haushalt gibt, desto stärker wird diese Maßnahme unterstützt.

Familien mit 3 Kindern unter 15 Jahren nennen dieses Argument in 47.7% der Fälle.Dagegen erreichen Familien mit 4 und mehr Kindern mit 42.2% ein signifikant niedrigesErgebnis. Dabei sind die Kosten für die Erziehung für diese Gruppe nicht ohneBedeutung, wie wir im Abschnitt 3.3. gesehen haben.

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TABELLE E5 : Die unsicheren wirtschaftlichen Aussichten

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3.5. Die unsicheren wirtschaftlichen Aussichten (35.9%).

Im vorangegangenen Kapitel wurde dieser Punkt als sehr wichtig angesehen. ImZusammenhang mit Regierungsmaßnahmen scheint er weniger dringlich zu sein.

Noch immer stellen die Griechen (49.5%) den größten Anteil bei dieser Antwort; aberDänen und Franzosen halten ihn gleichermaßen für wichtig. Einige Länder, wie Italien,Spanien und Portugal, die die unsicheren wirtschaftlichen Aussichten im vorangegangenenKapitel für wichtig eingeschätzt hatten, haben diesen Punkt jedoch nicht als wirklichprioritäre Maßnahme beibehalten.

Auf europäischer Ebene können wir feststellen, daß junge Leute zwischen 15 und 24Jahren (33.6%) Maßnahmen dieser Art für weniger dringlich halten. Die sozio-professionellen Kategorien am oberen Ende der Skale, insbesondere jedoch dieLandwirte, halten dies für eine klare Priorität. Dieselbe Feststellung gilt für Familien miteinem Kind (39.5%).

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TABELLE E6 : Die Höhe des Kindergeldes

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3.6. Die Höhe des Kindergeldes (27.1%).

Aus der unteren Graphik geht hervor, daß dieser Punkt für die Griechen von Bedeutungist. Auch auf ihrer Skala der Wichtigkeit nannten sie dieses Element als dringlich. Fürdie Griechen rangiert diese Maßnahme also an erster Stelle (54.8%).

Die gleiche Übereinstimmung von Wichtigkeit und Priorität bei den Maßnahmen zeigtsich auch in anderen Staaten.

Dies gilt auch für die sozio-professionelle Kategorien: höhere Einkommens- undBerufsgruppen sprechen diesem finanziellen Argument eine geringere Bedeutung zu undbevorzugen - wie oben erwähnt - steuerliche Anreize.

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TABELLE E7 : Die ungünstigen Arbeitszeiten

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3.7. Die ungünstigen Arbeitszeiten (23.3%)

Die Franzosen, die diesen Punkt bereits bei der Frage im zweiten Kapitel an die Spitzesetzten, zeigen hier gleichermaßen ein wesentlich höheres Interesse (40.6%) als dieübrigen Europäer (23.3%).

Am überraschendsten ist die Einstellung der Belgier: während sie dieses Element imvorangegangenen Kapitel noch für sehr wichtig hielten, liegt es hier nicht mehr inauffallender Weise an der Spitze.

In Dänemark, Italien und den Niederlanden erreicht dieses Element einen Anteil von32%, den zweithöchsten Prozentsatz in der Reihenfolge.

Die ungünstigen Arbeitszeiten sind dagegen für die Befragten in Irland (10.4%) und imVereinigten Königreich (10.2%) nicht wirklich dringend.

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Erneut sind es die Personen mit höherer Schulbildung und Studenten, die diesen Punktzu einem größeren Anteil (+/- 29%) nennen als die übrige Bevölkerung. Dies giltebenfalls für die höheren sozialen Schichten und die freiberuflich Tätigen. Erwähnen wirnoch, daß Geschiedene oder getrennt Lebende diesen Punkt zu einem noch höherenAnteil (> 30%) nennen.

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TABELLE E8 : Die Dauer des Babyurlaubs für Mutter oder Vater nach der Geburt

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3.8. Die Dauer des Babyurlaubs für Mutter oder Vater nach der Geburt (22.2%).

Deutschland, die Niederlande und Irland sind die Länder, die diesen Punkt für eineprioritäre Regierungsmaßnahme halten.

Frauen (24.1%) sowie die Altersgruppen von 15 - 24 Jahren und 25-29 Jahren bevorzugendiese Maßnahme bei den Prioritäten der Regierungspolitik. Das gleiche gilt fürdiejenigen mit höherer Schulbildung.

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TABELLE E9 : Probleme bei der Fahrt zur Arbeit oder zur Schule

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3.9. Probleme bei der Fahrt zur Arbeit oder zur Schule (10.3%).

Was in Frankreich als wichtiges Element angesehen wird, wird hier auch als Regierungs-maßnahme eingeschätzt (15.8%)!

Auf europäischer Ebene sind es vor allem die Älteren und die Landwirte, die diesemPunkt eine hohe Priorität einräumen: respektive 13.1% und 15.2%.

Für kinderreiche Familien (mit 3 oder mehr Kindern) ist dieser Punkt seltsamerweisenicht dringlich: 3 Kinder: 7.3%; 4 Kinder: 5.2%.

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TABELLE E10 : Die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln

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3.10. Die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln (5.1%).

Letztendlich ist die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln nicht das Element, das in Irlanddas höchste Ergebnis erzielt (9.9%). Für die Iren ist dies zwar ein wichtiger Aspekt, abersie erwarten eher wenige Maßnahmen von der Regierung.

Tatsächlich sind es an erster Stelle die spanischen Bürger, die diesem Punkt eine hohePriorität einräumen (10.8%).

Halten wir ebenfalls fest, daß die Briten ihn in 8.6% aller Fälle erwähnten.

Dennoch ist es wichtig, sich der Tatsache bewußt zu bleiben, daß dieser Punkt in ganzEuropa nur von 5.1% der Antwortenden genannt wurde, d.h. von 1.8% aller Antworten.

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Kapitel 4: Die Rolle der Familie in unserer Gesellschaft

Einführung

Die Familie sichert mehrere Aufgaben für das allgemeine Funktionieren der Gesellschaft.Diese Aufgaben sind nicht nur für die Mitglieder der Familie wichtig, sonderngleichermaßen für den Erhalt und die Verbesserung der Lebensqualität aller Bürger.

Den Befragten wurde eine Liste vorgelegt, die diese verschiedenen Aufgaben aufgreift;ihre Aufgabe bestand darin, diese Punkte in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit zu ordnen.

Der Gebrauch einer Karte mit den verschiedenen Antwortmöglichkeiten erleichterte denBefragten ihre Aufgabe. Die Ergebnisse sind eindeutig. Die Graphik faßt die Antwortenin Prozentzahlen zusammen:

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TABELLE F : DIE WICHTIGSTE ROLLE DER FAMILIE IN DER GESELLSCHAFT

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An erster Stelle halten die Europäer die Aufgabe der Kindererziehung für die wichtigsteRolle der Familie. Dieses Element wird zu einem sehr großen Anteil von 46.8% genannt.

An zweiter Stelle folgt die emotionale Funktion, die von 25.4% der Bevölkerung erwähntwird.

In der weiteren Folge werden unterschiedliche Aspekte wie Gesundheit, das Überlebender Menschheit, sowie die kulturellen und moralischen Werte genannt, die jedoch in allenFällen weniger wichtig sind, da sie kaum 10% erreichen. Auf den folgenden Seitenbehandeln wir detailliert die drei wichtigsten Elemente.

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TABELLE Fl: Kinder zu erziehen und auszubilden

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4.1. Kinder zu erziehen und auszubilden (46.8%).

Portugal (67.8%), aber auch Griechenland (62.5%), Spanien (58.1%), Frankreich (58.5%)und Italien (60.6%) - also die südeuropäischen Länder - stellen diese Funktion in denVordergrund.

Dagegen erreicht diese Nennung bei den Briten lediglich einen Anteil von 23.6%. Diesist in der Tat das einzige Land, in dem diese Funktion nicht die erste Stelle einnimmt.

Deutschland und die Niederlande setzen mit respektive 35.6% und 34.8% dieseAulfassung zwar noch vor jede andere, sprechen jedoch diesem Element letztendlich imVergleich zum europäischen Durchschnitt eine geringere Bedeutung zu.

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Wenn wir nun versuchen, einige Untergruppierungen zu unterscheiden, die demeuropäischen Ergebnis von 46.8% zugrundeliegen, so läßt sich folgendes feststellen:

Männer erreichen ein höheres Ergebnis als Frauen: 48.2% gegenüber45.5%.

• die Altersgruppe zwischen 40 und 54 Jahren, sowie diejenigen ohne längereAusbildung erreichen einen bedeutenderen Prozentsatz.

der Prozentsatz steigt mit der Anzahl der Personen im Haushalt.

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TABELLE F2 : Liebe und Zuneigung zu geben

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42. Liebe und Zuneigung zu geben (25.4%).

Im Gegensatz zum vorangegangenen Abschnitt wird hier deutlich, daß diese zweiteAufgabe der Familie vor allem im Vereinigten Königreich (40.7%) und in Deutschland(32.5%) als wichtig angesehen wird. Belgien (27.9%) und Dänemark (26.1%) erreichenebenfalls ein Ergebnis über dem Durchschnitt von 25.4%.Dagegen ist dieser Begriff in Griechenland (12.1%), Spanien (11.5%), Portugal (9.0%)und Luxemburg (7.0%) weniger wichtig.

Vor allem Frauen (27.7%) und junge Leute (+/- 28.0%) heben den Durchschnitt nachoben. Im allgemeinen betonen die höheren Bevölkerungsschichten (Angestellte undfreiberuflich Tätige) diese Funktion.Der Unterschied, der zwischen verheirateten Personen (24.0% - das niedrigste Ergebnis)und Geschiedenen bzw. getrennt Lebenden (31.2%) zu beobachten ist, ist überraschend.Festhalten sollten wir auch das Ergebnis von 29.0%, das von der Gruppe der Ein-Personen-Haushalte erzielt wurde.

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TABELLE F3 : Die Gesundheit ihrer Mitglieder zu schützen

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43. Die Gesundheit ihrer Mitglieder zu schützen (8.4%)

Auf europäischer Ebene erweckt diese Funktion an dritter Stelle das Interesse, dabeiwird sie zu einem wesentlich niedrigeren Anteil genannt.

Hierbei ist die Einstellung der Holländer interessant: sie nennen dieses Element zueinem Anteil (17.8%), der als das Doppelte des europäischen Durchschnitts beträgt.

Analysieren wir die Position der Holländer nach der Kategorie, zu der sie gehören.Personen im Alter zwischen 25 und 39 Jahren (24.8%) und Unverheiratete (20.4%) sindder Grund für diesen hohen Anteil.

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TABELLE G : ZWEITWICHTIGSTE ROLLE DER FAMILIE IN DER GESELLSCHAFT

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4.4. Die zweite Rolle der Familie.

Die untenstehende Tabelle faßt die allgemeine Situation zusammen.

Dabei ist klar, daß man nicht mehr dasselbe Bild wie im vorangegangenen Abschnitterhält.

• Die beiden Spitzenreiter der Rangordnung haben die Plazierung getauscht.Wir finden jetzt den Begriff der Zuneigung an erster Stelle wieder.

Die übrigen Unterschiede sind noch wesentlich weniger ausgeprägt. AlleErgebnisse liegen unter 22%.

Zusammenfassend wird deutlich, daß die Befragten zwar eine eindeutige Vorstellung überdie wichtigste Aufgabe der Familie besitzen, daß es jedoch darüber hinaus schwierig wird,eine Wahl zwischen den übrigen Aufgaben zu treffen.

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TECHNICAL SPECIFICATIONS

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EUROBAROMETER 32Between October 11 and November 22 1989,INRA (Europe) carried out the 32nd wave ofthe STANDARD EUROBAROMETER, on re-quest of the COMMISSION OF THE EURO-PEAN COMMUNITIES. Directorate General X,INFORMATION, COMMUNICATION AND CUL-TURE, Unit "Surveys, Research, Analyses".

iNRA(Europe) is a European Network of Mar-ket- and Public Opinion Research agencies,co-ordinated by the European Co-ordinationOffice (E.C.O.), Avenue R. Vandendriessche 18,B-1150 Brussels.

The results of the Eurobarometer are madeavailable through the Unit "Surveys, Research,Analyses" of the DG ICC of the Commissionof the European Communities. All requestsfor further information should be adressed toMr. Kariheinz REIF, DG X - ICC - SRA, "Euroba-rometer", Rue de la Loi 200, B-1049 Brussels.

All Eurobarometer data are stored at the Bel-gian Archives for the Social Sciences (1, PlaceMontesquieu, B-1348 Louvain-La-Neuve).They are at the disposal of all institutes mem-bers of the European Consortium for PoliticalResearch (Essex), of the Inter-UniversityConsortium for Political and Social Research(Michigan) and all those interested in socialscience research.

DETAILS ON SAMPLINGIn all 12 countries of the European Community,in total 23.397 national citizens, of 15 years andover, were interviewed in face-to-face, in theirprivate residence. The complete questionnairewas applied to a sample (A) of 1000 respon-dents. Part of the questionnaire was applied fora second, additional 1000 people (B) per coun-try.

Entre le 12 octobre et le 22 novembre 1989,INRA (EUROPE) a réalisé la vague 32 de l'EU-ROBAROMETRE STANDARD, à la demandede la COMMISSION DES COMMUNAUTESEUROPEENNES, Direction Générale X, Infor-mation, Communication et Culture, Unité "Son-dages, Recherches, Analyses".

INRA (EUROPE) est une chaîne Européenned'instituts de sondage d'opinion publique etd'études de marché, coordinée par le Bureaude Coordination Européen (E.C.O.), Avenue R.Vandendriessche 18, B -1150 Bruxelles.

Les résultats de l'Eurobaromètre sont disponi-bles à travers l'Unité "Sondages, Recherches,Analyses" delà DG ICC de la Commission desCommunautés Européennes. Toute de-mande d'information supplémentaire doit êtreadressée à Mr. Kariheinz REIF, DG X - ICC -SRA, "Eurobarometre", Rue de la Loi 200, B -1049 Bruxelles.

Toutes les données relatives aux Eurobaromè-tres sont déposées aux Belgian Archives for théSocial Sciences (1, place Montesquieu, B-1348Louvain-La-Neuve). Elles sont tenues à la dis-position des organismes membres du Euro-pean Consortium for Political Research(Essex), du Inter-University Consortium for Po-litical and Social Research (Michigan) et deschercheurs justifiant d'un intérêt de recherche.

L'ECHANTILLONNAGEDans les 12 pays-membres de la CommunautéEuropéenne, au total 23.397 citoyens natio-naux de 15 ans et plus ont été interrogés enface-à-face à leur domicile.Le questionnaire est appliqué sur un échantil-lon (A) de 1000 personnes. Une partie du ques-tionnaire est utilisée pour interroger 1000personnes supplémentaires (B) par pays.

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COUNTRY/PAYS

BelgiqueDanmarkDeutschlandEllasEspanaFranceItaliaIrelandLuxembourgNederlandPortugalUK: Great BritainUK: Northern Ireland

QUESTIONNAIRE A

1002100011361007992

10001032978302

10421000947292

QUESTIONNAIRE B

997100010811008100410001056967301994

1000968291

The basic sample design applied in all MemberStates is a multi-stage, random (probability)one. In all Member States a number of samplingpoints was drawn with probability proportionalto population size, for a total coverage of eachMember State, and to population density.

For doing so, the points were drawn systema-tically from all "administrative regional units",after stratification by individual unit and type ofarea. They thus represent the whole territory ofthe Member States according to the EURO-STAT-NUTS II and according to the distributionof the national, resident population in terms ofmetropolitan, urban and rural areas.

In each of the selected sampling points, a star-ting address was drawn, at random. That star-ting address formed the first of a cluster ofaddresses. The remainder of the cluster wasselected as every Nth address by standardrandom route procedures from the initial ad-dress.

In some countries, i.e. Great Britain, Republicof Ireland, Luxembourg, a full random selectionof respondents was applied, using electoralregisters as sampling basis.

In each household the respondent was selec-ted according to a random procedure, such asthe first birthday method or the KISJ-grid. Atevery such address up to 2 recalls were madeto achieve an interview with that respondent.The maximum number of interviews per house-hold is one. All interviews were taken face toface.

Le principe d'échantillonnage, appliqué danstous les pays-membres est une sélection aléa-toire à multiples phases. Dans tous les pays-membres un certain nombre de points de chutesont tirés avec probabilité proportionnelle à lataille de la population, avec couverture totalede chaque état-membre, et à la densité de lapopulation.

Les points de chute sont tirés systématique-ment dans chacune des "unités régionales ad-ministratives", après stratification par unité ettype de région. On représente ainsi le territoirecomplet de chaque pays-membre, selon lesrégions EUROSTAT-NUTS II et selon la distribu-tion de la population nationale en termes d'ur-banisation.

Dans chacun des points de chute, une adressede départ est imposée, qui est sélectionnéealéatoirement. Cette adresse est la premièred'un cluster d'adresses. Les autres adresses ducluster sont sélectionnées comme chaqueadresse N, par procédure standardisée de "ran-dom route" de l'adresse initiale.Dans quelques pays, comme la Grande-Bre-tagne, la République d'Irlande et le Luxem-bourg une sélection purement aléatoire desrépondants est appliquée, utilisant les listesélectorales comme base de sélection.Dans chaque ménage le répondant est sélec-tionné selon une procédure aléatoire, commela méthode du premier anniversaire ou la grilledite KISJ. A chaque adresse, jusqu'à 2 révisitessont faites pour réaliser une interview avec lapersonne sélectionnée. Pas plus d'une inter-view par ménage n'est admise. Toutes les inter-views sont réalisées en face à face.

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REALISATION OF THE FIELDWORK REALISATION DU TERRAIN

COUNTRY/PAYS FROM: / DU: TO:/AU: POPULATIONTOTAL ;

BelgiqueDanmarkDeutschlandEllasEspanaFranceIrelandItaliaLuxembourgNederlandPortugalUnited Kingdom

EC12

18/1016/1016/1019/1020/1016/1017/1016/1012/1020/1017/1016/10

15/1119/1106/1118/1122/1110/1112/1107/1117/1116/1114/1122/11

7994.44160.4

51 708.07 825.6

29 427.243318.52501.3

45 902.8302.6

11 603.67718.7

45721.1

258184.9

In all member States, fieldwork was conductedon the basis of detailed and uniform Instruc-tions prepared by the European Co-ordinationOffice (ECO).

COMPARISON BETWEENSAMPLES AND UNIVERSES

AND WEIGHTING OF THE DATA

For each of the countries a comparison be-tween the samples and a proper universe des-cription was carried out. This Universedecription was made available by the NationalResearch Institutes and by EUROSTAT.

For all EC-member-countries a national weigh-ting procedure, using marginal and intercellul-lar weighting, was carried out based on thisUniverse description. As such In all countries,minimum sex, age, region NUTS II and size oflocality were introduced in the iteration proce-dure. For some countries extra variables wereadded, when considered necessary.

For international weighting INRA (EUROPE)applies the official population figures aged 15years and older as published by EUROSTAT inthe Regional Statistics Yearbook of 1988. Thetotal population figures for input in this post-weighting procedure are listed above.

Dans chacun des pays-membres le terrain estréalisé sur base d'instructions détaillées et uni-formes, préparées par le Bureau Européen deCoordination (ECO).

COMPARAISON DES ECHANTILLONSAVEC LA POPULATION

ET PONDERATION

Pour chacun des pays une comparaison entreles échantillons et les chiffres de la population,description d'univers, est réalisée. Les chiffresd'univers sont mis à la disposition par les Insti-tuts Nationaux et par EUROSTAT.

Pour tous les pays-membres une procédure depondération nationale est réalisée, sur des don-nées marginales ou croisées, tirées de cettedescription d'univers. Ainsi, dans tous les pays,au moins le sexe, l'âge, les régions NUTS II etla taille de l'agglomération sont introduits dansla procédure d'itération. Pour certains paysdes variables supplémentaires sont introduitessi nécessaire.

Pour pondérer au plan international, INRA (EU-ROPE) applique les données officielles de lapopulation de 15 ans et plus, publiées par EU-ROSTAT dans l'Annuaire 1988 des StatistiquesRégionales. Les chiffres exacts introduits danscette routine de post-pondération sont résu-més dans le tableau précédent.

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CO-OPERATING AGENCIES AND RESEARCH EXECUTIVES

INSTITUTS ET CHARGES D'ETUDES