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AZZ im Fokus Das Magazin der Alterszentren Zug April 2015 Fonds für Lebensqualität 04 Die Haute-Couture- Schneiderin 13 Männer kochen 18 Wenn die Hände nicht auf den Kopf hören 08

AZZ im Fokus 1-2015

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Frühlingsausgabe des Kundenmagazins der Alterszentren Zug

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AZZ im FokusDas Magazin der Alterszentren Zug April 2015

Fonds für Lebensqualität 04

Die Haute-Couture- Schneiderin 13

Männer kochen 18

Wenn die Hände nicht auf den Kopf hören 08

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AZZ im Fokus April 2015 02 Inhalt

ImpressumErscheinungsweisezweimal pro Jahr

Auflage2000 Exemplare

RedaktionPeter Arnold, Micha Eicher, Gerda Gruber, Martina Maier, Brigitte Mathys, Simone Sidler

Korrektorat/Lithografie/DruckKalt Medien AG

PapierPlanoSpeed, Offset hochweissKlimaneutral gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier

TitelbildSie würde gerne mehr rausgehen: Ruth Fallegger (70) mit ihrem Mann.Mehr auf Seite 08.Foto Micha Eicher

Allgemein02 Impressum 03 Editorial22 So wars früher 24 Gedächtnistraining24 Kreuzworträtsel

AlterszentrenWas können wir uns in Zukunft noch leisten? Neue Bedeutung für Spendengelder.

Inhalt 04▲

NeustadtViel zum Schnetzeln gibts für Schnitz und Drunder. Perfekte Herausforderung für die Männergruppe vom Neustadt.

18▲

HertiBett, Rollstuhl, Badezimmer, Schreibtisch. Der Radius von Ruth Fallegger ist klein, sehr klein.

08▲

14FrauensteinmattAndere Länder, anderes Leben im Alter. Eine Reise mit Mitarbeitenden und Bewohnenden um die Welt.

0408

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AZZ Alterszentren Zug Gotthardstrasse 296300 ZugTelefon 041 769 29 [email protected]

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Editorial 03

Neubauprojekt auf KursDie Stiftung Alterszentren Zug und die Bürgergemeinde Zug werden im Waldheim rund 50 2½- und 3½-Zimmer-Alters - woh nungen mit einem niederschwelligen Betreuungsangebot reali sieren. Mit Walter Graf aus Luzern haben wir einen kom petenten und ausgewiesenen Fachmann gefunden, der das Projekt als Bauherrenvertreter begleiten wird. Ein paritätisch zusammengesetzter Steuerungsausschuss schrieb im Früh jahr

2014 unter sechs Stadtzuger Archi- tekturbüros einen Studienwett bewerb aus. Bereits Ende Oktober 2014 konnte die Jurierung der sechs Studien vorgenommen werden. Eine Fach- jury kam zum Schluss, dass die beiden Studien der CST Architekten AG und der Axess Architeken AG aus Zug nochmals überarbeitet werden sollten. Die Architekturbüros gaben ihre über - ar beiteten Studien fristgerecht am 20. Januar 2015 ab. Eine Woche später beurteilte die Fachjury die beiden

Studien nochmals und sie kam einstimmig zum Schluss, die Pro-jektstudie «Duett» der Axess Architekten AG dem Bürgerrat und dem Stiftungsrat als Siegerin dieses Wettbewerbes zur Wei-terbearbeitung und Projektierung zu empfehlen. Die Studie des Architekturbüros Axess AG überzeugte die Jury mit ihrem sehr gut durchdachten Vorschlag. Der Stiftungsrat und der Bürgerrat sind dem Vorschlag der Fachjury gefolgt. Beide Gremien sind überzeugt, dass die Fachjury die richtige Studie ausge- wählt hat und sie freuen sich, mit diesem Architekturbüro die dringend benötigten Alterswohnungen im Waldheim weiter zu entwickeln und zu realisieren.

Hans ChristenPräsident des Stiftungsrates

Waldheim: Hier wird altersgerechtes Wohnen möglich.

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AZZ im Fokus April 2015 04 Alterszentren

Ein Garten für Demenzkranke, Shiatsu für alle oder ein Fitness-raum in jedem Alterszentrum. – Braucht es nicht. – Wenn die Taxen keinen Spielraum mehr bieten, erhalten Spendengelder eine neue Bedeutung. Bewegen liesse sich damit so einiges. Text Peter Arnold, Geschäftsleiter Fotos Micha Eicher

« Keine Lebensqualität auf Sparflamme»

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Alterszentren 05

Was können wir uns in Zukunft noch leisten? Der Auftrag der öffentlichen Hand unterliegt immer mehr dem Spar- druck. Das spüren auch wir. Damit un-sere Bewohnerinnen und Bewohner es nicht spüren, müssen wir uns als Kompe-tenzzentrum umorientieren. Denn es ist in unserem Sinn, dass auch an Demenz erkrankte Menschen an die frische Luft können. Dass auch Minderbemittelte eine Shiatsutherapie erhalten. Dass sich unsere Bewohnerinnen und Bewohner unter Betreuung richtig bewegen. Das vermindert sogar die Gefahr, im Alltag zu stürzen. Solche Angebote gehören je-doch nicht zu den obligaten Pflegeleis-tungen eines Alters- und Pflegezentrums.

Innovative LösungsansätzeAber wollen wir das? Wollen wir ein auf blanke Taxen reduziertes Leistungsan-gebot? Ganz ehrlich: Nein, das wollen wir nicht. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sollen sich bei uns zu Hause fühlen. Ihre Lebensqualität ist eine unse-rer wichtigsten Kompetenzen. Darum müssen wir weiterdenken und offen sein für ausserodentliche und kreative Lö-sungsansätze. Konkret sollen Projekte,

die der Lebensqualität dienen, nicht ab-geschafft, sondern gefördert werden. Wenn die Taxen dafür keinen weiteren Spielraum mehr bieten, braucht es neue Mittel, neue Finanzierungsmöglichkei-ten, andere Einnahmequellen. Spenden-gelder zum Beispiel.

Ein Fonds für die LebensqualitätEin solches Modell haben wir neu ge-schaffen: den Fonds für Lebensqualität. Dorthin gelangen Spenden, Legate und andere Unterstützungsbeiträge von Men-schen, oft sind es Bewohnerinnen und Be-wohner, die sich für Menschen im Alter engagieren. Dank solchen Spenden konn-ten wir beispielsweise den Fitnessraum im Herti realisieren. Diese Spendenplatt-

« Lebensqualität ist eine unserer wichtig­sten Kompetenzen.» Peter Arnold

Das kommt anEine Spende in unseren Fonds für Lebensqualität kommt vollum-fänglich unseren Bewohnerinnen und Bewohnern zugute. Die Spenden fliessen direkt in altersge-rechte Projekte.

Weitere Infos: www.alterszentrenzug.ch/stiftung/lebensqualitaetIBAN: CH04 0078 7315 0390 9467 2

Ermöglicht dank einer Spende: der Fitnessraum im Zentrum Herti.

April 2015

form wollen wir in Zukunft vermehrt und gezielter nutzen, um altersgerechte Ideen und Projekte umzusetzen. Als Non-Profit-Organisation sind wir dafür der richtige Partner. Ich denke da an ein Palliativzimmer, um Menschen einen würdigen Lebensabend zu ermöglichen. Oder neue Formen von Alterswohngrup-pen oder einer Tagesstätte für ältere Menschen, die sonst einsam in ihrer Wohnung sitzen. Es gäbe so vieles. Dafür ist es uns wert, vollen Einsatz zu leisten.

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Unsere kreativen Fachleute freuen sich auf Ihre Kontaktnahme!

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Unsere Anerkennung verdient, wer auf Zug setzt.Lebensraum Zug: ein Anliegen der Zuger Kantonalbank

«Hä?» Wer nicht mehr gut hört, reagiert oft gereizt auf sein Umfeld.

Die Folge: Missverständnisse und Frustration beeinträchtigen die Lebensqualität.

Das muss nicht sein. Darum stehen bei meiner Beratung Sie als Mensch und Ihre individuellen Anliegen im Zentrum. Denn: Für jedes Bedürfnis und Budget gibt es das passende Modell und die perfekte Einstellung. Zufrieden bin ich erst, wenn Sie es sind. Lassen Sie sich nicht einschränken.

Monica De Carli, Hörgeräte-Akustikerin mit eidg. Fachausweis

Sie haben richtig gehört!

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AZZ im Fokus Alterszentren 07

Kompetent, offen, moti-viert: Die Mitarbeitenden der Alterszentren Zug erhalten beim externen Audit gute Noten. Warum eine ISO-Zertifizierung dennoch kein Thema ist. Text und Foto Micha Eicher

« Darauf können wir stolz sein»

Die Alterszentren Zug sind ISO-tauglich. Das besagen die neuesten Qualitätsma-nagementmessungen eines externen Be-ratungsunternehmens. Besonders lo-benswert erwähnt der Bericht die angenehme Atmosphäre und das gute Betriebsklima wie auch die grosse Kun-denorientierung in den Zentren. «Darauf können wir besonders stolz sein», sagt Geschäftsleiter Peter Arnold. «Denn ge-nau das ist ein wichtiger Anspruch als Kompetenzzentrum.» So erstaunt auch nicht, dass das Qualitätsmanagement in den Zentren gut verankert und das Leit-bild vorbildlich umgesetzt wird. In dem Bericht steht nämlich: «Das kompetente, offene und motiviert wirkende Personal setzt sich engagiert für die Erfüllung der Kundenbedürfnisse ein.» Neben der Ein-schätzung der eigenen Arbeit, hat das Audit aber auch einen konkreten Nut-zen: «Wir erfüllen damit die Anforde-rungen des Kantons, uns periodisch kon-trollieren zu lassen.»

Ein Prozess hat die Auditoren besonders überrascht: das Erfassen der Essenswün-sche im Zentrum Frauensteinmatt. Hier

fragen die Küchenverantwortlichen die Bewohnerinnen und Bewohner nach ih-ren Essensbedürfnissen und erfassen die-se direkt mittels Tablet*. Dieses ist mit der hauseigenen Software vernetzt und verlinkt die Bestellung gleich mit der Menüplanung. «Ein perfekt geschlosse-ner Kreislauf», findet auch Peter Arnold.

Eine nie endende AufgabeIn der vorletzten Ausgabe von AZZ im Fokus stellten sich die Teams der Alters-zentren die Frage: «Wie gut sind wir wirk-

April 2015

Besonders innovativ: Das Erfassen der Menüwünsche im Zentrum Frauensteinmatt. Im Bild: Lara Lindauer, lernende Köchin, mit Robert und Margrit Müller.

« Das kompetente, offene und motiviert wirkende Personal setzt sich engagiert für die Erfüllung der Kundenbedürf­nisse ein.» Beurteilung System-Audit 2014

lich?» Die erfreulichen Resultate geben eine klare Antwort. Zeit, um sich auf den Lorbeeren auszuruhen? «Nein», sagt Peter Arnold. «Ganz im Gegenteil. Es ist für mich zwar gut zu wissen, dass wir mit wenigen Handgriffen ISO-zerti - fiziert sein könnten.» Doch Qualität zu halten sei eine nie endende Aufgabe, ein Prozess. In diesem Jahr werden die Alterszentren darum auch erneut eine Mitarbeiter-, Bewohner- und Angehöri-genbefragung in Auftrag geben, um auch so gezielt Verbesserungsmassnahmen zu eruieren. «Einzelne Anhaltspunkte erge-ben sich auch aus dem Audit», so Peter Arnold. So müssen zum Beispiel einzelne Abläufe wie das Vorgehen bei Sirenen-alarm oder die angewendete Betäubungs-mittelverordnungen zentrenübergreifend vereinheitlicht geregelt werden. Folgt da-nach die Zertifizierung? «Nein, eine ISO-Zertifizierung ist nicht unser Ziel», so Arnold. «Wir wollen nicht, dass die Mitarbeitenden veradministriert werden.»

* Tablet, engl. für kleinen, mobilen Computer mit berührungssensiblem Bildschirm

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08 Herti

Es gibt Dinge, die Ruth Fallegger liebend gerne selber machen würde. Die Morgentoilette zum Beispiel. Doch ihr Radius ist klein, sehr klein. Text und Fotos Micha Eicher

Wenn die Hände nicht auf den Kopf hören

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Herti 09

Bett, Rollstuhl, Badezimmer, Schreib-tisch. Weit kommt Ruth Fallegger (70) nicht. Bereits beim Aufstehen braucht sie Unterstützung. Waschen, Zähneputzen, Anziehen: Der ganz normale Alltag – für sie ein Ding der Unmöglichkeit. Dabei würde Ruth Fallegger das gerne selber machen. «Ich musste richtiggehend ler-nen, Hilfe anzunehmen», sagt sie. Mit den Jahren habe sie sich ein Stück weit daran gewöhnt. Die Unterstützung vom Zentrum Herti schätzt Ruth Fallegger sehr. Es gäbe «sowas wie freundschaftli-che Gefühle» zu den Mitarbeitenden, von denen sie gepflegt wird. Denn: «Man kommt sich schon sehr nahe.»

Hürden und HilfeIhre Hände machen nicht immer das, was ihr Kopf gerne will. Seit ihrem 18. Lebensjahr leidet Ruth Fallegger an einer degenerierenden Krankheit, eine Beein-trächtigung des zentralen Nervensys-tems. «Die Muskelschmerzen kommen und gehen», sagt sie. So sind die einfachs-

«Aber ich überlege mir zehnmal, ob ich läute oder nicht», sagt sie. Schliesslich müsse sie sowieso schon so viel um Hilfe bitten. «Da habe ich oft ein schlechtes Gewissen, dass ich wegen sowas gar nicht erst fragen will.»

GebremstDie nächste Herausforderung lauert vor ihrer Zimmertür. Zum nahen Lift schafft sie es nicht alleine. Die Hürde: ein Tep-pich, der die Rollstuhlräder «schampar bremst». Wenn sie es dennoch versucht, tut ihr der Rücken weh, die Schultern verkrampfen sich, ihre Kraft reicht nicht aus. «Dann lässt mans automatisch blei-ben», sagt sie. Wenn Ruth Fallegger et-was vermisst, dann ist es ihre Bewe-gungsfreiheit: «Ich habe ein wirklich schönes Zimmer. Aber ich fühle mich dennoch oft eingeengt.» Sie schaut nach-denklich aus dem Fenster. «Ja, ich würde gerne mehr rausgehen. Ich bin erst sieb-zig. Vielleicht ist das mit achzig anders, aber jetzt wäre ich gerne freier, weniger

ten Bewegungen für sie bereits eine Her-ausforderung. An selbständiges Fortbe-wegen gar nicht zu denken. Erst drei Mal war sie in den drei Jahren, die sie im Herti wohnt, auf ihrem eigenen Balkon. Die Hürde: Eine drei Zentimeter hohe Schwelle. «Meine Kraft reicht nicht, die-se zu überwinden.» Klar, sie könnte klin-geln und die Pflegemitarbeitenden dar-um bitten, sie auf den Balkon zu stossen.

« Ich würde gerne mehr rausgehen, wäre gerne freier, weniger abhängig.» Ruth Fallegger

Eine der vielen Hürden: Die Türschwelle zu ihrem Balkon.

AZZ im Fokus April 2015

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10 Herti

abhängig.» Dabei ist Ruth Fallegger ein Bewegungsmensch. Die Bauerstochter aus dem St. Gallischen war immer gerne draussen. Die grösstmögliche Chance, um trotz körperlicher Einschränkung eine Arbeit zu finden, bot sich in der Stadt. So verliess Ruth Fallegger nach Abschluss der Bäuerinnenfachschule kur-zerhand ihr behütetes Umfeld und zog nach Zürich. Dort bildete sie sich an der Bürofachschule weiter. «Das kulturelle Angebot, Theater, Schule und die Arbeit. Es hat mir gut getan, in jungen Jahren die andere Seite des Lebens kennenzuler-nen», sagt sie.

Ein fast ganz normales LebenHeute holt sich Ruth Fallegger die Welt per Radio in ihr Leben. Stundenlang kann sie am Schreibtisch sitzen und Musik, Nachrichten oder Hörspielen lauschen. Ruth Fallegger beschreibt sich selber als sozialen Menschen. «Ich tele-foniere gerne mit Freunden.» Von ihnen erhält sie auch regelmässig Besuch. Und

natürlich von ihrem Mann. Jeden Tag. Er ist der Grund, dass sie vor 30 Jahren nach Zug zog. Mit ihm lebte sie ein fast ganz normales Leben. Die Liebe verbin-det die beiden wie ein dickes Band. «Man wird fast einen Teil vom anderen, wenn man so intensiv zusammenlebt.» Er un-terstützte Ruth Fallegger dabei, selbstän-dig zu wohnen. Sie liessen die Wohnung und Küche umbauen und rollstuhlgängig

machen. «Danach konnte ich wieder ko-chen und backen. Das machte ich immer gerne.»

Stärker als die KrankheitRuth Falleggers Lebenswille lässt sich of-fensichtlich nicht behindern. «Ich will nicht, dass die Krankheit so stark ist, dass ich kein Glück mehr empfinden kann.» Das sei ein lebenslanger Prozess. «Man muss sich selber annehmen kön-nen», sagt sie. Klar sei es gerade in jun-gen Jahren für sie einschneidend gewe-sen. Doch ein gutes Umfeld und der Glaube halfen ihr dabei. Ihr grösster Wunsch? Immer wieder die Kraft zu fin-den, das Beste herauszuholen, was das Leben lebenswert macht. Zum Beispiel wenn ihr Mann vorbeikommt, um sie abzuholen. Dann gehts hinaus auf einen Nachmittagsspaziergang oder auf einen Kaffee in der alten gemeinsamen Wo-hung. Das ist Ruth Falleggers persönli-che Auszeit, die alle Hürden überwindet und ihren Radius schlagartig ausweitet.

« Ich will nicht, dass die Krankheit so stark ist, dass ich kein Glück mehr empfinden kann.» Ruth Fallegger

Ob zum Überwinden eines bremsenden Teppichs oder zum Hinausgehen in die Natur: Ruth Fallegger musste lernen, Hilfe anzunehmen.

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AZZ im Fokus April 2015 Herti 11

April 2015

Mi, 8./14.30 UhrKonzert mit Tatjana Schaumova, Pianistin

Mai 2015

So, 10./10.15Konzert zum Muttertag mit dem Trio Opera

Juni 2015

Mi, 17./14.30 UhrBildvortrag mit Gerold FraefelFrühling und Sommer im Kanton Zug

So, 21./10.00 UhrJahresfest

Juli 2015

Di, 28./14.30 UhrLottomatch für unsere Bewohnendenund die Bewohnenden der

Alterswohnungen der Korpo-ration Zug

August 2015

Sa, 1./11.00 UhrNationalfeiertag mit Grill plausch für unsere Bewohnenden und Gäste mit musikalischer Unter haltung

September 2015

Mi, 30./18.45 UhrKonzert des Männerchors Hünenberg

Oktober 2015

Di, 20./14.30 UhrKonzert mit Claudio De Bartolo

Mi, 28./14.30 UhrBildvortrag mit Gerold FraefelHerbst im Kanton Zug

November 2015

Sa, 7./11.00 UhrMetzgeteUnsere traditionelle Metzgete mit musikalischer Unterhal-tung der FryZyt Musikanten

Anlässe im Zentrum Herti PersonellesUnsere Jubilare

10 Jahre Maria De Freitas BrasKüche

In Kürze LesenswertGrossdruckschrift in unse-rer Bibliothek: Wallanders erster Fall von Hennig Mankel Als junger Polizist findet Kurt Wallander seinen Nach- barn erschossen, den Revol-ver neben ihm. Die Krimi-nalpolizei glaubt an Selbst-mord – ein Routinefall. Doch Wallander scheint dies unglaubhaft. Er recherchiert auf eigene Faust. Dadurch strapaziert er die Geduld seiner geliebten Mona aufs äusserste und läuft Ge- fahr, dass sein eigenwilliger Vater ihn komplett ab-schreibt…

fessionell zu unterstützten und gleichzeitig rückenscho-nend zu arbeiten.

Dienstleistungen Alters-wohnungen Laut einer Umfrage wün-schen die Bewohnenden der Alterswohnungen im Herti-zentrum 8+9 bestimmte Dienstleistungen wie Kleider- und Wohnungsreinigung.

Dies können wir seit März 2015 anbieten. Interessiert? Anfragen nehmen wir beim Empfang gerne entgegen.

PersonalabendEine grosse Schar von Mitarbeitenden folgte am 23. Januar der Einladung zur jährlichen Personalfeier. Im Restaurant Spago ge-nossen wir bei einem guten Gläschen Wein und feinem Essen die stimmungsvolle Runde. Die Organisation war perfekt und die Mitarbei-tenden genossen es sichtlich, in ungezwungener Atmo - s pähre mit den Arbeitskolle-ginnen und -kollegen einen gemütlichen Abend zu verbringen.

KinästheticskursAlle Mitarbeitenden der Pflege und Betreuung besuch-ten in den vergangenen zwei Jahren einen Grund- oder Aufbaukurs in Kinästhetics. Damit sind sie nun bestens gerüstet, um die auf Pflege angewiesenen Bewohnenden in ihren Bewegungen pro-

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BrennnesselteeDie Brennnessel ist ein wun-derbares Kraut, wirkt sie doch harn treibend, blasen ent -zün dungs hemmend und beruhigend. Die gedörrten Brennnesselblätter mit ge-kochtem Wasser anbrühen, fünf Minuten ziehen lassen und bei einer Blasenent-zündung 2–3 Liter trinken.Bertha Wyss-Frey (85)

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Restaurant Cafe MänibachModernes, gemütliches Ambiente im öffentlichen Restau-rant Cafe Mänibach von 7 bis 19 Uhr.

Frische, ausgewogene Speisen:u Aktuelle Tagesmenus u Vielfältige «à la Carte-Menus» u Gluschtige Saisongerichte auch Take away u Ansprechendes Sandwich- und Pâtisserieangebot

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April 2015 Frauensteinmatt 13

Sie ist der Inbegriff einer fröhlichen und modebewussten Italienerin. Celestina Stangalino entwarf und nähte einst in Mailand für namhafte Designer Haute Couture. Mit ihren aussergewöhnlichen Kleidern fiel die gelernte Schneiderin den Damen von Zug schnell auf und ist ihnen bis heute im Gedächtnis geblieben. «Als ich mich auf einem Besuch in den Alters-zentren Zug nach einem Platz umsah, passierte es mir, dass mich eine Bewoh-nerin erkannte und lauthals rief: ‹Sie han ich amigs im Metalli gseh. Sie sind die Frau mit dene schöne Schue…!›», erzählt sie stolz und mit einem kecken Lachen.

Die Welt der schönen DingeSchon als kleines Mädchen mochte sie Schönes, so zum Beispiel das Tessin, wo Celestina Stangalino geboren wurde. Bald aber zog die Familie nach Novarra, wo sie aufwuchs. «Mein Traumberuf war Lehrerin», so Stangalino, «aber Papa meinte, ein ‹Meiteli› sollte doch Schnei-derin werden.» Eigentlich mochte sie schöne Kleider, und so war sie mit der Be-rufswahl einverstanden. Kurzerhand zog sie als junges Mädchen nach Mailand zu ihrer Schwester und deren «Famiglia». «Milano… wow, das war eine Stadt!» Sie gerät ins Schwärmen. Viele spannende

Möglichkeiten und gute Kontakte boten sich an. Und so kam es, dass Celestina Stangalino in einem Atelier in Milano als Schneiderin und Zeichnerin zu wirken begann. «Damals waren Hosen für Frau-en verboten», sagt sie. «Ich fertigte eifrig Kleider, Jupes und Hüte für reiche Leute an. Die Arbeit machte mir grossen Spass, und bald schon durfte ich bei der Haute Couture mithelfen.» Der Alltag war streng, die ganze Woche von morgens bis abends arbeiten. «Doch zum Glück war da noch die ‹Famiglia›, wo ich gut unter-gebracht war.»

«Und schwupps, hatte ich einen gut bezahlten Job»Mit ihrem Mann, den sie in Milano ken-nenlernte und ihrem zwei Monate alten Töchterchen wanderten sie dann in die Schweiz ein. Zu Beginn war das Heim-

Modebewusst und stilvoll: Celestina Stangalino ent-warf einst Haute Couture für namhafte Designer in Mailand. Wie es war, als Frauen noch keine Hosen tragen durften, und was es mit den schönen Schuhen auf sich hat. Text Sonja Jenny, Mitarbeiterin Fotos Martina Maier, Mitarbeiterin

weh gross. Die «Famiglia» besuchte sie oft und im Gegenzug fuhren sie nach Ita-lien, um ihre Liebsten zu sehen. Zum Glück gab es auch schon Telefonappara-te, jedoch war das Telefonieren teuer und demzufolge fielen die Gespräche eher kurz aus. «Gar nicht so einfach, für rede-gewandte Italiener», sagt sie schmun-zelnd. In Glattbrugg konnte sie bei einer Schneiderei arbeiten. «Schon bald merk-te ich, dass man aus jeder Situation das Beste machen muss.» Ihre Anpassungs-fähigkeit und die fröhliche, offene, italie-nische Mentalität seien ihr eine grosse Hilfe bei der Integration gewesen. «Und schwupps, hatte ich wieder einen gutbe-zahlten Job und eine tolle Arbeitgebe-rin.» 16 Jahre nähte und zeichnete ich in Glattbrugg, dann kam es arbeitsbedingt zu einem Wohnortwechsel nach Rot-kreuz, wo sie in einem Büro eine gute Anstellung fand. «Auch hier lebte ich nach meinem Vorsatz: Das Beste aus je-der Situation machen und Akzeptanz und Toleranz gegenüber anderen Men-schen zeigen. Rückblickend denke ich, meine hohe Lebensqualität hat mit mei-ner inneren Einstellung zu tun. Und das allerbeste an meinem Leben ist, ich wür-de alles wieder genauso machen und möchte keine einzige Erfahrung missen.»

Die Haute­ Couture­Schneiderin

« Ich versuche immer, das Beste aus jeder Situation zu machen.» Celestina Stangalino

Früher wie heute: Celestina Stangalino mag die Welt der schönen Dinge.

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14 Frauensteinmatt

Tibet, Philippinen, Eritrea, Spanien oder Italien: Das Leben älterer Menschen ist von Land zu Land komplett verschieden. Eine Reise mit Mitarbei- tenden und Bewohnenden um die Welt. Text und Fotos Martina Maier und Samantha Blättler, Mitarbeiterinnen

Andere Länder, anderes Leben im Alter

AZZ im Fokus: Wie leben ältere Menschen bei euch?Olivia: Auf den Philippinen leben sie bis zu ihrem Tod bei den Familien. Dies auch bei hohem Pflegebedarf. Man res-pektiert ihre Wünsche. Demenzerkrank-te Menschen werden mit viel Liebe und Geduld von der Familie gepflegt. Es ist immer jemand zu Hause und die anfal-lenden Kosten werden zusammen getra-gen. Die Altersheime sind für die Einhei-mischen viel zu teuer.Maekele: Bei uns gibt es keine Altershei-me. Die älteren Menschen bleiben immer bei ihren Kindern. Haben sie keine, dann bei den nächsten Angehörigen. Je nach Familie teilen sie das Zimmer mit Kin-dern und anderen Familienmitgliedern. Das Geld dafür wird von den Kindern zusammengetragen. Die Lebenserwar-tung ist viel tiefer als hier in der Schweiz. Sie beträgt 64 Jahre.Tsering: Auch im Tibet leben die betag-ten Menschen in der Familie. Die weni-gen Altersheime, die es gibt, sind für jene, die keine Kinder und Angehörige haben. Die Preise sind nicht hoch, da das Pflegepersonal auf freiwilliger Basis ar-beitet. Die restlichen Kosten trägt der Staat.

Welche Hilfsmittel gibt es?Tsering: Es gibt nur Gehstöcke, ansons-ten sind die Menschen auf freiwillige Helfende angewiesen. Wer nicht mehr gehen kann, bleibt im Bett. Mein Gross-

vater war blind. Er hatte an der Decke von seinem Zimmer bis zur Toilette ei-nen Draht gespannt. So konnte er sich mit dem Stock einhängen und sich so führen lassen.Olivia: Bei uns gibt es Rollatoren. Diese werden von den Angehörigen finanziert.Maekele: Den Rollator habe ich hier in der Schweiz zum ersten Mal gesehen. Auf dem Land ist es unmöglich, mit ei-nem Rollator oder einem Rollstuhl über die Strassen zu fahren. Dafür gibts Geh-

stöcke. Mit diesen öffnen sie sogar die Türen. (lacht)

Medikamente oder natürliche Heil mittel?Olivia: Bei uns gibt es viel weniger Medi-kamente als hier. Diese sind sehr teuer. Dafür haben wir natürliche Heilmittel wie Kräuter und Blätter.Tsering: Bei uns geht man bei Kopf-schmerzen nicht direkt zum Arzt. Vorher geht man zum Papst (Lama) oder zu Priestern. Anschliessend betet man den ganzen Tag, was sie empfohlen haben. Maekele: Es gibt viele traditionelle Medi-kamente wie Blätter von Bäumen und Kräuter. Die richtige Dosierung ist je-doch schwierig. Dies kann sehr gefähr-lich werden und zu Durchfall oder ande-ren Krankheiten führen. Olivia: Wenn jemand zu wenig Geld hat,

« Wer nicht mehr gehen kann, bleibt im Bett.» Tsering Söntsang

Walter Brandenberg (78), lebte 13 Jahre in Spanien Bewohner Zentrum Frauen-steinmatt«Ich bin froh, hier im Alters-heim zu sein. Da hab ich alles, was ich brauche.»

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AZZ im Fokus April 2015 Frauensteinmatt 15

kann er von einer Packung Medikamente jede Tablette einzeln kaufen. Es gibt Leu-te, die vor den Apotheken warten und nach Geld fragen, um sich eine Tablette leisten zu können.

Was ist das Wichtigste für eine ältere Person?Walter Brandenberg: Die Familie ist mir sehr wichtig, vor allem der Besuch mei-nes Sohnes und meiner Tochter. Olivia: Dass die Familie zueinander schaut, sie zu essen bekommt, gepflegt wird und Medikamente erhält.

Und was passiert bei familiären Streitereien?Olivia: Streit zwischen Geschwistern gibt es, aber man respektiert die älteren Menschen. Es ist eine Ehre, dass die Fa-milie zu ihnen schaut.

Maekele: Die meisten Streitereien gibt es wegen der Schwiegermutter (lacht). Man hat keine andere Wahl, als die älteren Menschen in der Familie zu pflegen. Es gibt deswegen viele Scheidungen.Tsering: Wir glauben, wenn wir die El-tern nicht gut pflegen, später auch die Kinder nicht zu uns schauen. Deshalb machen wir es immer so gut wie möglich.

Herr Brandenberg und Frau Oster­walder, haben Sie sich überlegt, im Alter in Spanien beziehungsweise in Napoli zu leben?Walter Brandenberg: Nein, ich würde die Schweizer Mentalität vermissen. Ein-mal, als wir noch in Spanien lebten, musste meine Frau ins Spital. Die Spitäler sind eine Katastrophe. Im Alter ist es im Ausland nicht mehr so ideal. Ich könnte mir überhaupt nicht vorstellen, in einem

Altersheim in Thailand oder Ungarn zu leben. Die sind schlecht geführt. Margaretha Osterwalder: Ich hätte es in Napoli auf jeden Fall nicht so gut wie hier. Die Organisation fehlt in diesen Al-tersheimen. Zudem würde ich mein sozi-ales Umfeld vermissen.

Was halten Sie davon, wenn ihre Familie sie betreuen würde?Margaretha Osterwalder: Wo würde ich dann wohnen, ich habe drei Söhne?Maekele: Die älteren Menschen dürfen entscheiden, mit wem sie sich wohl füh-len und bei wem sie wohnen möchten. Margaretha Osterwalder: Ich bin lieber alleine. Ich bin gerne hier im Zentrum Frauensteinmatt. Walter Brandenberg: Ich möchte auch nicht von meinen Kindern betreut wer-den. Es ist gut so wie es ist.

Tsering Söntsang (27), stammt aus TibetPflegende Zentrum Frauen-steinmatt«Für die Bewohnenden nehme ich mir so viel Zeit wie ich nur kann.»

Maekele Sium (33), stammt aus EritreaPflegender Zentrum Frauen-steinmatt«Ich gehe so viel wie möglich auf die älteren Menschen zu. Die Distanz zwischen den Bewohnenden und ihren Kindern ist oft zu gross.»

Olivia Haas (40), stammt aus den PhilippinenPflegende Zentrum Frauen-steinmatt«Respekt, Geduld und Liebe ist das Wichtigste für die älteren Menschen. Sie spüren das.»

Margaretha Osterwalder (94), lebte 5 Jahre in Napoli Bewohnerin Zentrum Frauensteinmatt «Ich habe mir schon Gedanken gemacht, in Napoli in einem Altersheim zu leben. Konnte es mir aber nicht vorstellen.»

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April 2015 Frauensteinmatt 17

Anlässe im Zentrum Frauensteinmatt

In Kürze

PersonellesUnsere Jubilare

5 JahrePascal HöltschiHauswirtschaft / Technik und UnterhaltAnita VögtliPflege und BetreuungRita BaltisbergerPflege und BetreuungSonja Jenny-HürlimannPflege und BetreuungClaudia MeierPflege und Betreuung20 JahreUrsula Feusi-JegerKüche

Aus- und Weiterbildungen

Doris Mettler Sachbearbeiterin Personal-wesen

LandliebeAn der diesjährigen Metzgete erstrahlte das Frauenstein-matt in ländlichem Licht: Mit viel Engagement und Fantasie verliehen wir dem ganzen Erdgeschoss eine urchige Atmosphäre.

April 2015

Fr, 17./ab 18.30 Uhr Restaurant Cafe MänibachKulinarischer Themen-Abend zum Motto «Spani-en», begleitet von spani-schen Rhythmen und tänzerischer VorführungGrosses Spanien-Buffet à discretion plus Dessertbuffet, für Gäste CHF 43.00

Mai 2015

So, 10./ab 10.30 UhrSeeblicksaalMuttertagsmatinée mit dem Ensemble «Musica senza Frontiere» mit anschliessendem Mittag-essen

Juni 2015

Sa, 6./ab 14.00 Uhr Zentrum FrauensteinmattSommerfest mit den Dorfspatzen aus Oberägeri, Unterhaltung mit verschiedenen Musikgrup-pen, dem Zauberclown Manu und seiner Partnerin, einer grosse Hüpfburg und kulina-rischem Angebot. Organisation: Zentrum Frauensteinmatt, 1. Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Zug und das Chin- derhus Frauensteinmatt. Es sind alle herzlich willkommen. August 2015

Sa, 1./ab 16.00 Uhr 1.-August-Feier Musikalische Unterhal- tung mit dem Ländlertrio Rickenbacher-Marty.

Grillplausch mit Würsten und Salat, 1.-August-Weggen und feinem Dessert

Oktober 2015

Mi, 14./ab 19.00 UhrRestaurant Cafe MänibachLottomatch mit vielen tollen PreisenDer gesamte Erlös fliesst in den Bewohnerfonds.Es sind alle herzlich eingela-den, mitzuspielen.

SelbstgemaltesUm etwas mehr Farbe in den Korridor unseres Erdgeschos-ses zu bringen, haben die Bewohnenden in der Aktivie-rungstherapie tolle Bilder zum Thema «Bäume und vier Jahreszeiten» gemalt.

Dies ist ein kurzer Einblick in

unsere geplanten Anlässe.

Weitere Anlässe und Details

finden Sie unter:

www.alterszentrenzug.ch

Das gesunde KrautFrühlingsputz für Blut und Gefässe: Der Bärlauch enthält Inhaltsstoffe, die tatsächlich in der Lage sind, eine blutreini-gende und dadurch allge- mein stärkende Wirkung zu entfalten. Das gesunde Kraut wird bei Arteriosklerose, Bluthochdruck oder zur Ent schlackung eingesetzt. Es eignet sich aber auch her-vorragend als kuli narische Gaumenfreude. Martina Maier

JazztöneJazz ist im Zentrum Frauen-steinmatt sehr beliebt. Am Dixieland Jazz Konzert mit den Harlem Rambler Hot 4 waren alle unsere Plätze restlos besetzt und es herrschte eine völlig ausge-lassene jazzige Stimmung.

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AZZ im Fokus April 2015 18 Neustadt

Viel zum Schnetzeln gibts bei diesem alten Rezept. Perfekte Beschäftigung für die Männergruppe vom Neustadt. Wie es zu- und hergeht, wenn Männer rüsten, witzeln und zum ersten Mal im Leben Kartoffeln schälen. Text und Fotos Micha Eicher Einstiegsfoto Brigitte Mathys

«Nie gesehen, dieses Ding»

Schnitz und drunderVorbereiten ca. 50 MinutenKochen ca. 40 Minuten

Zutaten für 4 Personen 3 EL Zucker 1 EL Wasser 5 dl Fleischbouillon 400 g geräucherter Kochspeck 100 g getrocknete Apfelschnitze 800 g Kartoffeln festkochend

Zubereitung+ Zucker und Wasser in einer Pfanne

aufkochen. Hitze reduzieren, bei gelegentlichem Hin- und Herbewegen köcheln, bis ein haselnussbrauner Caramel entsteht. Pfanne von Platte nehmen.

+ Apfelschnitze beigeben und gut mischen.

+ Bouillon dazugiessen+ Kochspeck in Streifen beigeben und

aufkochen. Bei kleiner Hitze zugedeckt

unter gelegentlichem Rühren ca. 45 Minuten schmoren.

+ Kartoffenschnitze zugeben, offen ca. 25 Minuten köcheln bis Flüssigkeit cremig ist.

+ Mit Salz und wenig Pfeffer würzen.

TippDörrobst vor dem Kochen ca. 3 Stunden im Wasser einlegen. Geht auch mit anderem Dörrobst wie z.B. Dörrbirnen.

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Neustadt 19

Traditionelles GerichtSchnitz und drunder ist in verschiedenen Gegenden der Nordwestschweiz bekannt. Früher wurde meist nur ein ganz kleines Stück Speck für den Geschmack mitge-kocht, mehr lag finanziell nicht drin. Für ein ausgewogenes Menü empfiehlt sich ein Salat oder Gemüsedipp als Vorspeise.

Rezepte von früherDie Idee für dieses Rezept stammt aus dem Kochbuch «Zuger Spezialitäten und Lieblings rezepte» von Andrea Kor-ner. Die Fachfrau Aktivierung hat sie bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des

Neustadt gesammelt und in einem Buch zusammen gefasst. Zum Anschauen und Kaufen beim Emp-fang des Zentrums Neustadt für 25 CHF.

Vom Stammtisch zur Kochgruppe«Du hast auch noch nie Rüebli gerüstet, was?» Sechs graumelierte Herren blicken amüsiert zu Leo Haas (75), der sich gera-de mit der Raspel abquält. «Nicht mal in der RS?», fragt ein anderer. «Nein, da hab ich anderes gemacht», sagt Haas und blickt hilfesuchend zu den beiden einzigen Frauen im Raum. Claire Meer und Andrea Korner betreuen die heutige Männerkochrunde. «Wir haben das Re-zept extra ausgewählt, damit sie was zum Schnetzeln haben», sagt Meer.

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20 Neustadt

MännerstammtischViele Aktivierungsangebote sprechen eher die Interessen von Frauen an. Damit die Männer nicht zu kurz kommen, gibts jeden zweiten Monat den «Männerstammtisch». Dort diskutieren wir über typische Män-nerthemen, wie zum Beispiel Eisenbahn, Militär, Wein, Brauerei und vieles mehr.

Die Idee für eine Kochgruppe entstand am Männerstammtisch. «Wir haben re-gelmässige Themenabende», erzählt An-drea Korner. Sie ist Fachfrau Aktivierung im Neustadt und überlegt sich immer wieder Neues, um ihre Schützlinge zu motivieren und zu aktivieren. «Schon länger hatte ich die Idee, eine Männer-kochgruppe ins Leben zu rufen. Als ich den Vorschlag einfach mal so in die Run-de warf, staunte ich selber, wie viele sich meldeten.» Einfach ohne Frauen, denn «die wissen eh immer viel besser, wie das geht», sagt Franz End (87). «Ja, ja, die Frauen, wollen uns sonst alles abneh-men», sagt Ivo Wesemann (82). «Uns geht es viel mehr ums Gesellschaftliche», so End. Alle nicken.

«Nie gesehen, dieses Ding»«Weiss jemand, wie man Kartoffeln schintet?», fragt Claire Meer in die Run-de und hält einen Sparschäler in die Höhe. Einige schütteln den Kopf. Nur zwei wissen es, aber die sind schon mit Schnipseln beschäftigt. Fritz Kopp (93): «Nie gesehen, dieses Ding. Aber ich ver-suchs mal.» Eine kurze Vorzeigerunde. Dann nimmt er den Sparschäler in die Hand – etwas ungelenk noch – doch be-reits wenig später stapeln sich die Kartof-felschalen vor ihm auf dem Tisch. «Mit dem Kochen haben wir alle nicht so Übung, drum ists gäbig wenn wir unter uns sind», sagt End. Walter Homberger (92) protestiert: «Ich kann sehr wohl ko-chen. Ich war 1939 bis 1940 im Welsch-land bei einer Familie. Er war im Dienst und sie im Spital. Da musste ich zwangs-läufig kochen lernen.» Er nascht eine Traube. «Sonst wären wir verhungert.

Das war ein verrücktes Jahr.» Leo Haas schichtet derweil die geschälten Rüebli für den Salat auf einen Teller. «Haha, sieht aus wie die Pyramide von Gizeh», sagt Wesemann. Alle lachen. «Ich habe früher auch gekocht», sagt Haas und schiebt sich ein Rüeblischnitz in den Mund. «Heute bin ich ein Chüngu.» – «Haha, der Haas isst Rüebli», sagt ein anderer. Schallendes Gelächter. Der Ak-tivierungsraum im vierten Stock hat sich zur Lausbubenrunde gewandelt. «Wir haben es immer sehr lustig», bestätigt End. Worüber sie sonst so reden? «Män-nerthemen.» Verstohlenes Schmunzeln. «Die diskutieren wir gerne.» Da darf ein Gläschen Wein zum Essen nicht fehlen. Wie zu guten alten Zeiten.

Gottesdienst im FernsehenAufgrund des Priestermangels ist es in der Kirchgemeinde der Stadt Zug nicht mehr mög- lich, den sonntäglichen Got-tesdienst in den Alterszentren regelmässig zu zelebrieren. Um den Bewohnenden einen Gottesdienst zu ermöglichen, realisieren die Kirchgemeinde der Stadt Zug und das Alters-zentrum Neustadt ein Pilot-projekt, um den Gottesdienst live zu übertragen. Per Video-kamera, die während des Gottesdienstes in der Kirche Gut Hirt eingeschaltet wird, können die Bewohnenden der sonntäglichen Messe künf- tig entweder in einem Gemein-schaftsraum oder in ihrem Zimmer am Fernsehen bei-wohnen. Wir werden das Projekt mit dem Osterfesttags-gottesdienst starten.

Ambros Birrer Kirchenrat der Stadt Zug

In Kürze

Kochrunde für Männer: Beim Schnipseln, Rüsten und Geniessen ist die frohe Herren-runde gerne unter sich.

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Do, 23./ ab 18.00CafeteriaLottomatch mit attraktiven Preisen

Mai

So, 10./ab 14.30CafeteriaMusikalische Unterhaltung zum Muttertag

So, 24./ab 14.30CafeteriaMusikalische Unterhaltung an Pfingsten

Juni

Zuger Chriesizyt mit ver-schiedenen Veranstaltungen

Juli

Je nach Wetter: Ausflug mit dem Dessertschiff

Mi, 1./14.30–15.30 UhrCafeteriaClaudio de Bartolo

August

Sa, 1./ab 08.00Cafeteria1.-August-Brunch

AZZ im Fokus April 2015 Neustadt 21

April

So, 5./ab 14.30CafeteriaEiertütschen mit «Nästli-suechi»

Mo, 6./ab 14.30CafeteriaMusikalische Unterhaltung zum Ostermontag

Anlässe im Zentrum Neustadt PersonellesUnsere Jubilare

5 Jahre Aleksandar NikitovicPflege und Betreuung

Zum Vormerken

So, 25.10.2015

Herbstfest unter dem

Motto «Oktoberfest –

O‘zapft is!»

Fantasieloser Einheitsbrei war gestern. Wer heute unter Schluckproble-men leidet, darf sich dennoch auf appetitliche Speisen freuen.

Text Hans-Peter Heidrich, Küchenchef Zentrum Neustadt Fotos Micha Eicher

Vom Einheitsbrei zur ansprechenden Pürkost

Essen, trinken, schlucken: Für die meis-ten Menschen eine selbstverständliche Sache. Ist jedoch der Schluckvorgang eingeschränkt, hat das massive Konse-quenzen. Die Freude am Essen schwin-det, Angst vor dem Trinken führt zu verringerter Flüssigkeitsaufnahme, un-genügende Nährstoffzufuhr erzeugt Ge-wichtsverlust. Je mehr das Essen verunsi-chert, desto mehr leidet die Lebensqua -

Tagesmenü und die pürierte Variante: Hirschpfeffer, glasierte Marroni, Polenta, Blumenkohl.

In Kürze

li tät. Menschen mit Schluckstörungen sind darum oft auf pürierte Kost ange-wiesen.

Gesund, ausgewogen und schönUm den Schluckvorgang zu vereinfachen, pürieren wir die Speisen und können bei Mangelerscheinungen gleichzeitig die Nahrungsmittelwerte durch Zugabe von Eiweiss, Butter, Rapsöl oder Vollrahm

und Maltodextrin erhöhen. Geeignet sind die meisten Nahrungsmittel, die nicht faserig oder krümelig sind. Pürkost ist auch ernährungsphysiologisch ausgewo-gen: Wir passen sie dem Tagesmenü so-weit wie möglich an und variieren Form, Farbe und Geschmack. Neu können wir nämlich die pürierten Speisen in verschie-denen Formen ansprechend präsentieren. Denn das Auge isst bekanntlich mit. Durchwegs positiv: So sind die Rückmel-dungen von Bewohnenden, Angehörigen und Mitarbeitenden, seit wir der pürier-ten Kost spezielle Beachtung schenken. So bereitet Essen wieder Freude.

Page 22: AZZ im Fokus 1-2015

22 So wars früher

So sahs mal aus: Oberwil von oben.

Es fuhr einst quer durch die Innenstadt: das Zuger Tram.

Chriesiblüten und Lorzentobelbrücke.

Wir freuen uns über Ihre Bilder aus vergangenen Zeiten. Schicken Sie die Fotos an: Alterszentren Zug, Gotthardstrasse 29, 6300 Zug

Page 23: AZZ im Fokus 1-2015

So wars früher 23

So wars früherErinnern Sie sich daran, als in Zug noch ein Tram fuhr? Und dass der alte Bahnhof einst dort stand, wo heute das Zentrum Neustadt ist?

Ungewohnter Anblick: Zug vor grünen Hügeln.

AZZ im Fokus April 2015

Diese Postkarten wurden gesammelt von der

Familie Weber. Eingesandt von Heidi Flühler-

Schacher.

Page 24: AZZ im Fokus 1-2015

AZZ im Fokus

für 2 solche Gutscheine gibt es ein «Täfeli»

Zyt, Pulver, Kapuziner

oder Knopfli

mit Glarus den Eidge -

nossen beigetreten

er war Lehrer Dr. Specht

& auch Tatort-Kom-

missar (I) 13

nie zur St. Galler-

Bratwurst

hat nichts im Heu-

haufen zu suchen

exklusive Mode ist

hoch, resp. Haute

beherrscht auch das

Schachbrett

kürzestes Lachen und

kurze Fläche

soll Gase ableiten und

den Lärm dämpfen

11

noch leben Berggorillas in diesem

Land

5

Heber, Laub oder Knall

sich in die … kriegen 8

Chriesi-gloggä oder Chnüüsocke-

bödäli

geschmack-oder reizlos, langweilig

12

eines seiner Hauptwerke: Der Geliebte der Mutter

(I) 3

lieber Bahn als Pöbel

Baustil vieler ZG Kirchen 1

Autor von Momo (I)

Einsatz total = volle …

kann uns in ver schie-

dene Richtungen mitreissen

schöner als die Ente

ZG Alt- Landschrei-

ber (V) 7

Roter Faden,

Handlungs-gerüst von

Roman/Film 10

nahe bei Österreich, im Zürisee

& an Flüssen

er macht häufig die

Musik

seit fast 30 J. Eid- genossen

(Akz., nicht ganz korrekt)

auch unsere Gesell-

schaft ist es 6

der Hit, der Hammer, (eigentlich der Nagel)

4

mit Che am Piano und mit

Schnüfeli im TV 9

Männer können es in Kursen

lernen2

I = Initialen

April 2015AZZ im Fokus 24 Spiel und Spass

Mitmachen und gewinnen: Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir einen Gutschein im Wert von 50 Franken, einzulösen in einem unserer Haus-Cafés. Senden Sie das Lösungswort mit Angaben Ihres Namens und Ihrer Adresse bis 31. August 2015 an: AZZ Alterszentren Zug, Zentrale Dienste, Gotthardstrasse 29, 6300 Zug.

Gut zu wissen.

Rätselautor Edy Hubacher

Lösungswort:

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

AZZ Alterszentren Zug Gotthardstrasse 296300 ZugTelefon 041 769 29 [email protected]

Zentrum Frauensteinmatt Frauensteinmatt 16300 ZugTelefon 041 769 27 [email protected]

Zentrum Herti Hertizentrum 76303 ZugTelefon 041 729 64 [email protected]

Zentrum Neustadt Bundesstrasse 46300 ZugTelefon 041 725 38 [email protected]

Foto

zV

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Fitness für Körper und GeistSie möchten Ihre Konzentrations- und Merkfähigkeit verbessern? Sie wollen Ihre Denkleistung und Koordination fördern? In den Kursen der Pro Senectute lernen Sie mit gezielten Übungen Ihr Gedächtnis zu stärken und Ihren Körper zu kräf - tigen und steigern so Ihr Wohlbefin-den.

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Kreuzworträtsel-Lösungswort Ausgabe November 2014: HitparadeWettbewerbsgewinnerin: Alice Odermatt, Zug