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1 B 1387 E Blätter zur Förderung der Allgäuer Alpwirtschaft Nr. 1 Jan. 2020 Immenstadt/Allgäu 72. Jahrgang Alpe Kammeregg am Grünten tiefverschneit – der Wächter des Allgäus ist im Winter ein Eldorado für Tourengeher und im Sommer für Wanderer. Die touristische Erneuerung wird kontrovers diskutiert und man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Wie es sich beim Runden Tisch zum Volksbegehren zeigte – gegenseitiges Zuhören ist wichtig! Bei allen Entwicklungen, die das Neue Jahr bringt – das Allgäu lebt von einer ausgeglichenen Balance zwischen Na- tur, Tourismus und Land(Alp)wirtschaft/Jagd&Forst. Die Alpwirtschaft sollte keinen Schaden nehmen! Dies verlangt auch einen schärferen Umgang mit dem Wolf, der sich in Deutschland rasant vermehrt. Deutlich geschädigt sehen sich derzeit viele bergbäuerliche Betriebe im Ober- land, die eine schmerzhafte und nicht zu kompensierende Kürzung der Ausgleichszulage hin- nehmen mussten. Wie es mit der Agrarpolitik und damit den so wichtigen Förderungen nach dem Brexit weitergeht, wissen indes am ehesten die Sterne… unser neuer Terminkalender für 2020 steht jedenfalls fest! Den haben wir in dieser Ausgabe abgedruckt (s. Seite 11). Auch, Tier-, Natur- und Klimaschutz werden im nächsten Jahr wohl wieder die Debatten bestimmen. Diese Debatten können und müssen wir offensiv führen, die Alpwirtschaft kann stolz auf ihre Leistungen sein. Ihnen und Ihren Familien einen guten Start ins neue Jahrzehnt!

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B 1387 E

Blätter zur Förderung der Allgäuer Alpwirtschaft

Nr. 1 Jan. 2020Immenstadt/Allgäu72. Jahrgang

Alpe Kammeregg am Grünten tiefverschneit – der Wächter des Allgäus ist im Winter ein Eldorado für Tourengeher und im Sommer für Wanderer. Die touristische Erneuerung wird kontrovers diskutiert und man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Wie es sich beim Runden Tisch zum Volksbegehren zeigte – gegenseitiges Zuhören ist wichtig! Bei allen Entwicklungen, die das Neue Jahr bringt – das Allgäu lebt von einer ausgeglichenen Balance zwischen Na-tur, Tourismus und Land(Alp)wirtschaft/Jagd&Forst. Die Alpwirtschaft sollte keinen Schaden nehmen! Dies verlangt auch einen schärferen Umgang mit dem Wolf, der sich in Deutschland rasant vermehrt. Deutlich geschädigt sehen sich derzeit viele bergbäuerliche Betriebe im Ober-land, die eine schmerzhafte und nicht zu kompensierende Kürzung der Ausgleichszulage hin-nehmen mussten. Wie es mit der Agrarpolitik und damit den so wichtigen Förderungen nach dem Brexit weitergeht, wissen indes am ehesten die Sterne… unser neuer Terminkalender für 2020 steht jedenfalls fest! Den haben wir in dieser Ausgabe abgedruckt (s. Seite 11). Auch, Tier-, Natur- und Klimaschutz werden im nächsten Jahr wohl wieder die Debatten bestimmen. Diese Debatten können und müssen wir offensiv führen, die Alpwirtschaft kann stolz auf ihre Leistungen sein. Ihnen und Ihren Familien einen guten Start ins neue Jahrzehnt!

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In Brüssel gäbe es derzeit noch keine kon-kreten Entscheidungen, so die Einschätzung des langjährigen Kenners der europäischen Agrarpolitik Dippold, „diese werden wohl erst unter deutscher Präsidentschaft gefällt (2. Jahreshälfte 2020)“. Bayern trete mit gan-zer Kraft für eine weitere Verbesserung der Umschichtungsprämie ein und man könne sich auch eine Degression und Kappung bei großen Betrieben vorstellen. Auf die ersten Hektare soll noch etwas draufgelegt werden. „Bayern will mindestens das Budget für die ersten Hektare verdoppeln.“ Bislang lag die Grenze bei 46 ha, sie wird vermutlich auf 63 ha raufgehen. Die Verbindung mit einer Degres-sion und Kappung führt jedoch zu schweren Diskussionen innerhalb der Landwirtschaft. Die Chancen für eine höhere Umverteilung stünden gut, meint Dippold. Aktuell werde in Berlin an einem nationalen Strategieplan für die erste und zweite Säule gearbeitet. Wich-tig sei, so Dippold, dass hier auch regionale Spielräume erhalten bleiben. „Eine nationale Harmonisierung würde die Möglichkeiten für Bayern einschränken.“ Man müsse aber bei allen Maßnahmen nachweisen, dass sie sich an den Zielen der GAP orientieren. Alles steht und fällt mit der Finanzausstat-tung. Durch den Austritt Großbritanniens werden die Mittel knapper, dabei muss die EU zusätzlich neue Herausforderungen meistern wie Verteidigungsaufgaben, Stär-kung der Wettbewerbsfähigkeit und Inno-vationskraft. Die Direktzahlungen in der ersten Säule sollen um 4 % gekürzt werden, die Zahlungen der zweiten Säule (Agrarum-

weltmaßnahmen, Regionalentwicklung) um 15 %. Bayern werde, solange es geht, kämp-fen für den Erhalt der Direktzahlungen und eine bessere Förderung der ersten Hektare. Man dürfe nicht vergessen, so Dippold, 40 % des Gewinns erzielen bayerische Landwirte durch Direktzahlungen. Ein Minus von 4 % hier bedeutet 40 Millionen € weniger für Bayern. 15 % in der zweiten Säule bedeutet 30 Millio-nen € weniger für Bayern. Deutschland hat als einziger Mitgliedsstaat die Direktzahlungen bislang vollkommen ent-koppelt. Das Greening und Cross-Complian-ce wird es zwar nicht mehr geben, aber durch Einführung sogenannter „Konditionalitäten“ werden die Auflagen zum Erhalt der Gelder wohl eher noch zunehmen. Die Einkommens-wirkung der Direktzahlungen werde auf jeden Fall sinken, so die Einschätzung. Problematisch sieht man in München auch die Definition des „echten“ Landwirts. Nur Haupterwerbsbetriebe würden unter Um-ständen zukünftig noch die EU Gelder er-halten. „Das wird ein Bürokratiemonster, da können wir nicht mitgehen!“ Bayern hat einen Nebenerwerbsanteil von 60 % außerdem ha-ben viele Betriebe zusätzliche Einkommens-standbeine entwickelt. „All diese Betriebe müssen ihre Beihilfefähigkeit behalten.“ Man erwartet, dass die neue GAP erst zum Jahr 2023 starten kann. Bis dahin brauche es vernünftige Übergangsregelungen, damit die bewährten Förderprogramme lückenlos fort-geführt werden können. Für das bayerische Kulap stehen im nächsten Jahr 292 Millionen € für 1 Mio. ha auf rd. der

Aktuelles aus der Agrarpolitik

Über die Weiterentwicklung der europäischen Agrarpolitik, des Kulturlandschafts-programmes (KULAP) und der Einzelbetrieblichen Investitionsforderung wusste Anton Dippold vom StMELF anlässlich des letzten Treffens der Arbeitsgemein-schaft Bayerischer Bergbauern (ARGE) zu berichten.

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Hälfte aller bayerischen Betriebe zur Verfü-gung. Dies sei ein finanzieller Kraftakt, doch „zum Glück geht es Bayern noch gut“. Be-stehende Maßnahmen werden fortgeführt, es kommen aber neue hinzu, zum Beispiel eine Fruchtfolgevariante mit sichtbaren Blühpflan-zen, die Förderung von Altgrasstreifen oder Neuanlage von Landschaftsstrukturen. Es werden auch 50 Wildlebensraumberater (1 je ÄELF) angestellt, die ein positives Grundver-ständnis für die Landwirtschaft haben. Inter-essant auch für Bergbauern könnte die neue Maßnahme B19 sein. Im Bereich der Einzelbetrieblichen Investiti-onsförderung (EIF) wird vor dem Hintergrund

der neuen Düngeverordnung die Förderung von Güllelagerräumen wieder mit hineinge-nommen und das Investitionsvolumen wird von 400.000 auf 800.000 € wieder angeho-ben, Bedingung max. 2,0 GV /ha. Egal wie es auf EU-Ebene weitergeht, Bayern wird - davon darf man ausgehen - das ma-ximal mögliche tun, um seine Betriebe auch in Zukunft zu erhalten. Damit auch mehr Ver-ständnis und Wertschätzung für die Landwirt-schaft in der Gesellschaft erreicht wird, soll es 5 Mio € geben für Informationskampagnen („modern“, „frech“, „provokant“) und für Begegnungen zwischen Landwirt und Ver-braucher. -mh-

Alp. Wirtschafft.Partner

Alpwirtschaft vom Feinsten gab es bei der Österreichischen Alpwirtschaftstagung in Vorarlberg zu erleben

„Gott sei Dank gibt es noch genügend Leu-te, die in der Alpwirtschaft arbeiten wollen und harte Arbeit nicht scheuen.“, so der Obmann des Vorarlberger Alpwirtschafts-vereins Josef Türtscher, der in Mellau rund 200 Gäste begrüßen durfte. Zur diesjähri-gen „Leistungsschau“ der österreichischen Alpwirtschaft hatten das Amt der Vorarlber-ger Landesregierung und der Vorarlberger Alpwirtschaftsverein eingeladen. Den wohl kürzesten Weg zur Anreise hatte sicher die Allgäuer Delegation, die sich von den Leis-tungen, aber auch von den Sorgen und Nö-ten der Alpwirtschaft bei den Vorarlberger Nachbarn ein Bild machen konnten. Zu den Herausforderungen gehört die Sorge um den zukünftigen Almbestoß, die Nachwe-hen des aktuellen Winters mit zahlreichen Lawinenschäden, das Haftungsurteil von Ti-

rol und die anhaltende Sorge, dass der Wolf sich dauerhaft ansiedelt.Der Obmann der Almwirtschaft Österreich, Ing. Erich Schwärzler, berichtete mit Blick auf die Haftungsdiskussion, in Österreich sol-le die Eigenverantwortung bei Unfällen auf Almen zukünftig gestärkt werden. Er sprach sich weiterhin für eine Regulierung des Wol-fes aus. „Wenn man die Alpwirtschaft erhal-ten will, muss man auch deren Leistungen honorieren“, in der neuen GAP müsse es mehr Geld geben für die Alpwirtschaft. Die Wertschöpfung für die Betriebe müsse zu-dem verbessert werden, „alpwirtschaftliche Produkte haben einen besonderen Wert“, Schwärzler sprach sich für eine spezielle Kennzeichnung aus. Landeshauptmann Mag. Markus Wallner, konnte berichten „keine unserer Alpen in

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Vorarlberg wurde bislang aufgegeben“. Ziel der Landespolitik sei, gleiche Lebensverhält-nisse in der Stadt und auf dem Land zu schaf-fen. Deswegen unterstütze das Land auch die Alpwirtschaft. Er begrüßte ausdrücklich die neue Haftungsregelung. Die Vorarlber-ger Landespolitiker machen übrigens einmal jährlich alle zusammen eine alpwirtschaftli-che Exkursion, „dies fördert das gegensei-tige Verständnis enorm“, so der Chef der Landesregierung.

Alpwirtschaft in VorarlbergIng. Martin Rusch, vom Amt der Vorarlber-ger Landesregierung, skizzierte die Eckda-ten der Vorarlberger Alpwirtschaft. In Vorarlberg werden 39.569 Tiere auf 519 bewirtschafteten Alpen mit zwei 32.324 ha Alp-Futterfläche geälpt und von rd. 987 Älp-lerinnen und Älplern versorgt. Das Land hat insgesamt 3.154 Haupterwerbsbetriebe und mit 71.464 ha LF. 61 % der Alpen befinden sich im Bezirk Bregenz, wozu auch der Bre-genzerwald gehört. 23.778 Stück Jungvieh bilden die Haupt-masse des geälpten Viehs. Stolz ist man in Vorarlberg auch noch auf die 8.486 geälp-ten Milchkühe, „die müssen wir unbedingt erhalten“, so Martin Rusch. Hinzu kommen 2.171 Mutterkühe, 933 Pferde, 3.244 Schafe und 975 Ziegen. Ca. 3 % der Tiere kommen aus Deutschland, aus der Schweiz nur noch 2 %, nachdem dort aufgrund der TBC-Pro-blematik der Alpenweideviehverkehr stark eingeschränkt und die Alpungs-Prämien ver-doppelt wurden. Dies hat sich vor allem im Montafon bemerkbar gemacht. Aktuell wird 90 % des Jungviehs in Vorarlberg geälpt, von den Milchkühen ist jede dritte im Sommer auf einer Alpe. Bei den Rassen dominiert das Braunvieh (72%), daneben auch Fleck-vieh (10 %), Red Holstein (10%), Original Braunvieh(4%) und Grauvieh (1,7%). Die Er-schließungssituation kann als gut bezeichnet

Neues Haftungsgesetz in Österreich Der Nationalrat hat im Sommer, als Reaktion auf das Kuh-Urteil in Tirol, ein neues Haf-tungs-Änderungsgesetz 2019 verabschiedet, wobei die neuen Bestimmungen nun neben dem Gefahrenpotenzial der Tiere und der Zumutbarkeit von Sicherungsmaßnahmen vor allem auch die vom Geschädigten zu erwartende Eigenverantwortung betonen. Der Halter der Weidetiere hat demnach jene Maßnahmen umzusetzen, die angesichts der Gefährlich-keit der Tiere und der ihm zumutbaren Möglichkeiten sowie unter Berücksichtigung der er-wartbaren Eigenverantwortung der Besucher von Alm- und Weideflächen geboten sind. Die Einfriedung und Abzäunung von Almflächen soll nur die Ausnahme und nicht die Regel sein.

Neugieriges Alpvieh der Alpe Wurzach beobach-tet die vorbeiziehenden Wanderer.

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werden: 80 Alpen sind nicht über eine Straße erreichbar.Klassisch in Vorarlberg ist die sogenannte Drei-Stufen-Wirtschaft, eine Bewirtschaf-tungsform, die bis heute praktiziert wird. Im jahreszeitlichen Kreislauf ziehen die Familien im Frühling mitsamt ihrem Vieh auf das Vor-säß/Maisäß und etwa Anfang Juli noch ein-mal weiter auf die Alpe. Im September keh-ren sie auf gleichem Wege wieder zurück.

Europaweit einmalig ist der hohe Anteil an Sennalpen. Bereits seit dem 12. Jahrhundert wurde in den Sommermonaten auf alpinen Höhenlagen „Sura Käs“ hergestellt. Dessen Produktion hat sich im Montafon bis heute gehalten. Das „Fettsennen“ zur Erzeugung von Bergkäse ist seit dem 17. Jahrhundert gebräuchlich, aktuell auf 132 Alpen und Vor-säßen. Wie auch in Deutschland ist ihre Zahl stark zurückgegangen, 1928 gab es noch 346 und im Jahr 2008 noch 152 Sennalpen. Produziert werden heute jährlich rund eine

halbe Million Kilogramm Alpkäse.Die Ausbildung- und Personalsituation kann in Vorarlberg als sehr gut bezeichnet wer-den. Bei den angestellten Älplern dominie-ren die 21-30 Jährigen. Viele kommen aus Deutschland. Seit 1951 gibt es eine staat-liche (!) Prämie für Jugendliche/Kleinhirten. Bei sogenannten Alppflegetagen werden die Schulen mit eingebunden, so dass die Schüler einen frühzeitigen Zugang und Ver-ständnis für die Alpwirtschaft bekommen.

Am zweiten Tag der Tagung wurden die Alpen von Damüls, Auf bis Mellau besucht. Glück hatten die Wanderer, denn das Her-einbrechen der Gewitter konnte man tro-cken im großen Alpstall der Alpe Mittelar-gen überstehen. Es ist die größte Sennalpe im Bregenzerwald. Die Sennalpe wird mit Fremdpersonal (ein Kuhhirte, ein Jungrin-der Hirte, zwei Kleinhirten und einer Köchin bewirtschaftet. Den Alpkäse macht Michael Feuerstein, ihm steht Zusenn Jodok Geiger (15 Jahre) zur Seite. Es sei überhaupt kein Problem einheimische Jugendliche für die Arbeit auf der Alpe zu gewinnen, betont

Rund 200 Teilnehmer fanden sich bei regneri-scher Wetterlage auf der 1500 - 2100 m hoch gelegenen Alpe Uga ein. Auf 176 ha (von insge-samt 356 ha) weiden hier 60 Kühe, 80 Rinder und 5-6 Pferde. Dazu noch Ziegen und Hühner. „Wir sind durch die Waliser besiedelt worden.“ Nach dem alten Waliser-System werden die Weiden gemeinschaftlich bewirtschaftet, die sieben Alp-hütten sind im Privateigentum.

Senn Michael Feuerstein mit Zusenn Jodok Gei-ger (15 Jahre) auf der Alpe Mittelargen.

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Bericht vom Lehrgang für Alpbewirtschafter

Wolfgang Natterer vom AELF Kempten gab aktuelle Informationen zum Bayeri-schen Kulturlandschaftsprogramm (KULAP), zum Vertragsnaturschutzprogramm (VNP), zur Ausgleichszulage und zu Flächenänderungen

Bei den Agrarumweltmaßnahmen KULAP und VNP beginnt die Antragstellung 2020 am 07.1.2020 und dauert bis 28.02.2020. Dabei wird es eine Neuantragstellung nur für folgende Maßnahmen gebenP B10-ökologischer LandbauP B19-extensive Grünlandnutzung (1,0 GV/

ha) = neue Maßnahme P B40-artenreiches GrünlandP B41-Schnittzeitpunkt 1. JuliP B57-StreuobstBei allen übrigen Maßnahmen ist im Zeit-raum vom 07.01.2020 bis 28. Februar 2020 nur eine Verlängerung bestehender Anträge bis zum 31.12.2022 möglich.

Für die Maßnahme B10-Ökologischer Land-bau im Gesamtbetrieb gelten die Verpflich-tungen: Einhaltung der EU-Öko-VO im Ge-samtbetrieb und Einhaltung von mind. 0,3 GV/ha Hauptfutterfläche. Hierfür gibt es weiterhin 273 €/ha Prämie für Grünland und Acker, bei Umstellung (in den ersten 2 Jah-ren) 350 €/ha. Eine Neuantragstellung ist auch möglich bei der neu eingeführten B19-Extensive Grünlandnutzung für Rauhfutterfresser. Hier dürfen max. 1,0 GV/ha LF gehalten werden (mind. 0,3 RGV/ha LF), auf mineralische Dün-gung (außer im Ökolandbau zugelassene) muss verzichtet werden, ebenso auf flächen-deckenden, chemischen Pflanzenschutz. Die

Alpmeister Matthias Kohler. Das Land Vor-arlberg unterstützt das Hirtenwesen durch Übernahme der Sozialversicherung. Die Jugend ist, trotz eines beschwerlichen und langen Arbeitstages während der Alpzeit mit Begeisterung dabei. Im Herbst laufen die Kü-he bis nach Schwarzenberg, „das ist der Kick des ganzen Sommers“. Für die Jugendlichen sei die Zeit auf der Alpe eine Ausbildung, eine Art Lebensschule und „jeder ist stolz hier auf der größten Sennalpe Vorarlbergs arbeiten zu dürfen“. Nicht ganz so einfach sind die Weiderechtsbesitzer zu motivieren, wenn es z.B. um die Unkrautbekämpfung, Zäunung oder Schwendmaßnahmen geht. Von ihnen wird je geälpter Kuh 5 Stunden Arbeitsdienst auf der Alpe erwartet.

Am dritten Tag der Tagung wurden noch Alpen im Gemeindegebiet Bezau besucht. Die Fotos auf unserer Internetseite www.alp-wirtschaft.de geben weitere Eindrücke von dieser Tagung und den Exkursionen. -mh-

Alpe Kassa Wildmoos

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Prämie liegt bei 220 €/ha und für Alpflächen bei 80 € /ha LF (wie bei B22).Allgemein gilt ab 2015 für die Betriebszweig-bezogenen Maßnahmen B10, B19 bis B23, dass die EU bei neuen Verträgen den Ver-zicht auf die Rückforderung der Förderung auf Flächen erlaubt, die vor Ende der Lauf-zeit aus dem Betrieb abgegangen sind, z. B. durch Pachtrückgabe, dies bedeutet, faktisch sind keine Pachtverträge mit gleicher Laufzeit wie KULAP mehr notwendig. Allerdings kann es Rückforderungen geben für Eigentums-flächen, die nicht mehr als Grünland genutzt werden.Bei der bisher schon eingeführten Ku-lap-Maßnahme B20/B21-Extensive Grünland-nutzung für Raufutterfresser ist keine Neuan-tragstellung möglich, nur eine Verlängerung bestehender Maßnahmen um 3 Jahre. Die Prämienhöhe bleibt, der Mindest-GV Besatz beträgt 0,3 RGV /ha. Werden die GV-Gren-zen von 1,4 bzw. 1,76 GV/ha überschritten, kommt es zu einer Kürzung der Förderung um 10 % bei GV-Überschreitung bis 5 %. Bei 5% bis 25 % Überschreitung erfolgt eine Kürzung der Förderung um 30 %. Bei wieder-holter Überschreitung kann die Kürzung auf 50 bis 100 % erhöht werden, d.h. die Bewil-ligung der Förderung wird u.U. aufgehoben mit kompletter Rückforderung der Förde-rung. Tipp: Falls in der Vergangenheit (2015 bis 2019) bereits GV-Überschreitungen vorla-gen, sollte die Verpflichtung 2020 nicht mehr verlängert werden.Für die B22/B23-Extensive Grünlandnutzung für Raufutterfresser auf Alpen gilt fast das glei-che (Verzicht auf mineralische Düngung auf der Alpe, kein flächendeckender Einsatz von Pflanzenschutz und max. 1,4 GV/ha LF (B22) bzw. 1,76 GV/ha LF (B23)), mit dem Unter-schied, dass im Gesamtbetrieb (Alpe) mind. 0,1 RGV/ha LF aufgetrieben werden müssen, und alle gemeldeten Lichtweideflächen sind mindestens 1 x im Jahr zu beweiden. Die Prä-

mien liegen auch hier auf der Höhe der Vor-jahre, das heißt bei 80 €/ha (1,40 GV/ha) bzw. bei 55 €/ha (1,76 GV/ha). Wichtig auch hier, wer eine Alpe neu pachtet, für den ist keine Neuantragstellung möglich. Er könnte, wenn weniger als 1 GV/ ha aufgetrieben werden, lediglich B19 neu beantragen. Die B52-Behirtungsprämie bleibt, auch hier keine Neuantragstellung möglich, nur Ver-längerung bestehender Maßnahmen um 3 Jahre. Die Konditionen und Prämien sind wie bisher. Auflagenüberschneidung: Flächen im Öko-flächenkataster, in Naturschutzgebieten oder Wasserschutzgebieten sind nicht förderfähig, wenn deren Auflagen ähnlich oder gleich sind wie bei KULAP. Zum Beispiel eine Auflage, Hochstämme zu pflanzen als Ausgleich für Stallbau, dann gibt es keine Förderung über B57-Streuobst. Oder ein Verbot der mine-ralischen Düngung im Wasserschutzgebiet Zone I oder im Naturschutzgebiet, dann gibt es keine Förderung mit Maßnahme B19, B20 bzw. B21-extensive Grünlandnutzung.

Das Vertragsnaturschutzprogramm ist derzeit gut mit Mitteln ausgestattet. Die Extensive Weidenutzung naturschutzfachlich wertvoller Lebensräume wird bei Beweidung von Talflä-chen (H31) mit 310 €/ha und die Beweidung von Alpflächen (H32) mit 150 €/ha gefördert. Eine Neuantragstellung ist hier möglich.

Die Ausgleichszulage soll ein Ausgleich für schlechte Ertragsbedingungen darstellen im Berggebiet, benachteiligten Gebiet oder in spezifischen Gebieten. Förderfähig sind nun (WTO-Vorgabe) alle Kulturen. Die Mindest-betriebsgröße muss 3,0 ha LF (in Bayern) betragen. Die Förderhöhe bestimmt sich abhängig von der Ertragsmesszahl der land-wirtschaftlich genutzten Flächen des Betrie-bes. Dieser muss mindestens fünf Jahre vor Antragstellung bewirtschaftet worden sein.

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Wölfe - Aktuelle Wolfszahlen der Bundesländer liegen vor

Für das Jahr 2018/19 sind in Deutschland 105 Wolfsrudel, 25 Wolfspaare sowie 13 sesshafte Einzelwölfe bestätigt (Stand vom 2.12.2019). Im vorhergehenden Moni-toringjahr 2017/18 wurden 77 Rudel, 40 Paare und 3 Einzelwölfe nachgewiesen.

Diese Zahlen gehen aus neuen Erhebungen der Bundesländer hervor (siehe www.dbb-wolf.de). Nach Hochrechnungen des Deut-schen Jagdverbands (DJV) lebten im Frühjahr 2019 etwa 1300 Wölfe in Deutschland. Die genaue Gesamtanzahl der in Deutschland lebenden Wölfe könne jedoch nicht seriös

angegeben werden, so die Bundesregierung, da das Monitoring der Länder auf Rudel, Paa-re und Einzeltiere ausgerichtet sei. Das Wolfsvorkommen konzentriert sich wei-terhin auf Sachsen (Lausitz), Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Zum ersten Mal konnten

Die Förderbeträge belaufen sich auf 50 bis 200 €/ha bei mehr als 65 % Grünland. Bei einer Durchschnitt-EMZ von weniger als 3100 Punkten, bei Flächen über 1000 m und für Alpen wird weiterhin der Höchstbetrag von 200 €/ha ausbezahlt. Werden 3700 EMZ Punkte im Betriebsdurchschnitt erreicht, liegt der Auszahlungsbetrag nur noch bei 50 €/ha. Dies trifft viele Betriebe im Oberland ganz empfindlich, die seit 2015 von der über die Gemarkung gemittelten Durchschnitts-EMZ profitiert haben, obwohl ihre Flächen ver-gleichsweise gut zu bewirtschaften sind. In-sofern ist das neue System etwas genauer. Ob es gerechter ist, sei dahin gestellt. In den höheren Lagen des Allgäus müssen viele nun Einbußen in Höhe von mehreren tausend Euro/Jahr hinnehmen. Das sind empfindliche Kürzungen, die die bergbäuerlichen Betrie-be nicht kompensieren können. Große Betriebe erhalten jetzt weniger Aus-gleichzulage, es erfolgt eine Kürzung der Prämien ab 75 ha. Ab dem 75. ha erfolgt eine Kürzung je ha um 35%, ab dem 150. ha um 65% und ab dem 250. ha gibt es keine weitere Ausgleichzulage mehr. Ausgenom-men sind Gemeinschaftsalmen und Genos-

senschaftsalpen, weil hier die Skaleneffekte kaum zum tragen kommen, daher erfolgt hier die Degression auf dem Niveau des Ein-zel-Mitglieds.

Wer bei seinen bewirtschafteten Flächen Än-derungen anzumelden hat, kann das ab Mit-te Dezember in IBALIS tun. In schwierigen Fällen ist es sinnvoll, Flächenänderungen zu-sammen mit dem Sachbearbeiter des AELF vorzunehmen, v. a. bei sehr großen Feldstü-cken, bei Feldstücksteilungen oder bei Zu-gängen von Flächen, die an Betriebsflächen angrenzen. Dies sollte möglichst vor der Mehrfachantragsstellung, die voraussichtlich Ende März 2020 beginnt, erledigt werden.

Wer zum ersten Mal eine Alpe pachtet (Be-triebsneugründung), soll sich bei geplanter VNP-Antragstellung unbedingt noch im Ja-nuar beim AELF melden, wegen Betriebs-nummernvergabe, Flächenerfassung und VNP-Antragstellung. Die Untere Natur-schutzbehörde muss hier ja eingebunden werden. Für die Mehrfachantragstellung ist Deadline im März. -mh-

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zudem in den Bundesländern Baden-Würt-temberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-West-falen und Schleswig-Holstein jeweils einzelne standorttreue (territoriale) Wölfe bestätigt werden. Weitere Vorkommen wurden in Thüringen und auch mittlerweile in Bayern nachgewiesen. Hier gibt es in insgesamt 4 Territorien mit aktuell 1 Rudel (Veldensteiner Forst), 1 Paar (Grafenwöhr) und 2 territorialen Einzeltieren in der Rhön und im Bayerischen Wald. Bei dem Rudel wurde „Reproduktion bestätigt“, mit insgesamt 5 Welpen.Die Anzahl der Totfunde ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Waren es im Monitoringjahr 2017/2018 noch 61 tote Tiere, so sind nun 99 Totfunde von den Bun-desländern an die DBBW gemeldet worden. Mehr als die Hälfte der 83 durch den Verkehr getöteten Wölfe waren Welpen. Die Zahl der illegalen Tötungen ist von 6 auf 8 gestiegen.

Wieviel kostet der Wolf dem Steuerzahler?Die Länder gaben nach Angaben des BfN für Präventionsmaßnahmen 2,4 Mio. Euro im Jahr 2018 aus. Zu den weiteren Kosten, z.B. des Monitorings gibt es keine offiziellen Zahlen. Eine interessante Studie hat jedoch Dr. Nina Krüger vom Deutschen Jagdverband (DJV) im März 2019 veröffentlicht. Demnach beziffert man die Wolfskosten, die Deutsch-landweit im Zusammenhang mit der Rück-kehr des Wolfes im Jahr 2018 aufgewendet wurde, mit mindestens 4,4 Millionen Euro, soweit offizielle Zahlen vorliegen. Nur Bayern und Niedersachsen weisen jedoch z.B. Ver-waltungs- bzw. Personalkosten explizit aus. In den meisten anderen Bundesländern werden die Kosten für das Monitoring und Personal nicht erfasst, dass sie dem Wolf zugeordnet werden können. Wenn aber ein Land wie Bay-ern mit nur zehn Wölfen schon 288.000 Euro für Personalkosten ausgibt, so die Autorin, wieviel mag es dann in Sachsen oder Bran-denburg sein?

Auch der Bund lässt sich die Wolfsprävention etwas kosten. Nach Angaben des Bundesmi-nisteriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) können Wanderschäfer, die mit ihren Herden durch Wolfsgebiete ziehen, eine För-derung für Maßnahmen zum Schutz gegen den Wolf beantragen. Für das so genannte ‚Bundesprogramm Wolf‘, stehen ab Juli 1,05 Millionen Euro zur Verfügung.In Zukunft werden die wolfsbedingten Aus-gaben weiter steigen. Nach Schätzungen des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL) würde sich bei einer deutschlandweiten Ausbreitung des Wolfes ein zusätzliche Materialbedarf für die Absicherung mit Herdenschutzzäunen von rund 26.500 km Zaun mit Investitionskosten von etwa 16,4 Millionen Euro deutschland-weit (nur Schafhaltung ! ) ergeben. Für eine deutschlandweite Absicherung würden rund 17.150 Herdenschutzhunde benötigt. Die An-schaffungskosten hierfür würden etwa 51,4 Millionen Euro betragen.Und wofür das Ganze? Für den DJV sticht da ein weiteres Detail ins Auge. Dort wo mit Abstand am meisten für den Herdenschutz ausgegeben wird – in Brandenburg und Nie-dersachsen – gibt es auch die meisten Risse an Nutztieren. Ein Hinweis darauf, dass sich Herdenschutz nicht so umsetzen lässt, dass er Weidetiere tatsächlich flächendeckend vor Wolfsattacken schützt. Immerhin hätten es zwei Wölfe in Hessen nicht nur aus ihrem Gehege, sondern auch aus dem Wildpark, in dem sie gehalten wurden, geschafft und dies trotz meterhoher, stromführender Zäune. Hunger oder Langeweile machen offenbar auch den dümmsten Wolf erfinderisch genug, um menschlich erdachte Hindernisse früher oder später zu überwinden.Wir dürfen gespannt sein, wie es 2020 weiter geht. Für das Frühjahr 2020 prognostiziert der DJV knapp 1.800 Wölfe in Deutschland. -mh-

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Allgäuer Alpgenuss

Einladung zum Alpgenuss-Stammtisch

Es ergeht eine herzliche Einladung an alle Allgäuer Alpgenuss Partneralpen Bewirt-schafterinnen und Bewirtschafter zu unse-rem 6. Allgäuer Alpgenuss-Stammtisch am 28.01.2020 ab 17.00 Uhr in der Brauerei Schäffler in Missen-Wilhams. Wir beginnen mit einer Brauereiführung im Schäffler Bräu und möchten Euch anschließend in geselli-ger Runde über folgende aktuelle und inter-essante Themen informieren:

• Ab 19.30 Uhr: Haftungsproblematik – wer haftet im Ernstfall?

• Interessante ausgewählte Allgäuer Alpge-nuss Kooperationen und Projekte

• Allgemeine Vereinsinformationen & ge-mütliches Beisammensein.

Natürlich bleibt genügend Zeit zum Huigarte und für den Austausch untereinander.Mir fruiet is auf uib! D´Vorstandschaft

Neue Förderung für Sensoren für mehr Tierwohl

Mit dem Bayerischen Sonderprogramm Landwirtschaft Digital (BaySL Digital) soll der Einsatz von innovativer Technik in der Landwirtschaft vorangebracht werden.

Im BaySL Digital Teil D werden Sensorsyste-me rund um Tiere gefördert. Dazu gehören Schrittzähler (Pedometer), Wiederkausenso-ren und auch GPS-Ortungssysteme. Der Ein-satz von Ortungssystemen bei Rindern in der Alpwirtschaft ist noch in den Kinderschuhen. Wer sich für diese Ortungssysteme interes-siert, findet in der Liste der förderfähigen Pro-dukte auch Anbieter wie „Alpentracker“ und „qtrack“, die sich auf Weideortung von Rin-dern, Schafen und Ziegen spezialisiert haben.Auf Alpen können solche Ortungssysteme die Kontrolle des Viehs durch den Hirten natürlich nicht vollständig ersetzen. Aber das Vieh-Nachschauen bindet einen großen Teil der Arbeitszeit, vor allem bei weit aus-einander liegenden Weidebereichen. Die körperlich anstrengende Arbeit wird durch den Einsatz eines Ortungssystems erleich-tert. GPS-Ortungssysteme erlauben die kon-tinuierliche Kontrolle über den Aufenthalt

und Bewegungsmuster des Viehs. Auffällig-keiten durch Klauenprobleme, Versteigen in unzugängliche Bereiche und Überwachung bei Nebel, Ausbrüchen usw. werden besser beherrschbar. Auch Unruhen werden auf-gezeichnet. Das kann in Zusammenhang mit einer eventuellen Anwesenheit eines Wolfes wertvolle Hinweise geben. Aufgrund der weiten Verbreitung von Navi-gationssystemen ist deren Preis und Strom-bedarf in der jüngsten Vergangenheit stark gesunken. Die Förderung über das BaySL Digital hat gewisse Voraussetzungen, die im Merkblatt konkret aufgeführt werden. Unter anderem sind mindestens 16 ha Alp-fläche oder 8 ha Grünland vorzuweisen. Das Mindestinvestitionsvolumen beträgt 2.000 € netto, maximal 15.000 € netto davon 25 % Zuschuss. Auf der Internetseite des StMELF (Förderwegweiser) finden sich die Produktlis-te und das Merkblatt. Franziska Mitzdorf

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Frau sucht Alpstelle zur Mithilfe. [email protected]

Paar, (24 J.) suchen Alpstelle für den Sommer von Mai bis Oktober. Landwirtschaftliche Er-fahrung vorhanden. Tel. 0151-59877792.

Frau sucht Alpstelle für den Sommer, Alperfah-rung vorhanden. Tel. 01573-1986479.

Suchen Hirt für 2020 auf Melkalpe im Monta-fon. [email protected]

Suchen Kleinhirten oder Kleinhirtin, auf Vorarl-berger Alpe, ab 13 Jahren. Tel.: 015161546451.

Mann, 51 Jahre, mit Alpwirtschaftlicher Erfah-rung sucht Alpstelle. Tel. 0176-38575205.

Frau, 22 Jahre, sucht Alpstelle für den Som-mer. Landwirtschaftliche Erfahrungen vorhan-den. Tel. 0176-64780446.

Mann, 27 J. sucht Alpstelle für den Sommer 2020, vorzugsweise Senn-Melkalpe, Erfahrung vorhanden. Tel. 0151-72621856.

Frau, 52 Jahre, mit land- und hauswirtschaft-licher Erfahrung sucht Alpstelle. Tel. 0152-33852008.

Frau mit Alperfahrung sucht für den halben Alpsommer eine Alpstelle zur Mithilfe. Tel. 0175-83019.

Veranstaltungstermine 2020des Alpwirtschaftlichen Vereins im Allgäu e. V. Tag Datum Veranstaltung Beginn Ort Fr 14.02. Bergkäseausstich 09.00 Uhr Hotel Krone, Immenstadt Fr 28.02. Alphirtenkurs 09.00 Uhr Hotel Krone, Immenstadt Mo 16.03. Hauptausschusssitzung 09.00 Uhr Hotel Krone, Immenstadt So 29.03. Mitgliederversammlung 10.00 Uhr Kurhaus Bad Hindelang Do 23.04. Alpsennenkurs 08.30 Uhr Sennerei Steibis So 21.06. Tag der offenen 10.00 Uhr Alpe Schneidberg, Alpe (AELF) WiedemannsdorfA Di 30.06. Internationale 09.00 Uhr Visp im Wallis (CH)A bis Fr 03.07. Alpwirtschaftstagung Mi 15.07. Alpwanderkurs 08.00 Uhr Oberjoch Spießer Hirschberg So 27.09. Älplerletze 11.00 Uhr Fellhornbahn/OberstdorfA Fr 16.10. Alphirtenausflug 06.00 Uhr TirolA Fr 06.11 Alpfrauenausflug 06.00 Uhr Regensburg/Oberpfalz A bis So 08.11. Do 19.11. Lehrgang Alpbewirtschafter 09.00 Uhr Immenstadt, Hotel Krone

A=Anmeldung erforderlich (persönlich, telefonisch, per Fax oder E-Mail)

Pacht- und Stellenmarkt

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AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH, 87437 Kempten, Porschestr. 2, Tel. 0831/57142-0, Erfüllungs- und Gerichtsstand Kempten/Allgäu. Die Anzeigenverwaltung liegt beim Verlag. »Auf der Alpe« ist offizielles Organ des »Alpwirt-schaftlichen Vereins im Allgäu e.V.«, Geschäftsstelle 87509 Immenstadt, Kemptener Straße 39, Tel. 08323/4833, Fax 08323/968496, E-Mail: [email protected], Internet: www.alpwirtschaft.de, Bankverbindung: Raiffeisenbank Oberallgäu Süd, IBAN: DE12 7336 9920 0001 5007 83; BIC: GENODEF1SFO – Schriftleitung: Dr. Michael Honisch, Immenstadt – Erscheinungsweise monatlich – Bezugspreis 20,00 E. Druck: KKW-Druck, Kemp-ten, Heisinger Str. 17

Im Monat Januar feiernden 90. Geburtstag am 19.01. die Alpbesitze-rin Hedwig Hagspiel, Hittisau,den 85. Geburtstag am 30.01. der Alpbesitzer Hubert Otto, Blaichach/Gunzesried,den 80. Geburtstag am 18.01. der ehem. Alp-pächter Hans Bader, Burgberg, am 21.01. der Alpfreund Karl Buhl, Sonthofen/Winkel, am 25.01. der Alpfreund Toni Vogler, Fischen,den 65. Geburtstag am 13.01. der Alpbesitzer Georg Hummel, Oberstaufen, am 14.01. der Alphirte Anton Kiesel, Altusried, am 28.01. der Alphirte Martin Blanz, Bad Oberdorf,den 60. Geburtstag am 01.01. der Alpfreund Adrian Heinemann, Lindau, am 05.01. der Alphirte Alfred Rothmayr, Sonthofen/Altstäd-ten, am 15.01. der Alpbesitzer Hans Dauser, Sonthofen, am 15.01. der Alpfreund Klaus Rudhart, Weitnau,den 55. Geburtstag am 04.01. der Alpfreund Norbert Meggle, Reicholzried, am 08.01. die

Alpbesitzerin Kathrin Stich, Bad Hindelang, am 15.01. der Alpfreund Dipl. Ing. Markus Ferber, Augsburg, am 18.01. der Alpgenosse Albert Günther, Waltenhofen,den 50. Geburtstag am 02.01. der Alpmeis-ter Bernhard Endreß, Immenstadt, am 16.01. der Alpfreund Dr. Gerhard Dorfner, Reut, am 17.01. der Alpbesitzer Adolf Haug, Burgberg, am 20.01. die Alphirtin Helga Spettel, Immen-stadt/Obereinharz.

Ihnen allen unsere herzlichen Glückwünsche.

TodesfälleAm 30.11. verstarb im Alter von 80 Jahren der ehemalige Alphirte Otto Bader aus Hüt-tenberg/Sonthofen.Am 04.12. verstarb im Alter von 97 Jahren der ehemalige Alpmeister Heinrich Geißler aus Oberstdorf.Am 08.12. verstarb im Alter von 71 Jahren die Alphirtin Ludwina Knisel aus Gunzesried.

Ehre ihrem Andenken.

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