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Ausgabe 11 Dezember 2017 „Gesund aufwachsen“ ..................................................................................................................................... 2 Gesund aufwachsen in der Neckarvorstadt ....................................................................................................2 Impfkampagne Keuchhusten ..........................................................................................................................3 „Gesund leben“ – betriebliches Gesundheitsmanagement ......................................................................... 3 Starke Betriebe brauchen gesunde und zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ....................................3 Broschüre zum betrieblichen Gesundheitsmanagement ................................................................................4 „Gesund älter werden“..................................................................................................................................... 4 1. Europäisches Filmfestival der Generationen in Stuttgart ............................................................................4 Auftaktveranstaltung: MeinPlan Stuttgart – 11.01.2018 ..................................................................................5 Auszeichnung für das Projekt „TrotzAlter: unabhängig, mittendrin“ ................................................................5 Die Förderung der Gesundheitskompetenz älterer Menschen erfordert eine umfassende Strategie .............6 Was war gleich nochmal…? ............................................................................................................................ 7 Evidenzbasierte Gesundheitsförderung ..........................................................................................................7 Neues aus der Gesundheitsberichterstattung .............................................................................................. 9 Abschluss der Datenerhebung der KIGGS Welle 2 ........................................................................................9 Migration und Gesundheit .............................................................................................................................10 REFUGEE TOOLBOX ..................................................................................................................................10 Mundgesundheit von Geflüchteten ...............................................................................................................10 Internetportal des Bundesministeriums für Gesundheit ................................................................................11 Armut und Gesundheit ...................................................................................................................................11 Ohne Arzt und ohne Bleibe ...........................................................................................................................11 Gesundheit – eine Frage des Geldes? .........................................................................................................12 Männergesundheit ..........................................................................................................................................12 Fachveranstaltung zur Männergesundheit ....................................................................................................12 Dreitägige Studienreise - Männer – Bildung – Männerbildung......................................................................13 Veranstaltungen – Tagungen – Vorträge .....................................................................................................13 Benefizkonzert ..............................................................................................................................................13 Zusammenhalt stärken – Vielfalt gestalten ...................................................................................................14 Vortrag: Depression und Dysthymia .............................................................................................................14 Vortrag und Podiumsgespräch: Kinder machen - Neue Reproduktionstechnologien und die Ordnung der Familie...........................................................................................................................................................14 Ausschreibungen ...........................................................................................................................................15 Förderprogramm „GUT BERATEN!“ .............................................................................................................15 Hinweise ..........................................................................................................................................................15

Ausgabe 11 Dezember 2017 - Gesunde Städte Netzwerk · Ausgabe 11/Dezember 2017 Seite 3 Impfkampagne Keuchhusten Wie in den letzten beiden Jahren machte das Gesund-heitsamt wieder

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Ausgabe 11 Dezember 2017

„Gesund aufwachsen“ ............................... ...................................................................................................... 2

� Gesund aufwachsen in der Neckarvorstadt ....................................................................................................2

� Impfkampagne Keuchhusten ..........................................................................................................................3

„Gesund leben“ – betriebliches Gesundheitsmanagemen t ......................................................................... 3

� Starke Betriebe brauchen gesunde und zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ....................................3

� Broschüre zum betrieblichen Gesundheitsmanagement ................................................................................4

„Gesund älter werden“.............................. ....................................................................................................... 4

� 1. Europäisches Filmfestival der Generationen in Stuttgart ............................................................................4

� Auftaktveranstaltung: MeinPlan Stuttgart – 11.01.2018 ..................................................................................5

� Auszeichnung für das Projekt „TrotzAlter: unabhängig, mittendrin“ ................................................................5

� Die Förderung der Gesundheitskompetenz älterer Menschen erfordert eine umfassende Strategie .............6

Was war gleich nochmal…? .......................... .................................................................................................. 7

� Evidenzbasierte Gesundheitsförderung ..........................................................................................................7

Neues aus der Gesundheitsberichterstattung ........ ...................................................................................... 9

� Abschluss der Datenerhebung der KIGGS Welle 2 ........................................................................................9

Migration und Gesundheit .......................... ................................................................................................... 10

� REFUGEE TOOLBOX ..................................................................................................................................10

� Mundgesundheit von Geflüchteten ...............................................................................................................10

� Internetportal des Bundesministeriums für Gesundheit ................................................................................11

Armut und Gesundheit .............................. ..................................................................................................... 11

� Ohne Arzt und ohne Bleibe ...........................................................................................................................11

� Gesundheit – eine Frage des Geldes? .........................................................................................................12

Männergesundheit .................................. ........................................................................................................ 12

� Fachveranstaltung zur Männergesundheit ....................................................................................................12

� Dreitägige Studienreise - Männer – Bildung – Männerbildung ......................................................................13

Veranstaltungen – Tagungen – Vorträge ............. ........................................................................................ 13

� Benefizkonzert ..............................................................................................................................................13

� Zusammenhalt stärken – Vielfalt gestalten ...................................................................................................14

� Vortrag: Depression und Dysthymia .............................................................................................................14

� Vortrag und Podiumsgespräch: Kinder machen - Neue Reproduktionstechnologien und die Ordnung der Familie ...........................................................................................................................................................14

Ausschreibungen ................................... ........................................................................................................ 15

� Förderprogramm „GUT BERATEN!“ .............................................................................................................15

Hinweise .......................................... ................................................................................................................ 15

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„Gesund aufwachsen“

Gesund aufwachsen in der Neckarvorstadt Seit Februar 2017 hat das Gesundheitsamt gemeinsam mit anderen Ämtern, Akteuren und Fami-lien vor Ort am Thema Gesund aufwachsen in der Neckarvorstadt gearbeitet. Laut Kindergesund-heitsbericht 2015 gibt es dort einen erhöhten Bedarf, die Rahmenbedingungen für ein gesundes Aufwachsen zu verbessern. Hierzu hat sich eine Arbeitsgruppe sechs Mal getroffen, um unterschiedliche Projekte im Stadtteil zu entwickeln und diese dort zu verankern. Insbesondere ging es um die Themen Bewegungsför-derung, gesunde Ernährung, Sauberkeit und Begegnung im Stadtteil. Es wurden Bewegungsange-bote des Amts für Sport und Bewegung in den Kitas wie SchwimmFit und KitaFit und erstmals Sport im Park für Kinder angeboten. Darüber hinaus wird in den Kitas vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt ein Wald-Tag pädagogisch begleitet und es fand eine Fortbildung zum Thema Waldpäda-gogik und Bildung für Nachhaltige Entwicklung statt. Zum Thema gesunde Ernährung ist es durch eine Kooperation der Stiftung Jugendhilfe Aktiv, dem Kifu und der AOK gelungen einen Kochkurs für Familien anzubieten, der im Dezember startet. Auch die Möglichkeit zur Begegnung im Stadtteil hat in den Sitzungen der Arbeitsgruppe eine wichtige Rolle gespielt und es wurde Ideen entwickelt, die auch 2018 noch weiterverfolgt werden. Vier Schwimmkurse nur für Frauen konnten bereits ge-meinsam mit dem Amt für Sport und Bewegung installiert werden. An Lösungen für einen für Be-wegung attraktiven und sauberen Stadtteil wird auch weiterhin gemeinsam gearbeitet. Gemeinsam mit der Bezirksärztin des Gesundheitsamtes ist es gelungen einen Runden Tisch, Kita, Stiftung Jugendhilfe Aktiv und Kinderärzte in der Neckarvorstadt durchzuführen, wodurch ein sehr interessanter und fruchtbarer Austausch der Beteiligten entstanden ist. Darüber hinaus wur-den auch noch andere Themen mit weiteren Kooperationspartnern wie z. B. dem SV Cannstatt be-handelt und besprochen und an dieser Stelle ist nur ein Auszug der vielen Ideen und Anregungen dargestellt. Eine komplette Darstellung des Prozesses mit allen Teilprojekten wird es in Form eines Projektberichts geben, der gemeinsam mit allen Beteiligten gestaltet wird und dessen Veröffentli-chung für 2018 geplant ist. Wir bedanken uns bei allen, die an diesem Prozess mitgewirkt und diese vielen neuen Projekte mitgestaltet haben. Im nächsten Jahr freut sich das Projektteam des Gesundheitsamtes auf das neue Projekt „Gesund aufwachsen in Stöckach und Raitelsberg“, das im Januar mit einem Stadt-teilspaziergang startet. Kontakt : Frau Annette Galante-Gottschalk, E-Mail: [email protected] Tel.: 0711 216-59423

Ausgabe 11/Dezember 2017 Seite 3

Impfkampagne Keuchhusten Wie in den letzten beiden Jahren machte das Gesund-heitsamt wieder mit verschiedenen Aktionen auf die Wichtigkeit von Impfungen aufmerksam. Auf den Plaka-ten und den Postkarten befinden sich vergrößerte Dar-stellungen der optisch sehr schönen Viren und Bakte-rien, denen die unangenehmen Folgen für uns Men-schen gegenübergestellt werden. Bis jetzt gab es 9 Mo-tive. Dieses Jahr ist der Schwerpunkt, und damit das 10. Motiv, der Keuchhusten und das Pertussis-Bakterium. Allein im Zeitraum von Januar bis September sind in Stuttgart bislang 129 Keuchhusten-Fälle gemeldet wor-den, möglicherweise ist die Zahl der unerkannten Fälle noch höher. Ab Oktober wurden kostenlose CityCards in Lokalitäten mit Publikumsverkehr ausgelegt und Pla-kate in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Kitas und in Arztpraxen aufgehängt. Erstmals wurde ein Clip an den Stadt- und S-Bahnhaltestellen (Info-Screens) gezeigt. Zudem wurde in den Medien, auch den sozialen Netzwerken, für das Impfen geworben. Sie können alle Impfmotive als Postkarten und den Clip einsehen unter: www.stuttgart.de/impfberatung. Postkarten und Plakate können bestellt werden bei Frau Claudia Hafner, Gesundheitsamt, E-Mail: [email protected]

„Gesund leben“ – betriebliches Gesundheitsmanagemen t

Veranstaltungshinweis: Starke Betriebe brauchen gesunde und zufriedene Mit arbeiterinnen und Mitarbeiter

Die Veranstaltung am 18. Januar richtet sich gezielt an die kleinen und mittleren ambulanten Pflegedienste in Stutt-gart. Etwa 100 gibt es in Stuttgart, die eine wichtige Auf-gabe in der häuslichen Pflege erfüllen, deren Beschäftigte aber hohen Anforderungen und Belastungen ausgesetzt sind. Gemeinsam wurde mit der Hochschule Esslingen ein Projekt gestartet, um die Bedürfnisse und Schwierigkeiten dieser Betriebe aufzunehmen. Auf der Veranstaltung im Ja-nuar werden diese Ergebnisse präsentiert, Lösungsansätze vorgestellt und Praxisbeispiele gezeigt.

Das Programmheft ist beim Versand dieses Newsletters beigefügt. Weitere Informationen zum Projekt und zur Veranstaltung erhalten Sie bei Herrn Heinz-Peter Ohm, E-Mail: [email protected], Tel.: 0711 216-59414

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Broschüre zum betrieblichen Gesundheitsmanagement Die Broschüre zum betrieblichen Gesundheitsmanagement richtet sich vor allem an kleinere und mittlere Unternehmen in der Stadt Stuttgart. Sie informiert über Themen, Hinter-gründe und Finanzierungsmöglichkeiten zum BGM. Zudem werden einige Praxisbeispiele vorgestellt und zentrale An-sprechpartner zum BGM in Stuttgart genannt. Bestellungen bitte an: [email protected]

„Gesund älter werden“

1. Europäisches Filmfestival der Generationen in St uttgart Anregende Spielfilme und Diskussionen über das Älte rwerden: Erfolgreiche Premiere des Europäischen Filmfestivals der Generat ionen Vom 13. bis 19. Oktober 2017 fand zum ersten Mal das europäische Filmfestival der Generatio-nen in Stuttgart-Vaihingen statt. Insgesamt be-suchten knapp 200 Personen die sechs Filmvor-führungen. Mit viel Herzblut und Liebe zum De-tail haben die Veranstalter die einzelnen Filmvor-führungen vorbereitet und durchgeführt. Sozialbürgermeister Werner Wölfle eröffnete das Filmfestival am 13. Oktober im Bürgerhaus Lauchhau-Lauchäcker und sagte: „Es ist wichtig, dass es in den Stadtteilen und Quartieren Treffpunkte für Jung und Alt gibt, um den Austausch der Generationen zu fördern. Die Filme vermitteln auf unterschiedliche Art und Weise die Herausforde-rungen, aber auch die Vorzüge des Älterwerdens. Sie regen zum Nachdenken und Diskutieren an, denn Älterwerden will gelernt sein und gemeinsam lernt sich‘s besser“, so der Bürgermeister.

So vielfältig die Filme waren, so unterschied-lich verliefen auch die Diskussionsrunden. In-teressante Gesprächspartner aus Wissen-schaft, Altenhilfe, Sozialarbeit, Wohnungs-bau, Gesundheits- und Vereinswesen berich-teten über ihre Arbeit und Erfahrungen und standen für Fragen zur Verfügung. Vielfach und rege diskutiert wurde beim Thema „Alter-

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native Wohnformen“, aber auch technikunterstützte Pflege, Partnerschaften sowie Unterstützungs-leistungen im Alter wurden regsam diskutiert. Das Feedback der Besucherinnen und Besucher war durchweg positiv und auch die Veranstalter sind zufrieden. „Wir wollen nächstes Jahr eine Wiederholung“ sind sich die Veranstalter einig. Kontakt : Frau Lina Wallus, Gesundheitsamt Stuttgart, E-Mail: [email protected]

Auftaktveranstaltung: MeinPlan Stuttgart – 11.01.20 18 Mit Schirmherr Dr. Eckart von Hirschhausen

Für viele Menschen gehört die regelmäßige Einnahme mehrerer Medika-mente zu ihrem Alltag. Sind diese Arzneimittel nicht gut aufeinander abge-stimmt, besteht das Risiko von Wechselwirkungen, die schwerwiegende ge-sundheitliche Störungen zur Folge haben können. Hier kann ein Medikati-onsplan unterstützen, den Überblick über die aktuelle Medikation zu bewah-ren und so die Arzneimittelsicherheit zu erhöhen. Die Landeshauptstadt Stuttgart will das Thema „Sichere Arzneimittelanwen-dung“ aktiv voranbringen und führt ab Januar 2018 das langfristige und flä-chendeckende Programm „MeinPlan Stuttgart“ ein. Ziel von „MeinPlan Stutt-gart“ ist es, Patienten zu befähigen, mehr Verantwortung für ihre eigene Ge-sundheit, insbesondere in Bezug auf die eigene Medikation, zu übernehmen. Wer den Medikationsplan konsequent nutzt, wird nicht nur für die Risiken bei der Arzneimittelanwendung sensibilisiert, sondern auch in seiner Kompetenz als mündiger Patient gestärkt.

In einer großen Auftaktveranstaltung wird das Projekt vorgestellt. Ganz besonders freuen wir uns, dass Herr Dr. von Hirschhausen sowohl die Schirmherrschaft für das Projekt übernimmt als auch an der Auftaktveranstaltung als Redner teilnehmen wird. Wir laden hiermit auch Sie zu dieser Ver-anstaltung ein. Die Teilnahme ist kostenlos. Wann: Donnerstag, 11.01.2018, 9:30 bis 14:00 Uhr Wo: Hospitalhof Stuttgart Wie Sie dem Programm entnehmen können, konnten namhafte Experten für diese Veranstaltung gewonnen werden, die ihre Sicht von dem Nutzen eines vom Patienten selbst geführten Medikati-onsplans darstellen. Die Teilnahme ist aufgrund begrenzter Anzahl von Pl ätzen nur mit Anmeldung möglich!! Anmeldung per E-Mail an: [email protected]. Anmeldeschluss ist verlängert bis: 5. Januar 2018 Kontakt: Frau Annette Faust-Mackensen, Gesundheitsamt Stuttgart, E-Mail: [email protected] Auszeichnung für das Projekt „TrotzAlter: unabhängi g, mittendrin“ Lange leben und gesund alt werden – das wünschen wir uns doch alle. Unser Projekt „TrotzAlter: unabhängig, mittendrin“ hat zum Ziel, BürgerInnen dabei zu unterstützen, dass dieser Wunsch

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mehr Wirklichkeit werden kann. Für das vielseitige Engagement von TrotzAlter im Stadtbezirk Vai-hingen hat das Projekt den zweiten Platz des Großen Präventionspreises erhalten. Mit diesem Preis würdigt die Stiftung für gesundheitliche Prävention Baden-Württemberg besonders vorbildli-che Projekte. „Vorbildlich, wenn es darum geht, die Lebensqualität im Alter erheblich zu verbes-sern“, erklärte Sozialminister Manne Lucha im Rahmen der Auszeichnung.

Wir freuen uns, dass unser Projekt „TrotzAlter: unabhän-gig, mittendrin“ als ein solch vorbildliches Projekt her-ausgestellt wurde. Die Entwicklungen und Umsetzung von TrotzAlter wäre nicht möglich gewesen ohne unsere zahlreichen Koope-rationspartnerInnen aus dem Suchthilfeverbund Stutt-gart e. V., aber auch aus dem Stadtbezirk Vaihingen, welche die Umsetzung unserer Maßnahmen erst mög-lich machen. Diese machen „TrotzAlter“ zu dem, was es ist, durch ihren Einsatz, durch ihre engagierte Arbeit. In-

haltlich gilt es weiterhin, die Fokussierung auf die Zielgruppen in entsprechende Maßnahmen zu transferieren und dabei im Sinne der Multiplikatorenarbeit Zugänge zu Ärzten, Apotheken und Ein-richtungen der ambulanten Altenhilfe zu gewinnen. Da die Projektfinanzierung gesichert ist, soll mit dem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro die Über-tragung von im Rahmen des Projekts bewährten und evaluierten Maßnahmen in andere Stadtteile befördert werden. Gemeinsam mit den Stuttgarter Suchthilfeträgern erfolgt die Abstimmung, Wei-terentwicklung, Sicherstellung und Übertragung der Angebote. Es werden solche Maßnahmen ausgewählt, die älteren Menschen eine Zunahme an Lebensqualität ermöglichen – abhängig von den Spielräumen, die ihnen in ihrer individuellen Lebenslage zur Verfügung stehen. Wir begreifen die Auszeichnung als Ermutigung, weiter zu machen und uns den sich ergebenden Herausforderungen zu stellen. Kontakt: Frau Annette Faust-Mackensen, Gesundheitsamt Stuttgart, E-Mail: [email protected] Die Förderung der Gesundheitskompetenz älterer Mens chen erfordert eine umfas-sende Strategie Die Ergebnisse der HLS-GER-Studie zur Gesundheitskompetenz der Bevölke-rung in Deutschland an der Universität Bielefeld belegen, dass die Gesundheits-kompetenz unmittelbar das Gesundheitsverhalten von Menschen beeinflusst. So hat eine niedrige Gesundheitskompetenz einen schlechteren subjektiven Gesundheitszustand und ein ungünstiges Ernährungs- und Bewegungsverhal-ten zur Folge. Diese Ergebnisse aus Studien erläuterte Prof. Dr. Doris Schaeffer, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, anlässlich der Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. am 6. November 2017 in Dortmund. Ursula Horzetzky, Referatsleite-rin Ernährungsprävention und Ernährungsinformation beim BMEL, verwies in ihren Ausführungen auf die Relevanz einer ausgewogenen Ernährung zur Vermeidung auch ernährungsbedingter Er-krankungen. Allen Menschen – vom ersten Lebenstag bis ins hohe Alter – sollte eine gesunde Le-bensweise ermöglicht werden. Ziel des BMEL ist es, dass in den nächsten Jahren die Mahlzeiten-angebote in der Gemeinschaftsverpflegung qualitativ verbessert werden und so älteren Menschen, die daran teilnehmen, eine genussvolle und ausgewogene Ernährung zur Verfügung steht.

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Auf welche Weise der Deutsche Turner-Bund mit seinen breitgefächerten Programmen zur Ver-besserung der Gesundheitskompetenz beiträgt, stellte Prof. Dr. Michael Tiemann, Professor für Sportwissenschaften, SRH Hochschule für Gesundheit Gera, praxisnah vor. Mehr als 230 Teilnehmende aus den verschiedenen Handlungsfeldern der Seniorenarbeit, aus BAGSO-Mitgliedsverbänden und der Wissenschaft erörterten anschließend im Rahmen eines World Cafés wichtige Aspekte. Sie entwickelten viele Ideen, diskutierten erforderliche Rahmenbe-dingungen sowie Strategien für die Verbesserung der Angebote auf kommunaler Ebene in den Handlungsfeldern Ernährung, Bewegung sowie Gesundheitskompetenz. Eine zentrale Frage war auch, wie man besondere Zielgruppen älterer Menschen – z.B. sehr zurückgezogen lebende Seniorinnen und Senioren – erreichen kann. Der BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefering ermutigte die Tagungsgäste zu verstärktem Engage-ment für die Verbesserung der Lebenssituation älterer Menschen vor allem in ländlichen Räumen und lud alle zum 12. Deutschen Seniorentag ein, der vom 28. bis 30. Mai 2018 in den Dortmun-der Westfalenhallen stattfindet und von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet wird. Weitere Informationen: BAGSO e.V. Frau Anne von Laufenberg-Beermann, Projektleiterin, E-Mail: [email protected] Tel.: 0228 24999322 Unsere neuen Pflegegesetze Welche Möglichkeiten bie ten Sie uns? Veranstaltung von Wohnvielfalt e. V. am 13.12.2017 Seit Beginn des Jahres gibt es fünf Pflegegrade und somit eine neue Einstufung für den Fall, dass mehr Hilfe, Unterstützung oder Pflege benötigt wird.

• Was sind die wesentlichen Merkmale und ab wann sollte eine Unterstützung beantragt wer-den? Welche Hilfe gibt es für die Angehörigen zu Hause?

• Wer hilft weiter, wenn es Fragen gibt? • Wir bieten Ihnen mit unserem Referenten Markus Traub, Pflegeberater, eine Übersicht über

die Möglichkeiten zur Entlastung. Vortrag im Rahmen des Gemütlichen Nachmittages mit Kaffee und Kuchen, Beginn um 14.30 Uhr am Donnerstag, dem 13. Dezember 2017 Evang. Begegnungsstätte in Stuttgart - Uhlbach, Passeier Str. 7 Weitere Informationen? [email protected] oder Tel.: 0711 65 69 6032

Was war gleich nochmal…? Evidenzbasierte Gesundheitsförderung Die Fachleute in der Gesundheitsförderung und in der gesundheitlichen Prävention beschäftigen sich seit vielen Jahren mit den Fragestellungen von Wirkungsweisen von Maßnahmen und der Si-cherung von Qualität in der Umsetzung dieser Maßnahmen in die Praxis. Ein professioneller Pla-nungszyklus sowie eine Evaluation und Dokumentation sind inzwischen in vielen Programmen Standard geworden. Die Wissenschaft versucht diese Arbeit mit einer evidenzbasierten Forschung in diesem Feld zu unterstützen. Doch die Herausforderungen hierzu sind komplex und vielschich-tig. Im Folgenden drucken wir Auszüge aus einem Text der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA zu diesem Thema ab, um etwas „Licht ins Dunkel“ zu bringen. Der Text ist ent-nommen aus: Leitbegriffe der Gesundheitsförderung, BZgA: www.bzga.de/leitbegriffe/

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„Evidenz und evidenzbasierte Praxis sind Begriffe, die sich in neuerer Zeit, v. a. in der Medizin und teilweise auch in Public Health sehr schnell durchgesetzt und etabliert haben. In der Gesundheits-förderung hat das Thema einer evidenzbasierten Praxis in den letzten Jahren an Bedeutung und Relevanz gewonnen und zu einer breiteren Diskussion geführt. In der Medizin wird Evidenz als ein wissenschaftlich fundiertes, beweiskräftiges Wissen über die Wirksamkeit medizinischer Interventionen verstanden. Es ist Basis für die Entwicklung von Quali-tätsstandards bzw. Leitlinien für die medizinische Praxis. (…). Ein Evidenzbegriff wie der in der Medizin ist für Gesundheitsförderung fragwürdig. (…) Gesund-heitsförderung erfordert einen Evidenzbegriff, der die multidimensionalen Aspekte von Gesund-heitsförderung erfasst und die holistische Sicht von Gesundheit berücksichtigt. Im Zentrum der Dis-kussionen stehen also die Fragen des Evidenzbegriffs, die Frage nach den Ergebnissen/Wirkun-gen (Outcome) und der Methoden. (…) Im Gegensatz zur evidenzbasierten Medizin, deren Daten-basis klinische und epidemiologische Studien mit eng umgrenzten Fragestellungen sind, die zu Aussagen über die Wirksamkeit bestimmter medizinischer Handlungen führen, muss in der Ge-sundheitsförderung die Datenbasis von (komplexen) Programmen und deren Evaluationen prinzipi-ell wesentlich breiter angelegt sein und vor allem den jeweiligen Kontext berücksichtigen (vgl. Elke-les 2012). Entsprechend stellt sich in nationalen und internationalen Überblicksarbeiten über Metaanalysen und systematischen Reviews zur Wirksamkeit von Gesundheitsförderung regelmäßig heraus, dass die Studien- und Ergebnislage unter der Überschrift „Gesundheitsförderung“ im günstigen Fall recht eng begrenzte Interventionstypen, Outcomes und Resultate abdeckt. Im ungünstigen Fall scheitert die Methode der systematischen Reviews zur „Messung“ der Evidenzstufe von „Gesund-heitsförderung“ an der Zahl und Art der verfügbaren Studiendokumentationen. Wenn überhaupt komplexe Interventionen in solchen Reviews erfasst werden, dann meist zu einem sehr einge-schränkten, mit traditionellen Ergebnisindikatoren messbaren Einzelthema (Unfallraten, Tabakent-wöhnungsraten, Kondomgebrauch). (…). In Fortführung bzw. Umsetzung der Ottawa-Charta und gemäß der heutigen Erkenntnisse über die Breite der Determinanten der Gesundheit (bzw. der wichtigen physischen, psychischen und sozia-len Einflussfaktoren auf Gesundheit) versteht man unter „Gesundheitsförderung“ Interventionen in soziale Systeme bzw. soziale Programme und Strategien, die: a) auf die Veränderung gesund-heitsrelevanter Lebensbedingungen und nicht nur individueller Verhaltensmuster zielen; b) für nachhaltige und sinnvolle Ergebnisse sowie zum Management von Unsicherheit und Kontextdyna-mik die Partizipation der beteiligten Menschen an der Verbesserung ihrer gesundheitlichen Chan-cen als wesentliches Element enthalten. Auf dieser Grundlage gilt:

• Es handelt sich bei Gesundheitsförderung zumeist um Interventionen in soziale Systeme bzw. um soziale Programme, die stets kontextabhängig sind.

• Eine quantitative Evidenzhierarchie mit einem den Situationskontext bewusst ausblenden-den („verblindenden“) Evidenzideal ist dem Gegenstand daher nicht angemessen.

• Gesundheitsförderungsmaßnahmen werden idealtypisch erst im Setting bzw. in Lebenswel-ten entwickelt bzw. werden bekannte Maßnahmen dort adaptiert und mit anderen Maßnah-men bedarfs- und bedürfnisgerecht kombiniert. Abhängige und mögliche unabhängige Vari-ablen sind daher von vornherein nicht bekannt und setting- bzw. kontextspezifisch höchst variant.

• Gesundheitsförderungsprogramme, die auf Veränderung einer Vielzahl interagierender (so-zialer, ökonomischer, ökologischer) Einflussfaktoren bzw. Determinanten der Gesundheit inklusive des Gesundheitshandelns abzielen und/oder die auf die emanzipativen Verände-rungspotenziale bei den Beteiligten im Setting setzen, sind kaum in einfachen linearen Ur-sache-Wirkungs-Zusammenhängen zu beschreiben bzw. aufgrund ihrer multifaktoriellen Komplexität schwer in solche zu zerlegen. Es ist noch viel Forschung nötig, um ein hierfür ausreichend differenziertes Verständnis der wirkenden Prozesse und entsprechender Eva-luationsmethoden zu erlangen.

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Verbreitete Aussagen wie: es gibt „viel/wenig Evidenz“ sind eigentlich nichtssagend, sofern nicht gesagt wird: „Evidenz zu was?“ In westlichen Ländern ist mit dem alleinigen Wort “Evidenz“ oder „Evidenzbasierung“ zumeist unausgesprochen gemeint, nur „nachgewiesen wirksame Maßnah-men“ in andere Kontexte zu transferieren. Wie ein solcher Nachweis in der Gesundheitsförderung aussehen kann und wie nicht, und auf welche Grenzen dieses stößt, wurde oben angesprochen. Evidenz zur Wirksamkeit ist ein wesentlicher Teil, aber nicht die ganze Evidenzbasis der Gesund-heitsförderung. Hinzu kommt die Evidenz über die wichtigen Einflussfaktoren (Determinanten) der Gesundheit und deren komplexes Zusammenspiel. Das Evidenzverständnis ist auch in der Ge-sundheitsförderung im Wandel und in internationaler Perspektive zeichnet sich ein Konsens ab. Wenn man Evidenzbasierung jedoch als Legitimationswissenschaft versteht, um auf diesem Wege die eigene Existenzberechtigung nachweisen zu wollen, fiele man hinter den bereits erreichten Stand zurück (in Deutschland: gesetzliche Legitimation als „Erbringungsleistung“ (Betrieblicher) Gesundheitsförderung der Krankenkassen). Unabhängig davon, wie der Evidenzbegriff gefasst wird, gilt: Eine einseitige Fokussierung auf Evi-denzbasierung als dem allgemeinen Qualitäts- oder „Muss“-Kriterium für „akzeptables“ Entschei-den und Handeln, für optimale Praxis und Politik im Handlungsfeld Gesundheitsförderung und dar-über hinaus, wird seit Jahren durch die zunehmende Verwendung des Begriffs „evidenzinformiert“ statt „evidenzbasiert“ relativiert (anfänglich im Bereich [Healthy Public] Policy, später auch in ande-ren Handlungsbereichen von Gesundheitsförderung und Public Health, z. B. bei wichtigen Ent-scheidungsprozessen). Das bedeutet nicht die Ablehnung der Forderung nach Evidenzbasierung, sondern die Anerkennung dessen, dass Evidenzbasierung zumeist nicht das alleinige Maß ist, auf dem optimale Entscheidungen und Maßnahmen im Bereich Gesundheitsförderung beruhen. Wie neuere Best-Practice-Ansätze reflektieren, ist „evidenzbasiert“ nur eines von mehreren wichtigen Kriterien für Qualität und nachhaltige Wirksamkeit von Interventionen. Auf Basis internationaler Arbeiten und Diskurse zur „evidenzbasierten Gesundheitsförderung“ ent-wickelte Gesundheitsförderung Schweiz ein neues Verständnis von Best Practice in der Gesund-heitsförderung und Prävention mit drei Dimensionen: Werte, Wissen, Kontext. Evidenzbasierung ist ein wesentliches Element der Wissensdimension. Alle drei Dimensionen sollen im alltäglichen Entscheiden und Handeln in der Gesundheitsförderung wiederholt reflektiert werden. (…) Insgesamt kommt es auf allen Gebieten der Gesundheitsförderung darauf an, die Evidenzbasis mittels wissenschaftlicher Evaluation und Qualitätsentwicklung zu verbessern. Auf der Grundlage des gegebenen wissenschaftlichen Kenntnisstandes sollte eine Plausibilisierung vorgenommen werden, dass mit den vorgeschlagenen Interventionen positive Effekte in einem grob abschätzba-ren Umfang erreichbar erscheinen, was in der Regel die Skizzierung eines Wirkungsmodells mit zu testenden Hypothesen umfassen wird. (…).“

Neues aus der Gesundheitsberichterstattung Abschluss der Datenerhebung der KIGGS Welle 2 Neu erschienen: Special Issue 3/2017 des Journal of Health Monitoring zum Abschluss der Daten-erhebung zur KiGGS Welle 2. Im August 2017 wurde die Feldphase der zweiten Folgeerhebung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2) been-det. Das aktuelle Special Issue des Journal of Health Monitoring gibt einen Überblick über die Me-thodik und wichtige Eckdaten der Studie sowie über fünf eigenständige, durch Kooperationspartner durchgeführte Module, die spezielle Aspekte der Gesundheit im Kindes- und Jugendalter näher be-leuchten: Ernährung (KiESEL und EsKiMo), Umwelt (GerES), psychische Gesundheit (BELLA) und Motorik (MoMo). Die Ausgabe ist über die RKI-Internetseite www.rki.de/journalhealthmonitoring frei zugänglich.

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Im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes ist auch der Bericht “Methodische Stu-die zur Durchführung von Mixed-Mode-Befragungen zur Gesundheit von Kindern und Jugendli-chen (Pilotstudie KiGGS Welle 2)” erschienen. In der methodischen Pilotstudie wurden verschie-dene Erhebungsdesigns in Vorbereitung von KiGGS Welle 2 geprüft. Der Bericht zur Pilotstudie KiGGS Welle 2 ist über die RKI-Internetseite frei verfügbar unter www.rki.de/gbe-beitraege. Weitere Informationen zum Gesundheitsmonitoring und zur Gesundheitsberichterstattung unter: www.rki.de

Migration und Gesundheit REFUGEE TOOLBOX Aufgrund der kulturellen und sprachlichen Barrieren kann sich die gesundheitliche Versorgung so-wohl von Geflüchteten als auch von Migrantinnen und Mig-ranten als eine große Herausforderung für alle Beteiligten darstellen. Nicht immer steht ein Dolmetscher zur Verfügung, der bei der Vermittlung von Informationen zur Seite steht. Als nützliches Tool steht hier die REFUGEE TOOLBOX (www.refugeetoolbox.org (RTB - ext. Link) zur Verfügung. Refugee Toolbox ist eine kostenfrei verfügbare online Daten-bank und bietet eine relevante Unterstützung für die medizinische Versorgung von Flüchtlingen so-wie für Migrantinnen und Migranten. Von Anamnesebögen über Informationsmaterial der einzelnen Erkrankungen in verschiedenen Sprachen bis hin zu den wichtigsten Guidelines zur Behandlung von geflüchteten Menschen sind viele hilfreiche Dokumente verfügbar. Genutzt werden kann die REFUGEE TOOLBOX von Ärztin-nen und Ärzten, anderem Gesundheitspersonal, freiwilligen HelferInnen, Mitarbeitern von Behör-den und Verwaltungen, aber auch von den Geflüchteten selber. Die Materialien sind Textdoku-mente, Internetseiten oder Videos auf Arabisch, Deutsch, Englisch, Farsi und vielen anderen Spra-chen. Darüber hinaus bietet die REFUGEE TOOLBOX auch eine Übersicht über wichtige Gesetzestexte, aktuelle Flüchtlingsstatistiken sowie "best pracice" Beispiele zur Integration. Alle Bereiche werden von ExpertInnen regelmäßig kontrolliert, überarbeitet und ergänzt. Derzeit liegt der Fokus auf dem deutschsprachigen Raum. Auch die Ärztekammer Sachsen informiert auf ihrer Homepage über die Toolbox. Textquelle: www.aeksa.de Mundgesundheit von Geflüchteten Die Mundgesundheit von Flüchtlingen entspricht etwa dem nationalen Stand der Bevölkerung vor 30 Jahren. Viele der Defizite könnten jedoch mit gezielter Prophylaxe und Prävention aufgefangen werden. Das sind einige Ergebnisse der repräsentativen Studie „Flüchtlinge in Deutschland - Mundgesundheit, Versorgungsbedarfe und deren Kosten“ der Universität Greifswald. www.tinyurl.com/y84qfelf

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Internetportal des Bundesministeriums für Gesundhei t Das Bundesministerium für Gesundheit stellt auf seiner Internetseite gesundheitsrelevantes Infor-mationsmaterial in vielen verschiedenen Sprachen bereit. www.migration-gesundheit.bund.de

Armut und Gesundheit Ohne Arzt und ohne Bleibe Neue Wege in der gesundheitlichen Versorgung von wohnungslosen Menschen in Stuttgart Guidos Füße heilen nicht. Er ist den ganzen Tag unterwegs, sucht Pfandflaschen, schlägt sich durch, übernachtet bei Bekannten oder in der Notunterkunft. Die offenen Wunden sind notdürftig versorgt, der letzte Arztbesuch liegt Jahre zurück. Aus Zeitmangel und Angst vor der Diagnose gehen viele Menschen nicht zum Arzt. Für Guido gibt es noch zahlreiche weitere Gründe. Was sagt er, wenn er nach seiner Adresse gefragt wird? Wird der Arzt oder die Ärztin Verständnis für seine dreckige Hose haben? Wird er überhaupt behandelt? Guido ist wohnungslos und – wie viele andere Menschen ohne eigene Wohnung – bei schlechter Gesundheit. Wie schlecht der Gesundheitszustand wohnungsloser Menschen ist, zeigt die SEE-WOLF-Studie (Seelische Erkrankungsrate in den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe), die bis-her umfangreichste Wohnungslosen-Studie Deutschlands. Zwischen 2010 und 2012 wurden woh-nungslose Menschen im Großraum München zu ihrem Gesundheitszustand befragt und unter-sucht. Die Ergebnisse sind eindeutig. Fast 65% der Befragten klagen über gesundheitliche Beein-trächtigungen und bei rund 75% bestehe eine psychiatrische Behandlungsbedürftigkeit. Trotz diesem hohen Behandlungsdarf und obwohl viele Menschen in Wohnungsnot krankenversi-chert sind, gehen nur wenige zu einem niedergelassenen Arzt. An diesem Punkt setzt MediA - Ge-sundheitliche Versorgung für Menschen in Wohnungsnot an. Das Kooperationsprojekt dreier Wohl-fahrtsorganisationen in Stuttgart ist im Januar 2017 gestartet und wird durch die Vector Stiftung ge-fördert. Ziel ist es, neue Zugänge zum Gesundheitssystem zu schaffen. Nicht mehr die Notauf-nahme des Krankenhauses soll die erste Anlaufstelle für Menschen in Wohnungsnot sein, sondern die Arztpraxis um die Ecke. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die vier Sozialarbeiter/innen, ein Psychiater und mehrere Ehren-amtliche in den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe präsent, bauen Vertrauen zu Besuchern und Bewohnern auf und vereinbaren für sie Behandlungstermine. Bei Bedarf begleiten sie Be-troffene bis in das Behandlungszimmer, erklären schwierige Fachausdrücke und helfen bei der Kommunikation mit Ärzten/innen. Regelmäßig bieten sie darüber hinaus Gespräche zur seelischen Gesundheit an. Guido hat mit der Unterstützung des Projektes eine Hausärztin gefunden, der er vertraut und die ihn regelmäßig be-handelt. Wohnungslos ist er immer noch, aber seinen Füßen geht es besser. Caritasverband für Stuttgart e.V., Olgastraße 46, 70182 Stuttgart, Tel. 0711 2387944 Ev. Gesellschaft Stuttgart e.V., Büchsenstraße 34-36, 70174 Stuttgart, Tel. 0711 2054291 Sozialdienst katholischer Frauen e.V., Heusteigstraße 46, 70182 Stuttgart, Tel. 0711 24892310 V.i.S.d.P. Peter Gerecke, Ev. Gesellschaft Stuttgart e.V., Büchsenstraße 34/36, 70174 Stuttgart

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Gesundheit – eine Frage des Geldes? Ein Veranstaltungsbericht Am 22.11. fand im Bischof-Moser Haus in Stuttgart die Veranstaltung der Liga der Wohlfahrts-pflege Stuttgart, in Kooperation mit der Stuttgarter Gesundheitskonferenz, statt. Sie beruhte auf der Erkenntnis, dass Armut auf Dauer krank macht, was zahlreiche Studien belegen. Auch in den Beratungs- und Betreuungssituationen der Wohlfahrtsverbände tauchen diese Fälle immer wieder auf. Selbst bei chronischen Erkrankungen wird der Gang zum Arzt gescheut. Die gesetzliche Kran-kenversicherung übernimmt nur noch die Kosten für verschreibungspflichtige Arzneimittel, nicht aber für notwendige, nicht verschreibungspflichtige Heilmittel. Viele hilfebedürftige Menschen müs-sen sich deshalb krankheitsbedingt verschulden. Dieser kritische Befund wirft Fragen nach der Leistungsfähigkeit unseres Systems der sozialen Si-cherung auf. Welche Hilfen können die Betroffenen heute noch erwarten? Diese Fragen diskutierten etwa 70 anwesende Interessierte und Fachleute mit den Referenten der AOK, dem Jobcenter und dem Sozialamt. So wurde in der Diskussion deutlich, dass z. B. die Ver-sorgung mit Brillen ein wichtiges Thema ist, die Krankenkassen aber nur ab einer hohen Dioptrien-zahl einen Zuschuss gewähren. Von Betroffenenseite wurde auch der Unmut deutlich, dass bei den Leistungsanbietern nicht immer die günstige Variante bei Brillen, Hörgeräten oder Zahnersatz angeboten wird, sondern gerne teurere Leistungen, die die Betroffenen hoch verschulden. Zudem fehlt es an ausreichenden Infos, ob und in welchem Umfang bei medizinisch notwendigen Leistun-gen z. B. über die Härtefallregelung im SGB II (Arbeitslosengeld II) bzw. die Regelung zu Sonder-bedarfen im SGB XII (Sozialhilfe) eine finanzielle Unterstützung möglich ist. Der Rat der Experten für alle diese Fälle war gleichlautend: Möglichst frühzeitig die sachbearbeitende Stelle in Kenntnis setzen und konkrete Anfragen/Anträge stellen. Insgesamt waren die Veranstalter mit der Resonanz der Veranstaltung zufrieden, auch wenn in diesem Jahr mehrheitlich Fachleute und Multiplikatoren die Infoveranstaltung besuchten, die diese Veranstaltung für ihre Beratungssituation nutzen konnten. Für die Liga Stuttgart ist dieses Thema noch nicht abgeschlossen, insbesondere die Informationen zu den rechtlich möglichen Hilfen für medizinisch notwendige Leistungen sowie Heil- und Hilfsmittel sind dringend zu verbessern. Sie wird daher weiter am Ball bleiben und sich für Verbesserungen in der gesundheitlichen Versorgung von Menschen mit schmalem Geldbeutel in Stuttgart einsetzen.

Männergesundheit Fachveranstaltung zur Männergesundheit Die Abteilung für Individuelle Chancengleichheit der Stadt Stuttgart in Kooperation mit der Gesund-heitskonferenz plant für den 20. Februar 2018 eine Fachtagung zum Thema Männergesundheit. Der Flyer zur Veranstaltung folgt in Kürze. Kontakte und aktuelle Informationen zu den Arbeitsgruppen und Themen erhalten Sie bei Herrn Heinz-Peter Ohm, E-Mail: [email protected] , Tel.: 0711 216-59414

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Dreitägige Studienreise - Männer – Bildung – Männer bildung 24.1. – 26.1.2018 Wie schon beim Vorgängerprojekt „Väter in der Familienbildung“ führen wir auch im Projekt „Män-ner – Bildung – Männerbildung“ eine dreitägige Studienreise durch, die uns nach Österreich und dort vor allem zu Mitgliedsorganisationen im Dachverband Männerarbeit Österreich (DMÖ) führen wird. Zielsetzung der Studienreise ist das Kennenlernen von Good-Practice-Beispielen, ein Ein-blick in den Stand der Männer- und Männerbildungsforschung, die Diskussion gelingender Ansätze und Zugänge im Bereich Männerbildung sowie Erfahrungsaustausch, Vernetzung und Praxistrans-fer. Am Mittwoch führt die Fahrt über Nürnberg (Gespräch mit dem ersten kommunalen Männerbeauf-tragten in Deutschland) nach Linz ins Familienzentrum Pichling, das einen Schwerpunkt im Be-reich Männerarbeit und -beratung setzt. Am Donnerstag geht es weiter nach Wien zum renommierten Männergesundheitszentrum MEN und einem Gespräch mit dem Leiter der männerpolitischen Grundsatzabteilung im Bundesministe-rium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz. In Graz steht dann ein Austausch im Institut für Männer- und Geschlechterforschung auf dem Pro-gramm, am Freitag geht es weiter nach Salzburg zum dortigen Männerbüro mit Schwerpunkt Män-nerbildung und -beratung. Diese Studienreise wird durch das EU-Programm Erasmus+ gefördert, eine Teilnahme ist insofern kostenfrei (Fahrtkosten, Programm, Unterkunft, Verpflegung). Wir reisen vsl. mit einem Kleinbus, Abfahrt Mittwoch 24.1. 8.30 Uhr, Rückkehr Freitag 26.1.2018 ca. 19.00 Uhr in Oberaichen. Bei Interesse melden Sie sich mit der Interessensbekundung an Frau Andrea Bernert-Bürkle, E-Mail: [email protected]

Veranstaltungen – Tagungen – Vorträge Benefizkonzert 05.01.18, Friedenskirche Stuttgart Am 5. Januar findet ein Benefizkonzert zugunsten der Überlebensfreunde Stuttgart statt: Vokalen-semble DeCantata, begleitet vom "Jungen Barockensemble" auf historischen Instrumenten: Weih-nachtskantaten von Gottfried Heinrich Stölzel Kontakt und weitere Informationen: Onkologischer Schwerpunkt Stuttgart e.V., Rosenbergstr. 38, 70176 Stuttgart Tel.: 0711 64558-80, E-Mail: [email protected], www.osp-stuttgart.de Der onkologische Schwerpunkt Stuttgart e.V. (OSP Stuttgart) ist ein Zusammenschluss aller onko-logischen Kliniken in Stuttgart und wurde 1986 gegründet. Er ist mit seinen 22 Organkrebszentren und ca. 8500 neuerfassten Krebspatienten pro Jahr der größte onkologische Schwerpunkt in Ba-den-Württemberg. Das oberste Ziel des OSPs ist es, die Situation von an Krebs erkrankten Men-schen zu verbessern.

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Zusammenhalt stärken – Vielfalt gestalten 15. – 17. Mai 2018, Stuttgart Der 81. Deutsche Fürsorgetag, ausgerichtet vom Deutschen Verein für öffentliche und private Für-sorge, beschäftigt sich mit Fragen nach modernen und zukunftsfesten sozialen Sicherungssyste-men und nach notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Er hat seinen Fokus auf den The-men Integration, Inklusion und Identitäten als Triebfedern des gesellschaftlichen Zusammenhalts und einer aktiven Zivilgesellschaft. www.deutscher-fuersorgetag.de Vortrag: Depression und Dysthymia Systemische Lösungen bei Stimmungstief und Antriebsmangel Mo 11.12.17, 19:00 – 21:00 Uhr Hospitalhof, Büchsenstr. 33 Depressionen gehören mittlerweile zu den häufigsten Gründen für Krankschreibungen. Ein syste-misches Verständnis betrachtet Depressionen und chronische Verstimmungen nicht nur biolo-gisch, sondern auch unter sozialen Aspekten. Systemische Therapie versucht, alternative Sicht-weisen zu klassischen medizinischen Erklärungsansätzen anzubieten und für Klienten fruchtbar zu machen. REFERENT: Herr Dr. med. Gerhard Dieter Ruf, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Psycho-therapie, systemischer Therapeut KOSTENBEITRAG: 7,00 € / 5,00 € Veranstalter: Evang. Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart Vortrag und Podiumsgespräch: Kinder machen - Neue Reproduktionstechnologien und die Ordnung der Familie Mi 13.12.17, 18:00 – 20:00 Uhr Hospitalhof, Büchsenstr. 33 Immer mehr Babys werden mit medizinischer Unterstützung gezeugt. Diese Kinder, Samenspen-der und Leihmütter sind die neuen Akteure der Reproduktionsmedizin – doch was bedeutet das für unser Verständnis von Familie? Was passiert, wenn biologische Elternschaft sich von sozialer ent-fernt? Dürfen wir alles was wir wollen und wollen wir alles was wir dürfen? Brauchen wir ein neues Fortpflanzungsmedizingesetz? Mit Herrn Prof. Dr. Andreas Bernard, Kulturwissenschaftler, Professor am »Center for Digital Cul-tures« der Leuphana Universität Lüneburg, Journalist und Autor Podiumsgespräch mit Herrn Prof. Dr. med. Franz Geisthövel, Reproduktionsmediziner; Frau Ca-rina Dorneck, Juristin; Frau Dr. med. Marion Janke, Ärztin und Psychotherapeutin, Frau Hilde Mattheis, MdB KOOPERATION: pro familia Baden-Württemberg, Evang. Bildungszentrum Hospi-talhof, Friedrich-Ebert-Stiftung KOSTENBEITRAG entfällt Veranstalter: Evang. Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart

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Ausschreibungen Förderprogramm „GUT BERATEN!“ Das Förderprogramm „Gut Beraten!“ ist ab sofort wieder ausgeschrieben und es sind weitere Themenschwerpunkte hinzugekommen. Neben dem „Ländlichen Raum“ ist es nun auch möglich, Bewerbungen für die Themen „Integration“ und „Quartiersentwicklung“ einzureichen. Weitere Details und Informationen zu den Ausschreibungszeiträumen sowie die Bewerbungsunter-lagen finden Sie auf folgender Homepage: www.allianz-fuer-beteiligung.de

Hinweise Der Newsletter der Stuttgarter Gesundheitskonferenz erscheint etwa dreimal jährlich. Wenn Sie über interessante Aktivitäten berichten oder auf eine Veranstaltung hinweisen möchten, bitten wir Sie um Zusendung Ihres Beitrags als Word-Datei, maximal ½-seitige DIN A4 Seite (längere Texte nach Absprache).

Nächster Einsendeschluss für Textbeiträge:

15. März 2018

Impressum: Landeshauptstadt Stuttgart Gesundheitsamt Heinz-Peter Ohm Friedrichstr. 13 70174 Stuttgart Telefon 0711 216-59414 Weitere Informationen zur Gesundheitskonferenz finden Sie im Internet unter www.stuttgart.de/gesundheitskonferenz