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Im Jubiläumsjahr «100 Jahre Jungfraubahn» zeigen wir aus dem Jungfraubahn-Archiv die schönsten und wertvollsten historischen Fotos ab 1890: Berner Oberlandbahn, Wengneralpbahn, Jungfraubahn, Schynige Platte-Bahn, Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren, Harderbahn, Wetterhorn-Aufzug.
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PETER WENGER
B A H N R O M A N T I K
B A H N E N D E RJUNGFRAU REGION
U N T E RW E G S I N D I E G L E T S C H E RW E LT
Druck: Sihldruck AG, Zürich, www.sihldruck.ch
www.as-verlag.ch
© AS Verlag & Buchkonzept AG, Zürich
Bildredaktion und Gestaltung: Heinz von Arx, Urs Bolz, Zürich
Lektorat: Peter Krebs, Bern
Einband: Josef Spinner Großbuchbinderei GmbH, Ottersweier
ISBN ----
Der AS Verlag dankt Peter Wenger für die
einfühlsamen Texte und für seinen grossen
Einsatz bei der Bildrecherche im umfangreichen
Bildarchiv der Jungfraubahnen. Mit seinem
profunden Wissen über die Geschichte der
Bahnen in der Jungfrau Region hat er zum
Gelingen dieses Werkes viel beigetragen.
Der Jungfraubahn AG danken wir für das
Vertrauen und den freien Zugang zum Bildarchiv,
insbesondere Urs Kessler und Simon Bickel.
Sämtliche Aufnahmen stammen aus dem Archiv
der Jungfraubahn AG.
Inhalt
6 Die Eroberung der Berner Alpenwelt
15 Berner-Oberland-Bahnen
39 Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren
53 Schynige-Platte-Bahn
73 Wengernalp-Bahn
107 Wetterhornaufzug
113 Jungfraubahn
173 Harderbahn
22
Für die Autobusunternehmer
scheint sich das Ziel Schynige Platte
ebenfalls zu lohnen. In ihren moder-
nen Cars führen sie die Touristen
nachWilderswil an die Talstation.
Die Schynige Platte hat jedem Gast
etwas zu bieten: Der Alpengarten
lädt zu einem Besuch, der Panorama-
wanderung zum Faulhorn und
weiter auf die First ob Grindelwald
ist für sportlichere Leute, andere
begnügen sich mit einem kurzen
Spaziergang zum Berghotel mit
seiner Terrasse, auf der sich die Aus-
sicht geniessen lässt.
Auf der StationWilderswil herrscht
in den er-Jahren Hochsommer-
betrieb. Ein Zug der BOB ist aus
Interlaken Ost angekommen.
Ob in Anzug und Krawatte oder
in Wanderausrüstung: Die Fahrgäste
warten geduldig auf die Züge der
Zahnradbahn mit Ziel Schynige
Platte.
Still und verträumt steht die Station
Wilderswil in den er-Jahren
an der Durchgangsstrasse von Inter-
laken in die Lütschinentäler. Noch
säumen keine Häuser die nördliche
Seite der Strasse. Auf den «Pflanz-
blätzen», den Gemüsegärten, wächst
bestimmt biologisches Gemüse.
30
Der Bahnhof von Lauterbrunnen
ist eine Drehscheibe und ein Ver-
kehrsknotenpunkt. Er ist Umsteigeort
für Feriengäste und Ausflügler und
Umschlagplatz für Güter aller Art.
An schönen Sommertagen gleicht
er einem orientalischen Bazar. Auf
der Südseite des Bahnhofs warten
die Gäste auf die Züge der WAB, um
RichtungWengen und auf die Kleine
Scheidegg zu fahren. Einige eilige
Wanderer hetzen über den Platz,
um die nächste Bahn nach Mürren
zu erreichen. Der Chauffeur des
offenen Omnibusses – Zubringer
zu den Trümmelbachfällen –
muss offenbar mit wenigen Gästen
vorliebnehmen.
35
Jahre später hat sich der Bahnhof
Grindelwald herausgeputzt. Auf der
Strecke der BOB verkehren moderne
Plattformwagen. Das Grand Hotel
Regina erstrahlt in neuem Glanz.
Der Aufschwung nach dem Zweiten
Weltkrieg ist spürbar. Er schafft
Zuversicht und Selbstvertrauen.
Eine vielversprechende, interessante
Epoche im Tourismusort Grindel-
wald hat begonnen.
Der Bahnhof Grindelwald wird um
die Jahrhundertwende zum touris-
tischen Zentrum mit einer eindrucks-
vollen Hotelskyline. Im Hintergrund
erhebt sich das majestätische Hotel
Baer, das nach dem grossen Dorf-
brand am . August neu gebaut
worden war. Ein neuer Grossbrand
im Jahr bedeutete dann das
Ende für den Hotelbetrieb. «Station
Grindelwald», steht bescheiden auf
der Anschrift am Betriebsgebäude der
Endstation. Das Hotel nebenan gibt
sich schon selbstbewusster und nennt
sich «Hotel Bahnhof Terminus».
In Grindelwald warten Bergführer,
Träger und Porteure der Hotels
auf die Ankunft der Gäste aus Inter-
laken. Noch ist für die Reisenden
hier Endstation. Die Wengernalp-
Bahn befindet sich erst im Bau.
Das Gletscherdorf besitzt eine
Reihe von bestens geführten Hotels.
Die Berglandschaft mit den beiden
Gletschern bietet die Kulisse für
viele abwechslungsreiche Wande-
rungen und Touren.
60
Der Blick schweift vom «Grätli-
tunnel» auf die elegante Strecken-
führung durch den «Chüterwang»
oberhalb der Station Breitlauenen
hoch über dem Brienzersee mit
der Rothornkette im Hintergrund.
Das Panorama hat sich seit der Auf-
nahme des Bildes vor einem halben
Jahrhundert kaum verändert.
In gemächlichem Tempo bringt
die Dampflok H / Nr. ihre
Fahrgäste ins Tal zurück. Nach dem
«Stepfeggtunnel» geht die Fahrt
weiter zum «Grätlitunnel». Nun ist
es vorbei mit der Aussicht auf Eiger,
Mönch und Jungfrau – was bleibt, ist
die Erinnerung an eines der schön-
sten Bergpanoramas der Alpen.
94
Diese klassische, beeindruckende
Aufnahme der Kleinen Scheidegg
und des Wetterhorns ging tausend-
fach um die Welt. Mit dem Bahnbau
veränderte sich das eher geruh-
same Leben auf der Wasserscheide
zwischen dem Grindelwald- und
Lauterbrunnental. Am . Juni
begann hier eine neue Ära. Der
Fahrplan der Bahn bestimmte
nun den Tagesablauf, der Ausflugs-
verkehr diktierte das Geschehen.
Noch fehlte von der Jungfraubahn
jede Spur, noch gab die WAB
allein den Takt an.
108
Folgende Doppelseite:
Wie ein Adlerhorst klebte das kleine
Restaurant Engi am Felsen hoch über
den Eismassen des oberen Grindel-
waldgletschers. Die Gäste genossen
eine grandiose Sicht auf das mächtige
Schreckhorn und das Grindelwaldtal.
Die Fahrt mit der Bahn und der
Besuch auf der Aussichtsterrasse er-
forderten von den Gästen aus dem
Flachland eine rechte Portion
Schwindelfreiheit.
Dieses prachtvolle Bild ging
rund um die Welt. Das technische
Wunderwerk des Bergbahnbaus löste
bei den Gästen wie auch in Fach-
kreisen grosse Bewunderung aus. Die
Kabinen boten Platz für Personen
und konnten bei einer Fahrzeit von
weniger als Minuten rund Per-
sonen pro Stunde befördern. Der
Kabinenbegleiter hatte die Gunst der
Stunde erkannt und sich während
dem Fotohalt auf dem Dach unüber-
sehbar in Szene gesetzt.
In der Zwischenstation Engi war
der Maschinenraum der Pendelbahn
untergebracht. Ein PS starker
Elektromotor brachte das Triebwerk
in Bewegung. Der «Führerstand»
war so platziert, dass der Mechaniker
sowohl die Antriebsanlage als auch
die Bahnstrecke im Auge hatte.
116
Ein einfaches Holzgerüst half den
Arbeitern bei der Montage der Bau-
teile der Lokomotiven, die mit der
WAB auf der Kleinen Scheidegg
ankamen. Die erste Lokomotive traf
ein. Ihr folgten weitere Loks,
wie hier im Jahr Maschine Nr. .
Die Remise auf der Kleinen
Scheidegg gehörte zu den ersten
Bauten der Jungfraubahn. Sie
diente ab als Werkstätte und
als Unterstand für die bestellten
Fahrzeuge.
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Betriebseigene Kioske und Basare
boten Postkarten mit gekonnt in-
szenierten Sujets an. Von hier aus
traten sie denWeg in die weite Welt
an. Im Vordergrund standen oft die
modernen, elektrischen «Rowan-
Kompositionen» der Jungfraubahn.
Ob ein paar Meter oberhalb der
Kleinen Scheidegg oder beim Aus-
gang des kleinen Tunnels am Eiger-
gletscher: Eiger, Mönch und Jung-
frau bildeten stets einen wichtigen
Teil der Inszenierung.