8
metall aktuell Informationen der IG Metall Völklingen für Vertrauensleute, Betriebsräte, Jugend- und Auszubildendenvertreter, Schwerbehindertenvertreter Ausgabe 24 | Mai 2020 Auf ein Wort - liebe Kolleginnen und Kollegen, die Corona-Pandemie hat unsere Gesellscha, unsere Betriebe und unsere Beschäigten in einer Art und Weise erwischt, wie es wohl kaum jemand für möglich gehalten hätte. Die Bundes- und Landesregierungen haben schnell und konsequent eine Reihe von Maßnahmen beschlossen und auf den Weg gebracht, um die Pandemie einzudäm- men und unser Gesundheitssystem vor deutlichen Über- lastungen zu schützen. Dies ist bei weitem nicht in allen Ländern in Europa und der Welt gelungen. Internationale Solidarität ist nun erforderlich, um eine weltweite sich ausbreitende Pandemie wirkungsvoll zu bekämpfen. Natürlich gibt es auch zurecht Diskussionen über die Effektivität, den Nutzen und den Sinn der einzelnen Maß- nahme. Erfahrungen mit einer derartigen Ausnahmesitu- ation hat zunächst einmal niemand und von daher muss und werden wir als Gesellscha auch hinzulernen müs- sen, welche Instrumente sich am Ende bewährt haben und welche nicht. Als IG Metallerinnen und Metaller sind wir ebenfalls stark betroffen, da es sich auch insbesondere um Ein- schränkungen unserer Grundrechte handelt. So ist das Versammlungsverbot in Zeiten der Kontaktbeschränkun- gen genauso betroffen, wie die Ausübung der Religions- freiheit oder auch das einfache überqueren nationaler Grenzen im Schengenraum. Deshalb ist es gesellschas- politisch von großer Bedeutung, so schnell wie möglich wieder in eine erträgliche Normalität zurückzuschalten. Der Lockdown darf keinen Tag länger andauern als notwendig, alles andere wäre schädlich für unsere Demokratie. Wann es soweit sein wird, das weiß heute noch niemand, aber sicherlich ist es richtig, dass wir hier einen langen Atem haben müssen und der Rückweg zur Normalität über viele einzelne Etappen laufen wird. Ein Corona-Effekt wird uns auch nach diesem Weg sicher weiter begleiten. Wie geht es weiter mit der Verlagerung von Produkten? Muss tatsächlich alles dort produziert werden, wo der Profit am höchsten und die Sozialbedin- gungen wohlmöglich amschlechtesten sind? Wie geht es weiter in den Betrieben? Welche Betriebe und Arbeits- plätze sind gefährdet und wie entwickeln sich während und nach Corona unsere Arbeits- und Lebensbedingun- gen weiter? Alle diese Fragen können heute nicht im Details beantwortet werden. Aber nach der Coronazeit weiterhin starke Gewerkschaen, starke Betriebsräte, starke Vertrauensleute und eine handlungsfähige IG Metall im Betrieb und in der Gesellscha zu haben, das ist zumindest eine Antwort darauf, wie wir als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diese Debatte gehen sollten. Zusammen stark werden, zusammen stark sein, zusammen stark bleiben, so muss unsere Antwort auf die neuen Herausforderungen lauten. Lars Desgranges Ralf Cavelius 1. Bevollmächtigter 2.Bevollmächtigter

Ausgabe 24 | Mai 2020 metall aktuell · 2020-04-29 · Plakoma Maurer, Michael 3 Rhenus LMS D'Angelo, Filippo 1 Tuillier, Alois 1 Zapp, Stefan 1 Saar - Hartmetall und Werkzeug Spies,

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ausgabe 24 | Mai 2020 metall aktuell · 2020-04-29 · Plakoma Maurer, Michael 3 Rhenus LMS D'Angelo, Filippo 1 Tuillier, Alois 1 Zapp, Stefan 1 Saar - Hartmetall und Werkzeug Spies,

metallaktuell Informationen der IG Metall Völklingen für Vertrauensleute, Betriebsräte, Jugend- und Auszubildendenvertreter, Schwerbehindertenvertreter

Ausgabe 24 | Mai 2020

Auf ein Wort - liebe Kolleginnen und Kollegen, die Corona-Pandemie hat unsere Gesellscha�, unsere

Betriebe und unsere Beschä�igten in einer Art und

Weise erwischt, wie es wohl kaum jemand für möglich

gehalten hätte.

Die Bundes- und Landesregierungen haben schnell und

konsequent eine Reihe von Maßnahmen beschlossen

und auf den Weg gebracht, um die Pandemie einzudäm-

men und unser Gesundheitssystem vor deutlichen Über-

lastungen zu schützen. Dies ist bei weitem nicht in allen

Ländern in Europa und der Welt gelungen. Internationale

Solidarität ist nun erforderlich, um eine weltweite sich

ausbreitende Pandemie wirkungsvoll zu bekämpfen.

Natürlich gibt es auch zurecht Diskussionen über die

Effektivität, den Nutzen und den Sinn der einzelnen Maß-

nahme. Erfahrungen mit einer derartigen Ausnahmesitu-

ation hat zunächst einmal niemand und von daher muss

und werden wir als Gesellscha� auch hinzulernen müs-

sen, welche Instrumente sich am Ende bewährt haben

und welche nicht.

Als IG Metallerinnen und Metaller sind wir ebenfalls

stark betroffen, da es sich auch insbesondere um Ein-

schränkungen unserer Grundrechte handelt. So ist das

Versammlungsverbot in Zeiten der Kontaktbeschränkun-

gen genauso betroffen, wie die Ausübung der Religions-

freiheit oder auch das einfache überqueren nationaler

Grenzen im Schengenraum. Deshalb ist es gesellscha�s-

politisch von großer Bedeutung, so schnell wie möglich

wieder in eine erträgliche Normalität zurückzuschalten.

Der Lockdown darf keinen Tag länger andauern als

notwendig, alles andere wäre schädlich für unsere

Demokratie. Wann es soweit sein wird, das weiß heute

noch niemand, aber sicherlich ist es richtig, dass wir hier

einen langen Atem haben müssen und der Rückweg zur

Normalität über viele einzelne Etappen laufen wird.

Ein Corona-Effekt wird uns auch nach diesem Weg sicher

weiter begleiten. Wie geht es weiter mit der Verlagerung

von Produkten? Muss tatsächlich alles dort produziert

werden, wo der Profit am höchsten und die Sozialbedin-

gungen wohlmöglich amschlechtesten sind? Wie geht es

weiter in den Betrieben? Welche Betriebe und Arbeits-

plätze sind gefährdet und wie entwickeln sich während

und nach Corona unsere Arbeits- und Lebensbedingun-

gen weiter?

Alle diese Fragen können heute nicht im Details

beantwortet werden. Aber nach der Coronazeit

weiterhin starke Gewerkscha�en, starke Betriebsräte,

starke Vertrauensleute und eine handlungsfähige

IG Metall im Betrieb und in der Gesellscha� zu

haben, das ist zumindest eine Antwort darauf, wie wir

als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diese

Debatte gehen sollten.

Zusammen stark werden, zusammen stark sein,

zusammen stark bleiben, so muss unsere Antwort auf

die neuen Herausforderungen lauten. Lars Desgranges Ralf Cavelius 1. Bevollmächtigter 2.Bevollmächtigter

Page 2: Ausgabe 24 | Mai 2020 metall aktuell · 2020-04-29 · Plakoma Maurer, Michael 3 Rhenus LMS D'Angelo, Filippo 1 Tuillier, Alois 1 Zapp, Stefan 1 Saar - Hartmetall und Werkzeug Spies,

2

NEUAUFNAHMEN AUGUST 2019 - APRIL 2020

GEMEINSAM LEGEN WIR WEITER ZU... Dillinger Hüttenwerke

JAV 69

Fischer, Michael 12

Schweitzer, Detlef 5

Seinsoth, Roland 4

Becker, Michael 3

Falk, Elke 3

Dirks, Joshua 2

Avan, Muharrem 1

Bauer , Jürgen 1

Becker, Michelle 1

Böhm, Ralf 1

Caramazza, Luca 1

Henz, Thomas 1

Jannasch, Marc 1

Krahn , Antoine 1

Kreis, Maximilian 1

Krutten, Stefan 1

Küper , Frank 1

Philippi, Patrick 1

Quinten, Georg 1

Schneider, Jörg 1

Schwickerath, Rainer 1

Vier, Jens 1

Saarstahl AG Werk Völklingen

JAV 50

Ahr, Stephan 14

Risch, Stefan 2

Schulz, Wolfgang 2

Bürtin, Frank 1

Degen, Lars 1

Detambel, Michael 1

Driessler, Dirk 1

Felten, Florian 1

Hassel, Silke 1

Hayo, Andreas 1

Mathis, Michael 1

Ressing, Wolfgang 1

Samson, Michael 1

Werdehausen, Uwe 1

Ziegler, Dietmar 1

Ford Werke GmbH Saarlouis

JAV 13

Acar, Özal 5

Di Natali, Giovanni 3

Hirtz, Nicole 3

Thal , Markus 3

Sekhriou, Martin 2

Acar, Serkan 1

Agirman, Ömer 1

Albas, Halil 1

Arenz, Markus 1

Bleistein, Manfred 1

De-Nicolo, Renato 1

Faust, Udo 1

Gaeng, Martin 1

Gattone, Pino 1

Heine , Alexander 1

Hilden, Christophe 1

Kirsten, Marc 1

Mameri, Rachid 1

Marullo, Giuseppe 1

Marullo, Manuel 1

Nicles, Michelle 1

Özdemir, Goeksal 1

Pohl, Martin 1

Prister, Stephane 1

Reiter Frederik 1

Sarg, Kai 1

Schmidt, Kai 1

Adient Saarlouis

Jungbluth, Jörg 3

Automotive Industry Support

Leroy, Violette 1

Pitz, Steven 1

Bartz Werke GmbH

Becker, Werner Albert 1

Müller, Reinhold 1

DF Lochbleche

Fortuin, Adrian 2

Dürr Assembly

Altmeyer, Patrick 1

Bohr, Gerd 1

Bonner, Jürgen 1

Fugmann, Thomas 1

Kirsch, Andre 1

Facil SLS

Bies, David 1

Helvetia Packaging AG

Göhlich, Max 9

Alt, Hans-Werner 2

Ehl, Nikolas 2

Hoff, David 1

Homanit

Brachmann, Norman 1

Hissler, Roman 1

Schröder, Sarah 1

Schuh, Michael 1

ISL Assembly Solutions

Göller, Markus 10

Ala, Emrah 1

Metzler, Ralf 1

Stauch, Jörg 1

iSL Automotive

Kirsch, Josef 2

Umbach, Sascha 1

iSL Innovative System Logistik

Kopp, Eric 1

Pierron, Sven 1

Kleinbetriebe

Kadouri, Mekki 1

LAKAL

Witerwall, Stephen 4

Calcagno, Paolo 1

Kakhi, Wardan 1

Posuchov, Anastasia 1

Rimer , Eugen 1

MEWA Textil-Service

Zintel , Andrea 4

Sauder, Oliver 1

Theobald, Doreen 1

MHA ZENTGRAF

Indeklee, Thomas 3

Thieser, Katja 1

Motus Headliner

Tiefensee-Naaber, Gisela 4

Schramm, Axel 2

Steffes, Heike 2

Dar, Rekar 1

Doll , Tanja 1

Funke, Wolfgang 1

Kohr, Valentin 1

Martin, Sandra 1

Nedschroef Beckingen

Sauer , Bodo 5

Lauer, Gerfried 2

Kaya, Mitat Can 1

Page 3: Ausgabe 24 | Mai 2020 metall aktuell · 2020-04-29 · Plakoma Maurer, Michael 3 Rhenus LMS D'Angelo, Filippo 1 Tuillier, Alois 1 Zapp, Stefan 1 Saar - Hartmetall und Werkzeug Spies,

3

Nedschroef Fraulautern

Lo-Scrudato, Nicolo 5

Karaca, Beyazit 2

Müller, Thomas 1

Nemak

Petrovic, Toni 9

Haupert, Heiko 2

Schwartz, Wolfgang 2

Petzel, Dirk 1

Piluso, Gianfranco 1

Vierig, Marco 1

Plakoma

Maurer, Michael 3

Rhenus LMS

D'Angelo, Filippo 1

Tuillier, Alois 1

Zapp, Stefan 1

Saar - Hartmetall und Werkzeug

Spies, Stefan 1

Saar-Bandstahl

Scherer, Maria 1

Saar-Lager- und Profiltechnik

Miller, Harri 1

Thiebaut, Brandon 1

SOGEFI Germany

Weber, Daniel 1

Stahlwerk Bous

Glauben, Hans-Werner 7

Gorges, Frank 2

Stute

Deichler, Dirk 1

Lieber, Andreas 1

Tenneco Automotive

Bartlau, Roman 1

Torpedo Garage Saarland

Falzone, Ilenia 1

Tosch Präzisionsteile

Adam, Christoph 1

Wolf & Cie

Schneider, Carsten 4

Rentner*in

Duckstein, Karin 1

Geibel, Hans-Peter 1

Fremdwerber aus einer anderen GS

Müller, Jürgen 2

Geschä8sstelle 16

Gesamt 409 im Zeitraum

August 2019 - April 2020

BERATUNG UND HILFE DURCH EXPERTEN IM ARBEITS- UND SOZIALRECHT Mitglieder der IG Metall bekommen in allen arbeits- und

sozialrechtlichen Fragen kostenlose Rechtsberatung. Und

wenn es vor Gericht geht, auch Prozessvertretung. Wenn

es um den Arbeitsplatz und damit um die wirtscha�liche

Existenz geht, sollten Arbeitnehmer*innen sich im Fall des

Falles darauf verlassen können, dass sie den besten

Rechtsschutz haben. IG Metall-Mitglieder haben diese

Gewissheit. Sie können auf die Experten der IG Metall set-

zen und sich kostenfrei beraten lassen. Bei Streitigkeiten

vor Gericht werden sie durch spezialisierte Jurist*innen

vertreten.

Der Rechtsschutz beginnt mit der Beratung

Eine normale Rechtsschutzversicherung wird so früh gar

nicht erst tätig. Denn anders als bei einer Versicherung

beginnt der gewerkscha�liche Rechtsschutz schon bei der

Beratung über einen Sachverhalt. Gemeinsam mit

den Betroffenen wird dann über mögliche weitere Schritte

entschieden. Die Zuständigen in der Geschä�sstelle

prüfen u. a. Arbeitsverträge, Arbeitszeugnisse und AuMe-

bungsverträge. Sie checken Lohn- und Gehaltsabrechnun-

gen und fordern mögliche Ansprüche für ihr Mitglied ein ―

zunächst außergerichtlich, notfalls auch vor Gericht.

Ob Prüfung und Beratung, Prozessvertretung vor Gerichten

oder Behörden: Mitgliedern entstehen keinerlei Kosten.

Auch im sozialrechtlichen Bereich sind wir für euch da.

Egal ob es um negative Bescheide oder um die

Durchsetzung sozialrechtlicher Ansprüche geht.

Die Themen, die Gegenstand gerichtlicher Auseinander-

setzungen werden, sind breit gestreut. Beispiele dafür

sind:

▸ Abmahnungen oder Kündigungen

▸ Durchsetzung von Tarif- oder Sozialplanansprüchen

▸ Fragen der Eingruppierung oder zur Entgeltabrechnung

▸ Zulässigkeit von befristeten Arbeitsverhältnissen

▸ Urlaubsansprüche

▸ die Höhe des Rentenbescheids, des Erwerbslosen- oder

Krankengeldes.

Bei einem arbeits- oder sozialrechtlichen Problem gilt:

Erste Anlaufstelle für Mitglieder ist die IG Metall Völklin-

gen. Alle Ansprechpartner findet ihr unter:

www.igmetall-voelklingen.de/kontakt/ansprechpartner

Page 4: Ausgabe 24 | Mai 2020 metall aktuell · 2020-04-29 · Plakoma Maurer, Michael 3 Rhenus LMS D'Angelo, Filippo 1 Tuillier, Alois 1 Zapp, Stefan 1 Saar - Hartmetall und Werkzeug Spies,

4

Lars, aktuell fahren viele Betriebe Kurzarbeit, durch die

Beschränkungen wegen der Corona-Krise ist Eure Arbeit

auch anders. Wie arbeitet ihr aktuell?

Die IG Metall Völklingen ist voll handlungsfähig. Wir

arbeiten zur Zeit im Schichtdienst, die hauptamtlichen

Kolleginnen und Kollegen gehen dazu tageweise ins

Home-Office. Sitzungen und Schulungen finden weitest-

gehend über Onlinemedien statt. In Ausnahmefällen gibt

es auch Präsenztermine in der Geschä�sstelle oder im

Betrieb. Dabei handeln wir strickt an die Vorgaben des

RKI und der Politik. Auch der gewerkscha�liche Recht-

schutz ist uneingeschränkt verfügbar. Wir stehen unseren

Mitgliedern über E-Mail, Telefon und bei Bedarf auch

persönlich zur Verfügung.

Was beschä8igt eure Mitglieder aktuell am meisten?

Welche Fragen / Probleme haben sie?

Wir haben durch die Arbeit unserer Betriebsräte in vielen

Betrieben gute Kurzarbeitsvereinbarungen abschließen

können. Auch tarifvertraglich konnten wir mitten in der

Pandemie in der Metall- und Elektroindustrie einen

Solidartarifvertrag abschließen, aus dem Aufzahlungen

zum Kurzarbeitergeld finanziert werden können.

Dennoch haben unsere Mitglieder Einkommensverluste

unterschiedlicher Größe zu verkra�en. In manchen Bran-

chen und Betrieben gibt es überhaupt keine Aufzahlung

zum Kurzarbeitergeld, deshalb fordern wir politisch, dass

das Kurzarbeitergeld von 60 bzw. 67 Prozent in dieser

Krise erhöht werden muss.

Zudem wird es in den nächsten Tagen um die Frage

gehen, wie die Industrie in vielen Bereichen langsam

wieder hoch gefahren werden kann und wie der Schutz

der Beschä�igten am Arbeitsplatz umgesetzt wird.

Können wir aus der aktuelle Situation was für die Zukun8

lernen?

Wir können daraus lernen, dass die großen Probleme nur

solidarisch angepackt und gelöst werden können. Und wir

müssen lernen, dass wir eben nicht jedes Produkt,

welches Systemrelevant ist, im billigerem Ausland

fertigen müssen, um die Marge nochmals weiter zu

steigern. Das gilt für Schutzmasken und Beatmungs-

geräte, es gilt aber auch für andere Industriezweige wie

beispielsweise die Stahlindustrie, den Fahrzeug- oder den

Maschinenbau.

Deutschland ist ein starkes Land mit einem intakten

Gesundheits- und Gesellscha�ssystem und einer starken

Industriekultur, das ist ein bedeutender Wert an sich. Das

müssen wir uns bewahren, nur auf billig und Gewinnmaxi-

mierung zu setzen, dass ist zu kurz gedacht, das hat die

Corona-Krise deutlich gemacht.

Wie geht es nach der Krise weiter?

Das bleibt die große Frage, die wir gesellscha�lich

beantworten müssen. Wir müssen beantworten, ob wir

tatsächlich wichtige oder neudeutsch „systemrelevante“

Produkte ins Ausland verlagern, um Profite zu maximieren

oder ob wir diese Dinge in Europa und in Deutschland

fertigen können.

Die Digitalisierung gibt uns unter anderem auch die

Chance verlagerte Produkte wieder hier zu fertigen. In

jedem Fall muss sich die Frage, wie es nach der Krise

weiter geht, mit der Sicherung und dem NeuauTau von

Arbeitsplätzen beschä�igen.

Zudem brauchen wir ein Gesundheitssystem, das

leistungsfähig bleibt, ein Gesundheitssystem, das für alle

gleichermaßen gilt. Der Pandemie ist es egal, ob jemand

privat oder gesetzlich versichert ist, alle haben Anspruch

auf einen hohen qualitativen Leistungsapparat im

Gesundheitssystem.

Wir brauchen stabile Löhne und Renten, damit die

Konjunktur wieder in Fahrt kommt. Wir brauchen

eine Anhebung des gesetzlichen Mindestlohnes und eine

längere Bezugsdauer beim Arbeitslosengeld.

Kurz um, wir brauchen eine Erneuerung des Sozialstaates

und dafür brauchen wir Investitionen in Bildung und

Infrastruktur, starke Gewerkscha�en und mutige

politische Entscheidungen.

IM GESPRÄCH MIT LARS DESGRANGES 1. BEVOLLMÄCHTIGTER DER IG METALL VÖLKLINGEN Viele Kolleginnen und Kollegen sind wegen der Corona-Pandemie in Kurzarbeit. Die IG Metall Völklingen ist weiterhin

für alle Mitglieder da.

Page 5: Ausgabe 24 | Mai 2020 metall aktuell · 2020-04-29 · Plakoma Maurer, Michael 3 Rhenus LMS D'Angelo, Filippo 1 Tuillier, Alois 1 Zapp, Stefan 1 Saar - Hartmetall und Werkzeug Spies,

5

KURZARBEITERGELD STEIGT - NUR UNZUREICHEND Nach wochenlangem Druck der Gewerkscha�en und der

Betriebsräte erhöht die Regierungskoalition das

Kurzarbeitergeld. 60 Prozent vom normalen Netto: Mit dem

bisherigen Kurzarbeitergeld kommen viele Beschä�igte

kaum über die Runden. IG Metall und Betriebsräte haben

deshalb vielerorts Aufzahlungen ausgehandelt, per Tarif-

vertrag oder per Betriebsvereinbarung. Doch in manchen

Branchen haben Tarifverträge und Betriebsräte Selten-

heitswert. Dort brauchen die Beschä�igten die Hilfe der

Politik.

Nach wochenlanger Kampagne der IG Metall haben die

Spitzen der großen Koalition nun reagiert. Das Kurzarbei-

tergeld wird angehoben. Auch die IG Metall Völklingen und

ihre Betriebsräte waren hierbei federführend aktiv, so

haben wir alle in unserem Wirkungsbereich gewählten

Mitglieder des Bundestages angeschrieben und auf die

Situation aufmerksam gemacht.

„Eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes ist wichtig, dass

die Kolleginnen und Kollegen bei dieser schweren Pande-

mie über die Runden kommen. Es ist aber auch wichtig,

dass die Nachfrage nicht noch stärker rückläufig ist und

die Wirtscha� irgendwann auch wieder Hochfahren kann“,

so Lars Desgranges, 1. Bevollmächtigter der IG Metall.

Das ändert sich beim Kurzarbeitergeld:

▸ Ab dem vierten Monat Kurzarbeit erhöht sich das Kurzar-

beitergeld auf 70 bzw. 77 Prozent.

▸ Ab dem siebten Monat erhöht sich das Kurzarbeitergeld

auf 80 bzw. 87 Prozent.

Die Voraussetzung für eine Aufstockung ist, dass die

Arbeitszeit sich um mindestens 50 Prozent aufgrund von

Corona reduziert hat. Dies gilt bis zum 31. Dezember 2020.

Die Regierungskoalition erweitert die Hinzuverdienstmög-

lichkeiten für Beschä�igte in Kurzarbeit: Kün�ig dürfen

Kurzarbeiterinnen und Kurzarbeiter aller Berufe bis zur

vollen Höhe ihres bisherigen Monatseinkommens

hinzuverdienen. Diese Regelung gilt ab 1. Mai bis zum

31. Dezember 2020.

Das ändert sich beim Arbeitslosengeld:

Die Regierungskoalition verlängert außerdem die Bezugs-

dauer des Arbeitslosengelds I (ALG I) um drei Monate für

diejenigen, deren Anspruch auf ALG I zwischen dem 1. Mai

und 31. Dezember 2020 enden würde.

Die IG Metall Völklingen bewertet diese neuen Regelungen

als zu kleinen Schritt in die richtige Richtung.

80 bzw. 87 Prozent Kurzarbeitergeld muss während dieser

Ausnahmekrise ab dem ersten Tag und nicht erst ab dem

vierten bzw. siebten Monat gezahlt werden.

Hier hätten wir uns von der Regierung deutlich mehr Mut

gewünscht, aber scheinbar sah sich die große Koalition

aus CDU und SPD, auch aufgrund von unterschiedlichen

Positionen, hierzu nicht im Stande.

Umso wichtiger bleibt es daher, heute als auch in Zukun�,

starke Tarifpartner und starke Betriebsparteien zu haben,

die mit ihrem Wirken gesetzliche Regelungen deutlich

auTessern können.

Unter der anhaltenden Corona-Pandemie hat die IG Metall

zum Schutz ihrer Mitglieder entschieden, in allen IG Metall-

Bildungszentren den Seminarbetrieb vor Ort vorerst bis

zum 31. Mai 2020 auszusetzen. Gleiches gilt auch für

unsere Seminare, die wir im Bildungszentrum der Arbeits-

kammer in Kirkel durchführen. Alle Seminare, die in diesem

Zeitraum stattfinden sollten, wurden storniert und alle

unsere davon betroffenen Kolleginnen und Kollegen

entsprechend informiert.

Gleichzeitig haben die Bildungsstätten der

IG Metall und verschiedene Fachbereiche

weitere Qualifizierungsangebote in Form von

sogenannten Webinaren“ (internetbasierte

Seminare - Videokonferenz) entwickelt. Ob zu den Themen

des neuen Solidartarifvertrages der Metall- und Elektroin-

dustrie, Qualifizierungsangebote für Betriebsräte bezüglich

Corona, Kurzarbeit, Mobiles Arbeiten oder Arbeitsrecht,

werden entsprechende Schulungsveranstaltungen online

angeboten, die unter nachfolgenden Internetlink detaillier-

ter beschrieben sind: www.extranet.igmetall.de/view_57705.htm

Wann die Bildungsarbeit wieder in den Normalbetrieb

übergehen kann, das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht

abzuschätzen. Sobald dies der Fall sein wird, werden wir

entsprechend informieren. Weitere Informationen zum

Thema Weiterbildung und entsprechende Angebote findet

ihr zudem auch im Extranet der IG Metall.

QUALIFIZIERUNG GEHT WEITER -BILDUNGSZENTREN DERZEIT GESCHLOSSEN

Copyright: PantherMedia / Tatiana Popova

Page 6: Ausgabe 24 | Mai 2020 metall aktuell · 2020-04-29 · Plakoma Maurer, Michael 3 Rhenus LMS D'Angelo, Filippo 1 Tuillier, Alois 1 Zapp, Stefan 1 Saar - Hartmetall und Werkzeug Spies,

6

TARIFERGEBNIS METALL– UND ELEKTROINDUSTRIE Die IG Metall Mitte und die Arbeitgeberverbände der

Mittelgruppe und Thüringens haben ein Tarifergebnis für

die Beschä�igten in der Metall- und Elektroindustrie in

Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen

erzielt.

Der Tarifvertrag sieht unter anderem Regelungen vor, die

in der Corona-Krise den Umgang mit Kurzarbeit und die

Freistellung bei Engpässen in der Kinderbetreuung

erleichtern. Die IG Metall Mitte und die Arbeitgeberverbän-

de haben in sehr schwierigen Zeiten den Fokus auf die

Sicherung von Beschä�igung und Einkommen gelegt.

Darüber hinaus fordert die IG Metall in dieser Krisensitua-

tion, die soziale Verantwortung der Arbeitgeber ein. Viele

Unternehmen zeigen dies aktuell, indem sie Vereinbarun-

gen zur Aufstockung bei Kurzarbeit abgeschlossen haben.

Dort, wo dies noch nicht geschehen ist, fordern wir die

Arbeitgeber auf, schnellstens auf unser Angebot zu ent-

sprechenden Tarifverträgen einzugehen.

Auch die Politik ist in der Verantwortung: "Auch

Beschä�igte benötigen jetzt ein Schutzschild, um ihren

Lebensstandards sichern, um ihre Mieten zahlen, um

ausstehende Kredite und laufende Kosten weiter

bedienen zu können. Das Kurzarbeitergeld muss dringend

aufgestockt werden. Wir fordern die Bundesregierung auf,

auch den Beschä�igten in Branchen und Unternehmen

ohne TariTindung, eine Mindestsicherung von 80 Prozent

zu ermöglichen. Dies verlangt die Verpflichtung der

Arbeitgeber zur Weitergabe des Arbeitnehmeranteils an

den erstatteten Sozialversicherungsbeiträgen an die

Beschä�igten. Die Rechtsverordnung ist entsprechend zu

korrigieren", so Lars Desgranges, 1. Bevollmächtigter der

IG Metall Völklingen.

Nun ist auch der Weg für die neuen tarifvertraglichen Re-

gelungenfrei . Kern des erzielten Tarifergebnisses ist zum

einen der Abschluss eines "Solidaritätstarifvertrages", um

den Beschä�igten in der Krise und in der Kurzarbeit

finanziell unter die Arme zu greifen sowie die wieder in

Kra�setzung des Tarifvertrages "Zukun� in Arbeit 2020".

Die bestehenden Entgelttabellen werden zudem wieder in

Kra� gesetzt und bestehen somit bis zum 31.12.2020

weiter.

In der Frage der Neuregelung der Nachtschichtzuschläge

in der Metall- und Elektroindustrie gibt es ebenfalls einen

Verhandlungsabschluss. Hier gab es bereits seit längerem

rechtliche Unklarheiten im Zusammenhang mit unregel-

mäßiger und regelmäßiger Nachtarbeit. Die neuen Rege-

lungen, insb. höhere Zuschlagssätze in der „Dunklen

Nacht“ von 0 - 4 Uhr, werden ab dem 01.07.2022 in Kra�

treten und sich in den nächsten Jahren weiter steigern.

Für weitere Informationen rund um den Tarifabschluss in

der Metall- und Elektroindustrie verweisen wir auf unsere

Homepage: www.igmetall-voelklingen.de/tarif/

Solidar-Tarifvertrag: Verminderung sozialer Härten bei Kurzarbeit

Page 7: Ausgabe 24 | Mai 2020 metall aktuell · 2020-04-29 · Plakoma Maurer, Michael 3 Rhenus LMS D'Angelo, Filippo 1 Tuillier, Alois 1 Zapp, Stefan 1 Saar - Hartmetall und Werkzeug Spies,

7

Auch die Wahlen unserer IG Metall-

Vertrauensfrauen und -männer ist

durch die Corona-Pandemie aus dem

Plan geraten. In der überwiegenden

Anzahl der Betriebe hatten wir für die

Monate März und April 2020 Konzep-

te, Ideen und Materialien für die Wahl

unserer gewerkscha�lichen Vertrau-

ensleute entwickelt. Aber Corona-

bedingt mussten wir dies aufschie-

ben.

Im Nachgang zum Gewerkscha�stag

und der damit verbundenen aktuali-

sierten IG Metall-Satzung, gehört die

Wahl unserer über 1.500 Vertrauens-

frauen und -männer zu unserem

gewerkscha�lichen Selbstverständ-

nis und bilden ein stabiles und hand-

lungsfähiges Netzwerk in unseren

Betrieben.

Mit speziellen Angeboten und Semi-

naren ist dies eine gute Tradition und

gleichzeitig Verpflichtung unsere Ver-

trauensleute an vielen Entwicklungs-

und Entscheidungsprozessen zu be-

teiligen. Neben regelmäßigen Infor-

mationen, Qualifikation und unzähli-

gen Zusammenkün�en ist dies bis-

lang auch eine tragende Säule unse-

rer IG Metall-Arbeit in der Region.

Auch die Unterstützung der Arbeit

unserer IG Metall-Betriebsräte ist ein

wesentlicher Bestandteil der Vertrau-

ensleutearbeit. Neben unseren rund

400 Betriebsrätinnen und Betriebsrä-

ten sind wir mächtig stolz auf unser

regionales Netzwerk der 1.500

IG Metall-Vertrauensleute.

Bedingt durch die Kurzarbeit von etwa

der Häl�e unserer aktiven Mitglieder

und staatlicher Versammlungsverbo-

te hat der Vorstand der IG Metall den

Wahlzeitraum bis in den Herbst die-

ses Jahres verlängert. Unter Berück-

sichtigung der Abstandsgebote, der

Hygiene- und sonstigen Schutzvor-

schri�en überarbeiten wir derzeit die

betriebsindividuellen Konzepte und

werden nach der Sommerphase einen

neuen Anlauf zu den IG Metall-

Vertrauensleutewahlen nehmen.

In diesem Zusammenhang rufen wir

bereits heute dazu auf, in den einzel-

nen Teams und Gruppen nach geeig-

neten Kandidatinnen und Kandidaten

Ausschau zu halten. Die aktuelle Pan-

demie zeigt sehr deutlich, wie wichtig

Sachinformationen zu konkreten The-

men ist und wie irreführend Fake-

News (gezielte Falschinformation)

sind, welche die Menschen teilweise

auf absurde Ideen bringt. Ziel unserer

gewerkscha�lichen Vertrauensleute-

arbeit ist es Sachinformationen und

Beteiligungen an betriebs- und ge-

werkscha�spolitischen Themen si-

cherzustellen und damit die gewerk-

scha�liche Handlungsfähigkeit.

Unsere IG Metall ist nicht vergleichbar

mit einer Versicherung, zu der man

eine Versicherungsprämie zahlt und

dann im Schadensfall auf Leistung

hoZ.

Unsere IG Metall lebt davon, dass

sich aktive Vertrauensleute zu The-

men qualifizieren, für Positionen ein-

stehen und damit die Arbeit und Le-

bensbedingungen unserer Kollegin-

nen und Kollegen in den Betrieben

verbessern.

TARIFERGEBNIS TEXTILE DIENSTE TARIFFLUCHT DER ARBEITGEBER VERHINDERT Nachdem am 28. Februar 2020 eine

Tarifeinigung in der Branche erzielt

wurde, gab der Arbeitgeberverband

bekannt, die Tarifeinigung mit der

IG Metall nicht umzusetzen und von

der sogenannten Erklärungsfrist

Gebrauch zu machen. Dies stellte

einen tarifvertraglichen Tabubruch

dar, denn eigentlich sollten nach dem

Verhandlungsergebnis die Löhne und

Gehälter bereits ab März um 2,5

Prozent steigen.

VL-WAHLEN: AUFGESCHOBEN, ABER NICHT AUFGEHOBEN

Die Laufzeit dieser Tarifverträge ist bis 31. Mai 2023 vereinbart.

Page 8: Ausgabe 24 | Mai 2020 metall aktuell · 2020-04-29 · Plakoma Maurer, Michael 3 Rhenus LMS D'Angelo, Filippo 1 Tuillier, Alois 1 Zapp, Stefan 1 Saar - Hartmetall und Werkzeug Spies,

Von Oktober bis November 2020

finden die Wahlen zur Jugend- und

Auszubildendenvertretung (JAV)

statt. Damit die JAV-Wahlen reibungs-

los ablaufen können, ist sicherzustel-

len, dass die Wahlvorstände recht-

zeitig durch den Betriebsrat bestellt

werden.

Auch in diesem Jahr bieten wir erneut

Schulungen für alle bestellten

Wahlvorstände an.

Allerdings ist aufgrund der Situation

mit Covid 19 aktuell nicht absehbar,

in welchem Rahmen die Schulungen

stattfinden werden. Sobald aber alle

Wahlvorstände bestellt sind, werden

wir durch unsere üblichen Kanäle

über die Schulungen informieren.

Wir bitten daher alle Betriebsräte in

den JAV-wahlfähigen Betrieben

(mindestens 5 Wahlberechtigte), die

Bestellung der Wahlvorstände

vorzunehmen und unsere Geschä�s-

stelle darüber zu informieren.

Bei Fragen oder weiteren Informatio-

nen steht euch der zuständige

Gewerkscha�ssekretär, Daniel

Spengler, gerne zur Verfügung

([email protected]).

Die JAV setzt sich für die Jugendli-

chen und Azubis im Betrieb ein -

gemeinsam mit dem Betriebsrat und

der IG Metall. Die JAV vertritt die Inte-

ressen und Rechte der Azubis und

Jugendlichen im Betrieb gegenüber

der Geschä�s- und Ausbildungslei-

tung. Gleichzeitig ist sie Ansprech-

partner*in bei allen Problemen, rund

um das Thema Ausbildung.

Zu den Hauptaufgaben der JAV

gehören:

▸ Die Einhaltung von Gesetzen und

Tarifverträge zu überwachen.

▸ Die Qualität der Ausbildung zu

überwachen und auf Verbesserun-

gen hinzuwirken.

▸ Maßnahmen beim Betriebsrat für

Azubis zu beantragen, wie

beispielsweise die Übernahme

nach der Ausbildung.

▸ Die Integration ausländischer

Jugendlicher und Azubis fördern.

Gewählt werden Jugend- und Auszu-

bildendenvertretungen in Betrieben

mit mindestens fünf jugendlichen

Beschä�igten unter 18 beziehungs-

weise Auszubildenden unter 25.

Voraussetzung ist, dass es im Unter-

nehmen bereits einen Betriebsrat

gibt. Die Jugend- und Auszubilden-

denvertretung (JAV) wird nach den

Bestimmungen des Betriebsverfas-

sungsgesetzes alle zwei Jahre

gewählt. Die IG Metall Völklingen

wünscht trotz der erschwerten

Situation erfolgreiche Wahlen.

www.igmetall-voelklingen.de

JAV-WAHLEN 2020

Im April 2020 legte die von der Bun-desregierung eingesetzte Renten-kommission ihren Bericht zur nach-haltigen Sicherung und Fortentwick-lung der Alterssicherung vor. Fast zwei Jahre tagte die von CDU, CSU und SPD eingesetzte Arbeitsgruppe. Wenig verwunderlich ist das Ergeb-nis, denn wo sich damals die Partei-en bei den Koalitionsverhandlungen nicht einigen konnten, da kann sich auch die eingesetzte Kommission nicht einigen und somit ist es keine Überraschung, dass der vorgelegte Abschlussbericht unseren Erwartun-gen als IG Metall nicht gerecht wer-den kann. Konkrete Festlegungen sucht man größtenteils vergeblich im Bericht. So wird lediglich eine Haltelinie für den Beitragssatz zwischen 20 bis 24 Prozent und ein Sicherungsniveau zwischen 44 bis 49 Prozent definiert. Das aktuelle Sicherungsniveau liegt bei 48 Prozent.

Somit ist davon auszugehen, dass es in dieser Legislaturperiode keine Quantensprünge bei der gesetzlichen Rente mehr geben wird. Auch die Fra-ge nach einer Neuausrichtung der Regelaltersrente nach dem Jahr 2025 bleibt offen. Die IG Metall lehnt ein starres Renten-eintrittsalter mit 67 Jahren weiterhin ab. „Die wenigsten Arbeitsplätze sind überhaupt dafür eingerichtet, um dort bis zu diesem Alter gesund arbeiten zu können“, so Lars Desgranges, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Völklingen.

Die Rentenkommission empfiehlt mehrheitlich eine andere Berechnung des Rentenniveaus: Statt 45 Entgeltpunkten soll kün�ig die Standardrente auf der Grundlage von 47 Rentenpunkten berechnet werden und somit das durch die Bundesregierung definierte Renten-eintrittsalter von 67 Jahre weiter manifestiert werden. „Dies ist ein Taschenspielertrick und führt nur auf dem Papier zu einer höheren Rente“, so Desgranges. Eine weitere Senkung des Renten-niveaus ist inakzeptabel, das Renten-niveau muss erhöht werden. Wie das finanziert werden kann, hat die IG Metall in ihrem Rentenkonzept für eine solidarische Erwerbstätigen-versicherung festgelegt. Die gesell-scha�liche und politische Auseinan-dersetzung rund um das Thema Rente muss fortgesetzt werden. Alle Infos dazu gibt es hier: www.igmetall.de/politik-und-gesellscha�/sozialpolitik/rente

GESETZLICHE RENTE BLEIBT STREITTHEMA

IG M

etal

l Völ

klin

gen,

Pos

tstr

aße

33, 6

6333

Völ

klin

gen,

Tel

. 068

98 2

904-

0