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NEUERLICHES PLUS Der chinesische Automarkt legt im 2014 um 6,9 Prozent zu Seite 61 ZAHL DER NUTZER STEIGT TÜV Rheinland-Studie prophezeit rasantes Carsharing-Wachstum Seite 63 FABIA COMBI SKODA RUNDET SEIN PORTFOLIO AB automotive business © Daimler medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 23. JÄNNER 2015 – 59 Wien. Toyota bleibt auch weiterhin der größte Automobilhersteller der Welt. Das japanische Unternehmen verkaufte im vergangenen Jahr weltweit insgesamt 10,23 Mio. Autos. Damit zog Toyota erneut am deutschen Volkswagen-Konzern vorbei, der 2014 weltweit 10,14 Mio. Fahrzeuge an Kunden aus- liefern konnte. Beide Hersteller knackten damit als erste Automo- bilhersteller überhaupt die Marke von zehn Mio. verkauften Fahr- zeugen. Der US-Hersteller General Motors (GM) landete mit 9,92 Mio. verkauften Wagen auf Platz drei. www.toyota.com www.volkswagen.com Toyota Hersteller verkaufte im Vorjahr 10,23 Mio. Autos Japaner halten ihre Spitzenposition Über das ganze Jahr 2014 verkaufte Toyota rund 90.000 Autos mehr als VW. © Toyota Globales Wachstum bei Neuen und Gebrauchten Studie zu weltweitem Automobilmarkt Die deutsche Commerz Finanz GmbH hat gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut BIPE aktuelle und zukünftige Entwicklungen des globalen Automobilmarkts untersucht. Seite 60 © APA/EPA/Frank Rumpenhorst © Mark/EPA/picturedesk Rüsselsheim/Detroit. Bei Opel und seiner US-Mutter General Motors gibt es derzeit gleich mehrfachen Grund zur Freude. Während der deutsche Hersteller im Stammwerk Rüsselsheim, wo dieser Tage der 750.000ste Opel Insignia vom Band lief, ein Produktionsjubiläum be- geht, vermeldet General Motors für das Vorjahr einen neuen Verkaufs- rekord. Trotz des Skandals um die defekten Zündschlösser sei der Absatz laut Angaben des Automo- bilherstellers im Vergleich zu 2013 um zwei Prozent gewachsen – ins- gesamt schlug das Unternehmen im Vorjahr 9,92 Mio. Fahrzeuge los. www.gm.com General Motors 2014 weltweit 9,92 Mio. Autos abgesetzt Fertigungsjubiläum & Absatzrekord Der 750.000ste Opel Insignia rollte im Rüsselsheimer Stammwerk vom Band. © Opel SHORT Turin. Nach dem Börsengang an der Wall Street gründet Fiat Chrysler jetzt eine eigene Bank. Das Geldhaus, das die Banken- lizenz in Italien erhalten hat, entsteht aus der Fusion aus FC Italy Spa, Tochter von Fiat Chrysler und Ca Consumer Finance SA, einer Gesellschaft der Credit Agricole. Die neue Bank ist in 16 Ländern präsent und soll unter anderem Finan- zierungen für den Erwerb von Fahrzeugen, für den Aufbau von Autosalonnetzen und Ver- sicherungslösungen anbieten. www.fiat.it München. Uber-Chef Travis Kalanick will im festgefah- renen Streit um seinen Fahr- dienst auf die europäischen Kommunen zugehen. „Wir wol- len 2015 zum Jahr machen, in dem wir eine Partnerschaft mit EU-Städten schließen“, sagte Kalanick am vergangenen Wochenende im Rahmen der Internetkonferenz DLD in Mün- chen. Das könne allein bis En- de dieses Jahres rund 50.000 neue Jobs schaffen, versprach er. „Uber wird zur effizienten Alternative dazu, ein Auto zu besitzen.“ www.uber.com © APA/EPA/Rena Laverty © APA/EPA/Tobias Hase Ried. Bereits zum 17. Mal wird am 6. Februar die Rieder Automesse offiziell eröffnet. Bis inklusive 8. Februar prä- sentieren auf der rund 13.000 Quadratmeter großen Ausstel- lungsfläche zahlreiche Händ- ler, Zulieferer und Importeure ihre Neuerscheinungen und Premieren. Neben Neuwägen sind dabei auch Produkte aus den Bereichen „Reifen & Felgen“, „Versicherungen“, „E- Mobilität“, „Finanzierungen“, „Tuning“, „Beschriftungen“ sowie Einbauten für Menschen mit Beeinträchtigungen zu sehen. www.messe-ried.at © Messe Ried © Skoda/Uli Sonntag

automotive 2301

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Page 1: automotive 2301

neuerliches Plus

Der chinesische Automarkt legt im 2014 um 6,9 Prozent zu Seite 61

Zahl der nutZer steigt

TÜV Rheinland-Studie prophezeit rasantes Carsharing-Wachstum Seite 63

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Wien. Toyota bleibt auch weiterhin der größte Automobilhersteller der Welt. Das japanische Unternehmen verkaufte im vergangenen Jahr weltweit insgesamt 10,23 Mio. Autos. Damit zog Toyota erneut am deutschen Volkswagen-Konzern vorbei, der 2014 weltweit 10,14 Mio. Fahrzeuge an Kunden aus-liefern konnte. Beide Hersteller knackten damit als erste Automo-bilhersteller überhaupt die Marke von zehn Mio. verkauften Fahr-zeugen. Der US-Hersteller General Motors (GM) landete mit 9,92 Mio. verkauften Wagen auf Platz drei. www.toyota.com www.volkswagen.com

Toyota Hersteller verkaufte im Vorjahr 10,23 Mio. autos

Japaner halten ihre Spitzenposition

Über das ganze Jahr 2014 verkaufte Toyota rund 90.000 Autos mehr als VW.

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Globales Wachstum bei Neuen und Gebrauchten

Studie zu weltweitem Automobilmarkt die deutsche Commerz finanz gmbH hat gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut bipe aktuelle und zukünftige entwicklungen des globalen automobilmarkts untersucht. Seite 60

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Rüsselsheim/Detroit. Bei Opel und seiner US-Mutter General Motors gibt es derzeit gleich mehrfachen Grund zur Freude. Während der deutsche Hersteller im Stammwerk Rüsselsheim, wo dieser Tage der 750.000ste Opel Insignia vom Band lief, ein Produktionsjubiläum be-geht, vermeldet General Motors für das Vorjahr einen neuen Verkaufs-rekord. Trotz des Skandals um die defekten Zündschlösser sei der Absatz laut Angaben des Automo-bilherstellers im Vergleich zu 2013 um zwei Prozent gewachsen – ins-gesamt schlug das Unternehmen im Vorjahr 9,92 Mio. Fahrzeuge los. www.gm.com

General Motors 2014 weltweit 9,92 Mio. autos abgesetzt

Fertigungsjubiläum & Absatzrekord

Der 750.000ste Opel Insignia rollte im Rüsselsheimer Stammwerk vom Band.

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Turin. Nach dem Börsengang an der Wall Street gründet Fiat Chrysler jetzt eine eigene Bank. Das Geldhaus, das die Banken-lizenz in Italien erhalten hat, entsteht aus der Fusion aus FC Italy Spa, Tochter von Fiat Chrysler und Ca Consumer Finance SA, einer Gesellschaft der Credit Agricole. Die neue Bank ist in 16 Ländern präsent und soll unter anderem Finan-zierungen für den Erwerb von Fahrzeugen, für den Aufbau von Autosalonnetzen und Ver-sicherungslösungen anbieten. � www.fiat.it

München. Uber-Chef Travis Kalanick will im festgefah-renen Streit um seinen Fahr-dienst auf die europäischen Kommunen zugehen. „Wir wol-len 2015 zum Jahr machen, in dem wir eine Partnerschaft mit EU-Städten schließen“, sagte Kalanick am vergangenen Wochenende im Rahmen der Internetkonferenz DLD in Mün-chen. Das könne allein bis En-de dieses Jahres rund 50.000 neue Jobs schaffen, versprach er. „Uber wird zur effizienten Alternative dazu, ein Auto zu besitzen.“ www.uber.com

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Ried. Bereits zum 17. Mal wird am 6. Februar die Rieder Automesse offiziell eröffnet. Bis inklusive 8. Februar prä-sentieren auf der rund 13.000 Quadratmeter großen Ausstel-lungsfläche zahlreiche Händ-ler, Zulieferer und Importeure ihre Neuerscheinungen und Premieren. Neben Neuwägen sind dabei auch Produkte aus den Bereichen „Reifen & Felgen“, „Versicherungen“, „E-Mobilität“, „Finanzierungen“, „Tuning“, „Beschriftungen“ sowie Einbauten für Menschen mit Beeinträchtigungen zu sehen. � www.messe-ried.at

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Porsche 17% Plus 2014

Verkaufsrekord

Stuttgart. Der deutsche Sportwa-genhersteller Porsche darf sich über einen neuen Verkaufsre-kord freuen: Im vergangenen Jahr konnte der Autobauer weltweit 189.850 Neuwagen losschlagen und damit um 17 Prozent mehr als im Jahr davor. Gebrummt haben die Geschäfte dabei vor allem in China, wo mit 47.000 verkauften Sport- und Geländewagen der Absatz um rund 25 Prozent anzog. Aber auch in den USA und in Europa liefen die Geschäfte gut, überra-schend konnte Porsche auch in Russland reüssieren. www.porsche.com

60 – automotivebusiness Cover Freitag, 23. Jänner 2015

Kommentar

Wo bleiben nun die Regeln?

Jürgen Zacharias

In Flugzeugen hat sich das Prinzip über viele Jahre hin-weg bewährt: Gilt es, keine

komplizierten Manöver zu ab-solvieren, wird auf ‚Autopilot‘ geschaltet. Ebenso wie übrigens auch auf Schiffen (nicht nur auf großen Tankern, sondern auch auf so manch unschein-barem Segler), die großteils ebenso automatisch Spur hal-ten und voll und ganz auf ihre künstliche Intelligenz setzen. Nur bei Autos will sich diese Technologie noch nicht so recht durchsetzen, auch wenn sie zaghaft immer mehr Bereiche unseres automobilen Alltags er-obert. Einparkassistent und Co übernehmen dann und wann bereits unser Steuer, auch mehr wäre längst möglich, die ent-sprechenden Technologien lie-gen bei Herstellern wie Zuliefe-rern in den Schubladen, auch zahlreiche Feldversuche wur-den schon absolviert – erfolg-reich übrigens! Was nun zur Se-rienreife noch fehlt? Nicht viel, weitere großflächige Tests der Hersteller natürlich. Vor allem aber politische wie juristische Neudefinitionen. Es wird Zeit, sich Gedanken über allfällige Schuldfragen zu machen. Zu definieren, ob das Fahren per Autopilot erlaubt ist. Und wenn ja, ob das überall der Fall ist oder nur für bestimmte Straßen gilt? Und in letzter Konsequenz muss natürlich auch geregelt werden, wie sich Fahrer in so einem Fahrzeug zu verhalten haben – dürfen sie unterwegs Zeitung lesen oder schlafen?

Detroit. Im Rahmen der North Ame-rican International Auto Show (NAIAS) in Detroit präsentiert sich Maserati in Bestform – und mit einem historischen Verkaufsre-kord. So setzte der Sportwagenher-steller im zurückliegenden Jahr weltweit rund 36.500 Fahrzeuge ab, was einem Wachstum von 136 Prozent gegenüber 2013 sowie ei-ner Versechsfachung im Vergleich zu 2012 entspricht. Zu keinem Zeit-punkt in der hundertjährigen Ge-schichte von Maserati verkaufte das Unternehmen auch nur annä-hernd so viele Fahrzeuge.

Ghibli & Quattroporte beliebt

Den wichtigsten Beitrag zum Rekordergebnis leisteten der neue Ghibli, die erste Premium-Busi-ness-Limousine von Maserati im sogenannten E-Segment, sowie das Flaggschiff Quattroporte. Al-lein vom Ghibli wurden im Vor-jahr 23.500 Einheiten abgesetzt, vom Quattroporte 9.500. Die zwei-türigen Modelle GranTurismo und GranCabrio trugen mit 3.500 Fahr-zeugen zum Absatzrekord bei.

Das Wachstum zieht sich durch alle Vertriebsregionen. Nordameri-ka bestätigte dabei mit einem Plus von 110 Prozent gegenüber 2013 auf 14.690 verkaufte Fahrzeuge erneut seine Rolle als wichtigster Absatzmarkt für Maserati. Die Verkaufszahlen wurden vor allem von den 301 kW (410 PS) starken Allradversionen Ghibli S Q4 und Quattroporte S Q4 beflügelt.

Deutliche Zuwächse

Mit 9.400 Einheiten war China der zweitgrößte Markt, er wuchs gegenüber 2013 um 148 Prozent. Die beliebtesten Versionen von Ghibli und Quattroporte waren je-weils die 243 kW (330 PS) starken Modelle mit Hinterradantrieb.

Ungeachtet der heterogenen wirtschaftlichen Lage in Europa verzeichnete Maserati auch hier starkes Wachstum. Gegenüber 2013 steigerte sich der Absatz um 153 Prozent auf 6.360 Autos; dabei waren die hinterradgetriebenen, 202 kW (275 PS) starken Dieselmo-delle die beliebtesten Versionen von Ghibli und Quattroporte.

Starke Verkaufszahlen wurden auch im Asien-Pazifik-Raum (ohne China) erzielt, der mit 4.000 aus-gelieferten Autos ein Plus von 206 Prozent erlebte. Einen Anstieg der Verkäufe um 144 Prozent gab es auch in der Region Middle East.

Fahrzeuge in der Pipeline

Die Messe in Detroit nutzt Mase-rati aber nicht nur für den Rück-

blick auf 2014, sondern auch für einen Ausblick. So zeigt die seri-ennahe Studie Alfieri, wie Mase-rati ab Ende 2016 sein Modellpro-gramm um einen sportlichen Zwei-sitzer bereichern wird. Zusätzlich zu dem Coupé wird später eine of-fene Variante folgen. Ebenfalls in Detroit zeigt Maserati das Ghibli Ermenegildo Zegna Concept und den Quattroporte S Q4 des Modell-jahrs 2015. www.maserati.de

Maserati Der italienische Sportwagenhersteller schließt das Jahr 2014 mit einem neuen Absatzrekord ab

Historischer erfolg in Detroit vorgestellt

Commerz Finanz GmbH Gemeinsame Studie mit BIPE analysiert Entwicklungen am weltweiten Automobilmarkt

Der Automobilmarkt im globalen Wandel der Zeit

München. Die Automärkte erho-len sich von der Wirtschaftskrise. Dabei verzeichnen vor allem die Schwellenländer hohe Zuwachsra-ten und nimmt die Bedeutung des Gebrauchtwagenmarkts zu. Das sind nur einige der Ergebnisse ei-ner repräsentativem Umfrage der Commerz Finanz GmbH, die in Zusammenarbeit mit dem Markt-forschungsinstitut BIPE erstellt wurde.

Wachstum hält weiter an

Die Studie analysiert die Ent-wicklung des globalen Automarkts; dazu wurden 7.550 Autofahrer aus 14 Ländern befragt. „Die Aus-gangssituation der einzelnen Län-der unterscheidet sich deutlich. Es besteht ein enger Zusammenhang

zwischen Lebensstandard und An-zahl der Pkws. So gibt es in Schwel-lenländern wie Brasilien und China derzeit noch vergleichsweise weni-ge Pkw-Besitzer“, erklärt Christian Geißler, Bereichsleiter Automotive und Caravan der Commerz Finanz GmbH. „Jedoch sind für den globa-len Automarkt jährliche Zuwachs-raten von 3,5 Prozent zu erwarten. Weltweit dürften 2018/2019 mehr als 100 Mio. Fahrzeuge verkauft werden.“

Die positive Dynamik beruht jedoch auf einem Wachstum ver-schiedener Geschwindigkeiten: Während in den Schwellenländern der Pkw-Absatz 2013 um fünf Pro-zent gegenüber dem Vorjahr an-stieg, bremste die schwächelnde Konjunktur die Automärkte der Industrieländer deutlich stärker aus. Die durchschnittliche Wachs-tumsrate von drei Prozent reichte

bislang nicht aus, um wieder auf Vorkrisenniveau zu kommen. Die-se Märkte steuern ihrer Sättigung entgegen.

Dabei zeigt sich: Gebrauchte Pkws werden immer beliebter, in den meisten Ländern ist der Markt für private Gebrauchtfahr-zeuge mittlerweile größer als der Neuwagenmarkt. Eine Ausnahme ist China: Aus der schnell wach-senden Mittelschicht stammen viele Erstkäufer, die sich häufig für einen preiswerten Neuwagen entscheiden. „Das bedeutet jedoch nicht, dass Premiummarken dort das Nachsehen haben. Auch dieser Markt wächst weiter. Es handelt sich um eine hybride Entwick-lung“, erläutert Stefan Bratzel, Lei-ter des FHDW Center of Automoti-ve. Dabei wird vor allem in Japan der Markt stark von heimischen Marken beherrscht: 94 Prozent der Autokäufer wählen ein japanisches Fahrzeug. Bei der Verbundenheit zur nationalen Autoproduktion folgt Deutschland auf dem zwei-ten Platz. Mehr als die Hälfte der deutschen Autofahrer (57 Prozent)

bevorzugt heimische Fabrikate. In den USA und China fährt nur jeder dritte Autofahrer einen Pkw aus dem eigenen Land.

Beim Autokauf selbst entschei-det meist der zweckbestimmte und praktische Nutzen. 94 Prozent der Befragten verbinden den Pkw mit Zeitgewinn. Für einen Großteil ist er ein unersetzliches Fortbewe-gungsmittel (91 Prozent). An drit-ter Stelle steht die Assoziation von Freiheit und Unabhängigkeit (90 Prozent). Von großer Bedeutung sind ferner die Kosten eines Pkws. Für 83 Prozent der Verbraucher ist das Auto „etwas, das viel Geld kostet“. Aufgrund des geringen Einkommens ist der Kauf und die Nutzung eines Pkws vor allem für Verbraucher aus Schwellenlän-dern eine große Herausforderung. Für diese Konsumenten werden in Zukunft Low-Cost-Fahrzeuge von Interesse sein, während euro-päische Autokäufer funktionalen Aspekten große Bedeutung bei- messen.

www.commerzfinanz.com www.bipe.fr

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Ergebnisse zeigen u.a. eine Hausse der Gebrauchten und eine weitere Zunahme der Verkaufszahlen.

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Schon bald dürften weltweit erstmals mehr als 100 Mio. Fahrzeuge verkauft werden.

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Im Vorjahr konnte Maserati vom Ghibli weltweit rund 23.500 Fahrzeuge verkaufen.

2014 konnte Porsche vom neuen Macan 45.000 Stück verkaufen.

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China Im Reich der Mitte hielt das Wachstum am Neuwagenmarkt auch 2014 an – das Plus lag bei 6,9 Prozent; 23,49 Mio. Autos wurden verkauft

Täglich grüßt das Murmeltier …Peking. Und er wächst und wächst und wächst. Wie schon in den vergangenen Jahren konnte der chinesische Automarkt auch 2014 wieder deutlich zulegen: Gegen-über 2013 liegt das Plus laut dem Branchenverband CAAM bei 6,9 Prozent, insgesamt gingen im ver-gangenen Jahr im Reich der Mitte 23,49 Millionen Neuwagen über die Ladentische. Damit habe sich der Markt CAAM zufolge in einem „komplexen internationalen Um-feld“ und „angesichts der schwie-rigen Aufgabe, in China Reformen mit stabilem Wirtschaftswachs-tum zu kombinieren“, durchaus gut geschlagen, auch wenn das Plus 2013 noch bei 13,9 Prozent gele-gen hatte. Von einer langfristigen Nachfrageberuhigung gehen die meisten Hersteller aber nicht aus.

Markt wird weiter zulegen

Im Gegenteil, Daimler-Chef Diet-er Zetsche rechnet etwa mit einem weiterhin rasanten Wachstum in dem südostasiatischen Land: „Ich sehe keine drastische Verlangsa-mung des Wachstums, sondern eine ziemlich stabile wirtschaft-liche Entwicklung“, sagte Zetsche im Rahmen der Autoshow in De-troit der Nachrichtenagentur Reu-ters. Im vergangenen Jahr konnte Mercedes in China um 29 Prozent zulegen, bei Audi und BMW lag das Plus bei jeweils knapp 18 Prozent.

Auch bei anderen internatio-nalen Herstellern ist der Markt heiß begehrt: Die beiden Rivalen Volkswagen und General Motors machen dort mittlerweile rund ein Drittel ihres globalen Geschäfts (VW: plus 12,4 Prozent im Vorjahr auf 3,67 Millionen verkaufte Au-tos in China, GM: plus 12 Prozent auf 3,54 Millionen Fahrzeuge), Ford vermeldete für 2014 in China ein Wachstum von 19 Prozent auf 1,11 Millionen Wagen, und Toyota konnte um 12,5 Prozent auf 1,03 Millionen Fahrzeuge zulegen.

Fahrzeugpreise sehr hoch

Während bei VW, General Mo-tors und Co. die Erwartungshal-tung weiterhin groß ist, rechnet Toyota mit zukünftig geringerem Wachstum und hat sein Absatz-ziel für das laufende Jahr mit 1,11 Millionen Fahrzeugen verhalten optimistisch angesetzt. Dies sei laut Toyota einerseits dem gene-rell schwächeren Wachstum des Marktes geschuldet, aber auch der Tatsache, dass japanische Pro-dukte wegen der Spannungen der beiden Länder von chinesischen Konsumenten zunehmend gemie-den werden.

Der Markt ist neben den hohen Wachstumsraten für die Herstel-

ler aber auch aus einem weiteren Grund interessant: Experten zu-folge sind die Fahrzeugpreise in China – auch nach Abzug von Im-portzöllen und anderen Abgaben – meist viel höher als etwa in den USA oder in Europa und so bleiben bei den Herstellern deutlich hö-here Margen hängen. Nicht unbe-dingt zur Freude der chinesischen Regierung, die zuletzt mit Straf-zahlungen vor allem gegen hohe Ersatzteilkosten vorgegangen ist.

Parallelimporte erlaubt

Mit einer kürzlich beschlossenen Initiative hofft China, nun auch

die Neuwagenpreise langfristig senken zu können: Autohändlern in der Freihandelszone Shanghai ist es seit wenigen Tagen erlaubt, auch ohne Einverständnis der je-weiligen Hersteller Fahrzeuge zu importieren. Diese sogenannten Parallelimporte, die anschließend landesweit verkauft werden dür-fen, sollen mittel- bis langfristig den Druck auf die Preise erhöhen. Für die Hersteller kommt die neue Regelung nicht überraschend, mit gravierenden Auswirkungen auf ihr Geschäft rechnen sie dadurch aber nicht. www.caam.org.cn www.daimler.com www.toyota.com

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In den kommenden Jahren rechnen die Hersteller mit weiteren Zuwächsen.

Daimler-Chef Dieter Zetsche sieht in China weiterhin „stabiles Wachstum“.

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Auch im vergangenen Jahr konnte der chinesische Neuwagenmarkt wieder zulegen.

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automotivebusiness – 61HersTeller & ZuliefererFreitag, 23. Jänner 2015

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Wien. Als Skoda vor wenigen Mona-ten den neuen Fabia Fünftürer prä-sentierte, war von vornherein klar, dass den Tschechen damit aber-mals ein großer Wurf gelungen ist. Sportlicher, dynamischer, komfor-tabler und hochwertiger denn je, so zeigt der neue Fabia der – teils hauseigenen – Konkurrenz die Krallen und weiß auch in Terms of Lifestyle zu gefallen. Ganz Fabia-like ist es nun an der Zeit, dem kompakten Feschak auch die Kombiversion an die Seite zu stel-len. Mit Kombiheck zwar optisch nicht mehr ganz so pfiffig wie in der Fünftürer-Version, dafür aber mit ausufernden Ladekompetenzen betraut, ist der neue Fabia Combi ab sofort beim Händlern.

Üppigere Abmessungen

Neun Zentimeter breiter als der Vorgänger und gegenüber der Li-mousine für einen Aufpreis von rund 1.200 Euro um 27 Zentime-ter auf 4,26 Meter gestreckt, legt der Fabia in dieser Disziplin noch einmal zu: Sobald die große, um drei Zentimeter weiter nach un-ten gezogene Klappe aufschwingt, blickt man in ein Fach von 530 Li-tern. Mit umgelegten Rücksitzen schluckt der kleine Kombi sogar 1.395 Liter und ist damit Klas-sensieger. Und obwohl der Fabia Combi in Sachen Optik im direkten Vergleich zum Fünftürer ein paar kleine Abstriche machen muss, zählt er trotzdem nicht zur Kate-gorie „fad“. Ganz im Gegenteil: Die Proportionen sind mit gestreckten Radstand knackiger geworden, das Blech windet sich enger um die Karosse, die Kanten sind schärfer, die Linien klarer und die Leuchten brillanter – nur auf die optionale

Zweifarblackierung und ein paar andere Mode-Accessoires haben die Tschechen verzichtet. Aber da-für wartet der Combi mit einem riesigen Glasdach auf, das den Wa-gen förmlich mit Licht flutet und ein weiterer Beleg ist für die Kon-zentration auf die inneren Werte.

Hochwertige Ausstattung

Da hilft es natürlich, dass schon der Fünftürer bei all seiner neu entdeckten Farbenfreude eine so-lide Basis bietet und zumindest in den gehobenen Modellvarian-ten fast so liebevoll und vornehm gestaltet ist wie der noble Vetter Audi A1: Hochwertige Kunststoffe, feinfühlige Schalter und große, brillante Displays mit Touch- und Wischfunktion zeugen von den ehrgeizigen Ambitionen der VW-

Tochter. Und von ihrem Ideen-reichtum. Denn auch für den Kom-bi gibt es 17 Simply-Clever-Details, von denen zehn in der Baureihe neu sind.

Aber „simply clever“ sind dies-mal nicht allein der fast schon ob-ligatorische Eiskratzer im Tankde-ckel, der Halter fürs Parkticket in der Frontscheibe oder die kleinen Gepäcknetze an den Flanken der Sitze. Sondern mittlerweile gibt es bei Skoda auch die ersten Gim-micks für die Generation iPhone: „Smartgate“ heißen vier Apps, die allesamt auf die Fahrzeugdaten zu-greifen und dem Fahrer viele mehr oder minder sinnvolle, auf jeden Fall aber unterhaltsame Informa-tionen auf sein Handy spielen.

Dazu lockt der Fabia die Digital Natives als erster Skoda obendrein mit der Mirrorlink-Integration für

Android-Telefone: Mit einer USB-Verbindung und zwei Klicks auf dem Touchscreen lässt sich damit im Handumdrehen die Oberfläche des Telefons auf dem Bildschirm des Wagens spiegeln, sodass man alle Apps und Medieninhalte ohne lästiges Gefummel nutzen kann.

Sportlich und sparsam

Äußerst eindrucksvoll ist jeden-falls das Fahrverhalten des neuen Combis. 90 PS mögen am Papier mager klingen, doch durch das ge-ringe Eigengewicht von nur knapp über 1.000 Kilo wird der Fabia Combi damit zum agilen Alleskön-ner, der auch vor sportlichen Am-bitionen nicht zurückschreckt. Und das bei rund 6,7 Liter Verbrauch beim Benzinermodell.

www.skoda.at

Wien. Temperamentvoll, rassig, ele-gant – italienische Fahrzeuge um-gibt ein eigener Glanz, den schon so mancher Hersteller versucht hat zu kopieren, meistens ohne Erfolg. Manche meinen, die Italiener ha-ben Stil und automobiles Design im Blut; die neue Kreation aus dem Hause Alfa Romeo scheint das zu bestätigen: Die neue Oben-ohne-Version des 4C beeindruckt nicht nur Fans der ursprünglich mailän-

dischen Marke. Der 4C Spider ist konstruktionsbedingt mehr Targa denn Cabrio, soll heißen, das Dach fehlt genau über den Köpfen der Insassen. Dennoch hält sich das Gewicht trotz zusätzlicher Verstei-fungen in Grenzen: Mit lediglich 60 Kilogramm mehr auf der Waage als das Coupé schafft es die offene Version, unter der 1-Tonnen-Marke zu bleiben. Dafür verantwortlich ist unter anderem eine aus spezi-

ellem glasfaserverstärktem Kunst-stoff gefertigte Karosserie, die den Wagen trotz aller Offenheit nichts an Steifigkeit verlieren lässt.

Vom Winde verweht

Beim Antrieb hat sich gegenüber der geschlossenen Coupé-Version nichts verändert. Der 1.750 Ku-bikzentimeter große Turbo-Vier-zylinder generiert 240 PS und 350 Nm, was dem 4C Spider erstaun-liche Fahrleistungen beschert: Die Normbeschleunigung auf 100 km/h vergeht in 4,5 Sekunden, Schluss mit dem Vortrieb ist bei weit über 250 km/h. Geschaltet wird über ein Siebengang-Doppelkupplungs-getriebe, und dank Fahrerlebnis-schalter sind verschiedene Fahr-modi anwählbar, von gemütlich bis Rennstrecke. Dank der Gewichts-verteilung von 40 Prozent vorn und 60 Prozent hinten, dem knackigen Fahrwerk und der äußerst präzisen Lenkung wird der Spider in Sachen Fahrspaß in die Fußstapfen des Coupés treten. Ein echter italie-nischer Sportwagen wäre nichts ohne imposantem Motorsound,

weshalb der 4C Spider über eine zweistufige Abgasanlage aus Titan und Kohlenstoff verfügt, bei Bedarf kann ein Ventil im Abgasstrom um-gelegt werden, und aus dem braven Cruiser-Cabrio wird ein rassiger Rüppel mit Gänsehaut-Sound.

Auf großem Fuß

Damit das Design lebt und sich die Technik so richtig entfalten kann, steht der Alfa Romeo 4C Spi-der auf 18 Zoll-Reifen vorn und 19 Zoll-Reifen hinten. Im Gegensatz zum Coupé und den gelochten Fel-gen erhält die offene Version ein Speichendesign. Puristisch wie Al-fa nun mal ist, wird auch das Dach auf Stoff sein. Die Heckscheibe aus Glas muss aus Sicherheitsgründen einer aus glasfaserverstärktem Kunststoff weichen. Preise und genauer Verkaufsstart sind noch nicht bekannt, ob es der 4C Spi-der dieses Jahr noch in die Läden schafft, ist fraglich. Die Coupé-Variante startet bei 55.000 Euro; man kann davon ausgehen, dass die Spider-Version darüber liegen wird. www.alfaromeo.at

62 – automotivebusiness Modell & Handel Freitag, 23. Jänner 2015

Skoda Fabia Combi Skoda erweitert das Fabia-Angebot nun auch um die Kombi-Version des feschen Kompakten

der tschechische Feschak wird zum lademeister

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Mehr Platz für Freizeit, Familie und Job: Der neue Fabia Combi setzt Benchmarks bei den Kompakten.

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Der neue Skoda Fabia Combi: feiner Kompakt-Lader mit bis zu 1.395 Litern Kofferraumvolumen. Ab 13.970 Euro zu haben.

Kleiner Opel Adam erhält Leistungskur

Wien. Opels (noch) Kleinster bekommt eine Steroidkur ver-passt: Unter der Haube des neuen Adam S steckt ein 1.4 Li-ter Turbo Ecotec-Motor mit 150 PS und 220 Nm.

Dank des speziell für den Adam S entwickelten Turbos bekommt der bekannte 1,4 Liter Vierzylinder 50 Prozent mehr Leistung und 70 Prozent mehr Drehmoment spendiert. Die Verbrauch bleibt trotz Leistungsplus bei 5,9 Liter auf 100 Kilometer.

Die Verbesserung macht sich bemerkbar: Bis zu 220 km/h ist der kleine Rüssels-heimer schnell, den Spurt auf 100 schafft er in 8,5 Sekun-den. Durch das Performance-Fahrwerk und die kompakten Außenmaße ist der Fahrspaß garantiert.

Die Individualisierungsmög-lichkeiten bleiben auch beim scharfen Adam bestehen. So sind Dachhimmel, Außenfar-ben, Motorhaube oder Armatu-renbrett auf Wunsch farblich änderbar; zusätzlich sorgen ein Heckspoiler, rot lackierte Bremssättel und 18-Zoll-Alufel-gen für den sportlichen Fein-schliff. www.opel.at

Ford lässt GT-Mythos wieder aufleben

Detroit. Ford lässt mit einer großen Ankündigung in Detroit aufhorchen: Der legendäre Ford GT wird erneut die Supersport-wagenwelt aufmischen. Das hat er in den Sechzigern schon einmal geschafft, als die Renn-flunder dem Le Mans Dauersie-ger Ferrari Paroli bot und 1966 alles gewann.

Damit 50 Jahre später eine ähnliche Dominanz auf den Straßen herrscht, haben die Entwickler beim bewährten 3,5-V6-Ecotec-Motor gründlich nachgeschärft. 441 kW/600 PS soll das aufgeladene Triebwerk leisten. In Verbindung mit radi-kalem Leichtbau – das Chassis ist aus Carbon – entstehen atemberaubende Leistungs-werte. So soll der neue Ford GT in unter drei Sekunden auf 100 beschleunigen und eine Endge-schwindigkeit weit jenseits der 300er-Marke erreichen.

Geschaltet wird dabei über ein Siebengang-Doppelkupp-lungsgetriebe, das die Kraftt auf die hinteren, 20 Zoll großen Räder überträgt. Ferrari kann sich also erneut warm anzie-hen. www.ford.at

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Der neue Opel Adam S geht mit 150 PS und 220 Nm an den Start.

Ford will mit dem GT den etablierten Supersportlern das Fürchten lehren.

alfa Romeo 4C Spider Der rassige italienische Sportwagen aus dem Hause Alfa Romeo verliert endlich sein Dach

alfa Romeo kehrt zu den Wurzeln zurück

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Etwas für die Zimmerwand und die Garage: der neue Alfa Romeo 4C Spider.

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automotivebusiness – 63Rund ums autoFreitag, 23. Jänner 2015

tÜV Rheinland Gemeinsame Studie mit ESP & BBE Automotive zeigt: Carsharing wird in Zukunft noch beliebter werden

Carsharing liegt im trend, das Privatauto aber auch!

Köln. Wie steht es um die Zukunft des Carsharings? Entwickelt sich das Autoteilen in den nächsten Jahren für die Anbieter wirklich zum ganz großen Geschäft oder bleibt es auf Dauer ein Nischenpro-dukt? Die internetaffine Generati-on Web 2.0 legt zwar derzeit mehr Wert auf ein trendiges Smartphone als auf einen Pkw. Doch wird des-halb der eigene Wagen gleich zum Auslaufmodell? Nein, lautet das überraschende und klare Ergeb-nis der Gemeinschaftsstudie „Car-Sharing in Deutschland – Mode- erscheinung oder Herausforderung für die Branche?“ von TÜV Rhein-land, FSP (Fahrzeugsicherheitsprü-fung) und der Kölner Beratungs- gesellschaft BBE Automotive.

Nutzerzahlen steigen weiter

Fakt ist allerdings auch: Car-sharing wird ein fester Bestand-teil zeitgemäßer Mobilität , wenn-gleich sich die zum Teil erwarteten enormen Wachstumsraten nicht realisieren lassen. Derzeit nutzt rund eine Million Autofahrer in Deutschland die Angebote unter-schiedlicher Anbieter. Laut Pro-gnose von BBE wird sich der Markt unter den gegenwärtigen Bedin-gungen bis zum Jahr 2020 auf et-wa zwei Millionen Nutzer verdop-peln. Mit „Rückenwind“ wie durch Begünstigungen der Politik, einen festen Platz in Mobilitätsportalen, die Vernetzung unterschiedlicher Anbieter via Apps sowie den Aus-bau des noch in den Kinderschuhen steckenden Corporate Carsharings könnte die Zahl der Nutzer sogar auf rund drei Millionen steigen.

Dabei gilt laut den Studien-autoren: Carsharing ist nicht gleich Carsharing. Eine differen-

zierte Betrachtung zeigt, dass der Markterfolg zum großen Teil aus dem starken Wachstum der soge-nannten Free Floater wie Drive-Now (BMW/Mini/Sixt) und car2go (Daimler/Europcar) resultiert; hier gibt es keine festen Mietstati-onen. Die Fahrzeuge werden auf öffentlichen Parkplätzen in einer bestimmten Region abgeholt und wieder abgestellt – wo, spielt keine Rolle. Die Buchung erfolgt online, per App oder Telefon-Hotline.

Eigenes Auto weiter beliebt

Theoretisch würde das Ge-schäftspotenzial in Deutschland bei etwa 60 Millionen der rund 80,7 Millionen Deutschen im „fahr-fähigen Alter“ liegen, von denen

rund 75 Prozent, also 45 Millionen, einen Führerschein haben. Umfra-gen zufolge können sich aber ledig-lich 16 Prozent (sieben Millionen) der 45 Millionen Autofahrer vor-stellen, den eigenen Wagen abzu-schaffen und nur noch Carsharing zu nutzen. Die Liebe der deutschen zum eigenen Auto bleibt also unge-brochen, das belegen auch die Zu-lassungszahlen: Der Pkw-Bestand stieg von 2007 bis 2014 von 41,2 Millionen auf 43,9 Millionen; für 2020 erwartet BBE rund 45 Milli-onen Fahrzeuge.

Alternative für ein Drittel

Aktuell greifen lediglich 1,7 Pro-zent (knapp eine Million) der Füh-rerscheinbesitzer auf Carsharing-

Angebote zurück; davon springen fünf Prozent regelmäßig wieder ab. Mehr als 50 Prozent nutzen das Angebot maximal einmal pro Mo-nat, und 28 Prozent sind bei meh-reren Anbietern angemeldet.

Analysen von BBE ergeben zu-dem, dass 66 Prozent auch weiter-hin das eigene Auto auf dem Weg zur Arbeit nutzen werden; nur 34 Prozent sehen hier im Carsharing eine mögliche Alternative.

Die heimliche Hauptstadt des Carsharings in Deutschland ist Karlsruhe: Unterstützt durch meh-rere Pilotprojekte, kommen hier 1,93 Fahrzeuge auf 1.000 Einwoh-ner. Es folgen Stuttgart (1,38) und Köln (1,17). Im Mittelfeld liegen Düsseldorf (1,0), München (0,87) und Berlin (0,82). www.tuv.com

Moritz Kolar

Die meisten Autofahrer wollen trotz des Trends zum Autoteilen aber nicht ihr privates Auto aufgeben.

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Studienergebnis: In den kommenen fünf Jahren könnten sich die Nutzerzahlen von Carsharing verdoppeln oder gar verdreifachen.

Auch Private können NoVA zurückverlangen

Wien. Wer als Privatperson sei-nen Gebrauchtwagen ins Aus-land verkauft, kann ab Anfang 2016 – anders als bisher – die Normverbrauchsabgabe (NoVA) so wie Firmen auch zurückver-langen. Dies ergibt sich aus ei-ner vor wenigen Tagen bekannt gewordenen Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs ( VfGH).

Das Höchstgericht hat da-bei einen Ausschluss von der Refundierung für „unsachlich und daher gleichheitswidrig“ erkannt. www. verfassungsgerichtshof.at

Batterieladegeräte im großen GTÜ-Test

Stuttgart. Frost bringt Frust – besonders dann, wenn mit den ersten Minusgraden das Auto nicht mehr starten will. Oft sind schwache Akkus die Ursache – Abhilfe schaffen in so einem Fall mobile Batterie-laden. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung hat acht entsprechende Geräte mit Verkaufspreis unter 100 Euro geprüft.

Testsieger mit dem Prädikat „Sehr empfehlenswert“ wurde das CTEK MXS 5.0. Sechsmal vergaben die GTÜ-Prüfer die Note „Empfehlenswert“, näm-lich für JMP 4000, Genius G3500, Absaar HF 4500, Cart-rend MP 3800, Bosch C3 6/12V und Gystech 3800. Als „Bedingt empfehlenswert“ erwies sich der Smart Charger von KS Tools.

Für alle Kandidaten hatte die GTÜ ein strammes Test-programm von zwei Dutzend Positionen aufgelegt, unter-teilt in sechs große Kapitel: Sichtprüfung, Bedienung, Funktionsumfang, elektrische Prüfungen, Qualitätsprüfungen und Kosten.

Das größte Gewicht bekommt dabei die Bewertung des Lade- und Ladeerhaltungsverfahrens im Kapitel Funktionsumfang; hier schnitten CTEK und JMP besonders gut ab. Sie beherr-schen das von den meisten Batterieherstellern empfohlene, sogenannte IUoU-Verfahren mit Hauptladung, Absorptions-phase und Erhaltungsladung mit geregelten Spannungen, während sich die anderen Geräte mit etwas simplerer Ladetechnik über verschiedene Strombegrenzungsstufen und Ladeerhaltung mit Konstant-strom begnügen. www.gtue.de

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Die Tester bewerteten den CTEK MXS 5.0 mit „sehr empfehlenswert“.

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Die neu beschlossene NoVA-Rege-lung tritt mit 1. Jänner 2016 in Kraft.

Esslingen. Vor wenigen Tagen prä-sentierte Norbert Schreier am Center of Automotive Service Technology (CAST) die Ergebnisse der Studie „Entwicklung der Be-schäftigung im After Sales – Ef-fekte aus der Elektromobilität“. Die von der Hochschule Esslin-gen und der Hochschule für Wirt-schaft und Umwelt, Nürtingen-

Geislingen durchgeführte Unter-suchung prognostiziert, dass die Beschäftigungssituation in Werk-stätten sich durch elektrifizierte Antriebskonzepte nur geringfügig ändern wird. Im Auftrag des Mi-nisteriums für Finanzen und Wirt-schaft Baden-Württemberg und der e-mobil GmbH untersuchten die Forscher um Norbert Schreier

und Willi Diez, inwiefern sich die Verbreitung von E-Fahrzeugen auf den After-Sales-Bereich auswirken wird. Die Befürchtung, dass der geringere Verschleiß der E-Fahr-zeuge zu einem massiven Beschäf-tigungsrückgang führt, bestätigte sich nicht. Zwar kommen bei E-Mobilen tatsächlich weniger Verschleißteile zum Einsatz, je-

doch relativiere sich dies durch deren kompliziertere und somit zeitintensivere Wartung wieder.

Fahrzeugbestand wächst

Der dennoch zu erwartende Beschäftigungsrückgang könne teilweise durch den hierzulande anhaltend wachsenden Fahrzeug-bestand aufgefangen werden. Eine langsame Verbreitung elektrifi-zierter Antriebe vorausgesetzt, er-gibt sich den Berechnungen zufolge sogar ein leichtes Beschäftigungs-plus für 2025. Nichtsdestotrotz kommen einige Herausforderungen auf die Werkstättenbetreiber zu; hierzu zählen Investitionen in die technische Ausstattung und die Qualifizierung der Mitarbeiter, aber auch das Erschließen neuer Geschäftsfelder. Denn einige hoch profitable Wartungsarbeiten wie etwa Ölwechsel fallen bei elek-trisch betriebenen Fahrzeugen nicht an; denkbare neue Einnah-mequellen wären u.a. der Einbau und die Wartung von Car-IT oder Partnerschaften mit Carsharing-Anbietern. www.hs-esslingen.de

Cast-studie Das Center of Automotive Service Technology analysierte Veränderungen im After Sales durch Elektromibilität

Elektrifizierung bringt Veränderung mit sich

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Franz Loogen (GF e-mobil BW GmbH), Walter Czarnetzki (Prorektor für Forschung, Hochschule Esslingen), Peter Hofelich (SPD-Landtagsabgeordneter), Frauke Goll (e-mobil BW GmbH, Cluster Elektromobilität) & Norbert Schreier (Hochschule Esslingen).

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64 – automotivebusiness InnovatIon & Umwelt Freitag, 23. Jänner 2015

Fraunhofer Iao Wissenschaftler der deutschen Forschungseinrichtung entwickeln „kommunizierendes“ Fahrzeug

treten autos schon bald in Kontakt mit ihrer Umwelt?

Wien/Stuttgart. Wie oft waren wir selbst schon in unübersichtliche Verkehrssituationen verwickelt? Sind wir etwa über einen Zebra-streifen gegangen, während ein Auto nur mit letzter Not davor hal-ten konnte, oder haben wir selbst einem anderen Verkehrsteilnehmer die Vorfahrt genommen? Meist re-agieren wir darauf verärgert oder entschuldigend. Weil wir unseren

Fehler einsehen, den des anderen Verkehrsteilnehmers aber nicht verstehen wollen und eine Kommu-nikation von Verkehrsteilnehmer zu Verkehrsteilnehmer – einige wenige Handzeichen ausgenommen – meist schwierig ist. Geht es nach den Wissenschaftlern am Fraunhofer IAO in Stuttgart, dann soll sich das aber bald ändern, dann könnten Autos in Zukunft nicht nur allein fahren, sondern auch mit ihrer Umwelt kommunizieren.

„Interaktion wird kommen“

Um zu erforschen, wie Menschen auf die Ansprache eines Autos re-

agieren, entwickeln die Forscher gerade ein Erprobungsfahrzeug, dem eine Idee von Jungwissen-schaftler Sebastian Stegmüller zu-grundeliegt, die ein wenig an den sprechenden Sportflitzer K.I.T.T. aus der US-Serie „Knight Rider“ er-innert: Software soll demnach die Emotionen des Fahrer nach außen tragen, LEDs an den Scheinwer-fern Augenbrauen andeuten, auf einem Display am Kühler werden Schriftzüge aufleuchten. Mithilfe von Kameras und Sensoren sollen die Reaktionen von Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern aufgegriffen und erkannt werden.

Nur Spielerei oder Zukunftstech-nologie? „Interaktion und Kommu-nikation von Fahrzeugen werden kommen, das ist klar“, sagt Sascha Ott, Geschäftsführer des Zentrums Mobilitätssysteme im Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Das werde nicht ohne Auswirkungen

auf die äußere Form des Autos bleiben, erläutert Ott und spricht mit Blick auf den knappen Stra-ßenraum von „Fahrzeugen, die sich ineinander verschachteln und auf den Bauraum minimieren, den sie gerade brauchen“.

Hochmodulares Auto-Modell

Sebastian Stegmüller vom Fraunhofer IAO hat da schon recht konkrete Vorstellungen: „Unsere Vision des Autos ist ein hochmo-dulares Modell. Es hat einen Ball als Vorderachse, um auf kleinem Raum rangieren zu können; außer-dem lässt es sich je nach Bedarf er-weitern. So kann es schmaler sein, als die schon heute erhältlichen elektrischen Einsitzer, aber auch Raum für fünf Personen bieten.“

Zweifel am Auto als Verkehrs-mittel seien jedenfalls nicht ange-bracht. „Das Auto ist das Verkehrs-

mittel Nummer eins, das wird auch noch in 15 bis 20 Jahren so sein“, sagt Stephan Kritzinger vom Bera-tungsunternehmen Prognos, das für Shell Deutschland Zukunfts-szenarien zur Entwicklung des Au-tos entworfen hat. Im ländlichen Raum, so seine Erwartung, werden die Menschen nicht auf das Auto verzichten können.

Taxis werden kommunikativ

Und auch in den Städten wer-den sich durch neue Technologien völlig neue Automobilfunktionen erschließen: Visionen der Forscher zufolge würden Taxis in Zukunft elektrisch fahren und mit ihrer Umgebung kommunizieren. Pas-santen könnten dann erkennen, wenn jemand in der Nähe den glei-chen Weg habe und sich Taxi wie Weggeld mit anderen teilen.

www.iuk.fraunhofer.de

Moritz Kolar

Mithilfe von Software soll die Emotion des Fahrers nach außen (z.B. über LEDs) übertragen werden.

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In der Zukunftsvision der Fraunhofer-Forscher kommunizieren Fahrer über ihre Autos mit anderen Verkehrsteilnehmern.

Hybrid-Technik hält Einzug in die C-Klasse

Stuttgart. Nach der Premiere in der S-Klasse bietet Mercedes-Benz nun seine fortschritt-lichste Hybrid-Technik in der C-Klasse zum ersten Mal auch als T-Modell an. Der C 350 Plug-In Hybrid überzeugt als Limousine und als Kombi durch Dynamik und Effizienz und ermöglicht 31 Kilometer rein elektrisches und damit emissionsfreies Fahren.

Sein Vierzylinder-Ottomotor stellt im Verbund mit einem kraftvollen Elektromotor eine Systemleistung von 205 kW (279 PS) und ein Systemdreh-moment von 600 Nm bereit. Da-mit erzielt der neue C 350 Plug-In Hybrid Fahrleistungen eines Sportwagens und verbraucht zertifiziert als Limousine und T-Modell dennoch nur 2,1 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer, ebi einer CO2-Emission von 48 Gramm (T-Modell 49 Gramm). Einen ersten Fahbericht fin-den Sie Freitag 30. 1. in Ihrer medianet. www.daimler.com

Auszeichnungen für die grünsten FahrzeugeStuttgart. Die Fachzeitschrift Auto Test und das Umweltins-titut Öko-Trend präsentierten zu Jahresbeginn schon traditi-onell ihr Auto-Umweltranking. Dabei wird der gesamte Le-benszyklus des Fahrzeugs erfasst – angefangen von der Produktion über die Logistik bis hin zum Recycling.

Ausgezeichnet wurden der Toyota Prius Plug-In Hybrid, der Opel Zafira Tourer 1.6 CNG Ecoflex, der Lexus GS 300h und der Mitsubishi Plug-In Hybrid Out lander. www.oeko-trend.de

Dritte smart-Generation mit Panoramadach

Regensburg. Der deutsche Auto-mobilzulieferer Webasto liefert für die dritte Generation des smart fortwo aus dem Hause Daimler ein wärmeabsorbie-rendes Panoramadach aus bruchfestem Polycarbonat.

Die 1,2 Quadratmeter große, transparente Dachscheibe lässt viel Licht in den Innenraum, hat gleichzeitig aber (dank der im Polycarbonat integrierten Infrarot-Absorber) die Fähig-keit, Sonnenenergie zu absor-bieren und somit dem Aufhei-zen des Fahrzeuginnenraums entgegenzuwirken. www.webasto.com

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Die neue C-Klasse Plug-In Hybrid ist ab kommenden März erhältlich.

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Das neue Dachkonzept soll ein Auf-heizen des Innenraums verhindern

Detroit. Auf der Auto-Show in Detro-it waren Elektroautos zuletzt mehr Randthema als Mittelpunkt des Interesses. Ungeachtet dessen will General Motors in den kommen-

den Jahren den Markt für Elek-troautos gehörig aufmischen und damit vor allem den Branchenpio-nier Tesla unter Druck setzen. Die Opel-Mutter stellte daher in De-

troit den Chevrolet Bolt vor, einen Stromer für den Massenmarkt mit einer Reichweite von 200 Meilen (rund 322 Kilometer). „Die Kun-den verlangen mehr Reichweite –

und wir liefern“, sagte GM-Chefin Mary Barra bei der Präsentati-on des Konzepts und sprach vom „Elektroauto für jedermann“. Das Auto solle 2017 mit reinem Elek-troantrieb für einen vergleichswei-se günstigen Preis von etwa 30.000 Dollar (25.396 Euro) auf den Markt kommen, so Barra. GM verkauft seit Ende 2010 den Chevrolet Volt, der zwar einen Elektroantrieb hat, aber auch einen Verbrennungs- motor. Neben dem Bolt-Konzept stellte der Konzern auch eine gründlich überarbeitete, neue Volt-Version in Detroit vor.

Stückzahlsteigerung als Ziel

„Wir unterstreichen damit unser Bekenntnis zur Elektromobilität und erschließen die Technik für den Massenmarkt“, sagte Barra bei der Präsentation. Vom bisherigen Volt seien laut der GM-Chefin be-reits 60.000 Stück verkauft worden, vom neuen und vor allem vom Bolt erhoffe man sich noch mehr. „Das ist kein Experiment aus dem Phy-sikunterricht, sondern wir meinen es damit sehr ernst.“ www.gm.com

General motors Der US-Hersteller präsentierte in Detroit sein neues Elektromodell „für jedermann“

auf den volt folgt bei Gm nun der Bolt

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Während sich die Konkurrenz am niedrigen Ölpreis berauschte, präsentierte GM in Detroit mit dem Bolt ein neues Elektrofahrzeug.

„Interaktion und Kom-

munikation von Autos

werden kommen, und

das wird auch Auswir-

kungen auf die äußere

Form des Autos haben.“

sascha ott, Kit