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Test von Batteriemanagementsystemen Die Effizienz, Zuverlässigkeit und Sicherheit moderner Lithium-Ionen-Batterien für elek- trische Antriebssysteme hängen in großem Maße von ihrer elektronischen Steuerung, dem Batteriemanagementsystem (BMS), ab. Merkmale des ETAS BCS-LABCAR Der ETAS Batteriezellen-Simulator BCS-LABCAR (Battery Cell Simulator) ist Teil des HiL-Testsystems für Batteriemanage- mentsysteme (BMS-LABCAR). Mit dem BCS-LABCAR können bis zu 200 Batteriezel- len simuliert und somit sämtliche Kompo- nenten eines Batteriemanagementsystems auf Herz und Nieren geprüft werden. Zusam- men mit seinem Partner comemso GMBH hat ETAS diesen hochpräzisen BCS-LABCAR entwickelt. Genauigkeit des Systems Wichtig für die Batteriezellensimulation ist die genaue Darstellung des Batterieverhal- tens. Mithilfe des Batteriezellen-Simulators können Zellspannungen von 0 V sowie im Bereich von 0,85 bis 8 V in unter 4 ms mit ei- ner Genauigkeit von 0,5 mV pro Zelle gere- gelt werden. Jede Batteriezelle verfügt über eine elektronisch geregelte Last, die Balan- cingströme (Ladungsausgleich zwischen Bat- teriezellen) mit Strömen von 0 bis 2,5 A bei einer Genauigkeit von ± 2 mA ermöglicht. So können einzelne Ladungszustände präzise simuliert werden. Die Genauigkeit der Batte- riezellensimulation wird am elektrischen An- schluss des zu testenden Batteriemanage- ment-Systems für Kabelverbindungen bis zu mehreren Metern Länge gewährleistet. Durch Parallelschalten mehrerer Zellen (Dual- oder Quad-Modus) des BCS-LABCAR ist die- se Genauigkeit auch für Entladeströme bis Auf einen Blick Hochpräzise Batterie- zellensimulation (Span- nung und Strom) Aktives und passives Balancing der Batterie- zellen Hochgenaue Strom- messung Coulomb-Messung für die Ladungsregelung Integrierte Simulation elektrischer Fehler für jede Batteriezelle, inkl. Verpolung Kopplung mit einem Batterie- und Fahrzeug- modell als Gesamt- fahrzeugsimulation am LABCAR HiL-System Parallelschaltung der Batteriezellen für hohe Ströme Maximaler Nennstrom bis 3 A bei geregelter Spannung Batteriezellen-Simulator BCS-LABCAR Batteriesimulation für Laboranwendungen

Batteriezellen-Simulator BCS-LABCAR Batteriesimulation für ...€¦ · Abbildung 4: 96-Zellen-System in einem Rack mit einer Normgröße von 33 HE (Höheneinheiten) im 19-Zoll-Format

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  • Test von Batteriemanagementsystemen

    Die Effizienz, Zuverlässigkeit und Sicherheit

    moderner Lithium-Ionen-Batterien für elek-

    trische Antriebssysteme hängen in großem

    Maße von ihrer elektronischen Steuerung,

    dem Batteriemanagementsystem (BMS), ab.

    Merkmale des ETAS BCS-LABCAR

    Der ETAS Batteriezellen-Simulator

    BCS-LABCAR (Battery Cell Simulator) ist Teil

    des HiL-Testsystems für Batteriemanage-

    mentsysteme (BMS-LABCAR). Mit dem

    BCS-LABCAR können bis zu 200 Batteriezel-

    len simuliert und somit sämtliche Kompo-

    nenten eines Batteriemanagementsystems

    auf Herz und Nieren geprüft werden. Zusam-

    men mit seinem Partner comemso GMBH

    hat ETAS diesen hochpräzisen BCS-LABCAR

    entwickelt.

    Genauigkeit des Systems

    Wichtig für die Batteriezellensimulation ist

    die genaue Darstellung des Batterieverhal-

    tens. Mithilfe des Batteriezellen-Simulators

    können Zellspannungen von 0 V sowie im

    Bereich von 0,85 bis 8 V in unter 4 ms mit ei-

    ner Genauigkeit von 0,5 mV pro Zelle gere-

    gelt werden. Jede Batteriezelle verfügt über

    eine elektronisch geregelte Last, die Balan-

    cingströme (Ladungsausgleich zwischen Bat-

    teriezellen) mit Strömen von 0 bis 2,5 A bei

    einer Genauigkeit von ± 2 mA ermöglicht.

    So können einzelne Ladungszustände präzise

    simuliert werden. Die Genauigkeit der Batte-

    riezellensimulation wird am elektrischen An-

    schluss des zu testenden Batteriemanage-

    ment-Systems für Kabelver bindungen bis zu

    mehreren Metern Länge gewährleistet.

    Durch Parallelschalten mehrerer Zellen (Dual-

    oder Quad-Modus) des BCS-LABCAR ist die-

    se Genauigkeit auch für Entladeströme bis

    Auf einen Blick

    Hochpräzise Batterie-

    zellensimulation (Span-

    nung und Strom)

    Aktives und passives

    Balancing der Batterie-

    zellen

    Hochgenaue Strom-

    messung

    Coulomb-Messung für die

    Ladungsregelung

    Integrierte Simulation

    elektrischer Fehler für

    jede Batteriezelle, inkl.

    Verpolung

    Kopplung mit einem

    Batterie- und Fahrzeug-

    modell als Gesamt-

    fahrzeugsimulation am

    LABCAR HiL-System

    Parallelschaltung der

    Batteriezellen für hohe

    Ströme

    Maximaler Nennstrom

    bis 3 A bei geregelter

    Spannung

    Batteriezellen-Simulator BCS-LABCARBatteriesimulation für Laboranwendungen

  • Abbildung 1: Desktop-System mit

    24 Zellen für kleine Testumgebungen

    Abbildung 2: Break-Out Box mit isolier-

    tem Bananensteckern und geschirmten

    Kabeln

    Aktives Balancing bei hohen Strömen

    12 A und Ladeströme bis 10 A für die ein-

    zelne Batteriezelle gewährleistet.

    Zusätzlich bietet jeder Zellenausgang ein

    hochpräzises Strommesssystem mit einer

    Abweichung von ±10 μA. Dank dieser ein-

    zigartigen Eigenschaft kann der

    BCS-LABCAR sowohl Balancing-Ströme

    für Ladungsausgleich messen als auch

    Leckströme einzelner Batteriezellen (La-

    dungsverluste) detektieren. So kann die

    Zellentladung durch BMS bei aktivem und

    passivem Betriebszustand analysiert wer-

    den. Mit der integrierten Couloumb-Mes-

    sung der einzelnen Batteriezellen können

    Balancing-Vorgänge mit einer Genauigkeit

    von 2 • 10-7 Coulomb (As) gemessen wer-den.

    Da die genaue Steuerung von Spannung

    und Stromstärke für das Batteriemanage-

    ment von Lithium-Ionen-Zellen sehr wich-

    tig ist, wird für den BCS-LABCAR ein Kali-

    brierungsservice angeboten. Darüber

    hinaus kann das System einfach vom Nut-

    zer justiert werden.

    Temperatursimulation

    Die Temperaturüberwachung und -steue-

    rung durch das BMS ist von großer Bedeu-

    tung, deshalb wird für die Entwicklung, Va-

    lidierung und Erprobung seiner

    Kontrollalgorithmen eine hochpräzise elek-

    trische Temperatursimulation benötigt. Die-

    se wird mittels eines NTC-/PTC-Simulations-

    boards umgesetzt, mit dem sich

    charakteristische Kennlinien von NTC-/PTC-

    Widerständen mit Werten von 0 bis

    8 MΩ bei einer Genauigkeit von 1 Ω simu-lieren lassen. Darüber hinaus sind andere

    Widerstandsbereiche mit noch höheren

    Auflösungen verfügbar.

    Dieses Gerät dient in erster Linie der Simu-

    lation von Temperatursensoren in Batteri-

    en von Elektrofahrzeugen und ist daher

    für Spannungen bis 1 kV ausgelegt

    Fehlersimulation

    Jede Batteriezelle verfügt über eine Feh-

    lersimulation für Kurzschluss, Kabelbruch

    und Verpolung. Darüber hinaus kann mit

    der Fehlersimulation ein externe Span-

    nung in jede Batteriezelle eingespeist wer-

    den, zum Beispiel von Klemme 30 oder 31

    (KL30/KL31).

    Aktives Balancing bei hohen Strömen

    Aufgrund der vom Batteriemanagement-

    system (BMS) erzeugten Balancing-Ströme

    (Ladungsausgleich) wird in der elektronisch

    geregelten Last Energie gespeichert, die zu

    Temperaturschwankungen in BCS-LABCAR

    führt. Der BCS-LABCAR-Controller gleicht

    diesen thermischen Effekt aktiv aus und

    die regelt am BMS-Anschluss die genaue

    Spannung ein. So ist sichergestellt, dass in

    allen Temperaturbereichen dieselbe Ge-

    nauigkeit erreicht wird. Diese Genauigkeit

    ist die Voraussetzung für realitätsnahe, re-

    produzierbare Tests.

    Simulationsmodelle

    Im Zuge der BMS-Entwicklung müssen

    verschiedene Funktions- und Validierungs-

    tests absolviert werden. Dies erfordert

    eine zuverlässige und reproduzierbare

    Simulation von Lithium-Ionen-Batterien

    auf Basis ihrer kleinsten Einheit, der Batte-

    riezelle.

  • Abbildung 4: 96-Zellen-System in einem

    Rack mit einer Normgröße von 33 HE

    (Höheneinheiten) im 19-Zoll-Format mit

    Simulation von 96 Batteriezellen,

    24-Kanal-Temperatursensorsimulation

    und RTPC für aufwendige Tests

    Abbildung 3: Funktionsübersicht der Zellensimulation

    Steuergerät

    Niederspannungs-bereich

    Simulation von Temperatursensoren

    Bereich: 0 Ω ...8 MΩAuflösung: 1 Ω Genauigkeit: +/-25ppm / °C

    Spannungsbereich: 0.85...8 VNennstrom: 0...3 A ** (0...6 A, 0...12 A)Genauigkeit: ± 0,5 mVWelligkeit: ±2 mV (fg = 5 kHz)Sprungantwort 1 V�4 V: 4 msSprungantwort 4 V�1 V: 1..10 ms (lastabhängig)Kurzschlussfest

    Interne Spannungsquelle pro Zelle

    Nennstrom: 0...2 A** (0...5 A, 0...10 A)Genauigkeit: ±2 mAKurzschlussfest

    Interne elektronische Last pro Zelle

    Emulation von bis zu 200 Zellen

    KabelbruchKurzschlussVerpolungExterne Spannungsversorgung (U1; z.B., KL30, KL31)

    Simulation elektrischer Fehler pro Zelle

    ...

    Bereich: ±3 AGenauigkeit zwischen -3 A ... +2 A: ±2 µA zwischen +2 A ... 3 A: besser als 0,4%

    Messung pro ZelleA

    V

    Bereich: ±10 mAGenauigkeit: ±10 µA

    Messung pro ZelleA

    Bereich: ±3 A • 50 msAuflösung: 1 mA • 100 µsGenauigkeit: ±2 • 10-7 As

    Coulomb-Messung pro ZelleC

    **DUAL-/QUAD-Modus

    Hochspannungsbereich bis 1.000 V

    +

    -

    CAN-Bus

  • ETA

    S-PG

    A/M

    KC2_

    AKO

    /07_

    2016

    ETAS-Standorte weltweit

    Deutschland

    Stuttgart (Unternehmenszentrale)

    Brasilien

    São Bernardo do Campo

    Frankreich

    Saint-Ouen

    Großbritannien

    Derby

    York

    Indien

    Bangalore

    Pune

    Italien

    Turin

    Japan

    Utsunomiya

    Yokohama

    Kanada

    Kitchener

    Korea

    Seongnam-si

    Schweden

    Göteborg

    USA

    Ann Arbor

    VR China

    Beijing

    Changchun

    Chongqing

    Guangzhou

    Shanghai

    Wuhan

    www.etas.com

    Technische Daten

    Bestellinformation

    Merkmal Eigenschaft Genauigkeit

    Bereich der Zellversorgung

    auf CAN

    0 V, 0,85 V...8 V, bis zu 3 A

    (6 A Dual Mode, 12 A Quad Mode)

    Genauigkeit ±0,5 mV,

    Auflösung 250 μV

    Elektrische Last auf CAN 0 A … 2,5 A, (5 A, 10 A) pro Zelle Genauigkeit ±2 μA,

    Auflösung 100 μA

    Strommessung ±10 μA im Bereich