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medianet.at automotive business Breiter Ansatz Daimler setzt weiter auf globale Plattform-Strategie 82 Gefährlicher Sparkurs VW will sich nicht um seine Zukunft sparen 83 Großer Kleiner Mini investiert beim Clubman neuerdings in Größe 86 Freitag, 4. Dezember 2015 COVER 81 © BMW © dpa/A3462 Marcus Führer Wird das autonome Fahren zum ganz großen Geschäft? Während eine Studie im autonomen Fahren gewaltige Potenziale sieht, rechnet der ÖAMTC vorerst mit keinem Durchbruch. The next Generation VW verpasst dem Tiguan eine Runderneuerung. Rosige Zukunft Studie zeigt: Transportsektor könnte mit E-Autos seine CO 2 -Emissionen bis 2050 halbieren. © Volkswagen 84 82 88 86 ABSATZRÜCKGANG Dickes Minus für VW in den USA WOLFSBURG. Volkswagen hat in den USA erstmals seit Bekanntwerden der Abgasma- nipulationen einen Einbruch bei den Verkäufen hinnehmen müssen. Im November brach der Absatz der Pkw-Kernmarke VW im Vorjahresvergleich um 24,7% auf 23.882 Autos ein. In den beiden Monaten zuvor hat- te VW noch jeweils ein Mini- Plus erzielt. (APA) 2014 64,2 Mio. € 2015 71,8 Mio. € Zahl der Woche Ertragssteigerung Die Cross Industries AG hat ihr Betriebsergebnis in den ersten drei Quartalen 2015 deutlich verbessert. Während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf nunmehr 912,8 Mio. € stieg, konnte das Betriebsergebnis sogar um 19% auf 89,7 Mio. € erhöht werden. Der Vorsteuergewinn der oberösterreichischen Industriegrup- pe (KTM, Pankl Racing, WP) stieg in Folge davon in den ersten drei Quar- talen von 64,2 Mio. € auf nunmehr 71,8 Mio. €. „Es wird erwartet, dass die aktuellen Steigerungsraten auch im vierten Quartal erreicht werden“, so Cross Industries in einer Aus- sendung. (APA) © BMW

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Breiter Ansatz Daimler setzt weiter auf globale Plattform-Strategie 82

Gefährlicher Sparkurs VW will sich nicht um seine Zukunft sparen 83

Großer Kleiner Mini investiert beim Clubman neuerdings in Größe 86

Freitag, 4. Dezember 2015 cover 81

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Wird das autonome Fahren zum ganz großen Geschäft?Während eine Studie im autonomen Fahren gewaltige Potenziale sieht, rechnet der ÖAMTC vorerst mit keinem Durchbruch.

The next Generation VW verpasst dem Tiguan eine Runderneuerung.

rosige Zukunft Studie zeigt: Transportsektor könnte mit E-Autos seine CO2-Emissionen bis 2050 halbieren.

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Dickes Minus für VW in den USAWOLFSBURG. Volkswagen hat in den USA erstmals seit Bekanntwerden der Abgasma-nipulationen einen Einbruch bei den Verkäufen hinnehmen müssen. Im November brach der Absatz der Pkw-Kernmarke VW im Vorjahresvergleich um 24,7% auf 23.882 Autos ein. In den beiden Monaten zuvor hat-te VW noch jeweils ein Mini-Plus erzielt. (APA)

201464,2

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Zahl der Woche

ertragssteigerung Die Cross Industries AG hat ihr Betriebsergebnis in den ersten drei Quartalen 2015 deutlich verbessert. Während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf nunmehr 912,8 Mio. € stieg, konnte das Betriebsergebnis sogar um 19% auf 89,7 Mio. € erhöht werden. Der Vorsteuergewinn der oberösterreichischen Industriegrup-pe (KTM, Pankl Racing, WP) stieg in Folge davon in den ersten drei Quar-talen von 64,2 Mio. € auf nunmehr 71,8 Mio. €. „Es wird erwartet, dass die aktuellen Steigerungsraten auch im vierten Quartal erreicht werden“, so Cross Industries in einer Aus-sendung. (APA)

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••• Von Jürgen Zacharias

WIEN. Wir stehen nicht am Anfang einer digitalen Revolution. Wir stecken mitten drin und das gilt mittlerweile für beinahe alle Le-bensbereiche. Zunehmend müssen wir uns dabei auch mit intelligen-ter Kleidung bis hin zu digitalen Kontaktlinsen auseinandersetzen, und immer öfter erfasst die digi-tale Revolution auch den Mobili-tätsbereich. Beispiel: Autonomes Fahren, das zwar laut Meinung vieler Experten noch viele Jah-re bis zu seinem technologischen Durchbruch brauchen wird (siehe

auch Artikel auf Seite 88), aber zu-mindest auf Autobahnen laut einer aktuellen Studie schon 2020 tech-nisch möglich sein könnte. Laut der vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) veröffentlichten Untersuchung „Hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen – Industriepolitische Schlussfolgerungen“ ist das Thema außerdem eine große Chance für Wertschöpfung und Beschäftigung.

Große Chance für IndustrieIm Mittelpunkt der im Auftrag des BMWi von einem Konsortium unter Leitungs des Fraunhofer-Instituts

für Arbeitswirtschaft und Organi-sation (IAO) verfassten Studie steht die Analyse und Abschätzung der Wertschöpfungs- und Beschäfti-gungspotenziale des hochautoma-tisierten Fahrens auf Autobahnen. Die Gutachter untersuchten au-ßerdem das Leitanbieter- und Leit-marktpotenzial Deutschlands und leiteten hieraus industriepolitische Handlungsempfehlungen ab.

Demnach wird allein die in Deutschland generierte Wertschöp-fung im gesamten Bereich der Fahrer assistenzsysteme und des hochautomatisierten Fahrens auf rund 2,23 Mrd. € im Jahr 2020 und

auf rund 8,8 Mrd. € im Jahr 2025 geschätzt.

Bundesminister Sigmar Gabriel sieht nicht nur deshalb im hoch-automatisierten Fahren eine große Chance für die deutsche Industrie. „Automatisiertes Fahren ist ein wichtiger Treiber für Innovationen und Wertschöpfung und damit von hoher Bedeutung für den Automo-bilstandort“, so Gabriel.

Der Bundesminister weiter: „Es ist wichtig, dass die deutsche Au-tomobilindustrie ihre führende Position behauptet. Wichtig ist außerdem, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen angesichts der neuen technischen Möglichkei-ten überprüft und wo erforderlich angepasst werden. Auch müssen die Verkehrsinfrastruktur und das Mobilfunknetz entlang der Au-

tobahnen weiter ausgebaut und Standards für eine sichere Daten-übertragung erarbeitet werden.“

Gabriels Fazit: „Deutschland muss zum führenden Testfeld für das automatisierte und vernetzte Fahren werden.“

82 Coverstory Freitag, 4. Dezember 2015

Automatisiertes Fahren ist ein wichtiger Trei­ber für Innova­tion und Wert­schöpfung und damit von hoher Bedeutung für den Automobil­standort.

Autonomes Fahren wird Mrd.-Geschäft BMWi-Studie zeigt: Wertschöpfung des hochautomatisierten Fahrens dürfte im Jahr 2020 allein in Deutschland bei 2,23 Mrd. Euro liegen; Anstieg bis 2025 auf 8,8 Mrd. Euro.

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DETROIT. Neuer Antrieb für das Geschäft von Daimler Trucks in den USA: Im Werk der Tochtermarke „Detroit“ in Redford bei Detroit gab Wolfgang Bernhard, verantwortlich für Daimler Trucks & Buses, kürz-lich den Startschuss für die Seri-enproduktion des automatisierten Getriebes DT12, einem Bestseller im US-Markt. „Der Erfolg unseres integrierten Antriebsstrangs im US-Schwerlastverkehr ist phäno-menal: Mehr als 40 Prozent der Freightliner Cascadia-Trucks ge-hen schon mit dem automatisierten Getriebe DT12 an unsere Kunden“, so Bernhard.

Fertigungs-Ausbau geplantGleichzeitig verkündete der Daim-ler-Manager, dass die neuen DD5- und DD8-Aggregate aus der mittel-

schweren Motorenfamilie für den NAFTA-Markt ab 2018 ebenfalls in Detroit gefertigt werden. Damit setzt der Nutzfahrzeughersteller seine Strategie globaler Plattfor-men konsequent weiter um.

Die Nutzung intelligenter Platt-formen ist eine der drei strategi-schen Säulen von Daimler Trucks. Konkret heißt das: Einmal entwi-ckelte und erprobte Plattformen und Module wie Motoren oder Getriebe kommen in unterschied-lichsten Märkten mit fahrzeugspe-zifischen Adaptionen zum Einsatz, über alle Nutzfahrzeug-Marken hinweg.

Zum Portolio von Daimler Trucks & Buses gehören Mercedes-Benz Lkw & Busse, Setra, Freightliner, Western Star, BharatBenz, FUSO sowie Thomas Built Buses.

Unter der Aggregate-Marke Detroit bietet Daimler Trucks zu-dem amerikanischen Kunden seit 2012 einen perfekt abgestimmten Antriebsstrang „aus einer Hand“ an: mit eigenen Motoren, Getrieben und Achsen.

Millionen-InvestitionenFür die Montage des neuen, auto-matisierten DT12-Getriebes hat Daimler Trucks 100 Mio. US-Dollar (94,5 Mio. Euro) in die „Autostadt“ Detroit investiert und schafft vor Ort rund 170 neue Jobs.

Die Entwicklung und Fertigung der neuen DD5- und DD8-Motoren lässt sich Daimler Trucks zusätz-lich rund 375 Mio. US-Dollar (354 Mio. Euro) kosten. Vor Ort sollen dadurch weitere 160 Arbeitsplätze entstehen. (red)

Daimlers globaler AnsatzDer deutsche Nutzfahrzeughersteller Daimler Trucks setzt in den USA einen weiteren Schritt seiner globalen Plattform-Strategie.

Daimler-Manager Wolfgang Bernhard setzt voll auf den US-Standort in Detroit.

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Der Studie zufolge soll hochautomatisiertes Fahren im Jahr 2020 zumindest auf Autobahnen technisch möglich sein.

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2015: deutlicher UmsatzzuwachsHERZOGENAURACH. Der deut-sche Börsenneuling Schaeffler (der Zulieferer feierte Anfang Oktober sein Börsendebüt) ist vor allem dank eines gut laufenden Automobilgeschäfts sowie zunehmender Nachfrage aus China und Amerika kräftig gewachsen. Insgesamt stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten um 10,6 Prozent auf rund 10 Mrd. €, wie der Auto-mobil- und Industriezulieferer vor wenigen Tagen mitgeteilt hat.

Wegen der hohen Wachs-tumsraten außerhalb Europas erhielt der Erlös auch einen kräftigen Schub durch positive Währungseffekte. Im Indus-triegeschäft rettete die Um-rechnung in Euro Schaeffler sogar vor einem Umsatzrück-gang. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 1,7 Pro-zent auf 1,3 Mrd. €.

Neue Strategie erfolgreich„Unser Automotive-Geschäft läuft weiter sehr gut. In einem herausfordernden Marktum-feld konnten wir unseren Umsatz erneut überdurch-schnittlich steigern. Die Neu-ausrichtung in unserer Indus-triesparte verläuft nach Plan“, erklärte Vorstandschef Klaus Rosenfeld. Das Management will mit mehr Service, einer besseren Marktversorgung und Kostensenkungen die Pro-fitabilität der Industriesparte verbessern.

Für das Gesamtjahr bekräf-tigte Rosenfeld die Prognose. „Trotz der schwächeren Markt-entwicklung im Automotive-Geschäft in China sowie im Industrie-Geschäft weltweit rechnen wir für das Gesamt-jahr weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatz-wachstum von vier bis fünf Prozent“, sagte der Manager.

Zudem werde für 2015 wei-terhin eine EBIT-Marge von zwölf bis 13 Prozent vor Ein-maleffekten anvisiert. Nach neun Monaten lag die Rendite bei 12,5 Prozent. (APA)

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WOLFSBURG. Mehr als zwei Mo-nate sind nun seit Bekanntwerden des Dieselskandals bereits vergan-gen, und noch immer sind dessen finanzielle Auswirkungen kaum ab-zuschätzen. Während die meisten Analysten mit Kosten von 20 bis 40 Mrd. € rechnen, bezifferten einige Branchenexperten den monetären Schaden für den deutschen Mas-senhersteller sogar auf bis zu 100 Mrd. €. Und auch wenn sich VW an derlei Spekulationen nicht beteili-gen möchte, ist klar, dass in Wolfs-burg in den kommenden Jahren der Sparstift seinen Einzug halten wird.

Investitionen gekürtNoch nicht klar ist allerdings, in welchen Bereichen sich VW finanzi-elle Entlastung verschaffen möch-te. Konzernchef Matthias Müller kündigte zwar schon kurz nach Bekanntwerden der Abgas-Mani-pulationen an, nun alle Investitio-nen „auf den Prüfstand zu stellen“, will aber zugleich nicht den Fehler machen und „VW um seine Zukunft sparen“.

Diese Aussage unterstrich zuletzt auch der Aufsichtsrat, der eine Re-duktion der Sachinvestitionen im kommenden Jahr auf maximal 12 Mrd. € abnickte. Das ist etwa eine Mrd. € weniger, als im vorigen Jahr beschlossen. Damals genehmigte der Aufsichtsrat für den Fünf-Jah-res-Zeitraum von 2015 bis 2019 ei-ne Rekord-Investitionssumme von 85,6 Mrd. €, davon 64,3 Mrd. € für Sachinvestitionen.

Alternative Antriebe im FokusBekannt wurde mittlerweile, dass VW den Bau seines geplanten neu-en Designzentrums in Wolfsburg verschoben hat; auch der Bau einer

Lackiererei in Mexiko soll auf der Kippe stehen.

Von den Kürzungen vollkom-men unberührt bleiben sollen laut Müller vor allem die Investitionen in China, auch bei alternativen An-trieben will der Neo-Konzernchef nicht sparen. Im Gegenteil: „Wir

werden unsere Ausgaben für al-ternative Antriebe im kommenden Jahr sogar um rund 100 Millionen Euro erhöhen“, so Müller gegen-über den Salzburger Nachrichten. Der neue VW Phaeton komme – und zwar mit einem reinen Elektro-antrieb. (red)

VW investiert trotz sparkurs weiterVW muss infolge des Dieselskandals sparen und stellt daher auch alle Investitionen „auf den Prüfstand“. Konzernchef Matthias Müller will dabei aber „einen Kahlschlag vermeiden“.

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Konzernchef Matthias Müller will VW in den kommenden Jahren aus der Krise führen.

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BMW-WachstuM

Absatz im Oktober: plus 6,3 ProzentMÜNCHEN. BMW hat seinen Ab-satz im Oktober auf Rekordniveau gehalten und konnte von seiner Kernmarke knapp 165.000 Fahr-zeuge ausliefern – ein Plus von 6,3 Prozent. Von Jänner bis Oktober stieg der Absatz damit um 5,8 Pro-zent auf 1,56 Mio. Autos.

Einschließlich der Marken Mini und Rolls-Royce stieg der Absatz im Oktober im Vergleich zum Vor-jahresmonat um vier Prozent auf 191.651 Fahrzeuge.

Am kräftigsten legte der Auto-bauer seit Jahresbeginn in Europa zu – mit einem Plus von zehn Pro-zent. In Asien, wo die schwächere Nachfrage auf dem weltgrößten Automarkt China zuletzt bremste, beläuft sich der Zuwachs auf 2,3 Prozent. (APA)

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••• Von Jürgen Zacharias

Bei der Weltklimakon-ferenz in Paris wird aktuell über die glo-bale Großwetterla-ge der kommenden Jahrzehnte entschie-den. Nicht, dass die

Politiker jetzt auch über Regen, Wind und Sonne bestimmen könn-ten, aber über die Reduktion oder weitere Eskalation von CO

2-Emis-

sionen allemal und diese spielen für das Weltklima eine nicht gera-de unbedeutende Rolle. Das zeigt die Vergangenheit und das zeigen aktuelle Prognosen, die nur einen logischen Schluss zulassen: Die Emissionen müssen mittel- bis langfristig runter.

Ebenso klar ist, dass die bei den Weltklimakonferenzen ausgerufe-nen und durchaus ambitionierten Ziele aus politischen wie wirt-schaftlichen Überlegungen regel-mäßig mit Pauken und Trompeten verfehlt werden. Dabei wäre die Reduktion – geht es nach dem Mer-cator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) – zumindest im Verkehrs-sektor durchaus realisierbar.

Elektromobilität als TriebfederLaut der Untersuchung „Transport: A roadblock to climate change mi-tigation?“, die Felix Creutzig vom MCC gemeinsam mit weiteren MCC-Autoren und Wissenschaft-lern anderer Institute im Fachma-gazin Science veröffentlicht hat, könnte der Transportsektor seine

CO2-Emissionen bis 2050 sogar na-

hezu halbieren. Und das, obwohl der Weltklimarat IPCC für den Bereich, der laut MCC schon jetzt für 23 Prozent des globalen CO

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Ausstoßes verantwortlich ist (in Österreich laut Umweltbundesamt 44,8%, global laut Weltklimarat 14%), bis 2050 eine Emissionsver-doppelung prognostiziert.

Nötig wäre zur Erreichung des von den Studienautoren ausgege-benen Emissionsziels außer wei-teren Effizienzverbesserungen beim Verbrauch die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs in den Städten und vor allem der groß an-gelegte Wechsel zu Elektroautos.

„Elektromobilität in großem Stil könnte entscheidend dafür sein, dass die CO

2-Emissionen im

Transportsektor bis 2050 halbiert werden“, sagt dazu Leitautor Felix Creutzig.

Teil einer solchen Elektromo-bilitäts-Offensive müssten auch Car-Sharing-Konzepte, elektrische Fahrräder und der Schienenver-kehr sein, so Creutzig „Effizienz-steigerungen der herkömmlichen Automobilflotte werden nach 2025 schwieriger; als Motor für die De-karbonisierung bleibt dann nur der Brennstoffwechsel.“

Batteriepreise fallen weiterAufgrund fallender Batteriepreise ist der Elektroantrieb laut der neu-en Studie gegenüber Motoren mit Biotreibstoffen oder Wasserstoffen in einer besseren Startposition.

Der Preis pro Kilowattstunde ist von 1.000 US-Dollar im Jahr 2007

Alternative Wege Mit Effizienzsteigerungen von Benzin- und Dieselfahrzeugen seien laut der Stu-die ab 2025 keine großen Sprünge mehr zu machen. Es sei daher ein umfassen-des Elektromoblitätskonzept notwendig, das auch Car-Sharing-Angebote (r.o.), elektrische Fahrräder (r.u.) und Schie-nenersatzverkehr berücksichtige.

Elektromobilität in großem Stil könnte entschei-dend dafür sein, dass die CO

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Emissionen im Transportsektor bis 2050 halbiert werden.

sind elektroautos unsere Klimaretter?Eine neue MCC-Studie zeigt: Der Transportsektor könnte seine CO2-Emissionen mithilfe von E-Autos bis 2050 nahezu halbieren.

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(rund 950 Euro) auf etwa 410 US-Dollar (390 Euro) im Jahr 2014 gesunken. In Fortsetzung dieser Entwicklung gehen Prognosen für 2030 von einem Preis von weniger als 200 US-Dollar (190 Euro) aus.

„Die Elektrifizierung der Pkws könnte gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende leisten, wenn die Elektrofahrzeuge entsprechend ‚intelligent‘ in das Energiesystem integriert würden“, erklärt Patrick Jochem vom Institut für Indus-triebetriebslehre und Industrielle Produktion (IIP) des KIT, Mitglied der World Conference of Transport Research Society (WCTRS). „Ein Verschieben der Ladeprozesse in windstarke Stunden könnte zu ei-ner Entlastung des Energiesystems führen und somit Synergien zwi-schen beiden Sektoren schaffen.“

Städte bieten ideales UmfeldLaut Angaben der Forscher gibt es zahlreiche unterschiedliche Mög-lichkeiten, um die Emissionen des Verkehrssektors mittel- bis lang-fristig zu senken; besondere Bedeu-tung komme dabei aber der städti-schen Infrastrukturpolitik zu. „Je-der Kilometer, den wir überhaupt nicht fahren, schützt das Klima oh-nehin am besten – und darüber hi-naus noch unsere Gesundheit bei-spielsweise durch sauberere Luft“, sagt Creutzig. „Die Infrastruktur-investitionen – etwa für neue Glei-se oder Fahrradschnellwege – sind vergleichsweise gering. Denn sie bedeuten auch Einsparungen, weil weniger Straßen und Parkplätze gebaut werden müssen.“

Zudem würden solche Investiti-onen laut Creutzig meist positive Pfadabhängigkeiten nach sich zie-hen. So würden etwa höhere Prei-se für Parkplätze im Innenstadt-bereich bei einem gleichzeitigen Ausbau des öffentlichen Nahver-kehrs Menschen zum dauerhaften Umstieg auf andere Verkehrsmittel bewegen und zugleich ihre Präfe-renzen auch längerfristig ändern.

Potenzial bleibt ungenutztTrotz dieses durchaus optimis-tischen Ausblicks geben sich die MCC-Verantwortlichen aber kei-nen Illusionen hin; bei internatio-nalen Klimakonferenzen wie aktu-ell in Paris würden die Aspekte des Stadtverkehrs und der Elektroau-tos nämlich „meist nur eine unter-geordnete Rolle spielen“.

„Mit Blick auf eine echte Trans-formation des Transportsektors im Sinne des Klimaschutzes waren die Politiker weltweit bisher wohl etwas zu schüchtern“, sagt Co-Au-tor David McCollum vom Interna-tionalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA). „Wenn wir optimale Lösungen, die wir jetzt schon überall auf der Welt sehen, wiederholen würden, könnten wir das bereits vorhandene Potenzial nutzbar machen.“

Viel zu oft ist dies allerdings – wie eingangs erwähnt – aus po-litischen wie wirtschaftlichen Überlegungen nicht der Fall. Und so werden die Treibhausgasemissi-onen wohl auch in Zukunft weiter steigen: Laut Weltklimarat legten die Emissionen zwischen 1970 und 2000 um 1,3 Prozent zu, von 2000 bis 2010 lag der Zuwachs dann aber schon bei 2,2 Prozent.

hauptverursacher Der Energiesektor (z.B. Kohlekraft-werke) gilt laut Weltklimarat als größter Treibhausgasemissions-Ver-ursacher weltweit, dicht gefolgt von der Land- und Forstwirtschaft und der Industrie. Erst danach kommen der Verkehr und das Bauwesen.

Ein Verschieben der Ladeprozes-se von E-Autos in windstarke Stunden könnte zu einer Ent-lastung des Energiesystems führen.

Mit Blick auf eine echte Trans-formation des Transportsektors im Sinne des Klimaschutzes waren die Politi-ker weltweit bis-her wohl etwas zu schüchtern.

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fallende Preise 2007 kostete eine Batterie für Elektroautos pro Kiloattstunde rund 950 €, bis 2014 fiel der Preis um 59% auf 390 € pro Kilowattstunde.

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David McCollum IIASA

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medianet.at86 MODELL & HANDEL Freitag, 4. Dezember 2015

••• Von Rainer Behounek

WOLFSBURG. 2014 wurde der VW Tiguan in Österreich sage und schreibe 6.811 mal verkauft, so oft, wie kein anderes SUV. Und das, ob-wohl es den Tiguan seit 2007 gibt; natürlich gab es Facelifts, aber die Basis ist seitdem unverändert. Das Wort Tiguan ist eine Mischung aus Tiger und Leguan und wurde bei einer Publikumswahl ermit-telt, Volkswagen hatte Nanuk oder Namib vorgesehen.

Die zweite Generation des VW Ti-guan kommt im April 2016 in den Handel und ist sofort als Nachfol-ger erkennbar: Sechs Zentimeter

länger, drei Zentimeter breiter und ebenfalls drei Zentimeter flacher, steht der Tiguan nun dynamischer da und wirkt insgesamt selbst-bewusster. Der Radstand legt um 7,7 Zentimeter zu, was vor allem den Passagieren im Fond zugute kommt, die über mehr Kniefrei-heit verfügen. Die Rückbank lässt sich nun serienmäßig um bis zu 18 Zentimeter verschieben und ermög-licht ein Kofferraumvolumen von 615 bis 1.655 Liter.

Die Insassen finden ein funkti-onales Cockpit vor, das ins neue Zeitalter gehoben wurde, Stichwort Digitalisierung. Statt dem Kombi-instrument findet sich ein großes

Display wieder, das auf Wunsch Navigation und mehr anzeigt.

Voll vernetztDas je nach Ausstattung bis zu acht Zoll große Display in der Mittel-konsole beherbergt eine Vielzahl an Online-Lösungen. So ist das Navigationssystem voll vernetzt, die Verkehrsmeldungen sowie Parkplatz-Infos trudeln ebenfalls in Echtzeit ein. Dank App-Connect lassen sich Apple- und Android-Smartphones schnell und einfach mit dem Tiguan synchronisieren und erlauben sogar eRemote-Diens-te, also die Ansteuerung gewisser Funktionen via Smartphone-App.

Erstmals findet sich im VW Tigu-an auch ein Drehdrückregler, mit dem sich unterschiedliche Fahr-programme auswählen lassen: Onroad, Offroad, Snow und Off-road-Individual sollen helfen, den Tiguan stets und überall rauf und runter zu bringen. Wer will, nimmt die Offroad-Front und erhält einen Böschungswinkel von 25 Grad.

Dem Bereich der Assistenzsys-teme wurde viel Bedeutung ge-schenkt, er wurde von der Basis weg aufgestockt. Serienmäßig an Bord ist beim neuen VW Tiguan die Multikollisionsbremse, Front-Assist mit automatischer Bremsung bis 50 km/h, radargestützte Fußgängerer-kennung, Spurverlassenswarner so-wie die aktive Motorhaube.

Üppiges MotorenpaketDie sprichwörtliche Qual der Wahl hat man ab April bei den Motoren. Die zwei Benzinmotoren mit 1,4- und 2,0-Liter Hubraum kommen in jeweils zwei Ausführungen, der Kleine mit 125 bzw. 150 PS, der Hubraumstärkere verfügt über 180 und 220 PS.

Der Selbstzünder bietet bei zwei Litern Hubraum vier Leistungsstu-fen: 115, 150, 190 und 240 PS. Die jeweils stärksten Versionen und der 190 PS-Diesel sind ausschließ-lich mit Allradantrieb und DSG zu haben, der kleinste Benziner und Diesel nur mit Frontantrieb. Dazwi-schen kann man sich aussuchen, ob man selber schaltet oder mittels 7-Gang-DSG und mit Front- oder Allradantrieb durch die Gegend fährt.

Der VW Tiguan hat aber noch ei-nige Asse im Ärmel, denn 2017 roll-te nicht nur die Langversion des Kompakt-SUV an, er übernimmt auch das Plug-In-Hybrid-System des VW Passat und wird so zum Teilzeit-Stromer. Fix ist die neue Nomenklatur der Ausstattungslini-en: Statt wie bisher Sport & Style, Sky und Track & Style heißen die Varianten künftig Trendline, Com-fortline, Highline und Skyline. Die Preise und Ausstattungsmerkmale stehen derzeit noch nicht fest.

SUV-Gipfelstürmer neu aufgelegtDas populärste SUV Österreichs, der VW Tiguan, glänzt ab April in neuem Kleid. Das alles kann die zweite Generation.

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••• Von Rainer Behounek

WIEN. 4,25 Meter lang ist der neue Mini Clubman und hat mit dem Namen nichts mehr gemein. Mini, BMWs Lifestyle-Abteilung, wenn man so will, ist heute weiter vom Kleinwagen entfernt denn je, der neue Clubman beweist es: Nur mehr sieben Zentimeter Länge trennen den Engländer vom bayri-schen Einstiegs-Modell 1er.

Dafür mutiert er zum richtig praktischen Auto und bietet mit 360 bis 1.250 Liter Kofferraum-volumen erstmals viel Platz, der durch die dreigeteilte Rückbank auch optimal ausgenutzt werden kann. Beladen wird der Kofferraum durch zwei nach außen öffnende Heckklappen, die zugleich auch das Markenzeichen des Mini Clubman

sind. Auf Wunsch öffnen die Türen mittels Gestensteuerung: Wird der Fuß unter das Heck gehalten, so ge-hen die Klappen automatisch auf.

Cockpit und Fahrerposition haben die Entwickler sehr gut hinbekom-men. Überhaupt sitzt man deutlich hochwertiger, was sicher auch am

Mittelsteg liegt, der jetzt höher liegt und über eine solide iDrive-Bedienung verfügt, die man bereits von BMW kennt.

Umfangreiche AufpreislisteTrotz der Größe bleibt das Fahr-verhalten typisch Mini. Direkte Lenkung trifft auf ein angenehm hartes Fahrwerk und gute Rund-umsicht, einzig der breite Mittel-steg im Heckfenster schränkt die Sicht ein wenig ein. Speziell im Mini Cooper S Clubman macht das Kurvenhatzen richtig Spaß. Der rechte Fuß verfügt über 192 PS, die den Clubman in 7,1 Sekunden von Null auf 100 katapultieren und bis 228 km/h treiben.

Preislich startet der Mini Club-man bei 24.900 Euro für 102 PS. Der Mini Cooper S Clubman steht ab 28.800 Euro in der Garage, der 190 PS starke SD kostet ab 30.500 Eu-ro. Wie immer bei Mini ist die Auf-preisliste lang und teuer. Wer sich für individuelle Lackierung, Felgen, Leder-Innenraum, John Cooper Works Beplankung, Navi und mehr entscheidet, durchbricht schnell die 40.000er-Marke. Dafür gibt es Life-style und Luxus obendrauf.

Willkommen im ClubMinis Lifestyler Clubman geht in die dritte Runde und soll dank üppigerer Außenmaße zum geräumigsten Mini aller Zeiten werden.

Ab 24.900 Euro ist der Clubman zu haben; für 192 PS werden 28.800 Euro fällig.

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Der VW Tiguan ist trotz der Jahre am Buckel Öster-reichs meistver-kauftes SUV. Die neue zweite Generation soll es ihm gleichtun.

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Aufgeblasener Zuffenhausener

ZUFFENHAUSEN. Porsche modifiziert den Turbo; die wichtigste Veränderung spielt sich im 3,8 Liter Sechszylinder-Boxer ab. Jeweils 20 PS bekom-men die Modelle, der Turbo ver-fügt nun über 540 PS und Turbo S über 580 PS. Damit benötigt der Turbo S für den Spurt auf 100 gerade einmal 2,9 Sekun-den, der Turbo braucht dafür exakt drei Sekunden. Erstmals erreicht der Turbo S eine Spit-zengeschwindigkeit von 330 km/h (Turbo: 320 km/h). In die Motorsteuerung wurde eben-falls eingegriffen: Die Turbos erhalten eine Dynamic-Boost-Funktion, die auch dann die Drehzahl hält, wenn man kurz den Fuß vom Gas nimmt.

Schnellfahrer kommen also auf ihre Kosten, sparsame Crui-ser aber auch: der Turbo soll im Schnitt 0,6 Liter weniger ver-brauchen und sich im Schnitt 9,1 bzw. 9,3 Liter genehmigen.

Die Serienmitgift wurde überarbeitet und beschert dem Turbo S einen serienmäßigen Wankausgleich und Keramik-bremsen. Auf Wunsch gibt es einen Spurwechsel-Assistenten mit Radarunterstützung und einen Buglift, der die Front-partie auf Knopfdruck um vier Zentimeter anhebt. Preise ab 213.393 €. (red)

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Edel-Pick-up made in Japan

WIEN. Der Nissan NP300 Na-vara steigt mit umfassenden Ausstattungsmöglichkeiten und einem modernen Design erneut in den Ring. Auf Wunsch sind Voll-LED-Scheinwerfer, ein Around-View-Monitor so-wie Ledersitze und Navigati-onssystem mit an Bord.

Wer sich für den Navara Visia King Cab mit Zweiradan-trieb und 160 PS entscheidet, wird um 22.509 € leichter, beim Allradler sind es 24.259 €. Ab der Acenta-Ausstattung besitzt der neue Navara sieben Airbags, einen autonomen Not-brems-Assistent, Sitzheizung vorn und ein CD-Radio mit Bluetooth-Schnittstelle.

Wer noch ein wenig drauf-legt, kann sich mit der Top-Ausstattungslinie Tekna Le-derausstattung, ein Glas-Hub-Schiebedach mit Dachreling, Nissan Connect inkl. Navi und Touchscreen und erwähnten Voll-LED-Scheinwerfern aus-statten. Marktstart in Öster-reich: Jänner 2016. (red)

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••• Von Dino Silvestre

HANNOVER. Für die Automobilin-dustrie sind technische Kunststoffe Werkstoffe der Zukunft. Schließlich geht es darum, immer schärfere Emissionsobergrenzen einzuhalten und trotz steigender Kraftstoffprei-se wirtschaftliche Lösungen anzu-bieten. Das ist nur möglich, wenn die Fahrzeuge leichter werden.

Seit 2008 ist das durchschnitt-liche Fahrzeuggewicht schon um 20% gesunken – und dieser Trend wird sich weiter fortsetzen, um ei-ne optimale Kraftstoffeffizienz zu erreichen.

Kunststoffe werden leichter„Ermöglicht wird das durch leichte Kunststoffkomponenten. Beson-ders wichtig ist deren Einsatz bei Fahrzeugen mit schweren Elekt-roantrieben – hier bedeutet jedes Gramm weniger mehr Reichweite und bessere Fahrleistungen“, so Er-hard Barho vom Oberflächenspezi-alisten Benecke-Kaliko.

Auch bei den Verbrennungsmoto-ren bringen Maßnahmen zur Emis-sionsminderung – wie Abgasrück-führungen, Partikelfilter und elekt-ronische Steuerungssysteme – erst mal mehr Gewicht ins Fahrzeug, das an anderer Stelle eingespart werden muss.

Dazu Barho: „Um künftige Anfor-derungen erfüllen zu können, wird es nötig, leichtere Kunststofflösun-gen zu entwickeln.“

Schließlich werden die Kunst-stoffe im Jahr 2020 schon bis zu 18% des Gewichts eines mittleren Fahrzeugs ausmachen.

Jedes Gramm weniger bedeutet mehr Reichwei-te und bessere Fahrleistungen.

Freitag, 4. Dezember 2015 rund ums auto 87

Leichte Lösungen für den InnenraumMit modernen Materialien sind Gewichtseinsparungen kein Mirakel. Das bedeutet: Weniger Emissionen und geringerer Verbrauch werden durch konsequenten Leichtbau erzielt.

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Großes Potenzial für Gewichtseinsparungen gibt es bei Materialien für den Innenraum.

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Große Erfolge auf allen MärktenSTUTTGART. Weltweit schlossen in den ersten zehn Monaten des Jahres 1,2 Mio. Kunden (+14%) einen Finanzierungs- oder Lea-singvertrag mit Daimler Financial Services ab. Sowohl in Europa als auch in Asien und Amerika ver-zeichnete der Finanzdienstleister Zuwächse.

Besonders gut laufen die Ge-schäfte in China, wo Mitte Novem-ber erstmals binnen eines Jahres die Marke von 100.000 Neuverträ-gen übertroffen wurde. Mit einem Vertragsvolumen von fast 6,6 Mrd. € ist China derzeit der viertwich-tigste Markt für Daimler Financial Services.

Das Vertragsvolumen der ins-gesamt über 3,6 Mio. finanzierten oder verleasten Pkws, Transporter, Lastkraftwagen und Busse beläuft sich derzeit auf über 114 Mrd. € - um 51 Mrd. € mehr, als zu Beginn der Dekade. (gb)

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medianet.at88 rund ums auto Freitag, 4. Dezember 2015

••• Von Georg Biron

WIEN. „Der Weg bis zum vollkom-men und selbstständig fahrenden Auto ist noch weit“, erklärte der stellvertretende ÖAMTC-Chef-techniker Friedrich Eppel am Rande des Expertenforums, das der ÖAMTC gemeinsam mit dem Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik (IFA) der TU Wien veranstaltete. „Realistischere Umsetzungschancen, wenngleich ebenfalls noch Zukunftsmusik, hat hochautomatisiertes, vielleicht auch teilautonomes Fahren in be-stimmten Bereichen.“

Allerdings sind noch viele tech-nische und rechtliche Fragestellun-gen offen. Eppel dazu: „Aktuell sind wir in einer Phase, in der teilauto-matisiertes Fahren in ersten Seri-enfahrzeugen umgesetzt wird. Das Fahrzeugsystem übernimmt in spe-zifischen Fällen zwar selbstständig die Längs- und Querführung des Autos (also Bremsen, Gas geben und Lenken), der Fahrer muss das System aber immer noch dauerhaft überwachen.“

Die nächste Stufe wäre das hoch-automatisierte Fahren; hier ist eine dauerhafte Überwachung durch den Fahrer nicht mehr notwendig,

allerdings muss er nach Aufforde-rung des Systems die Kontrolle des Fahrzeugs übernehmen.

Wenn das System versagtDas System muss in der Lage sein, Situationen, die es selbst nicht mehr beherrschen kann, rechtzeitig vorauszusehen und die Kontrolle an den Fahrer abzutreten.

Die Zeitspanne dafür kann mit zumindest zehn Sekunden ange-nommen werden. Denn solange braucht es, um einem nicht voll auf das Verkehrsgeschehen konzent-rierten Fahrer wieder die Fahrauf-gabe zu übertragen.

Während dieser Zeit muss das Fahrzeug aber immer noch selbst-ständig alle Verkehrssituationen meistern können.

Ethische ProblemstellungenNeben den technischen Problem-stellungen gibt es in Hinblick auf autonomes Fahren auch rechtliche Fragen zu klären.

Die am schwersten überwind-baren Hürden zeichnen sich für ÖAMTC-Chefjuristen Martin Hof-fer im strafrechtlichen und im ethi-schen Bereich ab: „Moralische Ent-scheidungen werden von Menschen getroffen – und sie müssen sich dafür entsprechend verantworten. Was eine ‚Fehlentscheidung‘ durch ein programmiertes Systems be-

deutet, ist derzeit völlig ungelöst.“Zur Klärung von Haftungsan-

sprüchen nach Schadensfällen im automatisierten Fahrbetrieb ist es notwendig, dass Systemhandlun-gen und Eingriffe des Fahrers do-kumentiert werden.

ÖamtC-Experten sind skeptischSchlagworte wie „Zukunft der Mobilität“ oder „Autonomes Fahren“ sind in aller Munde. Doch der Weg dorthin ist noch weit, wie beim ÖAMTC-Expertenforum festgestellt wurde.

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••• Von Alice Hefner

STUTTGART. Das Fraunhofer-Ins-titut für Arbeitswirtschaft und Or-ganisation (IAO) hat die Situation für hochautomatisierte Autos auf deutschen Autobahnen untersucht. Kaum ein technischer, politischer oder ökonomischer Aspekt bleibt dabei unbeleuchtet; dabei lassen sich Forderungen an Politik und Autohersteller gut herauslesen.

Einbau einer Black BoxEs sei unter Experten der Automo-bil- und Versicherungsbranche in-zwischen Konsens, heißt es in der Studie, dass „Unfalldatenspeicher eine Zulassungsvoraussetzung für hochautomatisierte Pkw sein wer-den. Automobilhersteller, Versiche-rungen und Fahrzeughalter müss-

ten im Falle eines Unfalls (mittels einer Blackbox) zweifelsfrei die Frage nach Schuld und Verantwor-tung beantworten können.“

Die Studie geht davon aus, dass bis zum Jahr 2020 Funktionen wie Stau- oder Autobahnpiloten in der Oberklasse obligat sein werden.

Wenig gefallen dürften der Politik Aussagen zur Einbindung hochau-tomatisierter Fahrzeuge in telema-tische Systeme. Die Studie bestätigt die Position der Konzerne, wonach Autos zunächst ohne entsprechende Infrastruktur (Intelligent Transport Systems/ITS) fahren können.

Internet ist nicht nötigInternet- oder Mobilfunkverbin-dungen sind daher für die Funk-tion der Autos nicht erforderlich. Allerdings böten sogenannte Car-to-X-Systeme die Möglichkeit, „in verschiedenen Verkehrsszenarien die Qualität des automatisierten Fahrzeugverhaltens zu steigern“.

EU-Digitalkommissar Günther Oettinger und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten in der Vergangenheit immer wieder da-rauf verwiesen, dass autonome Autos auf Spezialdienste im Netz angewiesen seien.

Eine der höchsten Hürden für die neuen Autos könnte die Freigabe-falle darstellen. Dies bedeutet, dass die automatisierten Funktionen zu komplex sind, um sie in wirtschaft-lich vertretbarer Weise vollständig testen zu können.

automatisierte autosDas Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) hat Chancen und Risiken für hochautomatisierte Autos untersucht.

Vor der Zulassung automatisierter Autos sind noch viele Probleme zu lösen.

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Im Hinblick auf autonomes Fahren und mögliche Verkehrsunfälle gibt es auch noch sehr viele rechtliche Fragen zu klären.

KIa GrEEn Cars

Kia stellt grüne Roadmap vorFRANKFURT. Kia will in den kommenden fünf Jahren sein Angebot an emissionsarmen Fahrzeugen deutlich erweitern. Dazu wurde jetzt die interna-tionale Strategie „Green Car Roadmap“ vorgestellt.

Das Angebot an besonders umweltfreundlichen Fahrzeu-gen der Marke soll von heute vier Modellen bis zum Jahr 2020 auf immerhin elf Mo-delle ausgebaut werden. Der Mutterkonzern Hyundai plant, dafür die stattliche Summe von insgesamt ca. 9,56 Mrd. € zu investieren. (gb)

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Elektroautos ohne LadekabelSTUTTGART. Elektrofahrzeuge werden nicht mehr per Kabel, sondern mittels induktiver Ladesysteme mit Strom ver-sorgt. Die Ladung erfolgt über ein Magnetfeld, das von einer Ladespule im Parkplatzboden erzeugt und nach dem Trans-formatorprinzip auf eine Emp-fängerspule am Unterboden des Autos übertragen wird.

Damit das funktioniert, muss der Fahrer das Auto so par-ken, dass beide Spulen exakt übereinander liegen. Ohne ein adäquates Assistenzsystem ist dies so gut wie unmöglich – doch gerade daran fehlte es bisher. Am Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen (IVK) der Uni Stuttgart wurde ein Verfahren entwickelt, das eine zentime-tergenaue Positionierung er-reicht. (gb)

FIat PICK-uP

Fiat Fullback auch in EuropaDUBAI/TURIN. Fiat hat auf der Dubai International Motor Show als Weltpremiere den Fullback vorgestellt. Der Mid-Size-Pick-up wird ab Mai 2016 in Europa, im Mittleren Osten und in Afrika verkauft. In Eu-ropa ist der Wagen mit einem 2,4-Liter-Turbodiesel ausge-rüstet, der in zwei Varianten (mit 113 kW/150 PS oder 133 kW/180 PS) angeboten wird.

Das Triebwerk ist entwe-der mit einem Sechs-Gang-Handschaltgetriebe oder einer Fünfgang-Automatik mit Sport-Modus kombiniert. Der Fullback ist wahlweise mit Hinterrad- oder Allradantrieb erhältlich.

Das Fahrzeug wird mit drei Ausstattungsvarianten und drei Karosserieversionen angeboten. Erhältlich sind Einzelkabine (Single Cab), Ein-zelkabine mit zusätzlichem Stauraum hinter den Sitzen (Extended Cab) oder Doppel-kabine mit zwei Sitzreihen (Double Cab). Zudem ist der Fullback für Aufbauhersteller auch als Fahrgestell erhältlich. Die Nutzlast beträgt modell-abhängig bis zu 1.100 kg. (gb)

Das System muss in der Lage sein, Situationen, die es selbst nicht mehr beherr-schen kann, vor-auszusehen und die Kontrolle an den Fahrer ab-zutreten …