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Barfüßig Geige im Museum Das neue Programm der Neumarkter Konzertfreunde Das Programm 2016/17 der Neu- markter Konzertfreunde hat es wieder einmal in sich. Es folgt Ernst-Herbert Pfleiderers „Starra- ting": Was, wann, für wen? 15. September 2016: Christian Poltera (Cello), Kare;, Gomyo (Violine), Juho Pohjonen (Kla- vier) spielen Haydn, Janacek, Dvorak; Abos B und G. Dazu Ernst-Herbert Pfleiderer: ,,Mehr als ein hervorragendes Klavier- trio." 12. Oktobe.r 2016: Sabine Meyer (Klarinette) J. Nils Mönkemeyer (Viola) William Youn (KlaV1er) spielen Bach, Mozart und Schu- mann; Abos A und G: ,,Ein Geheimtipp - darauf freue ich mich sehr." 12. November 2016: Alison Bal- som (Trompete) spielt mit dem ,,kammerorchesterbasel" Mozart, Honegger, Hummel, Schubert; Abos A und G: ,, Trompetenglanz ist sicher: eine tolle Trompete- rin." 2. Dezember 2016: Sir Andras Schiff und das Jerusalem Quar- tett spielen Schubert, Weinberg, Brahms; Sonderkonzert und Abo G: ,,Ein Konzertprojekt, das es bisher nur auf Festivals gab." 5. Dezember 2016: Isabelle Faust (Violine) spielt mit dem Mahler Chamber Orchestra Bach, Mendelssohn und Schumann; Son- derkonzert und Abo B: ,,Eines der besten Kammerorchester welt- weit mit Isabelle Faust in einem interessant strukturierten Pro- gramm." 10. Dezember 2016: Bei einem „Wandelkonzert" im Museum Lothar Fischer spielt Patricia Kopatchinskaja in del). einzelnen Museumssälen Werke von Bach bis Kurtag; Sonderkonzert (nicht online buchbar): ,,Zur Ausstel- lung ,Wir sind, was wir , sammeln' muss es unbedingt Musik geben; die barfüßige Geigerin spricllt über Musik und Bilder." ,,Schiff ist unser Hausgott" 8. Januar 2017: Sir Andras Schiff (Klavier) spielt Bach, Bar- tok, Janacek und Schumann; Son- derkonzert (Matinee): ,,Schiff ist und bleibt unser Hausgott." 20. Januar 2017: Das Parker Quartett und Kirn Kashkashian (Viola) spielen Haydn, Britten, Dvorak; Abos A und G: ,,Das von ,.KK' initiierte Programm muss man unbedingt h.ö.ren. " 14. Februar 2017: Jörg Wid- mann (Klarinette) und das Irish Chamber Orchestra spielen Men- delssohn, von Weber, Mozart und Werke von Widmann selbst; Abos B und G: ,,Allerhöchster Stan- dard der Klarinettenkunst; in der übernächsten Spielzeit konzer- tiert Widmann mit Schiff." 20. Februar 2017: Frank Peter Zimmermann (Violine) und sein Sohn Serge (Violine) spielen mit dem Württembergischen Kammer- orchester Heilbronn unter Ruben Gazarian Werke von Bach; Abos A und G: ,, Vate:;r Fra.nl$ Peter gföt augenzwinkernd zu: Dei: Sohn spielt manches besser als ich." 7. Februar 2017: Die „Kremera- ta Baltica" spielt mit Gidon Kre- mer und jungen Solisten Schu- bert, Schnittke und Piazzolla; Sonderkonzert und Abo G: ,,Wir sind Teil der Party zu Kremers 70. Geburtstag." 5. April 2017: Thomas Hengelb- rock interpretiert mit demBaltha- sar-Neumann-Chor und -Ensem- ble Bachs „Johannes Passion", Daniel Behle (Tenor) als Evange- list; Sonderkonzert und Abo A: „Das habe ich mir seit 18 Jahren von Hengelbrock gewünscht : ein geistliches Gesamtkunstw&k." 7. Mai 2017: Vater Christian und Sohn Julian Pregardien ge- stalten zusammen mit Miclla:el Gees (Klavier) Lieder von Mozart bis Zilcher; Abos B und G. ,,Zwei außergewöhnliche Tenöre, denen man unvergessliche Liederlebnis- se verdankt." 20 . Mai 2017: Vladimir Jurow- ski dirigiert das Chamber Orche- stra of Eu.rope, Piotr A:nderszew- ski (Klavier) spielt Mozart und Beethoven; Sonderko;nzert und Abo A: ,,Noch nie bei uns zu hören, absolute Spitzenklasse in der Tradition von Abbado und Harnoncourt." 28. Juli 2017: Christian Gerha- her (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) interpretieren Lieder von Schumann; Sonderkonzert und Abo G: .,Gerhaher kommt von Lissabon, Köln und London nach Neumarkt: mitten in der Festspielzeit ein Festspiel-Ereig- nis. '' UWE MITSCHING 1 S flackernde Kerzen auf der Jo6iläumstorte Größer denn je: ,,Neumarkter Konzertfreunde" feiern ihren 35. Geburtstag mit einem Weltklasse-Programm Absolute Spitzenklasse: Vladimir Jurowski und das Chamber Orchestra of Europe spielen beim ersten Auftritt im Reitstadel Mozart und Beethoven. Foto: Richmond VON UWE MITSCHING Die uNeumarkter KonzertfreundeM fe.t- ern ihr-an 35. Geburtstag. Für das 36. Jahr gibt es nicht nur ein Programm größer denn j e, sondern auch eine Menge Neuerungen. Der Künstleri- sche Leiter, Ernst-Herbert Pfleiderer, hat ae.n Neurn~rl<ter Nachrichten da$ 15-Konz~rte-Programm erläutert, Pro- fil und Position der Reitstadel-Konz-er- te definiert. L~pp~dorf :nördlich von Rer1.!!;- b urg bekommt ein „Aurelimn ' mit 600 Plätzen- aueh für Konzerte. -, die berühmte ew Yodrer Geigerin Mido- ri. spielt iD Zor:nediog (S-Ba.hn-Be- ceich Miin.c'h.er,), der Starnberger See wird zum Pool für Konzerte uno. Fesf: i,a vals. Sind Sie eigentlich glücklich über all die acbanmer des „Jfön7.ert - freunde ' '.,.Modells ? Ernst-Herbert Pfleide~r: Ich sehe diese Entwicklung positiv . Sie zeigt, dass aucll m kl eineren Orten in inten- siver und wertjger Atmospb"är:e musi- ziert werden kann - wenn die Säle fest: Immer mehr Konzerte sind immer besser besucht, und auch die ju.ngen Leute kommen verinehct. Pfleiderer: Auch in Neumarkt. Wir haben ein Lieohabel:"pubillfui:n. das auch 100 Kilometer und weiter anreist: Noch nie wurden in Deutsch- land so viele K1a sikkonzerte ~ucht wie jetzt. Wen:n man Tho~s Hengel- broc.k glauben dar t, gibt es mehr Kon- zentbesucher alsFußnallzuscb.auer. Gibt es im Konzertbetrieb auch die gleichen astronomischen Gagen? .Pfleiderer: Die Musikergagen sind der in·ati onalste Markt, den es gibt. Aber wir verhandeln mit Geduld und oab"en in. der kommenden S$on das „Chamber O i>chestra of Euröpa", das früher un&Sehw:inglicll war. ,,Af"UStik" scheint auch fütsilf.arke- tb:! g das Zauoerwwt zu sein. Pfleiderer. Da: wird bei Lab und Kritik viel übertrie~ und Meinungs- mache aus geschä:ftlieheru Interesse heraus betrieben. Ich ver1a$.l>emich.lie- be:r auf mein eigenes Urteil und höre Pileiderer: Der Reit.stadel hat eine ausgesprochen gute Flügel-Akustik, Eine 1:i:ewährte Konstante ist dafür immer nocll aer von ,Alfred Brendel ausgesuchte Steinway der Stadt, auf dem auch schon Andras Schiff g~pielt hat. Für die CD-Aufnahmen ha,tten wir einen St@).way, der aber bald in seiner Qualität nachgelassen h.at und der im Februar an&getauscb.t wurde. Da waren wil: mehrere Tage in Hamburg (mit Planist und Ton:techni- ke.r) ; Die Eigtaung für Mozart liat ent- schieden, und für m;i.eh hat der ~~ue 1 eins zu eins umgetauschte Flüge1 großes Potential. Of;fen.}Jar si.nd die KoDzertflügel ja rechte 'Mimosen. Pfleide1:er: .Es kommt viel auf die Klima~e3:Wlg an. Im Garderpbenan- bau des Reltstadels siJid trotz Klima- anlage oft zu )lohe Temperaturen. Wenn darm der Flügel kurzfristig auf die Bühne kommt , i~t· es schon gl?Sepe-- he:n . Die Räume m üssten das gleiche Klima li.aben: für L agerung und Kon- zert. Wenn der Flügel nicht rechtzei- Der Stammgast: Sir Andras Schiff gibt Bariton Christian Gerhaher kommt von Tenor Chrrstian Preg'ardien singt mit sei- wieder zwei Konzerte. Foto: oh London nach Neumarkt. Foto: oh nen Sohn Julian. Foto: Borg@reve/eh stimmen und die Qualität des Publi- kums. Mit dem Vorurteil, dass be- rühmte Künstler nur in den Großstäd- ten -spielen wird aufger~umi. Und eine Kon.kur.renzsit uatio'n entsteht bei genügend räumlicher Distanz nicht, eher eine Kooperation . Mit gqter Akustik wird üb. era]J ge- wo,rben - ob es stimmt oder nicht. Pfleider~r: Für den Reitstadel ha- ben wir die Rüclaneldung von M,u- siken:i und To.nin~eniewen: außei; dem klemen Saal llD Alnsterdamev Concertgebouw und dem Mozart-Saal im Wi~ Konzerthaus gibt es keine Konkun,enz in Europa . Akustik, Publikum auf der einen Seite, das Programmprofil auf der ande1:en. Pfleiderer: Die „Konzertfreunde" halten dem traditionellen Format die Treue: Qualität entscheidet, authenti- sches Musizieren ohne alle Showele- mente, in einzigartiger Atmosphäre. Lässt sich das noch finanzieren? Pfleiderer: So etwas wie das „Neu- markter Modell" lässt sich nur mit Mäzenen fin~nzieren. Wir piel.en mit den Eintrittsgeldern 50 Prozent der Kosten ein, den Rest teilen sich meine Stiftung und die Beiträge der „Kon- zertfreunde"-Mitglied~ Nach wie vor bitten wir den Staat nicht zur Kas- se, auch weil wir uns nicht ins Kon- zept reden lassen wollen. mir etwa die Beethovenhalle in Bonn tig vorher auf der Bühne ist, muss teils oder das legendäre Konzerthaus in viermal nachgestimmt werden. Wuppertal an: aus allen vier Ecken. Die neuen Mini-Sterne am Konzert- h.imJJJel (Blaibach oder bappersöorf) sind glüdch'ch mit Steiugi-aeb-er-Flü- geln aus Bayreuth. Wie ist inzwischen die Flügel-Situation in Neumarkt? Sie beobachten seit Jahrzehnten den Musikermarkt. Wo boomt er am meisten? Pfleider-er: Es gjbt ei,i Übe:Faogebot an gut~. sehr guten P.i.illtisten. Dass das Streichquartett ausstirbt, war Bis vor kurzem wurde überall Ernst-Herbert Plfeiderer, der Vorsitzende und Künstlerische Leiter der Konzert- geunkt: Kl.assik stirbt. Jetzt stellt man freunde, unterzeichnet die neuen Verträge, die ihm Iris Dorn vorlegt. Foto: Etzold eine Fehleinschätzung: Besonders aus Frankreich kommen immer neue , jun- ge, giioßart.ige Leute. Wo eiii gu~ Angebot ist, gibt es aμch Nachfrage. iele Cellisten stehen nachlassend vie- len Geigem g~~nuber. 1nsges~t hat sieb das Niveau' der lnstrumentiilisten in den Reitstadel-Jahrzebnten nahezu. verdoppelt . Es gibt.nicht nur ~ine Spit- ze, sondern der Gipfel hat sich ve.rbrei- teJTt. Me~ Neuentdepkungen -Sind das ffanzö·sische V'an-Kuij-Quartett und die ~anistin Anna Vuuritskaja. Mit einem Engagement warten- wil' abernocll. Welche Im-er größten Ww.ische ha - ben Sie sich, . und Dm:m Publikum .im Programm 16 /l 7 ei-fi111t? .efleide.tet: Das Chamber 0 .rchestra of Europe, wahrscheinlich mi t dem ersten Konzert i:n Bayern überhaupt, und den Bariton Christ ian Gerhaher mit seinem Schumann-Abend, Unbe- din(!: wi.ederlrommen muss der Pia- .mist Daniil T.rifonow: 2017 /18 und da haben wir auch K:onzerte · zu den Mon- teverdi- und Rossini-Jubiläen. ' Sonderkonzerte online buchen Kartenverkauf über den Ticketanbieter „reservix" NEUMARKT - Iris Dorn ver- waltet seit Jahren auch das Kar- tenangebot der „Neumar'lderKon.- zertfreunde". Jetzt hilft Illl1 dabei der Ticketanbieter „reservix". Besonders angesichts der acht Sonderkonzerte in der Spielzeit 2016/17. Von diesen Konzerten hat jedes aucll filll. ~eb~B! Kon:pngerit im freien Ver\ra-μ:f: Das wird 0n1i - ne zu buchen sein. Die Abonne- ments A und B gibt es weiterhin, nur .frei werdenae Plätze können neu vergeben werden. Das alte Abo G besteht weiterhin, wird aber nicht neu angeboten. Auch mit Kreditkarte Individuell frei werdende Abo- Karten (zum Beispiel wegen Urlaubs) werden weitez,hin über eine Warteliste von Iris Dorn tele- fonisch oder an der Abendkasse verwaltet. Im Internet bestellte Karten kann man sich auch selbst ausdru- clcen, .K.reditk~ung ist möglich. Die.gefi.ogfügigen Preis- erhöhungen e.l'geben sich durch die Vorverkaufs- und 't/ersandge- bilbJ,en. Der Termin-Ablauf: Der Ver- sand der neuen Prospekte ist in der letzten Aprilwoche, Abo- Bestellungen werden ab 9. Mai bearbeitet (auch Einzelkartenbe- stellungen von Abonnenten). In- temetbe_s.tellungen sind ab 19. Mai möglich (aucll mit Si!qplatz- wahl), Kündigungen bestehender Abonnements werden bis 5. Juni angenommen. UWE MITSCHING (D Alles, was bei den Sond.er- konzerten an Karten zur Verfü- gung steht, läuft über schriftli- che, telefonische und Email- Bestellungen oder neuer- dings über www.reservix.de. Sonderkonzert-~rten gibt es auch bei den reservix-Ver- kaufsstellen.

Barfüßig Geige 1 S flackernde Kerzen auf der Jo6iläumstorte · Barfüßig Geige im Museum Das neue Programm der Neumarkter Konzertfreunde Das Programm 2016/17 der Neu markter Konzertfreunde

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Barfüßig Geige im Museum Das neue Programm der Neumarkter Konzertfreunde

Das Programm 2016/17 der Neu­markter Konzertfreunde hat es wieder einmal in sich. Es folgt Ernst-Herbert Pfleiderers „Starra­ting": Was, wann, für wen?

15. September 2016: Christian Poltera (Cello), Kare;, Gomyo (Violine), Juho Pohjonen (Kla­vier) spielen Haydn, Janacek, Dvorak; Abos B und G. Dazu Ernst-Herbert Pfleiderer: ,,Mehr als ein hervorragendes Klavier­trio."

12. Oktobe.r 2016: Sabine Meyer (Klarinette)J. Nils Mönkemeyer (Viola) William Youn (KlaV1er) spielen Bach, Mozart und Schu­mann; Abos A und G: ,,Ein Geheimtipp - darauf freue ich mich sehr."

12. November 2016: Alison Bal­som (Trompete) spielt mit dem ,,kammerorchesterbasel" Mozart, Honegger, Hummel, Schubert; Abos A und G: ,, Trompetenglanz ist sicher: eine tolle Trompete­rin."

2. Dezember 2016: Sir Andras Schiff und das Jerusalem Quar­tett spielen Schubert, Weinberg, Brahms; Sonderkonzert und Abo G: ,,Ein Konzertprojekt, das es bisher nur auf Festivals gab."

5. Dezember 2016: Isabelle Faust (Violine) spielt mit dem Mahler Chamber Orchestra Bach, Mendelssohn und Schumann; Son­derkonzert und Abo B: ,,Eines der besten Kammerorchester welt­weit mit Isabelle Faust in einem interessant strukturierten Pro­gramm."

10. Dezember 2016: Bei einem „Wandelkonzert" im Museum Lothar Fischer spielt Patricia Kopatchinskaja in del). einzelnen Museumssälen Werke von Bach bis Kurtag; Sonderkonzert (nicht online buchbar): ,,Zur Ausstel­lung ,Wir sind, was wir ,sammeln' muss es unbedingt Musik geben; die barfüßige Geigerin spricllt über Musik und Bilder."

,,Schiff ist unser Hausgott" 8. Januar 2017: Sir Andras

Schiff (Klavier) spielt Bach, Bar­tok, Janacek und Schumann; Son­derkonzert (Matinee): ,,Schiff ist und bleibt unser Hausgott."

20. Januar 2017: Das Parker Quartett und Kirn Kashkashian (Viola) spielen Haydn, Britten, Dvorak; Abos A und G: ,,Das von ,.KK' initiierte Programm muss man unbedingt h.ö.ren."

14. Februar 2017: Jörg Wid­mann (Klarinette) und das Irish Chamber Orchestra spielen Men­delssohn, von Weber, Mozart und Werke von Widmann selbst; Abos B und G: ,,Allerhöchster Stan­dard der Klarinettenkunst; in der übernächsten Spielzeit konzer­tiert Widmann mit Schiff."

20. Februar 2017: Frank Peter Zimmermann (Violine) und sein Sohn Serge (Violine) spielen mit dem Württembergischen Kammer­orchester Heilbronn unter Ruben Gazarian Werke von Bach; Abos A und G: ,,Vate:;r Fra.nl$ Peter gföt augenzwinkernd zu: Dei: Sohn spielt manches besser als ich."

7. Februar 2017: Die „Kremera­ta Baltica" spielt mit Gidon Kre­mer und jungen Solisten Schu­bert, Schnittke und Piazzolla; Sonderkonzert und Abo G: ,,Wir sind Teil der Party zu Kremers 70. Geburtstag."

5. April 2017: Thomas Hengelb­rock interpretiert mit demBaltha­sar-Neumann-Chor und -Ensem­ble Bachs „Johannes Passion", Daniel Behle (Tenor) als Evange­list; Sonderkonzert und Abo A: „Das habe ich mir seit 18 Jahren von Hengelbrock gewünscht: ein geistliches Gesamtkunstw&k."

7. Mai 2017: Vater Christian und Sohn Julian Pregardien ge­stalten zusammen mit Miclla:el Gees (Klavier) Lieder von Mozart bis Zilcher; Abos B und G. ,,Zwei außergewöhnliche Tenöre, denen man unvergessliche Liederlebnis­se verdankt."

20. Mai 2017: Vladimir Jurow­ski dirigiert das Chamber Orche­stra of Eu.rope, Piotr A:nderszew­ski (Klavier) spielt Mozart und Beethoven; Sonderko;nzert und Abo A: ,,Noch nie bei uns zu hören, absolute Spitzenklasse in der Tradition von Abbado und Harnoncourt."

28. Juli 2017: Christian Gerha­her (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) interpretieren Lieder von Schumann; Sonderkonzert und Abo G: .,Gerhaher kommt von Lissabon, Köln und London nach Neumarkt: mitten in der Festspielzeit ein Festspiel-Ereig­nis. '' UWE MITSCHING

1 S flackernde Kerzen auf der Jo6iläumstorte Größer denn je: ,,Neumarkter Konzertfreunde" feiern ihren 35. Geburtstag mit einem Weltklasse-Programm

Absolute Spitzenklasse: Vladimir Jurowski und das Chamber Orchestra of Europe spielen beim ersten Auftritt im Reitstadel Mozart und Beethoven. Foto: Richmond

VON UWE MITSCHING

Die uNeumarkter KonzertfreundeM fe.t­ern ihr-an 35. Geburtstag. Für das 36. Jahr gibt es nicht nur ein Programm größer denn je, sondern auch eine Menge Neuerungen. Der Künstleri­sche Leiter, Ernst-Herbert Pfleiderer, hat ae.n Neurn~rl<ter Nachrichten da$ 15-Konz~rte-Programm erläutert, Pro­fil und Position der Reitstadel-Konz-er­te definiert.

L~pp~dorf :nördlich von Rer1.!!;­burg bekommt ein „Aurelimn ' mit 600 Plätzen- aueh für Konzerte.-, die berühmte ew Yodrer Geigerin Mido­ri. spielt iD Zor:nediog (S-Ba.hn-Be­ceich Miin.c'h.er,), der Starnberger See wird zum Pool für Konzerte uno. Fesf:i,a vals. Sind Sie eigentlich glücklich über all die acbanmer des „Jfön7.ert­freunde ' '.,.Modells ?

Ernst-Herbert Pfleide~r: Ich sehe diese Entwicklung positiv. Sie zeigt, dass aucll m kl eineren Orten in inten­siver und wertjger Atmospb"är:e musi­ziert werden kann - wenn die Säle

fest: Immer mehr Konzerte sind immer besser besucht, und auch die ju.ngen Leute kommen verinehct.

Pfleiderer: Auch in Neumarkt. Wir haben ein Lieohabel:"pubillfui:n. das auch 100 Kilometer und weiter anreist: Noch nie wurden in Deutsch­land so viele K1a sikkonzerte ~ucht wie jetzt. Wen:n man Tho~s Hengel­broc.k glauben dart, gibt es mehr Kon­zentbesucher alsFußnallzuscb.auer.

Gibt es im Konzertbetrieb auch die gleichen astronomischen Gagen?

.Pfleiderer: Die Musikergagen sind der in·ationalste Markt, den es gibt. Aber wir verhandeln mit Geduld und oab"en in. der kommenden S$on das „Chamber Oi>chestra of Euröpa", das früher un&Sehw:inglicll war.

,,Af"UStik" scheint auch fütsilf.arke­tb:!g das Zauoerwwt zu sein.

Pfleiderer. Da: wird bei Lab und Kritik viel übertrie~ und Meinungs­mache aus geschä:ftlieheru Interesse heraus betrieben. Ich ver1a$.l>emich.lie­be:r auf mein eigenes Urteil und höre

Pileiderer: Der Reit.stadel hat eine ausgesprochen gute Flügel-Akustik, Eine 1:i:ewährte Konstante ist dafür immer nocll aer von ,Alfred Brendel ausgesuchte Steinway der Stadt, auf dem auch schon Andras Schiff g~pielt hat. Für die CD-Aufnahmen ha,tten wir einen St@).way, der aber bald in seiner Qualität nachgelassen h.at und der im Februar an&getauscb.t wurde. Da waren wil: mehrere Tage in Hamburg (mit Planist und Ton:techni­ke.r); Die Eigtaung für Mozart liat ent­schieden, und für m;i.eh hat der ~~ue1 eins zu eins umgetauschte Flüge1 großes Potential .

Of;fen.}Jar si.nd die KoDzertflügel ja rechte 'Mimosen.

Pfleide1:er: .Es kommt viel auf die Klima~e3:Wlg an. Im Garderpbenan­bau des Reltstadels siJid trotz Klima­anlage oft zu )lohe Temperaturen. Wenn darm der Flügel kurzfristig auf die Bühne kommt, i~t·es schon gl?Sepe-­he:n. Die Räume müssten das gleiche Klima li.aben: für L agerung und Kon­zert. Wenn der Flügel nicht rechtzei-

Der Stammgast: Sir Andras Schiff gibt Bariton Christian Gerhaher kommt von Tenor Chrrstian Preg'ardien singt mit sei­wieder zwei Konzerte. Foto: oh London nach Neumarkt. Foto: oh nen Sohn Julian. Foto: Borg@reve/eh

stimmen und die Qualität des Publi­kums. Mit dem Vorurteil, dass be­rühmte Künstler nur in den Großstäd­ten -spielen wird aufger~umi. Und eine Kon.kur.renzsit uatio'n entsteht bei genügend räumlicher Distanz nicht, eher eine Kooperation.

Mit gqter Akustik wird üb.era]J ge­wo,rben- ob es stimmt oder nicht.

Pfleider~r: Für den Reitstadel ha­ben wir die Rüclaneldung von M,u­siken:i und To.nin~eniewen: außei; dem klemen Saal llD Alnsterdamev Concertgebouw und dem Mozart-Saal im Wi~ Konzerthaus gibt es keine Konkun,enz in Europa.

Akustik, Publikum auf der einen Seite, das Programmprofil auf der ande1:en.

Pfleiderer: Die „Konzertfreunde" halten dem traditionellen Format die Treue: Qualität entscheidet, authenti­sches Musizieren ohne alle Showele­mente, in einzigartiger Atmosphäre.

Lässt sich das noch finanzieren? Pfleiderer: So etwas wie das „Neu­

markter Modell" lässt sich nur mit Mäzenen fin~nzieren. Wir piel.en mit den Eintrittsgeldern 50 Prozent der Kosten ein, den Rest teilen sich meine Stiftung und die Beiträge der „Kon­zertfreunde"-Mitglied~ Nach wie vor bitten wir den Staat nicht zur Kas­se, auch weil wir uns nicht ins Kon­zept reden lassen wollen.

mir etwa die Beethovenhalle in Bonn tig vorher auf der Bühne ist, muss teils oder das legendäre Konzerthaus in viermal nachgestimmt werden. Wuppertal an: aus allen vier Ecken.

Die neuen Mini-Sterne am Konzert­h.imJJJel (Blaibach oder bappersöorf) sind glüdch'ch mit Steiugi-aeb-er-Flü­geln aus Bayreuth. Wie ist inzwischen die Flügel-Situation in Neumarkt?

Sie beobachten seit Jahrzehnten den Musikermarkt. Wo boomt er am meisten?

Pfleider-er: Es gjbt ei,i Übe:Faogebot an gut~. sehr guten P.i.illtisten. Dass das Streichquartett ausstirbt, war

Bis vor kurzem wurde überall Ernst-Herbert Plfeiderer, der Vorsitzende und Künstlerische Leiter der Konzert­geunkt: Kl.assik stirbt. Jetzt stellt man freunde, unterzeichnet die neuen Verträge, die ihm Iris Dorn vorlegt. Foto: Etzold

eine Fehleinschätzung: Besonders aus Frankreich kommen immer neue, jun­ge, giioßart.ige Leute. Wo eiii gu~ Angebot ist, gibt es aµch Nachfrage.

iele Cellisten stehen nachlassend vie­len Geigem g~~nuber.1nsges~t hat sieb das Niveau' der lnstrumentiilisten in den Reitstadel-Jahrzebnten nahezu. verdoppelt. Es gibt.nicht nur ~ine Spit­ze, sondern der Gipfel hat sich ve.rbrei­teJTt. Me~ Neuentdepkungen -Sind das ffanzö·sische V'an-Kuij-Quartett und die ~anistin Anna Vuuritskaja. Mit einem Engagement warten- wil' abernocll.

Welche Im-er größten Ww.ische ha­ben Sie sich,. und Dm:m Publikum .im Programm 16/l 7 ei-fi111t?

.efleide.tet: Das Chamber 0.rchestra of Europe, wahrscheinlich mit dem ersten Konzert i:n Bayern überhaupt, und den Bariton Christ ian Gerhaher mit seinem Schumann-Abend, Unbe­din(!: wi.ederlrommen muss der Pia­.mist Daniil T.rifonow: 2017 /18 und da haben wir auch K:onzerte ·zu den Mon­teverdi- und Rossini-Jubiläen.

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Sonderkonzerte online buchen Kartenverkauf über den Ticketanbieter „reservix"

NEUMARKT - Iris Dorn ver­waltet seit Jahren auch das Kar­tenangebot der „Neumar'lderKon.­zertfreunde". Jetzt hilft Illl1 dabei der Ticketanbieter „reservix". Besonders angesichts der acht Sonderkonzerte in der Spielzeit 2016/17.

Von diesen Konzerten hat jedes aucll filll. ~eb~B! Kon:pngerit im freien Ver\ra-µ:f: Das wird 0n1i­ne zu buchen sein. Die Abonne­ments A und B gibt es weiterhin, nur .frei werdenae Plätze können neu vergeben werden. Das alte Abo G besteht weiterhin, wird aber nicht neu angeboten.

Auch mit Kreditkarte Individuell frei werdende Abo­

Karten (zum Beispiel wegen Urlaubs) werden weitez,hin über eine Warteliste von Iris Dorn tele­fonisch oder an der Abendkasse verwaltet.

Im Internet bestellte Karten kann man sich auch selbst ausdru­clcen, .K.reditk~ung ist möglich. Die.gefi.ogfügigen Preis­erhöhungen e.l'geben sich durch die Vorverkaufs- und 't/ersandge­bilbJ,en.

Der Termin-Ablauf: Der Ver­sand der neuen Prospekte ist in der letzten Aprilwoche, Abo­Bestellungen werden ab 9. Mai bearbeitet (auch Einzelkartenbe­stellungen von Abonnenten). In­temetbe_s.tellungen sind ab 19. Mai möglich (aucll mit Si!qplatz­wahl), Kündigungen bestehender Abonnements werden bis 5. Juni angenommen. UWE MITSCHING

(D Alles, was bei den Sond.er­konzerten an Karten zur Verfü­gung steht, läuft über schriftli­che, telefonische und Email­Bestellungen oder neuer­dings über www.reservix.de. Sonderkonzert-~rten gibt es auch bei den reservix-Ver­kaufsstellen.