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Das Magazin für Vermögen, Sinn und Glück Thema der Ausgabe: Nachhaltigkeit und Weihnachten Leben GESCHäFTSMODELL KLIMAWANDEL Seite 14 Persönlichkeit EXZELLENZ IST UNSER ERFOLGS- MODELL Seite 11 Die strategische Sicht VORBILD FORST- WIRTSCHAFT Seite 4 TRANSPARENT Dezember/2012 Foto: © Triad

avesco Transparent 17

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Aktuelle Ausgabe der avesco Transparent

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Das Magazin für Vermögen, Sinn und Glück

Thema der Ausgabe: Nachhaltigkeit und Weihnachten

Leben

GeSchäfTSMoDeLL KLiMAWANDeLSeite 14

Persönlichkeit

exzeLLeNz iST uNSer erfoLGS-MoDeLLSeite 11

Die strategische Sicht

VorbiLD forST-WirTSchAfTSeite 4

TransparenTDezember/2012

foto: © Triad

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Die strategische Sicht

VorbiLD forSTWirTSchAfT

Seite 4

Leben

GeSchäfTSMoDeLL KLiMAWANDeL

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avesco Aktuell

KöNiGSWeG fLexibLe ArbeiTSzeiTeN

Seite 8

Wissen

co2 uND NAchhALTiGKeiT bei AVeSco

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Sinnstiftendes

berLiNer TAfeL e. V.

Seite 10

Vorwort

Liebe LeSer

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Zeitläufte

KAPiTALiSMuS, SoziALiSMuS uND DeMoKrATie

Seite 11Persönlichkeit

exzeLLeNz iST uNSer erfoLGSMoDeLL

Seite 12Gesellschaft

NAchhALTiGeS fiScheN

avesco Intern Seite 15

Kolumne

huMor ALS VoLKSVerrAT

Seite 14

Die zuKuNfT KoMMT Näher!

Titelbild: Sir Richard Branson zusammen mit Workshopleitern der CCW-Konferenz am 13./14. September 2012 in Berlin (v.l.n.r.: Lutz Engelke (TRI-AD), Peter Bosch (Volkswagen), Sir Richard Branson (Virgin Group), Volk-mar Liebig (avesco), Alexander Voigt (Younicos), Brant Richards (Younicos)

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Auch in diesem Jahr hat uns das Thema Nachhal-tigkeit nicht losgelassen. Besonders stolz sind wir in diesem Zusammenhang auf unsere Kooperation mit dem Berliner Kongress Creating Climate Wealth. Dort wurden Geschäftsideen zur Bewältigung von Klima-problemen entwickelt und dem Begründer der Initi-ative, Sir Richard Branson, vorgestellt. Die von avesco entwickelte Methode zur Prüfung von Investments auf Nachhaltigkeit (Ö²SE) hat auf der Konferenz in-ternationale Aufmerksamkeit erzeugt.

In diesem Heft verraten wir Ihnen auch, warum der Weihnachtskarpfen Geldsegen verspricht und wie die Berliner Tafel eine Logistikbrücke zwischen Überfluss und Armut schließt. Außerdem erfahren Sie mehr über Joseph A. Schumpeter, der bereits vor siebzig Jahren ein nachhaltiges Werk schuf.

Freuen Sie sich auch auf die Vorstellungen un-serer neuen Praktikanten und wie Sie von den neuen flexiblen Arbeitszeiten der avesco Mitarbeiter profi-tieren können.

Wir bedanken uns für Ihr großes Interesse an der avesco Transparent und möchten Sie herzlich dazu einladen, mit den engagierten „avesco-Autoren“ di-rekt über ihre Artikel zu sprechen und zu diskutieren. Für das kommende Jahr wünschen wir Ihnen viel Er-folg bei allen Ihren Vorhaben.

Mit nachhaltigen Weihnachtsgrüßen Ihre

Vorwort

Liebe Leser

Oliver Hagedorn (CEO avesco) Prof. Volkmar Liebig (CFO avesco)

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Die strategische Sicht

Im 18. Jahrhundert beschrieb der für den sächsischen Forst zuständige Oberberghauptmann Hannß Carl von Carlowitz (1645 bis 1714) in seinem Werk Sylvicultura Oeconomica die "continuierlich beständige und nach-haltende Nutzung" des Waldes, um eine "große Noth" an Holz zu vermeiden. Diese Sichtweise der Nachhal-tigkeit blieb bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts auf die Forstwirtschaft beschränkt. 1972 wurde im Bericht des Club of Rome (Publikation von Meadows unter dem Titel: Grenzen des Wachstums) zum ersten Mal der englische Begriff "sustainable" verwendet, mit dem die Balance aller Ressourcen dieser Welt gemeint war. Die Brundtland-Kommission der Vereinten Natio-nen hat 1987 Sustainability (Nachhaltigkeit) weltweit konsensfähig definiert: Nachhaltige Entwicklung be-deutet, dass der heutige Ressourcenverbrauch sicher-stellen soll, dass nachfolgende Generationen ihre Be-dürfnisse ebenfalls angemessen befriedigen können. Dieses vernünftige Verhalten nimmt inzwischen en-ormen Einfluss auf die Entscheidungen von Anlegern. avesco unterstützt dieses Anlegerverhalten durch ei-gene Aktivitäten, mit Hilfe eines methodenbasierten Vorgehens.

Vermögende Privatpersonen übernehmen VorreiterrolleBisher bestanden die Ziele eines Anlegers aus einer möglichst hohen Rendite bei minimalem Risiko und gleichzeitig möglichst hoher Verfügbarkeit des Vermö-gens. Die zunehmende Berücksichtigung der Nach-haltigkeitsaspekte zeigt, dass dieses Ziel-Dreieck den Zielen und Wünschen vieler Anleger aktuell nicht mehr entspricht. Das Ziel-Dreieck ist zu einem Ziel-Viereck geworden.

Eine Vorreiterrolle übernehmen dabei u. a. die so-genannten High Net Worth Individuals (HNWIs), also Personen mit einem verfügbaren Vermögen von mehr

als eine Million US-Dollar. Gemäß dem European Fo-rum for Sustainable Investment haben 2011 deutsche HNWIs etwa 1,15 Milliarden Euro in nachhaltige Invest-ments investiert. Im Vergleich zum Jahr 2009 ein An-stieg von 57 Prozent.

Investoren, die Anwälte unserer Zukunft?Die hohe Steigerungsrate lässt sich mit dem zuneh-menden Interesse erklären, wissen zu wollen, was mit einem Investment bewirkt wird. Anleger, die sich für nachhaltige Investments interessieren, verstehen sich quasi als Anwälte der Zukunft. Von den Unternehmen, in die sie investieren, erwarten sie, dass diese sich ver-stärkt nachhaltig verhalten und sich z. B. sozial enga-gieren, gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und ethischen Standards gerecht werden. Moderne Investoren, die auf Nachhaltigkeit setzen, wollen Ein-fluss ausüben auf die Unternehmensführung, Umwelt-standards und das soziale Engagement eines Unter-nehmens. Diese Einflussnahme erfolgt in Form von Gesprächen mit dem Management, der aktiven Betei-ligung an Initiativen bzw. durch die aktive Beteiligung an Haupt- oder Gesellschafterversammlungen.

Nachhaltigkeit definierenEinen eindeutig definierten Standard für nachhaltige Vermögensanlagen gibt es nicht. Die einfachen Bewer-tungsverfahren, wie Ausschlusskriterien anzuwenden, zeigen nicht wirklich, ob ein Investment nachhaltig ist. Die Bewertung muss die Komplexität des Begriffs Nachhaltigkeit repräsentieren, d. h. auch die unter-schiedlichen wirtschaftlichen, kulturellen, religiösen, geographischen und gesellschaftlichen Rahmenbe-dingungen auf der Welt berücksichtigen. Die Verhält-nisse auf unserer Welt sind nämlich widersprüchlich: Der Ausstieg aus der Kernenergie ist in Deutschland seit dem Unfall von Fukushima entschieden; im Gegen-

VorbiLD forSTWirTSchAfT Förster handeln nachhaltig

© Klaus Steves / pixelio.de

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Die strategische Sicht

9.30 Uhr – 16.00 Uhr, die Bürozeit von 9.00 Uhr – 18.00 Uhr, freitags bis 16.00 Uhr mit telefonischer Erreichbar-keit bis 18.00 Uhr und der Gleitzeitrahmen von 8.00 – 20.00 Uhr. Innerhalb eines Quartals können Zeitgut-haben bzw. -defizite von bis zu 30 Stunden aufgebaut werden, wobei zehn Stunden in das Folgequartal über-nommen werden können.

Den Mitarbeitern wurden diese und weitere Bedin-gungen in einem Themen-Meeting vorgestellt. Jetzt heißt es „probieren statt studieren“, die Testphase läuft noch bis Ende des Jahres und schließt mit einem Er-fahrungsaustausch ab, um 2013 endgültig zu starten. Eines ist jetzt schon klar: Von dem Dialog zwischen Kunde, Mitarbeiter und Vorstand hat avesco schon jetzt profitiert.

Kristin Hartmann (Buchhaltung/Controlling)

[email protected]

Beim Jahresauftaktprogramm (JAPA) im Januar 2012 sprachen sich die avesco-Mitarbeiter für flexible-re Arbeitszeiten aus, die sie besser an ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen können. Da Probleme immer auch eine Chance für Verbesserungen darstellen, habe ich mich - im Unternehmen für Buchhaltung/Control-ling/Personal zuständig - an die Umsetzung des Pro-jektes „Einführung flexibler Arbeitszeiten“ gemacht.

Zunächst wurden alle Mitarbeiter befragt, von wann bis wann sie am liebsten arbeiten möchten. Da wir auch eine bessere Ausrichtung der Personalbeset-zung für den Kunden erreichen wollten, wurden die ankommenden Anrufe bei avesco über einen längeren Zeitraum registriert. Die Analyse bestätigt: Vormittags ist am meisten los, die Anrufe steigen bis mittags an, um danach kurz abzuflachen und nachmittags noch-mals anzusteigen.

Nach Auswertung aller Analysen wurden die Rah-menbedingungen für die flexible Arbeitszeit gemein-sam mit dem Vorstand festgelegt. Die Kernarbeitszeit, in der alle Vollzeit-Mitarbeiter anwesend sind, ist von

Einblicke in die angewandte Methodik gibt Ihnen der Artikel ˝CO2 und Nachhaltigkeit bei avesco“ auf Seite 6f. Möchten Sie mehr über die avesco-Methode Ö²SE wissen, sprechen Sie uns an.

Markus Spieker(Vermögensaufbau und

-strukturierung)[email protected]

satz dazu verfolgen etwa zehn Länder eine Strategie des forcierten Ausbaus der Kernenergie, nicht zuletzt, um eine Reduzierung der CO2-Emissionen von bis zu dreißig Prozent zu bewirken. In Norwegen wird ohne erkennbare Umweltbelastungen über 99 Prozent des Stroms durch Wasserkraft erzeugt; dagegen ist der ge-genwärtige Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte im Amazonasgebiet Brasiliens wegen der ökologischen und sozialen Auswirkungen umstritten.

avesco hat das Thema nachhaltige Investments dazu veranlasst, zusammen mit der TU München eine eigene Nachhaltigkeitsbewertung zu entwickeln. Erste

avesco Aktuell

KöNiGSWeG fLexibLe ArbeiTSzeiTeN

Bessere Ausrichtung der PersonAlBesetzung

© Beggert / pixelio.de

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Wissen

halten gesteuert. Wenn wir dreimal einen 80 Liter-Tank verfahren, haben wir eine Tonne CO2 erzeugt. Oder wenn wir einen Computer mit einem Anschlusswert von 200W ein Jahr lang benutzen. Insbesondere der Stromverbrauch hat, je nach Art der Stromerzeugung, einen großen Einfluss auf die CO2-Erzeugung. Die Wär-meenergienutzung, die Form der Mobilität, das Er-nährungsverhalten und das Entsorgungsbewusstsein, verwendete Stoffe zu recyceln, sind die wichtigsten Treiber des CO2-Ausstoßes.

Eine Tonne CO2 bindenUm eine Tonne CO2 natürlich zu binden, sind 14.300 m² Blattoberfläche notwendig, was etwa 80 ausge-wachsenen Buchen entspricht. Pro Kopf verursachen wir in Deutschland momentan 10 Tonnen CO2 im Jahr.Das bedeutet, dass pro Einwohner 0,77 Hektar Wald notwendig wären, um das CO2-Gleichgewicht zu er-halten. Bei etwa 80 Mio. Einwohnern entspricht das einem Äquivalent von ca. 61,5 Mio. Hektar Wald. Die Waldfläche in Deutschland beträgt aber nur 11,1 Mio. Hektar, und nimmt dabei bereits ein Drittel der Fläche Deutschlands ein. Außer durch Bäume wird natürlich

Das Klima unserer Erde ist ein sensibles System, das leicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann. Ein historischer Beleg dafür sind die Eiszeiten. Sie sind unter anderem durch Meteoriten oder Vulka-nausbrüche verursacht worden, die enorme Mengen an Kohlenstoffdioxid (CO2) freisetzten. Das natürlich vorkommende CO2 ist ein Bestandteil des atmosphä-rischen Kreislaufs und entsteht durch Verbrennung, beispielsweise bei offenem Feuer oder durch Stoff-wechselprozesse, zum Beispiel bei der Atmung. Die Flora nimmt durch die Photosynthese CO2 wieder auf und das Gleichgewicht ist hergestellt, wenn die CO2-Erzeugung mit der CO2-Verwendung bzw. -bindung übereinstimmt. Durch die Zunahme der Weltbevölke-rung und dem – unabhängig davon – stark angestie-genen Verbrauch natürlicher Ressourcen, wird dem Kreislauf zurzeit deutlich mehr CO2 zugeführt, als ihm wieder entnommen wird. Der atmosphärische Kreis-lauf ist außer Kontrolle geraten und nimmt Einfluss auf das Klima.

Eine Tonne CO2 erzeugenDie Erzeugung von CO2 wird durch unser Konsumver-

Wissen

co2 uND NAch-hALTiGKeiT bei AVeSco

© Rainer Sturm

/ pixelio.de

CO2 - der HauptindikatOr für unser klima

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Wissen

noch anderweitig CO2 dem Kreislauf entnommen. Dennoch gehört Deutschland zu den CO2-Quellen auf der Welt und die CO2-Senken (z. B. Tropenwald) werden leider überwiegend nicht nachhaltig bewirtschaftet.

Nachhaltigkeit ist eine deutsche BegrifflichkeitDas Mittelalter ist durch die Aufklärung beendet wor-den. Naturwissenschaften, Reformation und ethische Reflexion offenbarten, dass neue Regeln für den Erhalt der Spezies Mensch notwendig sind. Der Wald als eine der Lebensgrundlagen für die Menschheit, das war eine der Einsichten, muss so „nachhaltig“ bewirtschaf-tet werden, dass er substantiell erhalten bleibt. Diese Weisheit ist erstmals im 18. Jahrhundert in Deutsch-land formuliert worden. Im 20. Jahrhundert sind dafür Begriffe in anderen Sprachen gebildet worden (im Eng-lischen „sustainability“), so dass sich diese Sichtweise weltweit verbreitet hat. Im Brundtland-Bericht 1987 über die gemeinsame Zukunft aller Völker auf dieser Welt ist Nachhaltigkeit konsensfähig definiert worden: „Nachhaltig ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglich-keiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eige-nen Bedürfnisse zu befriedigen.“

Nachhaltigkeit bei avesco hat zwei Dimensionenavesco hat sich seit der Gründung Regeln für nachhal-tiges Verhalten auferlegt. Unsere „Office Rules“ haben schon immer Maximen für geringen Papier-, Strom- und Energieverbrauch berücksichtigt. Der heute als „Footprint“ bezeichnete Begriff wird durch die in An-spruch genommene Fläche ermittelt, die sich aus dem Ressourcenverbrauch des Unternehmens ergibt. Rech-

nerisch verbraucht ein Bundesbürger im Durchschnitt 4,2 Hektar Fläche. Mitarbeiter von avesco verbrauchen heute bereits deutlich weniger. Für 2013 werden wir unseren Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen.

In zweiter Dimension achten auch unsere Kunden zunehmend auf nachhaltige Kriterien bei der Vermö-gensanlage. Stiftungen zum Beispiel erwarten von uns, dass wir die gemeinnützigen Stiftungsziele in der Ver-mögensstrategie berücksichtigen bzw. fördern. Diese vernünftige Sichtweise ist eine Herausforderung in Be-zug auf die Realisierung, denn wir wollen auch bezüg-lich der Nachhaltigkeit belastbare Antworten geben, gerade weil der Nachhaltigkeitsbegriff in der Finanz-branche diffus verwendet wird.

Methode Ö²SE ermittelt nachhaltige InvestmentsZusammen mit der TU München hat avesco eine eigene Methode entwickelt, mit der Investments auf Nachhal-tigkeit geprüft werden können. Auch auf diesem Gebiet möchte avesco seinem Anspruch auf Exzellenz gerecht werden. avesco geht dabei durch zwei Fragestellungen ganzheitlich vor. Erstens: Beschleunigt oder verlangsa-mt die Investition die Entropie und zweitens: Verbessert die Investition die bestehende ungleiche Verteilung in der Gesellschaft? Wenn sich dies nicht positiv beantwor-ten lässt, kann das Investment nicht wirklich nachhaltig sein. Mit vier Aspekten, nämlich Ökonomie, Ökologie, Soziales und Ethik (als Begriff: Ö²SE), wird die Investiti-on anschließend im Detail untersucht, gewürdigt und in ein nachvollziehbares Bewertungsschema übertragen. Der Investor kann nicht nur die Plausibilität der Nach-haltigkeitsbewertung prüfen, sondern auch Prioritäten setzen, die die eigene Sichtweise nachhaltiger Invest-ments repräsentieren. Dieses Vorgehen hat sich bei Ein-zelinvestments, etwa bei Unternehmensbeteiligungen, bereits bewährt und bei öffentlichen Präsentationen hat die Ö²SE-Methodik eine bemerkenswerte Aufmerk-samkeit hervorgerufen.

Eike Liebig (Marketing)

[email protected]

Quellen:Lexikon für NachhaltigkeitGlobal Footprint NetworkWald.deBundesumweltamt (www.umweltbundesamt.de)

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Sinnstiftendes

Alle Jahre wieder ist Weihnachten ein Fest, an dem der Lebensmittelkonsum boomt. Als gut situierter, jun-ger Mensch mache ich mir selten ein Bild davon, wie es wohl ist, wenn man zu wenig hat. Wie ist es mit Ihnen? Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es sich an-fühlt, am Ende des Monats nicht zu wissen, was man essen soll? Was es mit einem macht, die Weihnachts-märkte und üppigen Auslagen der Geschäfte zu sehen und zu wissen: Ich kann mir und meiner Familie nichts davon gönnen?

Eine unangenehme Vorstellung – und doch geht es rund 500.000 Berlinern so. Diese Hilfsbedürftigen sind alte oder kranke Menschen, allein erziehende Müt-ter und Kinder. Sie leben zumeist von Hartz IV, ALG2, niedrigen Renten oder anderen öffentlichen Zuwen-dungen. Die Berliner Tafel e.V. versorgt monatlich über 125.000 von ihnen mit ergänzenden Lebensmitteln – ein Drittel dieser Menschen sind Kinder und Jugend-liche. Mit diesem Wissen scheint es fast unglaublich, dass in Berlin nachweislich 20% aller Lebensmittel weggeworfen werden!

Eine Brücke zwischen Überfluss und MangelDie Berliner Tafel e.V. schafft die logistische Verbin-dung zwischen den Personen, die zu viel und denen, die zu wenig haben. Sie sammelt überschüssige, fri-sche und genießbare Lebensmittel, die nach den ge-setzlichen Bestimmungen noch verwertbar sind und gibt diese an soziale Einrichtungen sowie an Bedürf-tige ab - kostenlos oder gegen eine symbolische Mün-ze. Natürlich überprüfen geschulte HelferInnen jede Lebensmittelspende auf ihre Verwendbarkeit, bevor diese angenommen und weitergegeben wird, denn Hygiene und Sauberkeit beim Umgang mit den Waren sind unabdingbar.

Von der Tafel profitieren alle: Bedürftige erhalten für wenig Geld qualitativ hochwertige Nahrungsmit-

tel und zugleich einen bescheidenen finanziellen Spiel-raum zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Lebens-mittelhändler und -produzenten übernehmen soziale Verantwortung und sparen Entsorgungskosten. Gleich-zeitig gewinnt die Umwelt, weil weniger Abfall anfällt und wertvolle Ressourcen geschont werden.

Wie funktioniert das Tafel-Prinzip?Derzeit gibt es 889 Tafeln in Deutschland, alle sind ge-meinnützige Organisationen. Sie sind seit fast 20 Jah-ren in Deutschland aktiv und versorgen bundesweit pro Woche über 1,5 Millionen bedürftige Personen mit Lebensmitteln. Die eine Hälfte der Tafeln agiert als eingetragener Verein, die andere Hälfte befindet sich in Trägerschaft von Wohlfahrtsverbänden, kirchlichen Einrichtungen und Stiftungen. Die erste Tafel wurde 1993 hier in Berlin gegründet.

Wer spendet was für die Tafel?Laut dem Jahresbericht 2011 des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V. spendeten Bürger deutschlandweit weit über zwei Millionen Euro, vier Millionen Lebens-mittelgüter und über zweihunderttausend Sachgüter. Fast zweihunderttausend Menschen engagierten sich deutschlandweit bei der Tafel mit Dienstleistungsspen-den.

Wie können Sie konkret und direkt helfen?Sie können LebensmittelspenderIn der Berliner Tafel werden, wenn Sie mehr als zehn Kilogramm Nahrungs-mittel übrig haben. Ob von Unternehmen, Restaurants oder Kantinen, egal ob einmalig oder regelmäßig zur Verfügung gestellt: Jede Spende zählt und hilft.

Daneben können Sie eine tolle Aktion (Benefizkon-zert, Versteigerung, Sponsorenlauf ) organisieren und durchführen, bei der Sie zugunsten der Tafel Spenden sammeln. Oder Sie übernehmen eine Autopatenschaft

berLiNer TAfeL e.V.auf der Kehrseite des Wohlstands

© Berliner Tafel e.V.

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Sinnstiftendes

für einen der 16 tafeleigenen Transporter und LKWs, für die Benzin, Versicherungen, Reparaturen und Steu-ern bezahlt werden müssen. Neben dem wunderbaren Gefühl Gutes zu tun und anderen Menschen zu helfen, haben Sie so die Möglichkeit, Ihr soziales Engagement auf einem Transporter der Berliner Tafel zu zeigen.

Natürlich sind zur Finanzierung der Arbeit auch jederzeit Geldspenden willkommen - beispielsweise 2,75 Euro monatlich, wenn Sie Mitglied im Verein wer-den oder Sie arbeiten ehrenamtlich in einer der Ausga-bestellen oder als FahrerIn.

Wie auch immer Sie sich engagieren: Jede kleine Hilfe verringert das Gefälle zwischen Überfluss und Mangel und zaubert vielleicht zu Weihnachten ein Lä-

Seit 1798 wurde in Berlin über den Bau eines Volksthea-ters diskutiert. Die in der Vorstadt lebenden Handwerker und Kleingewerbetreibenden sollten ein eigenes Thea-ter bekommen. Der König wollte sein Volk mit volkstüm-lichen Genres wie Possen, Parodien oder Liederspiele amüsieren und ablenken. Umsetzen sollte die Idee zu-nächst der gewiefte jüdische Geschäftsmann Friedrich Cerf. Cerf, der angeblich vorher als Geheimdiplomat für Preußen tätig gewesen sein soll, hatte allerdings weder Beziehungen zum Theater noch ein Konzept oder spiel-bare Stücke vorzuweisen und musste das Haus bald wie-der abgeben. Nun bestellte der königliche Hof Karl von Holtei zum Intendanten. Gemeinsam mit seiner Frau hatte dieser gerade in Breslau einen Theaterskandal, eine ex-zentrische Zirkusgesellschaft, hinterlassen und war froh, in Berlin unterzukommen. Hier, am Königsstädtischen Theater, konnte sich Holtei trotz der strengen preußischen Zensurbestimmungen als Regisseur, Theaterdichter und Schauspieler entfalten. Als er am 4. August 1824 in Anwe-senheit des Königs das Volkstheater eröffnete, war es ein großer Erfolg.

Hier sei es anders; dieses heitere Haus,Gehör’ der Freude an, dem frohen Lachen,und bei des Scherzes wechselvollem SpielSollt’ Ihr der Erdensorgen gern vergessen.So sprach das Ensemblemitglied Karoline Bauer zur Er-öffnung, aber die Erdensorgen holten Holtei bald ein. Die Misswirtschaft des Friedrich Cerf kam nach und nach ans Licht und der Schuldenberg überschattete die ersten wirtschaftlichen Erfolge Holteis. Der könig-liche Hof tilgte zunächst noch aufgelaufene Schulden, zog aber 1827 den Schlussstrich und Karl von Holtei musste um seine Entlassung bitten.

Aber trotz Turbulenzen erwies sich die Idee des Volkstheaters als nachhaltig. Wie es weitergeht, erzäh-le ich in der nächsten Ausgabe.

Elke Kerkhoff (Aufsichtsrat avesco)

[email protected]

Kolumne

huMor ALS hochVerrAT

oder der Untergang der Berliner Volkstheater

cheln auf ein Menschengesicht. Weitere Informationen finden Sie auf www.berliner-tafel.de

Mirjam Kesting (Empfang)

[email protected]

Quellen: „Bilanz des Helfens“ , Deutscher Spendenrat e.V.Bundesverband Deutsche Tafel e.V.BERLINER TAFEL e.V.Studie Universität Stuttgart im Auftrag des Bundesverbraucher-ministeriums via tagesschau.de

© Alexandra Bucurescu / pixelio.de

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Zeitläufte

Die gleichnamige Publikation von Nobelpreisträ-ger Joseph A. Schumpeter, veröffentlicht vor genau 70 Jahren, ist ein Klassiker der politischen Ökonomie. Das Werk wurde in 20 Sprachen übersetzt und ist er-schreckend modern – für Bücher ein Kennzeichen nachhaltiger Aktualität. Schumpeter beschreibt die Politisierung der Märkte und prognostiziert, dass der Kapitalismus diejenigen fördert, die ihn bekämpfen. Der alte Unternehmertypus, der engagierte Kapitalist, wird zunehmend durch den „kalten Beamten“, den Ma-nager, ersetzt, und das hat Folgen, denn der Kern des Kapitalismus ist das Unternehmertum. Das Unterneh-merische ist aber gegen das Bündnis von Politik und Management letztlich chancenlos und die wahren Un-ternehmer bleiben auf der Strecke.

Die Irrationalität der MärkteDie politische Propaganda macht die „Irrationalität der Märkte“ für die gegenwärtige Finanz- und Wirtschafts-krise verantwortlich. Wahr ist aber auch, dass die Logik der Machterhaltung zu einer engen Liaison zwischen Politik und Finanzindustrie geführt hat: Die Politik möchte die Begehrlichkeiten der Wähler bedienen und die Finanzindustrie sorgt für die notwendigen Mittel – in der Regel durch Kredite. So dienen Hypotheken zur Verwirklichung privater Wünsche und Staatsanleihen zur Finanzierung des Sozialstaates. Als die US-ameri-kanische Regierung die Investmentbank Lehman Brot-hers nicht weiter stützte, wurde sie insolvent und die Finanzmärkte kamen zum Erliegen. Eine Finanz- und Wirtschaftskriese ist aus diesem Blickwinkel auch ein Ergebnis der Verflechtung von Politik und Finanzmär-kten – ein Phänomen, das sich historisch wiederholt.

Die Familie FuggerWie zum Beispiel vor 500 Jahren. Damals waren die Habsburger an der Macht und die Familie Fugger finan-zierte die politischen Begehrlichkeiten, unter anderem Kurfürsten zu begünstigen, damit sie der Kaiserwahl zustimmten. Als Maximilian schließlich Kaiser wurde, löste er die Kredite nicht ein und die Reh-Linie der Fug-ger wurde insolvent. Die Augsburger Linie der Fugger, namentlich Jakob Fugger („der Reiche“), hatte offenbar einen tieferen Einblick in die Liaison zwischen Politik und Finanzmärkten gehabt und verlangte für die Kre-ditvergabe vor allem politischen Einfluss. Schließlich nahmen die Fugger Einfluss auf Gesetze und Regeln und es fand zeitgleich ein beachtlicher Aufstieg poli-tischer Macht und der Macht von Banken statt. Dieses fragile System des gegenseitigen Machterhalts war na-türlich zeitlich begrenzt und hatte eher die Elemente eines „Big Business“ als die einer funktionierenden De-mokratie und eines durch Wettbewerb gekennzeich-neten Kapitalismus.

Aktuelle Finanz- und WirtschaftskriseZurzeit findet der kreditfinanzierte Fürsorgestaat seine Grenzen. Die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise wird mit Mitteln bekämpft, durch die sie entstanden ist, näm-lich mit der inzwischen größten Staatsverschuldung aller Zeiten, zum Beispiel in Form des Europäischen Stabilitäts-mechanismus (ESM). Damit wird nicht der Kapitalismus – und damit das Unternehmertum – untergehen, sondern lediglich eine sich wiederholende Inszenierung von Po-litikern und kalten Beamten zu Ende gehen. Diejenigen, die sagen, Schuld an der Finanz- und Wirtschaftskrise sei der Kapitalismus und deshalb müsse man ihn bekämp-

KAPiTALiSMuS, SoziALiSMuS uND DeMoKrATie

eine nachhaltige Publikation

© Kai-U

we Schütz / pixelio.de

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Zeitläufte

schiedenen Hochschulen Vorlesungen gehalten und For-schung betrieben und jetzt freue ich mich darauf, vieles, was ich theoretisch entwickelt und verbreitet habe, bei avesco mit eigener Verantwortung umzusetzen.

Eine Ihrer Domänen an der Hochschule war das Gründen von Unternehmen. Sind Sie jetzt in Ihrem Element? Ja, einerseits war avesco damals ein Gründungsunter-nehmen und andererseits sind unter unseren Kunden Entrepreneure, die ihr Unternehmen bereits wieder verkauft haben. Wer in jungen Jahren durch den Exit liquides Vermögen gebildet hat, muss sich überlegen, wie nunmehr seine Lebensplanung aussieht. Ich fühle mich bei dieser Thematik wohl.

ein interview mit Herrn Prof. Volkmar Liebig, dem neuen CFO von avesco zu Vergangenheit, derzeitigen Aufgaben sowie Schwerpunkten und Planung. Das In-terview führte Christiane Meyer-Ricks.

Herr Prof. Liebig, Sie sind im Juli diesen Jahres vom avesco-Aufsichtsrat in den avesco-Vorstand gewech-selt. Schon angekommen?Allerdings. Meine Wochen verfliegen wie früher Tage, nicht zuletzt, weil ich zwischen meinem Familiensitz in Ulm und avesco in Berlin pendle.

Mit diesem Schritt haben Sie Ihre Tätigkeit an der Hochschule beendet. Mit einem weinenden Auge?Alles hat seine Zeit. Ich habe 67 Semester lang an ver-

Persönlichkeit

exzeLLeNz... ist unser erfolgsmodell

fen, kennen ihn nicht wirklich. Was Schumpeter geahnt hat, scheint sich zu bewahrheiten: Engagierte Kapita-listen, die Unternehmertypen, stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Das ist nicht tröstlich, denn auch diese Krise wird letztlich nur durch Unternehmertum be-wältigt werden – wie alle vergangenen Krisen auch.

Quelle: Joseph A. Schumpeter: Capitalism, socialism and demo-cracy. Harper, New York/London 1942 Übersetzung: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie. Übersetzt von Susanne Preiswerk. Einleitung von Edgar Salin. Francke, Bern 1946

Prof. Volkmar Liebig (CFO avesco)

[email protected]

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Persönlichkeit

Wie bringen Sie Ihre Herzensangelegenheit „Ökono-mische Bildung“ bei avesco ein? Dass viele Menschen nicht gelernt haben, mit Geld um-zugehen, macht uns Sorgen. Unser Geschäftsmodell basiert darauf, Kunden zu unterstützen, ihr Geldver-mögen systematisch zu verwenden. Darüber hinaus helfen wir Kindern vermögender Menschen dabei, sich auf die Vermögensübernahme vorzubereiten.

Was leisten eigentlich Vorstände, insbesondere ein CFO?Der Vorstand als Organ einer AG hat die Gesamtverant-wortung und legt Rechenschaft vor dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung ab. Das Akronym CFO steht für Chief Financial Officer und dessen Aufga-ben definiert jedes Unternehmen unterschiedlich. Bei avesco ist mein Kerngeschäft, den Finanzbereich des Unternehmens zu organisieren und die kurz-, mit-tel- und langfristige Finanzplanung zu gestalten. Die mit dem Aufsichtsrat und dem CEO gemeinsam ent-wickelte Unternehmensstrategie ist dafür der Refe-renzrahmen. Organisation, Personalplanung und der Bereich Wertpapiercontrolling kommen als Verantwor-tungsbereiche dazu.

Mit welcher Haltung sind Sie vor zwölf Jahren in den avesco-Aufsichtsrat eingetreten?Mit dem unbedingten Willen zur Exzellenz. Das war seinerzeit auch ein Aspekt der Gründung von avesco, sonst wären wir nicht zusammen gekommen. Das Unternehmen stand damals in den Startlöchern und ich wollte es mit gestalten. Also übernahm ich den Vorsitz und heute schwingt einiges von dieser Ge-staltung im Unternehmen mit. Als Aufsichtsrat habe ich daran mitgewirkt, avesco zu einem methoden-basierten, verfahrensorientierten und mit Prozess- sicherheit versehenen Unternehmen zu machen, das es heute ist und wie es auch wahrgenommen wird. Nur mit dem Anspruch der Exzellenz kann man aus meiner Sicht als kleines Unternehmen in der Finanzbranche überleben.

Das ausführliche Interview finden Sie im Internet unter: www.avesco.de

Christiane Meyer-Ricks(Journalistin)

[email protected]

Gesellschaft

Überfischung und Zerstörung

NAchhALTiGeS fiScheN

© Frank H

ollenbach / pixelio.de

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Gesellschaft

WeihnachtskarpfenGemäß christlichem Brauch ging dem Weihnachtsfest eine 40-tägige Fastenzeit voran, in der die Gläubigen auf den Verzehr von Fleisch verzichteten. Um am Hei-ligen Abend den Höhepunkt der Adventszeit zu fei-ern, wurde deshalb häufig der Weihnachtskarpfen als spezielles Fastengericht zubereitet. Mit diesem Zucht-fisch wurde nicht nur ein hervorragender Geschmack verbunden, sondern auch zahlreiche Geschichten und Bräuche. So kann anhand der Karpfenschuppen nicht nur das Alter der Fische bestimmt werden. Nach einem alten Brauch soll die Aufbewahrung einer Schuppe im neuen Jahr Geldsegen einbringen. Des Weiteren sollen, nach überliefertem Glauben, die zusammenge-setzten Kopfknochen des Fisches eine taubenähnliche Gestalt formen, die an den Heiligen Geist erinnert.

Bedrohte FischartenDer Karpfen, aber auch die Forelle, beide beliebte Spei-sefische, stammen meist aus heimischen, künstlich an-gelegten Zuchtgewässern. Im Gegensatz zu den Zucht-fischen wird ein Großteil des Fischsortiments, wie z. B. Lachs, Thunfisch und Kabeljau, mittels kommerzieller Fischerei aus den Freigewässern entnommen. Nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO gelten 85 Prozent der wirtschaftlich wichtigen Fischbestände als überfischt, erschöpft oder bis an die Grenze ge-nutzt. Hauptverursacher ist der Mensch, welcher die Meere durch Nutzung moderner Fischereimethoden ausbeutet. Die industrielle Fischerei dezimiert nicht nur den weltweiten Fischbestand, sondern hat oben-drein zahlreiche ökologische Nebenwirkungen. Beson-ders dramatisch ist das Sterben von Fischen durch die Netzfischerei. Der Lebensraum vieler Meeresbewohner wird vor allem durch die Fischerei mit Grundschlepp-netzen zerstört. Unnötigerweise landen neben den Zielfischen unzählige andere Arten als Beifang in den Netzen der Fischer und gefährden somit den Bestand bedrohter Fischarten.

Nachhaltige FischereiUm der Überfischung und Zerstörung von Lebensräu-men entgegenzuwirken, hat sich der Begriff des nach-haltigen Fischens entwickelt. Ziel der nachhaltigen Fischerei ist es, das Gleichgewicht der natürlichen Fischbestände aufrecht zu erhalten bzw. herbeizufüh-ren. Ein ausgewogenes Verhältnis von Jungfischen, Elternbestand und Fangausbeute muss dafür gewähr-

leistet sein. Dabei gilt die Regel: Es darf nur so viel Fisch dem natürlichen Umfeld entnommen werden, wie in einem Jahr wieder nachkommt. Eine nachhaltige Fi-scherei darf weder eine Überfischung von Fischbe-ständen noch eine Zerstörung natürlicher Biotope zur Folge haben. Erreicht werden kann das Ziel im ersten Schritt durch verschärfte Fangbeschränkungen und die Einrichtung von Meeresschutzgebieten. Im zwei-ten Schritt muss ein nachhaltiges Fischereimanage-ment gefördert werden, welches das gesamte Ökosy-stem in Betracht zieht.

HandlungsaufforderungenUm als Verbraucher den nachhaltigen Fischfang zu fördern, sollte bei Kaufentscheidungen bewusst über die Herkunft und Art des Fisches nachgedacht wer-den. Damit einzelne Fischpopulationen sich von der Überfischung langfristig erholen können, ist es nicht notwendig, ganz auf Fisch auf der Speisekarte zu ver-zichten. Fische aus gesunden Beständen, die mit scho-nenden Methoden gefangen wurden bzw. aus nach-haltigen Aquakulturen stammen, können problemlos verzehrt werden. Eine Hilfe gefährdete Fischarten zu identifizieren, ist der Greenpeace-Einkaufsratgeber, welcher die Bedrohung von 80 Fischarten bewertet. Zum einen können Zertifizierungen, wie z. B. das des Marine Stewardship Councils (MSC), herangezogen werden, zum anderen dienen rote Listen als Informati-onsmaterial, in denen die vom Aussterben bedrohten Fischarten aufgelistet werden. Diese geben Auskunft über den Fischbestand, die Bestandsentwicklung und das Ausmaß der Gefährdung.

Weitere Informationen unter: www.greenpeace.de/themen/meere/fischereihttp://www.msc.org/de

Steffen Kurth (Wertpapiercontrolling)

[email protected]

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Leben

„Das Wirtschaftswachstum steigt typischerweise durch steigenden Konsum und wachsende Produk-tion. Aber die Ressourcen unseres Planeten sind be-grenzt, so dass wir neue Geschäftsmodelle entwickeln müssen, um dem Klimawandel zu begegnen“, sagt Pro-fessor Volkmar Liebig, Vorstandsmitglied der avesco AG. „Im Kern geht es um die Reduktion des CO2-Aus-stoßes, was wir nicht allein durch gute Absichten, wohl aber mit nachhaltigen Geschäftsmodellen erreichen!“ Einen Schritt in diese Richtung setzte der Serien-Entre-preneur Sir Richard Branson (Virgin Group), als er vor drei Jahren auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos den „Carbon War Room“ ins Leben rief. Das Ziel dieser Nichtregierungsorganisation besteht in der Entwick-lung von Geschäftsideen, die die CO2-Emissionen ver-ringern und damit dem Klimawandel entgegentreten.

Berliner Konferenz Creating Climate Wealth (CCW)Am 13. und 14. September 2012 fand nach Washing-ton, London und Sydney in Berlin eine CCW-Konferenz statt. Auf der Konferenz in Berlin wurde in Arbeitsgrup-pen mit jeweils 16 Teilnehmern gearbeitet; die Arbeits-gruppe „Finanzen und Investment“ wurde von Liebig geleitet. Es sollten erstmalig auf deutschem Boden visionär nachhaltige CO2-senkende Geschäftsmodel-le entwickelt werden. Die avesco-Arbeitsgruppe ging der Frage nach, welche Barrieren die Investoren davon abhalten, in nachhaltige Vermögensanlagen zu inve-stieren.

Eine der Barrieren ist die Unsicherheit, ob in wirk-lich nachhaltige Anlagen investiert wird. Ein aner-kanntes Rating auf Basis einer nachvollziehbaren Methode gibt es bisher nicht. „Deshalb“, sagt Liebig, „haben nachhaltige Investments bei institutionellen Investoren stets nur eine Nebenrolle gespielt.“ Liebig ist erfahren hinsichtlich der Nachhaltigkeitsthematik. Bereits während seines Studiums beschäftigte er sich in einer Seminararbeit mit Effekten des Unternehmer-tums auf die Umwelt. „Seitdem hat mich das Thema nicht mehr losgelassen“, erklärt er.

GeSchäfTSMoDeLL KLiMAWANDeL

Strategische AusrichtungVor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass Nachhaltigkeit für avesco nicht als Marketingaspekt, sondern als eine auf lange Sicht strategisch vernünf-tige Ausrichtung der Anlagepolitik verstanden wird. Aus diesem Verständnis heraus kann ein Unternehmen, das nicht nachhaltig handelt, auf lange Sicht nicht bes-ser gestellt sein als eines, das nachhaltig agiert. Aber woher weiß ein Anleger, ob ein Investment, das zum Beispiel mit dem bezeichnenden Begriff „Socially Re-sponsible Investment (SRI)“ offeriert wird, auch wirk-lich nachhaltig ist? Viele Anbieter schmücken sich mit der Bezeichnung „Nachhaltigkeit“, erklären dann aber nicht, was sich genau dahinter verbirgt.

Von unseren Kunden hören wir zunehmend den Wunsch, dass sie gern in nachhaltige Ideen investieren würden. Sie tun sich jedoch schwer und wissen in der Regel nicht, worauf es ankommt. „Das Problem“, erläu-tert Liebig, „besteht darin, dass es bisher keine einheit-liche Definition gab.“ Die Betonung hierbei liegt auf „gab“, denn auf der Berliner CCW-Konferenz hat avesco - neben der Vorstellung des mit der TU München ent-wickelten Verfahrens der Prüfung auf Nachhaltigkeit (Ö²SE-Methode) - zusammen mit den Workshop-Teil-nehmern eine Internetplattform („Create Climate Plat-form“) entwickelt, auf der durch die Ö²SE-Prüfung wirk-lich nachhaltige Investments präsentiert und weitere naheliegende Dienstleistungen angeboten werden. Damit kann die Barriere der fehlenden Transparenz weiter abgebaut werden und Investoren können aus nachvollziehbar geprüften nachhaltigen Investments auswählen. Als Liebig Sir Branson von dieser Idee im kleinen Kreis der Workshop-Leiter erzählte, meinte der schlicht: „Brillant!“

Petra Köhler (Beraterin)

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Internetplattform ClImate Wealth portal

© Eva-M

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avesco Intern

In der Zeit von September bis Dezember 2012 engagiere ich mich in der avesco Marke-tingabteilung. Ich habe im Mai 2012 mein Lehramtsstudium in

den Fächern Mathematik und Geographie am KIT (TU Karlsruhe) beendet. Bevor ich im Januar 2013 mein Re-ferendariat in Rastatt/Baden beginne, möchte ich mir einen Einblick in ein anderes Tätigkeitsfeld verschaffen. Zu meinem Aufgabenbereich bei avesco gehört die Er-stellung einer avesco-Imagebroschüre, die Einrichtung englischsprachiger Seiten auf der avesco-Webpage, die diesjährigen avesco-Weihnachtsaktivitäten sowie die Mitarbeit an der avesco Transparent.

Eike Liebig (Marketing)

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Kennengelernt habe ich avesco während eines Prakti-kums im September 2012. Inzwi-schen habe ich mein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der

Freien Universität Berlin aufgenommen. Da mir mein Aufenthalt bei avesco gut gefallen hat, bin ich sehr stolz, dass ich seit Dezember als Werkstudentin für das Marketing übernommen wurde. Dadurch bekomme ich die Chance, von Anfang an einen Bezug zwischen Theorie und professioneller Umsetzung herstellen zu können. Durch den frühen Kontakt zur Geschäftswelt, sammle ich wichtige Erfahrungen, die für meine beruf-liche Weiterentwicklung sehr wertvoll sind. Vor allem möchte ich meine Aufgaben ideenreich gestalten und zum weiteren Erfolg von avesco beitragen.

Valerie Karbjinski (Marketing)

[email protected]

Die zuKuNfT KoMMT Näher!

Unsere Praktikanten stellen sich vor Seit August bis Ende Januar

2013 unterstütze ich als Prakti-kantin das Team des Wertpapier-controllings. Bis Mitte nächsten Jahres studiere ich noch in den

Masterstudiengängen International Business and Eco-nomics an der FH Schmalkalden und Management/Finance an der University of Lethbridge in Kanada. Im Rahmen meiner Studienschwerpunkte möchte ich mit dem Praktikum einen Praxiseinblick gewinnen und diesen für meine Masterthesis nutzen, die ich ab Februar 2013 in Kooperation mit beiden Hochschulen verfassen werde. Während des Praktikums übernehme ich unter anderem die Transaktionserfassung, die Kontrolle und Überwachung von Kundenkonten und Wertpapierdepots bzw. die Vor- und Nachbereitung vertriebsunterstützender Unterlagen.

Judith Maeck (Wertpapiercontrolling)

[email protected]

Ich studiere Wirtschaftsinge-nieurwesen mit der Ausrichtung Verkehrswesen an der Tech-nischen Universität Berlin. Bereits im dritten Semester in einem so

hoch renommierten Finanzdienstleistungsinstitut zu arbeiten ist großartig. Ganz besonders fasziniert mich mein Aufgabenbereich. Mit der eigens von avesco ent-wickelten Methode Ö²SE stelle ich Investments auf den Prüfstand der Nachhaltigkeit.

Paulo Engelke (Portfoliomanagement)

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Impressum

-

V.i.S.d.P.: Christiane Meyer-Ricksavesco Financial Services AGMohrenstraße 3410117 Berlin

Tel. + 49 (0) 30 28 87 67- 0Fax + 49 (0) 30 28 87 67- [email protected]

Die Beiträge dieser Firmenzeitung werden von den avesco Mitarbeitern recherchiert und geschrieben. Und obwohl alle Inhalte mit großer Sorgfalt erarbei-tet werden, können wir keine Gewähr für die Rich-tigkeit übernehmen. Die Veröffentlichung der hier vorliegenden Beiträge an anderer Stelle ist nur mit schriftlicher Genehmigung von avesco gestattet. Bildarchiv und Bildquellen:

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