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September 2014 Glaubenszeugnis in der Tschechischen Republik 20 sicheres Ein Zuhause 24 erhört Gebet Gott Marihuana Ist harmlos? 11 Die internationale Zeitschrift für Siebenten-Tags-Adventisten

Aw september 2014 german

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September 2014 German

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September 2014

Glaubenszeugnis in derTschechischen Republik

20 sicheresEinZuhause

24

erhört GebetGott

MarihuanaIstharmlos?

11

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

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3 K I R C H E I N A K T I O N

3 Aus aller Welt 6 Blick in die Welt 10 GLOW Geschichten

T I T E L T H E M A

16Gott erhört Gebet

Erfahrungen von Menschen, die das Gebet zu ihrer Priorität gemacht haben.

8 I M B L I C K P U N K T

Beharrliches Beten Von Ted N. C. Wilson Was wir Gott sagen können, wenn er schon

alles weiß.

12 A N D A C H T

AppleTalk Von Sylvia Renz Für fast alles gibt es eine App.

14 G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Mein Alles für Gott, weil er mir alles gab

Von Penny Brink Was wir bekommen, ist viel mehr, als was wir geben.

20 G E L E B T E R G L A U B E

Glaubenszeugnis in der Tschechischen Republik

Von Petr Činčala Was haben Christen in einem atheistischen Land

zu bieten?

22 E L L E N W H I T E E N T D E C K E N

100. Todestag von Ellen White – ihr prophetisches Erbe

Von Alberto R. Timm Fast 100 Jahre nach ihrem Tod erfährt unsere

Kirche immer noch Leitung durch ihr Schrifttum.

24 D I E N E N D E K I R C H E W E L T W E I T

Ein sicheres Zuhause Von Gry Haugen Christliche Nächstenliebe in einem Land, in dem

der Menschenhandel blüht.

11 G E S U N D H E I T

Ist Marihuana harmlos?

26 F R A G E N Z U R B I B E L

Geisterfüllt

27 B I B E L S T U D I U M

Wenn die Hoffnung schwindet

28 L E S E R F O R U M

D E P A R T M E N T S

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Glaubenszeugnis in derTschechischen Republik

20 sicheresEinZuhause

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erhört GebetGott

MarihuanaIstharmlos

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D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

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www.adventistworld.orgIn 11 Sprachen online

T I T E L F o T o d E r h ä n d E v o n A L A n E n o

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A U S A L L E R W E L T

D E P A R T M E N T S

■ Raafat Kamal (50), der neu gewählte Präsident der Transeuropäischen Di-vision, sieht eine große Herausforderung für Adventisten im Europa des 21. Jahrhunderts, ist jedoch überzeugt, dass neue Wege gefunden werden, um die Botschaft von der Wiederkunft Christi weiterzugeben.

Kamal wurde am 10. Juli vom Exekutivkomitee der Generalkonferenz, dem höchsten Entscheidungsgremium der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, gewählt und folgt Bertil Wiklander als Präsident der 22 Nationen umfassenden Division, zu der Großbritannien, die Niederlande, Skandinavien und eine Reihe anderer Länder gehören, die sich von Finnland bis Zypern erstrecken.

„Siebenten-Tags-Adventisten haben eine einzigartige prophetische Botschaft für die Menschen in Europa in der Endzeit“, sagte Kamal mit Bezug auf die dreifache Engelsbotschaft in Offenbarung 14.

„Ich bin begeistert von den Möglichkeiten, die wir zur Verfügung haben, und demütig angesichts der Tatsache, dass Gott uns gebraucht, um seine Mis-sion zu erfüllen“, sagte er in einem Interview. „Die Frage ist, wie Gott unsere Minderheitskirche von einer Festung, die durch die säkulare Gesellschaft beein-flusst wird, in eine Kraft verwandeln wird, die ihrerseits ihr Umfeld verändert.“

Kamal, der in den letzten sieben Jahren als Wiklanders Assistent und als Feldsekretär gearbeitet hat, sieht eine große Herausforderung für unsere Kirche im geistlichen Niedergang und wachsenden Materialismus. „Seit 1000 Jahren ist Europa nun wohl erstmalig Missionsgebiet“, so Kamal.

Adventisten machen laut Kamal nur 0,04 Prozent der 203 Millionen im Divisionsgebiet lebenden Einwohner aus, das entspricht einem Adventist auf 2415 Einwohner.

Der Präsident der Weltkirchenleitung, Ted N. C. Wilson, sagte, dass neue Methoden gebraucht werden, um Menschen für den Glauben zu sensibilisieren und Möglichkeiten zu finden, ihre Herzen zu erreichen. „Wir beten dafür, dass der neue Präsident mithilft, den Fokus verstärkt auf die wichtigen ewigen Ziele

Neuausrichtung durch Gebet

Raafat Kamal

Links: Der neue Divisionspräsident Raafat Kamal mit seiner Frau, Heidi Kamal Kendel. Rechts: Der scheidende Divisionspräsident Bertil Wiklander mit seiner Frau auf einem Foto aus dem Jahr 2010.

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neu gewählter Präsident Transeuropäischen Divisionder

Es ist noch nicht lange her, da haben ein Freund von mir und ich ein ganzes Jahr für eine Sache

gebetet, die zunächst so logisch schien, dass wir es kaum für nötig hielten, Gott um den Ausgang zu bitten, den wir als selbstverständlich ansahen.

Mein Freund brauchte eine Arbeitsstelle und es wurde eine Stelle frei, für die er der ideale Kandidat war. Es schien ganz natürlich, dass er diesen Job bekommen müsste. Als wir begannen, dafür zu beten, sollte Gott aus meiner Sicht lediglich unser weises Urteil bestätigen – und natürlich die Details arrangieren.

Als jedoch aus der Arbeitsstelle nichts wurde, sich der Prozess der Arbeitssuche immer länger hinzog und von vielen Enttäuschungen begleitet war, als mein Freund eine andere Arbeit suchen musste, um seine Familie ernähren zu können, veränderten sich meine Gebete. Als wir Monat um Monat um ein Anliegen rangen, dessen Verwirklichung immer unwahrschein-licher wurde, wich die Sicherheit, mit der ich begon-nen hatte, einer wachsenden Ernüchterung.

Unsere Gespräche und unsere Gebete konzentrier-ten sich zunehmend darauf, wie wichtig es ist, auf den Herrn zu harren und unsere Vorstellung von dem, was geschehen sollte, der Möglichkeit zu unterwerfen, dass das, was wir wollten, eventuell nicht Gottes Wille ist. Ein Dutzend Mal hinterfragten wir unsere Motive: Beteten wir nur, um einen Erfolg als Männer des Gebets zu verbuchen – eine Bestätigung dafür, dass wir Gottes Güte verdienten? Im Laufe der Zeit änderte sich unser Beten. Wir lernten, dass Gott uns gar nichts schuldete und dass wir auf nichts einen Anspruch hat-ten außer auf das, was Jesus anbot.

Als schließlich ein Angebot kam und die Arbeits-stelle sicher war, waren wir von einer Dankbarkeit erfüllt, die wir nicht empfunden hätten, wenn wir nicht hätten warten müssen. In tiefer Dankbarkeit f lüsterten wir mit dem Psalmisten: „Das ist vom HERRN geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen.“ (Ps 118,23)

Obwohl wir um Veränderung bei anderen Men-schen gebetet hatten, waren wir diejenigen, die durch die Monate des Gebets am meisten verändert worden waren. Gott gab uns, was wir wirklich brauchten: Herzen, die wieder mehr an ihm und seinem Willen ausgerichtet waren.

Wenn du das besondere Titelthema dieses Monats liest, in dem es um Gebetserhörungen

geht, lade Gott ein, auch in dir die Veränderung und das Wachstum zu bewirken, das stets geschieht, wenn wir beten.

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zu richten, die der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten so kostbar sind“, so Wil-son in einem Interview.

Wiklander, der im September 68 Jahre alt wird, erklärte, dass er aus persönlichen Gründen in den Ruhestand tritt und die Entscheidung gemeinsam mit seiner Frau getroffen hat.

„Ich hatte das Vorrecht und die Freude, unserer Kirche 19 Jahre als Divisi-onspräsident zu dienen. Das ist eine sehr lange Zeit, wenn man bedenkt, wie häufig man auf Reisen sein muss“, sagte er. „In meiner Heimat Schweden geht man mit 65 in Rente; dieses Alter habe ich schon überschritten.“ Er sagte, dass er sich dar-auf freut, mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen, unserer Kirche durch theolo-gische Beiträge zu dienen und Gottes Nähe in Musik, Kunst und Poesie zu suchen.

Der neu gewählte Präsident, Raafat Kamal, stammt aus dem Libanon. Er hat jeweils einen Batchelorabschluss in Wirt-schaft und Theologie und vier Mastertitel: in Systematischer Theologie und Lehr-plan entwicklung (Pädagogik), Islamischer Philosophie und Theologie sowie in Be triebswirtschaft. Er ist seit 1987 verhei-ratet mit Heidi Kamal Kendel, einer Kran-kenschwester aus Norwegen. Das Ehepaar hat zwei Töchter.

Auf die Frage, was ihn motiviert, sagte Kamal mit Bezug auf Klagelieder 3,22–23: „Mich inspiriert es, Gottes Treue, Liebe, Gnade und Barmherzigkeit jeden Morgen neu erfahren zu dürfen.“Andrew McChesney, Nachrichtenredakteur

Russland: Neun Teenager wegen Prüfungen am Sabbat in Schwierigkeiten

■ Führende Vertreter der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Russland appellierten an die russische Regierung, zu intervenieren, nachdem neun adven-

„Selbst zu Sowjetzeiten, als alle religiö-sen Organisationen verfolgt wurden, wurde Kindern religiöser Familien von behördlicher Seite nicht die Möglichkeit einer höheren Schulbildung verwehrt“, heißt es weiter in dem Brief.

Der Einspruch scheint Erfolg zu haben. Die Behörden von Belgorod zeig-ten sich bereit, die neun Schüler die Mathematikprüfung am 1. September, kurz vor Beginn des neuen Schuljahrs, nachholen zu lassen. Andrew McChesney, Nachrichtenredakteur

Philippinen: Zweigstelle des White-Estates eröffnet

■ Am Internationalen Adventistischen Institut für Höhere Studien (Adventist International Institute of Advanced Stu-dies – AIIAS) auf den Philippinen wurde eine Zweigstelle des Ellen-White-Estates eröffnet – die zweite Einrichtung dieser Art außerhalb Europas und Nordamerikas.

Offiziellen adventistischen Stellen zufolge gibt es in der Zweigstelle Kopien von Dokumenten und anderen histori-schen Materialien von Ellen White aus dem Hauptbüro der Generalkonferenz in Silver Spring. Das Material steht den AIIAS-Stu-denten, Adventisten und Nichtadventisten zur Verfügung und bietet bessere Möglich-keiten als bisher, das adventistische Erbe zu studieren. „Mit der Eröffnung anerkennen wir eine Tatsache, die bereits allgemein bekannt ist, nämlich dass Studenten aus aller Welt zu AIIAS kommen, um sich auf die Arbeit im Werk des Herrn vorzuberei-ten“, sagte James Nix, Leiter des Ellen-White-Estates in Silver Spring bei der Ein-weihungsfeier am 28. Juni.

Das Ellen-White-Estate wurde durch den letzten Willen der Mitbegründerin der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Ellen White, ins Leben gerufen und hat den Auftrag, ihre Schriften und ihr Eigen-tum zu verwalten.

tistischen Teenagern die Versetzung in die zehnte Schulstufe verweigert wurde, weil sie an einer Abschlussprüfung am Sabbat nicht teilgenommen hatten.

Die Schulleitung, die im Vorfeld Bitten um einen Ersatztermin rundweg abgelehnt hatte, schien nach dem Einspruch zuguns-ten der Schüler zum Einlenken bereit. Bei den Schülern handelt es sich ausnahmslos um Neuntklässler einer Schule in der süd-lich von Moskau gelegenen Stadt Belgo-rod, die die Abschlussprüfung in Mathe-matik am 31. Mai, einem Sabbat, nicht mitgeschrieben hatten.

Die Schulbehörde der Russischen Föderation hatte den Prüfungstermin lan-desweit für den 31. Mai festgelegt – für den Fall, dass Schüler diesen Termin aus religiösen Gründen nicht wahrnehmen könnten, jedoch die öffentlichen Schulen des Landes angewiesen, den 16. oder 19. Juni als Alternativtermine anzubieten.

In einem Brief an die russische Regie-rung erklärten vier Leiter der Euro-Asien-Division, dass Schüler in anderen Landes-teilen die Prüfung am 16. Juni abgelegt hatten.

Doch die Schulbehörde in der nahe der Grenze zur Ukraine gelegenen Region Belgorod, zu der die Stadt Belgorod gehört, weigerte sich, die Prüfung an einem Alternativtermin abzunehmen.

„Für uns ist diese Situation unhaltbar und wir appellieren sowohl an die Füh-rung der Russischen Föderation als auch an weitere staatliche Instanzen und religi-öse Vereinigungen, alle gesetzlichen Maß-nahmen zu ergreifen, um diese Verletzung des Rechts in der Region Belgorod zu beseitigen“ hieß es in dem Brief.

Weiter wurde in dem Brief beklagt, dass die lokale Schulleitung und Beamte „in grober und beleidigender Weise“ Druck auf die adventistischen Eltern ausgeübt hätten. Sie sollten ihre Kinder auffordern, ihre reli-giösen Überzeugungen aufzugeben und an der Prüfung teilzunehmen.

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A U S A L L E R W E L T

Reuel Almocera, der Leiter der neuen Zweigstelle, erklärte, dass es zu den Aufga-ben der neuen Niederlassung gehöre, Mini-Studienzentren zu gründen, mobile Ausstellungen zu konzipieren und unter-haltsame Aktivitäten wie zum Beispiel Quizspiele für Gemeindeprogramme zu entwickeln.

Gay Deles, Cavite, Philippinen

Italien: ADRA-Einsatz für Migranten

■ Mitarbeiter der adventistischen Ent-wicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA in Italien haben unter afrikanischen Flüchtlingen, die von der italienischen Marine aus dem Mittelmeer gerettet wur-den, mehrere hundert Hygienesets verteilt und ein Gospelkonzert veranstaltet.

Das italienische Militärschiff Etna lief Mitte Juni im Hafen von Palermo ein. An Bord waren 767 Migranten, die in mehre-ren Einsätzen auf dem Mittelmeer gerettet worden waren. Darunter war auch eine Gruppe von Überlebenden eines Schiffs-unglücks vor der Küste Libyens, bei dem zehn Menschen ums Leben gekommen waren und 15 Menschen schwere Ver-brennungen erlitten hatten.

Bereits am folgenden Sabbat besuchten ADRA-Mitarbeiter ein Gemeinschaftszen-trum, in dem 280 Flüchtlinge aus Ghana, Gambia, Nigeria, Elfenbeinküste, Mali und Guinea untergebracht waren.

„So konnten wir uns einen direkten Überblick über die dringendsten Bedürf-

Auch für weitere Hilfe arbeitete ADRA mit dem Gemeinschaftszentrum zusam-men; so organisierten sie Italienischkurse, Workshops und verschiedene Freizeitakti-vitäten und kulturelle Veranstaltungen.

Mitarbeiter von Adventist Review

Kolumbien: Parade für den Sabbat

■ Adventisten in der kolumbianischen Stadt Cúcuta, direkt an der Grenze zu Venezuela, haben einen neuen Weg ent-deckt, den Sabbat zu verkündigen: Sie haben einen Umzug mit sieben Festzugs- wagen für jeweils einen Schöpfungstag gestaltet. Damit wollten sie auf den Sabbat, eine Schöpfungsexpo und den Beginn einer Evangelisation aufmerksam machen.

Unter dem Titel „Schöpfungska-rawane“ rollten die sieben bunt ge-schmückten Festzugswagen an einem Sabbat im Sommer zwei Stunden lang durch die Hauptstraßen von Cúcuta. Viele Teilnehmer auf den Festzugswagen

nisse schaffen und sehen, was wir dazu beitragen können, dass sie sich willkom-men und geliebt fühlen“, erklärte Luca Alfano, Projektleiter bei ADRA-Italien.

Am darauffolgenden Montag verteil-ten ehrenamtliche ADRA-Helfer etwa 300 Hygienesets mit Seife, Zahnbürsten, Zahn-creme und Handtüchern an die Migran-ten. Am Abend gab der aus Ghanaern bestehende adventistische Gospelchor von Palermo ein Konzert in dem Gemein-schaftszentrum. „Wir wollten diesen Men-schen, die sichtlich verloren, desorientiert und unsicher waren, Wärme und Solidari-tät vermitteln“, erklärte Alfano den Zweck des Konzerts.

Der Leiter des Ellen-White-Estates in Silver Spring, James Nix, und AIIAS-Präsident Stephen Guptill beim Enthüllen einer Tafel in der neuen Zweigstelle.

So sahen die Schlafstellen für die Flüchtlinge in dem Gemeinschaftszentrum in Palermo aus, das ADRA-Italien besuchte.

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gegenüber dem Rauchen hätten sich in den letzten Jahren stark verändert, so Handysides, der als außerordentlicher Professor für öffentliche Gesundheit an der adventistischen Loma Linda Universi-tät, Kalifornien, tätig ist. Anders als in den vergangenen Jahrzehnten müsste Rau-chern heute nicht mehr bewusst gemacht werden, dass Tabak ihnen schadet, und man könne sie auch nicht durch Angst oder Unterweisungen dazu bringen, mit dem Rauchen aufzuhören.

„Du wirst heute keinen Raucher mehr finden, der nicht wüsste, dass Zigaretten Krebs verursachen“, sagte Handysides in einem Interview. „Unser altes Modell des Lehrens und der Angst greift also nicht mehr.“

Das bedeutete, dass man neue Metho-den finden müsse, um Rauchern zu helfen – und Breathe-Free2 lenkt den Blick ver-stärkt auf persönliche Beziehungen. Wäh-rend es eine Do-it-yourself-Version des Programms gebe, möchte es Raucher den-noch dazu ermutigen, sich einer lokalen Gruppe anzuschließen, wo sie emotionale Unterstützung finden und – vor allen Dingen – neue Freundschaften schließen können.

„Wenn du rauchst und deine Freunde auch rauchen, dann bedeutet es mögli-cherweise, dass du deinen Freundeskreis aufgeben musst“, sagte Handysides. „Das ist ein enormer Verlust.“

Es mag viele Umstände geben, die einen mit sich ringenden Raucher dazu

Stell dir einen gekennzeichneten Rau-cherbereich außerhalb des Gebäudes deiner Adventgemeinde vor.

Der Mann, der neben dir sitzt, schleicht während der Predigt am Sabbat leise aus dem Saal. Wenige Minuten später kommt er zurück; ein starker Zigarettengeruch dünstet aus seinem dunklen Anzug.

Du lächelst ihn an und hörst weiterhin der Predigt zu.

Nichts Besonderes. Diese Szene gehört zur Vision von

Breathe-Free2, einem brandneuen Rau-cherentwöhnungsprogramm, das diesen Sommer von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gestartet wurde. Breathe-Free2 (Endlich frei 2.0) hofft, durch eine Kombination von sich entwickelnden per-sönlichen Beziehungen der Teilnehmen-den, wissenschaftlichen Forschungsergeb-nissen und einer frei zugänglichen Website die Teilnehmer zum Erfolg zu führen.

Und das alles kostenlos. „Es kostet nichts und das soll auch so

bleiben“, sagte Daniel Handysides, der das Programm mehrere Jahre lang entwickelte und in den Vereinigten Arabischen Emira-ten (VAE) testete.

Breathe-Free2 gründet sich auf Breathe Free (Endlich frei!), einem Raucherent-wöhnungsprogramm, das vor mehr als 20 Jahren von der Adventgemeinde entwickelt wurde, sowie auf dem früheren Fünf-Tage-Plan, der im Jahr 1959 eingeführt wurde.1

Breathe-Free2 verfolgt jedoch einen ganz neuen Ansatz, denn die Einstellungen

Einer der Festzugswagen des Schöpfungsumzugs in Cúcuta. Er stellt den sechsten Schöpfungstag dar.

und auf begleitenden Motorrädern tru- gen T-Shirts mit der Aufschrift „Der Sabbat ist mein Tag“. Andere teilten Flugblätter aus.

„Der Verkehr musste sich unserem Umzug anpassen und wir konnten sehen, wie erstaunt die Leute waren“, sagte Eliana Pedozo, ein Gemeindeglied. „Einige fingen an, uns Fragen zu stellen.“

Die Zuschauer wurden für den nächs-ten Tag zu einer Schöpfungsexpo auf der Hauptschiffsanlegestelle der Stadt, dem Plaza de Banderas, und zu einer später stattfindenden Evangelisation in der adventistischen Schule Libertad eingela-den.

„Jeder, der zur Landungsstelle kam, wurde eingeladen, die Schöpfungsexpo zu besuchen“, erklärte Raul Torra, Leiter der Kommunikationsabteilung der Nordost-Kolumbien-Vereinigung. „Viele waren sehr beeindruckt von der Schöpfungsgeschichte und davon, wie sie den Sabbat als Tag der Hoffnung hervorhebt.“

Interamerikanische Division und Mitarbeiter von Adventist Review

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Von Andrew McChesney, Nachrichtenredakteur

RaucherentwöhnungsprogrammLaut Daniel Handysides, der dieses Programm entwickelte, sind persönliche Beziehungen entscheidend, um Rauchern beim Aufhören zu helfen

Adventisten

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veranlassen, sich eine Zigarette anzuste-cken. Aber die Gegenwart anderer Rau-cher, besonders enger Freunde, ist eine fast unwiderstehliche Versuchung. Natür-lich möchte niemand Freunde verlieren. Deswegen lädt Breathe-Free2 Raucher dazu ein, ihre Freunde mitzubringen, um mit ihnen gemeinsam aufzuhören und neue Freundschaften zu schließen. Mögli-che neue Freunde könnten der Leiter der örtlichen Gruppe oder andere Mitglieder von Breathe-Free2 sein.

Viele Menschen, die mit dem Rauchen aufhören wollen, schaffen dies erst nach sieben bis zehn Versuchen. Deswegen sei es wichtig, einen Ort einzurichten, wo sie außerhalb des Gemeindehauses rauchen könnten, sagte Handysides.

„Es ist mein Ziel, dass jede unserer Ortsgemeinden zu dem Entschluss kommt, eine Raucherecke außerhalb der Kirche einzurichten“, sagte er. „Leute sollten sich willkommen fühlen, wenn sie als Raucher zu einer Adventgemeinde kommen.“

„Wir wollen nicht, dass sie rauchen“, sagte er. „Doch wir sollten sie annehmen und dort abholen, wo sie gerade sind und bereit sein, mit ihnen zu arbeiten, so dass sie eine Veränderung erleben können und zu einem gesünderen Lebensstil finden.“

Die Gemeinde, zu der Handysides bei der Loma Linda Universität gehört, hat keine gekennzeichnete Raucherecke. Statt-dessen ist der gesamte Campus rauchfrei.

Handysides sagte, er verstehe, dass so manche Gemeinde sich sperren würde,

Handysides ist zuversichtlich, dass die Erfolgsquote für Breathe-Free2 etwas höher liegen wird als die 40 Prozent der beiden vorherigen Programme. Kein Rau-cherentwöhnungsprogramm hatte bisher eine höhere Erfolgsquote als 50 Prozent, sagte er.

Seinen Angaben nach ziele Breathe-Free2 nur auf Raucher, die den festen Wil-len haben, aufzuhören, denn diese hätten die höchsten Erfolgschancen.

„Wir möchten Menschen erreichen, die bereits die ersten Schritte gegangen sind.“

Ein Vorteil dieser neuen Initiative ist, dass alle Materialien online verfügbar sind (breathefree2.com). Zusätzlich kann jeder diese Unterlagen herunterladen, überset-zen und sie wieder auf die Seite hochladen, damit andere sie nutzen können.

Das Programm war anfänglich nur auf Englisch verfügbar, aber eine spanische Übersetzung ist noch für dieses Jahr geplant. Gespräche über Übersetzungen ins Deutsche, Russische, Polnische und Finnische werden gerade geführt.

Das Material auf der Breathe-Free2-Website umfasst eine Weltkarte mit den Orten und Kontaktdaten der ersten 34 lokalen Programmleiter sowie Videos, die zur Entwicklung von Gruppengesprächen und neuen Freundschaften beitragen sol-len. Die Videos gibt es nur auf Englisch, aber ihre Texte können heruntergeladen werden, so dass anderssprachige Gruppen sie nachspielen oder anderweitig nutzen können, so Handysides.

Die erste Phase des Programms kann in acht Tagen abgeschlossen werden. Es folgt eine Reihe von Treffen in den anschließen-den Tagen, Wochen und Monaten.

Handysides betont: „Es ist wichtig, stabile Beziehungen zu knüpfen, die den Teilnehmer während der Entwöhnungs-phase unterstützen.“

1 Die genannten Raucherentwöhnungsprogramme werden in Deutschland vom Deutschen Verein für Gesundheits-pflege e. V. (DVG), in Österreich und der Schweiz von der jeweiligen Liga Leben und Gesundheit (LLG) angeboten.

wenn es um den Gedanken einer Raucher-ecke geht, und sein Vorschlag ist in gewis-ser Hinsicht auch im übertragenen Sinne zu verstehen. „Ich meine eigentlich einen Wandel unserer Einstellung, so dass wir Rauchern ermöglichen, unsere Räum-lichkeiten zu betreten, ohne abgelehnt zu werden.“

Die Anfänge von Breathe-Free2 gehen zurück auf die Bitte der Loma Linda Uni-versität an Handysides, Endlich frei!-Kurse an Militärhochschulen in Abu Dhabi (VAE) zu halten. Die Universität wandte sich an ihn, nachdem eine Nichtregie-rungsorganisation (International Com-mission for the Prevention of Alcoholism and Drug Dependency, dt. „Internationale Kommission zur Prävention von Alkoho-lismus und Drogenabhängigkeit“) sie um solche Kurse gebeten hatte.

Handysides fragte bei der Weltkir-chenleitung (Generalkonferenz, GK) der Siebenten-Tags-Adventisten in Silver Spring (Maryland/USA), an, wie man das Kursmaterial bekommen könne. Er fand heraus, dass die GK der alleinige Heraus-geber war und das Material auf Nachfrage druckte.

Kurz gesagt, das Programm war „anti-quiert“, so Handysides.

Mit dem Einverständnis der GK mach-ten er und seine Frau Sandra (eine Kran-kenschwester) sich daran, das Programm in Breathe-Free2 umzuarbeiten und teste-ten die Ergebnisse 18 Monate lang in Abu Dhabi.

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Von Andrew McChesney, Nachrichtenredakteur

Daniel Handysides stellt am 8. Juli 2014 das Programm Breathe-Free2 auf der Zweiten Weltkonferenz über Gesundheit und Lebensstil in Genf (Schweiz) vor.

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I M B L I C K P U N K T

Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt…“ (Mt 6,9) – zweifellos das be-

rühmteste Gebet, das jemals gesprochen wurde. Dieser Bibelabschnitt – auch als „Vaterunser“ bekannt – gibt das einfache und doch tiefgründige Gebet wieder, das Jesus seinen Jüngern während der Berg-predigt lehrte.

„Wenn ihr betet“, so warnte Jesus sie, „sollt ihr nicht sein wie die Heuchler… Wenn du aber betest, so geh in dein Käm-merlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten“ (Mt 6,5.6).

Einige andere Gebete Jesu waren sein Lob über die Offenbarung an Kindern bzw. Unmündigen (Mt 11,25.26), sein Gebet bei der Auferweckung des Lazarus (Joh 11,41.42), eine Bitte um die Verherr-lichung des Vaters (Joh 12, 28), Gebete für die Gemeinde (Joh 17,1–26), um Befrei-ung (Mt 6,9–13), für die Vergebung ande-rer (Lk 23,34) und das Gebet, als er starb (Lk 23,46).

Menschen des GebetsZusätzlich zu den eindrucksvollen

Gebeten Jesu haben wir noch 74 Gebete anderer Menschen, die uns in der Bibel berichtet werden. Diese Gebete umfassen die gesamte Klaviatur menschlicher Gefühle: Während Habakuk um Befreiung bat (Hab 3,1–19), baten die Jünger Jesu um Freimut (Apg 4,24–31). Hagar betete für Trost (1. Mo 21,14–20) und Joschafat für Sieg (2. Chron 18,31). Kornelius bat Gott um Erkenntnis (Apg 10,1–33) und Daniel um Wissen (Dan 2,17–23). Sowohl Petrus als auch Elia beteten (erfolgreich) für die Auferstehung von den Toten (Apg 9,40; 1 Kön 17,21). Hanna flehte Gott um ein Kind an (1 Sam 1,10–17) und Rebekka bat um Verständnis (1. Mo 25,22–23). Josua bat um Hilfe und Barmherzigkeit

F o T o v o n J o E L J o S E p h

Gib nie auf!

Von Ted N. C. Wilson

Beharrliches Beten

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(Jos 7,6–9), und ein Leprakranker bat um Heilung (Mt 8,2–3).

Heilung, Führung, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Segen, Weisheit – dies sind nur einige der vielen Dinge, die gläu-bige Menschen die Zeitalter hindurch erlebt und erhalten haben, wenn sie sich im Gebet an Gott wandten.

Die Freude und das Vorrecht des Gebets

Hast du schon die Freude und das Vorrecht des Betens entdeckt? „Beten bedeutet eigentlich, sich Gott wie einem Freund öffnen“, wird uns in einem ver-trauten Abschnitt in Ellen Whites geistli-chem Klassiker Der bessere Weg mitgeteilt.1 „Nicht dass wir ihm sagen müssten, wie es um uns steht und was wir brauchen … Wir müssen beten, um uns zu befähigen, Gott und seine Gaben anzunehmen. Das Gebet bringt nicht Gott uns näher, son-dern wir kommen dadurch zu ihm.“2

Wir sollten um so viele Dinge bitten, einschließlich um Demut, damit wir Gott als das Oberhaupt unseres Lebens und dieser Adventbewegung anerkennen.

Er versichert uns, dass unser himmli-scher Vater denen gute Gaben gibt, die ihn darum bitten (Mt 7,11).

Uns wurde gesagt, dass „das Gebet des Glaubens die große Kraft des Christen [ist] und ihn mit Sicherheit vor Satan schützen wird. Deshalb versucht der Böse immer den Eindruck zu erwecken, dass Beten nicht notwendig sei. Er hasst den Namen unseres Stellvertreters Jesus, und wenn wir ihn anrufen und uns ernsthaft an ihn wenden, wird seine ganze Gefolg-schaft nervös. Es ist durchaus in seinem Sinne, wenn wir das Gebet vernachlässi-gen, weil wir dann eher geneigt sind, sei-nen verlogenen „Wundern“ zu glauben.“3

Hier in der Generalkonferenz trafen wir uns im Juni eine Arbeitswoche lang jeden Tag für eine Stunde mit dem Ziel, dem Gebet mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Wir haben aufrichtig darum gebetet, dass Gott sowohl jeden von uns als auch diese Adventbewegung leiten möge. Es war eine sehr ermutigende Zeit. Für die Zeit vom 5. bis 8. Januar 2015 pla-nen wir eine ähnliche Gebetsinitiative in der Weltkirchenleitung. Bitte betet mit uns. Gott hat seinem Volk große Segnun-gen versprochen, wenn es betet.

Um den Heiligen Geist bittenFalls du noch nicht dabei bist, so

möchte ich dich herzlich einladen, mit uns zusammen zu beten. In den letzten drei Jahren haben Adventisten weltweit an einer Gebetskette teilgenommen – jeden Tag um sieben Uhr morgens und sieben Uhr abends zu beten, sieben Tage die Woche. Wir bitten um die Gegenwart des Heiligen Geistes in unseren Familien, bei unseren Leitern, Gemeinden und in unserer Umge-bung. Uns wurde gesagt, dass „eine Kette ernsthaft betender Gläubiger die Welt umspannen sollte … um für den Heiligen Geist zu beten.“4 Wenn du mehr über die globale 7-7-7 Gebetskette erfahren möch-

Diese Bewegung wurde gegründet, um seine großartige Liebe für diese Welt und sein Volk zu verkünden, wie sie im Erlö-sungsplan aufleuchtet.

Wir müssen um den Spätregen des Heiligen Geistes bitten und darum, dass Gottes Gemeinde für den letzten lauten Ruf [Offb 18,1] vorbereitet wird. Für unsere Missionsbemühungen ist Gebet nötig, ebenso wie für die Verkündigung der dreifachen Engelsbotschaft aus Offen-barung 14 und die Botschaft des vierten Engels aus Offenbarung 16.

Wir sollten auch für Erweckung und Reformation in unserem Leben und in dem der Gemeinde bitten. Wir können die weltweite Initiative „Mission in den Großstädten“ und den umfassenden Gesundheitsdienst durch unsere Fürbitte unterstützen. Kombinierte Medien- und Kommunikationsevangelisation, unsere Verlagsarbeit, verstärkte Ermutigung und Treue zur Haushalterschaft, globale Pasto-ren- und Evangelisationstreffen sowie das Jugendprogramm „Ein Jahr in der Mis-sion“ [Ein Jahr für Jesus] sind weitere mis-sionarische Anliegen, die durch deine Gebete gesegnet und ermutigt werden.

Auch die baldige Herbstsitzung des Generalkonferenz-Exekutivausschusses im Oktober sowie die Generalkonferenzvoll-versammlung im Sommer 2015 – all diese Ereignisse und Aktivitäten müssen von Fürbitte getragen sein, damit Gottes Wille zum Ziel kommt.

Bewirken meine Gebete überhaupt etwas?

Du fragst dich vielleicht, ob deine Gebete tatsächlich etwas in deinem eigenen oder dem Leben der Gemeinde bewirken. Jakobus 5,15.16 erinnert uns daran: „… des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist“. Und Jesus selbst sagt: „Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun“ (Joh 14,14).

Hast du schon die Freude und das Vorrecht des Betens entdeckt?

BetenSeptember 2014 | Adventist World 9

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test oder generell mehr Informationen und Material zum Gebet suchst, dann schau bei www.revivalandreformation.org/prayer vorbei (Englisch).

Eines Tages, während Jesus seine Jün-ger dazu ermutigte, im Gebet nicht nach-zulassen, erzählte er ihnen die Geschichte einer Frau, die sich weigerte, aufzugeben. „Es war ein Richter in einer Stadt, der fürchtete sich nicht vor Gott und scheute sich vor keinem Menschen. Es war aber eine Witwe in derselben Stadt, die kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegen meinen Widersacher! Und er wollte lange nicht. Danach aber dachte er bei sich selbst: Wenn ich mich schon vor Gott nicht fürchte noch vor keinem Menschen scheue, will ich doch dieser Witwe, weil sie mir so viel Mühe macht, Recht schaffen, damit sie nicht zuletzt komme und mir ins Gesicht schlage. Da sprach der Herr: Hört, was der ungerechte Richter sagt! Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er‘s bei ihnen lange hinziehen? Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in Kürze. Doch wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glau-ben finden auf Erden?“ (Lk 18,2–8)

Gebet ist die Ausübung und das Trai-nieren des Glaubens, im Vertrauen darauf, dass Gott uns hört, wenn wir mit ihm reden, und dass er in der Zeit und Weise antwortet, die ihm am besten erscheint. ■

1 S. 90; Ausgabe 2009, Advent-Verlag, Lüneburg2 Ebenda3 Ellen White, Testimonies for the Church, Bd. 1, S. 296; zitiert

in Intellekt, Charakter und Persönlichkeit, Bd. 1, S. 38 (rev.)4 Ellen White in Review and Herald, 3. Januar 1907

Geschichten

GLOW – Licht in unsere Welt tragen – ist eine Missionsinitiative, die ihren Ursprung in den USA hat und sich nun auf weitere Divisionen unserer weltwei-ten Glaubensgemeinschaft ausweitet. Die Initiative beruht auf der Idee, dass Gemeindeglieder die kleinen GLOW-Hefte immer bei sich tragen und sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit kostenlos weitergeben. Die Heftchen werden gegenwärtig in 45 Sprachen gedruckt.

Hier ist eine kurze Geschichte, die zeigt, wie durch GLOW Menschen in Tschechien berührt wurden:

GLOW: Licht für unsere Welt

Eric Dunn aus der kleinen tschechischen Stadt Protivin machte mit seinem Sohn einen Spaziergang. Dabei kamen sie an einem Park vorbei und sahen dort zwei junge Männer in einem Pavillon sitzen. Diese zogen Zigaretten aus der Tasche und wollten rauchen.

„Mein Sohn wollte auf den Spielplatz auf der anderen Seite des Pavillons gehen, also mussten wir an ihnen vorbei“, erklärte Eric, „obwohl ich das in dem Moment nicht unbedingt vorhatte.“

Auf dem Spielplatz angekommen, schlug Eric seinem Sohn vor, den zwei Männern ein paar GLOW-Heftchen zu ge-ben. Erst beteten sie und dann ging Eric mit dem Jungen – beide mit jeweils einem Heftchen in der Hand – auf die beiden Männer zu und fragten, ob sie ihnen die Flyer geben könnten. Sie erwiderten: „Aber sicher!“ – und Eric und sein Sohn gaben sie ihnen.

„Haben die Flyer etwas mit Religion zu tun?“, fragte einer der Männer. Eric bejahte. „Glaubt ihr an Gott?“, fragte der Mann weiter.

Die vier begannen ein Gespräch, das in eine Freundschaft mündete. Seit-dem haben sie einiges zusammen unternommen, sind Klettern gegangen und konnten wiederholt über geistliche Themen sprechen.

„Die Beharrlichkeit meines Sohnes hat diesen jungen Männern etwas Licht gebracht“, sagt Eric. „Ich habe gelernt, dass die Menschen, die wir am wenigsten mit dem Evangelium in Berührung bringen wollen, oft die sind, die am empfänglichsten dafür sind.“

Die Geschichten werden vom GLOW-Direktor des Pazifik-Verbandes der Nord-amerikanischen Division, Nelson Ernst, zusammengestellt. Mehr über GLOW gibt es im Internet unter sdaglow.org. Weitere Erfahrungen finden sich unter vimeo.com/user13970741.

I M B L I C K P U N K T

Ted N.C. Wilson ist Präsident der General-konferenz (Weltkirchen-leitung) der Siebenten-

Tags-Adventisten.

10 Adventist World | September 2014

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Von Peter N. Landless und Allan R. Handysides

G E S U N D H E I T

und das Gefäßsystem ist. Mit der steigenden Zahl der Studien und der Verbesserung der Darreichungsform – zum Beispiel durch die Entwicklung von Tabletten, Sprays und Injektionen – werden wir mehr Informatio-nen darüber erhalten, ob es sinnvolle Verab-reichungsmethoden gibt, durch die der Nut-zen die Gefahren bei bestimmten Krank-heitsbildern übersteigt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Marihuana eine gefährliche Droge ist, die man meiden sollte. Es macht abhängig und beeinträchtigt Körper, Seele, Geist und Per-sönlichkeit. Unser Geist ist der einzige Weg, über den der Heilige Geist mit uns in Verbin-dung tritt, deshalb müssen wir ihn klar und ungetrübt bewahren. Der Vorstoß zur Legali-sierung von Marihuana ist kein Hinweis auf seine Ungefährlichkeit. Wir brauchen uns nur die schweren Schäden anzuschauen, die durch Alkohol und Tabak verursacht werden, die ebenfalls legalisierte Drogen sind.

Es ist gut, uns daran zu erinnern, dass unser Körper ein Tempel des Heiligen Geis-tes ist (1 Kor 6,19) und dass wahre Mäßigkeit darin besteht, alles Gesunde weise zu ver-wenden und alles Ungesunde zu meiden. ■

1 Einige Informationen in diesem Artikel stammen aus dem Artikel„Adverse Health Effects of Marijuana Use“, The New England Medical Journal of Medicine, 5. Juni 2014, 370:23, S. 2219–2227.

das heißt, wer Marihuana konsumiert, hat ein größeres Risiko, auch zu anderen, gefährlicheren Drogen zu greifen.

Marihuana wird mit einem erhöhten Risiko für psychische Krankheiten wie Angstzustände, Depressionen und Psycho-sen in Verbindung gebracht.

Es schädigt das Denk- und Urteilsver-mögen. Jugendliche, die die Droge regelmä-ßig konsumieren, lassen in ihren schuli-schen Leistungen nach.

Es schränkt die Fahrtauglichkeit ein und wird mit einem Anstieg der Autoun-fälle – auch mit tödlichem Ausgang – in Verbindung gebracht. Das Unfallrisiko steigt signifikant an, wenn Marihuana und Alkohol zusammen konsumiert werden.

Marihuana führt zu Lungenschäden und zu chronischer Bronchitis. Es gibt auch einen möglichen Zusammenhang mit Lun-genkrebs, selbst wenn hier das Risiko beim Tabakrauchen größer ist.

Außerdem wird der Konsum von Mari-huana mit Blutgefäßerkrankungen in Ver-bindung gebracht, die in der Folge Herzin-farkte und Schlaganfälle verursachen. Diese Zusammenhänge sind allerdings noch nicht völlig geklärt.

Derzeit wird intensiv daran geforscht, die positive Wirkung von Tetrahydrocanna-binol (THC) in Marihuana für bestimmte Erkrankungen wie Krebs, HIV und AIDS, Nausea (Übelkeit), Multiple Sklerose und Epilepsie zunutze zu machen. Darüber hin-aus ist die Forschung bemüht, die negativen Effekte der Droge zu umgehen, insbesondere durch die Art der Verabreichung. Außer Zweifel steht, dass das Rauchen von Marihu-ana neben den negativen Auswirkungen auf das Gehirn auch schädlich für die Lunge

Du hast eine sehr wichtige Frage gestellt! Die Legalisierung von Ma-rihuana ist überall auf der Welt in

den Medien. Es herrscht ein gewisser Druck, die Droge legal zu Entspannungszwecken zugänglich zu machen, und es gibt Empfeh-lungen für die Verwendung bei bestimmten Krankheiten. Gegenwärtig ist Marihuana eine der am häufigsten verwendeten ille-galen Drogen der Welt. In den USA haben etwa zwölf Prozent der über 12-Jährigen angegeben, im vergangenen Jahr Marihuana konsumiert zu haben. Besonders bei Ju-gendlichen ist der Konsum sehr hoch.1

Der regelmäßige Konsum von Marihu-ana ist besonders für Teenager und Heran-wachsende besorgniserregend, weil gerade Jugendliche durch die gefährlichen Neben-wirkungen und negativen Folgen gefährdet sind. Worin bestehen nun die Gefahren?

Wird Marihuana über längere Zeit kon-sumiert, kann es abhängig machen. Studien belegen, dass etwa neun Prozent derjenigen, die Marihuana ausprobieren, abhängig wer-den; ein ähnlicher Prozentsatz wie für dieje-nigen, die durch ein Experimentieren mit Alkohol zu Alkoholikern werden. Je jünger das Einstiegsalter ist, umso dramatischer steigt diese Zahl an. Auch Alkoholismus in der Familiengeschichte führt zu einer Stei-gerung des Prozentsatzes. Das ist besonders in der Adoleszenz problematisch, da sich in dieser Zeit das Gehirn sehr stark entwickelt.

Der Konsum von Marihuana wirkt sich negativ auf die Entwicklung der Nervenver-bindungen im Gehirn aus. Dieser Effekt kann sich bis ins Erwachsenenalter fortset-zen und irreversibel sein.

Es ist nachgewiesen worden, dass Mari-huana, wie Tabak, eine Einstiegsdroge ist;

MarihuanaIst

F o T o m I T F r E u n d L I c h E r E r L A u B n I S d E r u . S . F I S h A n d w I L d L I F E

Peter N. Landless, Facharzt für Nuklearkardi-ologie, ist Direktor der Gesundheitsabteilung der Generalkonferenz der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Silver Spring (Maryland, USA).

Allan R. Handysides, Facharzt für Gynäkologie, ist bis zu seiner Pensionierung Direktor der Gesund-heitsabteilung der Generalkonferenz gewesen.

Ich habe einen Sohn im Teenageralter, der die Berichterstattung über die Legalisierung von Marihuana in vielen Teilen der Welt in den Zeitungen und Fernsehnachrichten ver-folgt hat. Es hat sogar Berichte über positive Auswirkungen auf die Gesundheit gegeben. Ist der Konsum von Marihuana gefährlich oder nicht?

harmlos?

September 2014 | Adventist World 11

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A N D A C H T

Anfang Februar 2011 machte eine Pressemeldung Schlag-zeilen: Beichten per iPhone.

Die Katholische Kirche in den USA hatte eine Beicht-App für Smartphones zugelassen. Für weniger als zwei Euro führt diese App mit dem Namen „Confession“ Christen Schritt für Schritt durch die Beichte und berücksichtigt dabei sogar Alter, Geschlecht und Familienstand des Nutzers. Dieser muss als erstes abhaken, welches der Zehn Gebote er übertreten hat. Besondere Beichten können laut Herstellerwebsite auch als Text eingegeben werden. Daraufhin schlägt das Programm vor, welche Gebete als Wiedergutmachung gesprochen werden können. Sünder, die nicht so versiert in der Bibel sind, können sogar Bibelverse zusammen mit den entsprechenden Gebeten herunterladen.

Der Webseite der Entwickler1 zufolge wurde die App von einem katholischen Priester entwickelt und hat als erste iPhone-App die Imprimatur2 erhalten. Die Bewilligung wurde von Bischof Kevin C. Rhodes von der Diözese Fort Wayne-South Bend erteilt. Die App sollte katholischen Christen die Angst vor der Beichte nehmen, so Patrick Leinen, Gründer der Firma Little iApps. Doch wer glaubt, dass kein Priester mehr gebraucht wird, um die Sünden zu vergeben, irrt sich. „Die App ist als Hilfe für den Einzelnen gedacht, sich auf das Sakrament der Beichte vorzu-bereiten. Sie dient nicht dazu, die Beichte zu ersetzen!“

Zeit zum SündenbekenntnisEs gibt also kein Sündenbekenntnis im Vorübergehen, die

Beichte in der U-Bahn oder im Wartezimmer des Arztes. Und alle, die kein Smartphone besitzen, müssen sich wie bisher den Kopf zerbrechen, um sich an alle Sünden zu erinnern, die sie begangen haben, um sie beim nächsten Kirchenbesuch zu beich-ten. Der Preis, den der Priester für die Vergebung verlangt, ist wahrscheinlich höher als zwei Euro – wenn man den Aufwand an Zeit, Mühe und Selbstverleugnung bedenkt. Ein großer Aufwand für das Ego te absolvo.3

Da haben wir Adventisten es scheinbar besser. Wir brauchen keine Beicht-App und keinen Priester, der uns 20 bestimmte Gebete vorschreibt und uns dann von unserer Schuld freispricht. Wir haben im Wort Gottes die Zusage: „Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ (1 Joh 1,9) Dieses Bekenntnis kann immer und überall geschehen. Wir brauchen weder ein Smartphone noch eine andere moderne Technologie, keinen Beichtstuhl und keinen Priester. Unsere Gebete werden durch den Heiligen Geist direkt vor den Thron Gottes im Allerheiligsten gebracht (Hbr 6,19). Das geschieht wahrscheinlich schneller als die Lichtgeschwindigkeit.

Und doch ist es für viele Kinder Gottes leichter, um Vergebung zu bitten, als die Vergebung im Glauben anzunehmen. Wir sagen

AppleTalkDas iPhone als

Beichtstuhl?Von Sylvia Renz

12 Adventist World | September 2014

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oft: „Ich kann mir selbst nicht vergeben.“ Vielleicht ist es schwierig für uns zu glauben, dass wir Vergebung empfangen haben, weil wir es nicht fühlen. Unsere Schuldenlast wiegt schwer auf unseren Schultern und sitzt wie eine Zentnerlast auf unserer Brust, sodass wir kaum noch atmen oder aufrecht gehen können. Aber unsere Schuldgefühle sagen nicht die Wahrheit. Sie widersprechen der Tatsache, dass Gott wirklich vergeben hat, auch wenn kein Mensch das hörbar ausgesprochen hat, auch wenn wir kein Geld bezahlt, keine Pilgerfahrt unternommen haben, auch wenn wir nicht stundenlang auf einem harten Boden gekniet sind, quasi als greifbare „Empfangsbescheinigung“ für Gottes Vergebung.

Zweifel überwindenNun ist es unsere Aufgabe, die Selbstanklagen und Beschuldi-

gungen zurückzuweisen, die Satan, der gnadenlose Verkläger, in unser Ohr flüstert: „Jetzt hast du es schon wieder getan! Du wirst das nie lernen! Nein, dieses Mal kann Gott dir nicht vergeben. Du wirst nie überwinden. Du bist ein Versager.“

Wenn wir glauben, dass das, was Paulus in seinem Brief an die Christen in Rom schrieb, der Wahrheit entspricht, können wir Satans feurige Pfeile abwehren: „Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rech-ten Gottes ist und uns vertritt.“ (Röm 8,31–34)

Und wenn das nicht hilft, sollten wir uns vielleicht an das Gespräch erinnern, das Jesus mit Petrus führte. Petrus fragte: „Wie oft muss ich denn meinem Bruder vergeben?“ und meinte siebenmal sei genug (Mt 18,21). Jesus jedoch multiplizierte die siebenmal mit 70 und gab damit nicht sein Einverständnis dafür, dass wir beim 491. Mal nicht mehr zu vergeben brauchen, son-dern zeigte, dass wir immer bereit sein sollten, anderen zu verge-ben. Wenn Jesus das von sündigen Menschen erwartet, wie viel mehr gilt das dann für unseren himmlischen Vater, der die Liebe in Person ist?

In den quälenden Augenblicken, wenn Schuld und Scham mich zu erdrücken drohen, sage ich mir, dass ich mich nicht schlechter behandeln sollte als meine beste Freundin. Würde ich

ihr vergeben? Natürlich! Selbst wenn sie immer wieder den glei-chen Fehler machen und es bereuen würde? O ja! Warum sollte ich also so unbarmherzig zu mir selbst sein und mich selber quä-len, weil ich nicht ganz so „gut“ bin wie ich gerne wäre?

Die Macht der GnadeJetzt könnte jemand auf den Gedanken kommen, dass wir

fröhlich weitersündigen könnten, weil Gottes Barmherzigkeit kein Ende hat und er uns immer vergeben wird, wenn wir darum bitten.

Wer die Bitte um Vergebung allerdings wie eine Art Formel verwendet – als würde man eine Münze in einen Automaten wer-fen und schon springt das gewünschte Produkt heraus – hat noch nicht verstanden, was Schuld ist. Schuld richtet Schaden an, ver-ursacht Schmerz, Sorge und Leid. Sie verletzt nicht nur meinen Mitmenschen, sie verletzt mich selbst. Schlimmer noch: Der Name Gottes wird mit Füßen getreten, wenn seine Kinder ihm Schande bereiten.

Dennoch ist er bereit zu vergeben. Er hat den Preis für unsere Schuld bezahlt. Gottes Gnade wird uns frei gewährt, aber sie ist nicht billig. Ganz im Gegenteil: Das liebende Herz Gottes brachte das größte Opfer und zahlte den höchsten Preis, den man sich vorstellen kann. Gott lieferte seinen Sohn an seine Feinde aus (Röm 5,8–10). So viel sind wir ihm wert! Nicht nur die Mensch-heit als Ganzes, sondern jeder Einzelne, denn Jesus wäre auch für einen einzigen Menschen gestorben – auch wenn es du oder ich gewesen wäre.

Leider ist das oft nur Kopfwissen – wir wissen es alles. Aber kommt es auch in unserem Herzen an? Wenn ja, dann können wir unseren Kopf wieder heben und tief einatmen: Wir sind gerettet, wir sind frei! ■

1 www.littleiapps.com2 Das ist die offizielle Bewilligung durch die Katholische Kirche. 3 Ego te absolvo bedeutet: „Ich spreche dich los“ und wird vom katholischen Priester am

Ende einer Beichte ausgesprochen.

Gottes Gnade wird uns frei gewährt, aber sie ist nicht billig.

Sylvia Renz arbeitet für die STIMME DER HOFFNUNG in Alsbach-Hähnlein. Sie ist eine viel gelesene Autorin und hat zahlreiche Bü-cher für Kinder und Erwachsene geschrieben.

September 2014 | Adventist World 13

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G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Haushalterschaft.Gibt es tatsächlich eine Glaubensüberzeugung, in

der es um Haushalterschaft geht? Wissen wir, was es bedeutet, ein guter Haushalter zu sein? Gibt es dabei mehr zu bedenken als unseren Zehnten und unsere Gaben? Das gibt es in der Tat!

Haushalterschaft ist in Wirklichkeit wohl die grundlegendste Lehre, die wir als bibelgläubige Christen haben. Bei ihr geht es um unseren Ursprung, unser Lebensziel und unseren Lebens-zweck. Es gibt keinen Aspekt unseres Lebens und keine Abtei-lung unserer Kirche, die davon unberührt sind. Ist Haushalter-schaft der Mittelpunkt des Evangeliums? Nein, das ist Christus; aber er ist auch unser höchstes Vorbild in allem, einschließlich der Haushalterschaft. Wenn ich ein guter Haushalter sein will, muss ich im Grunde genommen Jesus konsequenter nachfolgen. Haushalterschaft ist also in Wirklichkeit Jüngerschaft!

Was macht Jesus zu unserem Vorbild, wenn es um Haushal-terschaft geht? Ist er denn nicht der Eigentümer von allem und nicht der Haushalter?

Er ist Gott und Schöpfer. Es ist richtig, dass er alles gemacht hat und alles ihm gehört. Nicht nur die Erde – für die wir Sorge tragen sollen –, nicht nur unser Leben und die Zeit, die wir auf dieser Erde haben, nicht nur unsere materiellen Segnungen und Talente, die uns anvertraut sind, sondern auch die immateriellen Gaben kommen von ihm: unsere Intelligenz, die vielen verschie-denen Wesenszüge, unsere Lebensfreude.

Eine enge VerbindungEinen Hinweis auf diese enge Verbindung zwischen uns und

unserem Schöpfer finden wir auf den ersten Seiten des Buches Erziehung, das Ellen White vor mehr als einem Jahrhundert schrieb: „Es hat zu allen Zeiten außergewöhnliche Menschen gegeben, die durch ihre Klugheit, ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse oder aufgrund ihrer Weisheit das Denken und Handeln ganzer Epochen prägten. Sie wurden zu Recht als Wohltäter der Menschheit gepriesen und verehrt … Doch es gibt einen, der ihnen allen überlegen ist. Wie weit wir auch die Reihe der hervorragenden Lehrer und Persönlichkeiten in dieser Welt zurückverfolgen: Das göttliche Licht war lange vor ihnen da. Es ist ähnlich wie im Universum. Unser Mond und die Planeten leuchten zwar am nächtlichen Himmel, aber sie strahlen nicht ihr eigenes Licht aus, sondern werfen nur das Licht der Sonne zurück.So wurden auch die großen Denker der Menschheitsge-schichte erleuchtet und spiegelten wider, was sie zuvor von der Sonne der Gerechtigkeit empfangen hatten. Jeder große Gedanke, jeder Geistesblitz hat seinen Ursprung in dem, der das Licht der Welt ist.“ (S. 12)

Von Penny Brink

Haushalterschaft als Lebensstil

Mein AllesGott,

allesfür

weil er mir

N U M M E R 2 1

gab

14 Adventist World | September 2014

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Wenn es darum geht, ewige Dinge zu beschreiben, sind wir in unserer Menschlichkeit durch die Grenzen der Sprache einge-schränkt. Wir verwenden den Begriff „Haushalter“, um die Ver-antwortung zu beschreiben, die ein Geschöpf für sein Leben und die damit verbundenen Gaben seinem Schöpfer gegenüber hat. Dieser Begriff ist auch zutreffend, denn ein Haushalter ist jemand, der die Interessen eines Eigentümers in seinem Namen wahr-nimmt. Das beschreibt unsere Beziehung zu Gott auf vielen Gebieten, besonders im Bezug auf seine Segnungen und unseren Auftrag, anderen dementsprechend zum Segen zu werden. Das ist unser Vorbild. Haushalterschaft ist also in Wirklichkeit Beziehung!

Der beste Haushalter Wie kommt es aber, dass Jesus unser höchstes Vorbild als

Haushalter ist? Wie macht die Tatsache, dass Jesus der Schöpfer und Eigentümer alles Geschaffenen ist, ihn zum ultimativen Haushalter?

Wir haben nichts dagegen, gehorsam und treu unseren Zehnten zu geben oder die Mission unserer Kirche oder Men-schen in Not großzügig mit unseren Gaben zu unterstützen. Es macht uns auch nichts aus, unser Leben, unsere Zeit und unsere Talente Christus zu weihen und ihn zu bezeugen oder in der Gemeinde mitzuarbeiten. Jesus allerdings ging noch einen Schritt weiter. Er war nicht der Haushalter, der anerkannte, dass das, was er hatte, nicht ihm gehörte. Nein, Jesus ist der Eigentü-mer, der alles für den Haushalter aufgab (vgl. Phil 2,5–11).

Christi Menschwerdung, seine Erniedrigung und sein Opfer können wir nie erreichen, ganz gleich, wie gut wir als Haushalter sein mögen; nicht einmal, wenn wir unser Leben geben. Es steht einfach nicht in unserer Macht zu geben, wie er gab. Was wir auch geben mögen – nie wird es an das heranreichen, was er für uns getan hat. Es ist ein unvergleichliches Geschenk, ohne das wir ewig verloren wären (vgl. Röm 5,6–8).

Unsere AntwortIn einem Moment der Klarheit erkennen wir, dass jeder

Aspekt unseres Daseins eine Gnadengabe unseres großzügigen Schöpfers, Herrn und Retters ist. Mit den 24 Ältesten im himm-lischen Thronsaal werfen wir unsere erbärmlichen Kronen der Selbstgefälligkeit hin und rufen aus: „Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen.“ (Offb 4,11) Haushalterschaft ist in Wirk-lichkeit Anbetung!

Gottes unermessliches Geschenk der Gnade zu erkennen ernüchtert uns, und alles, was bleibt, ist Dankbarkeit. Mit dankba-rem Herzen können wir unsere Lebensumstände akzeptieren,

Frieden für unsere Sorgen finden und unsere Mitmenschen anneh-men, und wir entwickeln den Wunsch, mehr wie Jesus zu werden, seinen Charakter auszuleben und seinem Bild ähnlich zu sein.

Ich weiß nicht, ob es an unserer modernen Lebensart irgend-etwas gibt, das „Jesus ähnlich“ ist. Jesus hatte Zeit für Kinder, Lösungen für Leidende und Mitgefühl für Ausgestoßene (vgl. Lk 4,18–19). Er führte ein einfaches Leben und holte sich Kraft von seinem himmlischen Vater. Und als die Zeit gekommen war, zu geben, gab er alles – und damit gab er uns Hoffnung (vgl. Mt 26,39; Joh 3,16).

Sieht unser Leben so aus? Vielleicht, aber wahrscheinlich nicht ganz. Wir könnten es besser machen. Wir alle könnten die Art und Weise, wie wir leben und geben, noch verbessern. Nicht um uns zu retten, sondern um unseren Retter anzubeten, um unseren Mitmenschen zu dienen und um Gottes Werk auf der Erde zu unterstützen. Haushalterschaft ist in Wirklichkeit ein Lebensstil! ■

Was wir auch geben mögen – nie wird es an das heranreichen, was er für uns getan hat.

Gottes Haushalter

Penny Brink stammt aus Südafrika und ist derzeit stell-vertretende Leiterin der Abteilung Haushalterschaft bei der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adven-tisten. Sie lebt mit ihrem Mann Andre in Silver Spring.

Wenn dich das Thema Haushalterschaft interessiert, kannst du an der weltweiten Haushalterschaftskonferenz teilnehmen, die vom 19. bis 21. September 2014 online unter www.adventiststewardship.com stattfindet.

Wir sind Haushalter Gottes. Er hat uns Zeit und

Möglichkeiten, Fähigkeiten und Besitz, den Ertrag der

Erde und ihre Güter anvertraut. Für einen vernünftigen

Umgang damit sind wir Gott verantwortlich. Wir

erkennen Gott als Eigentümer an, wenn wir ihm und den

Mitmenschen treu dienen, ihm den Zehnten und Gaben

darbringen, um die Verkündigung seines Evangeliums

und das Wachstum seiner Gemeinde zu fördern. Mit

der Haushalterschaft gibt uns Gott eine Möglichkeit, in

der Liebe zu wachsen und Selbstsucht und Habgier zu

überwinden. Der Haushalter freut sich über den Segen,

den andere durch seine Treue empfangen. (1 Mo

1,26–28; 2,15; 1 Chr 29,14; Hag 1,3–11; Mal 3,8–12; 1 Kor

9,9–14; Mt 23,23; 2 Kor 8,1–15; Röm 15,26–27)

gab

September 2014 | Adventist World 15

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Die „Zehn Tage des Gebets“ –

2010 unter der Bezeichnung

„Operation Global Rain“ einge-

führt – ist eine Initiative, mit der

Gemeinden in aller Welt ermutigt

werden, jeden Januar an zehn

aufeinander folgenden Tagen zum

gemeinsamen Gebet zusammen-

zukommen. Die folgenden Erfah-

rungen aus dem Jahr 2014 sind

uns von der Predigtamtsabteilung

der Generalkonferenz übermittelt

worden. Die Redaktion

Vor kurzem bin ich an einem Sabbatmorgen mit inten-siven Rückenschmerzen aufgewacht. Ich schaute meine Frau an und sagte halb im Scherz: „Wenn ich es bis zur

Kanzel schaffe, muss ich mich wahrscheinlich daran festhalten, damit ich predigen kann.“

Wir beteten zusammen, dass Gott mir helfen möge, es irgend-wie durch die drei Predigten zu schaffen, die ich an jenem Sabbat auf einem Campmeeting zu halten hatte. Kurz darauf erzählte uns ein Freund, dass auf dem Campmeeting ein ausgebildeter Sport-trainer war, der bereit war, mich zu behandeln. Als er mich drei Tage behandelt hatte, fühlte ich mich viel besser. Wenn meine Frau und ich auf diese Erfahrung zurückblicken, sind wir über-zeugt, dass sie eine direkte Antwort auf unsere Gebete war. Gott setzte eine ganze Reihe von Ereignissen in Gang, damit ich von einem qualifizierten Fachmann die Hilfe erhielt, die ich brauchte.

Was wäre gewesen, wenn Gott meine Gebete nicht so augen-scheinlich erhört hätte? Was wäre gewesen, wenn meine Rücken-schmerzen sich hartnäckig gehalten hätten, wie es manchmal der Fall ist? Hätte ich Gott dann weniger vertraut? Würde es bedeuten, dass irgendeine Sünde in meinem Leben, die ich nicht bekannt habe, Gottes Fähigkeit, meine Gebete zu erhören, blockiert hat? Könnte es ein Hinweis darauf sein, dass mein Glaube zu klein war, um seinen besonderen Segen zu empfangen? Nicht unbedingt.

Das führt zu einigen tieferen Fragen. Wie sollten wir damit umgehen, wenn unsere Gebete nicht erhört werden? Was ist der eigentliche Sinn unserer Gebete?

Der Sinn des Gebets ist es, mit dem Allmächtigen in Kontakt zu treten. Beten ist Gemeinschaft mit Gott. Durch das Gebet begeben wir uns in die Atmosphäre seiner Gnade, in der sein Geist zu unserem Herzen sprechen kann. Die Funktion des

Wenn Gebete nicht erhört werdenVon Mark A. Finley

Gotterhört Gebet

Fr

Ed

TE

d

Erfahrungen von Menschen, die das Gebet zu ihrer Priorität gemacht haben

Adventist World Radio (AWR) hat seine Mitar-beiter und Partnerstationen überall auf der Welt eingeladen, sich an der Gebetsinitiative „Zehn Tage des Gebets“ zu beteiligen, ohne zu wissen, was geschehen würde, da die Situation, was die Religionsfreiheit betrifft, für die meisten Stu-dios nicht so einfach ist. Pastor Getteh, Mitglied des Vorstands, richtete am Freitagabend in der Bibelstudiensendung „The Berean Hour“ (Die Beröa-Stunde) auf Radio Advent FM einen Aufruf an die Hörer, in dem er sie einlud, am nächsten Morgen zum Abschluss der Zehn Tage des Gebets einen Gottesdienst in der nächst-gelegenen Adventgemeinde zu besuchen. Gleichzeitig hatte er mit dem Vorstand beschlossen, dass die Gemeinden während des Gottesdienstes einen Aufruf zur Entscheidung an die Got-tesdienstbesucher richten sollten, damit die Hörer reagieren konnten, die mit Unterstützung des Radioprogramms die Bibel studiert hatten. Durch das Wirken Gottes entschieden sich allein in einer Gemeinde, die die Zehn Tage des Gebets abschloss, 85 Personen für die Taufe.

Fred Ted, Monrovia, Liberia

16 Adventist World | September 2014

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T I T E LT H E M A

Gebets ist nicht, dass wir von Gott bekommen, was wir wollen, sondern in die Gemeinschaft mit ihm einzutreten. Durch das Gebet erfahren wir seine Gegenwart, erkennen seinen Willen und lernen, ihm mehr zu vertrauen. Ellen White drückte es so aus: „Beten bedeutet … sich Gott wie einem Freund öffnen. Nicht, dass wir ihm sagen müssten, wie es um uns steht und was wir brauchen … Wir müssen beten, damit wir bereit werden, Gott und seine Gaben anzunehmen. Das Gebet bringt nicht Gott uns näher, sondern wir kommen dadurch zu ihm.“1

Das Gebet versetzt uns in die Herrlichkeit der Gegenwart Got-tes. Es gibt Zeiten, in denen uns scheinbar nicht erhörte Gebete zu einer tieferen Erfahrung des Vertrauens zu Gott führen. Nicht erhörte Gebete können uns dazu bringen, beständiger zu beten, einen tieferen Glauben und eine stärkere Abhängigkeit von Jesus zu entwickeln. Es stärkt den Glauben, wenn wir Gott so sehr ver-trauen, dass wir „dranbleiben“, wenn er zu schweigen scheint.

Meine Glaubenserfahrung ist nicht von sofortigen Gebetserhö-rungen abhängig. Sie ist das Ergebnis einer beständigen Beziehung

mit Gott. Er erhört meine Gebete oft genug, weshalb ich weiß, dass er ein persönliches Interesse an mir hat, aber nicht so oft, dass ich geistlich überheblich werde. Wenn ich auf mein Leben zurückbli-cke, sehe ich geistliche Erfahrungen, die wie Berggipfel herausragen – Gelegenheiten, in denen Gott auf dramatische Weise handelte. Ich erkenne aber auch Zeiten, in denen meine Gebete scheinbar unbe-antwortet blieben. Ich freue mich darauf, dass „im künftigen Leben … die rätselhaften Ereignisse, die uns hier geärgert und enttäuscht haben, aufgeklärt [werden]. Wir werden erkennen, dass die schein-bar nicht erhörten Gebete und manche enttäuschten Hoffnungen zu den größten Segnungen in unserem Leben gehört haben.“2

Ich bin dankbar, dass die scheinbar nicht erhörten Gebete so beantwortet werden, wie es Gott für richtig hält. Ich preise ihn dafür, dass er Rückenschmerzen heilt, aber ich preise ihn auch dafür, dass er mich lehrt, ihm auch dann zu vertrauen, wenn die Rückenschmerzen unverändert bestehen.

1 Ellen G. White, Der besser Weg zu einem neuen Leben, S. 90, revidiert. 2 Ellen G. White, Auf den Spuren des großen Arztes, S. 395, revidiert.

erhört Gebet

S A L v A T o r E B o g n A n d I

Erfahrungen von Menschen, die das Gebet zu ihrer Priorität gemacht haben

Ich danke Gott für das Vorrecht und die Gelegenheit der Teilnahme an den Zehn Tagen des Gebets. Wir haben aus diesem Anlass gefastet und am letzten Abend einen Sal-bungsgottesdienst durchgeführt. Einige Personen, die gesalbt wur-den, haben bereits bezeugt, dass sie von Bedrückung und Niederge-schlagenheit frei wurden. Pastor O. E. Obebe, Lagos, Nigeria

Während der vergangenen Zehn Tage des

Gebets sind Wunder geschehen, Heilungen

fanden statt und viele lange Zeit unbeant-

wortete Gebete wurden erhört. Eine Frau,

die von einer Kollegin zu den Gebetsver-

sammlungen eingeladen wurde, erfuhr die

Heilung von ihrem Lungenkrebs. Sie reiste

zu einer Kontrolluntersuchung nach Frank-

reich, wo ein Arzt das Ergebnis bestätigte.

Ich finde, dass keine Gemeinde es sich leis-

ten kann, sich im nächsten Jahr nicht an

den Zehn Tagen des Gebets zu beteiligen.

Buhire Elie Brown, Guadeloupe

Wir haben den Heiligen Geist während der Zehn Tage des Gebets deutlich gespürt. Am achten Abend manifestierte sich bei einer unserer Nachbarinnen eine dämo-

nische Besessenheit. Ein Ältester und ich wurden gebeten, für die Frau zu beten. Als wir sie besuchten, bekundete sich der Dämon, doch Gottes Macht war so stark, dass er den Sieg über den Teufel behielt. Am nächsten Morgen bezeugte die Frau, dass sie nicht nur den Ältesten und mich in ihr Haus hatte kommen sehen, son-dern dass wir von einer großen Schar von Engeln begleitet worden waren.

Pastor Francis Aja, Stockholm, Schweden

Während der Zehn Tage des Gebets betete ich ernstlich für die Studiengebüh-ren für den Studenten, den mein Mann und ich finanziell unterstützen. Er hat Theologie am Mountain View College auf den Philippinen studiert. Ich brauchte mehr als 300 Australische Dollar. Drei Tage vor seiner Prüfung erhielt ich einen Brief von meiner Bank, in dem es hieß, dass ich 800 Australische Dollar auf mei-nem Bankkonto hatte. Wie ich erfuhr, stammte das Geld von Punkten, die ich gesammelt hatte und die von der Auto-firma, die diese Aktion sponsert, ausge-zahlt worden waren. Es war eine der größten Überraschungen meines Lebens! Gott ist wunderbar! Er erhört Gebete.Rhoda de la Cerna, Sydney, Australien

Gott hat in unserer Gemeinde mächtig gewirkt. Wir haben erlebt, dass ehemalige Gemeindeglieder wieder zurückgekom-men sind und neue Leute die Gemeinde besuchen. Menschen haben Arbeitsstellen bekommen, in unseren Gottesdiensten wird mehr gebetet, und die Gemeinde-glieder sind enger zusammengewachsen und Gott näher gekommen.

Gloria, Milton Keynes, Großbritannien

September 2014 | Adventist World 17

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T I T E LT H E M A

Vor Jahren veränderte sich das Leben von meiner Frau Janet und mir durch gemeinsames Gebet dramatisch. In einer Vereinigung, in der ich arbeitete, beschlossen Gemeindeglieder, jeden Morgen um 6.15 Uhr für uns und andere Leiter zu beten. Zwei Jahre später hatten wir persönlich so viel geistliche Erweckung, ver-änderte Herzen und Wunder erfahren wie nie zuvor! Diese Veränderungen waren die Folge davon, dass sich Menschen zum Gebet für uns vereinten.

Fünf Jahre später wurden wir in eine andere Vereinigung versetzt, in der es viele Probleme gab. Da wir die Macht des gemeinsamen Gebets erfahren hatten, suchten Janet und ich uns Gebetspartner, die wir einluden, mit uns um Gottes Antworten zu beten. Jesus schenkte uns wunderbare Menschen, die sich uns auf diesem Weg anschlossen. Als wir uns zum Gebet über

die vorhandenen Probleme vereinten, konnten wir wieder erleben, wie Gottes Geist wirkte: Beziehungen kamen in Ordnung; Gemeinden und Gemeindeschulen erfuhren Erweckung; Jugend-liche und junge Erwachsene fingen an, für Jesus zu brennen; eine Atmosphäre der Evangelisation entstand; die Mittel, um sie zu unterstützen, wurden gegeben, und Schranken wurden nie-dergerissen, als Gemeinden bei multiethnischen Evangelisationen zusammenarbeiteten.

Vereintes Gebet hat Erfolg! Jesus hat uns aufgerufen, gemeinsam zu beten, und er hat uns übernatürliche Ergebnisse versprochen, wenn wir es tun.

Jesus sagte: „Wahrlich, ich sage euch auch: Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen wider-fahren von meinem Vater im Himmel.“ (Mt 18,19) Die ersten Christen beteten und lobten Gott

Gemeinsames Gebet hatVon Jerry Page, Leiter der Abteilung Predigtamt der Generalkonferenz

gemeinsam. Sie demütigten sich und bekann-ten ihre Sünden gemeinsam. Als sie einmütig beisammen waren, kam der Heilige Geist in Voll-macht auf sie und sie erlebten die Auswirkungen zu Pfingsten!

Ellen White schrieb im Zusammenhang da-mit, wie wichtig das gemeinsame Gebet ist: „Die Verheißung beruht auf der Bedingung, dass die Gemeinde ihre Gebete vereint vor Gott bringt. Als Antwort auf diese Gebete kann eine größere Kraft erwartet werden als jene, die als Antwort auf das Gebet eines Einzelnen gegeben wird. Diese Kraft steht im direkten Verhältnis zu der Einheit der Gemeindeglieder und der Liebe, die sie zu Gott und zueinander haben.“1

Wir laden euch ein, euch an den weltweiten Zehn Tagen des Gebets vom 7. bis zum 17. Januar 2015 und an der täglichen Gebetsinitiative 777 zu beteiligen. Weitere Informationen sowie Videos und Hilfsmittel gibt es (auf Englisch) unter www.unitedprayerworks.com, www.tendaysofprayer.org und www.revivalandreformation.org.

1 Manuscript Releases, Ellen G. White Estate, Silver Spring, 1990, Brief 32, 1903, Bd. 9, S. 303.

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Amen! Eine der fünf Personen, für die ich gebetet habe – ein Alkoholiker –, hat vor kurzem um eine Bibel gebeten. Ich bin über-zeugt, dass der Heilige Geist am Wirken ist.

Moses Kebaso, Nairobi, Kenia

Ich studiere in Sydney (Australien), war zu den Zehn Tagen des Gebets jedoch in meiner Heimatgemeinde in Korobo-sea (Papua-Neuguinea). Am letzten Tag hatten wir eine Zeugnisstunde, in der große Freude herrschte. Die Gemeinde ist für die Mission erweckt worden. Wir preisen Gott für seine Treue. Russel Woruba, Port Moresby, Papua-NeuguineaWährend der Zehn Tage des Gebets hat unsere Gemeinde um die Aus-

gießung des Heiligen Geistes gebetet. Das Sabbatprogramm war wirk-

lich etwas Besonderes, weil wir am Morgen eine besondere Zeit für

Gebet und Anbetung angesetzt haben. Wir luden die Gemeinde ein,

ernstlich um die Ausgießung des Heiligen Geistes zu beten. Wir betei-

ligten uns auch am weltweiten Fasten. Ich bin sicher, dass Gott in die-

ser Generation große Dinge tun wird – heute, morgen und immer.

Pastor Sergio Molina, San José, Costa Rica

Parallel zu den Zehn Tagen des Gebets hielten wir eine Gesundheits-evangelisation. Das war ein Segen für die Insel Curaçao! Von der gan-zen Insel kamen die Menschen, um daran teilzunehmen. Auch Nicht-adventisten sagten, dass es der beste kostenlose Gesundheitsservice war, den es auf der Insel je gegeben hat.

In meiner Gemeinde – der Adventgemeinde Cher-Asile – durfte ich eine übernatürliche Veränderung im Leben eines begabten Gemeindegliedes miterleben, das zu einem gottgeweihten Leiter der Musikarbeit wurde … Wir beten immer noch um die Mittel für den Bau einer Kapelle und für Menschen, deren Namen wir in einer Schachtel gesammelt haben, damit sie ihr Leben Jesus anvertrauen.

Valerie Lashley, Willemstad, Curaçao

Erfolg!

18 Adventist World | September 2014

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Die Zehn Tage des Gebets werden stets im Januar angesetzt, um die Gemeindeglie-der zu ermutigen, ein neues Jahr mit Gott zu beginnen und jeden Bereich ihres Lebens mit Gebet zu erfüllen. Manche Gemeinden kön-nen oder wollen sich lieber nicht während der vorgegebenen Zeit im Januar versammeln. Sie entscheiden sich für einen Zeitraum, der ihnen besser passt, und können so dennoch am Segen teilhaben.

Die Zentralbrasilianische Vereinigung hat ihre Zehn Tage des Gebets vom 13. bis 22. Februar 2014 abgehalten. Hier sind einige kreative Ideen, wie Gemeindeglieder und ge-meindeferne Menschen einbezogen wurden:

In Juquitiba, einem Ort im Großraum São Paulo, errichteten die Gemeindeglieder an einem öffentlichen Platz ein Gebetszelt und

verteilten kostenlose Exemplare einer gekürz-ten, evangelistischen Ausgabe des Buches Der große Kampf und anderes Material. Sie boten den Passanten an, mit ihnen zu beten und sie auch zu Hause zu besuchen, wenn sie das wünschten.

Die Gemeinde im Stadtteil Mangueiras von Tatuí, im brasilianischen Bundesstaat São Paulo, war eine von mehreren Gemeinden, die ihre Tore bereits um 5 Uhr für Meditation und Gebet öffneten. Um 6 Uhr fand dann eine Gebetsversammlung statt.

In einigen Gemeinden wurden Gebets-anliegen auf Zettel geschrieben und einzeln in Luftballons gesteckt. Dann wurden die Luftballons aufgeblasen, und die Gemeinde-glieder tauschten sie untereinander aus, um füreinander zu beten.

Zehn Tage intensiven Gebets

Gemeindeglieder beten mit Besuchern einer Gesundheitsmesse in einem Gebetszelt.

Kreative Ideen für

Einige Gemeinden dekorierten einen besonderen Gebetsraum, den die Gemein-deglieder jederzeit nutzen konnten.

Manche Gemeinden hielten am letzten Tag eine geistliche Rüstzeit oder luden zu einer Tee-Party ein.

Am 22. Februar startete die Advent-gemeinde in São Paulo ein 30-tägiges Fürbitteprogramm, während dem die Ge-meindeglieder eingeladen wurden, 30 Tage lang für Menschen zu beten, die nicht zur Gemeinde gehören. In dieser Zeit stärkten der Pastor und Leiter der Gemeinde die Gemeindeglieder in ihrem Dienst, indem sie sie darin ausbildeten, Besuche zu machen, Menschen für Christus zu gewinnen, Bibel-stunden zu geben und Menschen zu bestär-ken, in der Gemeinde zu bleiben.

Die Beteiligung [an den Gebetsstunden] war überwältigend! Wir erlebten die körperliche Manifestation von bösen Geistern, die aus Menschen flohen, die sich erneut dem Heiligen Geist weihten. Es wurden augenblickliche Gebetserhörungen bezeugt. Am bemerkenswertesten war die Beteiligung der Kinder – selbst Babys blieben während des ganzen Programms wach. Es ist solch eine wunderbare Erfahrung, dass wir die Zehn Tage des Gebets zweimal im Jahr veranstalten. Emmanuel Amey Azameti, Dunkwa Central, Ghana

Vor einigen Jahren hat Gott uns – einige Familien, die in einem Gebiet leben, in dem es noch keine Gemeinde gibt – beauftragt, eine Gruppe zu bilden, um die gute Nach-richt von Jesus Christus unter der überwie-gend nicht-christlichen Bevölkerung zu verbreiten. Bei vielen Mitgliedern unserer Gemeinde stieß das auf Unverständnis und führte zu einer gewissen Feindseligkeit unserer neuen Aufgabe gegenüber. Wir danken Gott, dass zwei Mitglieder unserer ehemaligen Gemeinde sich uns für die Zehn Tage des Gebets angeschlossen haben und wir sehr gesegnet wurden.

Richard Buchli, Murten, Ueberstorf, Schweiz

Für uns als kleine, neu gegründete Gemeinde war es notwendig und ein Segen, zum Beten zusammenzukommen. Wir haben gerade einen Prozess zur Entwicklung von Visionen und Strategien für unsere Gruppe gestartet, und aus diesem Grund haben wir die Zehn Tage des Gebets sehr gebraucht. Dadurch wur-den unsere Gedanken auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet. Anton Torstensson, Arvika, Schweden

Wir haben die Zehn Tage des Gebets in unseren Divisionsbüros am 8. Januar begonnen. Die unterschiedlichen Arten von Präsentationen, Lobliedern, Anbe-tung, Bekenntnis, Reue, Dank und Fürbitte durch die verschiedenen Gruppen-leiter waren innovativ und haben uns alle durch das Wirken des Heiligen Geis-tes zu einer engeren Beziehung zu Gott geführt und uns auf die Ausgießung des Heiligen Geistes vorbereitet. Am neunten Tag gab es tränenreiche Sündenbe-kenntnisse, Umarmungen und das Erbitten und Empfangen von Sündenverge-bung in der Gruppe. In der Versammlung blieb kein Auge trocken. Wir alle fühlten uns in das Obergemach zurückversetzt, in dem die ersten Jünger auf die verheißene Kraft des Heiligen Geistes warteten … Wir glauben, dass 2014 ein noch erfolgreicheres Jahr für das Wachstum des Reiches Gottes in dem Gebiet der Südasien-Pazifik-Division werden wird.

Alberto Gulfan Jr., Silang, Cavite, Philippinen

September 2014 | Adventist World 19

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Wie kann man in einem überwiegend atheistischen Land, in dem Christen wenig Vertrauen genießen, Menschen für Christus gewinnen? Das ist zweifellos

eine Herausforderung.Hinter der Skepsis gegenüber dem Christentum in der

Tschechischen Republik habe ich jedoch auch einen großen geistlichen Hunger in den Herzen der Menschen entdeckt. Sie suchen nach Lebenssinn, nach positiven Werten und nach Vorbildern.

Gott hat ein großes Verlangen in mein Herz gelegt, die gute Nachricht den Menschen in Tschechien zu bringen. Ich musste immer wieder an die bekannte Aussage von Ellen White denken: „Der Heiland mischte sich unter sie [die Menschen], weil er ihr Bestes wollte. Er zeigte ihnen sein Mitgefühl, diente ihren Bedürfnissen und gewann ihr Vertrauen. Erst dann lud er sie ein: ‚Folgt mir nach.‘“1

Die Botschaft ist klar, aber nicht so leicht in die Tat umzuset-zen. Vor 1989 – unter kommunistischer Herrschaft – war religiöse

Mission in der Tschechischen Republik verboten, und sie ist immer noch eine große Herausforderung, weil es nur wenige Christen und praktisch kein Wachstum gibt. Doch nach viel Gebet beschlossen wir – eine Gruppe von vier Adventisten – Gott zu vertrauen und im Glauben voranzugehen.

Ein schwieriger AnfangZuerst organisierten wir verschiedene Programme und Aktivi-

täten für die Bevölkerung; wir mischten uns unter die Leute und bauten ein Netzwerk zu anderen gemeinnützigen Organisationen auf. An erster Stelle stand dabei, dass wir uns um die praktischen Bedürfnisse der Menschen kümmerten. Irgendwann beschlossen wir, dass die Zeit für Evangelisation gekommen war und boten Bibelstunden und geistliche Vorträge an. Niemand kam. Die Men-schen brachten zum Ausdruck, dass sie unsere Freundschaft und Hilfe schätzten, aber sie wollten nicht, dass wir ihnen „Jesus auf-schwatzten“ Wir dachten schon, dass die Vorgehensweise, die Jesus anwandte, um Menschen zu gewinnen, nicht funktioniert.

Von Petr ČinČala

Der Gospelchor der Gemeinde hat seit seiner Gründung 2007 bereits fast 100 Auftritte in der Gemeinde und anderen Veranstaltungsorten gehabt.

F o T o m I T F r E u n d L I c h E r E r L A u B n I S d E S A u T o r S

Glaubenszeugnisin der Tschechischen Republik

Mit ungewöhnlichen Mitteln

20 Adventist World | September 2014

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G E L E B T E R G L A U B E

Dabei merkten wir nicht, dass wir bereits die Grundlage für die zukünftige Mission legten.

Wir waren entmutigt, aber wir gaben nicht auf. Wir arbeiteten weiter so gut wir konnten für unsere Mitbürger. Dann fragte ich Gott eines Abends im Jahr 2009, was wir sonst noch tun könnten, um den Menschen zu helfen, sich Jesus zuzuwenden. Er sagte: „Betet mehr.“ Daraufhin haben wir so viele Gemeindeglieder wie möglich kontaktiert – einige sogar in Übersee – und baten sie, für uns zu beten. Der Herr erhörte diese Gebete, und im folgenden Jahre hatten wir unsere erste Taufe – eine Frau, die in unserem Gospelchor sang! Seither haben wir jedes Jahr mehr Taufen gehabt.

Ein Blick zurückIm Rückblick haben wir über den Prozess nachgedacht und

über den Weg, den Gott uns geführt hat, um Menschen für ihn zu gewinnen. Am Anfang haben wir eine Bürgervereinigung gegrün-det, eine Nichtregierungsorganisation, durch die wir Gruppen und Programme in unserem Wohnort organisierten, wie zum Beispiel Veranstaltungen im Familienzentrum, Englischkurse für Erwachsene, Jugend- und Gesundheitsclubs und einen Gospel-chor. Bevor wir überhaupt anfangen konnten, die gute Nachricht weiterzugeben, mussten die Einwohner unseres Ortes sich an einen Pastor gewöhnen, an jemanden, der sich für sie interessierte und für sie betete. Das war die Anfangsphase unseres Dienstes.

Später fingen die Mitglieder der Ortsgruppen an, die Bezie-hungen, die sich entwickelt hatten, zu schätzen und sie wurden offener dafür, etwas über Gott zu lernen und geistliche Heilung zu erfahren – solange das natürlich und ihrer Kultur entsprechend geschah. Sie waren vielleicht nicht offen für Evangelisationen, aber sie freuten sich auf christliche Konzerte, Festivals, Chorpro-ben, Kunstkurse und Abende, an denen christliche Filme gezeigt oder christliche Geschichten gelesen wurden.

Es war erstaunlich, die Veränderung zu beobachten, die im Laufe der Jahre in so genannten „Atheisten“ vorging. Der Gospel-chor hatte einen erheblichen Einfluss. Eine junge Frau namens Kathy besuchte unseren Englischunterricht und war auch eine der ersten Sängerinnen in unserem Gospelchor. Heute arbeitet sie als

Richterin und bringt sich als Dirigentin immer noch aktiv im Chor ein. So sehr sie am Anfang gegen „Kirche“ war, so dankbar ist sie heute für die geistliche Anleitung, die sie bei uns erhalten hat. Sie sagt: „Zu dieser Gruppe zu gehören, hat mein Leben geprägt.“

Eine andere Frau, die sich vor Jahren dem Chor angeschlossen hat, bezeichnet sich immer noch als Atheistin, aber vor kurzem hat sie sich bei uns für die liebevolle und geistliche Atmosphäre bedankt, die bei uns herrscht.

„Atheistin oder nicht – ich wäre heute völlig unwissend, wenn ich eure geistliche Leitung nicht spüren würde … [und jetzt] möchte ich ein besserer Mensch sein“, sagt sie. Es gibt Dutzende ähnliche Geschichten.

Landesweite Woche zur Stärkung der EheIm Jahr 2007, während der Anfangsphase unseres Dienstes,

organisierten wir in der Tschechischen Republik eine landesweite Woche zur Stärkung der Ehe, um gesunde Ehen zu fördern und hervorzuheben, wie wichtig es ist, soziale Kompetenzen zu entwi-ckeln. Am Beginn der Woche stand eine Pressekonferenz in Prag und anderen Bürgerzentren, Clubs und Gemeinden, bei denen auch Regionalpolitiker und Prominente involviert waren.

Seitdem wird die landesweite Woche zur Stärkung der Ehe jedes Jahr durch den Staat beworben und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Diese erfolgreiche Aktion hat dazu beigetragen, dass unser Dienst gestärkt wurde und unsere Missionstätigkeit sich auf benachbarte Städte ausweitete. Wir gewannen an Glaubwürdig-keit und erlangten das Vertrauen der örtlichen Behörden und anderer einflussreicher Leute. Alle unsere Programme für die Öffentlichkeit wuchsen und führten letztlich dazu, dass Menschen für Jesus und seine Gemeinde gewonnen wurden.

Mit Geduld zum ErfolgDie Vorgehensweise Christi ist wirklich erfolgreich, aber sie

erfordert viel Gebet, Bibelstudium, Zeit und Geduld. Auch wenn es in schwierigen Gebieten ein langwieriger Prozess sein kann, Menschen für Jesus zu gewinnen, zahlt es sich gewiss aus. Durch Gottes Gnade werden Menschen für sein Reich gewonnen. ■

1 Im Dienst für Christus, S. 151, vgl. Auf den Spuren des großen Arztes, S. 106.

Tschechischen Republik

Petr Cincala, Ph.D., ist Lehrbeauftragter für Weltmission und Leiter des Instituts für Gemeindedienste an der Andrews- Universität.

September 2014 | Adventist World 21

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E L L E N W H I T E E N T D E C K E N

Ellen G. White ist zweifellos die einflussreichste Adventis-tin, die je gelebt hat. Ihre prophetische Führung war für die Gründung und Entwicklung unserer Kirche maßgeb-

lich. Auch nach ihrem Tod am 16. Juli 1915 geben ihre Schriften „der Gemeinde Trost, Führung, Unterweisung und Zurecht-weisung“.1 Auf dem Gebiet der Sachliteratur ist sie eine der am häufigsten übersetzten Autorinnen in der gesamten Literaturge-schichte und „von allen amerikanischen Autoren und Autorinnen die am häufigsten übersetzte“.2

Da ihr 100. Todestag näherrückt, fragen viele Gemeindeglie-der, was unsere Kirche für das Jahr 2015 hinsichtlich ihres pro-phetischen Erbes plant. Dieser Artikel berichtet von einigen Akti-vitäten auf globaler, regionaler und lokaler Ebene. All diese Bemühungen zielen darauf ab, unser Vertrauen in und unsere Überzeugung von Gottes prophetischer Führung in den letzten Tagen der Menschheitsgeschichte zu stärken.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten, die es im kommenden Jahr geben wird, steht nicht so sehr Ellen White selbst als vielmehr der Segen, den ihr Schrifttum unserer Kirche als ganzer und jedem Einzelnen über 100 Jahre lang gebracht hat. Wir wollen die Bot-schaften mehr betonen als die Botschafterin.

Weltweite AktivitätenGeplant sind viele bedeutende Neuauflagen, Veröffentlichun-

gen und andere Projekte zum Nutzen für unsere weltweite Kirche. Bereits erschienen sind eine fast 1500 Seiten starke Enzyklopädie3 und der knapp 1000 Seiten umfassende erste Band mit Briefen und Manuskripten von Ellen White mit Anmerkungen.4 Schriften von Ellen White gibt es inzwischen in 50 Sprachen online.5

Auf der Haupt-Website des Ellen G. White Estates werden die verschiedenen Aktivitäten zum Gedenken an Ellen Whites Leben und Wirken angekündigt.6 Dort wird zum Beispiel darüber infor-miert, dass für 2015 die Veröffentlichung aller Briefe und Doku-mente von Ellen White und der wichtigsten Briefe, die sie von Gemeindegliedern und Leitern unserer Kirche erhalten hat, im Internet geplant ist. Für den letzten Freitagabend der Vollver-sammlung der Generalkonferenz, die im Juli 2015 in San Antonio, im US-Bundesstaat Texas, stattfindet, ist ein besonderes Gedenk-programm geplant. Außerdem findet vom 15. bis 18. Oktober 2015 an der Andrews-Universität ein großes Symposium zum Thema „The Gift of Prophecy in Scripture and History“ (Die Gabe der Weissagung in Bibel und Geschichte) mit Teilnehmern aus verschiedenen Teilen der Welt statt.

Von Alberto R. Timm

Eine Würdigung ihres

Ellen WhiteZum 100. Todestag von

prophetischenErbes

p o r T r ä T m I T F r E u n d L I c h E r E r L A u B n I S d E S E L L E n g . w h I T E E S T A T E S22 Adventist World | September 2014

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Regionale AktivitätenUnsere Kirche ist eine weltweite Glaubensgemeinschaft,

die in über 200 Ländern der Erde vertreten ist. Jedes dieser Länder hat seine eigenen Bedürfnisse und Herausforderungen. Je nach den Gegebenheiten in ihren Regionen, entwickeln mehrere Divisionen, Verbände und Vereinigungen konkrete Pläne, um Ellen Whites Schrifttum in ihren Feldern wirksamer zu fördern.

Einige Divisionen planen, entweder das Set „Connecting With Jesus“ mit zehn Büchern von Ellen White oder ein neues Set mit ihren Büchern günstig anzubieten und zu verteilen. Etliche Gebiete arbeiten mit ihren Verlagen zusammen, um Bücher von Ellen White zu übersetzen und zu veröffentlichen, die es bisher noch nicht in der Landessprache gibt. In verschiedenen Teilen der Welt werden Hörbuchausgaben ihrer Bücher für Bevölkerungs-teile erstellt, die nicht lesen können.

Viele adventistische Universitäten und Colleges auf der Welt planen für 2015 besondere Veranstaltungen, wie zum Beispiel Symposien, Gebetswochen, akademische Diskussionen am run-den Tisch, Wettbewerbe für Studenten und Stücke für Laienspiel-gruppen. Die Veranstaltungen an den Universitäten sollen so viele Fakultätsangehörige und Studierende wie möglich einbeziehen. Das Hauptziel besteht darin, die adventistische Identität einer neuen Generation zu stärken.

Einige Divisionen haben beschlossen, die Gründung kleiner Ellen White-Zentren in regionalen adventistischen Schulen und Adventgemeinden in ihrem Gebiet zu unterstützen.7 Auch wenn es die meisten Schriften von Ellen White inzwischen online gibt, kön-nen die Kleinzentren eine großartige Möglichkeit zur Gemeinschaft bieten, um die Bibel oder die Schriften von Ellen White zu studie-ren und sich über die Adventgeschichte in der Region zu informie-ren. So werden diese Orte zu Zentren adventistischer Kultur.

Lokale AktivitätenAuf den verschiedenen Ebenen der Organisationsstruktur

unserer Kirche werden viele wertvolle Strategien und Pläne für 2015 ausgearbeitet. Damit sie aber tatsächlich wirksam wer- den, sollten sie sich positiv auf unsere Ortsgemeinden, Familien und unser persönliches Leben auswirken. Deshalb ist die ent-scheidende Frage: Was kann auf der Ebene der Ortsgemeinde

getan werden, damit das 100-jährige Jubiläum 2015 ein echter Segen für uns alle wird?

Es gibt viele Dinge, die eine Ortsgemeinde tun kann. So kön-nen in der Gemeinde-Jahresplanung einige Predigten und viel-leicht sogar eine Gebetswoche über Wesen und Zweck der Gabe der Prophetie eingeplant werden. Die Jugend könnte bestimmte Episoden aus dem Leben und Wirken Ellen Whites in Laienspie-len aufführen. Wenn die Gemeinde ein Ellen White-Kleinzentrum hat, können Seminare über die Gabe der Prophetie mit anschlie-ßender Diskussion am runden Tisch angeboten werden.

Auch in der Familie lassen sich kreative Ideen umsetzen. Ich habe einmal ein adventistisches Ehepaar kennengelernt, das sei-nen Kindern schon so viel Spielzeug und andere Sachen geschenkt hatte, dass es beschloss, für jedes Familienmitglied eine persönli-che Ellen White-Bibliothek anzulegen. Zur Familienandacht am Abend lasen sie gemeinsam ein bestimmtes Buch und sprachen

darüber. Jedes Familienmitglied hatte dazu sein eigenes Exemplar, um es ganz persönlich anzustreichen. Das ist doch eine gute Idee für 2015!

Was auch immer von unserer Ortsge-meinde oder unseren Familien geplant sein mag – wir sollten für 2015 auch ganz persön-lich einen Plan machen, die Bibel und Ellen Whites Schriften zu lesen. Einige stellen viel-leicht sogar einen Leseplan auf, in dem sie beides miteinander kombinieren.

Ganz gleich, wie der Plan aussehen mag – wir halten es für wichtig, jeden Tag Zeit für eine Andacht zu reservieren. Jemand hat einmal ganz richtig gesagt: „Keine Zeit für Gott zu haben bedeutet, sein Leben zu vergeuden.“

Wichtig ist, dass wir die beiden Extreme vermeiden, Ellen White entweder kultmäßig zu verehren oder sie völlig zu ignorie-ren. Wir sollten uns daran erinnern, dass ihre Schriften kein Selbstzweck sind, sondern ein wertvolles Mittel, um uns Christus und sein Wort näherzubringen. ■

1 Gemeindeordnung (2012), S. 44. 2 Arthur L. White, „Ellen G. White®: A Brief Biography“,

in www.whiteestate.org/about/egwbio.asp#who. 3 The Ellen G. White Encyclopedia, Review and Herald, Hagerstown, 2013. 4 Ellen G. White Letters and Manuscripts With Annotations, Volume 1: 1845–1859, Review and

Herald, Hagerstown, 2014. 5 Siehe http://egwwritings.org.6 Siehe http://whiteestate.org/estate/2015plans.asp. 7 Weitere Informationen über das Projekt kleiner Ellen White-Zentren gibt es auf Englisch

unter www.whiteestate.org.

Ellen Whites Schriften sind kein Selbstzweck, sondern ein wertvolles Mittel, um uns Christus und sein Wort näherzubringen.

Alberto R. Timm ist einer der stellvertreten-den Direktoren des Ellen-White-Estates.

September 2014 | Adventist World 23

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Die Mädchen einer Gesangsgruppe aus Norwegen, die im Heim auf Besuch

sind, spielen mit einigen Mädchen.

Liv Olsen (82) liebt Kinder – beson-ders Kinder in Gefahr. Mit 78 Jahren reiste sie von ihrer Heimat Norwegen

nach Chiang Rai in Thailand, um das neu gebaute Heim „Keep Girls Safe“ für gefähr-dete Mädchen zu besuchen, das sie über ADRA-Norwegen in Zusammenarbeit mit ADRA-Thailand mitfinanziert hatte.

„Ich kann noch gar nicht richtig fassen, was alles passiert ist“, sagte Liv damals. „Wenn ich mir vorstelle, dass ich an die-sem Werk beteiligt sein durfte. Es kommt mir unwirklich vor, wie ein Traum! Das Großartigste an dieser Reise ist, dass ich die Kinder kennenlernen und die wunder-baren Gebäude mit meinen eigenen Augen sehen kann. In diesem Heim werden die Kinder fürsorglich betreut und können sich sicher fühlen. Sie haben ein Bett zum Schlafen und bekommen gutes, gesundes Essen. Die Leute, die hier arbeiten, sind wunderbare, qualifizierte Menschen.“

Menschenhandel – eine TragödieThailand gehört zu den Ländern mit

den höchsten Raten an Menschenhandel. Schätzungen zufolge kommen 40 Prozent der Prostituierten weltweit aus Nordthai-land. Dort herrscht auch ein hohes Maß an Armut. Oft wird den Eltern von Arbeitsstellen in Bangkok oder einer anderen größeren Stadt des Landes erzählt, und sie erhalten fast ein Jahresge-halt für ihre Kinder. Den Kindern werden zwar gute Jobs als Kellner, Schauspieler oder Musiker versprochen, doch oft lan-den sie in der Zwangsprostitution.

Über viele Jahre hinweg hat Liv Olsen Geld gespart, um armen Mädchen in Nordthailand ein Zuhause geben zu kön-nen. Dafür ist sie zum Beispiel in ihrer norwegischen Heimatstadt mit dem Fahr-rad gefahren, statt öffentliche Verkehrs-mittel zu verwenden. „Dafür hat der Herr

sicheresEntschiedenes Engagement gegen Menschenhandel

ZuhauseEin

D I E N E N D E K I R C H E W E L T W E I T

Von Gry Haugen

24 Adventist World | September 2014

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Zwei Jahre nach ihrem ersten Besuch im Mädchenheim reiste Liv Olsen ein zweites Mal nach Thailand, um sich ein Bild vom Fortschritt der Arbeit zu machen.

Die Kinder, die in dem Heim un-terkommen, können einer Zukunft entgegensehen, die nicht von der

Gefahr überschattet ist, Opfer von Menschenhandel zu werden.

ihren Dörfern bleiben, und werteorien-tierte Kampagnen zur Bewusstseinsbil-dung und Schulung für Eltern und Teen-ager, in denen vor den Gefahren von Menschenhandel und Ausbeutung gewarnt wird.

Darüber hinaus leitet ADRA Entwick-lungsprogramme in mehreren Dörfern in Zusammenarbeit mit der Kommunalver-waltung und den Dorfältesten. So wirkt ADRA bei der Versorgung mit sauberem Trinkwasser, der Bereitstellung von Gesundheitsfürsorge und Bildung sowie der Optimierung von Arbeitsmethoden in der Landwirtschaft mit. Je länger die Kin-der zur Schule gehen, umso geringer wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie dem Menschenhandel zum Opfer fallen.

Mit 82 Jahren nimmt man die Reise nach Chiang Rai nicht auf sich – die von Norwegen aus weit und beschwerlich ist und einen Zeitunterschied von sechs Stunden, ungewohntes Essen und eine fremde Kultur einschließt –, ohne zuvor gut darüber nachzudenken. „Aber es lohnt sich“, sagt Liv. „So viele Menschen sagen, dass es keinen Sinn hat, dass diese Hilfe nur ‚ein Tropfen auf den heißen Stein‘ ist. Aber schaut euch nur diese Mädchen an! Für sie hat diese Hilfe, die ein Leben nach dem anderen verändert, auf jeden Fall Sinn.“ ■mich gesegnet“, sagt sie. „Ich bin die Ein-

zige in meiner Familie, die kein Herzlei-den hat – das liegt wahrscheinlich daran, dass ich so viel Fahrrad gefahren bin.“ Olsen wuchs auf den Lofoten auf, weit entfernt von Schulen und Einkaufsmög-lichkeiten. Sie weiß, wie es ist, hart zu arbeiten, um zu überleben.

Alle Mädchen in dem Heim „Keep Girls Safe“ kommen aus extrem armen

Familien, die meisten aus verschiedenen Dörfern in den Hügeln und Dschungeln Nordthailands. Das Heim kann bis zu 40 Mädchen aufnehmen, von denen die meisten aus problematischen Verhältnis-sen stammen, ausgelöst durch Krankheit oder Tod der Eltern, Drogenkonsum, Missbrauch, Vernachlässigung und Man-gel an Bildung. Diese und andere Faktoren können die Ursache für Menschenhandel bilden, der in dieser Gegend Südostasiens besonders verbreitet ist. Berichten zufolge werden schon Mädchen zur Prostitution gezwungen, die nicht älter als acht Jahre sind. Andere werden in Industrienationen in Asien, Nordamerika und Europa ver-schleppt, wo sie gezwungen werden, nied-rige Arbeiten zu verrichten. Für lange Arbeitszeiten erhalten sie wenig oder gar keine Bezahlung und keine Sozialleistun-gen oder medizinische Versorgung.

Eine Veränderung bewirkenIn Zusammenarbeit mit ADRA-Nor-

wegen und ADRA-Thailand hat Liv Olsen zu großen Veränderungen im Leben der Mädchen beigetragen. Die Mädchen im Mädchenheim „Keep Girls Safe“ haben ein sicheres Zuhause, von dem aus sie jeden Tag zur Schule gehen. Außerdem helfen sie bei den täglichen Arbeiten wie kochen, den Garten gießen, Wäsche waschen und anderen Aufgaben, die sie auch in den Dörfern übernehmen würden, aus denen sie kommen. Ältere Mädchen erhalten eine Berufsausbildung und Hilfe bei der Suche nach passenden Arbeitsstellen.

Das Programm „Keep Girls Safe“ besteht aus drei Komponenten: das Heim für gefährdete Mädchen, Unterstützung bei der Schulbildung für Mädchen, die in

Zuhause

Schätzungen zufolge kommen 40 Prozent der Prostituierten weltweit aus Nordthailand.

F o T o S m I T F r E u n d L I c h E r E r L A u B n I S v o n h E I d I A n E T T o L d E B r å T E n / A d r A n o r w E g E n

Gry Haugen lebt in der Nähe von Oslo. Sie arbeitet für ADRA-Norwegen auf den Gebieten Kommunikation, Pressearbeit

und Marketing. Sie singt gern und ist die Musik-koordinatorin des Norwegischen Vebandes.

September 2014 | Adventist World 25

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F R A G E N Z U R B I B E L

Geist.“ (Lk 1,15) Dadurch kommt der Gedanke der Erwählung, Führung und des Dienens zum Ausdruck. Elisabeth sah Maria und erkannte – erfüllt mit dem Heiligen Geist –, dass Maria den Messias in sich trug (s. Lk 1,41.42). Zacharias und Paulus weis-sagten vom Heiligen Geist erfüllt (s. Lk 1,67; Apg 13,9). Zu Pfingsten wurden die Jünger bevollmächtigt, verschiedene Spra-chen zu sprechen (Apg 2,4) und redeten von diesem Moment an erfüllt mit dem Heiligen Geist voller Freimut über Jesus (Apg 4,8.31; 9,17–22). Die Gemeinde war ein geistlicher Raum, den der Heilige Geist mit seiner Gegenwart erfüllte und in dem er wirkte.

3. Die Bedeutung des Erfülltwerdens mit dem Heiligen Geist: Fassen wir zusammen: 1. Die Menschen sind emotionale Wesen, die Satan mit negativen Emotionen füllen kann (Apg 5,3; 13,9), die über sie herrschen und sie zur Bosheit führen und dazu, sich dem Werk Gottes zu widersetzen. Ihr Handeln offenbart ihren Charakter und ihre Gesinnung. 2. Gott möchte uns mit der Gegenwart und Kraft des Heiligen Geistes erfüllen, der denen geschenkt wird, die Christus als ihren Retter kennen. 3. Der in uns wohnende Heilige Geist verändert uns, macht gute Men-schen aus uns und stärkt unseren Glauben (Apg 11,24). Mit ihm erhalten wir Weisheit von Gott und geistliches Urteilsvermögen, durch die wir Gottes Handeln erkennen können (Apg 6,3; 7,57). 4. Die Gegenwart des Heiligen Geistes in unserem Leben wird durch ein verändertes Leben des Dienstes für Gott und andere sichtbar. 5. Der Heilige Geist befähigt Nachfolger Christi zum Zeugnis und dazu, etwas für Gott zu tun. Nicht alle sind Pro-pheten, denn der Heilige Geist „teilt einem jeden das Seine zu, wie er will“ (Apg 12,11). 6. Mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein beinhaltet nicht unbedingt die Fähigkeit, Wunder zu tun. Sie kann dazu gehören, ist aber der Mission der Gemeinde unterge-ordnet. Als Paulus mit dem Heiligen Geist erfüllt wurde, war das nicht mit übernatürlichen Begleiterscheinungen verbunden. Er wurde befähigt zu verkündigen (Apg 9,17–22). Heilungen und andere Wunder unterstützten lediglich die wichtigste Bekun-dung des Erfülltseins mit dem Heiligen Geist, nämlich vom Hei-ligen Geist geführt zu werden und den Auftrag der Kirche zu erfüllen (Apg 4,29–31). ■

Ich werde meine Bemer-kungen auf die Verwendung der Formulierung „erfüllt

mit dem Heiligen Geist“ beschränken, die ausschließ-

lich im Lukasevangelium und in der Apostelgeschichte vorkommt. Das

griechische Verb lautet pimplemi („voll wer-den, auffüllen“); auch das Adjektiv pleres („voll“)

kommt im Zusammenhang mit dem Heiligen Geist vor. Das Verb wird auch im buchstäblichen Sinn verwendet (Lk 5,7; 1,23), aber wir werden uns auf die metaphorische Verwendung kon-zentrieren.

1. Mit Emotionen erfüllt sein: Menschen sind emotionale Wesen und können von ihren Emotionen überwältigt werden. Als Menschen in Nazareth Jesus zuhörten, wurden sie „von Zorn erfüllt“ (thumos, Lk 4,28) und versuchten, ihn zu töten. Als Jesus an einem Sabbat einen Mann heilte, waren die jüdischen Obers-ten „ganz von Sinnen“ („erfüllt mit Zorn“, anoia, Lk 6,11) und fingen an zu planen, was sie gegen ihn unternehmen wollten. Als sie die Taten sahen, welche die Apostel vollbrachten, wurden sie „von Eifersucht erfüllt“ („Neid“, zelos, gepaart mit Feindselig-keit; Apg 5,17; 13,43) und verhafteten sie. In Ephesus brach ein Tumult aus, und „die ganze Stadt wurde voll Getümmel“ („erfüllt von Verwirrung“, Apg 19,29).

Bei anderen Gelegenheiten waren Menschen mit positiven Emotionen erfüllt. Als Jesus einen Gelähmten heilte, priesen die Menschen Gott und „wurden von Furcht erfüllt“ (phobos, Ehr-furcht; Lk 5,26). Petrus heilte einen verkrüppelten Bettler, und die Leute „wurden mit Verwunderung und Erstaunen erfüllt“ (thamboia, Furcht, Ehrfurcht); und ekstasis, Erstaunen (Ratlosig-keit, Verwunderung, Apg 3,10 EB).

Diese Beispiele zeigen, dass Menschen von den Gefühlen, die sie erfüllen, gesteuert und zu bestimmten Handlungen veran-lasst werden. Ein Impuls von außen verändert unseren inneren Zustand und unser Verhalten. Außer bei dem Aufstand in Ephe-sus wurden die verschiedenen Emotionen durch die Botschaft, die Jesus und seine Jünger verkündigten, hervorgerufen. Die gute Nachricht möchte das Innere des Menschen mit Gutem füllen, doch wenn das abgelehnt wird, wird es stattdessen mit Feindse-ligkeit und selbstzerstörerischen Emotionen erfüllt. Ehrfurcht und Erstaunen als Reaktion sorgen dafür, dass wir offen für die Erfüllung mit dem Heiligen Geist bleiben.

2. Erfüllt mit dem Heiligen Geist: Bei der Ankündigung der Geburt seines Sohnes erhielt Zacharias die Zusage: „Denn er … wird schon von Mutterleib an erfüllt werden mit dem Heiligen

Angel Manuel Rodríguez wirkte vor seinem Ruhestand als Pastor, Professor und Theo-loge.

GeisterfülltWas bedeutet es, mit dem

Heiligen Geist erfüllt zu sein?

26 Adventist World | September 2014

Page 27: Aw september 2014 german

B I B E L S T U D I U M

Hast du schon einmal Dinge erlebt, die die Hoffnung auf ein gutes Ende zunichte machten? Schienen dir die Umstände manchmal trostlos und deine Zukunftsaus-

sichten düster zu sein? Du bist nicht allein. Millionen Menschen haben ähnliche Dinge durchgemacht. Manche sind durch diese unglücklichen Lebenserfahrungen erdrückt worden. Aber andere haben solche Zeiten nicht nur überlebt, sondern ihnen ging es währenddessen sogar gut. Sie haben entdeckt, wie ihre Hoffnung sie die härtesten Zeiten des Lebens durchträgt. In dieser Ausgabe von Adventist World gehen wir einer Kraftquelle auf den Grund, die ein Anker für jeden Sturm deines Lebens sein kann.

Darüber hinaus werden wir merken, dass es nicht nur eine Hoffnung gibt, die uns durch den Sturm bringt, sondern dass es auch eine außergewöhnliche Hoffnung über den Sturm hinaus gibt.

1 Wie wird Gott vom Apostel Paulus in Römer 15,13 beschrieben? Und welches Wort wird für die Hoffnung ver-wendet, die wir durch den Heiligen Geist haben können? Ein allwissender und allmächtiger Gott ist die Quelle unserer Hoffnung. Wenn unsere Hoffnung schwindet, ist Gott die Quelle der Hoffnung. Auf ihn zu sehen, statt auf unsere Schwierigkeiten, kann uns helfen, vor Hoffnung nur so „überzusprudeln“. In sei-nen Briefen erwähnt Paulus das Wort „Hoffnung“ 41 Mal. Hoff-nung ist Sehnsucht, begleitet von Vorahnung. Sie hat zu tun mit unserem inneren Verlangen nach etwas Besserem als dem, was wir gerade erleben, dem Vertrauen darauf, dass Gott diese Sehn-sucht stillen wird.

2 Was sagen Psalm 16,9; 31,24 und 71, 5-6 darüber aus, wie Hoffnung unsere Einstellungen beeinflusst? In wel-cher Weise wirkt sich Hoffnung auf unsere Zukunftsper-spektive aus?

3 Welche Frage zur Hoffnung stellte Hiob laut Hiob 17,15, als er sich in entmutigenden Umständen befand? Verglei-che diesen Text mit Psalm 39,7 und 130,7. Inwiefern beant-worten Davids Worte die Frage von Hiob?

4 Welchen Rat gab Paulus laut Römer 15,4, wenn es um das Aufspüren von Hoffnung in Gottes Wort geht?

Wenn wir die Geschichten von biblischen Persönlichkeiten lesen, dann entdecken wir, dass sie viele unserer heutigen Herausforde-rungen auch erlebten. Sie gingen durch Gesundheits- und Famili-enprobleme, hatten finanzielle Schwierigkeiten, Missverständ-nisse und eine ganze Reihe anderer Bedrängnisse, die wir eben-falls kennen. Diese Männer und Frauen Gottes waren keine Plas-tikheiligen, die von den Nöten dieser Welt abgeschirmt in Elfen-beintürmen saßen. Durch all ihre Probleme lernten sie, Gott zu vertrauen. Ihre Herzen wurden von Hoffnung beflügelt – und wir können das auch erleben.

5 Welche Eigenschaften hat laut Römer 5,2+5 eine Hoffnung, die ihren Ursprung in Gott findet? Was schrieb Paulus laut 1. Timotheus 1,1 über Jesus an seinen jungen Mitarbeiter, als er sich selbst Heraus forderungen gegenübersah?Obwohl Paulus Schiffbrüche, Schläge, Steinigungen, Todesdro-hungen und Gefangenschaft durchmachte, konnte er Timotheus dennoch von Jesus schreiben und von seiner Hoffnung. Paulus erfuhr, was auch die anderen Apostel erkannten: Wenn sie sich auf Jesus und nicht auf ihre Widrigkeiten konzentrierten, erlebten sie eine übernatürliche Stärke, die ihren Geist optimistisch stimmte, ihre Herzen ermutigte und sie mit Hoffnung ausstattete. Diese Hoffnung war nicht einfach eine oberflächliche, emotionale Erfahrung. Sie war das Ergebnis eines grundlegenden Glaubens an Jesus Christus.

6 Worauf verweist die Bibel als unsere endgültige, ewige Hoffnung: 1. Korinther 15,19; 1. Thessalonicher 4,13–18; Titus 2,13 , Hebräer 7,19? Jeder dieser Abschnitte gibt uns einen einzigartigen Einblick in die letztgültige Hoffnung eines Christen.

Wir Christen sind von Hoffnung erfüllt. Christus, der in unseren Herzen lebt, ist in der Lage, alles zu bewältigen, was uns im Leben begegnet. Seine Kraft ist unsere Kraft. Seine heilsame Gnade steht uns zur Verfügung. In ihm sind wir erlöst. Und wir freuen uns über dieses Leben hinaus auf die „selige Hoffnung “, wenn den „sterblichen Körpern“ Unsterb-lichkeit angezogen wird und wir für immer in einem Land der Hoffnung leben. ■

Wenn die

Hoffnungschwindet

Von Mark A. Finley

F o T o v o n g E r d A L T m A n n September 2014 | Adventist World 27

Page 28: Aw september 2014 german

Ehrfurcht erwünschtBarry Gowlands Brief von Juni 2014 – „Gottes Heiligkeit und Nähe!“ – hat mich sehr angesprochen. Ich habe den Wunsch und das Bedürfnis, Gott in einer Umge-bung von auf Christus ausgerichteter Ruhe anzubeten, wo ich – unterstützt von einer Art Liturgie – meinem Glauben Ausdruck verleihen darf, Gott zur Ehre singen kann und meine Erlösung durch den wunderbaren Herrn neu bestätigt wird.

Mir fällt mehr und mehr die Anbe-tung im Stil eines „Popkonzerts mit religiöser Fassade“ auf, die bei den Ad ventisten sehr verbreitet zu sein scheint. Manche dieser Gottesdienste ähneln einer politischen Kundgebung oder einer Stunde oberflächlicher Unter-haltung, in der eine Reihe von Mitwir-kenden auftritt; in der kleine Kinder die ehrfurchtgebietende Verantwortung bekommen, die Gemeinde im Hauptgebet vor dem höchsten Herrn, dem Schöpfer-gott, zu vertreten; wo Prediger schreien und herumstampfen. Das macht mich sehr traurig.

Mary TrimNew South Wales, Australien

Lieber Freund . . .Ich schreibe bezüglich Roland Karlmans Artikel „Lieber Freund …“ (Juli 2014), der über die neuerschienene erste Ausgabe der Briefe und Manuskripte von Ellen White mit Anmerkungen (1845–1859) schrieb. Meine Reaktion darauf? Das ist eine gute Neuigkeit! Ich bin sehr froh, dass diese wissenschaftliche, kritische Ausgabe veröffentlicht wurde! Ich frage mich nur: Warum erst nach 100 Jahren?

Ich habe ein großes Verlangen nach Wahrheit – und ich bete für die Herausge-ber der Briefe und Manuskripte von Ellen White mit Anmerkungen (1845–1859).

Dark P. GreenStuttgart, Deutschland

BrustkrebsDer Gesundheitsartikel „Brustkrebs, Teil 1“ (Juni 2014) war eine hervorragende Zusammenfassung der Risikofaktoren für Brustkrebs. Kürzlich veröffentlichte Indi-zien (publiziert im Juni 2014) weisen stark darauf hin, dass rotes Fleisch ebenfalls ein wichtiger Risikofaktor ist. Das sollte Adventisten interessieren, die sich für eine fleischfreie Ernährung stark machen. Ich zitiere eine zuverlässige Quelle (The New England Journal of Medicine’s Journal Watch, 11. Juni 2014): „Laut einer länge-ren Nachbeobachtung der Nurses Health Study II (veröffentlicht im British Medical Journal [BMJ 2014;348:g3437]) wird der hohe Konsum von rotem Fleisch im frü-hen Erwachsenenalter mit einem erhöh-ten Risiko einer Brustkrebserkrankung in Verbindung gebracht.“

Die Autoren fassen zusammen: „In Übereinstimmung mit den Richtlinien der Amerikanischen Krebsgesellschaft kann gesagt werden, dass das Ersetzen von unverarbeitetem und verarbeitetem roten Fleisch durch Hülsenfrüchte und Geflügel während des frühen Erwachse-nenalters zu einer Verringerung des Brustkrebsrisikos beitragen kann.“

Peter TungHamilton, Victoria, Australien

L E S E R F O R U M

Ich würde mich über eure Fürbitte dafür freuen, dass Gott mich heilt – ihm zum Ruhm und zur Ehre.

Adriana, Mexiko

Ich heiratete einen Adventisten, aber er ver-ließ die Gemeinde. Während unseres ersten Ehejahres ging alles gut. Aber er ließ sich

leicht von Freunden beeinflussen, und die Ehe fiel während der weiteren acht Jahre langsam auseinander. Jetzt ist er verärgert und angespannt. Ich vermute, dass er sich mit einer anderen Frau trifft. Wir reden nicht miteinander – ich fürchte um mein Leben. Bitte betet darum, dass er sich ändert.

Virgie, Philippinen

Ich studiere im ersten Jahr Elektrotechnik. Bitte betet mit mir für gute Arbeitsstellen für meine Kollegen und mich; von August bis Dezember befinden wir uns in einer Ausbildungsphase. Bitte betet auch für die geistlichen, finanziellen und körperlichen Herausforderungen, denen ich begegne.

Neves, Malawi

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Es war großartig zu lesen, wie die Gemeinde in so vielen Ländern arbeitet und so die Wiederkunft Christi beschleunigt.

Donald E. Casebolt, College Place, Washington, USA

Leserbriefe

ANLIEGENDankw

28 Adventist World | September 2014

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Besonders erbaulichObwohl mir Adventist World immer viel Freude bringt, fand ich die Ausgabe vom April 2014 besonders erbaulich. Sie war voll mit bildendem, informativem und spannendem Lesestoff. Es war großartig zu lesen, wie die Gemeinde in so vielen Ländern arbeitet und so die Wiederkunft Christi beschleunigt.

Donald E. Casebolt College Place, Washington, USA

KorrekturAdventist World hat es versäumt, auf Spencer Freeman vom Florida Hospital zu verweisen, der uns das Foto von Dr. Jeff Kuhlman auf der Rückseite unserer Juli-2014-Ausgabe zur Verfügung stellte. Wir danken ihm für die Bereitstellung seiner Arbeit und entschuldigen uns für dieses Versäumnis.

Ich lasse mich gerade von meiner Frau scheiden, die mir untreu war. Wir waren 26 Jahre lang verheiratet und ich habe sehr unter dieser Situation gelitten. Danke, dass ihr für mich und meine Kinder betet.

Mario, Guadeloupe

Ein Freund aus der Gemeinde bat mich, diese Anfrage für ihn einzureichen. Er macht sich um einen Nachbarn und des-sen erwachsenen Sohn Sorgen. Beide sind Satanisten. Bitte betet um Schutz.

Samuel, Deutschland

Weltweit gibt es 16.000 Bienenarten. Doch nur sieben davon produzieren Honig. Quelle: The Rotarian

Studien haben gezeigt, dass mehr als zwei Stunden Fernsehen pro Tag das Risiko für Herzkrankheiten um 125 Prozent steigert.Quelle: Men’s Health

FernbedienungWeg mit der

Leserbriefe bitte an [email protected] schicken. Bitte klar und zum Punkt schreiben; höchstens 250 Wörter. Titel des Artikels, Ausgabe und Seitenzahl angeben; Namen und Wohnort (Stadt und Land) nicht vergessen. Redaktionelle Bearbeitung (Kürzung und Präzisierung) vorbehalten. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.

Gebetsanliegen sowie Lob und Dank für erhörte Gebete bitte an [email protected] schicken. Anliegen bitte kurz und präzise formulieren, höchstens 50 Wörter. Kürzung und Präzisierung vorbe-halten. Nicht alle Anliegen werden veröffentlicht. Bitte Namen und Land nicht vergessen. Gebetsanliegen können auch gefaxt oder per Post geschickt werden. Fax: 1-301-680-6638. Postanschrift: Adventist World, 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600 USA

Erneuert durch sein Wort Adventist Wor ld

www.revivalandreformation.org

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Frühjahrssitzung17. April 2012

GK-VollversammlungJuli 2015

www.revivalandreformation.org

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GK-VollversammlungJuli 2015

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Frühjahrssitzung17. April 2012

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Gemeinsam die Bibel durchlesen

www.erneuertdurchseinwort.de

Eine gemeinsame Entdeckungsreise durch die BibelGott spricht durch sein Wort zu uns. Schließe dich bibelgläu- bigen Menschen in mehr als 180 Ländern an, die jeden Tag ein Kapitel in der Bibel lesen. Informationen erhältst du unter http://www.erneuertdurchseinwort.de/category/allgemein/. Auf dieser Website kannst du dich auch anmelden, um das Kapitel für den jeweiligen Tag per E-Mail zugeschickt zu bekommen. Wenn du mitmachen willst, dann beginne am

1. oKToBER 2014 mit micha 5

September 2014 | Adventist World 29

Page 30: Aw september 2014 german

L E S E R F O R U M

A U F G E S C H N A P P T

Die Welt spricht uns viele leere Versprechungen zu, aber Jesus spricht seine Verheißungen in unsere Leere.

Leon Du Preez, Bloemfontein, Südafrika

Am 25. September 1908 kamen Riley Russell und seine Frau in Sunan, Korea (heutiges Nordkorea) an. Kranke, die von seiner Ankunft erfuhren, erwarte-ten ihn bereits am Bahnsteig und seine ersten Patienten wurden von ihm auf

der Veranda des Missionsgebäudes behandelt. 1902 erwarb Russell sein Diplom als Krankenpfleger am Battle Creek Sanitarium

und beendete sein Medizinstudium an der George Washington Universität im Jahr 1908. 1909 gründete er eine Klinik in Sunan; sie kostete nur etwa 20 US-Dollar und befand sich in einem 2 x 7 Meter großen, 103jährigen Strohdachhaus.

Eine Zeitung aus Washington D.C. veröffentlichte 1913 einen Bericht mit der Überschrift: „Zwanzigtausend Patienten in Zwanzig-Dollar-Gebäude behandelt“. Die 13. Sabbatschulsammlung desselben Jahres ermöglichte es, eine 7 x 11 Meter große Apotheke aus Ziegelsteinen zu bauen.

Während des Zweiten Weltkriegs verlor die Kirche dann die Aufsicht über die Klinik.

BELGIEN

GROSSBRITANNIEN

NIEDERLANDE

DEUTSCHLAND

FRANKREICH

top

strassEIn folgenden europäischen Ländern verbrachten 2012 die Fahrer die längste Zeit pro Monat in ihren Autos:

Auf der

1

2

3

4

5

Quelle: INRIX/National Geographic

JahrenVor106

ANTWORT: In Duncans, im Land-kreis Trelawny, im Nordwesten von

Jamaika. Schüler der adventisti-schen Day-Star-Internatsschule im US-Bundesstaat Utah flogen unter

der Leitung eines Rettungsteams nach Jamaika, um Pfadfinder,

Polizisten und Feuerwehrleute in der Rettung von Menschen bei Überflutungen zu schulen. Die

Schulung gehörte zu einem zwei-wöchigen Ausbildungskurs in

Katastrophenhilfe. Dabei wurde auch ein Erdbeben simuliert.

m u r I c E m I L L E r

Woin allerWelt ist das?

30 Adventist World | September 2014

Page 31: Aw september 2014 german

Buchstaben – nicht mehr041 Was die Leute in Twitter über das Gebet schreiben:1

Herausgeber: Adventist World ist eine internationale Zeitschrift der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie wird herausgegeben von der Nordasien-Division der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten.

Geschäftsführender Herausgeber: Bill Knott

Mitherausgeber: Claude Richli

Internationaler Verlagsleiter: Chun Pyung Duk

Herausgeberausschuss: Ted N. C. Wilson, Vorsitz; Benjamin D. Schoun, stellvertretender Vorsitzender; Bill Knott, Sekretär; Lisa Beardsley; Daniel R. Jackson; Robert E. Lemon; Geoffrey G. Mbwana; G. T. Ng; Juan Prestol; Michael Ryan; Ella S. Simmons; Mark Thomas; Karnik Doukmetzian, Rechtsberater

Koordinationsausschuss: Lee Jairyong, Vorsitz; Akeri Suzuki; Kenneth Osbom; Guimo Sung; Glenn Mitchell; Chun Pyung Duk

Chefredakteur: Bill Knott

V. i. S. d. P. (deutschsprachige Ausgabe): Elí Diez-Prida, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Redakteure in Silver Spring, Maryland, USA: Lael Caesar, Gerald A. Klingbeil (stellvertretende Chefredakteure), Sandra Blackmer, Stephen Chavez, Andrew McChesney, Kimberly Luste Maran

Redakteure in Seoul, Korea: Chun, Jung Kwon; Choe, Jeong-Kwan

Redakteur der Online-Ausgabe: Carlos Medley

Technische Koordination: Merle Poirier

Finanzmanagerin: Rachel J. Child

Assistentin des Chefredakteurs: Gina Wahlen

Redaktionsassistentin: Marvene Thorpe-Baptiste

Leserservice: Merle Poirier

Layout und Design: Jeff Dever, Fatima Ameen

Berater: Ted N. C. Wilson, G T Ng, Robert E. Lemon, Delbert W. Baker, Guillermo E. Biaggi, Lowell C. Cooper, Daniel R. Jackson, Geoffrey G. Mbwana, Armando Miranda, Pardon K. Mwansa, Michael L. Ryan, Blasious M. Ruguri, Ella S. Simmons, Alberto C. Gulfan jr, Erton Köhler, Jairyong Lee, Israel Leito, John Rathinaraj, Paul S. Ratsara, Barry D. Oliver, Benjamin D. Schoun, Artur A. Stele, Bruno Vertallier, Gilbert Wari, Bertil A. Wiklander

Verlag der deutschsprachigen Ausgabe: Saatkorn-Verlag GmbH, Abt. Advent-Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Übersetzung ins Deutsche: Frauke Gyuroka, Graz, Angelika Kaiser

Layoutanpassung der deutschsprachigen Ausgabe: Ingo Engel, München

Druck der deutschsprachigen Ausgabe: Thiele & Schwarz GmbH, Werner-Heisenberg-Str. 7, 34123 Kassel Rötzerdruck, Mattersburgerstr. 25, 7000 Eisenstadt (Österreich)

Autoren: Wir freuen uns über Beiträge. Unsere Anschrift: 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600, USA. E-Mail: [email protected], Website: www.adventistworld.org

Die Bibelzitate sind – falls nichts anderes vermerkt ist – der Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (revidierter Text 1984), durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 2007 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, entnommen.

Adventist World erscheint monatlich und wird in Korea, Brasilien, Indonesien, Australien, Argentinien, Deutschland, Österreich und den USA gedruckt.

10. Jahrgang, Nr. 9

„Siehe, ich komme bald …“Unser Auftrag ist es, Jesus Christus zu erhöhen und Siebenten-Tags-Adventisten überall im Glauben und Leben, in ihrer Hoffnung und Mission zu einen.

wenn es zu schwer wird aufzustehen, knie nie-der. #Kraftdesgebets

CarTer, alabama, USa

Liebe Jesus mehr als je zuvor. wenn er schweigt, wirkt er am besten. gib nIEmALS auf. #betebisetwasgeschieht

leah, Virginia, USa

der Tag beginnt schlecht. das muss sich ändern. #bete-bisetwaspassiert #BLEIBdrAn

nia, TexaS, USa

wenn du ernsthaft beginnst, für jemanden zu beten, dauert es nicht lange, bis etwas geschieht!! #kraftdesgebets

lyndie, SÜdafrika

Bete mit einer Erwar-tungshaltung … warum? weil unser gott absolut alles tun kann! #gebets-kämpfer #großergott

Sean, TenneSSee, USa

Bleib ruhig. du bist viel-leicht schwach, aber gott

ist stark. #glaubenur :)

marCelo, PhiliPPinen

wenn du nicht weißt, wie du beten sollst, lade

den heiligen geist ein, für dich und durch dich zu beten! römer 8,26.

gregory, illinoiS, USa

Bete heute wie jemand, der nichts unter Kontrolle hat. Bete wie jemand, der von einem größeren abhängt.

das ist erstaunlich befreiend.

JefferSon, WaShingTon, USa

1 die #hashtags wurden aus dem Englischen übersetzt.

September 2014 | Adventist World 31

Page 32: Aw september 2014 german

w w w. a d v e n t i s t w o r l d . o r g

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