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Ausgabe 02 - 2017 | 9. Jahrgang So viel mehr Wert. Die Zeitschrift des BVI Bundesfachverbandes der Immobilienverwalter e. V. www.bvi-magazin.de BVI Magazin DIGITALI- SIERUNG Schwerpunktthema Trends in der Immobilienverwaltung BEWEISSICHERUNG WEG- & Mietrecht Bei unklarer Schadensursache Management & Führung Zehn legale Steuertipps STEUERN SPAREN

Ausgabe 02 - 2017 | 9. Jahrgang BVI Magazin · IHRE VERBAND-ZEITSCHRIFT Das neue BVI-Magazin jetzt mit noch mehr Inhalten in modernem Layout Ab dem 15.06.2017 in Ihrem Briefkasten!

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Ausgabe 02 - 2017 | 9. Jahrgang

So viel mehr Wert.

Die Zeitschrift des BVI Bundesfachverbandes der Immobilienverwalter e. V. www.bvi-magazin.de

BVI Magazin

DIGITALI-SIERUNG

Schwerpunktthema

Trends in derImmobilienverwaltung

BEWEISSICHERUNGWEG- & Mietrecht

Bei unklarer Schadensursache

Management & Führung

Zehn legale Steuertipps

STEUERNSPAREN

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IHRE VERBAND-ZEITSCHRIFT

Das neue BVI-Magazin

jetzt mit noch mehr Inhaltenin modernem Layout

Ab dem 15.06.2017in Ihrem Briefkasten!

Ausgabe 03 - 2017 | 9. Jahrgang

BVI Magazin

So viel mehr Wert.

Kreation, Design

und Anzeigenschaltung

xava.de

Interessiert an einerAnzeigenschaltung?

Für weitere informationenmelden Sie sich bei: [email protected]

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Seien Sie dabei!Deutscher ImmobilienverwalterKongress und Jahreshaupt-versammlung

1EDITORIAL

IHRE VERBAND-ZEITSCHRIFT

Kreation, Design

und Anzeigenschaltung

xava.de

Thomas MeierPräsident des BVI Bundesfachverbandes

der Immobilienverwalter e. V.

Liebe Leserinnen und Leser,egal ob im Büro, im zu betreuenden Objekt oder in deneigenen vier Wänden – an der Digitalisierung führt fürImmobilienverwalter kein Weg mehr vorbei. Gleichzeitig kannim Dschungel von Begrifflichkeiten, Anwendungen und Dienst-leistungen leicht der Überblick verloren gehen, und hier sind wirals BVI gefordert: Wir informieren, versachlichen, geben neueEinblicke und schlagen Brücken zwischen Tradition und Start-up.Seien Sie dabei, wenn wir am 11. und 12. Mai 2017 erneut zum Deutschen Immobilienverwalter Kongress ins Maritim proArte Hotel nach Berlin einladen! Diesmal ganz unter dem Vorzeichen der Herausforderung Digitalisierung, bringen wir Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu einem offenen Dialog auf höchstem Niveau zusammen.

Darüber hinaus zollen wir den Trends in der Branche mit einem neuen Format Rechnung: Wir habenzahlreiche Start-ups aus dem Umfeld von Immobilienverwaltungen eingeladen, sich und ihr Geschäfts-modell in Blitzpräsentationen vorzustellen. Ergänzt mit Fachständen ergeben sich so wunderbare Austauschmöglichkeiten und Impulse für das Alltagsgeschäft. Natürlich kommt auch die Bandbreite von aktueller Rechtsprechung bis hin zu neuen Gesetzen und technischen Innovationen nicht kurz, genauso wie der informelle, unterhaltsame Part: Freuen Sie sich diesmal auf einen exquisiten Abend in der Arminiusmarkthalle, mit regionalen und internationalen Spezialitäten an Marktständen und einer eindrucksvollen Tanzfläche! Zudem möchte ich Sie auf die Jahreshauptversammlung des BVI hinweisen, die den zweiten Kongresstag ebenfalls im Maritim proArte Hotel eröffnet. Nutzen Sie diese Möglichkeit, Ihre Stimme in die Verbandsarbeit einzubringen!

Wir freuen uns auf Sie.

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Inhalt2INHALT

34 - 42 Management & Führung

20 - 33 WEG- & MietrechtGerichtliche Beweissicherungbei unklarer SchadensursacheDr. Olaf Riecke

Die Betriebskostenabrechnung der vermieteten EigentumswohnungR. Fritsch

Gekräftigte Rechte von GbR-Gesell-schaftern bei EigenbedarfskündigungenPh. Scheerans

Fallstricke bei der Aufteilungin WohnungseigentumSt. Groß

4 - 9

Digitalisierung der ImmobilienverwalterbrancheBVI e.V.

Schwerpunktthema

Inbetriebnahme von NeubautenM. Metzger

10 - 14 Kolumne des Vorstands

Rauchmelderpflicht: Der Einfluss auf den WohngebäudeversicherungsschutzP. Rieke

Bundestag verabschiedet BaurechtsnovelleBVI e.V.

DVB-T2 HD löst das alteAntennenfernsehen abBVI e.V.

15 - 19 Politik & Aktuelles

Steuern sparen als Unternehmer:Zehn legale Steuertippswww.impulse.de

Drei Tipps für das Präsentierenohne Powerpointwww.capital.de

Verwalterpraxis A-Z, E wie Einsichtnahmein die VerwaltungsunterlagenM. Füllbeck

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43 - 55 BVI für Sie 66 Partner

67 Impressum

BVI-Salon in Hannover – Die JahresauftaktveranstaltungA. Reinhardt

10. Frühjahrsseminar Wohnungs-wirtschaft 2017 der Strobel Immobilienverwaltungs GmbHM. Strobel

12. Wuppertaler Wohnungseigentumstagder Becker & Döring GmbHE. Birkmeier

9. Beiratsseminar der GRUVA GmbH,Sascha Radon neuer Prokurist derGRUVA GmbHTh. A. Vetter

Die KUNZE-Gruppe expandiertC. Freiheit

Neue Mitglieder, Neue GesichterC. Freiheit

Buchtipps: „Praxisratgeber Grund-erwerbsteuer“ und „Ich habe Rücken“C. Freiheit

56 - 65 BVI-VeranstaltungenMünchner Verwaltertage, Ferdinand Lenzenhuber neuer stellvertretender LandesbeauftragterM. Metzger u. C. Freiheit

Dresdner Verwaltertage undErfurter VerwaltertagC. Freiheit

Deutscher Immobilienverwalter KongressC. Freiheit

Business Lunch von Pyrrexwww.pyrexx.com

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Trends in derImmobilienverwaltung:

Die Digitalisierung

Die Digitalisierung erfasst kaum ein Tätigkeitsfeldso konsequent wie Immobilienverwalter. Prozesse und Inhalte wandeln sich und bieten Perspektiven,die zugleich auf dem starken Fundament derBranche gründen.

SCHWERPUNKTTHEMA

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Abschied von Papier und Taschenlampe:Inhalte verändern sich

Die Industrie 4.0 macht Wohnungen, Gebäude und ihre Bestandteile zu vernetzten und miteinander sprechenden Einheiten. Ein „Internet der Dinge“ beschreibt nichts weniger als intelligente Gegenstände, die ohne zwischengeschaltete Computer kommunizieren können. So aufeinander abgestimmt,

Von der papierlosen Wohnungsübergabe bis zum Internet der Dinge, von mobilen Arbeitsplätzen bis hin zum smarten Thermostat: Immobilienverwalter sind in fast jedem Tätigkeitsfeld vom digitalen Wandel betroffen. Er verändert nicht nur konsequent die Aufgaben von Verwaltern, sondern auch die Art, wie Unternehmer diese erledigen, wann und mit welchem Personal. Die Branche ist im Aufbruch.

Das sorgt für Verunsicherung, bei einigen auch für Skepsis – Veränderung erfordert immer den Mut, Altbekanntes ein Stück weit loszulassen und sich auf unbekanntes Terrain zu begeben. Für die Immobilienverwalter wird sich dieses Wagnis auszahlen: Die Digitalisierung bietet ungeahnte Chancen, und die Ausgangslage könnte kaum besser sein. Mit ihrem ohnehin breit gefächerten Spektrum, das stets auf Menschen und ihren Kompetenzen aufbaut, können Immobilienverwalter ihre soliden Strukturen, ihr Wissen und Können mit digitalen Innovationen verbinden und deren Vorteile bestmöglich nutzen.

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erleichtern sie Immobilienverwaltern ungemein Ihre Arbeit: Einen Großteil des Gebäudemanagements erledigt das Gebäude selbst. Verwalter sind weniger vor Ort gefragt; die Zeiten, in denen Sie wertvolle Arbeitszeit mit dem Warten auf Heizungsableser verbrachten, um schließlich selbst mitder Taschenlampe Thermostate und Zähler abzuleuchten, dürften endgültig vorbei sein. Vieles können Mieter und Eigentümer inzwischen selbst übernehmen.

Damit verändert sich auch die Kommunikation mit Eigentümern undMietern. Ein intelligentes Beschwerdemanagement kann eine direkte Verbindung zwischen Schadensmelder und dem behebenden Technikeroder Handwerker herstellen. Vorgänge werden automatisch aufgenommen, den richtigen Ansprechpartnern zugeordnet und nach dem Erledigen eigenständig abgelegt.

Wohnungsübergaben per Tablet sparen den früheren Papierwust, Besichtigungen per elektronischem Öffner die Anwesenheit eines Verwalters, digitale Nachrichten ersetzen Zettel im Briefkasten.

SCHWERPUNKTTHEMA

6SCHWERPUNKTTHEMA

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In gleichem Maße wandeln sich Anliegen und Bedürfnisse von Kunden. Eine veränderte Arbeitswelt bedeutet auch, dass mehr Menschen von zu Hause ihrem Beruf nachgehen – Wohnungen dienen als Lebensort und Arbeitsplatz, Raumaufteilungen werden flexibler. Zugleich braucht es im Außenraum mehr noch als bislang Möglichkeiten, sich zu begegnen, miteinander in Kontakt zu treten: Wer allein zu Hause arbeitet, ist auf soziale Beziehungen im näheren Umfeld angewiesen. Solche Räume müssen geschaffen und gepflegt werden, im Einklang mit den Bedürfnissen möglichst vieler Bewohner.

Gerade in Städten verabschieden sich Menschen zunehmend vom eigenen Auto und setzen auf öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad und Carsharing-Modelle. Mancher Stellplatz wird überflüssig – dafür suchen Lieferdienste oft händeringend nach Haltezonen, um dem Trend nach Online-Shopping, Essens- und Lebensmittellieferungen nachzukommen. Immobilienverwalter erkennen solche Änderungen nicht nur; sie sind es, die gesellschaftlichen Wandel konkret organisieren, Interessen verschiedener Eigentümergruppen aufeinander abstimmen und die Entwicklung im Auge behalten. Gleiches gilt für die Mischung von Büro und Gewerbe, Wohnen und Arbeiten.

Service etabliert sich bei Immobilienverwaltern endgültig zur gleichberechtigten Kompetenz neben betriebswirtschaftlichem Können und der Gebäudeorganisation. Zugleich ändern sich die Partner: Techniker und Datenspezialisten gehören genauso ins Stammportfolio einer Verwaltung wie dieörtlichen Handwerksbetriebe und Steuerberater.

Mehr Begegnung, weniger Auto:Objekte und ihr Umfeld im Wandel

Die Branche wird gesellschaftliche, soziale, wirtschaftliche und technische Diskussionen verstärkt im Auge behalten und im besten Fall mitgestalten. Eine Mitgliedschaft im BVI Bundesfachverband für Immobilienverwalter mit seinen umfassenden Informations- und Dienstleistungsangeboten bietet dafür eine hervorragende Basis. Bei aller Freude über die rege Nachfrage von Mitgliederseite spüren wir allerdings auch ein Zögern in der Branche, geradewenn es um die neuen technischen Prozesse geht.

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Wie steht es um die Datensicherheit? Wie schützen wirunser Unternehmen vor einem Hackerangriff? Solche undähnliche Fragen treiben BVI-Mitglieder um, und die Sorgeist berechtigt. Datenschutz genießt in Deutschland zuRecht einen hohen Stellenwert. Auch rechtliche Unsicher-heiten halten Verwalter bisweilen von der Auslagerungihrer IT-Abteilung an Dritte ab; zu unklar scheint, wer imZweifelsfall bei einemDatenklau haftet oder wer die Hoheit überdas verwaltete Materialbesitzt.

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Doch bietet die interne Organisation tatsächlich denbesseren Schutz? Oder ist es sicherer, das Datenmanage-ment in professionelle Hände zu legen? Konzerne wieGoogle sind ohnehin längst am Markt – nicht zuletzt seitder Übernahme des Thermostatherstellers Nest Labs weiß der Konzern im Zweifelsfall besser als die Verwaltung, wann Bewohner aufstehen, aus dem Haus gehen, duschen, essen und schlafen. Ist es besser, den Platzhirschen das Feld zu überlassen oder bestmöglich mitzumischen?

Und wenn der Datenklau umgeht:Vom Umgang mit derneuen Arbeitsorganisation

SCHWERPUNKTTHEMA

8SCHWERPUNKTTHEMA

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BVI BUNDESFACHVERBANDDER IMMOBILIENVERWALTER E.V.

Die gewonnenen Effizienz-Spielräume ermöglichen es etwa, Spezialisierungen zu prüfen und sich auf dem Markt neu zu positionieren. Die Qualität von Immobilienverwaltungen – die ja hoffentlich bald auch per Gesetz belegt wird – wird sichtbarer und zahlt sich aus. Der Schulterschluss mit Digital- und Datenfirmen wiederum schafft eine Nähe zum Nachwuchs ausder Start-Up-Szene, der auf herkömmlichen Wegen der Personalgewinnung erheblich mühsamer wäre. Damit bietet sich auch die Chance auf einen Image- wandel: Immobilienverwalter arbeiten in einem vielfältigen, abwechslungsreichen Beruf, der von technischen Finessen bis zu zwischenmenschlichem Konfliktlösungspotenzial alles bietet – und der beim digitalen Wandel ganz vorn mitmischt.

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Kolumne des

Vorstands

KOLUMNE DES VORSTANDS

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Der Neubau in der

Herausforderungen undspezielle Problemstellungen

Wohnungs-eigentums-

verwaltung

DieIdeen-phase

Die Immobilienverwaltung ist von Anfang an „im Boot“. Lange vor Entstehung der faktischen Wohnungseigentümergemeinschaftbringt die Verwaltung Fachwissen zur optimalen Gestaltung derTeilungserklärung und der Gemeinschaftsordnung ein. Sie berätzur Gestaltung von Sondernutzungsrechten ebenso wie zu trag-fähigen und auslegungsfreien Formulierungen zu Kostenverteilungen,Stimmrechten sowie zu allen Fragen rund um die Eigentümerver-sammlung. Nicht selten stellt der Verwalter seine Marktkenntnisse zur Verfügung und macht Vorschläge zur richtigen Aufteilungsplanung.

Der Neubau von Mehrfamilienhäusernrückt wieder in den Fokus – und damitein lange vernachlässigbarer Bereich der WEG-Verwaltung. Neben Herausforde-rungen und speziellen Problemstellungenbirgt ein Neubau viele Chancen undermöglicht Verwaltern, sich zukunfts-gerichtet zu spezialisieren.

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Der häufigste Zeitpunkt zumEinstieg einer Verwaltung ist dieHektikphase. Der teilende Eigen-tümer erinnert sich an seine Formulierungin der Gemeinschaftsordnung, wonach er zur Bestellung der Immobilienverwaltung für die ersten dreiJahre berechtigt ist. Oft wird dann die am schnellsten verfügbare Verwaltung mit der Übernahme betraut, diesofort parallele Dringlichkeiten erfüllen soll – etwa Namensschilder erstellen, Liftverkleidung organisieren und zusätzliche Reinigungsarbeiten beauftragen. Nicht selten berät der Verwalter zum anstehenden Umzug bzw. zu den Anmeldeformalitäten bei den Versorgern.

In der Praxis wird diese Leistung oft erbracht, ohne dasshierfür eine besondere Vergütung vereinbart wäre. Das ist wirtschaftlich desaströs. Unbedingt empfehlenswert ist die Vereinbarung einer Inbetriebnahme-Pauschale,die diese Leistung mit abdeckt. Diese kann als Einmal-betrag vereinbart oder in die Verwaltergebühr ein-gerechnet werden.

DieKomfort-

phase

DieHektik-

phase

An der Entwicklung beteiligte Partner, wie teilende Eigentümer, Architekten und Makler, profitieren von der frühen Zusammenarbeit. Verwalter wiederum können Synergieeffekte nutzen und etwa als Ver-mietungsprofi Zusatzumsatz generieren. Soferndie Immobilienverwaltung über entsprechend kom-petentes Personal verfügt, könnte über die Verwal-tungstätigkeit hinaus der Makler-Alleinauftrag zum Verkauf die Dienstleistung abrunden.

In der Idealphase berät der Verwalter den teilendenEigentümer bereits zur optimalen Vertragsgestal-tung der Energieversorgung und des Versicherungs-wesens. Ebenfalls eingebracht wird das Fachwissen rund um den Brandschutz. Die Verwaltung ist zudemerfahren bei der Gestaltung einzelner Gebäudebestand-teile. In dieser Phase wird die Leistung ausschließlich nachAufwand vergütet. Wird das gesamte Dienstleistungs-paket beim Immobilienverwalter abgerufen, heißt, erfolgtauch die Vermietung und der Verkauf über die Verwaltungs-firma, so empfiehlt es sich, einen entsprechenden Zeit-aufwand als „Akquiseaufwand“ zu verbuchen.

Hier steigt die Verwaltung kurz vor Baubeginn, jedoch nach Abschluss der Planungs- phase, in die Zuarbeit ein. Es folgt die Beratung wie zur Idealphase. Die Gestaltung der Gemeinschaftsordnung oder Fragen zur Aufteilung sind in der Regel schon manifestiert. Die Vergütungin der Komfortphase ist ebenfalls aufwandsabhängig.

KOLUMNE DES VORSTANDS

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Ab dem Übergabetag derersten Wohnung an einenEigentümer erfolgt eineVergütung gemäß Verwalter-vertrag. Die zu investierende Zeitinnerhalb der ersten Tage nimmt nicht selten den Rahmen eines Verwalterquartals oder sogar mehr ein. Vollumfänglich organisiert der Verwalter die kompletteBewirtschaftung und präsentiert organisatorische Lösungen. Zeitnah wird die obligatorische Erstver-sammlung vorbereitet, gilt es doch, Beschlüsse zu Wirtschaftsplan und Hausordnung zu schaffen. Außerdem sind eine Reihe flankierender Beschlüsse zum Verwaltervertrag sowie zur Organisation der Verwaltung vorzubereiten und durchzuführen.

Besonders kompliziert gestaltet sich am Ende des erstenWirtschaftsjahres die Erstellung der Jahresabrechnung.Häufig sind mehrere Abrechnungszeiträume zu berück-sichtigen (Teilender Eigentümer; Eigentümer; Mieter). Zwar ist zwingend nach BGH (Urteil vom 02.12.2011, V ZR 133/11 ZMR 2012 – 284) mit dem Eigentümer abzurechnen, der zum Zeitpunkt der Beschlussfassung im Grundbuch steht. Die Erwartungshaltung aber ist,dass die Verwaltung exakt die Nutzungszeiträume darstellt. Für die Verwaltung bedeutet dies einen unverhältnismäßig hohen Aufwand.

DieVerwaltungs-

phase

Der Praxistipp ist ein Dogma: Der Verwalter nimmt ausschließlich als neutrale, funktionslose Partei an

Die Erwartungshaltung gegenüberdem Verwalter bei der Inbetrieb-nahme eines Neubaus

Gewährleistungsvorgängen teil. Und tut gut daran, seine Position auch als solche klarzustellen. Verlässt man die Ebene der Neutralität, drohen schnell heikle Haftungsfragen.

Ein Neubau wird im ersten Jahr höhere gemeinschaft-liche Kosten verursachen als in den Folgejahren. Soliegen die Heizkosten über dem Durchschnitt, außerdemsind in der Bezugsphase ein deutlich höherer Reini-gungsaufwand und eine intensivere Hausmeister-leistung erforderlich. Als Erfahrungswert kann in allen Fällen mit einem Aufschlag von etwa 30 Prozent gerechnet werden. Die Kosten für die Erstausstattung mit Türschließern und – stoppern, Anschlagtafeln und Beschilderungen fehlen übrigens meist völlig bei der Kalkulation Wirtschaftsplan.

Verwalter besitzen keinerlei Befugnis in Gewährleistungs-angelegenheiten. Sollten sie an der Abnahme mitwirken, dann ist die Rolle als neutraler Begleiter klarzustellen.Sie werden von sich aus auch keine Gewährleistungs-mängel verfolgen. Die Aufgabe der Verwaltung beschränktsich auf den Hinweis auf vorhandene Gewährleistungs-fristen und dem Vorschlag der Einschaltung eines neutralen Sonderfachmannes zur Feststellung etwaiger Mängel.

Die Realität bei der Inbetriebnahmeeines Neubaus

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Die beschriebenen Herausforderungen spiegeln sich selten in der Vergütung wider – so wird auch hier der ganz normale Kalkulationsvorgang (sofern es ihn gibt) angewandt. Den Zeitaufwand für Ideal- und

Ein Neubau und dessen In-betriebnahme sind aufwändig.Gefragt ist eine kritische Kalku-lation. Im schlechtesten Fall gelingtes – ungeachtet hoher Sensibilität – nicht, das Objekt nach 36 Monaten Verwalterbestellung zu halten; oftgibt man nach dieser Zeit freiwillig ab. Dann aber habenDeckungsbeitrag und Gewinnanteile kalkulatorisch gestimmt und waren bemessen. Im anderen Fall hatman schlicht Image und Geld verloren. Praxis und Erfah-rung zeigen dabei, dass eine transparente Kalkulation ankommt und der Inbetriebnahme-Aufwand in der Regel honoriert wird.

Sofern sich die Verwaltung auf deren neutrale Haltung beschränkt, ist die Haftung überschaubar. So könnte diese in Unkenntnis vorhandener Fristen liegen und dem damit fehlenden Hinweis an die Gemeinschaftzur Möglichkeit einer Beschlussfassung.

Häufig aber werden z.B. Abnahmetätigkeiten durch-geführt – aus falsch verstandener Dienstleistung über-nimmt die Verwaltung Tätigkeiten, zu denen diese i.d.R.nicht befugt ist. Wenn diese Tätigkeit dann noch im Rahmen vereinbarter pauschaler Vergütung erfolgt, ist die Verwaltung dreifach benachteiligt – diese hat umsatzneutral eine ungeschuldete Leistung erbracht und sich damit in die Haftungsfalle begeben. Vorsicht ist ebenfalls bei Rechtsauskünften geboten, die sich häufig auf den Inhalt abgeschlossener Kaufverträge beziehen.

Die Vergütung des Verwalters

Fazit

Im Sondereigentum ist der WEG-Verwalter strikt unzuständig. Sollte parallel zum Verwaltervertragnach WEG auch ein Verwaltervertrag für die Sonder-eigentumsverwaltung bestehen, verhält es sich wohlanders. Der Interessenskonflikt ist dann aber vorpro-grammiert, wenn die Abnahme des Sondereigentumsnicht durch einen neutralen Dritten durchgeführt wird.

Komfortphase wird der Verwalter idealerweise nach Regie abrechnen. Für die Hektikphase sollte eine Inbetriebnahme - Pauschale vereinbart werden. Im eigenen Betrieb haben wir eine solche kalkuliert und sehen einen Teil der Leistung, die eigentlich in denersten beiden Phasen erbracht wird, als Akquiseinvestition.

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KOLUMNE DES VORSTANDS

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Mit dem 29. März 2017 wurde in einigen Teilen Deutschlands das bestehende terrestrische Antennenfernsehen DVB-T durch den neuen Übertragungsstandard DVB-T2 HD ersetzt. Damit werden dort alle terrestrisch ausgestrahlten Programme nur noch in hochauflösender HD-Qualität übertragen. Die bisherigen DVB-T-Signale in digitaler Standardqualität (SD) wurden abgeschaltet. Gründe für den Umstieg waren die Reduktion der bisherigen Übertragungsfrequenzen und der zunehmende Zuschauerwunsch nach HD-Inhalten.

Betroffen sind aber nur diejenigen Eigentümer und Mieter, die Antennenfernsehen nutzen. Für Kabel- und Satellitenkunden sowie Nutzer, die ihr TV über Internet (IPTV oder DSL) empfangen, ändert sich nichts.

Bewahren Sie Ihre Liegenschaften vorm Schwarzbild!

DVB-T2 HD löstdas alte Antennenfern-

sehen ab

29. März

2017

15POLITIK & AKTUELLES

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16Die Umstellung startete mit rund 40 öffentlich-rechtlichen und privaten Programmen in Full HD in den Ballungsräumen Bremen/Unterweser, Hamburg/Lübeck, Kiel, Rostock, Schwerin, Hannover/Braunschweig, Magdeburg, Berlin/Potsdam, Jena, Leipzig/Halle, Düsseldorf/Rhein/Ruhr, Köln/Bonn/Aachen, Rhein/Main, Saarbrücken, Baden-Baden, Stuttgart, Nürnberg und München/Südbayern. Ende 2017 sowie im Jahresverlauf 2018 wird dann in den Mittelzentren und im ersten Halbjahr 2019 in weiteren Regionen auf die neue Technik umgestellt. Bundesweit liegt der Anteil von DVB-T-Fernsehern bei zehn Prozent, in Ballungsgebieten ist er erheblich höher. Von den rund sieben Millionen Antennenhaushalten, setzte die Umstellung für drei Millionen am 29. März 2017 ein.

Alle öffentlich-rechtlichen Programme (ARD, ZDF, 3sat, Arte, Phoenix, etc.) sind über das Antennenfernsehen weiterhin unverschlüsselt und ohne Zusatzkosten empfangbar. Die Kosten für die terrestrische Verbreitung werden aus dem Rundfunkbeitrag gedeckt. Für den Empfang der Programme privater Anbieter (RTL, Sat1, ProSieben, Vox, kabel eins, RTLII, n-tv, sixx etc.) fallen wie zum Beispiel bei privaten HD-Programmen über Satellit Zusatzkosten an. Diese betragen über die freenet-Plattform ab Juli 2017 jährlich 69 Euro oder 5,75 Euro pro Monat.

Um das neue DVB-T2 HD zu empfangen, müssen Antennen-Haushalte in neue Empfangsgeräte investieren oder die Empfangsart wechseln. Dies gilt auch für die zahlenmäßig wenigen Haushalte, deren Gemeinschaftsempfang über ein terrestrisches Signal erfolgt. Entscheidendes Kriterium ist, dass das Empfangsgerät das Videokodierverfahren HEVC (High Efficiency Video Coding/H.265) unterstützt. Ob ein in den vergangenen zwei Jahren neu angeschafftes Gerät weiterhin einsetzbar ist, muss im Einzelfall geprüft werden. Geräte, die lediglich H.264 decodieren können, sind zum Beispiel

Empfangsgebiete und Umschaltzeitpunkte

Informieren Sie sich unter www.dvb-t2hd.de über die Empfangsgebiete, das Programmange-bot und die Umstellungszeitpunkte!

Informieren Sie sich über die Kosten für denEmpfang von Privatsendern unter: www.freenet.tv!

Kosten

Technik

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POLITIK & AKTUELLES

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nicht für DVB-T2 HD geeignet. Ältere Geräte sind daher im Regelfall für das Antennenfernsehen nicht mehr nutzbar. Bisherige Antennen sind im Regelfall dagegen auch künftig einsetzbar. Fernseher und Receiver, die das grüne

BVI [email protected]

DVB-T2 HD-Logo tragen, empfangen alle unverschlüsseltenAngebote kostenfrei. Für den Empfang verschlüsselterProgrammangebote ist zusätzlich ein CI+Modul desPlattformbetreibers freenet TV erforderlich.

Informieren Sie sich unter:http://www.tv-plattform.de/de/dvb-t2-hd-geraeteliste über für das neue Antennen-fernsehen geeignete Geräte!Achten Sie auf das grüneDVB-T2 HD-Logo!

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18POLITIK & AKTUELLES

PETRA RIEKEwww.bestgruppe.de

Versicherungsschutz trotz Verstoßgegen Rauchmelderpflicht

Aktuell besteht in fast allen Bundesländern Rauchmelderpflicht. Diese Pflicht bezieht sich auf die Installation von Rauchmeldern in Privathaushalten. In nahezu allen Wohngebäudeversicherungsbedingungen wird dem Versicherungsnehmer die Obliegenheit auferlegt, „alle gesetzlichen, behördlichen oder vereinbarten Sicherheitsvorschriften zu beachten“, um den Versicherungsschutz nicht zu gefährden. Hierunter fällt auch die Installation von Rauchmeldern, sofern dies gesetzlich vorgegeben ist.

Um Unsicherheiten in Bezug auf den Umfang des Versicherungsschutzes bei den Kunden der BEST GRUPPE zu vermeiden, hat der in Düsseldorf ansässige Versicherungsmakler mit den Risikoträgern des BEST-Sonderdeckungskonzeptes vereinbart, dass ein Verstoß gegen die Rauchmelderpflicht in der Wohngebäudeversicherung im Schadenfall nicht zu einer Beeinträchtigung des Versicherungsschutzes führt. Selbstverständlich entbindet diese Handhabe nicht von der Einhaltung der gesetzlichen Rauchmelderpflicht. Im Übrigen dienen Rauchmelder primär dem Schutz von Menschenleben und sind weniger dazu geeignet, einen Brand zu verhindern oder Sachschäden vorzubeugen.

Der Einfluss auf den WohngebäudeversicherungsschutzSonderdeckungskonzept der BEST GRUPPE

Rauchmelderpflicht!

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Der Bundestag hat der Novelle des Baurechts zugestimmt. Das von Bundesbauministerin Hendricks vorgeschlagene Gesetzespaket gibt Kommunen neue Instrumente für eine wachstumsorientierte Stadtentwicklungspolitik an die Hand. Herzstück der Reform ist die neue Gebietskategorie „Urbanes Gebiet“. Darüber hinaus werden die Bedingungen für Sportplätze, Ferienwohnungen und Zweitwohnungen klarer geregelt.

Gegenüber den herkömmlichen Gebietskategorien wie Wohngebiet, Gewerbegebiet und Mischgebiet schafft das „Urbane Gebiet“ mehr Gestaltungsspielraum. Die neue Gebietskategorie erlaubt es, dichter und höher zu bauen. Die Baurechtsnovelle beendet zudem Rechtsunsicherheiten in vielen Bundesländern bei der Frage, ob insbesondere in Wohngebieten Ferienwohnungen gebaut werden dürfen. Das Gesetz stellt nun klar, dass dies grundsätzlich erlaubt ist. Zugleich erhalten Gemeinden mehr Steuerungsmöglichkeiten. Sie können vor Ort entscheiden, ob im Bebauungsplan Gründe gegen eine Ansiedlung von Ferienwohnungen sprechen.

Schließlich sorgt der Gesetzentwurf für Klarheit über den Umgang mit sogenannten „Rollladen-Siedlungen“. Vor allem norddeutsche Urlaubsregionen hatten wegen kaum genutzter Zweitwohnungen Engpässe auf dem Wohnungsmarkt beklagt. Kommunen verfügen künftig über mehr Steuerungsinstrumente für eine sozial verträgliche Entwicklung von Wohngebieten.

Bundestag beschließt Urbanes Gebietund Klarheit bei Ferienwohnungen

Bundestag beschließt Baurechtsnovelle

Am 9. März 2017 hat der Bundestag der Novelle des Baurechts zugestimmt. Herzstück der Reform ist die neue Gebietskategorie „Urbanes Gebiet“. Darüber hi-naus werden die Bedingungen für Ferienwohnungen und Zweitwohnungen klarer geregelt.

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Zur Zulässigkeit einesselbständigen Beweisverfahrens

Welche Pflichten haben Verwalter, wenn Sondereigen-tum beschädigt ist – und wann gilt es, eine Eigentümer-versammlung einzuberufen? Juristen sind sich uneins.

Gerichtliche

bei unklarerBeweissicherung

Schadensursache

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Verwalter gemeinschaftlichen Eigentums müssen bei unklarer Schadensursache und Schaden im Sondereigentum tätig werden. Stellt sich bei Untätigkeit nämlich später heraus, dass Ursache ein Mangel im gemeinschaftlichen Eigentum war, haben Verwalter geschädigten Sondereigentümern den entstandenen Schaden zu ersetzen (vgl. LG München I, ZMR 2013, 657). Verwalter werden deshalb zeitnah eine außerordentliche Eigentümerversammlung einberufen und Beschlussvorschläge etwa zum Einsatz von Gutachtern oder anderen Sonderfachleuten beschließen lassen. Dieser richtige Weg könnte dennoch dem vom Schaden direkt betroffenen Sondereigentümer zu zeitaufwändig sein.

Das Selbständige Beweisverfahren (§ 485 ZPO) zur Feststellung der Schadensursache bei Schäden im Sondereigentum ist allgemein anerkannt und kann zu einem akzeptierten – weil von einem neutralen Sachverständigen (ausgewählt vom Gericht, oft auf Vorschlag einer Architekten- oder Handwerkskammer) erstellten – Gutachten zu allen Beweisfragen führen.

Der Sondereigentümer erwägt deshalb die sofortige Einleitung der gerichtlichen Beweissicherung ohne Ermächtigung durch Beschluss, da er bei eigenmächtiger Instandsetzung (auch) des gemeinschaftlichen Eigentums auf den Kosten weitgehend sitzen bliebe (vgl. BGH vom 25.09.2015, V ZR 246/14, ZMR 2016, 210; LG Hamburg, Urteil vom 15.10.2014, 318 S 21/14 n.v.: nur Bereicherungsansprüche gegen einzelne Eigentümer, nicht gegen den Verband, wenn keine Notgeschäftsführung gemäß § 21 Abs.2 WEG vorlag).

Umstritten ist, ob für den einzelnen betroffenen Sondereigentümer ein Rechtsschutzinteresse für die Einleitung eines solchen Selbständigen Beweisverfahrens auch ohne eine Vorbefassung der Eigentümer mit derselben Thematik auf der Eigentümerversammlung besteht.

Zulässiger Alleingang?

Unklare Rechtslage

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Einer Vorbefassung der Eigentümer einer Wohnungseigen-

tumsanlage bedarf es grundsätzlich nur dann, wenn es um

Maßnahmen der Verwaltung des gemeinschaftlichen Eigen-

tums geht, weil hierfür gemäß § 21 Abs.1 und 3 WEG die

Eigentümer gemeinschaftlich zuständig sind und das ihnen

in diesem Rahmen zustehende Ermessen grundsätzlich

nicht durch eine gerichtliche Entscheidung vorweggenom-

men werden soll. Die Einholung eines Sachverständigen-

gutachtens im Wege eines Selbständigen Beweisverfahrens

gemäß § 485 Abs.2 ZPO zu behaupteten Mängeln und

Schäden am gemeinschaftlichen Eigentum einer Wohnungs-

eigentumsanlage betrifft keine Maßnahme der Verwaltung

des gemeinschaftlichen Eigentums i. S. des § 21 Abs.1 und

3 WEG, da die Entscheidung ob und gegebenenfalls welche

Maßnahmen hinsichtlich des gemeinschaftlichen Eigen-

tums ergriffen werden, nach wie vor bei den Eigentümern

verbleibt, das Gutachten vielmehr allein der Feststellung

des aktuellen Zustands des gemeinschaftlichen Eigentums

sowie der Ursachen etwaiger Schäden und Mängel hieran

und der Möglichkeiten zu deren Behebung dient, ohne

Das LG München I, ZK 1 (Beschluss vom 21.04.2016, ZMR2016, 908; ähnlich Beschluss vom 25.07.2016, BeckRS 2016, 14244) entschied:

WEG- & MIETRECHT

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Ein Antragsteller muss sich vor Anrufung des Gerichts

um die Beschlussfassung in der Eigentümerversammlung

bemühen (…) Dies gilt nicht nur für Maßnahmen der In-

standsetzung selbst, sondern ebenfalls für vorbereitende

Maßnahmen wie der Ermittlung der Schadensursache.

Schon im Hinblick auf den der Gemeinschaft zustehenden

Spielraum, wie er z.B. die Person des Sachverständigen

sowie die Art seines Vorgehens betrifft und die mit einem

Beweis(sicherungs)verfahren verbundenen, oft erheblichen

Kosten … wird man der Gemeinschaft Gelegenheit geben

müssen, sich mit der Thematik der Mängel (…) zu befassen.

Diametral entgegengesetzt entschied das AG München, Beschluss vom 31.01.2017, 481 H 21666/16. Es berief sich auf einen Beschluss des LG München I, ZK 36 (vom 17.11.2015, 36 T 15903/15 n.v.), in dem es u.a. heißt:

insoweit eine Entscheidung der Eigentümer vorweg zu neh-

men. Auch § 485 Abs.2 ZPO sieht als Voraussetzung für die

Erholung eines schriftlichen Sachverständigengutachtens

eine Vorbefassung der Eigentümer nicht vor.

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Gerade wenn die Schadensursachen nicht ausschließlich aus dem Sondereigentum resultieren können (vgl. BGH vom 26.10.2012, V ZR 57/12, ZMR 2013, 454 zu Versorgungsleitungen) sollten die übrigen Wohnungseigentümer als Antragsgegner im selbständigen Beweisverfahren im Rahmen ihrer Anhörung dem Antrag zustimmen (vgl. § 485 Abs.1 ZPO) und gegebenenfalls eigene Gegenanträge (nach Beschlussfassung) ins Verfahren einbringen. So muss der vom Schaden primär betroffene Wohnungseigentümer finanziell in Vorlage treten; die Kosten für den gerichtlich bestellten Gutachter dürften oft sogar unter den Kosten freier Gutachter liegen und auf den vorgenannten Meinungsstreit käme es nicht mehr an.

Die Konsequenz

DR. OLAF RIECKEwww.riecke-hamburg.de

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24WEG- & MIETRECHT

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Muss der Eigentümer einer vermieteten Eigentumswohnung gegenüber seinem Mieter die Betriebskostenabrechnung auchdann erstellen, wenn die Jahresabrechnung der Wohnungs-eigentümergemeinschaft fehlt?

Die Betriebskostenabrechnung dervermieteten Eigentumswohnung

Wenn die

auf sich warten läst ... Jahresabrechnung

Auf welcher Basis soll ein vermietender Wohnungseigentümer die seinem Mieter zu erteilende Betriebskostenabrechnung denn erstellen? Und was geschieht bei Versäumung der mietrechtlichen Abrechnungsfrist des § 556 Abs. 3 BGB? Zu diesen Fragen hat der BGH in einer aktuellen Entscheidung Stellung bezogen (BGH, Urt. v. 25.1.2017 – VIII ZR 249/15).

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26Die spätere Beklagte B hatte von V dessen Eigentums-wohnung gemietet. Laut Mietvertrag hatte B auch die üblichen Betriebskosten in Form von monatlichen Vorauszahlungen zu entrichten. Da der Verwalter der Wohnungseigentümergemeinschaft die Jahres-abrechnungen für die Jahre 2010 und 2011 erst 2013 vorlegte, erteilte V der B die Betriebskosten-abrechnungen auch erst Ende des Jahres 2013. DaB sich weigerte, die Nachzahlungen aus den jeweiligen Betriebskostenabrechnungen zu entrichten, wurdesie von V auf Zahlung verklagt.

Der Vermieter von Wohnraum muss gem. § 556 Abs. 3BGB die Betriebskostenabrechnung spätestens zum Ablauf des folgenden Abrechnungsjahres vorlegen.Anderenfalls verliert er den Anspruch auf Nachzahlungen. Gegen diesen Einwand bringt der vermietende Wohnungs-eigentümer nun vor, dass er mangels wirksam beschlossenerJahresabrechnung der WEG nicht in der Lage gewesen sei abzurechnen. Höchstrichterlich nicht entschieden war, ob der vermietende Eigentümer in solchen Fällentatsächlich nicht in der Lage ist, seinem Mieter gegenüberabzurechnen (so: AG Offenbach, Urt. v. 7.7.2015 - 37C 29/15), oder ob die Pflicht zur Erteilung der Betriebs-kostenabrechnung von dem Vorliegen der WEG-Abrechnungunabhängig ist (so:AG Erfurt, Urt. v. 14.8.2013 - 5 C (WEG) 51/12).

Der Fall

Das Problem

Der BGH führt aus, dass die Pflicht zur fristgerechten Erstellung und Vorlage der Betriebskostenabrechnung unabhängig davon besteht, ob dem Vermieter einewirksam beschlossene Jahresabrechnung der WEGvorliegt. Dies sei im Verhältnis zum Mieter gleichgültig,denn mietrechtlich komme es nur auf den tatsächlichen

Die Entscheidungdes BGH

Anfall der Kosten und nicht darauf an, dass diese vonDritten genehmigt werden. Daher könne der Vermieternach Ablauf der Vorlagepflicht Betriebskostennach-forderungen geltend machen, wenn er die Verspätungnicht zu vertreten hat. Dabei müsse sich der Eigen-tümer die Säumnis des Verwalters zwar nicht zurechnenlassen, da der Verwalter nicht der Erfüllungsgehilfe desVermieters bei der Erstellung der Betriebskosten-abrechnung ist. Der Vermieter sei auch nicht gehalten, die Jahresabrechnung selbst nachzuvollziehen, um die Betriebskostenabrechnung für den Mieter erstellen zu können. Allerdings liegt in Bezug auf die eingetretene Verzögerung Verschulden vor, wenn der Vermieter nicht darlegen kann, dass und welche Schritte er recht-zeitig unternommen hat, um den Verwalter zur Vorlageder Jahresabrechnung zu zwingen.

Die Entscheidung ist hier vertretener Meinung nachzutreffend. Es ist nicht einsehbar, dass ohne wirksam beschlossene Jahresabrechnung die angefallenen Kosten nicht ermittelbar seien. In dem vom BGH entschiedenen Fall verlor der Vermieter den Prozess,weil er selbst nichts unternommen hatte, um denVerwalter zur Erstellung der überfälligen Abrechnungenzu veranlassen. In solchen Fällen müssen also vermietendeWohnungseigentümer umgehend (auch gerichtlich) tätig werden, um nicht in die Fristenfalle des miet-rechtlichen Betriebskostenrechts zu tappen. Notfalls sollte der Vermieter eine Betriebskostenabrechnung unter dem Vorbehalt der Änderung erteilen, denn eine evtl. Nachberechnung kann vorbehalten werden, wenn der Vermieter ohne Verschulden an einer rechtzeitigen Berechnung gehindert ist (vgl. BGH, Urt. v. 12.12.2012 – VIII ZR 264/12).

Fazit

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Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GbR) dürfenMietern wegen Eigenbedarfs eines ihrer Gesellschaf-ter kündigen. Dies bestätigte nun der Bundesgerichts-hof (BGR) und widersprach damit einem Urteil des Landgerichts München; dieses hatte unter Verweis auf den nicht überschaubaren Personenkreis einer GbR zugunsten eines Mieters entschieden.

BGH-Urteil vom 14.12.2016VIII ZR 232/15

Bundesgerichtshof

von GbR-Gesellschaftern beibekräftigt Rechte

Eigenbedarfs-kündigungen

WEG- & MIETRECHT

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Landgericht München:

GbR-Personenkreis istUnüberschaubarer

unkalkulierbaresRisiko

§ 573 BGB normiert das Kernstück des mietrechtlichen Bestandschutzes. Nach dieser Vorschrift kann ein Vermieter von Wohnraum das Mietverhältnis nur bei Vorliegen eines Kündigungsgrundes ordentlich kündigen. Neben den geregelten Kündigungstatbeständen der mieterseitigen Vertragsverletzung (§ 573 Abs.1 Nr.1 BGB) und der Hinderung einer angemessenen wirtschaftlichen Verwertung des Grundstücks (§ 573 Abs.1 Nr.3 BGB) kommt als weiteres Regelbeispiel der Eigenbedarf (§ 573 Abs.1 Nr.2 BGB) in Betracht. Liegen die Voraussetzungen für Eigenbedarf vor, so kann der Wohnraum-Mieter die von ihm gemieteten Wohnräumlichkeiten ohne eigenes Verschulden verlieren. Die bei einer GbR aufgrund ihrer Personenmehrheit naturgemäß gesteigerte Kündigungswahrscheinlichkeit verdient daher unter Beachtung des grundrechtlich geschützten Besitzrechts des Mieters (Wohnung) besondere Beachtung. Unter dem Stichwort der „beliebigen Mieter-Verdrängung“ hatte sich der BGH erneut mit der Frage zu beschäftigen, ob es einer GbR als seit 2001 teilrechtsfähige Person möglich sein kann, für einen ihrer Gesellschafter oder dessen Angehörigen das Mietverhältnis wegen Eigenbedarfs zu kündigen.

Der Entscheidung des BGH (BGH, 14.12.2016 - VIII ZR 232/15) lag ein Sachverhalt zugrunde, wonach ein Wohnraummietverhältnis durch die Vermieter-GbR mit der Begründung gekündigt wurde, dass die Tochter eines Gesellschafters der GbR die Wohnung für sich und ihre Familie benötige.

Die Vorinstanz (Landgericht München I, 07.10.2015 - 14 S 2969/15) hielt die Kündigung für unwirksam und entschied dabei bewusst gegen das frühere Senatsurteil des BGH (BGH, 27.06.2007 VIII ZR - 271/06). Das Landgericht München I war der Auffassung, dass der Mieter aufgrund des unkalkulierbaren Risikos von Eigenbedarfskündigungen durch einen nicht überschaubaren Personenkreis zu bewahren sei. Aufgrund der beliebig hohen Anzahl von Gesellschaftern entfalte eine GbR gegenüber dem Mieter ein erhöhtes, schwer überschaubares Risiko von Eigenbedarfskündigungen. Insbesondere sei die Rechtsform der GbR häufig bei dem als Münchner Modell bezeichneten Vorgehen gewählt, wonach ein erhöhtes Verdrängungsrisiko zu Lasten der Bestandsmieter nicht nur zu befürchten sei, sondern sich in der Vergangenheit auch mehrfach realisiert habe (Das Münchner Modell beschreibt das Vorgehen vom Erwerb eines Mietshauses über die Kündigung wegen Eigenbedarfs der Gesellschafter, der Zuweisung von Miteigentumsanteilen und der Begründung von Wohnungseigentum bis hin zur gewinnbringenden Veräußerung der Wohnungen).

Der BGH beurteilt die Begründung des Berufungsgerichts als wenig überzeugend und hat sich damit erneut dafür entscheiden, dass sich eine teilrechtsfähige (Außen-) Gesellschaft bürgerlichen Rechts im Wege der analogen Anwendung des § 573 Abs.2 Nr.2 BGB auf Eigenbedarf eines ihrer Gesellschafter oder dessen Angehörigen berufen darf. Damit festigt er seine Rechtsprechung.

Konsequent zieht der BGH den Vergleich zwischen der GbR und einer Miteigentümer- oder Erbengemeinschaft, wobei sich letztere als rechtlich nicht verselbständigte Zusammenschlüsse natürlicher Personen unmittelbar auf § 573 Abs.2 Nr. 2 BGB berufen können. Auch bei jenen Vermietermehrheiten bestünde eine große Bandbreite unterschiedlicher Strukturen. Neben kleinen und kompakten Miteigentümer- und Erbengemeinschaften gäbe es auch solche, die eine große Mitgliederzahl oder verflochtene Strukturen

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30WEG- & MIETRECHT

aufweisen, was etwa bei über mehrere Generationen fortgesetzten Erbengemeinschaften der Fall sei. Diese Feststellung für solche Zusammenschlüsse habe zur Folge, dass eine GbR bei Versagen einer Möglichkeit zur Eigenbedarfskündigung schlechter als jene Miteigentümer- oder Erbengemeinschaften gestellt wäre, wofür es keinen nachvollziehbaren Grund gäbe.

Weiter erklärt der BGH, dass der Gesetzgeber selbst die Befugnis einer teilrechtsfähigen (Außen-)GbR, sich auf den Eigenbedarf eines Gesellschafters als Kündigungsgrund entsprechend § 573 Abs.2 Nr.2 BGB zu berufen, anerkannt habe. Die vom Landgericht München I befürchtete Mieter-Verdrängung durch das Münchener Modell habe der Gesetzgeber zum Anlass genommen, den § 577a Abs.1a in das BGB aufzunehmen und mit diesem eine Kündigungssperre zu regeln, die im Falle des Vorgehens nach dem Münchener Modell greife. Zum einen sei der Mieter für die Dauer der Kündigungssperre geschützt. Zum anderen – wie es auch in der Gesetzesbegründung heißt – baue gerade der § 577a Abs.1a BGB auf der vom BGH mit Urteil vom 27.06.2011 (a.a.O.) anerkannten Befugnis der GbR, wegen Eigenbedarf kündigen zu können, auf. Der BGH stellt damit heraus, dass sich allein schon aus dem Gesetz die Kündigungs-Befugnis zu Gunsten der GbR ergibt.

PHILIPP J. [email protected]

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BGH-Urteil vom 05.10.2016VIII ZR 222/15

PünktlicheZahlung

der Miete

In einer Vielzahl von bereits abgeschlossenen Wohn-raummietverträgen findet sich die formularvertraglich vereinbarte Klausel: „Für die Rechtzeitigkeit der Zahlung kommt es nicht auf die Absendung, sondern auf den Eingang des Geldes (beim Vermieter) an […]“ wieder. Die Intention des Vermieters ist klar: Er will die Miete spätestens am 3. Werktag des Monats auf seinem Konto haben.

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32WEG- & MIETRECHT

Der Bundesgerichtshof hat den Vermietern nun mit seinem Urteil vom 05.10.2016 (Az.: VIII ZR 222/15) einen Strich durch diese Rechnung ge-macht. Er hält diese Klausel für unwirksam. Es genügt, wenn der Mieter spätestens am 3. Werktag die Miete zur Überweisung an den Vermieter an-weist. Es kommt nicht darauf an, wann die Miete beim Vermieter eingeht. Der Vermieter trägt das Risiko der Übersendung des Geldes.

Dem BGH zufolge müsste der Mieter bei dieser Klausel auchfür ein Verhalten einstehen, zu dem er gar nicht verpflichtetist. Denn nach dieser Klausel gehen sowohl eigens vomMieter verursachte verspätete Mietzahlungen zu seinenLasten, als auch verspätete Mietzahlungen, die nicht vonihm selber verschuldet sind. Dies wäre beispielsweise der Fall, wenn der Mieter die Überweisung der Miete zwar rechtzeitig gegenüber seiner Bank anweist, sich die Gutschrift auf dem Konto des Vermieters jedoch allein aus Gründen verzögert, die allein die Bank zu vertreten hat und die Miete dadurch erst nach dem 3. Werktag eines Monats auf dem Konto des Vermieters eingeht. Ein Einstehen des Mieters für dieses fremde Verschulden stellt für ihn eine unangemessene Benachteiligung dar, sodass die Klausel nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB unwirksam ist.

Ansatzpunkt für diese Entscheidung ist die rechtliche Natur von Geldschulden, also auch der Miete. Die Miete ist eine Schickschuld. Das heißt, der Mieter hat mit Erteilung des Überweisungsauftrages gegenüber seiner Bank (und ausreichender Deckung seines Kontos), die einzig von ihm geforderte Handlung vollumfänglich vorgenommen. Die Verbringung des Geldes zum Konto des Vermieters gehörthingegen nicht mehr zu seinen Pflichten.

Die Entscheidung

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Für den Vermieter bringt diese Entscheidung nun einerhebliches Risiko. Möchte er den Mieter wegen seinesunpünktlichen Zahlungsverhaltens kündigen, ist es fürihn nun unmöglich zu beurteilen, ob die eingegangeneMiete pünktlich vom Mieter angewiesen wurde oder nicht.Die Beweislast träfe insoweit den Vermieter. Der Vermieter kann sich jedoch wiederein Stück weit von diesem „unsicheren“ Terrain entfernen. Grundsätzlich bleibtes dabei, dass von § 556b Abs. 1 BGB abweichende Regelungen getroffen werden können. Innerhalb der Grenzen der §§ 305 ff BGB kann dies auch in AGB geschehen. Der Zahlungseingang der Miete am 3. Werktag eines Monats beim Vermieter

Bedeutung und Ausblick

Die Bank ist daher nicht der Erfüllungsgehilfe (§ 278 BGB) des Mieters zur Entrichtungder Miete. Der Mieter hat sich daher eben nicht das Verschulden seiner Bank zurechnen zu lassen.

Der BGH stellte auch klar, dass schon dem Wortlaut von § 556b BGB nicht entnommenwerde könne, dass die Miete am dritten Werktag des Monats auf dem Konto des Vermieters eingegangen sein muss. Gemäß § 556b Abs. 1 BGB ist die Miete zu Beginn, spätestens bis zum dritten Werktag der vereinbarten Zeitabschnitte zu entrichten. Der BGH hat nun eindeutig klargestellt, dass der Mieter allein dazu verpflichtet ist, spätestens am 3. Werktag die Überweisung der Miete an den Vermieter anzuweisen. Wann die Miete dann beim Vermieter eingeht, fällt in seinen Risikobereich. Daran ändert laut dem BGH auch die EU-Zahlungsverzugsrichtlinie nichts. Denn (Miet-) Verträge mit Verbrauchern sind nicht Gegenstand dieser Richtlinie.

STEFFEN [email protected]

kann vereinbart werden. Der Vermieter muss künftig nur darauf achten, dass der Mieter nicht (mehr) die Verzögerungen bei der Übermittlung des Geldes von der Bank an den Vermieter zu vertreten hat. Der BGH hat die Zulässigkeit einer solchen Klausel jedenfalls so ausdrücklichoffen gelassen.

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SituationEigentümer Q ist selbstnutzender Eigentümer einer Eigentumswohnung in der Littenstraße 10 in Berlin, er nimmt grundsätzlich nie an den Eigentümerversammlungen teil. In der Gemeinschaftsordnung oder dem Verwaltervertrag gibt keine Regelungen zur Einsichtnahme oder Versendung von Verwaltungsunterlagen. Das Objekt befindet sich etwa 20 Kilometer von den Geschäftsräumen des Verwalters entfernt. Im Januar 2017 fordert der Eigentümer Q vom Verwalter die Übersendung von Kopien – etwa 300 Seiten diverse Verwaltungsunterlagen. Ist der Verwalter verpflichtet, dem Eigentümer die angeforderten Unterlagen zu übermitteln?

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wie Einsichtnahmein die Verwaltungsunterlagen

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MANAGEMENT & FÜHRUNG

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Fazit

Rechtlicher Hintergrund

Im vorliegenden Fall hat der Eigentümer Q keinen Anspruch auf Übersendung von Kopien. Er kann aber eine Einsichtnahme in den Geschäftsräumen des Verwalters vornehmen und gegen Kostenerstattung die gewünschten Kopien fertigen.

Im Wohnungseigentumsgesetz gibt es keine entsprechende Norm, die sich konkret mit der Anforderung und Übermittlung von Verwaltungsunterlagen beschäftigt. Aus den verschiedenen Vorschrif-ten des Wohnungseigentumsgesetzes gibt es allerdings ein abgeleitetes Recht jedes einzelnen Wohnungseigentümers auf Einsichtnahme,nicht aber auf Übermittlung von Verwaltungsunterlagen.

Eigentümer dürfen Unterlagen einsehen. Einengrundsätzlichen Anspruch auf Übersendung habensie allerdings nicht.

Im Übrigen dient eine Einsichtnahme in die Verwaltungsunterlagen der Überprü-fung des Verwalters. Jedem Wohnungseigentümer steht der Anspruch auf Einsicht-nahme zu, weitere Voraussetzungen, wie etwa eine Ermächtigung durch die anderen Wohnungseigentümer ist hierfür nicht erforderlich. Allerdings können das Verbot des Rechtsmissbrauchs (§ 242 BGB) oder das Schikaneverbot (§ 226 BGB) das Einsichtsrecht begrenzen. Dies ist allerdings stets eine Frage des Einzelfalls.

Nach höchstrichterlicher Rechtsprechung des BGH (V ZR 66/10 - Urteil vom 11. Februar 2011) hat der Wohnungseigentümer seinen Anspruch auf Einsichtnahme in die Verwaltungsunterlagen grundsätzlich in den Geschäftsräumen des Verwal-ters auszuüben. Hier können dann gegen Kostenerstattung die gewünschten Unter-lagen kopiert werden. Unter besonderen Umständen können Wohnungseigentümer allerdings einen Anspruch auf Übersendung der Kopien haben, zum Beispiel bei größeren Entfernungen zwischen Geschäftsräumen des Verwalters und Wohnort des anfordernden Eigentümers oder wenn der Eigentümer die benötigten Informationen nicht mehr rechtzeitig (etwa vor einer Eigentümerversammlung) erlangen kann.

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36Hinweis

In der Praxis erhalten Wohnungseigentümer (in der Regel) problemlos

die gewünschten Kopien. Die zitierte Entscheidung des BGH stärkt

lediglich die Seite des Verwalters, denn es gibt Wohnungseigentümer,

die regelmäßig und über das normale Maß hinaus Unterlagen

anfordern und dadurch die Verwaltungsprozesse unnötig blockieren.

Für den Verwalter kann es allerdings eine Verpflichtung (z.B. durch

konkrete Vereinbarung im Verwaltervertrag) geben, Wohnungsei-

gentümern im üblichen Rahmen und gegen Kostenerstattung

gewünschte Kopien von Verwaltungsunterlagen zu übermitteln.

MANAGEMENT & FÜHRUNG

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BGH, Urteil vom 11. 2. 2011 - V ZR 66/10

LG Itzehoe, Urteil v. 17.9.2013 − 11 S 93/12

LG Hamburg, Urteil v. 5. 10. 2011 − 318 S 7/11

Das Recht des Wohnungseigentümers auf Einsichtnahme in Verwaltungsunterlagen ist grundsätzlich in den Geschäftsräumen des Verwalters auszuüben; dort kann er sich auf seine Kosten Ablichtungen der Unterlagen anfertigen oder anfertigen lassen.

(...) Das Recht auf Einsichtnahme in die Verwaltungsunterlagen ist grundsätzlich in den Geschäftsräumen des Verwalters auszuüben. Der Verwalter ist grundsätzlich nicht berechtigt, den Wohnungseigentümer auf einen anderen Ort der Einsichtnah-me zu verweisen. (...)

Jedem Wohnungseigentümer steht das Recht zu, Einsicht in die Verwaltungsunter-lagen bei der WEG-Verwaltung zunehmen. Er kann sich dazu der Hilfe eines weite-ren Wohnungseigentümers der Gemeinschaft bedienen. Die Einsichtnahme in Verwaltungsunterlagen durch Dritte, die im Interesse eines Wohnungseigentümers handeln, erfordert neben einer Ermächtigung des Eigentümers, dass ein nachvollziehbares und berechtigtes Interesse in der Person des Eigentümers gegeben sein muss, gerade einen bestimmten Dritten mit der Wahrnehmung seiner eigenen Rechte zu betrauen anstatt die begehrte Einsichtnahme nicht selbst vorzunehmen.

Beispiele aus derRechtsprechung

MASSIMO FÜLLBECKmfuellbeck@hotmailcom

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Wer als Unternehmer Steuern sparen will,muss keine dicken Gesetzbücher wälzen. Hier gibt es

kompakte Steuertipps.

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Zehn legale Steuertipps

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MANAGEMENT & FÜHRUNG

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Rücklagen bilden

Kleininvestitionen tätigen

Mahnungen schreiben

Betriebsvorrichtungen gesondert abschreiben

Investitionsabzugs-betrag nutzen

Sonderabschreibungfür KMUs nutzen

Zeichnet sich für dieses Jahr ein ordentlicher Gewinn ab, hat der Unternehmer die Wahl: Soll ein Teil im Betrieb als Rücklage stehen bleiben, muss er diese Summe nur mit 28,25 Prozent statt mit bis zu 45 Prozent versteuern. Ein Antrag an das Finanzamt reicht. Der Vorteil bleibt aber nur so lange bestehen, wie das Geld in der Firma bleibt. Wird das Geld später doch entnommen, werden noch einmal 25 Prozent Extrasteuer draufgeschlagen. Deshalb die Faustregel: Die Rücklage rechnet sich nur, wenn der Unternehmer hohe Gewinne versteuern muss und wenn das Geld mindestens sieben Jahre in der Firma bleibt.

Auch eine Shoppingtour auf Firmenkosten hilft beim Gewinn-senken. Auf der Einkaufsliste des Chefs: Bürogeräte, Maschinen oder Werkzeuge, die netto höchstens 410 Euro kosten. Solche Kleininvestitionen kann der Firmenchef auf einen Schlag bei der Steuer absetzen. Bei Investitionen zwischen 150 Euro bis zu 1000 Euro netto kann er ein Wahlrecht nutzen: Abschreibung über fünf Jahre oder über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Günstig etwa für Büromöbel, deren Anschaffungskosten sonst über 13 Jahre zu verteilen sind.

Noch deutlich vor dem Jahresende lassen sich Firmenchefs von der Buchhaltung die Liste der säumigen Kunden vorlegen. Wenn erforderlich, schicken sie rasch eine Mahnung. Hilft die nicht, geht noch vor dem 31. Dezember eine zweite raus. Nur dann können Unternehmer für die Bilanz die offenen Forderungen um bis zu 50 Prozent abspecken – was Steuern senkt.

Haben Unternehmer in diesem Jahr für das Geschäft einen Neubau hochgezogen oder ihre Büros umgebaut, verlangen sie von der Baufirma mindestens zwei Rechnungen. Eine für das Gebäude selbst, eine andere für „Betriebsvorrichtungen“, also Arbeitsbühnen, Ladeneinbauten oder die separate Klimatisierung des EDV-Raumes. Diese Teile sind über zehn bis 15 Jahre abzuschreiben – statt mit dem Gebäude selbst über 33 Jahre.

Jetzt sparen und später investieren – das funktioniert mit dem „Investitionsabzugs-betrag“ (früher: Ansparabschreibung). Inhaber kleiner und mittlerer Unternehmen können bis zu 40 Prozent der Anschaffungs-kosten für in den nächsten drei Jahren geplante Maschinen, Büromöbel oder Anlagen vorab beim Fiskus geltend machen. So lässt sich der Gewinn um bis zu 200.000 Euro drücken. Der Steuerkniff gilt nur für Unternehmer, die nicht mehr als 235.000 Euro Eigenkapital in der Bilanz stehen haben.

Mittelständische Firmenchefs, die in diesem Jahr bereits ordentlich investiert haben, können ihren Gewinn zusätzlich um bis zu 20 Prozent der Investitionssumme drücken – per Sonderabschreibung. Auf diese Weise setzen sie etwa beim Kauf eines neuen Firmenwagens sofort 36,67 Prozent des Kaufpreises von der Steuer ab (16,67 Prozent lineare plus 20 Prozent Sonder-AfA, „Abschreibung für Abnutzung“).

Dieser Steuervorteil gilt nur für Unternehmer, die nicht mehr als 235.000 Euro Eigenkapital in ihrer Bilanz stehen haben. Wer die komplette Sonder-AfA im Moment wegen aktuell schmaler Gewinne nicht brauchen kann, der verteilt sie auf bis zu fünf Jahre.

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Sonderzahlung beimLeasing vereinbaren

Eine atypische stilleGesellschaft installieren

Reisekosten optimieren Rente? Aber sicher

Steht zum Jahresende ein neuer Firmenwagen an, kann der Firmenchef mit der Leasingfirma eine Sonderzahlung vereinbaren. Das ist sinnvoll für Freiberufler, für alle, die mit Einnahmen-Überschuss-Rechnung bilanzieren, oder für GmbH-Chefs, die das Fahrzeug selbst leasen und dann an die Firma vermieten. Die dürfen die Sonderzahlung sofort als Betriebsausgabe abziehen. Sie ist voll abziehbar, wenn das Fahrzeug ausschließlich betrieblich genutzt wird, ansonsten muss es anteilig geschehen.

Chefs mittelständischer Familien-GmbHs können leichtein paar Tausend Euro Gewerbesteuer sparen. Dazu müssen sie nur eine stille Gesellschaft installieren. Und zwar eine, bei der die Gesellschafter nicht nur an Gewinn und Verlust beteiligt sind, sondern auch an den stillen Reserven („atypische stille Gesellschaft“). Dadurch wird die Firma gewerbesteuerrechtlich zu einer Personengesellschaft – womit die Familie von 24.500 Euro Freibetrag profitiert. Beteiligen kann sich etwa der Firmenchef selbst oder ein Familienmitglied. Minianteil reicht.

Haben Unternehmer in diesem Jahr aufwändige Geschäftsreisen mit ein paar Tagen Urlaub kombiniert, können sie einen großen Teil der Reisekosten abziehen. Absetzbar sind die Reisekosten, etwa für die Bahn oder den Flieger. Und zwar im Verhältnis der geschäftlichen und privaten Reisezeit. Ein Beispiel: Ein Unternehmer-Ehepaar besucht im Dezember Geschäfts-freunde in den USA (3 Tage). Anschlie-ßend geht es nach New York zum Weihnachtsshopping (2 Tage).

GmbH-Chefs, die auf eine Pensionszusagen setzen wollen, prüfen jetzt, ob sie die notwendigen Vereinbarungen zwischen GmbH und ihnen persönlich aufsetzen sollten. Denn es gelten zeitliche Fristen. Erst zehn Jahre nach der Zusage und entsprechenden Rückstellungen in der Firmenbilanz darf die Rente fließen. Ansonsten droht von Anfang an eine verdeckte Gewinnausschüttung mit teuren Steuerfolgen. Bei Jungunternehmern sind es sogar bis zu 15 Jahre. Denn die müssen erst warten, bis sie sich überhaupt eine Firmenrente genehmigen dürfen. Und zwar fünf Jahre, wenn sie das Unternehmen selbst gründen oder drei Jahre, wenn sie einen bestehenden Betrieb übernehmen.

QUELLEwww.impulse.de

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MANAGEMENT & FÜHRUNG

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Durch öde Powerpoint-Präsentationen verbrennen Firmen Unsummen. Dabei geht es auch ohne.

Drei Tipps fürdas Präsentieren ohne

Powerpoint

Stellen Sie sich vor, ein Redner ohne jegliches Powerpoint spricht frei: „Wir haben einen Regensensor im Auto eingebaut. Der erkennt, ob es regnet und schaltet den Scheibenwischer an. Der erkennt wieviel es regnet und er macht den Scheibenwischer schneller.“ So redet ein normaler Mensch. Aber die meisten Redner unterliegenbeim Präsentieren dem eingebildeten Powerpoint-Zwang und basteln eine Folie dazu. Überschrift: „Steuerungskriterien des Regensensors“. Bulletpoint darunter: „Erkennen der Wischnotwendigkeit durch Benetzung der Frontscheibe“. Nächster Bulletpoint: „Wischintervallerhöhung durch Erkennen der Regenmenge“. Der Redner, weil er die Folie als Stichwortzettel benutzt, lädt diese hauptwortlastigen Katastrophensätze in sein Kurzzeitgedächtnis, notgedrungen passt sich seine ansonsten anschauliche

Sprechen Sie frei,

Sie brauchen in acht

von zehn Fällen kein

Powerpoint

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Nutzen Sie das Flipchart, das lenkt die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer wieder auf Sie, als energetischen Mittelpunkt und Sie erschaffen etwas. Sie können fast alles wesentlich lebendiger auf dem Flipchart darstellen. Diagramme, Schemazeichnungen, Kennzahlen, Schlagworte. Wenn Sie sich nicht selbst bewegen, können Sie auch Ihr Publikum nicht bewegen. Am Flipchart bewegen Sie sich, bei Powerpoint bewegen Sie maximal die Taste an der Fernbedienung. Es ist der Akt des Erschaffens, in dem die Wirkung liegt, nicht im fertigen Ergebnis. Das Erschaffen durch einen echten Menschen aus Fleisch und Blut, nicht durch Bits und Bytes. Eine auf das Flipchart gerichtete Videokamera filmt und zeigt die Informationen auf der Großbildleinwand, falls mehr als 100 Leute im Auditorium sitzen.

Sie können nicht mehr ohne Powerpoint? Dann gestalten Sie es, so wie es uns vormals Steve Jobs modellhaft vorgemacht hat. Der verstorbene Apple-Chef hat völlig entschlackte Folien gezeigt. Da war keine Überschrift, keine Quellenangabe, kein Logo … nur beispielsweise das einsame Foto eines iPods oder eine Ziffer, die flächendeckend den Bildschirm füllte.

Dieses Foto ließ er nur so lange angeknipst, wie er sprachlich darauf Bezug nahm. Danach wurde die Folie ausgeknipst, Jobs stand wieder als alleiniger Energieträger auf der Bühne und brillierte nur mit seiner Rhetorik. Deshalb schalten Sie sogenannte Schwarzfolien zwischen jeder Ihrer Normalfolien. Bei einer Schwarzfolie wird beim Weiterklicken der Beamer ausgeschaltet. Sie sollten eine Folie nur etwa drei Sekunden angeknipst lassen. Danach sollen wieder nur Sie die Hauptattraktion sein. Denn Menschen überzeugen Menschen, und nicht technische Hilfsmittel.

Eine ganz neuartige Form der Präsentation konnten Sie auch schon während der Vorträge von Thorsten Woldenga auf den BVI-Veranstaltungen erleben. Er nutzt die Software Prezi, die Bewegung, Zoom und räumliche Beziehungen nutzt, um Ideen filmreif zum Leben zu erwecken. Den Link zu Prezi finden Sie auch in unserem Online-Magazin www.bvi-magzin.de.

QUELLEwww.capital.de

Das Flipchart istfast immer die

bessere Alternative

Wenn Folien, dann

wie? - Machen Sie es

wie Steve Jobs

Sprache an dieses Akademikerdeutsch an und keiner im Publikum will nach einer Zeit mehr zuhören. Sie können in den meisten Fällen die Folien ganz weglassen und ohne betreutes Lesen wieder frei sprechen. Die Wirkung bei Ihrem Publikum geht dadurch drastisch nach oben.

MANAGEMENT & FÜHRUNG

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43BVI FÜR SIE

Überregional bedeutendes WEG-Verwalterforum

Aktuelle Rechtsprechungen, Gesetzesnovellenund technische Innovationen standen im Mittelpunkt des

Frühjahrsseminars Wohnungswirtschaft in Neu-Ulm.

10. FrühjahrsseminarWohnungs-

wirtschaft 2017

Mit einem Appell an Fortbildungsbereitschaft und den Aufbau von Qualifikationen hat BVI-Geschäftsführerin Sandra Bohrisch 120 Verwaltungsbeiräte, Wohnungseigentümer, Notare und Rechtsanwälte beim traditionellen Frühjahrsseminar Wohnungswirtschaftin Neu-Ulm begrüßt. Zum zwölften Mal trafen sich die Branchenvertreter am27. Januar 2017, um über aktuelle Rechtsprechungen, Gesetzesnovellen und technische Innovationen zu diskutieren.

So informierte Martin Metzger von der Rosenheimer Alpina Hausverwaltung über Pflichten und Rechte des Beirats einer Wohnungseigentümer-Gemeinschaft. Rechtsanwalt Rüdiger Fritsch aus Solingen erläuterte verschiedene komplexe juristische Zusammenhänge in der kaum noch überschaubaren und ständig sich

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44wandelnden Rechtsprechung und Gesetzgebung. Als Keynote-Speaker hatten die veranstaltenden Immobilienverwaltungen Strobel (Ulm) und Lenzenhuber (Neu-Ulm) den früheren Spitzenathleten Edgar Itt. Als einer der schnellsten Hürdenläufer der Welt war er Olympiamedaillen-Gewinner und brachte dem Auditorium als systemischer Mental-Coach sein überzeugendes Credo eines selbstbestimmten Lebens näher. Vorträge zur „Rechnungsprüfung in 20 Minuten“ und neuartige Modelle der Energiebeschaffung ergänzten das Themenspektrum. Bei letzterem führte Louis Kienle von den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm (SWU) Weiterentwicklungen bei dezentraler Versorgung, Mieterstrommodellen und Contracting-Lösungen aus. Die nächste Tagung ist für 27. Januar 2018 vorgesehen.

MATIAS [email protected]

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Beim zwölften Wuppertaler Wohnungseigentumstagdiskutierten die Teilnehmer erneut über eine große Band-

breite von Herausforderungen für Immobilienverwalter.

als Abbild des komplexenThemenvielfalt

Aufgabenspektrums

Erneut auf großes Interesse ist der Wuppertaler Wohnungseigentumstag in der Historischen Stadthalle gestoßen. Bei der zwölften Tagungsreihe rund um praktische und juristische Themen in der Hausverwaltung erhielten die 150 Teilnehmer praxisrelevantes Wissen und viele nützliche Tipps. Erneut organisierten Becker & Döring GmbH Hausverwaltungen die Veranstaltung im Umfeld der Stadthalle, bei der hochkarätige Referenten aktuelle und teils komplexe juristische Themen verständlich aufbereiteten – was bei den teilnehmenden Wohnungseigentümern und Verwaltungsbeiräten

hervorragend ankam. „Unsere Rückmeldungen waren sehr positiv“, sagte Immobilienfachwirt Holger Döring und freute sich.

Kostenverteilung bei InstandsetzungentThematisch ging es etwa um das Gemeinschafts- und Sondereigentumsrecht, das gerade bei Eigentumswohnungen zu Streit führen kann. Hierzu referierte der Anwalt für Miet- und Wohneigentumsrecht, Rüdiger Fritsch. „Die Frage, wer was zahlen muss, lässt sich nicht immer

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46sofort nachvollziehen“, erklärte er. Die Instandsetzung eines Carports müsse etwa die Gemeinschaft tragen, auch wenn dieser nur für einen Bewohner angelegt ist. Ähnlich sehe es bei Balkonsanierungen aus, wenn zwingendes gemeinschaftliches Eigentum betroffen ist. Gehe es allerdings nur um den Oberbelag, müsse der jeweilige Eigentümer die Kosten selbst übernehmen.

Neue Pflichten im Zuge derBetriebssicherheitsverordnungAuch die Sicherheit von Aufzügen stand im Mittelpunkt von Diskussionen – ein Thema, das angesichts der älter werdenden Gesellschaft an Bedeutung gewinnt. Durch die Novellierung der Betriebssicherheitsverordnung ergeben sich neue Pflichten für Eigentümer. Von Kompetenzen eines Verwaltungsbeirats über notwendige Qualifikationen von Kandidaten bis hin zu Wasser- und Schimmelschäden bildete die Tagung die komplexe Aufgabenlandschaft einer Immobilienverwaltung hervorragend ab und ließ die Teilnehmer mit Vorfreude auf den nächsten Wohneigentumstag im kommenden Jahr blicken.

EIKE BIRKMEIERwww.weg-verwalter.de

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An die 220 Verwaltungsbeiräte sind zum Jahresauftakt der Einladung der GRUVA Grundverwaltung GmbH zu einem Seminar in Düsseldorf gefolgt. In den Räumen der Handwerkskammer ging es am 28.01.2017 einen halben Tag lang etwa um Neuerungenim Mietrecht. Der Fachanwalt für Miet- und WEG-Recht Rüdiger Fritsch erklärte dabeidie neue Düsseldorfer Mietrichtwerttabelle und spannte einen Bogen von der Mietpreis-

9. Beiratsseminar der GRUVA GmbH

Vom

bis zum technischen Mietrecht

Umgang mitWasserschäden

Verwalter erwartete beim 9. Beiratsseminar der GRUVAGmbH eine Vielfalt von Vorträgen aus verschiedenen Sparten – von Recht bis Technik und Innovation.

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48bremse bis zur Rauchwarnmeldepflicht. Es folgte derRichter am AG Hamburg-Blankenese, Dr. Olaf Riecke, mit Ausführungen zu besonderen Problemen des WEG– etwa Ersatzansprüchen von durch das Gemeinschafts-eigentum hervorgerufenen Schäden im Sondereigentum.

Sichere Dach- undTerrassenabdichtung

Schutz vor Feuchteschädenund Einbrüchen

Thomas Menzel, Vertriebsleiter Deutschland der WestWood Kunststofftechnik GmbH, schwenkte auf technische Themen um und erläuterte, wie Flachdächer und Dachterrassen dauerhaft sicher abgedichtet werden können. WestWood-Produkte werden hierzulande oft von der Solinger Firma Jung verarbeitet. In der Pause führten die zwei Unternehmen ihre Produkte vor.

Dr. Ernst Baumann, Geschäftsführer der AllTroSan GmbH,informierte im Anschluss über Wasser-, Feuchte- u. Schimmelpilzschäden, bevor Kriminaloberkommissar Arne Blöcher Präventionsmaßnahmen gegen Einbrüche vorstellte. Blöcher empfahl, in erster Linie Fenster und Wohnungseingangstüren zu sichern. Rechtsanwalt Fritsch beendete das Seminar mit einem Vortrag über neue Gesetze und Verordnungen, die zu einem im Vorfeld kaum zu kalkulierenden, jährlich wachsenden Mehraufwand führen. Exemplarisch erwähnte er das Mindestlohngesetz, die Trinkwasseruntersuchungen auf Legionellen, die Einbauverpflichtung und regelmäßige Überprüfung von Rauchwarnmeldern, das Eichgesetz oder etwa Betoninstandhaltungsrichtlinien. Die Vorträge können auf der GRUVA-Homepage nachgelesen werden.

BVI FÜR SIE

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Nächstes Beiratsseminarim Januar 2019GRUVA dankt den Referenten, Ausstellern (den FirmenWestWood / Jung, Unitymedia, AllTroSan, ht-analytik /eurofins und der örtlichen Hausmeisterfirma MasterService), und den Mitarbeitern der GRUVA Grund-verwaltung GmbH sowie dem Caterer Herrn Rajkovic und der Handwerkskammer Düsseldorf. Das nächste 10. GRUVA-Beiratsseminar ist für Januar 2019 geplant.

Sascha Radon, Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft und langjähriger Geschäftsführer einer örtlichen Verwaltungsgesellschaft, verstärkt seit 01.02.2017 das Team der GRUVA Grundverwaltung GmbH in Düsseldorf. Radon wird seine Erfahrung als Prokurist einbringen, die Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen, mitverantwortlich für die Akquise zeichnen sowie eine größere Zahl von Eigentümerversammlungen leiten. Die GRUVA Grundverwaltung GmbH hat in den letzten Jahren mit ihren Geschäftsführern Gerd Breder und Thomas A. Vetter einen steten Anstieg der verwalteten Einheiten erfahren, was das Vertrauen der Kunden im Nahverkehrsbereich Düsseldorf in die kontinuierlich gute Arbeit der GRUVA widerspiegelt.

THOMAS A. VETTERwww.gruva.de

SASCHA RADONProkurist bei der GRUVA Grundverwaltung GmbH

KUNZE-Gruppeexpandiert weiterDie KUNZE-Gruppe mit der Holding KUNZE Beteili-gungen und Verwaltung GmbH mit Sitz in Wormsexpandiert weiter. Zum 1.1.2017 hat sie die Geschäfts-anteile der MC Immobilien & Hausverwaltung GmbH & Co. KG in Edingen-Neckarhausen bei Heidelberg übernommen. Die MC verwaltet sowohl Wohnungseigentümergemeinschaften als auch Mietshäuser. Sie passt damit hervorragend in das Firmenportfolio der KUNZE-Gruppe, die mit dem Zukauf mehr als 22.000 Einheiten verwaltet. Die KUNZE-Gruppe gehört zu den größten Verwaltern von Fremdimmobilien und bietet ihre Dienstleistung mit acht Tochterfirmen an sieben Standorten überregional an. Der Mehrheitsgesellschafter und Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Richard Kunze hat die Organisation der Unternehmensgruppe auf eine Verdopplung des Verwaltungsbestandes in den kommenden zehn Jahren ausgerichtet. Kunze sieht das angestrebte Wachstum als notwendige Voraussetzung, um den künftigen Anforderungen an einen modernen Dienstleister gerecht werden zu können.

Frau Ingrid Müller-Christmann, bisherige Alleingesell-schafterin der MC Immobilien & Hausverwaltung GmbH & Co. KG, übergibt an Herrn Richard Kunze, Hauptgesellschafter der KUNZE-Gruppe.

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50BVI begrüßt

Der

im Verband aufsHerzlichste ...

Bei allen Fragen zur Ihrer BVI-Mitgliedschaft können Sie sich an die BVI-Geschäftsstelle, Mirco Molkenthin, E-Mail: [email protected], Tel.: 030 30872917, Fax: 030 30872919 Web: www.bvi-verwalter.de wenden.

seine neuen Profiverwaltungen:

seine neuen Partner:

Silbersiepe Immobilien IBG Immobilien-Betreuungs-GmbH in 58095 Hagen

Sommer Informatik GmbH in 83026 Rosenheim

Hausverwaltung Margit Dörfler in 94469 Deggendorf

Hausverwaltung Helga Schäper in 48163 Münster

Immobilien Vielmeyer in 48165 Münster

Badisch Pfälzische Verwaltungsgesellschaft mbH in 68167 Mannheim

CURATOR Vermietungs- + Verwaltungs-GmbH in 44141 Dortmund

Drost Immobilienservice in 46236 Bottrop

KRASEMANN Immobilien Management Hannover GmbH in 30171 Hannover

BVI FÜR SIE

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im Verband aufs

Die Hausverwaltung Margit Dörfler wurde 1996 gegründet. Sie verfügt neben dem kaufmännischen Know-how über vertiefte rechtliche und betriebswirtschaftliche Kenntnisse und technisches Verständnis. MargitDörfler ist Geprüfte Wohnungseigentumsverwalterin der Haufe Akademieund kann aufgrund ihrer kontinuierlichen Fortbildung ihre Kundenumfassend beraten.

www.hv-doerfler.de

Hausverwaltung Margit Dörflerin 94469 Deggendorf

Bei allen Fragen zur Ihrer BVI-Mitgliedschaft können Sie sich an die BVI-Geschäftsstelle, Mirco Molkenthin, E-Mail: [email protected], Tel.: 030 30872917, Fax: 030 30872919 Web: www.bvi-verwalter.de wenden.

Hausverwaltung Helga Schäperin 48163 MünsterHelga Schäper entschied sich vor 10 Jahren als selbständige Hausverwalterintätig zu werden und hat seitdem ihren Bestand stetig ausgebaut. 2010 schlosssie mit Erfolg ein Studium zur Immobilienverwalterin ab. Schäper ist speziali-siert auf die Verwaltung von Wohnungseigentümergemeinschaften, die nicht größer als 15 Einheiten sind.

www.hausverwaltung-schaeper.marktplatz-hp.de

... seine neuen Profiverwaltungen:

Drost Immobilienservicein 46236 BottropSeit 2015 ist der Drost Immobilienservice in Bottrop, geleitet von Astrid Drost, Ansprechpartner für die Immobilienverwaltung von Mietshäusern, Ein- und Mehrfamilienhäusern, kleinen Wohnungsgemeinschaften sowie von Gewerbeimmobilien. Die Immobilienverwaltung bietet einen persönlichen Service für Eigentümer in Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, Gelsenkirchen, Dorsten, Gladbeck und Marl.

www.drost-immobilienservice.de

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Sommer Informatik GmbHin 83026 RosenheimDie Sommer Informatik GmbH entwickelt seit über 20 Jahren Software imBereich Immobilienwirtschaft, Liegenschaftsmanagement, Hausverwaltung,Grundstücksverwaltung, WEG und Facility Management und hat mit derImmobiliensoftware Capitol ein leistungsfähiges und flexibles Verwaltungs-programm etabliert. Über 3000 Kunden arbeiten bisher weltweit mit den Softwareprodukten der Sommer Informatik GmbH.

www.sommer-informatik.de

Die KRASEMANN Immobilien Management Hannover GmbH ist in den vergangenen 30 Jahren an Erfolgen und Misserfolgen gewachsen und hat gelernt: Wer sich mit Standardlösungen zufrieden gibt, wird niemals bleibende Werte schaffen. Deshalb nimmt sich das Unternehmen Zeit, um gemeinsam mit seinen Kunden maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln. Mit messbarem Erfolg.

www.krasemann.de

KRASEMANN ImmobilienManagement Hannover GmbHin 30171 Hannover

Bei allen Fragen zur Ihrer BVI-Mitgliedschaft können Sie sich an die BVI-Geschäftsstelle,

Mirco Molkenthin, E-Mail: [email protected]

Tel.: 030 30872917, Fax: 030 30872919 Web: www.bvi-verwalter.de wenden.

... seine neuen Partner:

BVI FÜR SIE

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Zur diesjährigen Jahresauftakt-

veranstaltung im Restaurant

„Steuerndieb“ im Stadtwald

Hannovers konnten die Orga-

nisatoren Petra Langemann

(BUWOG Immobilien Manage-

ment GmbH), Angela Reinhardt

(BUWOG Immobilien Manage-

ment GmbH) und Michael Schreek

(Schreek GmbH, Miet-und Eigen-

tumsverwaltung) 55 Teilnehmer

aus der Region begrüßen.

BVI-Salon in Hannover -Das Jahresauftaktseminar 2017

Aufbauend auf einen Vortrag zu den technischen Aspekten der Betriebssicherheitsverordnung beimBVI-Salon des vergangenen Jahres, standen beimReferat von Bernd Weise, WEISE RECHTSANWÄLTE,die rechtlichen Anforderungen und Auswirkungen der neuen Verordnung im Fokus. Verdeutlicht wurden die sich aus ihr ergebenden Pflichten, Risiken und Handlungsempfehlungen. „Kundenwachstum mit System“ versprach Christian Seigwasser von der Akademie für Kundenwachstum. Rüdiger Fritsch, Krall, Kalkum & Partner GbR, stellteim Rahmen seines Vortrags „Sonder- oder Gemein-schaftseigentum? Wem gehört was in der WEG?“ fest, „WEG ist wie Kommunismus - erstmal gehört alles allen.“ Fritsch vermitteltemit gewohnt hohem Unterhaltungswert Ansichten von Eigentümern, Gerichten und Juristen und verriet den Anwesenden den Trick der „Drei-Finger-Prüfung“:

Für BVI-Mitglieder und Gäste wird regelmäßig derBVI-Salon in Hannover organisiert. Im Mittelpunkt stehen aktuelle Themen und Urteile aus der Immo-bilienverwaltung sowie der Austausch der Teilnehmer.

Nächster Termin: 01. Juni 2017.

Interessierte wenden sich gern an:[email protected].

Grundregel - alles ist Gemeinschaftseigentum Grundstück und Gebäude - § 1 Abs. 5 WEG

Ausnahme - Begründung von Sondereigentuman abgeschlossenen Räumen - § 3 WEG

Rückausnahme - Kein Sondereigentum an: - Wesentlichen Gebäudebestandteilen - Gemein-schaftlichen Anlagen und Einrichtungen -§ 5 Abs. 1 u. 2 WEG

Grundregel / Ausnahme /Rück-Ausnahme

ANGELA REINHARDTwww.buwog.com/de

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Grunderwerbsteuer - den rechtlichen Rahmen voll ausschöpfen

Ein Bundesland nach dem anderen erhöht die Grunderwerbsteuer. In Thüringen kassiert der Fiskus seit Jahresbeginn 6,5 % vom Kaufpreis einer Immobilie (statt bisher 5 %). Auch Baden-Württemberg diskutierteine Erhöhung von 5 % auf 6,5 %. Steigende Grunderwerbsteuersätze und weiter anziehende Immobilien-preise verteuern den Immobilienerwerb beträchtlich. Der soeben neu erschienene „Praxisratgeber Grunderwerbsteuer“ vermittelt fundiertes Wissen zur Grunderwerbsteuer und gibt Immobilienkäufern geldwerte Tipps, die steuerliche Belastung zu reduzieren. Er zeigt auf, wo es Ausnahmen von der Besteuerung gibtund wie Immobilienkäufer alle Möglichkeiten ausschöpfen können. Der Autor: Martin Figatowski , LL.M. (Taxation) ist Steuerjurist und als Referent in der Finanzverwaltung unter anderem mit Fragen der Grunderwerbsteuer befasst. Erfolgreicher Fachautor. ISBN 978-3-8029-4207-5, 168 S., Paperback, € 14,95

Bestellbar unter. www.walhalla.de

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Ich habe Rücken

Ein Unternehmer - geschäftlich und privat engagiert, eher unsportlich, aber dafür mit einem 16-Stunden-Tag - reißt rund 90.000 Kilometer im Jahr auf der Straße runter, eilt von Termin zu Termin. Dann, von heute auf morgen, kann er sich plötzlich nur noch unter großen Schmerzen aus dem Bett quälen. Drei Tage später ist er so gut wie querschnittgelähmt. Es folgt eine Notoperation, eine Woche später die zweite. Darauf folgen zwei Monate totale Auszeit mit Krankenhausaufenthalt und anschließender stationärer Reha. Ein Klischee? Ein Schicksal, das jeden treffen kann? Dieses Buch schildert das persönliche Erleben von Krankheit und Handlungsunfähigkeit im Krankenhausalltag und der Rehaklinik. Es ist eine Abrechnung mit dem System, aber auch eine packende Erzählung besonderer Lebensumstände aus ganz persönlicher Sicht.

Der Autor: Klaus Nahlenz, geboren und aufgewachsen in der Pfalz, ausgebildeter Bankkaufmann, Unternehmer und ehrenamtlich Engagierter

ISBN: 978-3-7345-9839-5, 144 S. ab 4,99 Euro

Bestellbar unter: www.amazon.de

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56Kongresse &

Termine,

Webinare - DieBVI-Veranstaltungen

2017

Mit einem Rückblick auf die ersten Münchener Verwaltertage eröffnete Vorstandsmitglied Martin Metzger die Jubiläumsveranstaltung und stellte mit Ferdinand Lenzenhuber den neuen Stellvertreter von Werner Brückner vor. Mit Lenzenhuber ergänzt ein erfahrener und praxisorientierter Verwalterprofi die Führungsriege des BVI. Mit aufrichtigem Dank an die Aussteller und Teilnehmer übergab Metzger an Lenzenhuber und wünschte ihm viel Spaß und Erfolg bei seiner neuen Aufgabe. Soviel vorab: Sein Debüt als Moderator einer BVI-Veranstaltung absolvierte Ferdinand Lenzenhuber fulminant.

Die neuen Räume gefielen auf Anhieb - bestens gelegen,

tageslichthell und großzügig. Beste Voraussetzungen für

knapp 200 Teilnehmer, Referenten und Aussteller, zwei

erfolgreiche Tage in München zu verbringen.

Jubiläum, beste Stimmungund ein Stern! 10 JahreMünchner Verwaltertage

BVI-VERANSTALTUNGEN

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Der Präsident Thomas Meier zeigte sich bei seinem Grußwort beeindruckt davon, welche Ausmaße die Münchener Verwaltertage in nur zehn Jahren angenommen haben und präsentierte das von ihm entwickelte Thema „Verwalter 2030“ – eine Vision davon, wo die Branche in wenigen Jahren stehen wird.

Prof. Dr. Markus Artz zeigte auf, wie Mieterhöhung geht. Dabei betrachtete er kritisch die aktuelle Rechtsprechung und stellte klar: Eine weitere Mietrechtsreform ist bei der aktuellen politischen Situation nicht zu erwarten. Den mietrechtlichen Teil ergänzte der Vorsitzende Richter am LG München I, Hubert Fleindl. Transparent und nachvollziehbar brachte er die komplexe Miet-rechtsprechung an die Frau und an den Mann.

Neue Mietrechtsnovellenicht in Sicht

Mit Udo Hölscher führte ein Profi der Abrechnungs-branche in das Thema „Hydraulischer Abgleich“ ein. Obwohl diese Maßnahme einem Perpetuum mobilie der Energieeffizienz ähnelt, ist die Umsetzungnoch stiefmütterlich. Hölscher schätzt, dass nur 10 Prozent aller Heizanlagen hydraulisch abgeglichen sind. Wer kennt das nicht? Die Kunden wollen undwollen und wollen. Aber was muss die Verwaltung?Darüber gab Cathrin Fuhrländer Auskunft – sie durchleuchtete die Auskunfts- und Einsichtsrechte von Mietern und Eigentümern.

Hydraulischer Abgleichnoch wenig verbreitet

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58Das Thema ist mehr als aktuell – an eine Beschlussfassung sind umfangreiche formelle Voraussetzungen geknüpft. Dr. Olaf Riecke informierte, worauf ein besonderes Augenmerk zu richten ist. Das zweite technische Thema wurde vom TÜV-Süd in Person von Dipl. Ing. Norbert Swoboda vorgetragen. Was ist bei der Wartung von Tiefgaragen zu beachten? Wer ist zuständig für den Mehraufwand beim Chloridschutz? Nach Auffassung des TÜV ist es bei Neubauten der Bauträger innerhalb der Gewährleistungsfrist.

Formfehler bringen vermehrt Beschlüsse zum Kippen

Kaum mehr eine Gemeinschaftsordnung ohne Wirtschaftseinheiten. Dabei hat der Verwalter viel zu beachten. Rüdiger Fritsch zeigte, welche Tücken bei der Mehrhausanlage drohen. Sein Fazit: Alles halb so schlimm!

Mit dem so wichtigen Thema „Sondervergütung“ beendete Prof. Dr. Florian Jacoby den ersten Seminartag. Richtig formuliert gelingt die Verfesti-gung wichtiger und sinnvoller Sondervergütungs-regelungen. Es ist unbestritten – die Sonderver-gütung muss fester Bestandteil einer Verwalter-gebührenkalkulation sein.

Verwaltung von Mehrhausanlagen – kompliziert, aber machbar

Vor der Kaffeepause wendete sich der Landesvorsitzende des LV Bayern, Werner Brückner, mit einer Laudatio auf seinen scheidenden Stellvertreter Martin Metzger an das Auditorium. Mit bewegenden Worten dankte er Metzger für seinen unermüdlichen Einsatz im Landesverband und wünschte ihm viel Erfolg für seine jetzige Arbeit im BVI-Vorstand. Und weil Metzger schon jetzt ein ganz heller Stern am Himmel des BVI ist, überreichte Brückner ihm symbolisch einen eben solchen.

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Ferdinand Lenzenhuber

Wegen der stets steigenden Anforderungen ist es für jedenVerwalter unabdingbar sich einem Verband anzuschließen. Der BVI war und ist meine Wahl, weil er innovativ, informativ und

persönlich ist. Die Motivation, selbst im Verband tätig zu werden und diesen zu unterstützen, liegt in meiner 33-jährigen Erfahrung

begründet, die ich gerne mit anderen BVI-Mitgliedern teile.Verwalter ohne Verbandsmitgliedschaft möchte ich motivieren,

sich einer starken Gemeinschaft anzuschließen. Mein Bürostandort im Südwesten von Bayern soll die zukünftige Anlaufstelle für alle

BVI-Mitglieder und Interessierte in Bayern sein.

“Neuer stellvertretender Landesbeauftragter

des BVI-Landesverbandes Bayern

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60Das Bier- und Oktoberfestmuseum sowie das Valentinmusäum öffneten extra für die Tagungsteilnehmer ihre Pforten. Danach ging es in die Bierschwemme zum Essen mit Bierbegleitung. Alle Gäste waren sich einig: Auch 2018 muss es eine Abendveranstaltung geben.

Get-together beibayrischem Bier

Die Jubiläumsveranstaltung beendete Dr. Olaf Riecke traditionsgemäß mit dem Abriss zur aktuellen Recht-sprechung im Wohnungseigentumsrecht. Kurzweilig und humorvoll leitete er damit in die Fragerunde ein.Rüdiger Fritsch, Prof. Florian Jacoby und Dr. Olaf Riecke hatten viele Antworten für die Fragen der Teilnehmer parat.

Den Auftakt des zweiten Tages machte Johannes Drabek aus Nürnberg. Perfekt strukturiert präsen-tierte er Lösungsansätze für den Fall, dass Eigen-tümer gesetzlich konforme Beschlüsse ablehnen.Die schlechteste Lösung ist die Amtsniederlegung.Klaus Gütermann schloss für die Firma Montana direkt an und stellte den Gästen „Alexa“ vor. Die virtuelle Freundin erledigt so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Montana, so Gütermann, könne das im Zusammenhang mit Energieversorgung eben auch.

Rüdiger Fritsch beleuchte anschließend das Nachbarrecht. Oft besitzt die Eigentümer-gemeinschaft bei nachbarrechtlichen Themen keinerlei Beschlusskompetenz. Das wird häufig verkannt und hat nichtige Beschlüsse zur Folge. Dr. Ingo Flore aus Dortmund findet, dass es im WEG nichts Wichtigeres gibt als Steuerrecht. Sehr humorvoll schilderte er, wie schnell man steuerrechtlich kriminell werden kann. Sogar die Grundsteuerreform wirkte durch seine Vortragsweise sympathisch.

Verbunden mit einemherzlichen Dank

verabschiedete FerdinandLenzenhuber die Teilnehmermit dem Hinweis auf die 11. Münchener Verwaltertage imgleichen Hotel am 16.02.2018und 17.02.2018.

an die Geschäftsstelle des BVI für die Organisationund Durchführung der Münchener Verwaltertage

an die teilnehmenden Kolleginnen undKollegen für die tolle Resonanz

an die Wertschöpfungspartner – allen voran die ista Deutschland GmbH - für ihre großartige Unterstützung

CORNELIA FREIHEITUND MARTIN METZGER

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Wie wird die Zukunft der Immobilienverwaltung aussehen und wie kann sie gerade in Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl aktiv mitgestaltet werden? An diesen Fragen arbeitet aktuell der Vorstand des BVI und Mark Zimni und Martin Metzger berichteten stellvertretend von den bisherigen Ergebnissen. Unmittelbares

Gleich zwei Teilnehmerrekorde konnte in diesem Frühjahr der BVI-Landes-

verband Mitte verbuchen. Zur Jubiläumsveranstaltung in Dresden erschienen

erstmals fast 190 Immobilienverwalter, die 100er Marke wurde in Erfurt

geknackt. Das dauerhaft steigende Interesse kann leicht mit den höchst

informativen und aktuellen Tagungsprogrammen begründet werden.

Aber sicherlich tragen auch die hervorragenden Seminarbedingungen

im International Congress Center Dresden und im Dorint Hotel am Erfurter

Dom zum wachsenden Zuspruch zu beiden Veranstaltungen bei.

Neue Besucherrekorde beiden Dresdner undErfurter Verwaltertagen

Ziel ist die Verabschiedung des Gesetzes für die Einführung von Berufszugangsvoraussetzungen für Immobilienverwalter, das einheitliche Qualitätsstandards und mehr Transparenz im Berufsbild erzeugen wird und das für Ende Juni dieses Jahres erwartet wird.

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62Qualität war auch das Stichwort für den Landesbeauftragten Andreas Lang. Diese ist seiner Meinung nach nur durch stetige Weiterbildung zu sichern und zu diesem Zweck waren die Teilnehmer der Verbandstage ja schließlich auch nach Dresden und Erfurt gereist. Egal ob Jahresabrechnung, Bestimmtheit von Beschlüssen, Strafrecht für Verwalter, Betriebssicherheitsverordnung oder Cyberkriminalität – kaum ein Thema blieb von den Top-Referenten unter ihnen Prof. Dr. Florian Jacoby, Rüdiger Fritsch, Dr. Olaf Riecke und André Leist unbehandelt.

Beide Veranstaltungen fanden ihren Abschluss in lebhaften Podiumsdiskussionen, in denen die Referenten auch noch die letzte offene Frage beantworten konnten. Am Ende des Erfurter Verwaltertages wurde dann den weiblichen Teilnehmerinnen eine besondere Ehrung zuteil. Weil der Veranstaltungstag diesmal auf den Internationalen Frauentag fiel, gab es für jede Frau eine eigens angefertigte BVI-Praline und eine rote Rose. Diese herzliche Verabschiedung wird die Erinnerung an die Veranstaltungen im LV Mitte sicherlich noch lange frisch halten. Andreas Lang und seine Stellvertreter Rico Gebert und Andreas Joseph freuen sich auf ein Wiedersehen in Dresden vom 05.-06. März 2018 und in Erfurt am 7. März 2018.

CORNELIA FREIHEIT

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BVI-WebinarMietsicherheitOrt: onlineTermin: 23.05.2017, 10.00-11.30 Uhr

BVI-WebinarDatenschutz in Immobilien-verwaltungsunternehmenOrt: onlineTermin: 23.05.2017, 10.00-11.30 Uhr

VeranstaltungBusiness Lunch mit PyrrexOrt: Historischer Frühstückssaal, Sony Center am Potsdamer PlatzTermin: 20.04. 2017, 10.00-13.00 Uhr

16. PotsdamerVerwaltertagOrt: Kongresshotel Potsdam am Templiner SeeTermin: 04.09.2017

StuttgarterVerwaltertageOrt: DORMERO Hotel StuttgartTermin: 21.-22.09.2017

DeutscherImmobilienverwalterKongressOrt: MARITIM proArte Hotel BerlinTermin: 11.-12.05.2017

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64Der BVI lädt Sie herzlich ein zum

Deutschen ImmobilienverwalterKongress am 11. und 12. Mai 2017ins Maritim Hotel proArte,Friedrichstraße 151, 10117 Berlin

Wie werden wir in 10 Jahren wohnen? Welche Entwick-lungen sind im WEG- und Mietrecht zu erwarten? Wie gestalte ich erfolgreich den Zu- oder Verkauf eines Immobilienunternehmens? Wie kann ich als Unternehmerunbequeme Entscheidungen durchsetzen und mich in Konflikten behaupten? Diese und andere spannende Fragen werden Ihnen an zwei Kongresstagen von fachkundigen Universitätsprofessoren, Richtern und Rechtsanwälten beantwortet. Wertvolle Praxistipps erfolgreicher Fachverwalter komplettieren das attraktive Programm. Der Deutsche Immobilienverwalter Kongress 2017 in Berlin steht für Aktualität, Emotion, Netzwerk und Wissensvorsprung. Auf keinen Fall versäumen!

Das ausführliche Kongressprogramm mit der Möglichkeit zur Anmeldungfinden Sie unter: www.bvi-verwalter.de/veranstaltungen

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Am Abend des ersten Kongresstages möchten wir Sie dann herzlich dazu einladen, sich im Kreise Ihrer Kollegen auszutauschen und zu entspannen. Folgen Sie uns in die einmalige Arminiusmarkthalle in Berlin-Moabit. Diese bietet Ihnen eine gastronomische Entdeckungs-Tour durch ein vielseitiges Lunch-Angebot: Von frischer Fischküche, Wein- und Bierkompetenz, Bio-Burger, italienischen und alpenländischen Spezialitäten über moderne vegane und vegetarische Küche bis zum traditionellen Schnitzel Wiener Art. Genießen Sie mit uns einen Abend voll von interessanten Gesprächen, gutem Essen und toller Musik!

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Ausgabe 02 - 2017 | 9. Jahrgang

BVI Magazin

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Die nächste Ausgabe erscheint am 15. Juni 2017.Anzeigenschluss ist der 05. Mai 2017.

BEST GRUPPEwww.bestgruppe.deTel.: +49 (0) 211-33 999-0Seite 18

ista Deutschland GmbHwww.ista.deTel.: +49 (0) 201459-02Seite 34

DKB Deutsche Kreditbank AGwww.dkb.deTel.: +49 (0) 30 12030000Seite 28

WestWood Kunststofftechnik GmbHwww.westwood.deTel.: +49 (0) 5702 8392-0Seite 17

Unsere Partnerin dieser Ausgabe

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Impressum

Herausgeber & Verlag:BVI Bundesfachverbandder Immobilienverwalter e. V.Littenstraße 10 · 10179 BerlinTel.: +49 30 308729-17Fax: +49 30 [email protected]

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Druck:DBM Druckhaus Berlin-Mitte GmbH Wilhelm-Kabus-Straße 21 - 35 · 10829 BerlinDruckauflage: 850 Stk.

Hinweis:Das BVI-Magazin ist die Verbandspublikationdes BVI Bundesfachverbandes der Immobilien-verwalter e. V. für seine Mitglieder. Mitgliederim BVI erhalten diese Zeitschrift im Rahmenihrer Mitgliedschaft. Das BVI-Magazin erscheintjeden zweiten Monat und berichtet über branchen-relevante Themen, Programm & Veranstaltungendes BVI ebenso wie über Angebote & Innovationen,Projekte & Lösungen von Partnern und Mitgliedern.

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Fotos:Siehe Einzelbildnachweis. Unverlangt einge-sandte Manuskripte und Fotos werden nichthonoriert bzw. zurückgeschickt. Mit derAnnahme zur Veröffentlichung erwirbt der Herausgeber vom Verfasser alle Rechte, insbesondere die Rechte zur weiteren Vervielfältigung zu gewerblichen Zwecken.Nachdruck und Vervielfältigung jederArt, auch die elektronische Verwertung,sind nur mit Genehmigung des Herausgebers zulässig. Der Herausgeber haftet nicht für die Eigenschaften der beschriebenen Produkte.

67IMPRESSUM

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