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Autotest Infiniti Q30 2.2d Premium Tech Gallery White DCT Fünftürige Schräghecklimousine der unteren Mittelklasse (125 kW / 170 PS) it dem neuen Q30 wagt sich Nissans Edelmarke Infiniti, die seit 2009 auch auf dem deutschen Markt vertreten ist, erstmals in die heiß umkämpfte untere Mittelklasse. Um eine Neuentwicklung handelt es sich dabei allerdings nicht, der Q30 basiert zu großen Teilen auf dem GLA vom Kooperationspartner Mercedes. Doch das sind ja keinesfalls schlechte Voraussetzungen. Im Q30 2.2d sorgt der aus zahlreichen Mercedes-Modellen bekannte Selbstzünder OM 651 für Vortrieb, das serienmäßige Doppelkupplungsgetriebe kommt ebenfalls aus Stuttgart. Der 170 PS starke Diesel sorgt für flotte Fahrleistungen, der ermittelte Verbrauch geht mit 5,3 l/100 km in Ordnung. Da die Abgase auch ohne SCR-Katalysator sehr sauber sind, sichert sich der Japaner vier Sterne im EcoTest. Die dynamisch gezeichnete Karosserie geht wie beim Technikspender GLA zu Lasten der Nutzbarkeit: Das Platzangebot im Fond fällt für ein Fahrzeug mit 4,43 Meter Länge knapp aus, auch das Kofferraumvolumen sowie die möglich Zuladung sind allenfalls durchschnittlich. Das Fahrwerk überzeugt mit ordentlichem Komfort und sicheren Fahreigenschaften, die Bremsen verzögern hervorragend. Mit einem Anschaffungspreis von 39.440 Euro ist der Infiniti Q30 2.2d sehr selbstbewusst kalkuliert, als Premium Tech Gallery White aber auch sehr umfangreich ausgestattet. Karosserievarianten: QX30 (Crossover ). Konkurrenten: u. a. Audi A3, BMW 1er, Mercedes A-Klasse, Volvo V40. gute Fahrleistungen, sehr kurzer Bremsweg, sichere Fahreigenschaften, umfangreiche Serienausstattung gewöhnungsbedürftige Bedienung, unübersichtliche Karosserie, wenig Platz im Fond, sehr hohe Fahrzeugkosten ADAC-URTEIL AUTOTEST AUTOKOSTEN Zielgruppencheck Familie Stadtverkehr Senioren Langstrecke Transport Fahrspaß Preis/Leistung M Stand: Juli 2016 Text: A. Lidl 2,2 4,9 2,6 3,6 3,1 2,1 3,1 2,0 3,6 Der Film zum Test auf youtube: http://www.bitly.com/infinitiq30video 

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Autotest

Infiniti Q30 2.2d Premium Tech Gallery White DCT Fünftürige Schräghecklimousine der unteren Mittelklasse (125 kW / 170 PS)

it dem neuen Q30 wagt sich Nissans Edelmarke Infiniti, die seit 2009

auch auf dem deutschen Markt vertreten ist, erstmals in die heiß

umkämpfte untere Mittelklasse. Um eine Neuentwicklung handelt es

sich dabei allerdings nicht, der Q30 basiert zu großen Teilen auf dem GLA vom

Kooperationspartner Mercedes. Doch das sind ja keinesfalls schlechte

Voraussetzungen. Im Q30 2.2d sorgt der aus zahlreichen Mercedes-Modellen

bekannte Selbstzünder OM 651 für Vortrieb, das serienmäßige

Doppelkupplungsgetriebe kommt ebenfalls aus Stuttgart. Der 170 PS starke Diesel

sorgt für flotte Fahrleistungen, der ermittelte Verbrauch geht mit 5,3 l/100 km in

Ordnung. Da die Abgase auch ohne SCR-Katalysator sehr sauber sind, sichert sich

der Japaner vier Sterne im EcoTest. Die dynamisch gezeichnete Karosserie geht

wie beim Technikspender GLA zu Lasten der Nutzbarkeit: Das Platzangebot im

Fond fällt für ein Fahrzeug mit 4,43 Meter Länge knapp aus, auch das

Kofferraumvolumen sowie die möglich Zuladung sind allenfalls durchschnittlich.

Das Fahrwerk überzeugt mit ordentlichem Komfort und sicheren

Fahreigenschaften, die Bremsen verzögern hervorragend. Mit einem

Anschaffungspreis von 39.440 Euro ist der Infiniti Q30 2.2d sehr selbstbewusst

kalkuliert, als Premium Tech Gallery White aber auch sehr umfangreich

ausgestattet. Karosserievarianten: QX30 (Crossover ). Konkurrenten: u. a.

Audi A3, BMW 1er, Mercedes A-Klasse, Volvo V40.

gute Fahrleistungen, sehr kurzer Bremsweg, sichere

Fahreigenschaften, umfangreiche Serienausstattung

gewöhnungsbedürftige Bedienung, unübersichtliche Karosserie, wenig

Platz im Fond, sehr hohe Fahrzeugkosten

ADAC-URTEIL

AUTOTEST

AUTOKOSTEN

Zielgruppencheck

Familie

Stadtverkehr

Senioren

Langstrecke

Transport

Fahrspaß

Preis/Leistung

M

Stand: Juli 2016 Text: A. Lidl

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3,6

Der ‚Film zum Test auf youtube: http://www.bitly.com/infinitiq30video 

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KAROSSERIE/KOFFERRAUM

Verarbeitung

Der Q30 wird dem Premium-Anspruch der Japaner gerecht, vor allem der edel eingerichtete Innenraum der Top-Ausstattung Premium Tech weiß zu gefallen. Der Alcantara-Dachhimmel, Ledersitze sowie Ledereinsätze an den Türen, dem Armaturenbrett sowie der Cockpithutze verleihen dem Q30-Interieur im Verbund mit den zahlreichen Chrom- sowie Klavierlackapplikationen ein nobles Ambiente, das man in dieser Fahrzeugklasse selten antrifft, auch wenn im unteren Bereich der Türen und des Cockpits harte und recht kratzempfindliche Kunststoffe zum Einsatz kommen. Doch nicht nur die verwendeten Materialien, auch die Verarbeitung lässt mit Ausnahme der nachlässig eingepassten Hochtöner in den Türen wenig zu wünschen übrig. Auch die Karosserie punktet mit einer guten Verarbeitung. Die Anbauteile sind bis auf die Chromzierleiste an der Fahrertür sauber eingepasst. Der Motorraum wirkt aufgeräumt, sämtliche Leitungen sind sauber verlegt. Auch beim Unterboden hat sich Infiniti Mühe gegeben: Der Motorraum ist gegen eindringenden Schmutz geschützt, der restliche Unterboden aerodynamisch optimiert. Die Türausschnitte sind ordentlich gegen eindringenden Schmutz von außen abgedichtet. Vorn schützen Einstiegsleisten die lackierten Schweller vor Kratzern. Kunststoffumrandungen an den Radläufen und Seitenschwellern sowie der Kunststoffeinsatz am hinteren Stoßfänger sorgen dafür, dass das Blech bei leichten Parkremplern nicht sofort beschädigt wird. Der Tankdeckel ist in die Zentralverriegelung integriert und öffnet dank der Federvorspannung bei leichtem Druck von allein.

Negativ fällt auf, dass die weiße Metallic-Lackierung nicht flächendeckend aufgebracht wurde. An nicht direkt sichtbaren Karosserieteilen wie den Einstiegsbereichen der Türen und dem Kofferraum sowie im Motorraum kommt anstelle des Metallic-Lacks nur einfaches Weiß zum Einsatz. Weder Front- und Heckschürze noch die Türen besitzen Schutzleisten, die bei leichten Parkremplern den Lack vor Beschädigungen schützen würden. Die Motorhaube wird lediglich mit einem Haltestab offen gehalten, praktische Gasdruckfedern würden zusätzlich das Öffnen erleichtern. Das Fahrzeug kann versehentlich mit falschem Kraftstoff befüllt werden, da es keine Sperrklappe gibt.

Alltagstauglichkeit

In puncto Alltagstauglichkeit schneidet der Q30 2.2d durchschnittlich ab. Der Japaner bietet vier vollwertige Sitzplätze sowie einen Notsitz. Die maximale Anhängelast ist mit 1.500 (gebremst) bzw. 750 Kilogramm (ungebremst) ordentlich bemessen. Auf dem Dach dürfen bis zu 75 kg schwere Lasten transportiert werden, eine Dachreling ist allerdings nicht erhältlich. Der Testwagen ist mit optionalen Runflat-Reifen ausgestattet und verfügt serienmäßig über ein Reifenreparaturset.

Die Reichweite des Q30 2.2d beträgt auf Basis des EcoTest-Verbauchs stolze 940 km - ein sehr guter Wert. Die Stützlast beträgt gute 80 kg, womit sich auch zwei schwere E-Bikes problemlos transportieren lassen.

Die tatsächliche Zuladung fällt mit 395 kg bescheiden aus. Ein Wagenheber befindet sich nicht an Bord.

2,8

2,3

2,6

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Sicht

Der Infiniti Q30 schneidet im Sicht-Kapitel insgesamt befriedigend ab. Dabei steht einer schlechten Übersichtlichkeit die sehr gute Ausleuchtung der serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfer gegenüber. Die leicht erhöhte Karosserie sorgt dafür, dass der Fahrer eine ordentliche Sicht auf den umliegenden Verkehr hat. Während vor dem Fahrzeug befindliche Gegenstände gut einsehbar sind, lassen sich hinter dem Fahrzeug befindliche Objekte oder Personen aufgrund der hohen Fensterunterkante nur mäßig erkennen. Die Sicht in den Außenspiegel fällt befriedigend aus.

In der Ausstattungsvariante Premium Tech stattet Infiniti den Q30 serienmäßig mit Voll-LED-Scheinwerfern samt Kurvenlicht und Fernlichtassistenten aus. Die Scheinwerfer leuchten die Straße nachts sehr gut aus, besonders die Reichweite des Fernlichts überzeugt. Ebenfalls serienmäßig an Bord sind Parksensoren vorn und hinten sowie eine Rückfahrkamera, der Testwagen ist zudem mit einem Parkassistenten und einem 360-Grad-Kamerasystem ausgestattet. Der Innenspiegel blendet ebenso wie der linke Spiegel automatisch ab, letzterer verfügt zudem über einen asphärischen Bereich, der den toten Winkel verkleinert.

Die Rundumsicht im Q30 fällt insgesamt schlecht aus, was einen beim Anblick der kleinen Fensterflächen aber keinesfalls wundert. Neben den wuchtigen B-Säulen beeinträchtigen vor allem die massiven C-Säulen die Sicht nach draußen.

Ein-/Ausstieg

Der Ein- und Ausstieg ist nicht sonderlich bequem. Verantwortlich dafür ist neben dem hohen und breiten Schweller auch die recht flach verlaufende A-Säule. In der zweiten Reihe bietet sich ein ähnliches Bild. Auch hier ist der Schweller recht breit und hoch. Hinzu kommt, dass die Türen nicht sehr weit öffnen und der Radlauf in den Türausschnitt ragt. Die geöffneten Türen arretieren in zwei Positionen und werden auch an Steigungen zuverlässig offen gehalten.

Die Ausstattungsvariante ist mit einem schlüssellosen Zugangssystem ausgestattet. Ein versehentliches Aussperren ist daher nicht möglich. Für alle außen Sitzenden bietet der Q30 praktische Griffe am Dachhimmel. Bei Dunkelheit wird die Fahrzeugumgebung nach dem Auf- und Abschließen noch für kurze Zeit beleuchtet (Scheinwerfer und Leuchten in den Außenspiegeln).

Das schlüssellose Zugangssystem besitzt einen unzureichenden Diebstahlschutz, da das Fahrzeug über einen simplen Funkverlängerer unbefugt geöffnet und gestartet werden kann. Weiterführende Informationen gibt es unter www.adac.de/keyless

2,8

3,0

Die Rundumsicht-Note informiert über die Sichtbehinderung des Fahrers durch Fensterpfosten und Kopfstützen. Bei den Innen- und Außenspiegeln werden deren Sichtfelder aus dem Blickwinkel des Fahrers bewertet. Die Noten des vorderen und hinteren Nahfeldes zeigen, wie gut der Fahrer Hindernisse unmittelbar vor bzw. hinter dem Fahrzeug erkennt.

Rundumsicht

Innenspiegel, Außenspiegel

Vorderes und hinteres Nahfeld

4,9

2,7

2,7

5,0

2,4 4,3

Breite Dachsäulen und die hohe Fensterunterkante machen den Infiniti Q30 zu einem recht unübersichtlichen Fahrzeug.

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Kofferraum-Volumen*

In puncto Kofferraumvolumen bietet der Q30 nur Durchschnittliches. Standardmäßig schluckt das Gepäckabteil vergleichsweise bescheidene 290 Liter. Belädt man dachhoch, passen bis zu 395 oder sieben Getränkekisten hinein. Klappt man die Rücksitzlehnen um, fasst der Kofferraum 630 Liter (bis zur Fensterunterkante), beladen bis unters Dach 975 Liter.

Kofferraum-Zugänglichkeit

Die Zugänglichkeit des Kofferraum fällt insgesamt gerade noch gut aus. Die Heckklappe lässt sich mit geringem Kraftaufwand anheben, eine elektrische Heckklappenbetätigung ist nicht erhältlich. Die Ladekante ist mit gemessenen 74 Zentimetern recht hoch, zudem müssen Gegenstände beim Entladen etwas angehoben werden, da sich der Ladeboden elf Zentimeter unterhalb der Ladekante befindet. Die Gepäckraumöffnung ist sehr hoch und durchschnittlich breit, unter der Heckklappe können bis zu 1,90 Meter große Personen problemlos stehen. Der glattflächige Kofferraum besitzt ein praktisches Format und ist dadurch gut nutzbar. Klappt man die Rücksitzlehnen um, ergibt sich eine ebene Ladefläche ohne störende Stufe.

Mit lediglich einer Leuchte ist der Kofferraum nur mäßig beleuchtet.

Kofferraum-Variabilität

Der Q30 ist mit einer asymmetrisch klappbaren Rücksitzbank ausgestattet, eine praktische Durchreiche erlaubt auch den Transport längerer Gegenstände. Die Rücksitzlehnen lassen sich oben an der Lehne entriegeln und mit geringem Kraftaufwand umlegen.

Im Kofferraum gibt es keine Ablagen oder Fächer zum Verstauen kleinerer Gegenstände. Auch unter dem Ladeboden findet sich dafür kein Platz. Beim Zurückklappen der Lehnen können die Gurte leicht eingequetscht und dadurch beschädigt werden.

INNENRAUM

Bedienung

Sieht man sich das Cockpit des Q30 genauer an, fallen einem zahlreiche Schalter und Tasten auf, die auch in der Mercedes A-Klasse und den Derivaten (CLA und GLA) verbaut sind. Die Bedienung erfolgt entweder direkt über den Touchscreen oder über den auf dem Mitteltunnel positionierten Dreh-Drück-Steller. Dieser ist ebenso wie die Menüstruktur nicht intuitiv zu bedienen. Es bedarf schon einer längeren Eingewöhnung, ehe man einigermaßen zielsicher zwischen den verschiedenen Menüebenen hin- und her navigiert. Spezifische Einstellungen lassen sich in den verschachtelten und teils unlogisch strukturierten Menüs nur schwer finden. Die Handhabung des Bordcomputers sowie die diversen Einstellmöglichkeiten über das Kombiinstrument sind ebenfalls recht umständlich.

3,5

2,5

2,8

2,5

1,9

Gute Funktionalität, ansprechendes Designund eine hochwertige Verarbeitung kennzeichnen den Fahrerplatz des Infiniti Q30.

Mit 290 l Volumen ist der Kofferraum indieser Fahrzeugklasse von durchschnittlicher Größe.

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Das Lenkrad kann manuell über einen großen Bereich in Höhe und Weite eingestellt werden und die Pedale sind optimal angeordnet. Der Getriebewählhebel ist recht tief positioniert, aber dennoch gut erreichbar. Das Zündschloss sitzt im Armaturenbrett, allerdings wird es etwas vom Lenkrad verdeckt und ist zudem unbeleuchtet. Die Instrumente liegen gut im Sichtfeld des Fahrers und sind einwandfrei ablesbar, die Kraftstoff- und Kühlmittel-Temperaturanzeige könnten allerdings etwas größer ausfallen. Ein Bordcomputer informiert u. a. über Momentan- oder Durchschnittsverbrauch. Sind Türen, die Heckklappe oder auch die Motorhaube offen, gibt es einen Hinweis für den Fahrer - allerdings erst, wenn der Wagen fährt. Die Geschwindigkeitsregelanlage wird an einem separaten Lenkstockhebel aktiviert, die eingestellte Geschwindigkeit im Kombiinstrument angezeigt. Der Drehschalter für das Licht befindet sich links vom Lenkrad, muss dank der serienmäßigen Sensorsteuerung aber ebenso wie der Drehregler für die Scheibenwischer, der wie bei Mercedes gewohnt im Blinkerhebel integriert ist, vom Fahrer in den seltensten Fällen bedient werden. Auch das Fernlicht wird im Q30 Premium Tech automatisch an- und ausgeschaltet. Der Schalter für die Nebelschlussleuchte befindet sich im Bereich des Lichtschalters, der Status wird im Kombiinstrument angezeigt. Die Heckscheibenheizung wird nach einer bestimmten Zeit abgeschaltet, die Umluftfunktion wird automatisch geregelt. Das sieben-Zoll-Farbdisplay des optionalen Infotainmentsystems ist weit oben positioniert, die Darstellung der Karten des Navigationssystems lässt jedoch zu wünschen übrig. Das optionale Bose-Soundsystem liefert einen kräftigen und gleichzeitig klaren Klang. Die Fensterheber besitzen eine Ab-/Aufwärts-Automatik samt zuverlässig funktionierendem Einklemmschutz und lassen sich auch ohne Zündung steuern, bis eine Tür geöffnet wird. Fahrer- und Beifahrersitz lassen sich elektrisch (Schalter in der Tür) einstellen, zudem gibt es jeweils eine Memory-Funktion. Alle wichtigen Schalter sind beleuchtet und dadurch auch im Dunkeln gut zu finden. Vorn gibt es Becherhalter in der Mittelkonsole und Ablagefächer in den Türen, ein Halter für große Wasserflaschen fehlt jedoch. Auch im Fond findet man ausreichend große Ablagen in den Türfächern, zudem Türnetze sowie zwei Becherhalter in der Mittelarmlehne. Die Innenraumbeleuchtung ist mit jeweils einer Zentral- sowie zusätzlichen Leseleuchten vorn und hinten sehr gut. Lampen in den Außenspiegeln sowie die Scheinwerfer erhellen nachts das Umfeld des Fahrzeugs beim Ein- und Aussteigen.

Die Bedienung der serienmäßigen Klimaautomatik ist nicht optimal: Die Bedieneinheit ist weit unten angebracht, was zusammen mit den schlecht erkennbaren Piktogrammen auf den kleinen Tasten eine starke Ablenkung des Fahrers vom Verkehrsgeschehen zur Folge hat. Das Handschuhfach ist recht klein, nur bei eingeschalteter Zündung beleuchtet und lässt sich weder klimatisieren noch abschließen. Sind die vorderen Türen voll geöffnet, müssen sich Fahrer und Beifahrer zum Schließen weit hinauslehnen. Zudem stört der Ablagekasten zwischen den Vordersitzen beim Anschnallen.

Raumangebot vorne*

Das Platzangebot für Fahrer und Beifahrer fällt ordentlich aus. Sowohl die Bein- als auch die Kopffreiheit reicht für knapp 1,95 m große Personen. Die Innenbreite ist in dieser Fahrzeugklasse guter Durchschnitt. Das Raumgefühl wird durch die sehr schmalen Fenster sowie die flach verlaufende A-Säule geschmälert.

Raumangebot hinten*

Im Vergleich zum ohnehin schon recht knapp geschnittenen Fond des GLA, auf dem der Q30 basiert, ist das Platzangebot in der zweiten Reihe nochmals knapper. Besonders die Beinfreiheit reicht gerade einmal für 1,70 m große Insassen (Vordersitz auf 1,85 m große Person eingestellt). Die Kopffreiheit ist trotz des optionalen Panorama-Glasschiebe-Hubdachs für bis zu 1,85 Meter große Personen ausreichend. Auch im Fond leidet das Raumgefühl unter den kleinen Seitenscheiben.

2,4

4,1

Auf den hinteren Sitzplätzen findennur Personen bis 1,70 m Körpergröße ausreichend Platz vor.

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Innenraum-Variabilität

Bei der Variabilität des Innenraums belässt es Infiniti bei einer asymmetrisch klappbaren Rückbank sowie der Möglichkeit, die Vordersitze in Liegeposition zu bringen.

KOMFORT

Federung

Für den Q30 sind zwei Fahrwerkabstimmungen erhältlich. Neben dem Standardfahrwerk des Testwagens gibt es für die Ausstattungsvariante Sport auch eine straffer abgestimmte Feder-Dämpfer-Kombination. Eine adaptive Fahrwerksregelung ist hingegen nicht zu haben.

Das Standardfahrwerk ist tendenziell straff, aber ausgewogen abgestimmt. Einzelhindernisse wie Kanaldeckel werden ordentlich geschluckt, die 19-Zoll-Räder gehen aber etwas zu Lasten des Ansprechverhaltens. Auch Querfungen werden speziell von der Hinterachse gut verdaut. Kurze Wellen führen zu wenig Unruhe, folgen sie kurz hintereinander, ist eine leichte Stuckerneigung zu spüren. Lange Wellen werden jedoch ohne große Aufbaubewegungen verarbeitet, störendes Nachschwingen tritt nicht auf. Auch die Seitenneigung hält sich trotz der leicht erhöhten Karosserie in Grenzen. Ist das Ansprechverhalten bei niedrigen Geschwindigkeiten noch etwas steifbeinig, bessert es sich bei höheren Geschwindigkeiten zunehmend. Raue Fahrbahnbeläge werden ordentlich absorbiert, Kopfsteinpflaster schüttelt die Insassen nicht allzu sehr durch.

Sitze

Im Fahrzeugfond sitzt man nicht ganz so bequem wie in der ersten Reihe. Die Sitzfläche ist recht kurz geraten, dadurch mangelt es an Oberschenkelauflage. Die Lehne ist recht steil, was dazu führt, dass die Sitzposition auf längeren Strecken nicht sonderlich bequem ist. Sowohl die Lehne als auch die Sitzfläche sind nur wenig konturiert, in Verbindung mit dem glatten Leder findet man dadurch in flott durchfahrenen Kurven wenig Halt.

In der Variante Premium Tech Gallery White ist der Q30 serienmäßig mit weißen Napaledersitzen ausgestattet. Die Vordersitze lassen sich zudem elektrisch verstellen und verfügen über eine in der Höhe und Intensität einstellbare Lordosenstütze. Für den Fahrer gibt es eine Memoryfunktion, zudem wird die Position des Sitzes auf dem Fahrzeugschlüssel gespeichert. Dank der vielfältigen Einstellmöglichkeiten finden kleine wie auch große Fahrer problemlos eine bequeme Sitzposition. Der Langstreckenkomfort ist tadellos, wegen des rutschigen Leders ist der Seitenhalt trotz der ordentlichen Konturierung allerdings nur durchschnittlich.

Die Ledersitze sind bei hohen Temperaturen schweißtreibend, eine Sitzlüftung ist leider nicht erhältlich.

Innengeräusch

Der Q30 bietet insgesamt einen guten Geräuschkomfort. Bei Tempo 130 beträgt der gemessene Schallpegel 68,0 dB(A). Der Mercedes-Diesel ist zwar gut gekapselt, besonders im Stadtverkehr aber doch recht präsent. Bei höheren Geschwindigkeiten wird der Motor von den Windgeräuschen übertönt.

4,0

2,3

2,4

2,2

2,2

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Klimatisierung

Die Temperatur lässt sich für Fahrer und Beifahrer getrennt einstellen. Die Luftverteilung erfolgt jedoch nur in vorgegeben Kombinationen für beide gemeinsam. Die Frisch-/Umluftzufuhr wird mittels Luftgütesensor geregelt. Ein Aktivkohleeinsatz filtert unangenehme Gerüche aus der Luft.

Serienmäßig ist der Q30 Premium Tech mit einer Zweizonen-Klimaautomatik ausgestattet. Im ADAC Heizungstest spricht die Heizung vorn wie hinten zufriedenstellend an.

MOTOR/ANTRIEB

Fahrleistungen*

Der 170 PS starke Vierzylinder-Diesel sorgt im immerhin 1,6 Tonnen schweren Infiniti Q30 für souveräne Fahrleistungen. Dank der zweistufigen Aufladung steht das üppige Drehmoment von 350 Newtonmeter bereits ab 1.400 Umdrehungen zur Verfügung. Den simulierten Überholvorgang von 60 auf 100 km/h erledigt der Japaner in flotten 4,9 Sekunden. Den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h geben die Japaner mit 8,3 Sekunden an, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 220 km/h.

Laufkultur

Der Vierzylinder-Diesel legt insgesamt eine gute Laufkultur an den Tag. Zwar läuft der Selbstzünder recht rau und nagelt von außen vernehmlich, da das Aggregat aber gut gekapselt ist, dringen Vibrationen und das Motorgeräusch nur gut gedämmt in den Innenraum. Störendes Dröhnen bei niedrigen Drehzahlen verkneift sich der Vierzylinder gänzlich, dreht man ihn aus, dröhnt er etwas.

Schaltung

Der 2,1-Liter-Diesel ist im Q30 stets an ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt. Ein manuelles Getriebe ist den schwächeren Motorisierungen vorbehalten.

Das Doppelkupplungsgetriebe sorgt für komfortable sowie schnelle Schaltvorgänge, der Schaltkomfort ist insgesamt gut. Nur beim Anfahren und Rangieren ruckt es mitunter im Getriebe. Unnötige Schaltvorgänge verkneift sich die Automatik, stattdessen nutzt sie das satte Drehmoment und lässt den Motor bei niedrigen Touren arbeiten. Auch hohe Drehzahlen lässt das Getriebe nur bei hoher Last zu. All dies sorgt dafür, dass die Antriebseinheit einen souveränen und gelassenen Eindruck hinterlässt. Das Schaltschema des Wählhebels ist leicht verständlich und bedienbar. Der Q30 ist mit Schaltpaddles ausgestattet, mit denen auch manuelle Schalteingriffe möglich sind. Dann wird der eingelegte Gang auch im Kombiinstrument angezeigt. Die Berganfahrhilfe hält den Wagen an Steigungen für einige Sekunden fest und verhindert ein ungewolltes Zurückrollen. Das Start-Stopp-System arbeitet ruckarm und schnell.

Beim Abstellen des Motors wird die Parkstellung nicht automatisch aktiviert. Dies geschieht nur per Knopfdruck oder beim Abziehen des Schlüssels. Steigt man vorher aus, kann der Wagen ungewollt wegrollen.

2,3

1,9

1,6

2,3

2,1

Heizungstest bei -10°C in der ADAC-Klimakammer.

Heizungsansprechen

2,8

3,0

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Getriebeabstufung

Das Doppelkupplungsgetriebe ist dank der sieben Fahrstufen weit gespreizt und gleichzeitig eng gestuft. Dadurch fallen die Drehzahlsprünge zwischen den Gängen klein aus, der siebte Gang konnte dennoch lang übersetzt werden. Bei Tempo 130 dreht der Diesel mit gelassenen 2.200 Umdrehungen, was sowohl dem Verbrauch als auch der Geräuschkulisse zugute kommt.

FAHREIGENSCHAFTEN

Fahrstabilität

Der Q30 überzeugt mit einer insgesamt guten Fahrstabilität. Bei einem Lenkimpuls stabilisiert sich der Infiniti schnell, die Lenkung und das Fahrzeug neigen nur wenig zum Nachpendeln. Auch im ADAC Ausweichtest kann der Asiate überzeugen. Das simulierte Ausweichmanöver absolviert der Q30 nicht nur sicher, sondern fährt sich dabei auch erfreulich agil. Zwar neigt der Infiniti beim Ausweichen etwas zum Übersteuern, ein sanfter ESP-Eingriff stabilisiert den Wagen jedoch. Anschließend lässt er sich ohne großes fahrerisches Können um das Hindernis herum in die Ausfahrgasse dirigieren. Beim Ausfahren gibt es erneut einen kleinen Heckschwenk, der sich aber einfach abfangen lässt. Auf einen Lastwechsel reagiert der Q30 mit einem leicht eindrehenden Heck. Von Spurrinnen lässt sich der Wagen nur wenig beeindrucken und hält weitgehend die Spur. Die Traktion des Fronttrieblers ist in Anbetracht des hohen Drehmoments gut. Fährt man bei Nässe aus dem Stand zügig los, kommen die Vorderräder jedoch schnell an die Haftgrenze und neigen zum Durchdrehen.

Lenkung*

Die Lenkung spricht spontan auf Lenkbefehle an, allerdings baut die Hinterachse bei größeren Lenkwinkeln etwas verzögert Seitenführungskräfte auf. Das Lenkmoment ist etwas erhöht, was dem Fahrzeug speziell bei hohen Geschwindigkeiten im Verbund mit der guten Zentrierung einen guten Geradeauslauf beschert. Die Lenkgefühl bei geringen Lenkwinkeln ist gut, bei größeren Winkels fühlt sich die Servolenkung etwas teigig. an Die Lenkübersetzung ist recht direkt. Von Anschlag zu Anschlag sind nur zweieinhalb Lenkradumdrehungen notwendig. Der Kraftaufwand beim Rangieren ist angenehm niedrig.

Der ermittelte Wendekreis fällt mit 12,0 Metern zu groß aus. Damit wirkt der Wagen speziell in der Stadt recht unhandlich.

Bremse

Bremsanlage im Q3 sorgt für sehr kurze Bremswege. Aus Tempo 100 steht der Infiniti nach 33,9 Meter (Mittelwert aus zehn Bremsungen, halbe Zuladung, Reifen: Goodyear EfficientGrip RunOnFlat der Größe 235/45 R19 95V). Die Bremse könnte etwas besser ansprechen, lässt sich aber gut dosieren. Die Spurtreue bei Vollverzögerungen in Kurven ist gut, auch wenn das Heck etwas drängt.

1,8

1,9

2,1

2,6

1,3

Beim ADAC-Ausweichtest erfolgt die Einfahrt in die Pylonengasse mit einer Geschwindigkeit von 90 km/h bei mindestens 2000 Motorumdrehungen im entsprechenden Gang. Geprüft wird die Fahrzeugreaktion, d.h. die Beherrschbarkeit beim anschließenden Ausweichen.

ADAC-Ausweichtest

1,7

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SICHERHEIT

Aktive Sicherheit - Assistenzsysteme

Für den Q30 gibt es eine Reihe an Assistenzsystemen, wenn auch einige nur gegen Aufpreis erhältlich sind. Neben dem obligatorischen elektronischen Stabilitätsprogramm findet man serienmäßig ein Notbremssystem. Damit wird mittels Radarsensor in der Fahrzeugfront eine drohende Kollision erkannt und eine optische und akustische Warnmeldung ausgegeben. Reagiert der Fahrer nicht, erfolgt automatisch eine Teilbremsung, die die Aufprallgeschwindigkeit entsprechend reduziert. Bei niedrigen Geschwindigkeiten kann das System Unfälle unter Umständen sogar ganz vermeiden (City-Safety). Bremst der Fahrer nicht stark genug, greift der adaptive Bremsassistent zusätzlich ein und stellt die benötigte Bremskraft zur Verfügung, um einen möglichen Zusammenstoß noch zu verhindern. Bei einer Notbremsung wird die Warnblinkanlage automatisch aktiviert und der nachfolgende Verkehr dadurch gewarnt, die Bremslichter mit LED-Technik leuchten schneller als konventionelle Glühbirnen. Mit Ausnahme des Basismodells stattet Infiniti den Q30 serienmäßig mit einem Spurverlassenswarner aus, der den Fahrer durch Lenkradvibrationen auf die Gefahr aufmerksam macht. Zusätzlich kann ein Totwinkelassistent geordert werden (Sicherheitspaket). Dieser warnt den Fahrer durch einen Signalton sowie eine Leuchte im Bereich des Außenspeigels, wenn sich beim Wechseln der Fahrspur Objekte im toten Winkel befinden. Ordert man das Navigationssystem, gibt es obendrein eine Verkehrszeichenerkennung, die dem Fahrer Geschwindigkeitslimits im Kombiinstrument einblendet. Rückleuchten in den vorderen Türen warnen den nachfolgenden Verkehr bei offenen Türen. Ein Geschwindigkeitsregler samt -begrenzer ist abgesehen von der Basisausstattung serienmäßig. Optional sind Reifen mit Notlaufeigenschaften zu haben, die eine Weiterfahrt auch bei drucklosem Reifen erlauben. Eine Reifendruckverlustwarnung gibt es ab Werk. Die Blinker funktionieren auch bei aktivierter Warnblinkanlage, so kann z. B. beim Abschleppen eine Richtungsänderung angezeigt werden. In der Ausstattung Premium Tech ist der Q30 mit Voll-LED-Scheinwerfern samt Kurvenlicht und Fernlichtassistent ausgestattet.

Passive Sicherheit - Insassen

Der Infiniti Q30 ist serienmäßig mit Front-, Seitenairbags für die vorderen Passagiere und durchgehenden Kopfairbags ausgestattet. Darüber hinaus gibt es einen Knieairbag für den Fahrer. Seitenairbags für die äußeren Fondpassagiere sind jedoch nicht erhältlich.

1,6

0,6

2,0

Spurhalteassistent

Infrarotsensoren oder Kameras erkennen die Fahrbahn-Markierungen. Verlässt der Fahrer seine Spur ohne zu Blinken (etwa wegen Unachtsamkeit oder Sekundenschlaf), erfolgt eine optische, akustische oder haptische Warnung.

Automatische Abstandsregelung

Mit Radarsensoren erkennt das System vorausfahrende Autos und reguliert bei aktivem Tempomat durch Gasgeben und -wegnehmen den Abstand zum Vordermann. Neuere Systeme regeln bis Stillstand (etwa im Stop-and-go-Verkehr) und warnen akustisch, optisch sowie mit leichtem Bremseneingriff vor Kollisionen.

Kurvenlicht

Die Scheinwerfer schwenken (abhängig von Lenkradstellung und Geschwindigkeit) gemäß dem Straßenverlauf in Fahrtrichtung und folgen so der Fahrbahn in Kurvenrichtung.

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Die Gurte vorn wie hinten außen besitzen Gurtstraffer und -kraftbegrenzer. Im ADAC Crashtest erreicht der Q30 im Bereich Insassenschutz gute 84 Prozent der möglichen Punkte und erzielt insgesamt ein Fünf-Sterne-Ergebnis (Test 12/2015). Die vorderen Kopfstützen lassen sich nicht nur in der Höhe, sondern auch horizontal verstellen. Sie reichen in der Höhe für knapp 1,90 m große Insassen, der Abstand zum Kopf ist gering, wodurch sie im Falle eines Heckaufpralls gut wirken können. Die hinteren Kopfstützen reichen für bis zu knapp 1,70 m große Insassen, dürften aber enger am Kopf anliegen. Fahrer und Beifahrer werden durch ein akustisches und optisches Signal ermahnt, sich anzuschnallen. Der Status der hinten Sitzenden wird im Display angezeigt. Werden die Gurte im Fond gelöst, wird der Fahrer durch ein optisches und akustisches Warnsignal darauf aufmerksam gemacht. Die Türgriffe sind stabil und ermöglichen hohe Zugkräfte beim Öffnen - dies kann nach einem Unfall von Vorteil sein. Ein Notrufsystem ist für den Q30 nicht zu haben. Verbandkasten und Warndreieck sind unter dem Ladeboden verstaut, wo sie bei beladenem Fahrzeug schlecht erreichbar sind.

Kindersicherheit

Im ADAC Crashtest erreicht der Infiniti 86 Prozent der möglichen Punkte bei der Kindersicherheit. Laut Bedienungsanleitung sind auf den hinteren äußeren Plätzen universelle Kindersitze aller Altersgruppen erlaubt. Der Beifahrersitz ist mit einer automatischen Kindersitzerkennung ausgestattet. Über eine Gewichtsmatte wird erkannt, wenn ein Kindersitz montiert ist und die Beifahrerairbags werden entsprechend abgeschaltet. Kindersitze aller Altersklassen lassen sich problemlos auf dem Beifahrersitz montieren. Auf den äußeren Plätzen im Fond gibt es Isofix-Halterungen mit Ankerhaken, sodass hier Rückhaltesysteme problemlos und lagestabil montiert werden können. Alternativ lassen sich auf diesen Plätzen Kindersitze auch mit den Gurten sicher befestigen, da Position und Abstand der Gurtanlenkpunkte optimal ausfallen. Zudem sind die Gurte lang genug für Kindersitze mit hohem Gurtbedarf und die Schlösser sowohl fest wie auch kurz, was das Befestigen erleichtert. Hohe Kindersitze können auf den äußeren Plätzen im Fond nur bedingt, in der Mitte und auf dem Beifahrerplatz problemlos montiert werden. Alle Fensterheber besitzen einen früh eingreifenden Einklemmschutz.

Auf dem Mittelsitz lassen sich Kindersitze nur bedingt lagestabil befestigen, da der Abstand zwischen den Gurtanlenkpunkten zu gering ist. Aus Platzgründen können im Fond lediglich zwei Kindersitze nebeneinander montiert werden. Hinten sind die Gurtschlösser nicht verwechslungssicher. Die Kindersicherung der Türen lässt sich zu einfach deaktivieren.

Fußgängerschutz

Der Q30 ist serienmäßig mit einer aktiven Motorhaube ausgestattet, was für einen guten Fußgängerschutz sorgt. Im ADAC Crashtest erreicht er sehr gute 91 Prozent der möglichen Punkte.

2,0

1,3

Totwinkelassistent

Mit Hilfe von Radarsensoren wird das seitliche Umfeld überwacht. Beabsichtigt der Fahrer, die Fahrspur zu wechseln, während sich Fahrzeuge im toten Winkel befinden, erfolgt eine optische Warnung.

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UMWELT/ECOTEST

Verbrauch/CO2*

In diesem Kapitel erhält der Q30 mit einer CO2-Bilanz von 169 g/km lediglich 26 Punkte. Aus der Messung resultiert ein Durchschnittsverbrauch von 5,3 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Innerorts liegt der Verbrauch bei 5,8 l/100 km, außerorts bei 4,5 l/100 km und auf der Autobahn bei 6,4 l pro 100 km.

Schadstoffe

Zur Erfüllung der Euro 6-Abgasnorm setzt Infinitit beim Q30 2.2d einen NOx-Speicherkat ein. Die Schadstoffemissionen sind insgesamt sehr niedrig. Nur der NOx-Ausstoß ist im anspruchsvollen Autobahnzyklus etwas erhöht. Der Q30 2.2d sammelt somit 46 von 50 Punkten. In der Summe kommt er auf 72 Punkte, was vier von fünf Sternen im ADAC EcoTest bedeutet.

AUTOKOSTEN

Betriebskosten*

Die Betriebskosten ergeben sich hauptsächlich aus den Aufwendungen für den Kraftstoff. Da der Infiniti recht sparsam mit dem im Vergleich zu Super-Benzin günstigeren Diesel umgeht, erhält er hier eine gute Bewertung.

Werkstatt- / Reifenkosten*

Für eine Beurteilung liegen uns noch keine Daten des Herstellers vor - die Berechnung der Werkstattkosten beruht deshalb auf Erfahrungswerten.

Eine dreijährige Herstellergarantie bis max. 100.000 km ist bei Infiniti obligatorisch.

Wertstabilität*

Dem Infiniti Q30 2.2d wird für den vierjährigen Berechnungszeitraum ein durchschnittlicher Restwertverlauf attestiert.

2,4

3,4

1,4

4,9

2,4

5,5

2,8

Kraftstoffverbrauch in l/100 km – Klassen-durchschnitt für Fahrzeuge mit Dieselmotor (D) und mit Ottomotor (B)

Verbrauch

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Kosten für Anschaffung*

Mit 39.440 Euro hat Infiniti den Q30 2.2d DCT Premium Tech Gallery White sehr selbstbewusst eingepreist. Immerhin ist der Japaner in Anbetracht des hohen Preises sehr umfangreich ausgestattet: LED-Scheinwerfer, Metallic-Lackierung oder elektrische Ledersitze sind bereits serienmäßig. Die recht karg ausgestatteten Basisvariante des Q30 2.2d DCT ist mit 30.550 Euro ebenfalls alles andere als ein Schnäppchen.

Fixkosten*

Die jährlichen Fixkosten liegen für den Q30 2.2d im Klassenvergleich sehr hoch. Allein die Kfz-Steuer schlägt mit 249 Euro zu Buche. Die Versicherungskosten sind aufgrund der ungünstigen Einstufung extrem hoch (KH: 17; TK: 22; VK: 24).

Monatliche Gesamtkosten*

Die absoluten monatlichen Gesamtkosten fallen sehr hoch aus. Dies liegt maßgeblich an den hohen Anschaffungs-, Werkstatt- und Fixkosten.

DIE MOTORVARIANTEN in der preisgünstigsten Modellversion

TYP 1.6t 1.6t DCT 2.0t AWD DCT

1.5d 2.2d DCT

Aufbau/Türen SR/5 SR/5 SR/5 SR/5 SR/5

Zylinder/Hubraum [ccm] 4/1595 4/1595 4/1991 4/1461 4/2143

Leistung [kW (PS)] 90 (122) 115 (156) 155 (211) 80 (109) 125 (170)

Max. Drehmoment [Nm] bei U/min 200/1250 250/1250 350/1200 260/1750 350/1400

0-100 km/h[s] 9,4 8,9 7,3 12,0 8,3

Höchstgeschwindigkeit [km/h] 200 215 230 190 220

Verbrauch pro 100 km lt. Hersteller 5,7 l S 5,8 l S 6,7 l S 3,9 l D 4,2 l D

CO2 [g/km] 133 134 156 103 109

Versicherungsklassen KH/VK/TK 17/22/22 17/22/22 17/24/22 17/22/22 17/24/22

Steuer pro Jahr [Euro] 108 110 162 158 237

Monatliche Gesamtkosten [Euro] 583 695 886 553 642

Preis [Euro] 24.200 31.040 40.290 26.250 30.550

Aufbau Versicherung Kraftstoff ST = Stufenheck SR = Schrägheck CP = Coupe C = Cabriolet RO = Roadster KB = Kombi GR = Van

KT = Kleintransporter HKB = Hochdachkombi TR = Transporter BU = Bus SUV = Sport Utility Vehicle GE = Geländewagen PK = Pick-Up

KH = KFZ-Haftpfl. VK = Vollkasko TK = Teilkasko

N = Normalbenzin S = Superbenzin SP = SuperPlus D = Diesel FG = Flüssiggas G = Erdgas E = Strom

5,5

5,5

5,5

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TESTURTEIL AUTOTEST1

DATEN UND MESSWERTE

4-Zylinder Diesel Schadstoffklasse Euro6 Hubraum 2143 ccm Leistung 125 kW (170 PS) bei 3400 1/min Maximales Drehmoment 350 Nm bei 1400 1/min Kraftübertragung Frontantrieb Getriebe 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe Reifengröße (Serie) 235/50R18 Reifengröße (Testwagen) 235/45R19V Bremsen vorne/hinten Scheibe/Scheibe Wendekreis links/rechts 11,7/12 m Höchstgeschwindigkeit 220 km/h Beschleunigung 0-100 km/h 8,3 s Überholvorgang 60-100 km/h (in Fahrstufe D) 4,9 s Bremsweg aus 100 km/h 33,9 m Verbrauch pro 100 km Herstellerangabe 4,4 l Testverbrauch Schnitt pro 100 km (Diesel) 5,3 l Testverbrauch pro 100 km Stadt/Land/BAB 5,8/4,5/6,4 l CO2-Ausstoß Herstellerangabe 115 g/km CO2-Ausstoß Test (*WTW) 169 g/km Innengeräusch 130 km/h 68,0 dB(A) Länge/Breite/Höhe 4425/1805/1495 mm Fahrzeugbreite über alles (inkl. Außenspiegel) 2085 mm Leergewicht/Zuladung 1625 kg/395 kg Kofferraumvolumen normal/geklappt 290 l/630 l Anhängelast ungebremst/gebremst 750 kg/1500 kg Dachlast 75 kg Tankinhalt 50 l Reichweite 940 km Garantie 3 Jahre / 100.000 km Rostgarantie 12 Jahre ADAC-Testwerte fett

AUSSTATTUNG

TECHNIK Abbiegelicht nicht erhältlich Abstandsregelung, elektronisch (im Paket) 2.050 Euro° Automatikgetriebe Serie elektronische Dämpferkontrolle nicht erhältlich Fahrstabilitätskontrolle, elektronisch Serie Kurvenlicht Serie LED-Abblendlicht (und Fernlicht) Serie Parklenkassistent (im Paket) 2.050 Euro° Regen- und Lichtsensor Serie Reifendruckkontrolle Serie Rückfahrkamera Serie Spurassistent Serie Tempomat Serie Totwinkelassistent (im Paket) 2.050 Euro°

INNEN Airbag, Seite vorne/hinten Serie/nicht erhältlich Airbag, Seite, Kopf vorne/hinten Serie Fensterheber, elektrisch vorne Serie° Innenspiegel, automatisch abblendend Serie Keyless Entry Serie Klimaautomatik Serie Knieairbag Serie Navigationssystem 1560 Euro° Rücksitzlehne und -bank umklappbar Serie Sitzbezüge, Leder Serie

AUSSEN Außenspiegel, elektrisch einstellbar Serie Lackierung Metallic Serie Schiebe-Hubdach 650 Euro° ° im Testwagen vorhanden

KOSTEN

Monatliche Betriebskosten 83 Euro Monatliche Werkstattkosten 85 Euro Monatliche Fixkosten 131 Euro Monatlicher Wertverlust 459 Euro Monatliche Gesamtkosten 758 Euro (vierjährige Haltung, 15.000 km/Jahr) Versicherungs-Typklassen KH/VK/TK 17/24/22 Grundpreis 39.440 Euro

NOTENSKALA

Sehr gut 0,6 – 1,5 Ausreichend 3,6 – 4,5 Gut 1,6 – 2,5 Mangelhaft 4,6 – 5,5 Befriedigend 2,6 – 3,5

Der ADAC-Autotest beinhaltet rund 350 Prüfkriterien. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind nur die wichtigsten und die vom Durchschnitt abweichenden Ergebnisse abgedruckt. Dieser ADAC Autotest ist nach dem ab 01.01.2015 gültigen ADAC Testprotokoll erstellt. Die Testergebnisse sind daher nur bedingt mit den Autotests vor dem 01.01.2015 vergleichbar. Die Angaben zu Kfz-Steuer und Autokosten basieren auf zum Veröffentlichungszeitpunkt aktuellen Daten. Die Autokosten wurden mit dem seit 01.01.2016 gültigen Berechnungsmodell erstellt. Diese sind daher nicht mit den Autokosten früherer Tests vergleichbar. Die aktuellsten Kostenberechnungen aller Modelle finden Sie unter www.adac.de/autokosten. *WTW: (Well-to-Wheel): Der angegebene CO2-Ausstoß beinhaltet neben den gemessenen CO2-Emissionen auch die CO2-Emissionen, welche für die Bereitstellung des Kraftstoffs entstehen. Durch die Well-to-Wheel Betrachtung ist eine bessere Vergleichbarkeit mit alternativen Antriebskonzepten (z.B. E-Fahrzeug) möglich. Alle Bewertungen wurden nach strengen Qualitätsvorgaben und nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Für die Richtigkeit aller erhobenen Daten und Aussagen wird die Haftung ausgeschlossen. Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere Autotests finden Sie unter www.adac.de/autotest

Karosserie/Kofferraum 2,8 Verarbeitung 2,3 Alltagstauglichkeit 2,6 Sicht 2,8 Ein-/Ausstieg 3,0 Kofferraum-Volumen* 3,5 Kofferraum-Zugänglichkeit 2,5 Kofferraum-Variabilität 2,8 Innenraum 2,5 Bedienung 1,9 Raumangebot vorne* 2,4 Raumangebot hinten* 4,1 Innenraum-Variabilität 4,0 Komfort 2,3 Federung 2,4 Sitze 2,2 Innengeräusch 2,2 Klimatisierung 2,3 Motor/Antrieb 1,9 Fahrleistungen* 1,6 Laufkultur 2,3 Schaltung 2,1 Getriebeabstufung 1,8

Fahreigenschaften 1,9 Fahrstabilität 2,1 Lenkung* 2,6 Bremse 1,3 Sicherheit 1,6 Aktive Sicherheit - Assistenzsysteme 0,6 Passive Sicherheit - Insassen 2,0 Kindersicherheit 2,0 Fußgängerschutz 1,3 Umwelt/EcoTest 2,4 Verbrauch/CO2* 3,4 Schadstoffe 1,4

KATEGORIE NOTE KATEGORIE NOTE

AUTOKOSTEN

Betriebskosten* 2,4 Werkstatt- / Reifenkosten* 5,5 Wertstabilität* 2,8 Kosten für Anschaffung* 5,5 Fixkosten* 5,5 Monatliche Gesamtkosten* 5,5 1ohne Wirtschaftlichkeit *Werte klassenbezogen

2,2

4,9