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F ürdie Freunde des star- ken V-Twin-Bebens gab es früher nur eine Anlauf- stelle mit freiem Blick ins Epi- zentrum: die Ducati Monster. In Zeiten kollektiv alternder Motorradfahrer hat sich die Abkehr vom anstrengenden Bückzwang weiter entwickelt. Vom originellen Kult hin zur Breitband-Alternative. Heuer strippen kleinere wie größere Hersteller ihre Superbikes. Um ein Mindestmaß an dynami- schem Anspruch zu wahren, genügt eine ansatzweise Vorder- radorientierung durch entspre- chend montierte Rohrlenker. Unterhalb der Gabelbrücke angeschellte Stummel schrecken viele mittlerweile eher ab. In Sachen V-Twin ist jenes Segment indes nach wie vor recht übersichtlich. Aus dem V-Twins aus Italien: Ducati und Moto Morini aus Bologna, Aprilia aus Noale Bologneser Monopol ist ein ita- lienisches Oligopol geworden, lediglich kurzzeitig aufgebro- chen von der unverkleideten wie unpopulären Suzuki SV 1000. Während Aprilia unter der Bezeichnung Tuono schon län- ger entblößte Milles feilbietet und für den Jahrgang 2006 nochmal nachgelegt hat, ist seit diesem Jahr eine weitere Mons- ter-Alternative zu haben - die Moto Morini Corsaro. Tuono wie Corsaro halten sich gar nicht erst mit kleineren Einstiegsvarianten auf, sondern kommen gleich in der ganz erwachsenen Ausführung zur Sache. Bei Aprilia gibt es eine 1000er mit 133 PS, bei Moto Morini gar eine 1200er mit 140PS. Angesichts dieser impo- santen Eckdaten sah man sich bei Ducati schwer unter Druck gesetzt. Schließlich hatte das bisherige Monster- Topmodell namens S4R "nur" 117 PS zu bieten. Eilig tat man das Nahe- liegende und implantierte für die S4RS die nächsthöhere Aus- 22

aus Bologna, Aprilia aus Noale - Motorrad Bike u. Computerdeten Aprilia RSV Mille zum Einsatz kommt. Seine Beson-derheit: eineZylinderspreizung imWinkel von 60Grad. Super-bike-erprobt

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Page 1: aus Bologna, Aprilia aus Noale - Motorrad Bike u. Computerdeten Aprilia RSV Mille zum Einsatz kommt. Seine Beson-derheit: eineZylinderspreizung imWinkel von 60Grad. Super-bike-erprobt

Für die Freunde des star-ken V-Twin-Bebens gabes früher nur eine Anlauf-

stelle mit freiem Blick ins Epi-zentrum: die Ducati Monster.In Zeiten kollektiv alternderMotorradfahrer hat sich dieAbkehr vom anstrengendenBückzwang weiter entwickelt.Vom originellen Kult hin zurBreitband-Alternative. Heuerstrippen kleinere wie größereHersteller ihre Superbikes. Umein Mindestmaß an dynami-schem Anspruch zu wahren,genügt eine ansatzweise Vorder-radorientierung durch entspre-chend montierte Rohrlenker.Unterhalb der Gabelbrückeangeschellte Stummel schreckenviele mittlerweile eher ab.

In Sachen V-Twin ist jenesSegment indes nach wie vorrecht übersichtlich. Aus dem

V-Twins ausItalien: Ducatiund Moto Moriniaus Bologna,Aprilia aus NoaleBologneser Monopol ist ein ita-lienisches Oligopol geworden,lediglich kurzzeitig aufgebro-chen von der unverkleideten wieunpopulären Suzuki SV 1000.Während Aprilia unter derBezeichnung Tuono schon län-ger entblößte Milles feilbietetund für den Jahrgang 2006nochmal nachgelegt hat, ist seitdiesem Jahr eine weitere Mons-ter-Alternative zu haben - dieMoto Morini Corsaro.

Tuono wie Corsaro haltensich gar nicht erst mit kleinerenEinstiegsvarianten auf, sondernkommen gleich in der ganzerwachsenen Ausführung zurSache. Bei Aprilia gibt es eine1000er mit 133 PS, bei MotoMorini gar eine 1200er mit140PS. Angesichts dieser impo-santen Eckdaten sah man sichbei Ducati schwer unter Druckgesetzt. Schließlich hatte dasbisherige Monster- Topmodellnamens S4R "nur" 117 PS zubieten. Eilig tat man das Nahe-liegende und implantierte für dieS4RS die nächsthöhere Aus-

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baustufe in den markentypi-schen Stahlrohr-Gitterrahmen.Allerdings fand sich im HauseDucati kein Antrieb, der es mitdem der neuen Moto Morini sorichtig aufnehmen kann.

UND WIEDER lAMBERTINIWährend man bei Ducati ausrennsportliehen Gründen am1000-ccm-Hubraumlimit ent-lang gefeilt hat, präsentierte dieerst kürzlich wiederbelebteMarke Moto Morini einfacheinen 1200er Motor. Quasi ausdem Nichts. Entwickelt hat ihnFraneo Lambertini, der vor mehrals 30Jahren als Jung-Ingenieurdie legendäre Morini 3 1/2 kon-struiert hatte. Bei der Neuent-wicklung handelt es sich umeinen modernen, wassergekühl-ten V-Zweizylindermotor mitBenzineinspritzung. Die mit 107Millimeter Durchmesser riesi-gen Zylinderbohrungen sindgenauso ungewöhnlich wie dieZylinderspreizung von 87 stattder üblichen 90 Grad.

In der Praxis jedenfalls funk-tioniert das Konzept nicht nur.Es überzeugt. Im direkten Ver-gleich zu den Triebwerken derBologneser achbarn vonDucati läuft der Morini-Twinmechanisch geschmeidiger,nimmt direkter Gas an, drehtviel schneller hoch und - daszählt schließlich - ist von derPerformance her ganz klar über-legen. Gemessene 119Nm sowie136 PS sind die Maximalwerte,dabei ist der relative Kurzhuberschon ab 3000/min voll bei derMusik und spalmt clean trom-melnd seine Muskeln. Höher als8000/min muss er für die beein-druckende Vorstellung nichtjubeln. Dass er trotz Updates

Passt sofort nach demAufsitzen: SItzposition und Fahrwerkder Moto Morini greifen harmonischIneinander

Imposant, aber etwas zu voluminös geraten: die Trompeten der Corsaro

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Modern, multifunktioneIl und dennoch elegant: Moto Morini-Cockpit

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• konstruierten Corsaro kann-R·e·s"pe-k-t.Mit der k~mplett ~eustande ne Motorradmarke

die erst kürzlich wle~er a.uerAlternative zur stärksten .Moto Morini auf ~nhleb em: etwas feinschliff im Detail,Ducati Monster bieten. Noc N chbarn Sogar übertroffen.dann werden die BologneSer a

Molo Morini Corsaro 120016 Pluspunkte: gul

r 23 YI I I I I I I I5chwact1 naja ~ ••• sehrgut .1..• top ••

Bei der Wiederbelebung Moto Morinis wurdenicht nach dem üblichen Muster vorgegan-

gen. Statt irgendwo - womöglich sogar in Japan- Motoren einzukaufen. haben die Berti-Brüdereigens ein neues Triebwerk entwickeln lassen.Kein Geringerer als Franco Lambertini hat den87-Grad-V-Zweizylinder konstruiert. Lambertinizeichnete bereits seinerzeit für die legendäreMorini 3 1/2 verantwortlich. Mit dem potenten1200er Twin sollen in den kommenden Jahrenweitere Modelle folgen. Interessant am Rande:Der Firmensitz von Moto Morini ist bei Bologna- also in der Nachbarschaft von Ducatl, auf derenMonster die Corsaro zielt.

gelegtes Fahrwerk. Dank breitem Rohrlenkerhandliches Fahrverhalten, jedoch ohne Nervo-sität. Bleibt auch hart gefahren stabil auf Kurs,bis Topspeed. Leichter Aufstellimpuls beimBremsen in Schräglage. Große Schräglagen-freiheit. Gabel und Federbein voll einstellbar.Bereifung im Test Michelin Pilot Power.

Knieschluss am Tank. Soziussitz mit knappemPolster und hoch verlegten Schalldämpfern, nurfür kurze Strecken zu empfehlen. Kleine Gock-pitverkleidung mit kaum spürbarem Windschutz.

Bremsen: DBewährte Brembo-Stopper vorne wie hinten.Sehr gute Bremswirkung mit guter Rückmel-dung und ohne übertriebene Bissigkeit.Komfort: DD

Fahraktives, optimal zugeschnittenes Sitzdrei-eck, hervorragende Fahrerintegration. Sehr guter Fahrteistungen: DDD

Knapp 250 km/h Topspeed sind für ein Naked-Bike mehr als genug. Zudem hervorragendeDurchzugswerte, trotz vermeintlich kurzhubigerMotorkonfiguration .

MO-Messwerte*Gewicht vollgetankt 219 kg. davon 46.5 % vornTopspeed solo liegend . . 248 km/hBeschleunigung von 0 bis 100 kmih in 3.5 sDurchzug im letzten (6.) Gang von 60 bis 140 km/h in 7,7 sTestverbrauch (Superbenzin) 7.51/100 km'mit Race·Technology-Messgerätermittelt

Motor: DDEinspritzer mit Kaltstartautomatik. Kalt etwaszögerliche Gasannahme. stirbt auch betriebs-warm manchmal ab. Schon ab knapp über 2000/min ruckelfrei fahrbar. Ab 4000/min stürmischerSchub bis 8000/min. Sehr direkte Gasannahmemit Lastwechselschlägen. Mechanisch laufnuhig,unauffälliges Vibrationsaufkommen. Fulminanter.trommelnder Auspuffsound.

Verbrauch: DBMittlerweile hat Moto Morini die Einspritzsoft-ware überarbeitet. Nun "nur noch" 7,5 Liter pro100 Kilometer bei konzeptgerecht sportlicherFahrweise. Auch angesichts der Performance istdas immer noch rund ein Liter zu viel.

Technische DatenPreis: 12500 EuroLeistung: 140 PS (103 kW) bei 8500/min. maximales Dreh-moment 123 Nm bei 6500/minMotor: Viertakt-Zweizylinder-V-Motor. wassergekühlt. Zylinder-winkel 87 Grad. Vier Ventile pro Zylinder. dohc. Bohrung x Hub107 x 66 rnm, Hubraum 1187 ccm, Verdichtung 11.8. Elektroni-sche Benzineinspritzung. 0 54 mm. G-Kat. E-Starter. Sechs-ganggetriebe. Endantrieb über DichtringkelteFahrwerk: Stahlrohr-Gilterrahmen. Vorn Upside down-Telegabel,o 50 mm, voll einstellbar. FedelWeg 120 mm. Hinten Leicht-metallschwinge mit Monofederbein, voll einstellbar. Federweq130 mm. Bereifung vorn 120170ZR17, hinten 180/55ZR17.Doppelscheibenbremse vorn, 0 320 mm. Scheibenbremse hinten,o 220 mm. Radstand 1440 mm, Lenkkopfwinkel 65,5 Grad.Sitzhöhe 81 0 mm. Tankinhalt 18 Liter. Zulässiges Gesamtgewicht385 kgGarantie und Service: Zwei Jahre Garantie ohne Kilometerbe-grenzung, Inspektion alle 10000 kmFixkosten: Steuer im Jahr 88.32 Euro. Versicherung Haftpflichtbei 100 Prozent Beitragsrate 203,58 Euro (Normaltarif Gerling,Regionalklasse 1)

Ausstattung: D DHerausragend verarbeitetes Kleinserien-Motor-rad mit bewährten Zulieferteilen von Brembo(Räder. Bremsen). Termignoni (Edelstahl-Aus-puffanlage mit G-Kat) und Marzocchi/Sachs(einstellbare Fahrwerkskomponenten). Einstell-bare Handhebel. Anti-Hopping-Kupplung.Modernes Multifunktions-LCD-Cockpit mit fei-ner Darstellung. Nur Seitenständer.

Kupplung und Getriebe: DHydraulisch betätigte Ölbadkupplung mit leichtüberdurchschnittlicher Bedienkraft. EffektiverAnti-Hopping-Mechanismus zum Begrenzendes Motorbremsmoments beim Herunter-schalten. Heiß gefahren wandernderTrennpunktam Handhebel, unbefriedigende Dosierbarkeit.Sportlich eng gestuftes Getriebe mit kurzerGesamtübersetzung. Leichte Betätigung.sichere Rastung. Leerlaufsuche teils hakelig.

Wartung: DInspektionen alle 10 000 Ki lometer. Ölschauglas.Wartungsintensiver Endantrieb per Kette. keinHauptständer. Batterie und Sicherungen guterreichbar.

hh~~~ DDDStabiles, passend zur Motorperformance aus-

Einzelwertung: D D D=überragend. D D=prima. D =gut. D 8=noch akzeptabel. 8=schlecht. 88=indiskutabel.Insgesamt sind 27 Pluspunkte möglich. Für jeden Minuspunkt wird ein Pluspunkt abgezogen 25

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MOl TEST

Da gelten keine Ausreden:Beim Fahrwerk der Aprilia handelt es sichum astreines Superbike-Material

für die Einspritzsoftware gele-gentlich abstirbt und immer nochzuviel Sprit durchzieht, sei ihmangesichts des allerersten Pro-duktionsjahres verziehen.

REUELOS RUNTERSCHALTENAls bewährt, zuverlässig undstandfest gilt der lOOOerAprilia-Twin. Genau genommen ist esein Rotax- Twin aus österreichi-scher Produktion. Genau so,wie er auch bei der voll verklei-deten Aprilia RSV Mille zumEinsatz kommt. Seine Beson-derheit: eine Zylinderspreizungim Winkel von 60 Grad. Super-bike-erprobt sind die gemesse-nen 134 PS bei 9500/min über-haupt kein Problem für ihn.Unangestrengt, mit metallischtrockenem Brummton, kurbelter zornig bis an den fünfstelli-gen Drehzahlbereich. Trotz desunorthodoxen Zylinderwinkelsohne störendes Vibrationsauf-kommen - dank doppelter Aus-gleichswelle. Erfreulich ist, dassdie 2006er Abstimmung nichtnur auf gesteigerte Spitzen-leistung zielt, sondern auch imunteren und mittleren Dreh-zahlbereich endlich eine gleich-mäßige Leistungsentfaltungbeschert - von einer kleinenGeräuschhomologations- Dellebei 3500/min abgesehen.

Lambdaregelung und gere-gelte Abgaskatalysatoren sindbei aktuellen Maschinen Standder Technik. Hinzu kommen beiCorsaro und Tuono sogenannteAnti- Hopping- Kupplungen, diedas bauartbedingt starke Motor-bremsmoment beim Herunter-schalten abpuffern und somitein Blockieren des Hinterradsverhindern. Selbst provokantesRuntersteppen in den leicht-

Setzt auch ohne Underseat-Auspuff Maßstäbe: das Heck der Tuono Informiert umfassend, aber glanzlos: analog-digitales Aprilia-Cockpit

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• " " h Motorräder nicht typischIst d ss itahenlSC e "Aprilia bewel" , ~. en Funktion und VerarbeItungs-

italienisch semmu~s, t"a anischem Niveau.qualität der 1uono hegen au 1 P t aus österreich. Zudem

1" bwerk stammIhr starkes Rotax- rt~ " rteste in ihrer Klasse." " "t Abstand dIe PrelsweISt SIe mr

Aprilia Tuono 1000 R17 Pluspunkte: sehr gut

23 YI I I I I I I I

SChWäCh naja ~ sehrgut .1. top •

Mehr noch als alle anderen Zweizylinder-Naked Bikes ist dieAprilia Tuonoeinwasch-

echter Superbike-Renner mit abmontierter Ver-kleidung und breitem Lenker. In kurvigem Geläufgenießt man das superbe Fahrwerk und freutsich ander für den 2006er Jahrgang spürbar ver-besserten Motorabstimmung. Nach wie vorbrennt ab zirka 8000/min das offene Superbike-Feuer, doch nun zieht der 60-Grad-Twin vonRotax auch unten sowie in der Drehzahlmittestramm und ohne zögerliche Hänger durch.

lieh-straffe Grundabstimmung der einstellbarenFederelemente mit enormen Reservenfür sport-liche Gangart. GroßeSchräglagenfreiheit. Berei-fung im Test: Metzeler Sportee M1.

sehr hoch platzierten Rasten nur für Kurz-strecken geeignet. Kaum Windschutz.

Bremsen: DDDie bewährte Brembo-Garnitur, hier mit trend-gerecht radial verschraubten Zangen vorn. Sehreffektiv, gut dosierbar. Hinten rennsporttypischzurückhaltende Auslegung.

Komfort: DDAufrecht-übersichtliche, aber kompakt-vorder-radorientierte Sitzposition. Sportliche Rasten-position ohne allzu spitzen Kniewinkel. Breites,flach gepolstertes Sitzpolster und perfekterKnieschluss zum Tank. Knapper Soziusplatz mit

Fahrleistungen: D D DSuperbike-Fahrleistungensindauch imRoadster-Revier herzlich willkommen. Auf diesem NakedBike bleiben weder bei Beschleunigung noch beiTopspeed Wünsche offen.

MO-Messwerte*Motor: DDEinspritzermit Kaltstartautomatik. Sofort bissig-spontane Gasannahme, kräftiges Anfahrdreh-moment. Geschmeidiger Rundlauf bereits abzirka 2500/min, darüber durchzugstarke Dreh-zahlmitte und zorniges Superbike-Feuer von8000 bis 10OOO/min.Unauffälliges Lastwechsel-verhalten. Mechanisch laufruhig. Trocken häm-mernder V-Twin-Sound.

Gewicht vollgetankt 214 kg, davon 48,8 % vomTopspeed solo liegend .. 244 km/hBeschleunigung von 0 bis 100 km/h in 3,4 sDurchzug im letzten (6.) Gang von 60 bis 140 km/h in 8,8 sTestverbrauch (Superbenzin) .. 6,81/100 km'mit Race·Technology·Messgerät ermittelt

Verbrauch: DBBei konzeptgerechter Fahrweise ist mit rund sie-ben Litern pro 100 Kilometer zu kalkulieren. Dasist angesichts der starken Performance zwarnoch akzeptabel, etwas sparsamer wäre jedochdurchaus wünschenswert.Technische Daten

Preis: 11 398 EuroLeistung: 133 PS (98 kW) bei 9500/min, maximales Drehmoment102 Nm bei 8750/minMotor: Viertakt-Zweizylinder-V-Motor, wassergekühlt, Zylinder-winkel 60 Grad. Vier Ventile pro Zylinder, dohc. Bohrung x Hub 97x 67,5 mm, Hubraum 998 ccm, Verdichtung 11,8. ElektronischeBenzineinspritzung, 0 57 mm. G-Kat. Elektrostarter. Sechsgang-getriebe, Endantrieb über DichtringketteFahrwerk: Leichtmetall-Briickenrahmen. Vorn Upside-down-Tele-gabel, 0 43 mm, voll einstellbar, Federweg 120 mm. HintenLeichtmetallschwinge mit einstellbarem Monofederbein, Federweg133 mm. Bereifung vom 120/70ZR17, hinten 190/50ZRI7. Doppel-scheibenbremsevorn, 0 320 mm, Scheibenbremse hinten, 0220mm. Radstand 1410 mm, Lenkkopfwinkel65 Grad. Sitzhöhe 810mm. Tankinhalt 18 Liter. Zulässiges Gesamtgewicht 401 kgGarantie und Service: Zwei Jahre Garantie. Inspektion bei 1000km, dann alle 10 000 kmFixkosten: Steuer im Jahr 73,60 Euro, Versicherung Haftpfiichtbei 100 Prozent Beitragsrate 203,58 Euro (Normaltarif Gerling,Regionalklasse 1)

Kupplung und Getriebe: D DHydraulisch betätigte Kupplung, trennt kalt wiewarm einwandfrei, aber fordert relativ viel Hand-kraft. Überzeugende Anti-Hopping-Funktion zurBegrenzung des Motorbremsmoments beimHerunterschalten. Leichtgängiges, präziserastendesSechsganggetriebe mit kurzenSchalt-wegen. Leerlauffindung problemlos.

AusstaHung: D DInsgesamt beispielhafte Verarbeitung, Rahmenund Schwinge wie vom Werks-Superbike. Edel-stahl-Auspuffanlagemit geregeltenKatalysatoren.Multifunktions-Cockpit. LED-Rücklicht. Anti-Hopping-Kupplung. Upside down- Telegabelmitradial angeschraubten Bremszangen. Feder-elemente und beide Handhebel einstellbar. NurSeitenständer.

Fahrwerk: D D DStabiler Geradeauslauf bis zur Höchstge-schwindigkeit. Handlich, aber ohne jeglichenAnsatz von Nervosität. Lenkungsdämpfer seri-enmäßig. Dank breitem Lenker mit sanftenImpulsen einzulenken. Neutral-stabile Kurven-lage, auf Anhieb Vertrauen erweckend. Sport-

Wartung: DInspektion alle 10000 Kilometer. EinfacheÖlstandkontrolle dank gut einsehbarer Steig-leitung. Wartungsintensiver Kettenantrieb, keinHauptständer. Scheinwerfer-Leuchtmittel undBatterie gut erreichbar.

Einzelwertung: D D D~überragend. D D:prima. D~gut. D B~noch akzeptabel.B~schlecht. B B~indiskutabel.Insgesamtsind 27 Pluspunktemöglich. Für jeden Minuspunkt wird ein Pluspunktabgezogen 27

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gängigen Sechsganggetriebenhat keine unerwünschten Driftszur Folge. Leider scheint derMechanismus bei der MotoMorini noch nicht ganz ausge-reift zu sein. Zwar überzeugt dieAmi-Hopping- Wirkung durch-aus, doch die Kupplung irritiertan anderer Stelle. Etwa mitwanderndem Druckpunkt oderheiß gefahren mit extrem engemEinrückbereich. Im Rahmen derlaufenden Serienfertigung müsstedas in den Griff zu bekommensein,

PREMIUM MIT ABSTRICHENAusgerechnet die racingver-strahlten Ducatisti müssen aufeine solche aus dem Rennsportstammende Spezial kupplungverzichten. Hier muss beiBedarf an Anti-Hopping nach-träglich das elitäre Pricing deseinschlägigen Zubehörhandelsgeschluckt werden. Immerhinist die neue Top-Monster abWerk an anderer Stelle edelstbestückt. Upside down-Gabelund Federbein kommen vomrenommierten SpezialistenÖhlins, hier und da schimmertgroßzügig Kohlefaser. So auchan den Zahnriemenabdeckun-gen der Zylinder. Daneben fälltauf, was lobenswerterweise ebennicht mehr auffällt: Kabel undGeschläuch des wassergekühl-ten, ursprünglich nur für dieVerwendung hinter einer Voll-verkleidung gedachten "L"-Twins stechen im Sichtbereichnicht mehr so störend ins Augewie bei früheren S-Monstern.

Im Fahrbetrieb hingegen istalles wie gehabt. Mit dem un-verwechselbar erdigen Beat, fürden Ducati-Motoren geliebtwerden, pulst auch die S4RS

'";2 ,-oKomfortabler denn je:

'Mit den Öhlins-Federelementenentdeckt das Monster seine

sanften Seiten

Eigenwillige, akustisch unspektakuläre Lösung: Ducati-Doppelrohr

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Klassisch, weiß, symmetrisch: analoges Monster-Cockpit mit LCD-Schlitzen

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• . 1993 Umzingelt von immer"Du"c"a-ti-Monster,ein Kult seit Du~atiiedoch immer höher

stärkeren Naked-Bik~S,m~: mit dem teuren Top-Modellins Motorenregal greJf~n,. 15000 Euro auf dem

"h' u sem MIt knapp b\<.on\<.urrenzfaIg z .' S4RS nicht leicht na en.preisschild wird es dIe neue

Ducati Monster S4RS14 Pluspunkte: gut

Bremsen: aaDoppelscheibe vorn mit sehr guter, progressi-ver Bremswirkung, aber trotz Radialornat mitetwas teigigem Druckpunkt. Hinterradbremseeffektiv und gut dosierbar.

Komfort: aStark vorderradorientierte Sitzposition, sport-lich flach montierter Lenker. geringer Abstandzwischen Sitzpolster und Fußrasten. KleinereFahrerwerden über den Tank gespannt, größereFahrer zwickt es in den Kniekehlen. Sehr kom-fortable, geradezu weich ansprechende Feder-elementevon Öhlins.Gut gepolsterter Fahrersitz,Soziussitz nur für Kurzstrecken zu empfehlen.Cockpitverkleidung bietet kaum spürbarenWindschutz.

Ausgerechnet die Naked-Bikes namens"Monster" sind die wirtschaftlich tragende

Säule im Rennsport-orientierten Hause Ducati.Doch nicht nur das Topmodell S4RS hat mitt-lerweile mit vielen Nebenbuhlern zu kämpfen.

Motor: aaEinspritzer mit Kaltstartautomatik. Startet zuver-lässig, nimmt sofort gut Gas an. Bulliges Anfahr-drehmoment, im großen Gang jedoch erst ab3000/min ruckelfrei fahrbar. Gefühlsmäßig linea-re,durchweg druckvolle Leistungsentfaltung mitangenehm gleichförmigem Pulsieren. Akzepta-ble Lastwechselschläge. Markentypische Vibra-tionen eher sympathisch als störend. Anregendgrollende. im Originalzustand allerdings geset-zestreu überdämpfte Klangdarbietung.

Fahrleistungen: a a aDer Testastretta-Motor ermöglicht es dieserMonster. ganz vorn mit dabei zu sein. Über240 km/h Topspeed. Durchzug könnte nochbesser sein, doch bei 60 krnlh im sechsten Gangruckelt der Desmo-Twin zunächst nur unwillig.

MO-Messwerte*Verbrauch: aErfreulich: Trotz der spürbar fleischigen Motor-abstimmung begnügt sich das bisher stärksteMonster-Modell mit etwas über sechs LiternSuperbenzin pro 100 Kilometer - konzept-gerecht, also sportlich gefahren.

Gewicht vollgetankl 204.5 kg. davon 48.4 % vornTopspeed solo liegend 241 km/hBeschleunigung von 0 bis 100 km/h in 3.3 sDurchzug im letzten (6.) Gang von 60 bis 140 km/h in 9.0 sTestverbrauch (Superbenzin) .. 6.3 l/tOO km'mrt aace-Technology-Messgerät ermitteltKupplung und Getriebe: a

Hydraulische Kupplung mit überdurchschnitt-licher Bedienkraft. Mäßig dosierbar. durch-schnittlichesTrennverhalten.Sechsganggetriebebei flüssigem Durchschalten präzise schaltbar.Teilweiseharte Schaltschläge und diffuses Rast-gefühl. Problemlose Leerlauffindung.

Technische Daten Ausstattung: a aTechnoider Hingucker mit schönen Details.Kabel und Geschläuch unauffälliger verlegt alsfrüher. Durchaus ansehnliche Verarbeitung. vieleKarbonteile. Hochwertige. voll einstellbare Fahr-werkskomponenten von Öhlins. EinstellbareHandhebel. Edelstahl-Auspuffanlage mit G-Kat.Elektronisches Analog-Cockpit mit LCD-Fen-stern. Wegfahrsperre. Nur Seitenständer.

Preis: 14995 EuroLeistung: 130 PS (96 kW) bei 9500/min. maximales Drehmoment104 Nm bei 7500/minMotor: Viertakt-V-Zweizylinder-Motor. wassergekühll, Zylinder-winkel 90 Grad. Vier desmodromisch gesteuerte Ventile pro Zylin-der. Bohrung x Hub 100 x 63.5 rnrn, Hubraum 998 ccrn, Verdich-tung 11,4. Elektronische Benzineinspntzunq, 050 mm. G-Kat. E-Starter. Sechsganggetriebe. Endantrieb über DichtringketteFahrwerk: Stahlrohr-Gitterrahmen. Vorn Upside-down- Teleqabel,043 mrn, voll einstellbar. Federweg 130 mm. Hinten Leichtme-tallrohr-Einarmschwinge mit Monofederbein. voll einstellbar. Feder-weg 148 mm. Bereifung vorn 120170ZR17. hinten 180/55ZR17.Doppelscheibenbremse vorn. 0 320 rnrn, Scheibenbremse hin-ten. 0 245 mm. Radstand 1440 rnrn, Lenkkopfwinkel 66 Grad.Sitzhöhe 805 mm. Tankinhalt 13.5 Uter. Zulässiges Gesamtgewicht390 kgGarantie und Service: Zwei Jahre Garantie. Inspektion bei 1000km. dann alle 10000 KilometerFixkosten: Steuer im Jahr 73.60 Euro. Versicherung Haftpflichtbei 100 Prozent Beitragsrate 203.58 Euro (Normaltarif Gerling.Regionalklasse 1)

Fahrwerk: a aUpside down-Gabel und Federbein von Öhlins.Damit erstaunlich komfortabel. Nur bei ent-sprechender Voreinstellung ausreichende Pro-gression für sportlichen Fahrstil. Auf Stabilitätgetrimmtes Chassis ohne betonte Handlichkeit.Entschlossene Einlenkimpulse erforderlich. InSchräglage neutral und zielgenau. StabilerGeradeauslauf bis Topspeed. unempfindlichgegenüberStörimpulsen. Schwaches AufstellenbeimBremseninSchräglage.GroßeSchräglagen-freiheit.Bereifung imTest: Metzeler Sportec M3.

Wartung: aBInspektionen alle 10000 Kilometer. Allerdingsaufwändige Ventilspieleinstellung wegen mar-kentypischer Desmodromik. Ölstandkontrolleper Schauglas. Pflegeintensiver Kettenantrieb,kein Hauptständer. Hinterrad dank Einarm-schwinge gut zugänglich. KlappbarerTank. Bat-terie und Glühbirnen gut zuqänqlich.

Einzelwertung: a a a =überragend. a a =prima. a =gut. aB =noch akzeptabel. B=schlecht. B B=indiskutabel.Insgesamt sind 27 Pluspunkte möglich. Für jeden Minuspunkt wird ein Pluspunkt abgezogen 29

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1187 eem, Zylinderwinkel 87 Grad, Werksangabe140 PS: neu entwickelter Motor von Moto Morini

998 eem, Zylinderwinkel 60 Grad, Werksangabe133 PS: österreiehiseher Rotax- Twin für Aprilia

998 eem, Zylinderwinkel 90 Grad, Werksangabe130 PS: Iestastretta-at- Twin" von Dueati

durch die sechs Gangstufen desnach wie vor etwas rustikal an-mutenden Sechsganggetriebes.Sowohl die ziemlich lineare,unspektakuläre Leistungsent-faltung wie auch die in diesemFall erstaunlich obrigkeitshöriggedämpfte Doppelrohr-Aus-puffanlage lassen die gemesse~nen 131PS ausreichend erschei-nen - mehr nicht. Bei niedrigenDrehzahlen in den hohen Gan-gen zappelt der vom aktuellenSuperbike 999 stammende"Testasrretta" -Motor äußerstunwillig. Loyale Ducatisti wer-den es wohl verschmerzen, dasses schon von der Papierform hernicht zum Gruppensieg reicht.Dafür bleibt ihnen die Exklusi-vität des sogenannten "Desmo" ~Twins. Emotionslos. also vonNicht-Ducatisti betrachtet,bringt die aufwändige, des-rnodrornische Zwangssteuerungder Ventile jedoch überhauptnichts - außer horrende Inspek-tionskosten,

Im echten Leben begeistertdas Ducati-Triebwerk mitwun-dervoller Laufkultur und won-nevoll fleischigem Antritt im

Ergonomisch top: Corsaro-Sitzbankmit akzeptablem Soziusplatz

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mittleren Drehzahlbereich. Zu-sammen mit den vor Erreichendes progressiven Bereichs auf-fallend weich bettenden Öhlins-Federelementen ergibt sich eingeradezu tourenfahrerfreund -licher Eindruck. Vermutlich istdas nicht das, was die Fans derMarke hören wollen. Zumal dieSitzergonomie auch bei dieserDucati eine gewisse Leidens-

Sportpolsterbei Aprilia, Bück-Ansätze beiDucati, bestesSitzen bei Morinifähigkeit einfordert: Lenker zutief, Rasten zu hoch.

Aprilia und vor allem MotoMorini können das besser.Deren ebenfalls voll einstellbareFahrwerkskomponenten de-monstrieren zwar tendenzielleher sportliche Härte, doch dieFahrer-Integration fühlt sich

Breit und flach: Tuono-Sitz.Sozius-Notsitz unter der Abdeekung

AUF DEM PRÜFSTAND:DREI ITALO-ROADSTER

Erstaunlich. Bei der extremenAuslegung des neuen Moto

Morini- Twins, mit riesigen 107erZylinderbohrungen und relativ kurz-em Kolbenhub, würde man eineeher spitze Leistungsentfaltung mit-samt hohem Drehzahlniveauerwarten. Stattdessen klöppeltLambertinis jüngste Kreation bereitsunter 4000/min über 100 Nm in dieKurbelwelle und erreicht dieMaximalleistung von gemessenen136 PS schon bei vergleichsweisemoderaten 8200/min. Aprilia undDucati gehen mit jeweils exakt998 ccm Hubraum, also mit knapp200 ccm weniger, an den Start. Auchsie erzielen mehr als 130 PS, aller-dings erst bei 9500/min.

140 Motorleistungin PS

120

100

80

60

4()

20

Motordrehmoment

120inN~m100

80

60Motordrehzahl in l/min

Molo Morini Corsaro 1200:max. 136 PS (100 kW) bei 8200/rninmax. 119 Nm bei 8000/rninAprilia Tuono 1000 R:max. 134 PS (96 kW) bei 9500fminmax. 102 Nm bei 9600fminDucati Monster S4RSrnax. 131 PS (96 kW) bei 9500/rninrnax. 100 Nm bei 7500/rnin2000 4000 6000 8000 10000

hier auf Anhieb gelungener an.Superbike- Feeling am Popo bie-tet die flache Bank der Tuono,hier lässt jedoch beim Beschleu-nigen der Halt nach hinten zuwünschen übrig. Am besten sitztman in der Mulde der Corsaro,mit perfektem Knieschluss amTank. Auch das mit dem Cock-

Üppig gepOlstert: einteiligeMonster-Bank mit Soziusabdeekung

pit haben die Morini-Entwick-ler auf Anhieb glänzend hinbe-kommen. Mit multifunktionel-lem Dot-Matrix-Display wirktdie Corsaro- Konsole 'eleganterals die ähnlich aufgebaute derTuono und allemal nutzwertigerals die klassisch weißen Analog-Uhren der Monster,

FAST VIER MILLE DIFFERENZSehr befremdlich erscheint derPreis, den Ducati für die neueMonster S4RS angibt. Knapp12000 Euro für das Vorgänger-modell S4R ging ja noch alshalbwegs nachvollziehbar durch.Schließlich gibt es Top- Modellenicht zum Einstiegspreis. Dochdie Neue soll inklusive Liefer-nebenkosten fast 15000 Euro,also 3000 Euro mehr kosten.Öhlins hin, Karbon her - das istunverschämt. \'{Tedereinen über-legenen Motor noch das besteFahrwerk kann Ducati hier vor-weisen. Der einzige Bestwert:das geringste Gewicht. Doch die15 Kilogramm weniger als bei

Page 10: aus Bologna, Aprilia aus Noale - Motorrad Bike u. Computerdeten Aprilia RSV Mille zum Einsatz kommt. Seine Beson-derheit: eineZylinderspreizung imWinkel von 60Grad. Super-bike-erprobt

der Corsaro und zehn wenigerals bei der Tuono - jeweils voll-getankt, laut MO- Waage - rela-tivieren sich angesichts derunterschiedlichen Tankvolumi-na. Statt der üblichen 18 Literfasst das praktischerweise hoch-klapp bare Fass der Monsternicht einmal ganz 14 Liter.Immerhin glänzt die Ducati mit

vergleichsweise bescheidenenVerbrauchswerten.

Während die Tuono knappsieben und die Corsaro deutlichüber sieben Liter pro 100 Kilo-meter durchziehen, reichen derMonster S4RS gute sechs Liter.Und das bei gleichem, konzept-gerecht sportlichem Fahrstil.wohlgemerkt.

In den grün-weiß-rot be-flaggten Verkaufsräumen derengagierten Händlerschaft wirddas neue Spitzenmonster jeden-falls nicht mehr ganz so leicht anden Mann zu bringen sein wiedie Vorgängertypen. Einerseits,weil es nun direkte, mindestensebenbürtige Mitbewerber gibt,die ebenfalls mit italienischem

MEINUNGEN

"Man spürt, dass dieTuono eigentlich einSuperbike ist. DieVerkleidung der Millevermisse ich nicht."

MO-Redakteur Maik Schwarz ist von derneuen Moto Morini-Generation beeindruckt

"Bravo, Lambertini.Der neue Morini-Vmuss sich vor demDucati- Testastretlanicht verstecken. " MO-Logistiker Kenny Höfel schätzt die fast

japanische Funktionalität der Aprilia

Charme sowie mit roten Signal-farben locken. Andererseits, weilso eine Moto Morini heute undwohl auch mittelfristig nichtvor jeder Eisdiele lehnt undsomit ganz konkrete Exklusi-vität bietet. Angesichts des Ent-wicklungsaufwands und dervergleichsweisen Kleinserien-produktion hat die Corsaro mit12500 Euro einen reellen Preis.Kleine Macken werden wohlbald abgestellt sein, die Verar-beitungsqualität ist bereits sehrgut. Fast so gut wie bei derAprilia Tuorio, die in diesemReigen zudem das mit Abstandpreiswerteste Angebot darstellt- sie kostet exakt 11398 Euro.

Wer trotz allem immer nochauf "Desmo Valvole" statt auf"Better Value" setzt, der solltewenigstens noch ein paar Mona-te abwarten. Am Beispiel derDucati 999 ist längst zu beob-achten, dass die utopische, abereben unverbindliche Preisemp-fehlung nur in den seltenstenFällen tatsächlich bezahlt wird.So wird es auch beim unver-kleideten Ableger S4RS kom-men. Spätestens dann wirdDucati nicht umhin kommen,sich mit dem aktuellen Umfeldzu befassen. Wir haben das hier-mit bereits getan. 0

MO-Vize-Chefredakteur Wolf-Martin Riedellässt sich vom Monster-Kult bezirzen

"Die Italiener sindWeltmeister imFußball, und auch derDucati- Twin ist einMeisterstück. "

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