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medianet.at automotive business Im Höhenflug Europas Automarkt liegt auch im Oktober im Plus 83 Talisman! Renault geht mit neuer Limousine an den Start 86 car2go Das Carsharing- Unternehmen setzt weiter voll auf Wachstum 87 Smart City Audi denkt über die urbane Mobilität der Zukunft nach 88 Freitag, 27. November 2015 COVER 81 © Panthermedia.net/Photographee.eu © EICMA Ohne Auto geht beim Pendeln gar nichts! Aktuelle IMAS-Untersuchung zeigt: Knapp zwei Drittel aller Öster- reicher legen ihre täglichen Arbeitswege mit dem Auto zurück. 82 Green Skin In dem Daimler-Pilotprojekt wird ein smart fortwo begrünt. Bike-Spezial Die wichtigsten Neuheiten frisch von der Mailänder Motorradmesse EICMA. © Daimler 84 88 ZKW GRUPPE Konzernstruktur wird überarbeitet WIESELBURG. Der Lichtsyste- me-Hersteller ZKW vereinheit- licht seine Konzernstruktur. Die ab 2016 geplante ZKW International Holding GmbH soll als Führungsgesellschaft die operative Leitung der ZKW- Gruppe übernehmen. Unter diesem neuen Dach sollen die nationalen und internationalen Standorte und Gesellschaften zusammengefasst werden. Ab Jänner wird auch die Zizala Lichtsysteme GmbH durch die ZKW Lichtsysteme GmbH als österreichische Standort- bzw. Betriebs-Gesellschaft abgelöst. (red) Zahl der Woche Audi trotzt der VW-Krise Dank kräftiger Zuwächse in den USA und in Südeuropa hat Audi im Oktober erneut mehr Autos verkauft. Weltweit stieg der Absatz der VW- Tochter binnen Jahresfrist um zwei Prozent auf 149.200 Fahrzeuge. Während die Verkaufszahlen im größten Einzelmarkt China um fast 2,8 Prozent schrumpften, legten sie in Europa um 3,4 Prozent zu. In den USA, wo VWs Diesel-Skandal seinen Ausgang nahm, verbuchte Audi sogar ein Plus von 16,8 Prozent auf 17.700 verkaufte Fahrzeuge. Von Jänner bis Oktober legte Audi in den USA damit um 13 Prozent zu. (APA) © Audi China –2,8% Europa +3,4% USA +16,8%

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automotive business

Im Höhenflug Europas Automarkt liegt auch im Oktober im Plus 83

Talisman! Renault geht mit neuer Limousine an den Start 86

car2go Das Carsharing-Unternehmen setzt weiter voll auf Wachstum 87

Smart City Audi denkt über die urbane Mobilität der Zukunft nach 88

Freitag, 27. November 2015 Cover 81

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ohne Auto geht beim Pendeln gar nichts! Aktuelle IMAS-Untersuchung zeigt: Knapp zwei Drittel aller Öster-reicher legen ihre täglichen Arbeitswege mit dem Auto zurück. 82

Green Skin In dem Daimler-Pilotprojekt wird ein smart fortwo begrünt.

Bike-Spezial Die wichtigsten Neuheiten frisch von der Mailänder Motorradmesse EICMA.

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Konzernstruktur wird überarbeitetWIESELBURG. Der Lichtsyste-me-Hersteller ZKW vereinheit-licht seine Konzernstruktur. Die ab 2016 geplante ZKW International Holding GmbH soll als Führungsgesellschaft die operative Leitung der ZKW- Gruppe übernehmen. Unter diesem neuen Dach sollen die nationalen und internationalen Standorte und Gesellschaften zusammengefasst werden. Ab Jänner wird auch die Zizala Lichtsysteme GmbH durch die ZKW Lichtsysteme GmbH als österreichische Standort- bzw. Betriebs-Gesellschaft abgelöst. (red)

Zahl der Woche

Audi trotzt der vW-Krise Dank kräftiger Zuwächse in den USA und in Südeuropa hat Audi im Oktober erneut mehr Autos verkauft. Weltweit stieg der Absatz der VW-Tochter binnen Jahresfrist um zwei Prozent auf 149.200 Fahrzeuge. Während die Verkaufszahlen im größten Einzelmarkt China um fast 2,8 Prozent schrumpften, legten sie in Europa um 3,4 Prozent zu. In den USA, wo VWs Diesel-Skandal seinen Ausgang nahm, verbuchte Audi sogar ein Plus von 16,8 Prozent auf 17.700 verkaufte Fahrzeuge. Von Jänner bis Oktober legte Audi in den USA damit um 13 Prozent zu. (APA)

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Kilometer pro Strecke. 12 Prozent müssen allerdings weniger als ei-nen Kilometer zurücklegen, und für 26 Prozent beträgt der Arbeitsweg nur zwischen ein und fünf Kilo-meter. 19 Prozent der Österreicher müssen von und zur Arbeit sechs bis zehn Kilometer zurücklegen, und der Rest (drei Prozent machten keine Angaben) muss noch größere Distanzen zurücklegen.

Wenig verwunderlich daher, dass wir pro Monat durchschnittlich 108 € für unseren Weg zur Arbeit ausgeben, wobei sich deutliche Un-terschiede auftun: Das Auto kostet im Schnitt nämlich rund 140 € im Monat, öffentliche Verkehrsmittel im gleichen Zeitraum hingegen nur 42 €.

Kosten sprechen für ÖffisWas trotz der hohen Kosten für das Auto spricht: Die Tatsache, zeitlich und örtlich flexibel zu sein (für

••• Von Jürgen Zacharias

WIEN. Mit dem Taxi? Mit der U-Bahn? Per Straßenbahn? Zu Fuß? Oder doch lieber mit dem Fahrrad? Um zum Arbeitsplatz und von dort wieder nachhause zu kommen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Keine wählen wir aber so gern und so oft wie unser Auto. Laut einer aktuel-len Studie des Marktforschungs-instituts IMAS fährt mehr als jeder zweite Österreicher mit dem pri-vaten Pkw zur Arbeit, sieben Pro-zent legen diesen Weg mit ihrem Firmenauto zurück. Deutlich ab-geschlagen: Öffentliche Verkehrs-mittel und das Fahrrad; nur sieben Prozent der Österreicher machen sich zu Fuß auf den Weg in die Ar-beit.

17 Kilometer ArbeitswegIm Durchschnitt pendeln die Öster-reicher der Studie zufolge rund 17

satte 70 Prozent der Autofahrer wichtig). Auch die mit dem Fahr-zeug verbundene Zeitersparnis (47 Prozent) und die größere Bequem-lichkeit (30 Prozent) spielen eine entscheidende Rolle. 27 Prozent der befragten Österreicher geben an, für ihre Arbeit ein Auto zu be-nötigen, und 24 Prozent, dass es auf der Wegstrecke keine gute öf-fentliche Verkehrsanbindung gebe. Trotz der vergleichsweise höheren Durchschnittskosten setzen 16 Pro-zent auch aufs Fahrzeug, um ihre Kosten niedrig zu halten.

Die günstigeren Kosten sind auch das Hauptargument für öffentliche Verkehrsmittel: 33 Prozent fahren öffentlich, weil sie kein eigenes Au-to besitzen, und 26 Prozent fahren Bahn oder Bus, um die Umwelt zu schonen, je 22 Prozent, weil sie den Staus zu den Stoßzeiten entgehen möchten und sie bei der Firma kei-nen Parkplatz haben, und 21 Pro-

zent, weil sie zeitlich und örtlich flexibel sein wollen.

Treibstoffpreise im FokusDas IMAS Institut ging in der Stu-die außerdem der Frage nach, wel-che Aspekte laut Meinung der be-rufstätigen Österreicher die Pend-ler-Situation in den kommenden Jahren am deutlichsten verändern könnte; dabei gehen 46 Prozent da-von aus, dass die Entwicklung der Treibstoffpreise am ehesten die ak-tuellen Gegebenheiten beeinflussen könnte.

Für 45 Prozent sind der Man-gel an Arbeitsplätzen im ländli-chen Raum und für 43 Prozent die Knappheit der Parkplätze im städ-tischen Bereich mögliche Verände-rungsfaktoren. Für 28 Prozent die Wanderung der Bevölkerung in die Städte und für 25 Prozent der Woh-nungsmangel in den Städten sowie die Grundstückspreise.

Pendler: nicht ohne mein Auto!Mehr als die Hälfte der Österreicher pendelt mit dem Auto zur Arbeit. Auch wenn die Kosten höher sind als die Fahrt mit dem Öffi, schätzen sie beim Privat-Pkw die Flexibilität, Zeitersparnis & Bequemlichkeit.

Hohe Kosten Durchschnittlich gibt der Österrei-cher monatlich für die Fahrt zur und von der Arbeit 108 € aus.

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82 COVERSTORY Freitag, 27. November 2015

Beliebtes Auto Insgesamt zwei Drittel der Öster-reicher legen den Arbeitsweg mit ihrem privaten Pkw oder mit ih-rem Firmenwagen zurück.

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medianet.at Freitag, 27. November 2015 hersteller & Zulieferer 83

WIEN. Europas Automarkt eilt weiter von Wachstumsmonat zu Wachstumsmonat. Laut Angaben des Herstellerverbands ACEA roll-ten im vergangenen Monat in der Europäischen Union 1,104 Mio. neue Fahrzeuge auf die Straßen, was einem Plus von 2,9 Prozent ge-genüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres entspricht.

Von Juni bis September waren die Neuanmledungen zwar noch um jeweils knapp unter oder knapp über zehn Prozent gestiegen, trotz-dem dürfen die europäischen Im-porteure zufrieden bilanzieren, ist der Markt doch nun bereits seit 26 Monaten im Aufschwung.

Plus in China und den USAGeht es nach Peter Fuß von der Unternehmensberatung EY, müs-sen sich die Hersteller in Zukunft aber auf ein moderates Wachstum einstellen. „In den großen Märkten ist inzwischen ein hohes Absatz-niveau erreicht, von dem aus wei-teres starkes Wachstum unwahr-scheinlich erscheint“, sagte der Automobilexperte im Gespräch mit der DPA. Zudem fielen die Aufhol-effekte in den ehemaligen Krisen-ländern Südeuropas niedriger aus. Dennoch sei der europäische Neu-wagenmarkt insgesamt in guter Verfassung; dank niedriger Zinsen, günstiger Spritpreise und hoher Rabatte werde die Nachfrage auch mittelfristig steigen.

Einstweilen dürften die Herstel-ler das schwächere Wachstum in Europa durch Zuwächse in ande-ren Regionen wettmachen: In den USA legten die Neuzulassungen im vergangenen Monat etwa um fast 14% zu. Zudem hat der weltgrößte Pkw-Markt China seine Schwä-che inzwischen überwunden, die

Neuregistrierungen legten dort im Oktober um 15% zu, weil die Re-gierung den Verkauf von Autos mit kleineren Motoren fördert.

Österreich weiter im MinusWeniger positiv gestaltet sich die Entwicklung am heimischen Fahr-

zeugmarkt. Der Oktober brachte – entgegen dem EU-weiten Trend – einen neuerlichen Neuzulas-sungsrückgang von 6,7 Prozent auf 25.149 Fahrzeuge, von Jänner bis Oktober liegt der Markt um 0,7 Prozent hinter den Vorjahres-zahlen. (red)

Automarkt legt in europa weiter zuDie Zahlen liegen zwar deutlich hinter den Vormonaten zurück, trotzdem darf sich Europas Neufahrzeugmarkt im Oktober über den bereits 26. Wachstumsmonat in Folge freuen.

Mail: [email protected]

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AusZeichnung für opel

Top-Platzierung im VertrauensrankingRÜSSELSHEIM. Bei der Studie „Vertrauensranking 2015“ schnei-det Opel hervorragend ab. Unter 29 bewerteten Automobilherstel-lern landen die Rüsselsheimer als bester Volumenanbieter auf Rang fünf. Vor Opel konnten sich lediglich die Premiummarken Audi, BMW, Mercedes und Porsche platzieren.

Beim Ergebnis liegt die Marke mit dem Blitz in Sachen Kunden-vertrauen um 12,4 Prozentpunkte über dem Branchendurchschnitt. Insgesamt sagen in der Befragung 71% der Kunden, dass sie Opel ver-trauen. Die Studie zeichnet Opel daher mit der Beurteilung „hohes Vertrauen“ aus. (red)

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medianet.at84 bike spezial Freitag, 27. November 2015

Die EICMA in Mai-land belegte heuer kaum mehr als ein Drittel des Messe-geländes der Fiera Milano. Dennoch ist die Zweirad-Neu-

heitenschau in der lombardischen Metropole nach wie vor die größte Präsentations-Plattform für Her-steller motorisierter Einspuriger geblieben und dieses Jahr war sie die einzige große internationale Motorrad-Show in Europa.

Große SorgenfaltenIm Kontrast zum Nebelwetter lie-fen die Inszenierungen der neuen Modelle – von denen etliche im Sinne einer technischen Aktualisie-rung zur Erfüllung der ab 1. Jänner 2016 geltenden Euro 4-Abgasnorm neu sind – wie gewohnt glanzvoll über die Bühne.

Dennoch konnten das Schein-werferlicht und die betont dy-namische Geschäftigkeit nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zweirad-Branche Sorgen hat: Die europäischen Märk-te sind nach wie vor rückläufig. In Österreich weist die Neuzulas-sungsbilanz für den Zeitraum von Jänner bis Oktober das dritte Jahr in Folge ein Minus von rund sechs Prozent aus.

Das bedeutet für heuer: 2.377 Fahrzeuge weniger als im Ver-gleichzeitraum des Vorjahres (2014: 39.417, 2015: 37.040).

An diesen Zahlen wird sich bis Jahresende auch kaum etwas än-dern, da die Saison gewöhnlich mit Beginn des Herbsts endet. Die Gründe für das rückläufige Zwei-rad-Geschäft sind vielfältig. Unter anderem liegt es an der schwieri-gen Wirtschaftslage, an einer ge-wissen Marktsättigung und am nur

zögerlich nachrückenden Nach-wuchs.

Produktion auf neuen MärktenDieser gesamteuropäischen Ent-wicklung begegnen die Hersteller nicht nur in den Roller-, sondern auch in den Motorradsegmenten mit einer Konzentration auf die klei-nen und mittleren Hubraumklassen sowie auf Modelle, die auch auf den zulassungsstarken asiatischen und südamerikanischen Märkten Ver-kaufserfolge versprechen.

Um Produktions- und Transport-Kosten zu sparen, produzieren et-liche europäische Marken bereits in diesen Absatz-Hoffnungsgebie-ten, vor allem in Asien, wie KTM in Indien sowie Vespa, Ducati und Triumph in Thailand.

Neuerdings hat auch BMW ei-nen indischen Partner: Aus der Kooperation mit der TVS Company in Bangalore entstammt das erste

Honda africa Twin Die Wiederkehr der Wüstenköni-gin mit Parallel-Twin statt V2 und allroundgerechten 95 PS Leistung.

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••• Von Beatrix Keckeis-Hiller

eiCMa: zweiräder im RampenlichtHaupttrends der Motorradmesse EICMA in Mailand: kleine und mittlere Klasse, Aktualisierungen, neue Nischen und Derivate.

kTM 1290 sD GT Auf Reisetaug-lichkeit getrimmte Super Duke mit 173 PS und geballter Ladung an Assistenz-elektronik.

Yamaha XRs 900 Anknüpfung an die eigene Geschichte unter dem Motto „Faster Sons“: mit Dreizylinder und 115 PS.

bMW G 310 R Das Debüt der Bayern in der kleinen Einsteiger-klasse: Roadster mit Einzylinder-Aggregat (34 PS).

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Modell (seit dem längst aus der Produktion genommenen Dach-Scooter C1) in einer Hubraumklas-se unter 650 cm3: die G 310 R (313 cm3, 34 PS); der im Sommer präsen-tierte Prototyp startet im kommen-den Jahr.

Downsizing-StrategieDie Kleine soll auch in Europa da-für sorgen, dass das Geschäft wie-der anspringt. Das erste Modell der geplanten Baureihe zielt vor allem auf die junge Klientel ab: Den Jun-gen soll das Thema Motorrad wie-der schmackhaft gemacht werden – mit coolem Styling, leistbarem Preis und Stufenführerschein-Tauglichkeit.

In diese Kerbe schlägt der ja-panische Hersteller Yamaha mit der MT-03 (321 cm3, 42 PS). Eben-so Ducati: Die Italiener haben den Hubraum des heuer erfolgreich gestarteten Submarken-Modells

Scrambler 800 mit 75 PS (bisher weltweit knapp 14.650, in Öster-reich 225 verkauft) reduziert, auf 399 cm3 (41 PS) und sie einsteiger-gerecht gemacht.

Modell-GeschichteDie größte japanische Marke, Hon-da, setzt neben dem Ausbau der Roller- und Mittelklasse-Palette auf die Wiedergeburt einer Ikone: Die Africa Twin ist wieder da, nach wie vor mit zwei Zylindern, aller-dings einem Parallel-Twin (95 PS) statt eines V2.

Yamaha greift ebenfalls auf die Historie zurück und füllt die mit dem Slogan „Faster Sons“ propa-gierte XSR-Modellfamilie mit einer 900er (Dreizylinder, 115 PS) auf.

Bereits auf sieben Jahrzehnte Geschichte wird die Roller-Ikone Vespa im kommenden Jahr zurück-blicken; als rollendes Zeichen dafür präsentiert der Hersteller Piaggio

die Variante „Settantesimo“. In der österreichischen Zweirad-Gesamt-zulassungsstatistik rangiert die italienische Marke erneut auf Platz eins.

Ein Erfolg, für den Josef Faber, Boss der Faber GmbH (seit 1964 Generalimporteur), heuer ausge-zeichnet worden ist. Für bislang mehr als 200.000 importierte Fahr-zeuge der Piaggio-Gruppe (inklusi-ve Piaggio, Derbi, Gilera, Scarabeo, Moto Guzzi) bekam er den „Ordine della Stella d’Italia“, den höchsten Orden, den Italien an Nicht-Italie-ner verleiht.

Faber ist trotz des heurigen Gesamtmarktergebnisses zuver-sichtlich für 2016, angesichts sei-ner breiten und variantenreichen Modellpalette.

Charakter & ImageBei allem Trend zu vernünftigen Klassen fehlen leistungs- und cha-

rakterstarke sowie imageträchtige Modelle dennoch nicht. Der öster-reichische Hersteller KTM trumpft mit einer „Ready to Race“-Interpre-tation des Themas Sport-Touring auf: Die neue 1290 Super Duke GT (173 PS) kann ihrer Koffer entledigt und rennstreckentauglich gemacht werden.

Yamaha pflanzte das Herz der Supersport-Ikone R1 in ein Naked Bike. Die Leistung der MT-10 ist noch nicht endgültig definiert, wird aber nicht unter 150 PS liegen.

Und Ducati stellt nicht nur der 1299 Panigale eine gar nicht schwache 959er (mit 157 PS) zur Seite, die Italiener machten auch aus der Diavel (162 PS) einen star-ken Crossover (156 PS): Die XDiavel, die allerdings eher ihr mächtiges Drehmoment (129 Nm bei 5000 U/min) nach Cruiser-Manier denn ihre Spitzenleistung ausspielen soll.

Marktbilanz Die Hintergrün-de für den seit Jahren stetigen Abwärtstrend: mangelnder Nachwuchs, hürdenreicher Zugang zum Füh-rerschein, restrik-tive Tempolimits, schwierige Wirt-schaftslage, hohe Erhaltungskosten und eine gewisse Marktsättigung.

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Paradigmen-Wechsel?beatrix keckeis-Hiller

Seit es Motorräder gibt, symbo-lisieren sie mehr oder weniger sportlichen Speed. Jahrzehnte-lang galt die 3-S-Prämisse „stär-ker, schneller, spektakulärer“. Damit scheint es vorbei zu sein, zumindest was Geschwindigkeit betrifft (einmal den Rennsport beiseitegelassen). Denn wie an-ders ist es zu erklären, dass ein ausgesprochen Racing-begeis-terter Claudio Domenicali, seines Zeichens CEO des italienischen Zweirad-Labels Ducati, bei der Präsentation des neuen Diavel-Derivats (mit satten 157 PS Leis-tung) eindringlich und wiederholt den Slogan „Low Speed Excite-ment“ (etwa: das Aufregende an niedriger Geschwindigkeit) bemüht? Steht die Zweirad-Welt vor einem Paradigmen-Wechsel? Oder geht es um ein verordnetes Vernunftbekenntnis? Ohnehin geht der Trend angesichts höherer Hürden zum Führer-scheinzugang und zunehmend restriktiverer Tempolimits seit einiger Zeit in Richtung Kleine und Mittelklasse. Und selbst wenn Speed in verkehrsverträgli-chem Rahmen gehalten werden soll: Eine plakativ propagierte Niedriggeschwindigkeit passt nicht so recht zur Emotionalität einspuriger Fortbewegung – in welcher Leistungsklasse auch immer.

Josef Faber wurde in diesem Jahr mit dem „Ordine della Stella d’Italia“ ausgezeichnet.

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fiat 124 spider

Das letzte Auto auf dem Planeten

WIEN. Der erste Blick auf den neuen Italo-Roadster Fiat 124 Spider fordert Nostalgie gera-dezu heraus. Aber schauen wir doch in die andere Richtung und behaupten: Autos wie die-se werden die letzten von Men-schen gelenkten Vehikel sein. Autos, die ihren Lenkern die längst vergangene Geschichte von Dynamik, Eleganz, dem mächtigen Gefühl der Ma-schinenbeherrschung und der Schönheit des Offenfahrens erzählen werden, wenn wir un-sere notwendigen Wege längst in von Elektronengehirnen gesteuerten Boxen aus hoch-effizientem Bio-Plastik an uns vorbeiziehen lassen.

Diese Zeitzeugen werden aus-schließlich Hinterradantrieb und knackige Handschaltungen haben, die Motoren werden drehfreudig sein wie der 1,4 Li-ter Multiair-Motor des Spider.

Natürlich werden Komfort des Interieurs und die Zuver-lässigkeit der Technik auf der Höhe der Zeit sein, aber das Design wird Erinnerungen we-cken an die herrlichen Zeiten, in denen Bilder von Laura An-tonelli und Gina Lollobrigida die Titelseiten zierten. Ab Som-mer 2016 ist es so weit. (red)

Lamborghini huracan

Italienischer Querverkehr

SANT’AGATA BOLOGNESE. Lamborghini stellt dem all-radgetriebenen Huracán einen agilen Bruder zur Seite, den heckgetriebenen Huracán LP 580-2. Optisch und technisch grundlegend überarbeitet, ver-fügt der 2WD-Lambo über eine straffere Federung und direk-tere Lenkung. Abgespeckt hat er auch und wiegt mit 1.389 Kilogramm 33 Kilo weniger als die Allrad-Variante. Lambor-ghini betont, dass der Huracán LP 580-2 dank verbesserter Fahreigenschaften mehr Über-steuern zulassen soll.

Zwar schöpft der Neue aus dem 5,2 Liter-V10-Saugben-ziner 30 PS weniger als die Version mit Allradantrieb, im klassischen Spurt von Null auf 100 km/h ist er aber mit 3,4 Sekunden nur zwei Zehn-tel langsamer, die Höchstge-schwindigkeit liegt bei 320 km/h. Geschalten wird mit 7-Gang-Doppelkupplung, der Verbrauch soll dank Zylin-derabschaltung bei 11,9 Liter liegen. Ab rund 230.000 € erhältlich. (red)

86 modeLL & handeL Freitag, 27. November 2015

••• Von Rainer Behounek

WIEN. Laurens van den Acker kann sich auf die Schulter klop-fen, stammt doch die neue Linie bei Renault aus seiner Feder. Alle verbindet nun ein charakteristi-sches Äußeres: Große Lichter, ein-gerahmt von zwei LED-Spangen an der Seite, und in der Mitte des Küh-lergrills der ausladende Rhombus. Passend zum neuen Design, brin-gen die Franzosen nun eine brand-neue Limousine auf den Markt, den Renault Talisman („Talismo“ gesprochen).

Die Entwickler betonen die Ei-genständigkeit des Mittelklassemo-

dells, vom weißen Blatt Papier weg wurde es aufgebaut und hat nichts gemein mit dem Fluence oder Latitude. Die Plattform leiht sich der Talisman vom großen Espace und mit ihr eine Vielzahl an Tech-nologien, die Renault zum Vorreiter im jeweiligen Segment machen.

Kleine MotorenLED-Scheinwerfer, Head-up-Display, Fahrdynamik-Regelung Multi-Sense, Online-Infotainment R-Link oder auch Allradlenkung sind je nach Ausstattung an Bord. Das Innenraum-Ambiente ist der größte Trumpf der Limousine: Bei 4,85 Metern Länge, 2,81 Metern

Radstand und extradünnen Sitzen bietet sie nämlich nicht nur vorne und hinten reichlich Platz. Sondern mit Massagefunktion und Relax-Kopfstützen, Wohlfühl-Licht und einer ziemlich entrümpelten Bedie-nung rund um den großen Touch-screen gibt sie die Wellness-Oase auf Rädern und umschmeichelt die Insassen so, wie es sonst nur S-Klasse-Fahrer kennen.

Savoir vivre – die Franzosen wis-sen einfach, wie man es sich nett macht und das Leben auch im Auto genießt. Dass die Scheiben extra gedämmt wurden, um den Alltag möglichst fernzuhalten, macht die Fahrt noch angenehmer.

So attraktiv und geräumig der Talisman außen wie innen sein mag, unter der Haube halten die Franzosen den Ball flach. Denn die zwei Benziner und drei Diesel ver-fügen ausschließlich über vier Zy-linder, der hubraumstärkste Motor schöpft seine Kraft aus gerade ein-mal 1,6 Liter. Die Leistungsspanne von 110 bis 200 PS ist durchaus ausreichend. Aber den in der Klas-se immer öfter bestellten Allradan-trieb sucht man beim frontgetrie-benen Talisman vergeblich, auch beim Thema Hybrid oder Plug-In halten sich die Techniker bedeckt.

Dafür wurden die bestehenden Motoren auf sportliche Sparsam-keit getrimmt. Alle Motoren ver-fügen über Start-Stopp, und der Basis-Diesel kommt auf einen Normverbrauch von gerade einmal 3,6 Liter.

Für die Sportlichkeit sorgen die leistungsstärkeren Modelle, der 160 PS Diesel mit 380 Nm lässt die 0 auf 100 in 9,4 Sekunden verge-hen, beim 200 PS-Benziner sinkt der Wert sogar auf 7,6 Sekunden. Ein großes Fahrdynamik-Plus stellt die Allradlenkung dar, mit der der Talisman je nach Geschwindigkeit zum agilen Kurvenhatzer wird. Un-ter 60 km/h lenken die Hinterreifen in die entgegengesetzte Richtung, eine spürbare Wendigkeit im ur-banen Raum ist das Ergebnis. Ab 60 km/h lenken die hinteren Räder mit, was die Stabilität auf Land-straßen deutlich erhöht.

Attraktive PreiseDie Preise beginnen bei 27.990 € beim 110 PS-Diesel und 6-Gang-Schaltgetriebe, der Einstiegsdiesel kostet mit 6-Gang-Doppelkupplung 29.690 €.

Die Basis-Ausstattung überzeugt unter anderem mit Navigationssys-tem mit 7-Zoll-Display, 2-Zonen-Klima, Lederlenkrad und -schalt-knauf, sechs Airbags und schlüs-sellosem Zugang. Markstart für die Talisman-Limousine ist im März, die Kombiversion kommt zwei Mo-nate später zu Preisen ab 29.390 € auf den Markt. VW Passat und Co. können sich warm anziehen, denn mit dem Talisman hat Renault end-lich wieder eine solide Mittelklasse im Programm.

französischer glücksbringerDie neue Mittelklasselimousine Renault Talisman wird ab März ein ernsthafter Gegner für VW Passat und Co.

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••• Von Bernhard Katzinger

WIEN. Unterhielt man sich im Lau-fe der letzten Jahre mit Autokundi-gen über den bayerischen Autoher-steller mit der blau-weißen Turbine im Logo, lautete der Grundtenor im Allgemeinen: Quo vadis, BMW? Ge-meint war, dass die Münchner nach und nach einige selbst- und fremd-auferlegte eiserne Gesetze über Bord warfen und sich lustvoll in Ta-bus hineinsteigerten: BMW als SUV, BMW als Minivan, BMW mit Vier-, Drei(!)zylinder- oder gar E-Motor, BMW mit Vorderradantrieb …

X1 wird deutlich erwachsenerDieser Tage beginnt sich die Auf-regung auch in Kreisen erbitter-ter Verteidiger des Sechszylinder-Hecktriebler-Glaubens zu legen.

Die Geländegänger sind ohnehin schon länger sowohl klassisch als auch mit Schrägheck im Straßen-bild angekommen. Der neue X1, der im Sommer unter der internen Mo-

dellnummer F48 an den Start ging, wird das Wehklagen der Aficiona-dos weiter mildern. Im Gegensatz zum Vorgänger wirkt er deutlich erwachsener, bei der ersten Annä-

herung befällt einen aus manchem Winkel so etwas wie Unsicherheit, ob man nicht etwa dem nächst-größeren X3 gegenübersteht.

Auch im Innenraum fallen im Vergleich zum Vorgänger geräu-migere Platzverhältnisse ebenso positiv auf wie die typisch fah-rerorientierten Bedienelemente. Unser Testwagen verwöhnte über das mittlerweile Normale an elek-tronischen Hilfsdiensten hinaus mit dem sensationellen Head-up- Display und der feinen, optionalen Achtgangautomatik – die richtige Wahl für gedeihliche Zusammen-arbeit mit dem 190 PS-Diesel.

Die Preise des X1 beginnen bei 33.932 € für den X1 sDrive 18i mit Frontantrieb und dem 1,5 Liter-Dreizylinder. Über dieses quirlige 136 PS-Aggregat muss gesondert geschrieben werden, Testfahrten sind bis dahin jedem anzuraten. Wer mag, kann in den Einsteiger-SUV über 50.000 € investieren: Der xDrive 25i inklusive Automatik, 231 PS und 12 Prozent NoVA-Aufschlag belastet das Konto mit 53.671 € – ein Betrag, bei dem man auch schon in der X3 oder X4-Produk-trange stöbern darf.

geländegängers neue WegeDer kompakte BMW X1 ist der erste BMW mit Vorderradantrieb, wird aber vermutlich trotzdem den großen Erfolg des Vorgängers fortsetzen.

Der BMW X1 xDrive 20d mit Österreich-Paket Plus kostet ab 43.414 Euro.

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Renaults neue Mittelklasse-Limousine Talisman steht ab März im Handel; die Basisversion mit 110 PS beginnt bei 27.990 Euro.

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medianet.at Freitag, 27. November 2015 Rund ums auto 87

STUTTGART. Nun also auch Mad-rid! Daimlers Carsharing Tochter car2go setzt den rasanten Expan-sionskurs der vergangenen Monate und Jahre fort und eröffnet in der spanischen Hauptstadt ihren be-reits 31. Standort weltweit. Nach Stuttgart, der niederländischen Metropole Amsterdam und San Di-ego ist Madrid der vierte Standort, in dem eine rein elektrische Flot-te zum Einsatz kommt. In einem Geschäftsgebiet von rund 53 km2 können künftig 350 smart fortwo electric drive-Fahrzeug gemietet werden.

Innovatives LadekonzeptErstmals kommt dabei ein von der städtischen Infrastruktur un-abhängiges Ladekonzept zum Einsatz. Das Wiederaufladen der Elektrofahrzeuge erfolgt in Madrid ausschließlich durch das car2go- Serviceteam und über in der Stadt verteilte „Hubs“, wo im Schnellla-deverfahren die Autos nach gut ei-ner Stunde wieder fahrbereit sind.

Dazu Thomas Beermann, der für das Europa-Geschäft verantwortli-che car2go-Geschäftsführer: „Unser Konzept in Madrid ist ein weltweit einzigartiges Pilotprojekt für elekt-romobiles Carsharing, welches das vorhandene Angebot des öffentli-chen Nahverkehrs perfekt ergänzt.“

Hubmann sieht in dem Pilotpro-jekt einen innovativen Ansatz, der künftig auch an anderen car2go-Standorten umgesetzt werden könnte: „Madrid ist für uns ein wichtiges Entree in den spani-schen Markt, wo wir Pionierarbeit für modernes urbanes Carsharing auf der Iberischen Halbinsel leis-ten“, so Hubmann. Nachsatz: „Bei entsprechendem Erfolg in Mad-rid kann das neue Konzept zur

Blaupause für unsere künftigen Elektro standorte werden.“

Die Flotte zählt 14.000 Fahrzeugecar2go sieht sich als weltweiten Marktführer im free-floating-Car-sharing und betreibt aktuell welt-weit eine Flotte von rund 14.000

smart fortwo-Fahrzeugen, rund 1.300 davon werden elektrisch an-getrieben.

Das Unternehmen verfügt laut eigenen Angaben bereits über mehr als eine Mio. Kunden, durchschnitt-lich werde alle 1,4 Sekunden ein Mietvorgang gestartet. (red)

Weiter voll auf Expansionskurscar2go geht nun mit einer Flotte von 350 Fahrzeugen auch in Madrid an den Start. Weltweit verfügt das Carsharing- Unternehmen bereits über mehr als eine Million Kunden.

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In einem ersten Schritt stellt car2go insgesamt 350 Elektro-Smarts auf Madrids Straßen.

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Cateringkultur.at

auszEichnung

Iveco Eurocargo ist Truck of the YearLYON. Der Iveco Eurocargo ist „International Truck of the Ye-ar 2016“. Diese Entscheidung einer Jury aus 25 international renommierten Fachjournalisten wurde vor wenigen Tagen auf der Nutzfahrzeugmesse Solutrans in Lyon bekannt gegeben. Der mit-telschwere Lkw setze eine neue Benchmark im Segment, hieß es. Dies gelte sowohl für den Kraft-stoffverbrauch der Vier- und Sechszylindermotoren als auch für die Geräuschemissionen des Verteiler-Lkw.

Iveco stellt mit dem Magelys außerdem auch den „International Coach of the Year 2016“. (red)

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medianet.at88 rund ums auto Freitag, 27. November 2015

••• Von Georg Biron

INGOLSTADT. „Das Auto wird im-mer Teil unserer Mobilität sein. Gleichzeitig zeigen uns aber heute Staus und Parkplatzprobleme die Grenzen der Mobilität auf. Durch die Technologien von Audi verspre-chen wir uns eine effizientere Nut-zung des verfügbaren städtischen Raums; das erhöht die Lebensqua-lität“, sagt der Bürgermeister von Sumerville, Josef A. Curtatone.

Er unterzeichnete mit Audi-Chef Rupert Stadler bei der Smart City Expo in Barcelona ein „Memoran-dum of Understanding“.

Fließgeschwindigkeit erhöhenIn dem Memorandum vereinbaren Curtatone und Stadler eine enge Zusammenarbeit bei der Entwick-lung einer neuen Mobilitätsstrate-gie für Somerville; im Mittelpunkt stehen dabei der Austausch von Expertise und das Erproben neuer Technologien.

Dazu der Vorstandsvorsitzende der Audi AG: „Das intelligente Auto kann seine enormen Potenziale erst in einer intelligenten Stadt voll ent-falten. Die Arbeit an Innovationen und der Austausch und die Analyse von Daten sind der Schlüssel für nützliche Schwarmintelligenz.“

Langfristig wollen beide Seiten Innovationen zum Einsatz bringen, die den Raumbedarf des Autos in der Stadt reduzieren und die Fließ-geschwindigkeit des Verkehrs in der Stadt erhöhen.

Schnell wachsende CityMit seiner zentralen Lage im Bal-lungsraum Boston besitzt Somer-ville Vorbildcharakter für „Smart Cities“. Die Region ist nach dem Silicon Valley der am schnellsten wachsende Wirtschaftsraum Nord-amerikas.

In den kommenden Jahren wan-delt sich der Union Square in So-

merville zu einem prosperierenden Stadtzentrum. Durch Nachverdich-tung entstehen neuer Wohnraum, Büro- und Gewerbeflächen.

Mehr Menschen auf gleichem Raum – das bedeutet auch, dass die bestehende Mobilitätsinfra-struktur an ihre Leistungsgrenze stößt. Deshalb unterstützt Audi das Projekt am Union Square mit Innovationen wie dem Ampel-phasenassistenten.

Pilotiertes ParkenNeben der vernetzten Verkehrsin-frastruktur bringt Audi auch pilo-tiertes Parken in das Projekt ein. Selbstparkende Autos bieten gleich drei Vorteile: Parkhäuser können aus dem Zentrum in weniger at-traktive Lagen verlegt werden; gleichzeitig schrumpft die Parkflä-che pro Auto um rund zwei Quad-ratmeter, die Autos parken dichter und benötigen deutlich schmalere Fahrspuren in Parkhäusern, wo außerdem keine Fußwege, Treppen oder Aufzüge gebraucht werden.

Parkhäuser fassen somit bei glei-cher Fläche gut 60% mehr Autos und bieten damit genug Platz, um auf Parkplätze am Straßenrand zu verzichten. So sind auf den Straßen schließlich auch weniger Autos auf Parkplatzsuche unterwegs.

Von automatisierter Parktech-nologie profitiert auch das zweite Projekt in Somerville.

Im Stadtteil Assembly Row plant und baut der Immobilienentwick-ler Federal Realty Investment Trust (FRT) ein „Mixed Use Develop-ment“. Dank einer neuen Zugver-bindung entstehen hier nur sieben Minuten von Downtown Boston entfernt Wohnungen, Büros, Frei-zeitangebote, Einkaufsmöglichkei-ten und Parkflächen.

In den USA sind viele der Neu-bauprojekte in Städten solche „Mixed Use Developments“ – mit einer festgeschriebenen Anzahl von Parkplätzen.

„Parkplätze sind teuer, die Kosten lassen sich für Immobilien-Ent-wickler im städtischen Raum meist nicht amortisieren“, so Curtatone. Ein Parkplatz kostet im Schnitt umgerechnet ca. 20.000 €.

technik für autos in den städtenAudi und die Stadt Somerville wollen an der Ostküste der USA eine urbane Strategie entwickeln und gemeinsam Innovationen für die Stadt der Zukunft erproben.

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udi

••• Von Alice Hefner

STUTTGART. Das „Green Skin“- Projekt soll mögliche Wirkungs-bereiche veranschaulichen wie beispielsweise Bindung von Fein-staub, Verbesserung der Luftquali-tät, Eindämmung des „Urban Heat Island Effects“ (Hitze-Inseln) und Steigerung der Biodiversität.

Koop Daimler & moovel labIm Rahmen des moovel lab Pilot-projeks „Green Skin“ werden Dach, Front, Heck und Seitenelemente eines smart fortwo begrünt. Im Mittelpunkt des Projekts steht die technische Machbarkeit der Begrü-nung eines serienmäßigen Fahr-zeugs unter Berücksichtigung der Beibehaltung von Formensprache und Design des Fahrzeugs.

Darüber hinaus sollen mit dem Green Skin-Prototypen Wirkung und Akzeptanz in der Öffentlichkeit getestet und eine Diskussion ange-

regt werden. Dazu Michael Kuhn, Leiter Kommunikation moovel: „Weltweit ist ein Trend hin zur Begrünung von Fassaden zu beob-

achten. Mit dem Green Skin- Pilot-projekt wollen wir die technische Machbarkeit der Begrünung eines Fahrzeugs testen sowie die Akzep-tanz durch mögliche Kunden.“

Ästhetische AspekteFür die Begrünung des Pilotfahr-zeugs kommen Sukkulenten (saft-reiche Pflanzen) aus der Sedum-Familie zum Einsatz. Sedum-Arten sind einjährige ausdauernde, krau-tige Pflanzen, seltener Halbsträu-cher, die mehr oder weniger stark feucht sind.

Die CO2-Umsatzpotenziale eines

Quadratmeters mit Sukkulenten begrünten Dachs betragen circa 1,4kg CO

2 im Jahr. Ein smart fort-

wo bietet ca. fünf Quadratmeter Fläche, d.h. es ist davon auszuge-hen, dass das CO

2 Umsatzpotenzial

bei circa 7 kg p.a. liegt.Das Projekt hat aber auch einen

ästhetischen Aspekt; hierbei wird veranschaulicht, wie das Stadtbild durch Begrünung von noch unge-nutztem Flächenpotenzial auffällig verschönert werden kann. Zudem wird der aktuelle Trend der Fassa-denbegrünung aufgegriffen und in Praxistests untersucht.

Pilotprojekt „Green skin“Im Mittelpunkt steht die Machbarkeit der Begrünung eines Autos unter Berücksichtigung der Formensprache des Fahrzeugs.

Dach, Front, Heck und Seitenelemente eines smart fortwo sollen begrünt werden.

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aim

ler

Audi-Chef Rupert Stadler und Joseph A. Curtatone, Bürgermeister von Somerville, unterzeichnen „Memorandum of Understanding“.

Ford Im tEst

„Smart Mobility Plans“ von FordKÖLN. Ford nutzt als erster Au-tomobilhersteller das Freiluft-labor „Mcity“ der University of Michigan in den USA zur Er-probung autonomer Fahrzeuge. Bei dem Gelände handelt es sich um eine Nachstellung von städtischen Strukturen mit Gebäude-Attrappen und einem 8 km langen Straßennetz inklusive Kreisverkehr, Am-peln, einem Tunnel, Baustellen, Fußwegen, einer Brücke sowie Fahrbahnen mit unterschied-lichsten Oberflächen.

Seit mehr als zehn Jahren testet Ford autonome Fahr-zeuge. In Europa treibt der Autohersteller die Koop mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen für die Ent-wicklung sogenannter HMI-Be-dienkonzepte (Human Machine Interface) voran, die die Basis für die direkte Kommunikation zwischen Mensch und Maschi-ne (Fahrzeug) darstellen. (gb)

aBGas-mEssunG

Austro-Forscher mit neuem ToolWEIZ. Forscher aus Kärnten, Steiermark und Oberösterreich haben ein neues System ent-wickelt, mit dem man Abgase messen kann. Das ist nicht nur für motorische Verbren-nungsprozesse von Bedeutung, sondern auch bei thermischen Industrieanlagen.

Die NTC Weiz GmbH eröffnet durch ihre wissenschaftliche Tätigkeit neue Möglichkeiten im Forschungs- und Technolo-giebereich „Nanostrukturierte Materialien, Prozess- und Bauelemententwicklung im Be-reich Optoelektronik, Sensorik und Nanoanalytik“. (gb)

sEtra-tEststrECKE

Im Bus durch die SteilkurveSTUTTGART. Entspanntes Fernbus-Reisen ist das nicht: Mit einem neuen kompakten Clubbus Setra S 511 HD kön-nen wagemutige Besucher ab sofort die Daimler-Teststrecke in Stuttgart-Untertürkheim „erfahren“, u.a. auch auf einer massiven Steigung und einer Gefällestrecke.

Höhepunkt der Demonstra-tionsfahrten, bei denen auch Ausweich- und Bremsmanö-ver in unterschiedlichen Ge-schwindigkeiten gefahren wer-den können, ist die Durchfahrt einer Steilkurve, die einen Ra-dius von immerhin 60 Metern hat. Der S 511 HD bewältigt die herausfordernde Passage mit einer Höchstgeschwindigkeit von annähernd 100 km/h und erreicht dabei eine beeindru-ckende Seitenneigung von bis zu 90 Grad. (gb)