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Ausgabe April 2013 Aus dem Inhalt Das Team führt die GiB in die Zukunft Der Beruf ist ihre Berufung Kein Tag ist wie jeder andere Geballtes Wissen Die Schätze der GiB

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Ausgabe April 2013

Aus dem InhaltDas Team führt die GiB in die ZukunftDer Beruf ist ihre BerufungKein Tag ist wie jeder andereGeballtes Wissen

Die Schätze

der GiB

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Seite 2 • Ausgabe 1/2013

Vorwort 4

Hubbes Cartoon 5

Das Thema: Unsere Berufe

Das Team führt die GiB in die Zukunft 6 Markus Kriegel und Christine Voigt bilden die Spitze der GiB Das Team im Hintergrund 8 Für immer GiB 9Diskretion ist für Karin Appel selbstverständlich

Kein Tag ist wie jeder andere 10Jan Reitinger, Lutz Rappsilber und Matteo Fusco sind unterwegs für die GiB

Es ist ihr offenes Reich 12Ute Schiemann sorgt für mehr als nur ein warmes Mittagessen

Die gute Fee im Hintergrund 13Karin Malarski tischt täglich auf

Frühförderinnen unterwegs 14Therapeuten und Sozialpädagogen bilden ein interdisziplinäres Team

Impressum

Herausgeber: GiB gemeinnützige Gesellschaft für integrative Behindertenarbeit mbH V.i.S.d.P.: Dipl.-Kfm. Markus Kriegel, Geschäftsführer

Redaktionelle Mitarbeit:Markus Kriegel (mk), Christine Voigt (cv), Anja Reuper (reu), Nadine König (nk), Joachim Lettmann (jl), Susan Klein-Wiegand (skw), Leonie Sube (GiB Zeit für Kinder).

Fotos: Anja Reuper, Gudrun Papenburg (Seite 15), Hajrija Wagner (Seite 19), Jonas Wömpner (Seite 22).

Die namentlich gekennzeichneten Beiträge geben nicht in jedem Falle die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen und Manuskripte redaktionell zu bearbeiten.

Anschrift:GiB gemeinnützige Gesellschaft für integrative Behindertenarbeit mbH, Prinz-Albrecht-Ring 63, 30657 HannoverTel. (0511) 67 67 59-0, Fax: (0511) 67 67 59 59E-Mail: [email protected]

Kontoverbindung: Evangelische Kreditgenossenschaft, Kontonummer 100 601 500, BLZ 520 604 10

Druck: Print Media Schaumburg

Inhalt

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Ausgabe 1/2013 • Seite 3

Erfolg hat hier eine andere Dimension 16Für jedes Kind sucht Karin Bauch eine individuelle Lösung

„Die Musen sind überall“ 17Aus einem Gag entstand ein Verlag

Geballtes Wissen 18Das Team der Kita Spunk ist immer in Bewegung

Die Therapie muss Freude machen 20Kita-Kinder besuchen „ihre“ Ergotherapeutin

Mehr als nur Geld verdienen 21Thilo Quanz organisiert, begleitet und berät rund 150 Menschen in der Tafö Das Leben ist Veränderung 22Fort- und Weiterbildungen sind Heike Wömpner ausgesprochen wichtig

Lernen gehört zu ihrem Leben 23Das FSJ verändert Marina Elizarovas Persönlichkeit

Vom Ist zum Ziel 24Als Diplom-Pädagogin und Sozialwirtin leitet Jutta Blume die Wohngruppen im Prinz-Albrecht-Ring Die Beziehung ist das Wichtigste 25Volker Bremmer ist in der Wohngruppe Spieler und Trainer

Humor ist sein spezielles Werkzeug 26Eckhard Buddensieg betreut und begleitet Menschen in der Kö-WG Eine Funktion, viele Rollen 27Lydia Pruß managt die WG in der Grünaustraße 15 Der Beruf ist ihre Berufung 28Yvonne Racek gibt psychologische Unterstützung in der GiB und im THZ

Der Gesundheitstipp Kleine Impfberatung für Mitarbeiter in Sozialberufen 29 GiB-Zeit für Kinder 30

Kontakt 31

Inhalt

Die nächste Ausgabe der erscheint im August 2013 mit dem Thema:

25 Jahre Kindertagesstätte „Elfriede Westphal“-von der integrativen Kita auf dem Weg zur „Kita für alle“.

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Seite 4 • Ausgabe 1/2013

Liebe Leserinnen und Leser!

In dieser Ausgabe der GiB-Zeit werfen wir einen Blick „hin-ter die Kulissen“ der GiB. Jede Organisation ist so gut, wie die Menschen, die sie tragen und ausfüllen, es sind. Beispiel-haft für viele andere der insgesamt rund 245 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen sich hier unter dem Titel „Schätze der GiB“ Menschen mit den unterschiedlichsten Professionen mit interessanten Lebensläufen vor. Das Ziel ist, aufzuzei-gen, welch vielfältige und spannende Aufgabenbereiche und Teams die GiB zu bieten hat.

In der Einrichtungsleitungsebene hat sich gleich zu Beginn des Jahres einiges getan. Nahezu zeitgleich hatten die Lei-tungen der Kita Regenbogen und der Wohngruppen für Menschen mit Autismus kundgetan, dass sie sich verändern

und die GiB verlassen wollen. Wir verabschieden deshalb ganz herzlich Eva Busse-Schlichtmann, die fünf Jahre die Kita Regenbogen geleitet hat, und Ute Wiltshire, die knapp sechs Jahre Einrich-tungsleitung der Wohngruppen für Menschen mit Autismus war. Beide haben in ihrer Zeit span-nende und schwierige Phasen bewältigt. Mein Dank und meine guten Wünsche begleiten sie.

Beide Wechsel haben wir dafür genutzt, die Struktur zu überdenken. Da wir planen, die Kita Re-genbogen und die Kita “Elfriede Westphal” über kurz oder lang (wir haben darüber in der letzten Ausgabe berichtet) zusammenzulegen, lag es nahe, Heike Plinke, die Einrichtungsleitung der Kita “Elfriede Westphal”, nun auch mit der Leitung der Kita Regenbogen zu betrauen. Mit großem Engagement hat sie bereits die neue Aufgabe angenommen.

Für die Wohngruppen haben wir Christine Schaaf gewinnen können. Sie war bereits einmal für ein halbes Jahr Einrichtungsleitung, ging dann aber erst einmal in die Familienphase. Gleichzeitig ha-ben wir die Aufgabenverteilung zwischen Gruppenleitungen und Einrichtungsleitung neu geregelt. Beiden Leitungen wünsche ich viel Freude und ein gutes Händchen bei der Erfüllung ihrer neuen Aufgaben!

Ihnen wünsche ich viel Freude beim Lesen dieser Zeitung und bleiben Sie uns bitte gewogen!

Herzlichst,

Ihr

Markus Kriegel

Vorwort

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Ausgabe 1/2013 • Seite 5

Hubbes Cartoon

Phil Hubbe traut sich etwas und er weiß, worüber er zeich-net. Seit 1999/2000 zeichnet der Karikaturist mit spitzer Feder „Behinderten Cartoons“. Men-schen mit Behinderung oder Behinderte, die Bezeichnung ist ihm letztlich egal – der Umgang mit den Menschen nicht – und das ist das Thema des 45-Jäh-rigen, der selbst behindert ist.

Seit 1988 lebt er mit der Diagno-se Multiple Sklerose. Mit seinen Cartoons, Pressekarikaturen, Il-lustrationen und Zeichnungen zum Thema Behinderte und Be-hinderung hat er einen eigenen scharfen Blick auf Krankheit, Handicap und den Umgang der Umwelt mit diesem Thema. Da-mit verarbeitet er auch das eige-ne Handicap.

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Seite 6 • Ausgabe 1/2013

Unsere Berufe

Das Team führt die GiB in die ZukunftMarkus Kriegel und Christine Voigt bilden die Spitze der GiB

Sie vertrauen sich gegenseitig, üben Verlässlich-keit, haben ein hohes Maß an Einigkeit und ziehen gemeinsam an einem Strang. Markus Kriegel und Christine Voigt bilden das Team, das gemeinsam die GiB führt und leitet - der Diplom-Kaufmann aus betriebswirtschaftlicher und die Diplom-Päda-gogin und Sozialwirtin aus pädagogischer Sicht. Pädagogik und Betriebswirtschaft fließen in der Verwaltungsetage immer wieder zusammen, ge-meinsam führen sie die GiB in die Zukunft, tragen die Verantwortung für rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 400 Menschen mit Behinde-rung in sieben Einrichtungen der GiB. Parallel dazu bilden sie in gleicher Konstellation die Spitze des Therapiezentrums Hannover sowie den Vor-stand der neugegründeten Stiftung für integrative Behindertenarbeit.

Mit 33 Jahren übernahm Markus Kriegel vor 18 Jahren die alleinige Geschäftsführung der GiB - zehn Monate nach ihrer Neugründung. Ein paar Bedenken habe er damals gehabt, wie er heute zugibt, denn eine Neugründung berge auch die Gefahr des Scheiterns in sich. In den ersten Jahren habe er an allen Stellen und Ebenen um Vertrauen in das neue Gebilde wer-ben müssen, das Konkursgefühl steckte vielen noch in den Knochen. Als ausgebildeter Controller sorgt er nun seit fast zwei Jahrzehnten dafür, dass die GiB schwarze Zahlen schreibt und gleichzeitig die hohen Ansprüche ihrer Kunden, Gesellschafter und Mitarbeiter in puncto Qualität, Sicherheit, Kontinuität und Verlässlichkeit er-füllt. Die Teamarbeit mit Christine Voigt spielt hier eine große Rolle.

Und: Seine Vergangenheit hilft ihm dabei. Sein Know-how erwarb er bei der Bundeswehr, wo er Wirt-schafts- und Organisationswissenschaften studierte und in der Grundausbildung bereits nach drei Wochen Füh-rungsverhalten lernen und ausüben konnte. „Glaub-haftigkeit, Verlässlichkeit, Gleichbehandlung von Men-schen, Gerechtigkeit, Klarheit und Transparenz, diese Werte habe ich bei der Bundeswehr verinnerlicht.“ Die-ses Wertebewusstsein habe er mitgenommen, erklärt Markus Kriegel und zieht hier bewusst eine Parallele zur GiB und seiner heutigen Position in der gemeinnützigen

Gesellschaft. Im Zuge seiner Verwendungen innerhalb der zwölfjährigen Bundeswehrzeit habe er gelernt, Füh-rungsaufgaben auszufüllen, wahrzunehmen, wie Men-schen denken und fühlen und sich darauf einzustellen. Der GiB-Geschäftsführer diente in der Luftwaffe, wo der Teamgedanke weit verbreitet war. „Koordinieren, delegieren, sich aufeinander verlassen können, Hand in Hand arbeiten, das gehörte dort zu meiner täglichen Praxis“, zieht Markus Kriegel eine weitere Parallele zu seiner heutigen Tätigkeit als Geschäftsführer in der Be-hindertenhilfe.

„Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass es die-sen Menschen gut geht, und ich muss dafür die Rah-menbedingungen schaffen.“ Dieses besondere Gefühl und Verständnis habe er bei seinem Antrittsbesuch in der Kindertagesstätte Regenbogen entwickelt. Damals habe eine Mitarbeiterin ihm, der selbst drei Töchter hat, einen schwerbehinderten Jungen auf den Arm gegeben, der ihn mit seinen tiefblauen Augen groß und freund-lich anlächelte. An den Blick erinnert er sich heute noch.

Dass die Menschen in der GiB sich gut entwickeln und gute Arbeit leisten können und sie im Zuge der Organisations-und Personalentwicklung dafür die Vo-raussetzungen schaffen muss, so definiert Christine Voigt einen gewichtigen Teil ihrer Aufgaben als päda-gogische Leitung innerhalb der gemeinnützigen Gesell-schaft. Seit September 1999 füllt sie diese Position aus. Parallel dazu absolvierte sie den viersemestrigen Studi-engang Management und Organisationsentwicklung an der Hochschule Hannover. „Dieses Studium hat mir vielfältige Erkenntnisse und Erfahrungen geboten, die ich in meiner täglichen Praxis anwenden kann. Es hat entscheidend dazu beigetragen, meine Rolle als stellver-tretende Geschäftsführung zu finden“, erklärt sie diese Weiterbildung.

Das Führen und Leiten ist für Christine Voigt Päd-agogik pur. Keinen anderen beruflichen Schwerpunkt hat sie je angestrebt, zu sehr fasziniert sie dieser Be-reich. Es geht immer wieder um die Fragestellungen: Was braucht der Mensch, wie lernt der Mensch, wer ist der Mensch, wer ist das Team, wer ist die Organisation, welche Angebote muss ich machen, welche Rahmenbe-

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Ausgabe 1//2013 • Seite 7

Unsere Berufe

dingungen muss ich entwickeln, damit der Mensch, die Gruppe, das Team und die Organisation ihre Aufgaben effektiv wahrnehmen können, erklärt die Diplom-Päda-gogin ihr Arbeitsfeld.

Zu ihrer Rolle gehört es auch, oft ein Stück allein zu sein, sich alle Seiten bei der Entscheidungsfi ndung anzuhören, sich dann aber abgrenzen zu können und zu müssen, um die Entscheidung zu treffen und diese auch auszuhalten. Denn die kann nicht immer jedem Einzel-nen gefallen, aber es muss eine Entscheidung sein, die für die GiB als Ganzes die bestmögliche ist und ihrer Kultur gut tut. „Wenn ich das nicht hinkriege, dann habe ich verloren“, sagt Christine Voigt. „Die Kunst ist es, professionell zu sagen, was wir können und was wir nicht können.“ Ihren Auftrag, die GiB in die Zukunft zu führen, verliert Christine Voigt nie aus den Augen. Dafür besitzt sie auch die Offenheit, sich Fragen und Unverständnis anzuhören, um dann zu erklären, warum die Entscheidung so ausgefallen ist.

Pädagogik bedeutet, so Christine Voigt, mit Men-schen zu arbeiten. „Ich muss jeden Tag differenziert

und sensibel sein, für das, was ich in den Einrichtungen erlebe. Ich muss mich immer fragen: Geht es den Men-schen gut, für die wir verantwortlich sind? Geht es den Mitarbeitenden gut, für die wir zuständig sind? Beides hängt voneinander ab und muss sich im Gleichgewicht befi nden, um eine Erfolgsgarantie zu haben“, erklärt sie. „Man muss reden, reden, reden, um Lösungen zu entwickeln und Entscheidungen zu treffen und dabei möchte ich morgens noch in den Spiegel gucken kön-nen und mi ch dabei wohl fühlen.“

Die Arbeit für Menschen mit Behinderung hat auch Christine Voigts Blick auf das Leben verändert. Mit ih-rer Tätigkeit in der GiB haben Begriffe wie Selbstbe-stimmung, Teilhabe, Lebensperspektiven und ihre Pla-nung ein besonderes Gewicht erhalten, ebenso wie das Bewusstsein, dass alles entweder schlagartig oder von vornherein anders sein kann. Auch deshalb positioniert sie sich immer dort politisch, wo es darum geht, der Ungerechtigkeit etwas entgegenzusetzen und für das zu kämpfen, was für die Menschen mit Behinderung notwendig ist. „Das ist mein Beitrag“, sagt Christine Voigt. (reu)

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Seite 8 • Ausgabe 1/2013

Unsere Berufe

Das Team im Hintergrund Wenn Markus Kriegel morgens in die Verwaltung kommt, macht er erst einmal seine Runde durch die Büros der Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Die meisten sind schon früh an ihrem Schreibtisch, Kaffeeduft zieht durch die Etage, alle sind schon emsig zugange.

Heidi Faerber-Romero gibt gerade Daten für die Gehaltsabrechnung von Mitarbeitern über eine Online-verbindung zum Rechenzentrum ein. Sie ist als Perso-nalsachbearbeiterin zuständig für die Verwaltung, die Abrechnung und Aktenführung für etwa 75 Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter der Therapiezentrum GmbH.

Daneben gehört das Führen der Urlaubskartei für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Verwaltung aller FSJler und Bundesfreiwilligen in GiB und THZ GmbH sowie die Bearbeitung aller Mietangelegenhei-ten zu ihren Aufgaben.

Nach einem kurzen Plausch geht es weiter ins Sekre-tariat zu Nadine König. Sie ist die freundliche Stimme der Verwaltung, bei ihr laufen Anrufe und Anfragen per Telefon, Mail und Fax sowie sämtliche Eingangspost auf, die sie dann entsprechend weiterleitet.

Sie führt zentrale Akten, sammelt und archiviert Ver-träge, Rechnungen und wichtigen Schriftverkehr in das elektronische Dokumentenmanagement, koordiniert Termine und Konferenzräume und bereitet Bespre-chungen und Konferenzen der Geschäftsführung vor und nach. Alle Energieversorgungsverträge und Versi-cherungsangelegenheiten laufen über Nadine Königs Schreibtisch. Außerdem wacht sie über die Rechtschrei-bung der GiB-Zeit und prüft, ob Schreiben des Ge-schäftsführers auch fehlerfrei das Haus verlassen.

Im nächsten Büro sitzt Ilona Kase vertieft über die Erstellung eines Arbeitsvertrages. Sie hat den weitesten Arbeitsweg und verbringt täglich viel Zeit im Zug. Ilona Kase ist wie Heidi Faerber-Romero, mit der sie sich ge-genseitig vertritt, Personalsachbearbeiterin und für die Verwaltung und Abrechnung von rund 245 Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern der GiB zuständig. Im letzten Jahr feierte sie ihr 25-jähriges Dienstjubiläum, womit sie nach Karin Appel am zweitlängsten in der Verwaltung dabei ist.

Karin Appel und Christine Ohmes teilen sich das Büro genau gegenüber von Ilona Kase. Beide sind – Karin Appel für die GiB und Christine Ohmes für die THZ GmbH - zuständig für die Verwaltung der Betreu-tenakten und besonders für die Abrechnung unserer Betreuungsleistungen mit den jeweiligen Sozial- oder Jugendämtern. Anhand der Anwesenheitslisten aus den Einrichtungen erstellen sie monatlich Rechnungen und schicken diese an die zuständigen Ämter, danach kontrollieren sie, ob auch alle Beträge auf dem Kon-to eingehen. Während Karin Appel mit mittlerweile 36 Dienstjahren (siehe nächste Seite) die mit Abstand dienstälteste Mitarbeiterin der GiB-Verwaltung ist, ge-hört Christine Ohmes erst seit knapp vier Jahren zum Team.

Das Büro nebenan gehört Friedhelm Körner. Es ist gerade leer, weil dieser wohl gerade wieder ein Problem im Serverraum behebt. Friedhelm Körner ist ebenfalls seit vielen Jahren (mehr als 28 Jahre!) in verschiedenen Funktionen in der GiB tätig.

Die Verwaltung der GiB: Christine Ohmes, Karin Appel, Heidi Faerber-Romero, Ilona Kase, Susanne Sieroux und Nadine König (v.l.n.r.).

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Ausgabe 1/2013 • Seite 9

Unsere Berufe

Seit 36 Jahren ist Karin Appel in der Pflegekosten-abrechnung der GiB tätig. Von der Aufnahme des Betreuten bis hin zur Abmeldung – alles geht über ihren Schreibtisch. Die gelernte Bürokauffrau be-arbeitet die Pflegekostenabrechnung für 400 Kin-der und Erwachsene der GiB-Einrichtungen. Dis-kretion und Zurückhaltung an dieser Stelle sind oberstes Gebot. Seit 36 Jahren ist sie bei der GiB und ihrer Vorgängergesellschaft beschäftigt und ist in all den Jahren ihrem Arbeitgeber treu geblieben. Heute gehört sie zu den dienstältesten Mitarbeite-rinnen der GiB.

Es veränderte sich viel in fast vier Jahrzehnten. Mit dem Wachstum der GiB vergrößerte sich das Aufga-bengebiet deutlich. Durch die steigende Anzahl der zu betreuenden Menschen nahmen der Aufwand sowie die Bürokratie zu. Parallel dazu entwickelte sich die Tech-nik. Längst vorbei sind die Zeiten von Schreibmaschi-ne und Tipp-Ex. Der Computer hilft, den gestiegenen

Aufwand zu bewältigen, beschleunigt und vereinfacht an vielen Stellen die Abläufe. Die enorme Vielseitigkeit der Tätigkeit macht für sie den Arbeitsalltag auch nach 36 Jahren noch interessant. In der Verwaltung laufen die Fäden zusammen. Hier muss man flexibel sein und über den eigenen Schreibtisch hinausdenken. Die Zu-sammenarbeit mit den Kollegen macht es aus. Team-arbeit wird in der Verwaltung großgeschrieben. Offene Türen sind ein Zeichen gegenseitigen Vertrauens in der engen Gemeinschaft der Verwaltungskolleginnen und –kollegen.

Ein besonderer Kontakt ergibt sich zu den Bewoh-nern aus den Wohngruppen für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung, die im gleichen Gebäude le-ben. Einige von ihnen kennt die GiB-Mitarbeiterin auch schon viele Jahre. Wer so viele persönliche Schicksale an seinem Arbeitsplatz erfährt, der weiß, was einem im Leben durch Krankheit oder Unfall widerfahren kann. Man entwickelt eine besondere Haltung zum Leben.

Für immer GiB Diskretion ist für Karin Appel selbstverständlich

Er fing als Erzieher in der damaligen Werkstatt an, wechselte dann im Zuge der Neugründung der GiB 1994 in die Verwaltung, war zwischenzeitlich als Ein-richtungsleiter in den Wohngruppen für Körperbehin-derte tätig und betreute dann ab 1998 als Projektmana-ger mit vollem Einsatz den Umbau der beiden Häuser im Prinz-Albrecht-Ring als Vertreter der GiB gegenüber den Baufirmen. Seitdem kümmert er sich um alle bau-lichen Angelegenheiten, betreut die EDV-Anlagen und -netzwerke in der GiB und der THZ GmbH, verhandelt mit Reinigungsfirmen und ist Brandschutzbeauftragter für alle Einrichtungen.

Selten in ihrem Büro anzutreffen ist Anja Reuper, die für die Öffentlichkeitsarbeit der GiB zuständig ist. Sie ist viel, und häufig auch zu späteren Zeiten, in den GiB-Einrichtungen unterwegs, um neue und spannende Geschichten aufzustöbern.

Die studierte Journalistin hat die GiB-Zeit zu einer mittlerweile vielfach beachteten Zeitschrift und zum Aushängeschild der GiB entwickelt. Neben der inhalt-lichen Ausgestaltung hat sie auch die Gestaltung der

Zeitschrift übernommen, genauso wie für Broschüren, Flyer und andere Veröffentlichungen.

Die morgendliche Runde von Markus Kriegel endet bei Susanne Sieroux in der Buchhaltung. Sie verwal-tet die Hauptkasse, gibt wöchentlich Handgeld für die Einrichtungen heraus, rechnet die Kassenbücher aller Einrichtungen ab, verbucht alle ein- und ausgehenden Rechnungen und bezahlt alle Lieferantenrechnungen. Jeden Monat erstellt sie einen Monatsabschluss und nach Jahresende einen Jahresabschluss. Hier muss sie sich wieder mit allen Kolleginnen der Verwaltung ab-stimmen, bei Susanne Sieroux fließen die Zahlen aus der Lohnabrechnung und der Pflegesatzabrechnung zu-sammen. Damit schließt sich der Kreis.

Das Arbeiten in der Verwaltung macht einfach Spaß, alle im Team sind ungemein kollegial und hilfsbereit, das Klima ist einfach prima. Alle beherrschen ihren Aufga-benbereich sicher und sind dabei hochselbstständig. Als Geschäftsführer kann sich Markus Kriegel kein besse-res Team wünschen. (mk)

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Seite 10 • Ausgabe 1/2013

Unsere Berufe

„Wer hier nur seinen Job macht, ist hier falsch. Und: der Job muss Spaß machen, weil es kein 08/15-Arbeiten ist, denn jeder Tag ist anders und vieles ist nicht planbar“, erklärt Jan Reitinger, der seit 2000 als technischer Hausverwalter für die GiB arbeitet. Mit dem gelernten Kfz-Mechaniker Lutz Rappsilber und dem Maler Matteo Fusco bildet er das Team, das alle Gebäude der GiB instand hält und technisch verwaltet. Einzige Ausnahme: die Tagesförderstätte Vahrenwald, die mit Klaus Scho-ring einen eigenen technischen Verwalter hat, aber auch von ihnen unterstützt wird. Selbst Unterstüt-zung bekommt das hannoversche Team in der Kita Celle durch Karl-Heinz Wilhelm.

Langeweile kennt das Team nicht, pro Jahr läuft Jan Reitinger vier Paar Markenjoggingschu-he durch und sein Krankenkassenschrittzähler ka-pitulierte bereits am ersten Tag. Der Aufgaben-bereich beginnt bei der Pflege der Außenanlagen, Winterdienst, umfasst die Renovierung der Gebäu-de, kleine Elektroarbeiten, Umzüge, Möbeleinkauf und -aufbau und, und, und. Auf Anfrage beraten sie ihre Kollegen beim Möbelkauf für die Einrichtungen – ihre jahrelange praktische Erfahrung verhinderte schon manchen Fehlkauf.

In allen zehn GiB-Häusern kümmern sie sich eben-falls um die technische Ausstattung, prüfen beispiels-weise ortsveränderliche Elektrogeräte auf der Grund-lage der sogenannten Unfallverhütungsvorschrift für elektrische Anlagen und Betriebsmittel - kurz BGV A3. „Alleine in der Tafö Bothfeld haben wir rund 160 Gerä-te überprüft, in der Kita Regenbogen waren es rund 50 Geräte“, nennt Jan Reitinger nur einige Zahlen, die die Arbeit anschaulich machen. Sichtbar ist auch ihr Um-gang mit Farbe.

Im vergangenen Jahr verarbeiteten die drei GiB-Mitarbeiter 600 Liter Wand- und Deckenfarbe, das entspricht einer Fläche von rund 4200 Quadratmetern. „Dabei sind die Malerarbeiten nur ein Teil unserer Auf-gaben“, betont der gelernte Gas-Wasser-Installateur, der berufsbegleitend eine Zusatzausbildung zum Fach-wirt für Gebäudemanagement erfolgreich abgeschlos-sen hat.

Jan Reitinger und seine Kollegen fühlen sich glei-chermaßen dem Gesetz, Budget und den Bewohner- bzw. Mitarbeiterbedürfnissen verpflichtet. Mit jedem Wunsch, der an die technischen Hausverwalter herange-tragen wird, verbindet sich für sie die Frage: „Was hät-tet ihr gern und wie kriege ich das in Einklang mit den rechtlichen Forderungen des Gesetzgebers und dem hauseigenen Budget?“

Manchmal dient der Katalog als Vorlage, um Wün-sche kostengünstig nachzubauen. Auf diese Weise ist die Kita Spunk zu selbstgebauten Bücherwagen ge-kommen, die Jan Reitinger, angeregt durch Kataloge, herstellte. „Süß, kompakt und vor allem bezahlbar“, beschreibt er die Celler Lösung. Anregungen aus dem Katalog griff auch Lutz Rappsilber für die Kinder in der Celler Kita auf und baute ein raumfüllendes Multi-funktionsspielgerät im Therapieraum der Einrichtung. Schaukel, Seile, Sprossen – an nichts fehlt es. „Es ist ein Traum, so etwas zu bauen“, sagt Lutz Rappsilber, „und schön zu sehen, wie kreativ die Therapeuten damit um-gehen.“ Mehr als einmal hat er auf Wunsch der Kolle-gen zusätzliche Sprossen und Haken für das Holzgerät angebracht.

Für vieles in dem Aufgabenbereich der drei GiB-Mit-arbeiter gibt es kein Patentrezept. „Was für den einen gut ist, passt bei dem anderen gar nicht“, hat Jan Rei-tinger im Laufe der Jahre immer wieder festgestellt. Kü-chenumbauten sind zurzeit ein aktuelles Thema. Immer wieder müssen Küchen an die individuellen Bedürfnisse der WG-Bewohner oder an die der Beschäftigten der Tafö angepasst werden. Um einen neuen, blinden Be-schäftigten zu schützen, tauschte er jüngst den norma-len Herd gegen einen Induktionsherd aus. Grund war die Verbrennungsgefahr, wenn der Beschäftigte sich durch den Gruppenraum tastete.

Die kreative Lösungssuche ist das Tagesgeschäft. Kreativität war auch 2008 bei Einführung der Um-weltplakette gefordert: Wie kriege ich meinen Fuhr-park grün? Über Monate jonglierte Reitinger mit dieser Frage, schrieb Anträge für Ausnahmegenehmigungen, sorgte für Nachrüstungen und Umschlüsselungen, so-lange, bis jedes der 19 Fahrzeuge in seinem Einsatzbe-reich die bestmögliche Plakette hatte.

Kein Tag ist wie der andere Jan Reitinger, Lutz Rappsilber und Matteo Fusco sind unterwegs für die GiB

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Ausgabe 1/2013 • Seite 11

Unsere Berufe

Die Fuhrparkpfl ege ist ein eigenes Kapitel seines di-cken Aufgabenbuchs. Die Wartung und Instandhaltung der weißen Flotte gehört ebenso dazu, wie die Einwei-sung neuer Mitarbeiter in die sachgerechte Nutzung der Fahrzeuge und die regelmäßige Überprüfung der not-we ndigen Fahrerlaubnis. Und: Nicht ohne Stolz erzählt er von schnellen Zugriffszeiten bei Pannen. Erreicht das Team ein Anruf auf dem Handy, sind sie schnellst-möglich an Ort und Stelle, um die Probleme der klei-neren und größeren Autos in kürzester Zeit zu lösen, oder, wenn gar nichts mehr geht, um das Fahrzeug ab-zuschleppen. Dafür lässt Jan Reitinger sein Handy auch am Wochenende angeschaltet.

Es sind die Beziehungen zu den Menschen in der GiB, die seinen Arbeitsplatz zu einem besonderen ma-

chen. Vor vielen Jahren wünschte sich ein Kind aus der Kita Elfriede Westphal eine selbstgebaute Schatztruhe. „Wenn du mir eine Zeichnung bringst, dann baue ich dir die Truhe“, sagte Jan Reitinger seinerzeit dem Jun-gen. Auf die Zeichnung brauchte er nicht lange zu war-ten, nach ein paar Minuten stand der Junge mit einem bemalten DIN A4-Zettel vor ihm. „Aus der Nummer kommst du nicht mehr raus“, sagten die pädagogischen Mitarbeiterinnen damals.

Wollte er auch nicht und baute neben der täglichen Arbeit den Kindertraum aus Holz mit richtigen Metall-beschlägen und eingebautem Geheimfach. Noch heute erinnert sich Jan Reitinger genau an die großen runden Kinderaugen und an die gerührten Kolleginnen bei der Übergabe der schmucken Schatztruhe. (reu)

Sie sind bekannt für ihre kreativen Lösungen und ihr Engagement: Das Team der technischen Hausverwaltung: Matteo Fusco, Lutz Rappsilber und Jan Reitinger (v.l.n.r.).

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Seite 12 • Ausgabe 1/2013

Der Duft auf dem Flur ist die pure Folter für je-den hungrigen Besucher. Hinter all den appe-titmachenden Gerüchen steckt Ute Schiemann, Hauswirtschaftsleiterin der Kindertagesstätte Re-genbogen. Fünf Tage die Woche kocht sie ein fri-sches Mittagessen mit Nachtisch für Kinder und Mitarbeiter - in Spitzenzeiten waren es bis zu 50 Mahlzeiten pro Tag. Gut, günstig und Gemüse ist ihre Erfolgsformel für die perfekte Mahlzeit. Und es muss frisch zubereitet sein. TK-Fertiggerichte kommen nicht auf den Kita-Tisch und der Satz „Das mag ich nicht“ ist für die Großen in der Kü-che tabu. „Wenn Kinder das hören, übernehmen sie die Haltung schnell“, sagt Ute Schiemann. Dann gibt es Probleme am Mittagstisch.

Sie habe Glück gehabt, sagt Ute Schiemann. Seit Jahr und Tag entscheidet sie, was auf dem Speisezettel der Einrichtung steht und kauft dafür täglich frisch ein. Die Wünsche der Kinder und Mitarbeiter berücksichtige sie dabei gerne. Wichtig sei es, im Gespräch zu bleiben, auch mit den Eltern, bei denen sie sich nach etwaigen Lebensmittelunverträglichkeiten der Kinder erkundi-ge. Bei Ute Schiemann gibt es keinen Ketchup, keine Pommes und kaum Süßes. „Diese Highlights auf dem

Kinderteller überlasse ich den Eltern für das Wochen-ende.“ Die gelernte Hauswirtschaftsleiterin kauft ein, kocht, wäscht und hat überall ihr aufmerksames Auge, packt dort mit an, wo gerade eine helfende Hand benö-tigt wird. Die zentral gelegene Küche ist zwar ihr Reich, aber im vorderen Bereich ist es ein offenes Reich, in das tagsüber Kinder und Kollegen kommen. Jeder ist ihr willkommen. Ute Schiemann liebt diese Kontakte nach innen wie nach außen. „Mir ist wichtig, dass ich mit allen im Kontakt bin, ob mit dem Team oder mit der Schule, man kennt die Menschen und schnackt ein bisschen.“ Das hilft, wenn Ute Schiemann etwas Beson-deres braucht, kann sie überall anrufen – auch in den Kitas im Stadtteil.

Ute Schiemann sorgt nicht nur für das leibliche Wohl mit einem gesunden, kindgerechten Mittagessen, sie sorgt auch für das leibliche Wohl der Besucher - jedem Besucher bietet sie Kaffee oder Tee an, ein freundliches Entgegentreten ist der 53-Jährigen wichtig. Wohlfühlen soll sich jeder in der Kita. Sie ist ein bisschen das Herz der Einrichtung, auch wenn sie das selbst anmaßend fi ndet. Sie begleitet die schwerstmehrfachbehinderten Kinder ein Stück, die immer wieder zu ihr in die Küche kommen, gucken und fragen: „Darf ich mal probie-ren?“ Manchmal fragt auch Ute Schiemann: „Möchtest du das probieren?“ Wenn ein Kind nicht selbst in die Küche kommen kann, dann bringt ein Mitarbeiter es zu ihr, damit es erleben kann, wie das Mittagessen entsteht.

Mit dem Beruf sei sie erwachsen geworden, sagt sie. Mit 21 trat sie ihre zweite Stelle nach der Ausbildung zur Hauswirtschaftsleiterin an und ist seitdem in der Kita Regenbogen geblieben. Nach mehr als drei Jahrzehn-ten in ein- und derselben Einrichtung ist die 53-Jährige nicht kitamüde, hat immer noch Spaß an ihrer Arbeit. „Es ist das Schwierige, mit Freude dranzubleiben und nicht in den Alltagstrott zu verfallen.“

Das Neue zuzulassen – das habe ihr immer geholfen, eben nicht in diesen Trott zu verfallen. Neues hat sie in 32 Jahren immer wieder erlebt - neue Kinder, neue Kollegen, neue Praktikanten, die mit ihren Ideen immer wieder für Abwechslung sorgten, und gerade diese Ab-wechslung schätzt Ute Schiemann. (reu)

Es ist ihr offenes Reich Ute Schiemann sorgt für mehr als nur ein warmes Mittagessen

Ute Schiemann ist mit den Kindern immer auf Augenhöhe.

KindertagesstätteRegenbogen Unsere Berufe

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Ausgabe 1/2013 • Seite 13

Es ist jedes Jahr dasselbe: Zum Geburtstag kom-men die Kinder in die Küche und singen ihr ein Ständchen. Das rührt Karin Malarski.

Der Zufall verschaffte ihr den Arbeitsplatz in der Kita „Elfriede Westphal“. Ihre jüngste Tochter besuch-te vor zehn Jahren die Einrichtung. Als die Küchenhil-fe krankheitsbedingt ausfi el, sprang Karin Malarski ein, um die Mitarbeiter und Kinder mit Essen zu versorgen. Und das immer mal wieder. Von Anfang an habe ihr der Job in der Kita-Küche viel Freude gemacht, und als es ernst wurde und die Stelle neu zu besetzen war, hat sie „Ja“ gesagt. Die GiB-Mitarbeiterin kommt aus einer Großfamilie und hat früh zu Hause gelernt, Pfl ichten auch in der Küche zu übernehmen. Das allein ist es aber nicht, was ihren Arbeitsplatz zu einem schönen macht: „Mir gefällt der Umgang mit dem Team und den Kin-dern“, und umgekehrt ist es genauso. Immer wieder kommen die Kinder zu ihr in die Küche und fragen: „Was hast du heute gekocht?“ Dann sagt die vierfache Mutter und sechsfache Großmutter: „Nein, ich habe nicht gekocht.“

Das Mittagessen für die Kita entsteht am Herd von Ilka Becker, Hauswirtschafterin des THZ. Ein Fahr-dienst bringt die frisch zubereiteten Mahlzeiten in die Einrichtung, wo sie Karin Malarski täglich um 11.45 Uhr in Empfang nimmt. In Empfang nehmen bedeutet: Zunächst einmal prüfen, wie warm das Essen ist. Auf den Tisch darf es nur dann, wenn das Thermometer mehr als 65 Grad Celsius anzeigt. Das dokumentiert sie genauestens. Erst dann füllt sie das Essen in die Schalen und stellt sie auf den Essenwagen. Damit ist der Ein-satz der Kinder gekommen, erst holen die Kinder der Katzengruppe ihren Wagen, dann die der Igelgruppe. Der Ablauf ist klar strukturiert.

Ebenso genau dokumentiert sie ihre tägliche Arbeit im Rahmen der erforderlichen Küchenhygiene - nahe-zu die gesamte Küche reinigt sie täglich – das ist Vor-schrift. Alle halbe Jahre kommt das Gesundheitsamt und prüft die Küchenhygiene. „Bislang hatte ich immer 100 Punkte“, sagt sie nicht ohne Stolz. Essenausgabe, Abwasch, Küchenreinigung - dies alles geschieht in ih-rer XXL-Küche in zwei Stunden täglich. (reu)

Die gute Fee im Hintergrund

KindertagesstätteUnsere Berufe „Elfriede Westphal“

Karin Malarski tischt täglich auf

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„Frühförderin - diesen Beruf gibt es nicht.“ Das stellen Barbara Fox, Astrid Thedens, Monika Wes-terlage, Gudrun Papenburg, Stefanie Wissel und Waltraud Graf gleich am Anfang klar.

Das sechsköpfi ge Team der GiB-Frühförderung setzt sich aus zwei Ergotherapeutinnen, zwei Heil-pädagoginnen und zwei Diplom-Sozialpädagogin-nen zusammen, die interdisziplinär arbeiten. Mitarbei-terinnen mit unterschiedlichen Berufen, Hintergründen und Erfahrungen arbeiten vor Ort in den Familien mit dem Kind. Ihre gemeinsame wertschätzende Grund-haltung und eine ausführliche heilpädagogische Förder-diagnostik ist die Basis für eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern, denn diese sind die Experten für ihr Kind. Der Austausch der Kolleginnen untereinander hat ein besonderes Gewicht. Alle 14 Tage sieht sich das Team zu einer Dienstbesprechung. In der Runde werden neben Organisatorischem regelmäßig einzelne Fälle vorgestellt, sodass noch einmal das gesamte Fach-wissen dieses Teams einfl ießen kann.

Ein offener Blick jeder einzelnen macht das mög-lich. Bei Bedarf erhält das Team Supervision. Durch die lange Zusammenarbeit der Teammitglieder haben sich

viele Ideen angenähert, Ergotherapeuten lassen sich beispielsweise vom Wissen der Heil- und Sozialpäda-gogen inspirieren und umgekehrt. „Hier handelt es sich um einen Austausch auf der Fachebene und nicht auf der Beobachtungsebene“, betont Einrichtungsleiterin und Diplom-Sozialpädagogin Barbara Fox und erklärt weiter die Position der Frühförderung: „Wir schaffen ein Netzwerk für die Belange des Kindes und sind die Schnittstelle in Bezug auf Eltern, Kind, Ärzte, Thera-peuten und Kindertagesstätte.“

Auftraggeber ist immer das Sozialamt, das die Kos-ten für die heilpädagogische Frühförderung von Kin-dern übernimmt, die entweder von Behinderung be-droht sind, oder sich in mehr als einem Bereich mit der Entwicklung um mehr als sechs Monate im Rückstand befi nden. Sind die vorgegebenen Kriterien erfüllt, be-kommen Kinder im Alter von null bis sechs Jahren eine wöchentliche Förderung von ein bis zwei Stunden.

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HeilpädagogischeFrühförderung Unsere Berufe

Frühförderinnen unterwegs Therapeuten und Sozialpädagogen

bilden ein interdisziplinäres Team

Das Team der Frühförderung: Astrid Thedens, Monika Westerlage, Barbara Fox, Gudrun Papenburg, Stefanie Wissel und Waltraud Graf (v.l.n.r.).

F - frühe Förderungr - ruhig und gelassenü - Überraschungen sind möglichh - häusliches Umfeldf - fl exible Arbeitszeitenö - öfter mal eine Pauser - richtungsweisendd - durchorganisierte - einfühlsamr - rechtzeitigi – individuell n – neugierig

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Heilpädagogische Unsere Berufe Frühförderung

Die Dauer dieser Fördermaßnahme könne ganz unter-schiedlich ausfallen. Sie sei abhängig vom individuellen Bedarf des Kindes und der Feststellung seines Einglie-derungsbedarfs, beschreibt Barbara Fox die Rahmenbe-dingungen.

Das Team arbeitet an verschiedenen Förderorten. Schwerpunktartig geschieht dies zu Hause beim Kind und seiner Familie. Auf diese Weise sind die Eltern besonders eng in den Förderkontext eingebunden. Frühförderung fi ndet aber auch in Kindertageseinrich-tungen oder im Gruppenraum der Frühförderstelle in Hannover statt. Unabhängig vom Ort hoffen die Mit-arbeiterinnen auf die Bereitschaft des Umfeldes, die angeregten Maßnahmen auch umzusetzen, um durch eine funktionierende Kooperation die Entwicklung des Kindes zu fördern.

Grundsätzlich arbeitet jede Mitarbeiterin für sich und betreut „ihre“ Familien eigenverantwortlich. Die einzelnen Kinder und ihre Eltern sind den anderen Kol-leginnen persönlich nicht bekannt. Bis zu 600 Kilome-ter legen sie mit dem eigenen Auto monatlich zurück, jedes Fahrzeug für sich ist ein kleines Spielzeugmobil –

der Kofferraum ist prall gefüllt mit Spielsachen, die für die Förderung der Kinder benötigt und die in dem Fall durchaus auch bis in den vierten Stock im Haus ohne Aufzug hochgeschleppt werden. „Ich habe das Auto so gekauft, dass das kleine Trampolin in den Kofferraum passt“, erklärt eine Kollegin. Außerdem: Das Auto ist Büro, Kantine und Pausenraum für jede der fünf Mit-arbeiterinnen.

Jede Frühförderin organisiert den Arbeitsalltag

selbst. Die Frühförderung kennt keine festen Arbeits-zeiten und die Tätigkeit erfordert ein hohes Maß an Fle-xibilität. Nicht eine Woche sieht aus wie die andere, kein Kalender gleicht dem einer anderen Kollegin, gearbeitet wird nach Terminen, die mit den Eltern oder der be-treffenden Einrichtung individuell abgestimmt werden.

So kommt es, dass sich eine 20- bis 25-Stunden-Wo-che durchaus über ganze Tage verteilen kann und es zu einem gefühlten Fulltime-Job wird. Das Selbstmanage-ment hat aber auch Vorteile: Die persönliche Arbeits-zeit- und Termingestaltung schafft Freiräume. So kann die Frühförderin auch mal die Mittagspause für die ei-gene Familie nutzen. (reu)

Die prall gefüllten Kofferräume in den Autos der Frühförderinnen.

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KindertagesstätteRegenbogen Unsere Berufe

Erfolg hat hier eine andere DimensionFür jedes Kind sucht Karin Bauch eine individuelle Lösung

Menschen wie Karin Bauch werden in der heutigen Arbeits-welt immer seltener. Mehr als 33 Jahre ist sie an ihrem ersten Arbeitsplatz und sie ist immer noch zufrieden. Mit einer klassi-schen Erzieherausbildung an der heutigen Alice-Salomon-Schule in Hannover startete sie ins Be-rufsleben, stieß durch Mund-zu-Mund-Propaganda auf die Heil-pädagogische Kindertagesstätte und sprang bei der Vorgänger-einrichtung der Kita Regenbo-gen ins kalte Wasser.

Bis dato hatte sie nicht mit behin-derten Kindern, geschweige denn schwerstmehrfachbehinderten, ge-arbeitet. Ende der Siebziger Jahre gehörten Kinder mit Behinderung nicht zum Alltagsbild auf Deutsch-lands Straßen. Nun, mit dem Antritt ihrer ersten richtigen Arbeitsstelle, hatte sie gleich fünf dieser Kinder in der Gruppe zu betreuen. Schnell habe sie gespürt, dass sie die richtige Wahl getroffen hatte. Das Arbeiten in einem Regelkindergarten kann sich Karin Bauch schon lange nicht mehr vorstellen, zu sehr fasziniert

sie ihre Tätigkeit als Erzieherin in der Gruppe mit körper- und mehr-fachbehinderten Kindern, die sie in der Kindertagesstätte Regenbogen leitet. „Ich arbeite sehr dicht am Kind und entsprechend intensiv. Je-des Kind ist anders, auch wenn eine vergleichbare Diagnose vorliegt.“

Ihre Erfahrungen und ihr Fach-wissen helfen, lassen sich aber auch nach über 30 Berufsjahren nicht eins zu eins übertragen. Vieles, was dem einen Kind geholfen hat, muss sie für das andere entsprechend än-dern, um zum Erfolg zu kommen. „Was braucht das Kind, um sich weiterzuentwickeln?“ Diese Frage steht im Mittelpunkt ihrer täglichen pädagogischen Arbeit und macht diese immer wieder spannend. Er-folg hat bei ihr eine andere Dimen-sion und kann ganz unterschiedlich aussehen. Bei dem einen Kind kann es das pure Wohlfühlen sein, beim anderen das Laufen lernen, beim nächsten das erfolgreiche Rollstuhl-training und bei dem wieder ande-ren kann es die Feststellung sein, dass es den Buchstaben „M“ plötz-lich aussprechen kann. „Wichtig für den späteren Schulbesuch ist, dass die Kinder lernen, sich im positiven Sinne zu behaupten, sich auf eine gute Art mit anderen auseinander-setzen, ohne zu resignieren.“

Außenstehende empfi nden ihre Arbeit oft als belastend, sehen zu-nächst nur das Leid der Kinder. Ka-rin Bauch sieht dies anders. „Man merkt schnell im Umgang mit ih-nen, dass sie auch Spaß haben und fröhlich sein können. Schnell steht das Kind selbst und nicht das ver-meintliche Leid im Fokus.“

Vor fünfzehn Jahren hat Karin Bauch noch einmal die Fühler auf dem Arbeitsmarkt ausgestreckt und schnell festgestellt: „Es lohnt sich nicht, in den Regelbereich gehe ich nicht mehr.“ Eine erfüllende Arbeit, ein tolles Team und die Position der Gruppenleiterin - das konnte ihr andernorts niemand bieten. Keinen Wechsel, aber eine berufl iche Wei-terentwicklung hat sie sich erlaubt. Berufsbegleitend absolvierte sie eine Zusatzausbildung zur Entwick-lungsbegleitung.

Die größtmögliche Freiheit bei der Gestaltung ihrer Arbeit, der intensive Austausch mit den The-rapeuten, das abwechslungsreiche, interdisziplinäre Arbeiten - diese Punkte machen für sie ihren Ar-beitsplatz zu einem besonderen und ihren Beruf zu einem, der ihr viel zurück gibt und aus dem sie ihre Motivation zieht. Wenn man sie fragt, was ein Mensch braucht, um den Beruf der Erzieherin auf lange Sicht erfolgreich und zufrieden aus-zuüben, dann hört man Eigenschaf-ten wie: Empathie, Offenheit für Menschen mit Behinderung, eine gute Beobachtungsgabe und die Fä-higkeit, aus den Beobachtungen die richtigen Schlussfolgerungen zu zie-hen und mit der nötigen Kreativität die entsprechenden Lösungen für das jeweilige Kind zu suchen, damit es bekommt, was es für seine weite-re Entwicklung benötigt. Kitamüde ist die 55-Jährige nicht, nur ein biss-chen dokumentationsmüde. Das Ausmaß der Dokumentation hat in ihren Berufsjahren deutlich zuge-nommen. Dokumentation sei zwar wichtig, aber sie koste zu viel Zeit, die letztlich dem Kind fehle. (reu)

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„Gibtsnich“ gibt es doch, und das ist amtlich ver-brieft. Dafür hält Regina Keber die Patentrolle für ihren gleichnamigen Verlag in der Hand. Weil ein richtiges Buch einen richtigen Verlag braucht, gründete die Sprachheilpädagogin der Kita Spunk ihren eigenen Verlag und ließ sich den Namen pa-tentieren. „Welch ein origineller Name, welch ein Gag“ hörte sie immer wieder, wenn sie ein neues Buch in die Druckerei und zum Binden brachte. Aus dem Gag wurde ernst, auch um den Namen letztlich zu schützen, ließ sie sich diesen 2008 pa-tentieren.

Das Kreative hat sich die Sprachheilpädagogin der Kita zum Hobby gemacht. Jedes ihrer Bücher ist ein kleines, gebundenes Kunstwerk, dass es einem Spaß macht, es in die Hand zu nehmen und Seite für Seite umzublättern. Seit 2002 entstanden über 20 fest einge-bundene Bücher zu den verschiedensten Themen und bilden heute einen schönen und stattlichen Stapel. „Es ist ein geklauter Haufen“, sagt sie und spielt dabei auf die Kinder und Kolleginnen der sprachheilpädagogi-schen Einrichtung an, die ihr den Stoff im Zuge der täglichen Arbeit für ihre Bücher liefern. „Die Musen sind überall“, betont Regina Keber, ihre Kolleginnen und die Kinder in der Einrichtung inspirierten sie im-mer wieder. Ihre Bücher greifen vielfach das auf, was die Kinder ihr im Rahmen ihrer sprachheilpädagogi-schen Arbeit erzählen oder was sie malen.

Ihre Bücher liefern keine Textmassen, der Inhalt ist kurz und knapp formuliert und beschränkt sich auf das Wesentliche. Zeichnungen und Fotos dominieren. Was die Kinder ihr einerseits geben, bekommen sie ande-rerseits auch wieder zurück. „Wenn sie ihre eigene Ge-schichte in einem richtigen Buch lesen, bekommen sie einen anderen Zugang zur Sprache und zum Umgang mit dem geschriebenen Wort“, erklärt die GiB-Mitar-beiterin. Sie oder andere Betrachter kommen über die Bilder mit den Kindern in den Dialog und erreichen so spielerisch ein Ziel der angestrebten Sprachförderung. Weniger ist für Regina Keber mehr. Ihre Bücher ent-stehen in Miniaufl agen . Die kleinste Aufl age beträgt

gerade mal ein Buch. Das Kochbuch „Echt HOT“ steht heute in der Einrichtung. Der Titel „Wisst Ihr was Spunk ist“ ist mit 80 Exemplaren bereits in der vier-ten limitierten Aufl age erschienen. Bislang waren ihre kunstvoll gestalteten Bücher nicht für den Verkauf be-stimmt, sondern blieben den Mitarbeitern und Eltern der Einrichtung vorbehalten. Doch eins ihrer Bücher hat jetzt den Sprung in den Handel geschafft und ist seit März im Buchhandel erhältlich. „Nachwuchs bei Familie Federweiß“ zeigt eine Schwanenfamilie in Han-nover-Herrenhausen, die der hannoversche Fotograf Burkhardt Kracke über neun Monate beobachtete und fotografi erte. Im zufälligen Gespräch erfuhr sie von den Fotos und bat Kracke, ihr eine Auswahl für ein neues Buch zur Verfügung zu stellen.

Aus rund 1250 Bildern wählte sie rund 40 aus, zu denen sie den passenden Text schrieb. Entstanden ist ein bewegendes Sachbuch für Groß und Klein, dass zunächst nur für die Einrichtung gedacht war, bis ein anderer Verlag an sie herantrat, um es ebenfalls aufzu-legen. Dies sei eine neue Herausforderung und Erfah-rung für sie gewesen, mit einem anderen Verlag zusam-menzuarbeiten, an allen Stellen des Buches zu schleifen, so lange, bis es druckfähig war. Wie bei allen Büchern brachte der Zufall Regina Keber auf die Idee, auch bei den Schwanenbildern dachte sie: „Das passt, darüber kann ich mit den Kindern reden.“ Und richtig: Das Buch hat seine Wirkung auf die Kinder: Beim Betrach-ten und Besprechen der Seiten waren sie so begeistert, dass sie selbst mit dem Fotoapparat auf Motivsuche gingen und nach Schwänen Ausschau hielten. (reu)

Unsere Berufe Kindertagesstätte

„Die Musen sind überall“Aus einem Gag entstand ein Verlag

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„Lebenslanges Lernen als Herausforderung“ – dieser weitverbreitete und inzwischen schon ab-gedroschen klingende Slogan trifft exakt das, was unter dem Dach der Kindertagesstätte Spunk täg-lich passiert und was für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein nicht enden wollender und sollen-der Prozess ist.

Insgesamt 32 Menschen unterschiedlichster Pro-fessionen inklusive Praktikanten zählt das Team um Einrichtungsleiterin Saskia de Kock. Ihr gemeinsames Ziel ist die bestmögliche Förderung jedes einzelnen Kindes in der Einrichtung in Altencelle und seiner Au-ßenstelle in Sülze.

So groß wie es ist, so vielseitig ist es auch. Erziehe-rinnen, Kinderpfl egerinnen, Sozialassistentinnen, eine Psychologin, Sprachtherapeuten, Ergotherapeuten und Erzieherinnen mit heilpädagogischer Zusatzausbildung sowie eine Logopädin bilden das multiprofessionelle Spunk-Team. Täglich legen sie ihr Wissen in die Waag-schale und täglich sind sie gefordert, sich untereinander abzustimmen. Spannend im positiven Sinne wird dies

unter dem Aspekt, dass die Vertreter der unterschiedli-chen Berufsfelder unterschiedliche Werte und Einstel-lungen zu bestimmten Themen haben.

Wie hält man diese Professionen auf einem gemein-samen Informationsstand und was heißt es im Moment, Teil dieses multiprofessionellen Teams zu sein? Zwei Fragen des Prozesses, der viele Facetten besitzt. „Das wertvolle Wissen jedes Einzelnen muss hier Platz ha-ben, muss sich entwickeln dürfen und muss sich aber auch begrenzen, damit anderen nicht der Raum für ihr Wissen genommen wird. Es ist wie eine Schale, die je-den Tag ausgeschüttet und neu gefüllt wird. Jeder und Jede bringt in den unterschiedlichen, aber immer wie-derkehrenden Formen der Auseinandersetzungsmög-lichkeiten sein Wissen ein, sieht, wird gesehen, gelobt, kritisiert, aber auch beraten. Jeder bleibt der Mensch mit seinem Wissen und seinen Fertigkeiten, aber auch mit seinen Ecken und Kanten“, erklärt Einrichtungsleiterin Saskia de Kock die Kultur der Altenceller Kita.

„Ich verstehe den Spunk als einen Ort, an dem ich mich in meinem Beruf weiterentwickeln kann, weil ich

Kindertagesstätte Unsere Berufe

Geballtes Wissen Das Team der Kita Spunk ist immer in Bewegung

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Unsere Berufe Kindertagesstätte

von vielen Menschen mit anderen Professionen um-geben bin. Ihr Wissen fl ießt in die tägliche Arbeit mit ein“, führt sie weiter aus. Bewusst schließt sie die Men-schen mit ein, die in einem nicht-pädagogischen Beruf für die Einrichtung tätig sind. „Wissen, Fertigkeit und Persönlichkeit der Küchenkraft Hajrija Wagner und des Hausmeisters Karl-Heinz Wilhelm gehören ebenso in den Kompetenzpool der GiB-Einrichtung.“

Toleranz, Akzeptanz und Transparenz sind ebenso unabdingbare Voraussetzungen für die Entwicklungs-prozesse eines multiprofessionellen Teams wie Solida-rität und Kollegialität. Dafür gibt es eigene Rituale bei Geburtstagen, Jubiläen. Gemeinsame Fortbildungen stärken das solidarische und kollegiale Gefühl genauso wie die regelmäßigen Gespräche, Besprechungen, Fall- oder Teamgespräche, die pädagogischen Zirkel sowie die Sitzungen des Gesamtteams, die vier- bis sechsmal im Jahr stattfi nden.

Toleranz, Akzeptanz und Transparenz bedeutet aber auch, in der täglichen Praxis das Bewusstsein zu haben: Hinter jedem dieser Menschen steckt eine Besonder-heit, die er mitbringt in das gesamte Team. Da gibt es die Überlegene, die laut Lachende, die Bedenkenträge-rin, die, die schon mit 14 Jahren wusste, dass sie Logo-pädin werden will und es auch wurde, und, und, und.

Jeder hat seinen Raum für seine Persönlichkeit, betont die ausgebildete Erzieherin, Kinderpfl egerin und Su-pervisorin. Mitarbeiten im Spunk bedeutet: die Erlaub-nis zu haben, alles zu fragen. Für Saskia de Kock reicht es manchmal zu fragen: „Warum ist das so wie es ist?“, um das als Denkanstoß zu verstehen und darauf zu re-agieren. Dass Menschen im Spunk sich kontinuierlich aufmachen, um wieder neues Wissen zu tanken, ist für die Einrichtung eine Chance, die Arbeit ständig zu hin-terfragen, um sich so institutionell weiterzuentwickeln.

Für Saskia de Kock wie für ihre Mitarbeiterinnen ist das multiprofessionelle Team und seine Entwicklung keine abgeschlossene Sache, sondern ein fortlaufender Prozess, der immer wieder neue Möglichkeiten hervor-bringt. Eine der Herausforderungen der Zukunft wird es sein, wenn junge Menschen ausgestattet mit hohem theoretischem, aber wenig praktischem Wissen von den Universitäten und Hochschulen kommen. Saskia de Kock sieht dies als eine Chance, dies anzuerkennen und daran zu lernen, ohne die eigenen Werte in bestimm-ten Punkten verraten zu müssen. „Es hat eine andere Wertigkeit bei uns zu sein“, betont Saskia de Kock und erzählt von Karl-Heinz Wilhelm, dem fast 70-jährigen ehemaligen Flugzeugmechaniker und Hausmeister, der dankbar ist, für sie arbeiten zu dürfen und das auch zeigt. (reu)

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kita-Außengruppe in Sülze und ihre Kollegen im Haupthaus in Altencelle (Foto links).

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Kindertagesstätte„Elfriede Westphal“ Unsere Berufe

„Gaby, wann holst du mich mal ab?“ Immer wie-der stellen Kinder der Kita „Elfriede Westphal“ diese Frage, wenn die Ergotherapeutin Gaby Kip ein Kind zur Therapie in die nahegelegene Praxis abholt. Sie sind enttäuscht, wenn sie nicht mitge-hen dürfen, denn an Gaby Kips Hand darf nur der mitlaufen, der vom Arzt eine entsprechende Ver-ordnung für Ergotherapie hat.

Seit zwölf Jahren begleitet die 42-jährige Ergothera-peutin Jungen und Mädchen der Kita „Elfriede West-phal“, und manche von ihnen behandelt sie auch über ihre Kindergartenzeit hinaus. Zwischen 30 und 60 Mi-nuten erhalten sie in der nur wenige Minuten entfernten Praxis von Gabriele Meyer oder auch in den Räumen des Kindergartens ein entsprechendes Therapieange-bot. Durch verschiedene Wahrnehmungs-, Bewegungs-, Tätigkeits- und Spielangebote fördert sie jedes Kind in-dividuell, stimmt die Ergotherapie genau auf die Wün-sche, Bedürfnisse und Schwierigkeiten der Kinder ab.

Um zu wissen, was den Kindern dort so viel Freu-de macht, haben Lara, Carla, Daniel und Leonhard als Team der Kinderredaktion die Ergotherapiepraxis besucht. Sie wollten wissen, warum sie diesen Beruf ergriffen hat, welches ihre Aufgaben sind, ob sie nur mit Kindern arbeitet, und sie wollten vieles von dem

ausprobieren, was ihre Altersgenossen in der wöchent-lichen Therapie erleben. „Ich behandele sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene in der Praxis. Zu manchen Menschen fahre ich in die Einrichtung, wie Altenheime, und manchmal mache ich auch Hausbesu-che, besonders bei Patienten, die nicht selbst in die Pra-xis kommen können. Außerdem tausche ich mich mit Eltern, Ärzten, Erziehern, Lehrern oder anderen The-rapeuten aus. Wichtig ist, dass meine Patienten Freude haben und gerne mitm achen, denn das macht den Er-folg aus“, erklärt Gaby Kip die Fragen der Kita-Kinder.

Obwohl sie Menschen aus allen Altersgruppen be-handelt, liegt ihr Schwerpunkt heute in der Behandlung von Kindern. Für die Eltern ist das Therapieangebot vor Ort vorteilhaft, es entspannt den Nachmittag für sie und ihre Kinder, die nach dem Kita-Tag nicht noch weitere Termine wahrnehmen müssen. Aus Erfahrung weiß Gaby Kip, dass es vielen Kindern mitunter schwer- fällt, sich zu konzentrieren.

Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die Therapie in der Einrichtung der Austausch mit den Erzieherinnen in der Kitagruppe sehr intensiv ist. Für Gaby Kip ist ihr Beruf ein Traumberuf, für den sie sich bewusst entschieden hat und der ihr viele Möglichkeiten bietet, ganzheitlich etwas mit und für Menschen zu tun. (reu)

Die Therapie muss Freude machen

Kita-Kinder besuchen „ihre“ Ergotherapeutin

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Unsere Berufe Tagesförderstätte

Wer nur die rein materielle Befriedigung in sei-nem Beruf sucht und viel Geld verdienen möchte, ist mit dem Studium der Sozialen Arbeit nicht gut beraten. Thilo Quanz, Diplom-Sozialpädagoge im sozialen Dienst der GiB-Tagesförderstätte Both-feld, empfi ehlt es jungen Menschen, die mehr als das materielle Glück suchen, die Freude daran ha-ben, eine wertvolle Arbeit am Menschen zu leisten, deren Lohn sich nicht allein im Geld ausdrückt.

Das Studium der Sozialen Arbeit eröffne eine enorme Bandbreite an Arbeitsfeldern - angefangen bei der Ar-beit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unter-schiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Schwer-punkten, selbst in großen Wirtschaftsunternehmen, in der EDV oder in Kliniken fänden sich Tätigkeitsfelder für Absolventen, erklärt Thilo Quanz. Und: Der Beruf hat in den vergangenen Jahren einen Wandel erlebt. Er sei auch ein administrativer Beruf mit einer mittleren Führungsrolle und zahlreichen Weiterbildungsmöglich-keiten. Doch nur langsam verändere sich sein Bild in der Öffentlichkeit. Im besten Fall ernten die Menschen, die sich anderen verschrieben haben, Anerkennung für das, was sie tun. Im schlechtesten Fall sind es Vorurtei-le und Ablehnung, die ihnen entgegenschlagen. Häufi g hört Thilo Quanz den Satz: „Was ihr Sozialpädagogen macht, möchte ich nicht machen.“ Er möchte das und er macht es gerne und bewusst. Seit sechs Jahren bildet Thilo Quanz in der GiB-Tagesförderstätte das Backof-fi ce, hinter dem die Organisation, Beratung und Beglei-

tung der Kollegen, Beschäftigten und deren Angehöri-gen steht. In seinem Fokus hat er rund 150 Menschen mit ihren Fragen, Sorgen und Bedürfnissen, aber auch die Alltagsorganisation des Hauses, den Kontakt zu Kostenträgern und anderen Einrichtungen sowie den Blick auf die Öffentlichkeit und die gesellschaftlichen Entwicklungen. Nach zehn Jahren Tätigkeit in der Er-wachsenenbildung, hat der Diplom-Sozialpädagoge den Weg in den Bereich der Behindertenarbeit eingeschla-gen, für den er sich schon zu Studienzeiten begeisterte. Angespornt von dem in den neunziger Jahren aufkom-menden Normalisierungsgedanken, wollte er in der Be-hindertenarbeit etwas bewegen. Kamerad Zufall führte ihn schließlich in die GiB.

Thilo Quanz arbeitet für und mit einem Team von neun unterschiedlichen Professionen, ergänzt durch FSJler und Praktikanten. Das Besondere in der gemein-samen täglichen Arbeit sei die hohe Bereitschaft, Fach-wissen weiterzugeben, bei gleichzeitiger Anerkennung des Wissenshorizontes der Kollegen. Selten gebe es große Diskrepanzen, meistens herrsche Einigkeit über ein gemeinsames Bild und das verbundene Ziel für den Menschen mit Behinderung. „Gemeinsam wird ver-sucht, im Sinne der Menschen zu handeln, auch wenn diese sich nicht äußern können. Jeder wird individuell anerkannt und bei einer möglichst selbstbestimmten Lebensführung unterstützt.“

Es gibt ein paar Grundvoraussetzungen für das Glück an diesem Arbeitsplatz: Aushalten können, einen langen Atem haben, die Balance von Nähe und Distanz zu halten und loslassen zu können von Ansprüchen und Zielen, erklärt Thilo Quanz einige Faktoren. „Es gab noch keinen Tag, an dem ich hier herausgegangen bin und gedacht habe: es war langweilig“, ist sein persönli-ches Fazit. Eher das Gegenteil prägt seinen Alltag. Die besondere Atmosphäre des Hauses, die vielen lebhaften Menschen, ihre Lebensfreude, aber auch die Schatten-seiten, die Bandbreite der täglichen Emotionen bestä-tigen ihn, die richtige Wahl getroffen zu haben. Noch etwas anderes trägt dazu bei: „Man ist von Herzen der, der die Probleme löst. Man löst die Probleme der Menschen, die von sich aus wenige Chancen haben, am Leben teilzunehmen, und das geschieht mit ihnen auf Augenhöhe. Das macht viel Freude.“ (reu)

Mehr als nur Geld verdienen Thilo Quanz organisiert, begleitet und berät rund 150 Menschen in der Tafö

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Seite 22 • Ausgabe 1/2013

Tagesförderstätte

Unsere Berufe

Das Leben ist Veränderung Fort- und Weiterbildungen sind Heike Wömpner ausgesprochen wichtigSeit 16 Jahren und nur mit einer kleinen Unter-brechung hat Heike Wömpner den Vorsitz der Mitarbeitervertretung (MAV) inne. Seit einein-halb Jahren ist sie freigestellt für ihre Tätigkeit als MAV-Vorsitzende. Im Mai endet diese Zeit und dann geht die 58-Jährige, die in Altersteilzeit ar-beitet, zurück in das Therapeutenteam der Tafö, in ihre ursprüngliche Berufspraxis. In ihren verblei-benden sechs Berufsjahren möchte sie sich wieder ganz ihrer therapeutischen Arbeit für den Men-schen zuwenden. „Darauf freue ich mich.“

Ursprünglich wollte Heike Wömpner nach dem Ab-schluss ihres Studiums zur Gymnastiklehrerin an der Fachhochschule Hannover im schulischen Bereich ar-beiten. Jedoch mit der ersten Stelle in den Hannover-schen Werkstätten war der Weg in die Behindertenarbeit geebnet. Die Gymnastiklehrerin wechselte sechs Jahre später in die GiB-Vorgängergesellschaft, um dort mit erwachsenen Menschen unterschiedlichster Behinde-rung zu arbeiten. Was braucht der Mensch, wie kann ich seine Bewegungen optimieren und wie kann ich ihn dabei unterstützen? Diese Fragen stehen im Fokus ihrer täglichen therapeutischen Förderung der Menschen mit Behinderung in den Tagesförderstätten der GiB.

Das Ziel ist es, den behinderten Menschen mit Freu-de zu bewegen: Der Mensch mit all seinen Handicaps und Einschränkungen soll sich als Ganzes wahrneh-men, sich besser spüren, besser wahrnehmen, besser einordnen können und dabei ein positives Gefühl zu sich selber entwickeln. Einen ganzheitlichen Ansatz von Körper und Geist verfolgt sie dabei.

Im Laufe der Jahre vergrößerte sich die Tafö, und damit wandelte sich auch ihre Praxis. Das Therapeuten-team vergrößerte sich von zwei Kolleginnen und Kol-legen auf jetzt sieben. In beiden Tagesförderstätten ist sie mit ihren Einzel- und Gruppenangeboten vertreten.Früher habe sie viele Einzeltherapien gegeben, heute bildet die Gruppentherapie den Schwerpunkt der täg-lichen Praxis. Dennoch: Menschen mit schwersten Be-hinderungen, die in einer Gruppensituation überfordert wären, fördert sie in Einzeltherapiestunden.

Heike Wömpner ist immer neugierig geblieben, war bereit für Veränderungen. „Ich habe nie aufgehört, zu lernen. Es ist für mich wichtig, mir externe Impulse zu holen“, betont sie. Mit dem Abschluss zur Gymnastik-lehrerin hat sie ihr Wissen immer wieder erweitert, hat eine berufsbegleitende Psychomotorik-Ausbildung er-folgreich abgeschlossen, ebenso eine Fortbildung zum Thema Sensorische Integration. Und sie besuchte noch andere Fortbildungen, um aktuelles Wissen zu erhalten. Das aktuelle I-Tüpfelchen ist ihre fertige Trainer-Aus-bildung im Bereich Energy Dance.

Jede Arbeit hat etwas ganz Besonderes: Die offene Art, die einem entgegengebracht wird, das nicht ver-stellte, authentische, immer offene und ehrliche Ent-gegentreten der Menschen mit Behinderung schätzt Heike Wömpner an ihrem Arbeitsfeld in der GiB. Eine besondere Qualität besitzt die kollegiale Zusammen-arbeit des Therapeutenteams, in das jeder sein Wissen und seine Verantwortung einbringt – und das mit ge-genseitiger Wertschätzung des anderen. Das motiviert – auch über den eigenen Feierabend hinaus. Zusammen mit den Kolleginnen entwickelte sie eigene Konzepte und Angebote für die Menschen mit Behinderung. Sie freut sich darauf, in den verbleibenden sechs Jahren mit ihren Kolleginnen und Kollegen an diesen Konzepten weiterzuarbeiten und neue Ideen zu entwickeln. (reu)

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Ausgabe 1/2013 • Seite 23

FSJ in der GiB Tagesförderstätte

Wer gute Noten hat, bekommt für seinen ausge-zeichneten Abschluss an der Staatsuniversität Iva-novo ein Freiwilliges Soziales Jahr angeboten. Ma-rina Elizarova schloss ihr Studium der Germanistik und ausländischen Literatur mit ausgezeichneten Noten ab, ebenso ausgezeichnet ist ihr Diplom als Übersetzerin. Und: Sie hat das Angebot ihrer Uni-versität angenommen und begann im September 2012 in der Tagesförderstätte Bothfeld ihr FSJ.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie keine Berührungs-punkte zu Menschen mit Behinderung, denn diese leben in ihrer Heimat anders als hierzulande. Einrichtungen wie die Tagesförderstätte gibt es dort nicht, erzählt die 22-Jährige. Trotzdem hat sie es gewagt und nicht bereut. Obwohl: „Die erste Woche war nur schrecklich, ich habe gedacht: ich schaffe das nicht“, erinnert sie sich. Nach 14 Tagen und viel Zuspruch und Unterstützung durch die Kollegen fühlte sie sich deutlich besser. Nach einem Monat hatte sie das Gefühl, nie etwas anderes gemacht zu haben. Inzwischen ist die Wäschegruppe der Tafö für sie wie eine entspannte Familie, in der si e

sich gut aufgehoben fühlt und in der sie die Verantwor-tung für andere mitträgt. Die Lektorin in ihrer Heimat riet den jungen Uni-Absolventen zum FSJ, um wichtige Erfahrungen für die eigene Persönlichkeit zu sammeln. Sie hat ihnen auch prophezeit, dass sie sich verändern werden. Damit behält sie Recht, spürt Marina Elizarova bereits nach einem halben Jahr, und sie würde jedem ein Freiwilliges Soziales Jahr empfehlen. „Durch die Arbeit verändert man sich selbst. Ich habe dadurch einen ande-ren Blick auf die eigenen Probleme bekommen, die mir heute im Vergleich zu denen der Menschen mit Behin-derung nichtig erscheinen.“

Marina Elizarova will in Deutschland bleiben. Wie es

zunächst einmal weitergehen könnte, weiß sie bereits. In den kommenden zwei Jahren möchte sie für eine zwei-jährige Ausbildung ein Kosmetikcollege besuchen. Da-mit knüpft sie an ihre Zusatzausbildung zur Nageldesig-nerin in Russland an. Bildung zu erwerben ist Teil ihrer Mentalität, die sie so erklärt: „Wenn du die Lust, den Wunsch und die Möglichkeit hast, soviel zu lernen wie möglich und du es kannst, musst du es machen.“ (reu)

Lernen gehört zu ihrem LebenDas FSJ verändert Marina ElizarovasPersönlichkeit

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„Probleme, die Menschen - meist miteinander - haben, mit Menschen gemeinsam zu lösen. Das ist das Faszinierende, was mir Spaß macht“, sagt Jutta Blu-me, Diplom-Pädagogin, Sozial-wirtin und Einrichtungsleiterin der Wohngruppen für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehin-derung.

Seit 1998 trägt sie die Leitungs-verantwortung im Wohnbereich für die Begleitung von 45 Menschen mit Behinderung und rund 50 Mit-arbeitende unterschiedlichster Pro-fessionen, die sechs Wohngruppen-Teams mit je einer Gruppenleitung bilden. Bewohnerbezogenes Arbei-ten mit einer zuverlässigen, enga-gierten Mitarbeiterschaft und kla-ren Zuständigkeiten in festen Teams sind Eckpunkte dieser Arbeit. Kernaufgabe ist es, ein Handlungs-feld zu schaffen, in dem Bewohner im Zuge der Eingliederungshilfe ihre Persönlichkeit entwickeln und Selbstbestimmung sowie Teilhabe an der Gemeinschaft erleben kön-nen - Privatsphäre, ein Raum der Geborgenheit und vertrauensvolles Miteinander sind hier wichtig.

„Ich möchte später ein Wohn-heim für Menschen mit Behinde-rung leiten, wo jeder einen eigenen Raum hat, in dem er selbst bestim-men kann“, das hat die 54-Jährige sich im Alter von 15 Jahren ge-

wünscht, als im Sozialbereich eine solche Vorstellung noch Vision war. Auf einigen Umwegen hat sie dieses Ziel mit Übernahme der Einrich-tungsleitung erreicht. Jede Station ihrer Laufbahn hat sich gelohnt, überall hat sie etwas mitnehmen können, das ihr heute bei der Erfül-lung ihrer Führungsrolle nützt. Zu ihrem Weg gehörten die Arbeit im Wohn- und Pfl egebereich, die Tätig-keit in der Erwachsenenbildung und Mitarbeit an Forschungsprojekten. Letzte Station vor der GiB war ein Unternehmen der Wohnungswirt-schaft. Dort war sie zuletzt für die Verwaltung von rund 700 Woh-nungen zuständig und das von A bis Z. Während ihrer Tätigkeit bei der GiB folgte das Aufbaustudi-um zur Sozialwirtin. Arbeits- und Ablauforganisation, Mitarbeiter-führung, fachliche Qualität und die Weiterentwicklung der Einrichtung am „Sozialmarkt“ prägen ihren Ar-beitsalltag. Im Fokus hat Jutta Blu-me stets den Kunden ihrer sozialen Dienstleistung und das Personal, hier den einzelnen Mitarbeiter ge-nauso wie die sechs Teams mit ih-ren Leitungen. Gleichermaßen ist sie unterschiedlichen gesetzlichen Aufl agen und Aufsichten verpfl ich-tet sowie den Gesetzen des Marktes und dem Leit- und Führungsbild der GiB.

Ob fortlaufende Arbeitsstruktu-ren, Problemlösungen oder gezielte Veränderungen, alles geschieht im Sinne eines Managementprozesses „vom Ist zum Ziel“, um den An-sprüchen und Verantwortlichkeiten sowohl nach innen wie auch nach außen gerecht zu werden. Den Ist-

Zustand feststellen, d.h. Bedarf und Ressourcen ermitteln, sind die ersten Schritte. Ziele und Stra-tegien werden damit abgestimmt, neue Maßnahmen geplant sowie Umsetzungsmöglichkeiten geprüft. Schrittweise im Prozess erfolgen begleitend Refl exion und im Nach-gang auswertende Ergebnisüber-prüfung, erklärt sie das Vorgehen. Strukturen entwickeln, nutzen und verbessern ist für Jutta Blume da-bei gleichermaßen tragend, wie der direkte menschliche Umgang. „Den einzelnen Mitarbeitenden einen Gestaltungsspielraum zu bieten, in dem sie ihre Aufgaben selbst-verantwortlich erfüllen können, ist wesentlich. Passende Wege und den richtigen Zeitpunkt der Beteiligung zu bieten, sind das A und O, um Rahmenbedingungen gelingend zu gestalten“, sagt Jutta Blume. Bei der Planung und Entwicklung bindet die Diplom-Pädagogin die Grup-penleitungen eng mit ein, „um zu wissen, wo der Schuh drückt“, ihre Visionen zu kennen und Anregun-gen aus der Praxis in die Prozesse, die sie verantwortet, sinnvoll einzu-beziehen.

Leiten und Führen sind ein Part ihrer Arbeit, das Feld der Pädagogik ein anderer. Beides ist in ihrer Auf-gabe als Einrichtungsleitung vereint. „Im Wesentlichen ist Pädagogik eine professionelle Art der Bezie-hungsgestaltung, ein wunderbares Handwerkszeug, um Menschen da abzuholen, wo sie sind und sie in ih-rer Entwicklung zu begleiten“, diese Auffassung prägt ihre Berufserfah-rungen seit jungen Jahren. (reu)

Vom Ist zum ZielAls Diplom-Pädagogin und Sozialwirtin leitet Jutta Blume die Wohngruppen im Prinz-Albrecht-Ring

Wohngruppen für Menschenmit Körper- und Mehrfachbehinderung Unsere Berufe

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Ausgabe 1/2013 • Seite 25

Wohngruppen für Menschen Unsere Berufe mit Körper- und Mehrfachbehinderung

Früh wusste Volker Bremmer, was er werden möchte. Inspi-riert durch sein Engagement in der evangelischen Jugendarbeit, stand das Ziel fest: ein pädago-gischer Beruf. Nach der Ausbil-dung zum Erzieher arbeitete er in einem Wohnbereich für Men-schen mit vorwiegend geistiger Behinderung und spürte bald: Da fehlt etwas, nämlich wichtige medizinische und pädagogische Fachkenntnisse, die für die Be-treuung der Bewohner wichtig sind. „Alle Behinderungsbilder sind nicht Gegenstand der Er-zieherausbildung“, erklärt er die Defi zite.

Um die auszugleichen, machte er eine zweieinhalbjährige, berufs-begleitende Ausbildung zum Heil-pädagogen am heutigen Diakonie-Kolleg in Hannover. Das Studium beschäftigt sich mit der Betreuung von Menschen unter erschwerten Lebensbedingungen, es beinhaltet den außerschulischen Förderbe-darf von Menschen in jedem Le-bensalter. Gegenstand ist sowohl der Betreuungsbedarf von Kindern und Jugendlichen aufgrund soziali-sationsbedingter Defi zite, als auch der Förderbedarf von Menschen mit Behinderungen. Einen großen Anteil nimmt schließlich auch die Selbstrefl exion und Selbsterfahrung ein, beschreibt er die Inhalte.

Seit 2000 arbeitet Volker Brem-mer als Gruppenleiter in der Wohn-gruppe für Menschen mit Körper-und Mehrfachbehinderungen, in der acht Bewohner mit unterschiedlichs-ten Behinderungen leben. Auf zwei Ebenen ist er hier tätig - als Team-

leiter und in der Bewohnerarbeit. Die Beziehungsbildung ist in der täglichen Praxis ein zentraler Punkt. „Priorität hat der Aufbau von sta-bilen, belastbaren und sicheren Be-ziehungen zu Bezugspersonen, um den Menschen mit Behinderung ein Zuhause zu schaffen, in dem sie sich angenommen, respektiert und wert-geschätzt fühlen. Dazu orientieren wir uns an ihren Stärken und nicht an den Defi ziten, wir sind immer auf der Haben-Seite“, erklärt der 46-Jährige.

Ganz selbstverständlich werden die behinderungsbedingten Er-fordernisse erfüllt. Was zunächst einfach und überschaubar klingt, umfasst insgesamt 42 Bereiche der Hilfeplanung, die individuell für jeden Bewohner erfasst und umge-setzt werden müssen - Bereiche wie Basisversorgung, Gesundheitsfür-sorge, Kommunikation und alltäg-liche Lebensführung gehören dazu. Dritte und ebenso wichtige Aufga-be ist es, einen jeweils individuellen Zugang zur Sprache der Menschen mit Behinderung zu fi nden und sich diese anzueignen, um miteinander kommunizieren zu können, erläu-tert er die Aufgabenfelder.

Volker Bremmer ist zugleich Spieler und Trainer in seiner Grup-penleiter-Position. Spieler, weil er selbst als Heilpädagoge in der Gruppe arbeitet und Trainer, weil er seine Kollegen professionell befä-higt und begleitet in ihrer Tätigkeit in der Wohngruppe. „Ich möchte, dass jeder im Team einen guten per-sönlichen Beziehungsaufbau nach dem Prinzip der Augenhöhe, der Authentizität und nach dem Prin-

zip des Empowerments hat. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht der Bewohner mit seinem Leben, seinen Fragestellungen und seinen Lösungsansätzen.“ Sein Wissen als Heilpädagoge gibt er an das Team weiter, übersetzt manchmal auch die emotionalen Bedürfnisse der Be-wohner, „denn Verstehen geht vor Handeln“, betont er.

„Diese Arbeit gibt mir unglaub-lich viele Gestaltungsmöglichkeiten, viele Freiräume, fl ache Hierarchien und dialoggeprägte Zusammen-arbeit im Team und mit der Lei-tung“, beschreibt der Heilpädagoge das Besondere an seinem Beruf in der GiB. Dafür müsse man hoch-kommunikativ sein, über eine gute Belastbarkeit verfügen, auf vielen verschiedenen Ebenen denken und handeln, dabei viel wahrnehmen und sich emotional ständig anderen Menschen zuwenden können. „Ich bin den ganzen Tag auf Empfang geschaltet“, sagt Volker Bremmer. Ein guter Ausgleich sei da wichtig. Bergwandern ist für den 46-Jährigen genau der richtige Ausgleich, um den Empfang auszuschalten und selbst abzuschalten. (reu)

Die Beziehung ist das Wichtigste Volker Bremmer ist in der Wohngruppe Spieler und Trainer

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Seite 26 • Ausgabe 1/2013

Humor ist sein spezielles Werkzeug Eckhard Buddensieg betreut und begleitet Menschen in der Kö-WG„The Golden Moment“ - den goldenen Moment liebt Eckhard Buddensieg. Das Gefühl, bei einem Menschen zu sein und mit der eigenen Arbeit und einer gelungenen Kommunikation das Richtige bei diesem Menschen bewirkt zu haben. „In dem Mo-ment weiß ich, dass ich bei ihm dran bin“, erklärt er dieses besondere Empfi nden, das auch Musiker haben, wenn sie einen Ton besonders gut treffen.

Angestellter im Gruppendienst in der Tätigkeit eines Erziehers - so lautet seine offi zielle Stellen-bezeichnung. Seit 26 Jahren arbeitet er in den Wohn-gruppen für Menschen mit Körper- und Mehrfachbe-hinderung, wo er die Bewohner in ihrem Alltagsleben begleitet, betreut und fördert. Quasi über den Zivil-dienst stieg er in die Arbeit ein, dann folgten Aushilfs-tätigkeiten - immer stundenweise, wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin in der WG krank bzw. schwan-ger waren. Für Eckhard Buddensieg passte die Tätigkeit ideal zu seinem Studium für das Grund- und Haupt-schullehramt. Aus einer Neben- wurde eine Vollzeit-tätigkeit, und nach etlichen Aushilfsverträgen bekam er schließlich einen Vollzeitvertrag. Inzwischen hat er mehr als „20 Jahre auf dem Tacho“, wie er sagt.

Der heute 46-Jährige kennt noch die Wohngruppen der Vorgängergesellschaft, damals im Hannoverschen Stadtteil Roderbruch gelegen, und er hat den Umzug in den Prinz-Albrecht-Ring mitgemacht. „Ich fühle mich

wohl hier, hier möchte ich bleiben, es ist etwas, was mir liegt“, beschreibt er sein Gefühl zur Arbeit und zum Arbeitgeber. „Kommunizieren, Empathie einbringen und refl ektieren - das ist meins und das sind meine drei Arbeitswerkzeuge. Die Arbeit macht mir Freude, weil ich gerne mit Menschen kommuniziere, mit ihnen in ei-nen guten Kontakt komme, um mit ihnen ihre Ziele zu erreichen und sie dafür zu befähigen“, erklärt Eckhard Buddensieg.

Fachlich untermauerten kontinuierliche Fortbildun-gen und das Studium der Sozialen Verhaltenswissen-schaften und des Sozialwesens sein natürliches Talent mit Menschen umzugehen. Authentizität im Umgang mit den Menschen mit Behinderung ist für ihn eine Voraussetzung: „Man muss echt sein, denn alles andere kommt heraus, und man muss morgens in den Spiegel sehen können.“ Humor ist sein persönliches Extrawerk-zeug im Umgang mit Bewohnern: Humor, und zwar kein Humor auf anderer Leute Kosten. Humorvoll zu sein bedeutet für ihn, auch und vor allem über sich selbst lachen zu können. „Humor ist eine Möglichkeit, in Kontakt zu kommen, und Humor hilft auch, Distanz in schwierigen Situationen zu schaffen“, erklärt er die-ses Werkzeug.

Vor eineinhalb Jahren hat Eckhard Buddensieg noch einmal die Wohngruppe innerhalb des Prinz-Albrecht-Rings gewechselt und sofort gemerkt: Das war das Richtige. Er wollte noch einmal neue Bewohner ken-nenlernen und den Fragen nachgehen: „Welche Beein-trächtigungen haben diese Menschen, welche Möglich-keiten und Stärken haben sie? Und wie kann man mit ihnen zusammen Ziele erreichen? Das ist ein spannen-der Kennenlernprozess“, sagt Eckhard Buddensieg, der gleichzeitig für die Mitarbeitervertretung tätig ist.

Dass er der WG-Arbeit treu blieb, hat etwas mit dem Charakter dieser Arbeit zu tun: Menschen haben ihn schon immer interessiert. Wie denken sie? Wie fühlen sie und was kann ich auch von ihnen lernen? Sich für andere zu interessieren bedeutet für ihn, auch über sich selb st nachzudenken. Selbstrefl exion hat etwas Faszi-nierendes. „Ich möchte nicht so bleiben wie ich bin, sondern innerlich wachsen“, sagt der 46-Jährige, der in seiner Freizeit gerne zaubert und Musik macht. (reu)

Wohngruppen für Menschenmit Körper- und Mehrfachbehinderung Unsere Berufe

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Ausgabe 1/2013 • Seite 27

Wohngruppen für Menschen Unsere Berufe mit Autismus

„Das klingt spannend, interes-sant und macht einen guten Ein-druck“, vor elf Jahren antwortete Lydia Pruß auf eine Stellenanzei-ge der GiB. Seinerzeit war eine Gruppenleiterstelle in der Wohn-gruppe für Menschen mit Autis-mus in Hannover-Badenstedt zu besetzen. Die ausgebildete Heil-erziehungspfl egerin bekam die-se Stelle und freute sich auf die Herausforderung.

Als Gruppenleiterin managt sie seitdem den Lebens- und Wohnort von sieben Menschen mit Autismus, gestaltet mit dem Team der WG den Alltag im XXL-Format, und das 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. „Diese Aufgabe ist ausgesprochen abwechslungsreich, denn sie betrifft alle Lebensbereiche“, sagt Lydia Pruß. Obwohl Planung und Struk-tur gerade für das spezielle Arbeits-gebiet Autismus außerordentlich bedeutend ist, lässt sich das Leben nicht 100-prozentig planen. Unver-hofft kommt oft, und das strengt an. Damit muss man umgehen können, genauso wie mit dem Gefühl: die Arbeit ist nie fertig, ist keine abge-schlossene Sache mit einem fertigen Produkt als Ergebnis, betont die 46-Jährige.

Die Beurteilung der Qualität der Arbeit ist im pädagogischen Bereich oft nicht eindeutig und erfordert eine hohe Bereitschaft, sich mit der eigenen Person auseinanderzu-setzen. Zum Zeitpunkt ihrer fast fünfjährigen Ausbildung war der Beruf Heilerziehungspfl eger noch exotisch, aber im Kommen. Für vieles, was sie in ihrer Ausbildung in einer diakonischen Einrichtung

lernen musste, ist Lydia Pruß heute dankbar. Dokumentation und Ana-lyse nahmen einen großen Raum ein. Damals war das Verständnis da-für noch nicht da, heute schätzt die Gruppenleiterin den schreibintensi-ven Part ihrer HEP-Ausbildung.

Immer wieder hat sie sich mit der Frage auseinandersetzen müs-sen: Was mache ich, wie mache ich das und wie kann ich es begrün-den? Überlegen, Ideen entwickeln, unterschiedlichste Möglichkeiten in Betracht ziehen – der Effekt ist ähn-lich dem eines militärischen Drills, das geht dann automatisch, was ihr heute in der praktischen Arbeit sehr zugute komme. Die Fähigkeit hilft ihr, in der Praxis genau hinzusehen, möglichst umfangreich zu refl ektie-ren und Transparenz zu schaffen. Selbst für die immer aufwendigere Dokumentation kann sie Verständ-nis aufbringen, wenn diese einen sinnvollen Nutzen hat, z. B. wenn es darum geht, dass der Gesetzge-ber wissen möchte, wofür und wie der Pfl egesatz für den einzelnen Be-wohner verwendet wird.

Regelmäßige Förderplanung sorgt dafür, dass alle Bewohner gleichermaßen Beachtung fi nden und fortlaufend, strukturiert ihr Wohlbefi nden sowie weitere Ent-wicklungsschritte im Blick behalten werden. Dankbar ist die Heilerzie-hungspfl egerin für den Anteil pfl e-gerischer Arbeit in ihrer Ausbildung. Das kleine Einmaleins der Kranken-pfl ege beherrsche sie und sei damit gewappnet für die Praxis, wenn ei-nes Tages Bewohner, zum Beispiel im Zuge ihres Älterwerdens, tem-porär pfl egerische Unterstützung

brauchen. Vor dem Hintergrund ihres Wissens und Könnens habe sie keine Berührungsängste vor den dann möglicherweise anstehenden Aufgaben.

Als sie ihren Job bei der GiB be-gann, war Autismus für sie ein Be-hinderungsbild, das sie in neuer In-tensität kennenlernen und in das sie sich einarbeiten musste. Ständig für die Bewohner zu denken, weil sie sich in unterschiedlichem Ausmaß nur eingeschränkt mitteilen können, sei eine weitere Herausforderung dieses Arbeitsfeldes in der Praxis.

Dazu kommt: In ihrer Arbeit hat Lydia Pruß eine Funktion und mehrere Rollen auszufüllen. Funk-tionen kann man nicht wechseln, Rollen hingegen schon, sagt Lydia Pruß. Auf der einen Seite sei sie Teammitglied und arbeite mit den Kollegen in der Wohngruppe im Schichtdienst. Auf der anderen Sei-te sei sie Gruppenleitung und habe hier ein Team, das mitspiele, das zu-sammenarbeitet, sich einbringt und mit ihr mitgehe, im Vertrauen auf ihre Kompetenz und ihre Fähigkeit, Vorstellu ngen und Ziele zu vermit-teln. Doch egal in welcher Rolle sie gerade fungiere, den unsichtbaren Gruppenleiterhut habe sie immer auf. (reu)

Eine Funktion, viele Rollen Lydia Pruß managt die WG in der Grünaustraße 15

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Seite 28 • Ausgabe 1/2013

Wohngruppen für Menschenmit Autismus Unsere Berufe

Psychologin – das ist ihr Traumberuf. Um den ausüben zu können, hat Yvonne Racek ihrem Le-ben eine Wende gegeben. Direkt nach dem ers-ten Staatsexamen als Lehrerin für Sonderschulen schwenkte die heute 50-Jährige um und studierte Psychologie. „Im ersten Praktikum mit verhaltens-auffälligen Kindern merkte ich, dass ich Lehrpläne nicht einfach durchziehen, sondern als individuel-le Begleiterin den Menschen helfen möchte“, er-klärt sie den Wechsel. Die individuelle psychologi-sche Unterstützung ist heute ihre Aufgabe für den Wohngruppenbereich der Menschen mit Autismus in der GiB und im THZ.

Bereits im Studium spezialisierte sie sich auf den Bereich Autismus und wollte ursprünglich ihre Di-plomarbeit über das THZ schreiben. Das klappte nicht. Dafür erhielt sie 15 Jahre später den Zuschlag und be-treut seit zwei Jahren die beiden Wohngruppen in Gie-sen. Dort ist sie für 15 Kinder, ihre Betreuer und deren Angehörige zuständig. Gleiches gilt für die drei GiB-Wohngruppen für erwachsene Menschen mit Autismus in Hannover und Celle. Hier leben 21 Bewohner, die von rund 30 Mitarbeitern betreut werden. Die Psycho-login hat noch ein weiteres Standbein. Als Dozentin für Psychologie unterrichtet sie im Bildungszentrum Bir-kenhof von Bethel im Norden. Seit sechs Jahren hat sie dort mit Studierenden zu tun, die eine Ausbildung zum Heilpädagogen machen. Sie begleitet diese vom ersten bis zum letzten Tag. Unter anderem in der Praxisanlei-tung und in kollegialen Beratungsgruppen kommt sie

mit der kompletten Bandbreite menschlichen Lebens mit Behinderung in Berührung.

Der Studienfachwechsel und die Zusatzausbildung der klientenzentrierten Beratung bei der GWS war die richtige Entscheidung für sie. Durch ihre Empathiefä-higkeit und berufl iche Qualifi kation gelänge es ihr, sich in Personen hineinzuversetzen und ihren innerpsychi-schen Bezugsrahmen zu erspüren. Dies passiere viel auf nonverbaler Ebene und guter Beobachtungsgabe, hier besonders im Bereich des Autismus. „Autisten le-ben in einer eigenen Welt, oft sind es andere Kanäle, mit denen sie signalisieren, dass sie durchaus in Bezie-hung wollen, nur müsse Beziehung hier anders defi niert werden“, beschreibt Yvonne Racek das Reizvolle ihres Arbeitsgebietes. „Wie kannst du so etwas machen, da kriegst du doch nichts zurück?“ Diese Frage komme oft von außen. „Nicht täglich und nicht so häufi g gibt es etwas von den Betroffenen zurück, doch umso schöner ist es, wenn ein Feedback kommt“, sagt Racek, die sich selbst als Freundin der Entschleunigung bezeichnet, welche im Autismusbereich unabdingbar ist.

Ihre Tätigkeit in den Wohngruppen ist ebenso viel-seitig wie vielschichtig. Yvonne Racek arbeitet nicht nur mit dem einzelnen Autisten in der Einzelförderung, sondern auch mit seinem Umfeld. Das bedeutet: sie ist bei Dienstbesprechungen der Wohngruppenmitarbeiter dabei, und berät aus psychologischer Sicht die Mitar-beiter bei einzelnen Fallbesprechungen, wenn diese mit ihrer Pädagogik an Grenzen stoßen. Immer folgt sie der Frage: Wo steht der Mensch und was können wir ihm in dem Bereich anbieten? Hier blickt sie nicht auf Defi zite, sondern auf Ressourcen, die in dem jeweili-gen Menschen stecken. „Und Ressourcen hat jeder“, ist ihre Überzeugung. Mit einem Ohr ist sie eng am Eltern-herz, sowohl Elterngespräche als auch Angehörigena-bende begleitet die Diplom-Psychologin, die beson-ders geduldig und behutsam im Umgang mit anderen Menschen ist. Beruf kommt von Berufung, schon als Jugendliche haben ihre Mitmenschen sich ihr anvertraut und schon damals lernte sie so damit umzugehen, dass das Leid anderer nicht zu ihrem wird. „Ich kann mich abgrenzen und deshalb kann ich auch damit umgehen“, beschreibt sie ihre Haltung im Umgang mit den Proble-men und Sorgen anderer. (reu)

Der Beruf ist ihre BerufungYvonne Racek gibt psychologische Unterstützung in der GiB und im THZ

Yvonne Racek (rechts) im Gespräch mit WG-Mitarbeiterin Julia Kniege bei einer Dienstbesprechung.

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Ausgabe 1/2013 • Seite 29

Der Gesundheitstipp Dr. med. Bettina Fontaine

Kleine Impfberatung für Mitarbeiter in Sozialberufen

von Dr. med. Bettina Fontaine,Betriebsärztin der GiB

Die Berufstätigkeit in Sozial-berufen kann eine vermehrte Gefahr für die Ansteckung mit infektiösen Erkrankungen be-deuten. In den Kitas und Wohn-gruppen kommen einige Erkran-kungen vor, gegen die man sich durch Impfung schützen kann:

1) Windpocken: Die meisten Menschen haben Windpocken in der Kindheit durch-gemacht; sollte das bis zum frühen Erwachsenenalter nicht geschehen sein, empfi ehlt sich eine Impfung. Der Verlauf der Erkrankung im Er-wachsenenalter ist deutlich schwerer als im Kindesalter. Der Impfstoff wird in die Haut zweimal im Ab-stand von sechs Wochen gespritzt.

2) Röteln: Menschen gelten als geschützt, wenn zwei Impfungen im Impfpass eingetragen sind oder ein positiver AK-Titer. Wegen der großen Ge-fahr für das ungeborene Leben ist dieses sicher die wichtigste Impfung.

3) Masern- und Mumps-Impfun-gen

sind ebenfalls nur noch im Drei-erpack mit Röteln zu haben, zwei Impfungen sollten vor-handen sein, dann ist von ei-nem Impfschutz auszugehen.

4) Hepatitis A: Die Erkrankung wird durch Schmierinfektion, mangelnde Hy-giene beim Toilettengang, verunrei-nigte rohe Lebensmittel übertragen (faeko-oral). Sie zeigt sich mit Fie-ber, Übelkeit, Oberbauchschmer-zen und fakultativ Gelbsucht. Die Sterblichkeit liegt bei drei Prozent bei Personen älter als 49 Jahre. Es steht eine Impfung zur Verfügung, die zweimal im Abstand von acht Monaten in den Oberarmmuskel verabreicht wird. Alternativ der Kombinationsimpfstoff mit Hepa-titis B, der dreimal gegeben wird.

5) Hepatitis B: Die Erkrankung wird durch Körper-fl üssigkeiten, Sexualkontakte, wäh-rend der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen. Es gibt einen chronischen Verlauf mit tödlichem Ende in manchen Fällen. Zehn Prozent der infi zierten Erwach-

senen bleiben chronische Virus-träger und bilden eine erheblicheAnsteckungsquelle. Die Symp-tome sind ähnlich wie bei He-patitis A. Es steht eine Impfung zur Verfügung, die dreimal in den Oberarm verabreicht wird.

6) Keuchhusten: Es gibt den Impfstoff mittlerwei-le nur noch in Kombination mit anderen, z.B. Diphtherie und Te-tanus und kann im Rahmen einer Standard-Impfung im Zehn-Jahres-Abstand mit aufgefrischt werden.Unabhängig von einer Infektionsge-fährdung im berufl ichen Umfeld ist die dreifach Impfung gegen Gebär-mutterhalskrebs bei jungen Frauen, die noch keinen Geschlechtsverkehr gehabt haben, sowie die schon er-wähnte Standard-Impfung gegen Tetanus, Diphtherie und Polio.

Als Betriebsärztin stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung, um einen indi-viduellen Impfplan für Sie zu erstel-len und die Impfungen durchzufüh-ren; Sie sollten Ihren Impfpass zur Konsultation mitbringen und ge-sund sein, damit wir eventuell gleich eine Impfung durchführen können.

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Seite 30 • Ausgabe 1/2013

für Kinder Es gibt viele verschiedene Berufe. Hast du schon eine Idee, was du einmal wer-den möchtest, wenn du erwachsen bist? Hier kannst du dich mit deinem Traum-beruf oder einem Beruf, den du interessant findest, unter dem Baum auf der Wiese malen.

Viel Spaß dabei!

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Ausgabe 1/2013 • Seite 31

Geschäftsführer: Markus KriegelPädagogische Leitung: Christine VoigtPrinz-Albrecht-Ring 63, 30657 Hannover, Tel. (0511) 67 67 59 0 , Fax: (0511) 67 67 59 59E-Mail: [email protected] web: www.gib-hannover.de

Kindertagesstätte„Elfriede Westphal“

Wohngruppen für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung

HeilpädagogischeFrühförderung

Wohngruppen für Menschen mit Autismus

Kindertagesstätte Spunk

TagesförderstätteVahrenwald und Bothfeld

KindertagesstätteRegenbogen

Ansprechpartnerin: Saskia de KockKleine Redder 8, 29227 CelleTel. (05141) 88 16 52, Fax (05141) 88 03 08E-Mail: [email protected]

Ansprechpartnerin: Heike Plinke Eisteichweg 7, 30559 Hannover Tel. (0511) 51 31 66, Fax: (0511) 5 17 90 76E-Mail: [email protected]

Ansprechpartnerin: Barbara FoxAlte Döhrener Straße 51, 30173 HannoverTel. (0511) 3 37 77 02, Fax: (0511) 2 03 08 54E-Mail: [email protected]

Ansprechpartnerin: Christine SchaafPrinz-Albrecht-Ring 63, 30657 HannoverTel. (0511) 67 67 59 35, Fax: (0511) 67 67 59 59E-Mail: [email protected]

Ansprechpartnerin: Jutta BlumePrinz-Albrecht-Ring 63, 30657 HannoverTel. (0511) 67 67 59 38, Fax: (0511) 67 67 59 59E-Mail: [email protected]

Ansprechpartner: Joachim LettmannVahrenwald Vahrenwalder Straße 190-192, 30165 HannoverTel. (0511) 67 20 37, Fax: (0511) 63 35 09E-Mail: [email protected]

BothfeldPrinz-Albrecht-Ring 63, 30657 HannoverTel. (0511) 90 88 06 10, Fax: (0511) 90 88 06 23E-Mail: [email protected]

Ansprechpartnerin: Heike PlinkeWaldstraße 9, 30629 HannoverTel. (0511) 58 40 12, Fax: (0511) 5 86 69 21E-Mail: [email protected]

Geschäftsstelle und Verwaltung

Kontakt

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