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1 www.babylotse.de Eine Initiative des Kath. Kinderkrankenhauses Wilhelmstift Babylotse ambulant Arnsberg, 18. Oktober 2017

Babylotse ambulant de · 9 Bundesweite Befragung von 1.035 niedergelassenen Gynäkologen 85% sehen einen Verbesserungsbedarf bei der Versorgung von Frauen mit psychosozialen Belastungen

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Eine Initiative des Kath.

Kinderkrankenhauses Wilhelmstift

Babylotse ambulant

Arnsberg, 18. Oktober 2017

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SeeYou – Stiftung des kath. Kinderkrankenhauses Wilhelmstift

Programm Babylotse – Vision und Meilensteine

Babylotse ambulant & Fallbeispiel aus der Arztpraxis

Fortbildungsangebot

Qualitätsverbund Babylotse

Inhalt

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Eine Initiative des Kath.

Kinderkrankenhauses Wilhelmstift

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Stiftung SeeYou – Sozialmedizinische Nachsorge, Ich Auch, Babylotse

Vision Stark für Familien – wir sehen uns – bis das Leben gelingt

Profil Unselbstständige und gemeinnützige Stiftung der

Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift gGmbH

Stifter: Erzbischof zu Hamburg im Jahr 2004

Personelle

Ressourcen 37 MitarbeiterInnen

Stiftung SeeYou

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Wir streben an, dass Familien mit einem psychosozialen

Unterstützungsbedarf zu unterschiedlichen Zeiten aus dem

Gesundheitssystem heraus verlässlich und umfassend

wahrgenommen, angesprochen und (an) entsprechende Angebote aus

den bestehenden psychosozialen Sicherungssystemen vermittelt

werden.

Wir nutzen dafür den guten Zugang zu Familien und reichhaltigen

Erfahrungsschatz der Mitarbeiter in der Gesundheitshilfe.

Damit schließen wir Lücken zwischen Gesundheitshilfen und anderen

Sozialen Sicherungssystemen wie z.B. den Frühen Hilfen

(„Brückenfunktion“).

Vision

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2007 geht Babylotse als Forschungsprojekt in Hamburg an den Start

2009 erkennt die Stadt Hamburg SeeYou als freien Jugendhilfeträger an

2010 schließt das UKE die wiss. Evaluation des Programms Babylotse ab

2011 startet das Forschungsprojekt Babylotse ambulant in 6 Hamburger

Frauenarztpaxen mit 12 Gynäkologen

2015 sind ambulante Babylotsen in 9 Hamburger Frauenarztpraxen mit 14

Gynäkologen tätig

2016 wird den ersten Medizinischen Fachangestellten das „Fachzertifikat

Frühe Hilfen in der Arztpraxis“ verliehen

… wird Babylotse ambulant erstmalig in der Kinderarztpraxis eingeführt

… übernehmen die ersten Standorte außerhalb Hamburgs das Modell

Babylotse ambulant

2017 feiert SeeYou 10 Jahre Babylotse

… sind Babylotsen an 31 Kliniken und 4 ambulanten Standorten

(Hamburg, Niedersachsen) mit insgesamt 24 Arztpraxen tätig

Meilensteine

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BABYLOTSE AMBULANT

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Hintergrund

Förderung Frühkindlicher Entwicklung ist eine lohnende

Investition Je früher das Investment, desto größer der Ertrag.

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Bundesweite Befragung von 1.035 niedergelassenen Gynäkologen

85% sehen einen Verbesserungsbedarf bei der Versorgung von Frauen mit

psychosozialen Belastungen oder einer postpartalen Depression.

Zur Verbesserung wurden am häufigsten eine engere Zusammenarbeit mit

Kliniken, Beratungsstellen, Frühen Hilfen, Hebammen, Familienlotsen etc.

gewünscht.

Die Gynäkologen standen einer Zusammenarbeit mit Familienlotsen und

dem System Früher Hilfen mehrheitlich positiv gegenüber (87% bzw. 78%).

Hintergrund

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Ergebnisse der Evaluation

Babylotse ambulant wird von allen teilnehmenden Ärzten und MFA als

hilfreiche Ergänzung für die Patientenbetreuung beurteilt.

Der Einsatz wird in den Praxen als entlastend wahrgenommen.

Die Eltern bewerteten das gesamte Verfahren als sehr gut und empfanden

die Betreuung durch die Babylotsen als wirkungsvoll und hilfreich.

Das Angebot Babylotse ambulant führt nachweislich zu einer höheren

Erwartung in die eigene Kompetenz (Selbstwirksamkeit) der Mütter.

Hintergrund

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KERNPROZESS BABYLOTSE

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für psychosozial (hoch) belastete Mütter / Eltern in das

bestehende Netz der Frühen Hilfen

Lotsenfunktion

Ist-Zustand Wunsch-Zustand

Geburtsklinik

Ist-Zustand Wunsch-Zustand

GeburtsklinikGeburtsklinik

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Be

gle

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Un

ters

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un

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Während der Schwangerschaft

Geburt

Arztpraxis / Geburtsklinik:

Info über Babylotse

Systematische und

verlässliche

Wahrnehmung

psychosozialer Bedarfe,

z.B. mit einem

strukturierten, psycho-

sozialen Anhaltsbogen

„Wilhelm“

Babylotsen:

Anbieten der

Unterstützung durch das

Programm Babylotse für

psychosozial belastete

Mütter / Familien

Clearing – klärendes

Gespräch

Babylotsen:

Bei Interesse und Bedarf

Beratung / Begleitung durch

Babylotsen

Empfehlung von passenden

Hilfsangeboten

Unterstützung bei der

Kontaktaufnahme

Evaluation 4 – 6 Wochen

nach Abschluss

Touchpoints

Erkennen Klären Vernetzen + +

in der Geburtsklinik oder der Arztpraxis

Prozessablauf

Familienorientierte Nachsorge Hamburg SeeYou

Alle Rechte vorbehalten. Nutzung, Vervielfältigung, Weitergabe und Speicherung nur mit ausdrücklicher Genehmigung.

BL-MIN Prozessablauf MFA ambulant Frauenarztpraxis (02-0); Team Babylotse ambulant (15.11.2016)

Prozessablauf MFA ambulant Frauenarztpraxis Mitarbeiterinformation

Ende

Praxis

Telefonat oder

in der Praxis

Telefonat

= Frauenarztpraxis =

Besprechung führt zur

Erweiterung des

Handlungsrepertoires

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Nein

Frühschwangerschaft

(bis zur 20. Schwangerschaftswoche)

Spätschwangerschaft

(ab der 20. Schwangerschaftswoche) Nach der Entbindung

Ansprache aller Patientinnen

nach einer Entbindung

Auswertung ergibt

Hinweise auf

Unterstützungsbedarf

Auswertung ergibt

Hinweise auf

Unterstützungsbedarf

Auswertung ergibt

Hinweise auf

Unterstützungsbedarf

Nein Nein

Gesprächsangebot innerhalb

von 2 Wochen

Ja Ja

Ja

Informations-

vermittlung

ausreichend

Informations-

vermittlung

ausreichend

Ja

Nein Nein

Erhebungs-

zeitpunkte

Ansprache aller

schwangeren Patientinnen

Ansprache aller

schwangeren Patientinnen

Besprechung führt zur

Erweiterung des

Handlungsrepertoires

Ja

Babylotsin übernimmt nach Zustimmung der Patientin die Beratung

Nein

Nein Nein

Orientierendes Gespräch

Wöchentliche Auswertung der Wilhelme / EPDS-Bögen

Nein

Ja Ja Ja

Gesprächsangebot innerhalb

von 1 Woche

Patientin füllt den

Wilhelm-Bogen aus

Patientin füllt den

EPDS-Bogen aus

Patientin füllt den

Wilhelm-Bogen aus

Ja Ja

Besprechung in der wöchentlichen telefonischen Fallbesprechung mit der BL

Nein

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KM 26 J. aus Guinea-Bissau, seit 4 Monaten in Deutschland,

Visum abgelaufen

KV 44 J. portugiesischer Staatsbürger, seit 10 Jahren in

Deutschland

KM und KV haben in Guinea-Bissau bereits gemeinsamen

12-jährigen Sohn

KM hat keine Krankenversicherung, KV zahlt die Rechnungen

beim Gynäkologen privat

KV bezieht Erwerbsunfähigkeitsrente, ergänzend Sozialhilfe

Fall aus der Praxis

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Fall aus der Praxis

KM

26 J.

KV

44 J.

12 J., lebt in

Guinea-

Bissau

ET

30.05.17

Clearing-

stelle Beistand-

schaften

Standes-

amt

Familien-

team

Ausländer-

behörde

Gyn.

Praxis

Ankunfts-

zentrum

Tiedje

Stiftung

Schwanger-

schafts-

beratung

Kinder-

arzt

Mütter-

bera-

tung

Sozialamt

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1. Gesundheitswesen ( z.B. (Familien-)Hebamme,

Mütterberatung, Kinderarzt)

2. Familienteams (gibt es nur in HH)

3. sonstige Frühe-Hilfen-Netzwerkpartner (z.B.

Wellcome, Elternschulen, Notmütterdienst)

4. Beratungsstellen (Migrationsberatungsstelle,

Familienplanungszentrum u.a.)

5. Kliniksozialdienst

Vernetzungen

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1. Geburtsvorbereitung und -nachsorge

2. Versorgung Neugeborener und Kleinstkinder

3. Alltagsstrukturierung

4. Finanzielle Unterstützung / Ansprüche

5. soziale Isolation / Erweiterung des persönlichen

Netzwerkes

Bearbeitete Themen

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FORTBILDUNGEN

Zielgruppe:

Sozialpädagogische Fachkräfte

(oder vgl. Qualifikation)

Zielgruppe:

Medizinische Fachangestellte und

Hebammen (oder vgl. Qualifikation)

Fachzertifikat

Babylotse

Fachzertifikat

Frühe Hilfen in der Arztpraxis

20

Die Qualifizierung (STARTklar Schulung) erfolgt im Rahmen der

praktischen Babylotsen Tätigkeit in der Geburtsklinik oder

ambulant (Modul Praxis, 20 Stunden).

Ergänzend finden theoretische Schulungseinheiten statt (Modul

Theorie, 15 Stunden).

Insgesamt umfasst die Fortbildung fünf Werktage mit rund 35

Stunden.

Fachzertifikat Babylotse

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Babylotse Modul Theorie

Thema Inhalte

I. Programm Babylotse

Entstehung und Umsetzung des Programms Babylotse

Qualitätsverbund Babylotse

II. Kenntnisse über Gesundheit und Krankheit des Neugeborenen

Das Neugeborene von Kopf bis Fuß Bedürfnisse des Babys in den ersten Tagen und Wochen Kindgerechtes Handling In Touch Points durch das erste Jahr Gesundheit und Krankheit des Neugeborenen Interkulturelle Kompetenz (Umgang mit kulturelle Unterschieden

innerhalb der Babylotsen Arbeit)

III. Grundkenntnisse über Gesundheit und Krankheit der Mutter in Schwangerschaft und Wochenbett

Die gesunde Schwangere; körperliche Veränderungen, emotionale Besonderheiten

Die wichtigsten Schwangerschaftserkrankungen, wie z.B. hoher Blutdruck, Diabetes

Die gesunde Wöchnerin; körperlich Veränderungen und emotionalen Besonderheiten, wie z.B. „Babyblues“

Herausforderungen im Leben mit dem Kind Die wichtigsten Erkrankungen einer Wöchnerin, wie z.B. zu hoher

Blutverlust, Wundheilungsprobleme Psychische Erkrankungen (Depression, Psychosen)

IV. Grundkenntnisse Ausländerrecht

Übersicht Zuwanderungsmöglichkeiten nach Deutschland

Status in Deutschland

Asylantragstellung

Familienzusammenführung

Aufenthalt zum Zweck der Arbeitsaufnahme

V. Implementierungskompetenz Babylotse

Bedarfs- und Prozessanalyse Datenschutz Programmwerkzeug

VI. Grundkenntnisse Kinderschutz Vorgehen und Dokumentation bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung

VII. Einführung ins Qualitätsmanagement (optional)

Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems am Beispiel Babylotse

VIII. Presse- , Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising (optional)

Kommunikation in der Klinik und mit den Medien Tipps und Tricks zur Akquise von Geldern

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Babylotse Modul Praxis

I. Praktische Programmkenntnis Babylotse stationär

Einführung Fallarbeit in der Geburtsklinik

II. Kenntnis über Krankenhausstrukturen

Wie tickt eine Klinik Überlegungen zur Struktur in der eigenen Klinik (Funktion

Sozialdienst)

III. Kenntnis über Teamstrukturen und Self-Care-Kompetenz

Teamsitzung Babylotse stationär Fallbesprechung Eigene Abgrenzung Austausch mit anderen / Rücksprachen

IV. Basiswissen Contur stationär

Dokumentation und Auswertung der Fallarbeit in der Klinik Legende Beratungsarten

V. Netzwerkkompetenz

Netzwerkanalyse Arbeitskreise Überleitung und Kooperationsverträge SeeYou Net

VI. Grundkenntnisse Case Management (Optional)

Vermittlung von Grundkenntnissen Prozess und Anwendung im Rahmen der Babylotsen Arbeit

VII. Grundkenntnisse Gesprächsführung (Optional)

Motivierende Gesprächsführung „zwischen Tür & Angel“ (Stichwort: Clearing)

Kommunikation am Wochenbett (Kontaktaufnahme und Beziehungsaufbau/-pflege, Informationsgewinnung- und Bewertung)

Verbale / Non Verbale Kommunikation Gesprächstechniken Absprachen / Rückmeldungen mit dem Klinikpersonal

VIII. Grundkenntnisse Systemisches Denken und Handeln – Einführung in die Theorie (Optional)

Wirklichkeitskonstruktionen Ressourcenorientierung Systemische Methoden Lösungsorientiertes Fragen

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Die Qualifizierung umfasst insgesamt 40 Unterrichtseinheiten,

davon 20 UE Unterricht in Präsenz und 20 UE Selbststudium

(1 UE = 45 Minuten).

Die Schulung erstreckt sich über 5 Kursblöcke und beinhaltet ein

Abschlusskolloquium mit mündlicher Vorstellung eines Falls.

Vorgesehen sind außerdem eine Hospitation der MFA bei einer

Babylotsin (ca. 2 UE) sowie die Begleitung der MFA bei der

Gesprächsführung in Anwesenheit einer Babylotsin.

Fachzertifikat Frühe Hilfen i. d. Arztpraxis

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Themenübersicht

Kommunikative Kompetenz (auf der Grundlage der Systemischen Haltung)

Grundgedanken über die Frühen Hilfen

Netzwerkkompetenz

Kenntnisse des Gesundheitssystems und des Sozialsystems (Überblick

über die relevanten Vernetzungspartner)

Belastungen und Chancen für eine gute Kindesentwicklung

Kenntnisse über Gesundheit und Krankheit der Mutter in Schwangerschaft,

Geburt und Wochenbett

Professionalisierung (Relevanz von Dokumentation, Vorstellung eines

Doku-Leitfadens, Möglichkeiten und Grenzen der eigenen Arbeit)

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„Ich merke, dass auch ich einiges bewirken kann.“

„Ich habe nicht gewusst, dass so viel Bedarf da ist.“

…berichteten uns Medizinische Fachangestellte anlässlich ihres

erfolgreich absolvierten Abschlusskolloquiums am 28.06.2017.

Fachzertifikat Frühe Hilfen i. d. Arztpraxis

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QUALITÄTSVERBUND

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7 Bundesländer

31 Kliniken

46 Babylotsen stationär

4 ambulante Standorte

6 Babylotsen ambulant

27 geschulte MFAs

24 kooperierende Arztpraxen

60.000 Geburten ≈ 8 %

Qualitätsverbund Babylotse

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Bündelung der Babylotsen Aktivitäten mit den Zielen:

1. Voneinander und miteinander lernen

2. Qualitätssicherung und -weiterentwicklung

3. Wissenstransfer

4. Kommunikation

2014: erstes Treffen „Qualitätsverbund Babylotse“

Seit Q3-2015: Newsletter Babylotse aktuell

Seit 2017: gemeinsame Kennzahlen

Qualitätsverbund Babylotse

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Beratungstermin vor Ort

Hospitation zur Entscheidungsfindung

Einarbeitung in Hamburg (STARTklar Schulung)

Schulung der kooperierenden Arztpraxen/Med. Fachangestellten

(Fachzertifikat Frühe Hilfen in der Arztpraxis)

Prozessevaluation

Nutzungsrechte

Mitgliedschaft Qualitätsverbund Babylotse

STARTklar Werkzeugkoffer, Handbuch, Datenschutzgutachten

Unser Angebot

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Friederike Rieg

Bundeskoordinatorin

Programm Babylotse

Stiftung SeeYou

040 / 605 66 20-17

[email protected]

Nikola Nitzschke

Programm-Managerin

Babylotse ambulant

Stiftung SeeYou

040 / 605 66 20-22

[email protected]

Tina Wilson

Babylotsin ambulant

Stiftung SeeYou

040 / 605 66 20-15

[email protected]

Sprechen Sie uns an!

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Eine Initiative des Kath.

Kinderkrankenhauses Wilhelmstift

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Liliencronstraße 130, 22149 Hamburg

Tel. 040 / 673 77 730

[email protected] • www.babylotse.de