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BAUEN & Wohnen Februar 2016 Ausgabe Nr. 18 gratis Themenheft STIFTUNGEN Tauziehen um Wiehre-Villa DENKMÄLER Keine Rettung fürs Ratsstüble STADTTUNNEL Tunnelblick und Kostenkick

Bauen & Wohnen

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Das Magazin rund um die Immobilie Ausgabe Februar 2016

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BAUEN & Wohnen

Februar 2016Ausgabe Nr. 18

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STIFTUNGENTauziehen um

Wiehre-Villa

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Editorial

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5 Anzeige

Titel: Streit um Wiehre-Villa 4-5

Politik: Stumpfe 50-Prozent-Klausel 6

Denkmal: Ringen ums Ratsstüble 8

Flüchtlinge: Ärger auf der Haid 9

Gisinger: Sonnenhöfe in Haslach 10

Messen: Alles rund ums Bauen 12-15

Architekten: Haller und die Unikate 16

Fachplaner: Müller + Klein 18

Lokhalle: Freiburgs Kreativpark 20-21

Bauträger: Allgeier Wohnbau 24

Politik: IHK gegen oder mit Crash? 25

Stadtbau: 1000 neue Wohnungen 26

Bauträger: Stuckerts Apartments 28

Unternehmen: Dürrschnabel 30

Genossen: Rekorde beim BVB 31

Baurecht: Vorsicht Baugrube 32

Ingenieure: Mohnke Höss 34

Freiburg: Zuwachs bei Familienheim /

FWI mit neuem Gründerzentrum 36

Makler: Ringen ums Angebot 38-42

Einrichter: Küche, Fenster, Möbel, Licht:

Aktuelles aus der Region 44-47

Innovationen: Die Mikrolofts 50

Stadtentwicklung: Der Stadttunnel

wird 25 Millionen Euro teurer 52-53

Kommentar 54

Inhalt

Frau Hendricks guter Plan

D ie Sonderpublikation Bau-en & Wohnen des Freiburger chilli-Verlags erscheint mit

dieser Ausgabe bereits im 10. Jahr. Und passend zu diesem Geburtstag ist sie mit 56 Seiten und weit über 25.000 Exemplaren auf Rekord-niveau. Über so viel Zuspruch von Lesern und werbenden Unterneh-men freuen wir uns sehr. Wir haben auch in dieser Ausgabe nahezu alle Facetten des Bauens beleuchtet. Und versprechen, so weiterzumachen.

Nicht einfach so weitermachen will offenbar das Bundesbauministeri-um: Im Haus von Barbara Hendricks (SPD) wird derzeit geräuschlos an ei-ner neuen Gebietskategorie im Bau-planungsrecht gearbeitet. Das „ur-bane Gebiet“ soll etwa ermöglichen, dass dichter gebaut werden kann. In einem Positionspapier heißt es zudem, dass baurechtliche Konflikte zwischen Wohnen und Sportanla-gen, Verkehrsstraßen oder Gaststät-ten entschärft werden sollen. Das weiß natürlich Baubürgermeister Martin Haag, will aber dazu noch nicht viel sagen. Klar ist, dass die Ber-liner Pläne auch seinem Baudezernat helfen können, die Wohnungsnot besser in den Griff zu kriegen.

Die Immobilien Zeitung fasste die Möglichkeiten des „urbanen Ge-biets“ griffig zusammen: „Dichter als Misch-, lauter als Wohngebiet“. In Mischgebieten gilt nach der aktu-ellen Baunutzungsverordnung eine maximale Geschossflächenzahl von 1,2 (auf 1000 qm Boden können 1200 qm gebaut werden). Die kann in der neuen Kategorie überschritten wer-den. Zudem soll der Lärmschutz ge-lockert werden: In reinen Wohnge-bieten gilt heute tagsüber 50 dB(A) als Immissionsrichtwert, in Misch-gebieten 60. Neubauten an Haupt-verkehrsstraßen, Bahntrassen oder bestehenden Gewerbebetrieben wären im „urbanen Gebiet“ leichter möglich als heute. Hendricks will drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Wohnraum-versorgung in Ballungsgebieten ver- bessern, den Flächenverbrauch ver-ringern und durch kürzere Wege das Verkehrsaufkommen verrin-gern. Mal sehen, aus welcher Ecke die ersten Bedenkenträger kommen. Wir wünschen anregende Lektüre.

Lars Bargmann,Chefredakteur

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Immobilien

S till steht sie da, die Villa Gottlieb an der Maria-Theresia-Straße 8 in der Wiehre. Nebenan ruht eine Baugrube, kein Dreck liegt auf den We-

gen, alles sehr gediegen. Doch beim Verkauf des zum Vermögen der Dr. Ellen Gottlieb-Stiftung zählenden Anwesens ging es hoch her. Interessenten fühlten sich verschaukelt, Anwälte schrieben seitenlange Briefe, sogar das Regierungspräsidium musste sich mit dem Fall befassen.

Das Rennen um die 1908 auf einem knapp 2600 Quad-ratmeter großen Grundstück erbaute Villa machte am Ende der Freiburger Rüdiger Wunderlich. Dass dessen Sohn Norman als Kommanditist ebenso wie der Stif-tungsvorstand und Rechtsanwalt Martin Behrens An-teile an einer Eigentümergesellschaft beim Gasthaus Schiff hält, hat zu Mutmaßungen über Begünstigun-gen geführt. Dem Freiburger Stadtmagazin chilli lie-gen umfangreiche Dokumente vor.

Heiß begehrtes Anwesen: Für die millionenschwere Villa Dietler gab es fast zwei Dutzend Interessenten.

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Immobilien

Am Ende des Bieterverfahrens waren die Familie Prinz-Zaiss, die Familie Boedeker und die von Wunderlich übriggeblieben. Die Entscheidung über den Verkauf der einstigen Villa Dietler, die Mit-te der 30er Jahre in den Besitz der Familie Gottlieb kam, fiel am 11. November in einer Sitzung des Ku-ratoriums, dem unter anderem der frühere Dompfarrer Erich Wittner oder Alt-Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg angehören. Boedeker und Prinz-Zaiss hatten bis dahin 3.000.111 Euro geboten, Wunderlich „deutlich mehr“, sagt Behrens. Er habe Norman Wunderlich be-reits „vor über einem Jahr“ mal angerufen, als es noch die Idee gab, aus der Villa mit ihren 676 Quadratmetern Wohnfläche ein Boutique-Hotel zu machen. Wun-derlich hat da Erfahrungen, misch-te beim Gasthaus Schiff mit, beim Hotel-Restaurant Der Kaiser, ist auch in Frankreich in der Hotel-branche unterwegs. „Wir hätten aber mindestens eine Million Euro investieren müssen“, sagt Behrens. So ließ der Stiftungsvorstand um Behrens und Anita Stilz den Plan wieder fallen. Wer daraus und aus der Beteiligung an einer Komman-ditgesellschaft (Behrens: „Haben zwei Aktionäre einer Gesellschaft eine Geschäftsbeziehung?“) nun aber Begünstigung eines Bewer-bers konstruieren wolle, solle sich vor Augen halten, dass es auf der anderen Seite tatsächlich eine Ge-schäftsbeziehung zum Makler der anderen beiden Bewerber gab. Der-lei Mutmaßungen hätten also eher für die Mitbewerber gesprochen.Am 10. November erschien dieser Makler sowohl mit den Eheleuten Prinz-Zaiss als auch mit Boedekers in der Kanzlei von Stilz und Beh-rens. Der Vorstand war eigenen Angaben zufolge „völlig verblüfft“, dass beide Interessenten zeitgleich

erschienen, denn es habe ja „nie zur Debatte gestanden“, dass das Haus an eine Bietergemeinschaft verkauft werde. Vielmehr habe es gegolten, einen Käufer zu finden, der das Kulturdenkmal erhalten, baulich nicht verändern und die drei Etagen auch nicht aufteilen will. Zumindest merkwürdig ist aber, dass in einer Mail vom 28. Ok-tober von der Kanzlei an den Mak-ler die Frage gestellt wird, ob „ggf. nur eine Wohnung gekauft werden soll“ und wenn ja, welche und zu welchem Preis. Wenn es ein Infor-mationsdefizit gegeben habe, dann aufseiten des Maklers, findet Stilz.

In dieser Sitzung boten beide Par-teien, die den Termin zunächst nur zum Kennenlernen gedacht hatten, spontan und je einzeln die 3.000.111 Euro an. „Der Vorstand hat dann gefragt, ob dieser Preis nur für die Villa oder auch für das hintere Gar-tengrundstück gelte, das womög-lich noch bebaut werden kann“, sagt Nicolas Schill, der die Boede-kers anwaltlich vertritt. Wenn es eine Baureserve gäbe, würde man, wenn noch möglich, das Angebot noch einmal nachbessern. „Dies wurde vom Vorstand be-jaht“, schreibt Schill in einem Brief ans Regierungspräsidium (RP), der Rechtsaufsicht für Stiftungen. „Das ist frei erfunden“, entgegnet Stilz. „Für mich waren die 3.000.111 Millionen das letzte Angebot“, so Behrens. Im Übrigen sei das RP über jeden Schritt informiert wor-den. Dem chilli liegt ein Schreiben der Behörde vor, wonach die Ver-gabe aus ihrer Sicht rechtmäßig gewesen ist.

Am Morgen des 12. November hatte Behrens den Makler dann per Mail darüber informiert, dass ein Verkauf an seine Kunden nicht klappen würde, weil ein anderer Bieter einen höheren Kaufpreis geboten habe. Der sprach mit sei-nen „fassungslosen“ Kunden, die bis dahin von einer Nachbesse-rungsmöglichkeit ausgegangen waren. Am Abend schickten sie neue Angebote an den Vorstand, beide in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Doch da war die Entschei-dung schon gefallen. Der Makler will wissen, dass die Familie Wun-derlich 3,075 Millionen Euro gebo-ten habe. Damit hätte die Stiftung auf 225.000 Euro verzichtet. Diese Zahl verneint Behrens. Wunder-lich selbst wollte sich dazu gegen-über dem chilli nicht äußern. Die Villa sei für private Zwecke erwor-ben worden. Außerdem könne man noch nicht von einem Kauf sprechen. Es gebe noch offene Fragen. Nach chilli-Informationen hatte es rund 20 Interessenten ge-geben, darunter Architekten und durchaus stadtbekannte Persön-lichkeiten.Mit dem Erlös aus dem Verkauf will die Stiftung nun jedenfalls noch stärker als bisher den Erhalt des Münsters fördern. In den Jah-ren 1997 bis 2011, so Stilz, habe Ellen Gottlieb-Schramm rund 560.000 Euro gespendet. Sie zählte mit einer Einlage in Höhe von 50.000 Mark auch zu den Gründungsstiftern der Stiftung Freiburger Münster. Die 2007 gegründete Ellen Gottlieb-Stiftung sei anfangs mit 307.000 Euro ausgestattet worden und habe seit 2012 rund 118.000 Euro fürs Münster aufgebracht. Nun soll jedes Jahr ein „sechsstelliger Betrag“ aus den Kapitaleinkünften der Stiftung dem „schönsten Turm der Christenheit“ zukommen.

Lars Bargmann

»DAS IST FREI ERFUNDEN«

Stiftungsvorstand Anita Stilz

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I m vergangenen Mai hat der Freiburger Gemeinderat mit der knappsten aller Mehrheiten

beschlossen, dass künftig bei grö-ßeren Neubaugebieten jede zweite Wohnung eine öffentlich geförder-te Mietwohnung sein muss. Das hat bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Seither gibt es einen Glau-benskrieg: Die einen glauben, dass damit mehr bezahlbarer Wohn-raum geschaffen wird, die ande-ren, dass angesichts der dürftigen öffentlichen Zuschüsse bald gar kein sozialer Mietwohnungsbau mehr hergestellt wird.

Bisher ist die 50-Prozent-Klausel ein stumpfes Schwert, im Prinzip liegt kein einziger Bauantrag auf dem Tisch von Baurechtsamtschef Rüdiger Engel, in dem ein Bauträger nach der neuen Quote bauen will. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Baubürgermeister Martin Haag nicht zu den Fans des Beschlusses zählt. Wenn es nach ihm, Oberbürgermeis- ter Dieter Salomon und vielen an- deren im Gemeinderat ginge, müss-te der Beschluss zurückgenommen werden. Dagegen hat sich Ende Januar der Bauverein „Wem gehört die Stadt?“ mit einem offenen Brief gewandt. Der Verein, der zum Mietshäuser Syndikat zählt, spielt die Quote für den neuen Stadtteil Dietenbach durch. Nach den bislang geltenden bau-landpolitischen Grundsätzen müs- sen Bauträger, private oder auch die Freiburger Stadtbau, 30 Prozent ge-förderten Wohnungsbau herstellen. Diese Quote kann durchaus je zur Hälfte in Miete oder Eigentum ge-splittet werden. Im Dietenbach sol-

len rund 5000 Wohnungen gebaut werden. Mit der neuen Quote wären darunter 2500 soziale. Mit der alten Quote wären es, bei 30 Prozent und davon je hälftig Miet- und Eigentumswohnungen, nur 750. „Ganze 750 Wohnungen mit Mieten von dann etwa 7–8 Euro/m2 gegen-über 4250 Wohnungen für Men-schen mit mindestens 6-stelligem Eigenkapital, die von den Wohnungs-eigentümern zwar auch vermietet werden können, falls kein Eigenbe-darf vorliegt; dann aber mit Mieten vermutlich zwischen 12–16 Euro/m2, da die Mietpreisbremse bei der Erst-

vermietung von Neubauwohnungen nicht gilt“, heißt es in dem Papier. Somit werde auch auf Millionen aus den Landeswohnungsbaupro-grammen verzichtet – mit dem Se-gen der Stadtverwaltung. Die För- derung für eine 80-Quadratmeter- Wohnung würde rund 200.000 Euro zinsfrei für 25 Jahre betragen: Somit summierten sie sich bei 1750 Wohnungen auf 350 Millionen Euro. „Will die Stadtverwaltung wirklich darauf verzichten und stattdessen die Baufinanzierung über Kapital-marktdarlehen ohne Sozialbindung präferieren – damit die Bauoligar-chen bei Laune bleiben!“ Es überrasche nicht, wenn die „Oli-garchen der Bauwirtschaft“ nicht müde würden, die 50-Prozent-Rege-lung zu attackieren, mit dem Argu-ment, geförderter Mietwohnungs-

bau sei unwirtschaftlich. Ein Blick auf die Gutleutmatten zeige, dass bei Bedingungen mit 50 Prozent geför-dertem oder gebundenem Mietwoh-nungsbau die „Investoren Schlange stehen“. Diese Schlagzeile stand auch über dem ersten offenen Brief des Vereins im vergangenen Juli. Die Stadtbau-Spitze um Ralf Klausmann hatte darauf geantwortet, dass sie die Wahrscheinlichkeit, dass das Finanzierungsmodell des Vereins eine Welle von Investoren bewegen würde, als „sehr gering“ einschätzt und dieses – wegen des fehlenden Eigenkapitals – auf ein kommunales Wohnungsbauunternehmen „nicht übertragbar“ sei. Der Glaubenskrieg geht weiter. Entschieden wird er, um den Ex-Bundesligatrainer Adi Preiß-ler zu bemühen, „aufm Platz“. bar

Politik

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»Damit die Bauoligarchen bei Laune bleiben« bauvErEIn »wEm GEhört DIE StaDt« krItISIErt

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Hochhaus auf den Gutleutmatten: Für dieses Projekt sind 50 Prozent Mietwohnungen mit einer begrenzten Miete und einer Mietbindungsdauer vorgschrieben.

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»DIE BAUoLIGARcHEN BEI LAUNE HALTEN«

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D ie Abrissarbeiten am Ratsstüble haben begon-nen. Doch noch immer erhitzt das ehemalige Wirtshaus in der Universitätsstraße – eines der

ältesten Gebäude der Freiburger Innenstadt – die Gemü-ter. Eine Gruppe rund um den Freiburger Filmemacher Carsten Böhnke und den früheren Stadtarchäologen Immo Beyer hat Ende Januar eine Petition beim Land-tag eingereicht. Ihr Ziel: Zumindest die alte Fassade des Gebäudes zu erhalten. Es ist nicht das einzige denkmal-geschützte Gebäude, das in Freiburg gerade heiß disku-tiert wird.

Die Schäden, die Bauingenieur Martin Mohnke bei ei-nem Informationsabend zum Abriss des Ratsstübles schildert, sind immens: Wurmbefall, Wasserschäden, Fäulnis, poröse Wände, morsche Balken, Obergeschos-se, die sich abgesenkt haben. Was Mohnke hier be-schreibt, hört sich an, als könnte bereits der nächste Höllentäler das Haus zum Einsturz bringen.Den Eindruck scheint nicht jeder gewonnen zu haben. „Ich habe in Oberlinden Gebäude saniert mit den gleichen Schädigungsgraden“, kontert der Kirchzartener Architekt Willi Sutter. Er habe schon mehrere Gebäude gerettet, de-nen Gutachter bereits die Totenscheine ausgestellt hatten.Aktuelles Beispiel: der 270 Jahre alte Meierhof im Stadt-teil Waldsee. Nachdem die Denkmalschützer bereits dem Abriss zugestimmt hatten, legte Sutter ein Konzept für die Sanierung vor, das nun geprüft wird. „Die Statiker bewerten das Gebäude so, wie es momentan steht“, er-läutert Sutter seinen Ansatz. „Durch Umbaumaßnahmen kann man die alte Substanz aber erhalten.“Auch beim Ratsstüble hatte Sutter angeboten, eine Expertise zu erstellen – kostenlos. Ein Angebot, das die Eigentümerin Martina Feierling-Rombach nicht ange-nommen hatte. Sie vertraue auf das Gutachten Mohnkes, der in Freiburg mehr als 50 Sanierungen historischer Ge-bäude begleitet hat, wie etwa des Adelhauser Klosters, des Augustinermuseums, des Friedrichsbaus oder der Kartaus: „Bei den Planungen müssen wir die Sicherheit ha-ben, was am Ende dabei rauskommt. Uns wäre das Risiko zu hoch, dass es zu einer Kostenexplosion kommt, wie bei der Stube in St. Georgen.“ Ein Argument, das Sutter nicht nachvollziehen kann: „Bei all unseren Bauvorhaben lagen die Kosten für die Sanierung unter den Neubaupreisen.“

Beim Ratsstüble scheint das letzte Wort gesprochen zu sein. Der Abriss ist in vollem Gange, Anfang Februar haben die Bauarbeiter begonnen, im Inneren Teile auszubauen. Zwar prüft der Landtag momentan noch eine Petition von Böhnke und Beyer, die hoffen, dadurch die Fassade erhal-ten zu können, doch offiziell wissen weder Baurechtsamt noch Eigentümerin etwas von der Petition, sodass die Ab-rissarbeiten weiterlaufen.Für die Kritiker geht es mittlerweile nicht mehr nur um den Einzelfall. „In Freiburg geht man mit dem Denkmal-schutz zu locker um“, moniert KULT-Stadtrat Atai Keller. Zusammen mit 13 anderen Stadträten hatte er einen An-trag an die Stadtverwaltung gestellt, das Thema „Zukunft des Ratsstübles“ im Gemeinderat zu behandeln. Der wur-de abgelehnt. „Der Gemeinderat wurde nicht rechtzeitig informiert, es wurde alles hinter verschlossenen Türen verhandelt“, empört sich Keller über das Vorgehen der Verwaltung. Auch bei anderen Projekten, wie der Bebau-ung des Parks bei der Reinhold-Schneider-Villa, habe der Gemeinderat „nur schleppend herausbekommen, was passiert“.Auch bei einem weiteren Abriss-Projekt, der Villa in der Wintererstraße 28, fordert Keller gemeinsam mit Vertre-tern von Stadtbild Deutschland, Freiburg Lebenswert und Für Freiburg weitere Gutachten.„Es wird furchtbar geschlampt“, so Böhnkes Vorwurf an die Ämter. Die Denkmalschutzbehörden würden Gebäude zu schnell aus dem Schutz entlassen, da es an Personal und finanziellen Mitteln fehle, um die von den Eigentümern in Auftrag gegebenen Gutachten kritisch zu hinterfragen. „Wenn die Denkmalschützer weiterhin so vorgehen, wird in Freiburg bald ein Gebäude nach dem anderen fallen.“ Tanja Bruckert

Denkmalschutz

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Ratsstüble: Der Abriss ist in vollem Gang.

Aufregung um AbrissratSStüblE & Co.: wIrD DEr DEnkmalSChutz

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f reiburg wird voraussichtlich eine zweite Erstaufnahme-stelle für bis zu 1000 Flücht-

linge bekommen. Das wurde erst-mals beim Jahrespressegespräch des Freiburger Regierungsprä-sidiums (RP) am 19. Januar be-kannt. Im Fokus ist dafür beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) das teilweise leer stehende einstige Spectral-Gebäude (heute Haid-Haus) im Gewerbegebiet Haid. Die dort für die Interessen der Unternehmer zuständige IG Haid übt harsche Kritik an den Plänen.

„Diese Nachricht trifft uns Unter-nehmer hart und völlig unvorbe-reitet. Weder das Regierungspräsi-dium noch die Stadt oder das BamF haben auch nur ein Wort in der Sa-che mit uns gewechselt“, sagt der IG-Vorsitzende Christian Schulz. Man fühle sich von den Behörden „massiv hintergangen“. Schon jetzt seien auf der Haid städtische Unterkünfte für 400 Menschen, 300 allein im ehemali-gen Essilor-Gebäude an der Bötzin-ger Straße. „Viele Unternehmer im Gewerbegebiet fürchten neben zu-

nehmenden sozialen Spannungen vor allem auch einen langfristigen Wertverlust für ihre Standorte“, so Schulz. Man dürfe die Kooperati-onsbereitschaft der Unternehmen nicht endlos belasten.Die Stadt Freiburg habe bei der Suche nach Flüchtlingsunterkünf-ten auch Interesse an einem Gelän-de neben dem Spectral-Gebäude gezeigt, berichtet Schulz. „Die Spec-tral-Eigentümer Reinhard Willi und Günter Schneidereit haben sich im vergangenen Jahr aber noch mit Händen und Füßen gegen den Standort eingesetzt, woraufhin in Gesprächen mit der Stadt das Essilor-Gebäude als Kompromiss gefunden wurde.“Warum die Unternehmer nun offenbar mit dem BAMF und RP handelseinig geworden sind, darü-ber könnten die Unternehmer nur spekulieren. Es gebe aber „deutli-che Signale“, dass die Mieten, die von der öffentlichen Hand für die Unterkünfte bezahlt werden, deut-lich über dem liegen, was man mit Büro- oder Gewerbeflächen erzie-len könne.Das RP wies die „Chaos-Vorwür-fe“ zurück. „Wir waren in ständi-

gem Kontakt mit dem BAMF, da uns von vornherein klar war, dass das Gebäude die Chance für die gemeinsame Unterbringung so-wohl des BAMF als auch für eine Notunterkunft bietet“, so Regie-rungspräsidentin Bärbel Schäfer. Die gemeinsame Lösung bringe einen „unheimlich großen“ Syn-ergieeffekt, zumal die zukünftige Landeserstaufnahmestelle in der Polizeiakademie in Freiburg in er-reichbarer Nähe sei. Im Übrigen würden solche Gespräche „stets nichtöffentlich“ geführt, um den Erfolg der Verhandlungen nicht zu gefährden. Freiburgs oberster Wirtschafts-förderer Bernd Dallmann kann die Befürchtungen der IG nicht teilen. Er sicherte den Unternehmen aber zu, dass wenn es Nachteile gebe, die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH durch „geeigne-te Maßnahmen Abhilfe schaffen“ werde – wovon er aber nicht aus-gehe. Das RP will, sobald alle noch offenen Punkte geklärt sind, das Gespräch mit den angrenzenden Betrieben suchen. Dazu zählen mehrere Autohäuser. bar

Im Fokus für Flüchtlinge: Das Haid-Haus (früher Spectral-Gebäude) an der Bötzinger Straße 31.

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D ie heuer schon 65 Jahre bestehende Immo-biliengruppe Gisinger wartet aktuell gleich mit zwei Großprojekten auf: An der Uffhau-

ser Straße in Haslach baut Gisinger im Projekt Son-nenhöfe rund 110 Wohnungen, an der Ecke Habs-burger- und Wölflinstraße schon bald etwa 120. So unterschiedlich beide sein mögen: Es eint sie ein architektonischer Anspruch.

In Haslach hat die Gisinger Gruppe bereits im Sommer 2013 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben ein knapp ein Hektar großes Grundstück erworben und baut hier nun mehr als 10.000 Quadratmeter Wohnfläche in rund 110 Wohnungen. Im Eigentum, was in diesem Quar-tier eine Rarität ist. Ein Paradebeispiel für die Initiative der Landesregierung Baden-Württemberg „Flächen gewin-nen durch Innenentwicklung“: Ursprünglich wollte Gisin-ger den Bestand (36 Wohneinheiten) sanieren, aber nun werden – auch auf Wunsch des Freiburger Rathauses – 75 zusätzliche Wohnungen geschaffen. Es gibt etwa je zu ei-nem Drittel 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen (mit 48 bis 125 qm, mit Videosprechanlage, Parkett und Echtglas- Duschabtrennung), die auch zu größeren Einheiten zusam- menlegbar sind. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt bei 4250 Euro, bei Wohnungspreisen ab 197.700 Euro. Der städtebauliche Entwurf stammt vom Büro Joachim Eble Architektur in Tübingen – das auch für den markan-ten Auftritt zum Freiburger Stadtteil Vauban, das Quartier „Freiburg V8 – die Stadtoase“ zuständig ist – und zeichnet sich durch zur Sonne aufgewinkelte Gebäudeformen, Fas-sadensprünge und farbbetonte Gebäudeteile aus. Und wenn die Sonne nicht scheint, sorgt eine Pelletheizung für die nötige Wärme. Das Projekt war auch im Gestaltungs-beirat und wurde von dem anspruchsvollen Gremium ohne Wenn und Aber gelobt. Die insgesamt fünf Häuser gruppieren sich um einen Quartiersplatz, entwickelt vom

Büro Dreiseitl aus Überlingen, der neben einer Wasserflä-che auch Raum für urban gardening bietet. „Ein großer Teil des Angebots richtet sich an Familien, die es in Freiburg schwer haben, zu einem bezahlbaren Preis ein Zuhause zu erwerben“, sagt Karl-Jörg Gisinger. So sind im ersten Bauabschnitt von 30 Wohnungen bereits 18 verkauft und 4 reserviert (zu zwei Dritteln an Eigennutzer, zu einem an Kapitalanleger). Es gebe „sehr viele“ Anfragen aus dem nahen Umfeld, der Vertrieb „läuft sehr gut“. Und weil die Sonnenhöfe im für die Stadt wichtigen Entwick-lungsgebiet Haslach-Südost liegen, wird beim Spatenstich im Februar nicht nur Baubürgermeister Martin Haag, son-dern auch Oberbürgermeister Dieter Salomon vor Ort sein. Einen zweiten Impuls setzen die Freiburger auch auf dem Areal des ehemaligen Jaguar-Autohauses Speck an der Habsburgerstraße, wo derzeit die Abbrucharbeiten zu beobachten sind. Hier fällt noch in diesem Jahr der Start-schuss für ein Gebäudeensemble, das etwa 120 Miet- und Eigentumswohnungen sowie 3000 Quadratmeter Gewer-beflächen, erdgeschossige Laden- sowie Büroflächen, be-herbergen wird. Und nach Fertigstellung auch den neuen Firmensitz der Gisinger Gruppe, für die heute mehr als 100 Menschen arbeiten. Der aus einem Wettbewerb als Sieger hervorgegangene Entwurf des Freiburger Büros Harter+Kanzler Architekten überzeugte nicht zuletzt durch seine Fassadenvielfalt und eine gute Quartiershofplanung. Parallel baut Gisinger im Vauban (18 Wohnungen, 32 Ferienwohnungen und 6 Gewerbeflächen), an der Stefan-Meier-Straße (30 Apartments), an der Elsässer Straße (11 Wohnungen) und in Staufen (35 Wohnungen am Kapuzi-nerhof). Doch die Sonnenhöfe in Haslach genießen in der Firma aktuell ein besonderes Augenmerk. Denn sie wer-den ihren Teil zur städtebaulichen Aufwertung des süd-östlichen Haslachs beitragen. bar

Gisinger setzt wichtige Impulse traDItIonSfIrma baut mEhr alS 350 wohnunGEn In frEIburG unD umGEbunG

Vom Gestaltungsbeirat gelobt: Sonnenhöfe Uffhauser Straße.

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ausstellungen

S ie gehen schon seit neun Jahren Hand in Hand, die IMMO-Messe und die Gebäude.Energie.Technik (GETEC). Und auch heuer werden die

IMMO (27. und 28. Februar) und die GETEC (26. bis 28. Februar) wieder Tausende an die Messe Freiburg lo-cken. „Die IMMO ist schon lange aus dem Schatten der GETEC herausgetreten und hat sich als wichtigs-ter Immobilienmarktplatz in Baden-Württemberg etabliert, beide Messen aber profitieren vonein-ander“, so Daniel Strowitzki, Geschäftsführer der veranstaltenden Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM).

Auf der IMMO in Halle 1 machen rund 65 Ausstel-ler die Messe zur landesweit führenden der Branche. Die FWTM rechnet erneut mit 7500 Besuchern, die sich über die Immobilienfinanzierung, den Kauf oder Verkauf informieren wollen. Führende regionale Bau-träger treffen hier ebenso auf kaufwillige Kundschaft wie Banken, Dienstleister und Hausverwaltungen, die ihre aktuellen Projekte und ihr Leistungsangebot vorstellen. „Die Messe ist ein idealer Ort, um hand-lungswillige Immobilieneigentümer kennenzulernen“, sagt Hugo W. Sprenker, der Freiburger Vizepräsident des Bundesverbands IVD der Immobilienbranche in Deutschland.

Der im Wohnungsmarkt ohnehin schon starke Druck im Kessel hat sich durch die Flüchtlingszahlen weiter erhöht. „Freiburg wird schneller und stärker wachsen, als noch vor einem Jahr gedacht. Aber wir werden da-für Sorge tragen, mit jedem neuen Wohngebiet und den zugehörigen Freiflächen ein gutes neues Stück Freiburg zu bauen“, sagt Baubürgermeister Martin Haag. Mit dem Druck erhöhen sich auch die Preise. „Aber moderater als noch vor zwei Jahren“, erklärt Thomas Schmidt, Geschäftsführer der Freiburger Sparkassen-Immobiliengesellschaft. Je nach Immobilientyp lägen die Steigerungen zwischen drei und sieben Prozent. Der Volksbank-Immobilien-Vertriebsleiter Roland Butz berichtet: „Wenn gebrauchte Immobilien in den Ver-trieb kommen, werden diese sehr schnell auch wie-der verkauft. Denn meistens haben wir bereits einen Käufer in unserem Bestand.“ Suchende werden auf der IMMO dennoch etwas finden. Die GETEC, die einen Tag früher mit rund 200 Aus-stellern startet, bietet äußerst breit gefächerte Pro-duktpräsentationen fürs Planen, Bauen und Wohnen sowie ein durchaus gehaltvolles Rahmenprogramm, das alles Wissenswerte über Gebäudehüllen, Heiz- und Anlagentechnik sowie regenerative Energien und För-dermöglichkeiten umfasst.

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Breit gefächertes Angebot: Auf den Partnermessen dürfte es kaum eine Frage im Bau-Bereich geben, die unbeantwortet bleiben muss.

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umweltschutz

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Produkt- und herstellerneutrale Impuls-Beratungen liefert das Messe-Herzstück, der „Marktplatz Energie-beratung“. Erstmals gibt es dort auch ein Beratungsan-gebot speziell für Unternehmen (WEG). Das städtische Umweltschutzamt und das Beratungszentrum Bauen und Energie der Stadt Freiburg laden zu Fachseminaren für Wohneigentümergemeinschaften. Am 28. Februar von 11 bis 16 Uhr beleuchtet eine Exper-tenrunde zudem das Thema Heizungs- und Anlagen-technik: Das neue EU Heizungslabel, neuartige Heiz-systeme und der richtige Weg zur passenden Heizung stehen im Fokus. Es gibt Seminare für die Komplettsa-nierung der Gebäudehülle, für Modernisierer, für die thermische Nutzung der Solarenergie für die Warm-wasserbereitung und Raumwärme. Eine Delegation aus Besançon informiert sich auf der GETEC über die unter-schiedlichen Materialien bei der Gebäudedämmung. Zum dritten Mal präsentiert der Verein Zukunftsener-gie auf einer Sonderfläche „Innovative Erfindungen zum Thema Energie“. Die Besucher können nebenan auch mal E-Autos fahren. Zudem gibt es eine Sonderfläche zum sehr aktuellen Thema „Strom erzeugende Heizun-gen – Mini-Blockheiz-Kraftwerke (BHKW)“. Durchaus passend, denn in diesem Jahr wird das neue Kraft-Wär-me-Kopplungsgesetz in Kraft treten. Parallel steigt auch der 6. Kongress „Energieautonome Kommunen“. Bei Vorträgen, Fachforen, Exkursionen, Messerundgängen und Workshops diskutieren Fachleu-te über die Chancen und Herausforderungen von Städ-ten und Gemeinden, aktiv die regionale Energiewende voranzutreiben. barMehr Infos: www.getec-freiburg.de, www.immo-messe.freiburg.de www.energieautonome-kommunen.de

Heizung mieten oder kaufen

baDEnova PräSEntIErt nEuES anGEbot auf DEr GEtEC

w er seine Heizung erneuert, muss das neue Energiewärmegesetz erfüllen. Das ist kom-pliziert und verlangt intelligente Kombi-

Lösungen. Solche Lösungen liefert Badenova und präsentiert sie vom 26. bis 28. Februar auf der GETEC-Messe in Freiburg.

Der Energieversorger hat für Heizungsmodernisierer ein neues Paket geschnürt, das mehrere Module und die Wahlmöglichkeit umfasst, entweder alles zu kaufen oder komplett von Badenova zu mieten. Der Hausbesitzer kann unter diesen Modulen frei wählen und kombinieren.Nach dem neuen Energiewärmegesetz müssen Haus-besitzer beim Austausch ihrer alten Heizung 15 Prozent der Wärme durch erneuerbare Energien oder Ersatz-maßnahmen decken. Welche das sein dürfen, ist genau definiert – und durch das breite Spektrum an Produk-ten, Dienstleistungen und Beratungen erfüllt, das Ba-denova anbietet. Die Experten schnüren individuelle Rundum-sorglos-Pakete für die Eigentümer, die dann die Wahlfreiheit haben: Beim Mietmodell übernimmt Badenova über die gesamte Laufzeit auch die Kosten und Organisation von Schornsteinfeger, Wartung, Ge-währleistung und Notdienst. Zum Paket zählen zudem etwa die Sanierungs- sowie Fördermittelberatung.Um eine hohe Qualität zu garantieren, arbeitet Ba- denova bei der Installation und Wartung nur mit Pre-miumpartnern und hat mit den Innungen des Sanitär- und Heizungs-Handwerks entsprechende Vereinba-rungen abgeschlossen. Eine weitere Option, das Energiewärmegesetz zu er- füllen, ist das Angebot „Sonnen Kombi“. So können Hausbesitzer mit einer Photovoltaikanlage Strom selbst erzeugen und ihren Autarkiegrad mit einem Stromspeicher erhöhen. Der Gebäudeenergieausweis, die Beimischung von Biogas 10 sowie Smart-Home-Lösungen runden das Gesamtangebot ab. chilli

Kontakt: [email protected]

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f rischer Wind fürs Traditionsunter-nehmen Seywald

(Bodenbeläge, Estrich, Sicht- & Sonnenschutz) aus Nimburg. Ute Sey-wald, Tochter des Un-ternehmensgründers Heinz Seywald, über-gibt das Unternehmen an die im vergangenen Jahr gegründete Sey-wald Boden & Raum-design GmbH. Der Betriebswirt Björn Kopmann (33) übernimmt die Geschäftsleitung.

Er wird nun das Unternehmen grundlegend neu aus-richten, gemeinsam mit Magnus Lutz (50) – der die Be-teiligungsgesellschaft Südwest-Fachbetriebe vertritt, die alle Anteile an der Seywald Boden & Raumdesign GmbH hält. „Wir möchten nicht nur die Qualitätsführerschaft ausbauen, sondern den Kunden auch als Innovations-führer den besten Service in der Region bieten“, sagt Lutz. Deswegen wird derzeit kräftig investiert: Das 1500 Quadratmeter große Ausstellungs- und Bera-tungszentrum wird neu gestaltet, zudem ist ein neu-er Demonstrationspavillon installiert, der im Bereich Sicht- und Sonnenschutz neue Systemlösungen zeigt. Der großen Nachfrage nach Design-Estrich begegnet Seywald etwa mit einer Schulungsoffensive. Die neue Qualitätsoffensive gilt auch fürs Parkett. „Wir verlassen uns beim Einkauf in allen Bereichen nur auf die Besten der Besten. Wir wollen dem Kunden Qualität und Top-Service bieten und dabei mit gutem Gewissen eine lange Garantie versprechen“, sagt Kopmann. Die neuen Seywald-Macher sehen ein sehr großes Marktpotenzial, da momentan so viel gebaut werde wie noch nie. Um die neuen Ideen umzusetzen, hat sich die Zahl der Mit-arbeiter in kurzer Zeit von 8 auf 15 fast verdoppelt. chilliMehr Info: www.seywald.de

a uch die diesjährige INVENTA in der Messe Karlsruhe (17. bis 20. März) bietet den Besu-chern in den Themenfeldern Garden, Living

und ECO Building Inspiration bei Gartengestaltung, der Einrichtung der eigenen vier Wände bis hin zum Hausbau.

Auf der INVENTA Garden präsentiert die Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH (KMK) mit dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Würt-temberg acht eigens für die Messe kreierte Showgär-ten: Vielfältige Terrassengestaltungen, eine bunte Pflanzenwelt, hochwertige Gartenmöbel und Acces-soires, Kunst für den Garten sowie individuelle Was-serlandschaften sind zu sehen. Die INVENTA Living zeigt eine Fülle von Beispielen für zeitgenössische Innenarchitektur und Wohnraum-gestaltung (samt Beleuchtungskonzepten und Sound-systemen) sowie stilsicheres und modernes Einrich-ten. Besonders exklusive Lösungen werden im eigenen Bereich „Marken & Design“ präsentiert. Energieeffizientes Bauen und Sanieren vom Keller bis zum Dach steht bei der INVENTA ECO Building im Fokus: Hier geben erneuerbare Energien, innovative Heiz- und Klimasysteme den Ton an. Zudem erläutern Experten gesetzliche Vorgaben für Neu- und Umbau-ten und geben Tipps zur Finanzierung und Förderung. Und wer mal eine Pause braucht, kann das nebenan in der Wein- und Genussmesse RendezVino trefflich tun. Die INVENTA lockt jedes Jahr rund 36.000 Besucher. chilliMehr Info: www.inventa.info

Führungswechsel bei Seywald

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Inspiration und Beratung

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Inszenierte Räume: Schöner Wohnen auf der Inventa.

Neuer Geschäftsleiter: Björn Kopmann.

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a uf über 10.000 Quadratme-tern präsentiert sich die BAUEN WOHNEN Garten

auf der Messe Offenburg heuer im siebten Jahr (4. bis 6. März) als Messe für moderne Lebensräume. Ein hochwertiges Sortiment rund um Haus und Garten, individu-elle Beratung sowie ein vielsei-tiges Rahmenprogramm bieten den Besuchern geballte Fachkom-petenz für die Ausgestaltung der eigenen Lebensräume.

Bauherren, Hausbesitzer und Wohn- begeisterte finden auf der Messe ein strukturiertes Angebot rund um wertbeständiges und ökologi-sches Bauen, Renovieren und Sa-nieren sowie das Themenspezial Energieeffizienz und Immobilien. Der Wohnbereich der Ausstellung

steht für pures Wohngefühl und bringt Design und Funktion in Einklang. Stilvolle Akzente, Möbel, Leuchten und smarte Haustech- nik lassen Wohnträume entstehen. Ausgewählte Einrichtungsobjekte werden dabei in der Designallee in Szene gesetzt.Die zweite Messehalle überzeugt durch Schaugärten, Kunst und Lifestyle-Inspirationen, mit einem exklusiven Angebot von Garten-

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Design trifft Funktion: Impressionen von der BAUEN WOHNEN Garten in Offenburg.

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planung bis zur Ausstattung, De- koration und Pflanzen. chilli

Mehr Info: www.bauenwohnengarten.de oder www.messe-offenburg.de Eintrittskarten: www.reservix.de oder an allen bekannten Vorverkaufsstellen Infotelefon: 0781-92260 oder [email protected]

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D ie Griechen betrachteten die Architektur als Kunst, als erste, als wichtigste sogar. Mathi-as Haller, Freiburger Architekt und seit 2004

Inhaber eines eigenen, erfolgreichen Büros, stimmt dieser Sichtweise gerne zu. Ein Bauwerk, so sein Credo, sei immer „singulär“, ein Prototyp, und die Aufgabe des Architekten sei dabei keineswegs, vier Wände und ein Dach zu entwerfen, sondern den „ge-nius loci“ zu erfassen, ein Gebäude zu entwerfen, das genau dort, wo es errichtet wird, hingehört, hin-passt. Und nur dort.

Aber Architektur ist mehr. Die Idee des Entwerfenden darf keineswegs alle anderen Bereiche eines Bauwerks dominieren. Da sind die gesetzlichen Vorschriften, da sind die Vorstellungen des Bauherren, da sind Betriebsab-läufe, die optimiert sein sollen und die sich keineswegs der Idee des Gebäudes zu beugen haben. „Am Ende ist das Ziel aller architektonischen Kreativität Zufriedenheit. Der Bauherr muss sein neues Gebäude mögen, es muss das sein, was er eigentlich schon immer wollte“, sagt Haller.Der Familienvater, der fünf Mitarbeiter beschäftigt und pro Jahr 15 Projekte angeht, zehn abarbeitet und fünf fertigstellt, fasziniert seine Zuhörer. Man merkt, er ist ein im positiven Sinne Getriebener, jemand, der überzeugen will. Und kann. Der aber auch Flexibilität und gedankliche Offenheit beim Gegenüber voraussetzt. Weshalb er, der in Deutschland, Frankreich und Spanien baut, vermutlich fast ausnahmslos mit privaten Bauherren zusammenar-beitet: Öffentliche Auftraggeber sind, vielleicht, nicht ge-wohnt, ihre Vorgaben infrage zu stellen.Dabei, so Haller, gehört das gerade im Bereich der Neunutzung alter, häufig auch denkmalgeschützter Bau-ten, unabdingbar dazu: „Wer Altes retten will, der muss es neu nutzbar, neu erlebbar machen.“ Ein Beispiel sei die Freiburger Lokhalle auf dem Güterbahnhofareal. Dieses beeindruckende Monument der späten Gründerzeit ist unter den Fittichen Hallers, der auch sein Büro dort hat. Er residiert im Dachgeschoss, dort, wo früher Waschräume und Lager untergebracht waren. Heute ist es ein helles Büroensemble, licht, durch seine Offenheit Weite atmend und durch die aufwändig restaurierten Dachbalken an seine einstige Funktion erinnernd.

Der Kreativpark, der im Mittelschiff der Lokhalle auf 1500 Quadratmetern entstehen wird, ist im gleichen Geist gehalten: Container unterschiedlicher Größen bieten Kreativen und Gründern ungestörte Arbeits-möglichkeiten, Gemeinschaftsflächen laden zur Kom-munikation ein, die große Halle wiederum bewirkt eine Atmosphäre der wertigen Geborgenheit: einfach perfekt. Das findet auch die Freiburg Wirtschaft Tou-ristik und Messe GmbH, mietete den Park an, und so wird Freiburg spätestens 2017 über einen höchst origi-nellen Kreativ-Spot verfügen.Hat ein Architekt Träume? Haller denkt nach. „Es gibt einen Traum, den jeder echte Architekt mit sich trägt: eine Kirche, ein Gotteshaus bauen!“ Für eine re-ligiöse Vereinigung zu bauen, das sei das Tüpfelchen auf dem i, sagt er; die große Herausforderung sei hier, die spirituelle Ausrichtung des Raumes zu erreichen. Haller holt sofort Fachzeitschriften aus den Regalen und verwickelt in ein Gespräch über die Architektur von Kirchen, Moscheen, Gotteshäusern. Eines schält sich heraus: nur, weil es bestimmte tradierte Vorstel-lungen gebe, müsse eine Kirche nicht immer ein ho-her Raum sein oder eine Moschee ein Minarett haben. Sie müsse am Ort verankert sein, Zeitgeist atmen, die technischen Möglichkeiten nutzen und Glauben wi-derspiegeln …Mathias Haller fasziniert – als Person, als Architekt und in seinen Bauten. Der Mann weiß, dass es ohne Anstrengung keine optimale Lösung gibt. Aber drunter macht es Haller nicht. Stefan Pawellek

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»Ein Bauwerk ist immer singulär«hallEr arChItEktEn ErhaltEn zuSChlaG für krEatIvPark –

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Markante Formensprache: Entwuf aus dem Hause Haller.

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D as Ingenieurbüro Müller + Klein zählt sicher zu den ältesten in Freiburg: Der Ursprung reicht ins Jahr 1948 zurück. Heute führen die

Diplom-Ingenieure Michael Müller und Christian Klein das Büro mit 17 Beschäftigten. Und haben der-zeit wieder alle Hände voll zu tun.

Eines der bekannteren Gebäude, für die Müller und Klein die nicht ganz simple Tragwerksplanung erstellt haben, ist der Firmensitz des Messtechnikers Testo an der B31 bei Titisee. „Unsere ureigenste Aufgabe ist, den Wunsch des Architekten statisch zu ermöglichen“, er-zählt Müller. Der Wunsch des Architekten war, das weit auskragende Obergeschoss auf nur zwei Säulen ruhen zu lassen. Keine Aufgabe, die man mal eben mit dem Rechenschieber erledigen kann: „Dafür braucht man leistungsfähige Software, da laufen sehr große Daten-mengen, die vielleicht mit der Simulation von Crashtests

im Fahrzeugbau vergleichbar sind“, sagt Klein. Am Ende bekam der Architekt, was er wollte – zum Preis von einer einen Meter dicken Stahlbetondecke. Wie kriegt man weitspannende Räume statisch hin? Welche Konsequenzen hat das für die Umgebung? Wie viel Stahl muss in den Beton? Wie kann man nachträg-lich ein wasserdichtes Bauteil ans Untergeschoss eines Gebäude hängen? Welche bauphysikalischen Anfor-derungen ergeben sich bei einem Passivhaus? Im Büro an der Lindenmattenstraße müssen sie gradlinig planen, dabei aber auch mal um die Ecke denken können. So ist sicher nicht jeder Statiker darin geübt, die Statik für einen Hochseilklettergarten oder flying-fox-Bahnen wie die in Garmisch-Partenkirchen zu rechnen. Oder im Auftrag des Umkircher Vorhangspezialisten Gerriets die Tragkon-struktion für einen riesigen Vorhang im Moskauer Bol-schoi-Theater. Oder Schachtbauwerke für Tunnelbohrer.

M+K bietet die ganze Palette eines beratenden Ingeni-eurbüros. Hier werden Tragwerke geplant, Schall- und Wärmeschutz berechnet, Unterlagen für geförderten Wohnungs- oder Gewerbebau erstellt. Aktuell sind die Freiburger mit der Statik fürs neue, 55 Millionen Euro teure Interdisziplinäre Tumorzentrum der Uniklinik befasst. „Eine anspruchsvolle Aufgabe“, sagt Müller. Die nur mit einem schlagkräftigen Team und einer ho-hen Qualität unmissverständlicher Pläne zu bewerk-stelligen sei. Sieben Bauzeichner arbeiten im Büro, das in diesem Bereich auch ausbildet. Bis zu 80 Projekte im Jahr wickeln Müller+Klein ab, die Liste der Projekte ist somit beliebig lang: Das Büro war fürs Telekomgebäude an der Sundgauallee zuständig, fürs Neuro-Zentrum am Klinikum, das Rotteck-Gymna-sium, die Spedition Barth, das neue Dreispitz im Riesel-feld, die Fahrradstadion am Hauptbahnhof, arbeitet für die Stuckert Wohnbau am Offenburger Neubaugebiet Seitenpfaden, für die Wohnbau Baden AG auf den Gut-leutmatten, für den Karlsruher Investor Paul Heinze auf dem Güterbahnhof, hat Krankenhäuser berechnet (Em-mendingen, Neustadt) oder auch die Statik für die neue Flaschensortieranlage der Brauerei Rothaus. Auch der Umbau denkmalgeschützter Gebäude wie das an der Kaiser-Joseph-Straße 264 zählt zum Spektrum.Auftraggeber sind die öffentliche Hand, Bauträger, Ar-chitekten, Generalunternehmer, aber auch der private Häuslebauer. Müller + Klein arbeiten in ganz Südba-den, aber auch Karlsruhe, Ettlingen oder gar Lichten-berg bei Berlin, wo die Statik für 200 Wohnungen samt Quartiersgarage made in Freiburg ist. Das Telefon klin-gelt. Ein neuer Auftraggeber ist am Apparat. Sie haben alle Hände voll zu tun. bar

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Gradlinig um die Ecke denkenDaS StatIkbüro müllEr + klEIn mEIStErt hErauSforDErunGEn

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Auch statisch keine Stangenware: Testo-Firmensitz bei Titisee.

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Denkmalschutz

f reiburg bekommt einen neu-en Kreativpark. In der Lok-halle auf dem Güterbahn-

hofgelände sollen schon Ende 2016 Unternehmer an innovati-ven Projekten arbeiten. In Con-tainern und Modulen entstehen auf rund 900 Quadratmetern bis zu 50 Büros. Geplant sind zudem eine Kantine, Co-Working-Spaces und Podiumsdiskussionen auf ei-ner Bühne, die schon Deichkind für eine Freakshow nutzte.

Alte Säulen strecken sich meter-lang auf dem Boden, davor wartet eine braune Holzkommode auf ei- nen Handwerker, etwas weiter erinnern zwei staubig-glitzernde Diskokugeln an das, was in der Lokhalle am Güterbahnhof mal Sache war: Partys. Bis vor vier Jah-ren wurde im 1500 Quadratmeter großen Mittelschiff der Lokhalle getanzt. Popgrößen wie Deichkind zogen dort ihre Shows ab. Doch 2012 wurden Großveranstaltungen wegen des benachbarten Flüssig-gaslagers eingestellt. Mittlerweile

liegen in der Halle unzählige Ge-genstände, es wird fleißig geräumt und restauriert.Schon in wenigen Monaten wird im Mittelschiff neues Leben ein-kehren: Die Projektentwickler der Planwerk Freiburg GmbH, Lars Bargmann und Frank Böttinger, realisieren in ihrer Halle mit der Freiburg Wirtschaft Touristik und

Messe GmbH (FWTM) einen Krea-tivpark. Wenn alles gut läuft, wer-den noch in diesem Jahr dort Grün-der und Unternehmer werkeln und netzwerken: Architekten, Werbeleu- te, Designer, Musiker ... Bis zu 50 abgetrennte Büroeinhei-ten entstehen auf zwei Etagen. Unternehmer können sich ihre Ar-beitsplätze auf Flächen von 20 bis 65 Quadratmetern einrichten. Kos-

tenpunkt: 160 Euro pro Container. Glasfaserzugang und Anschluss ans Nahwärmenetz inklusive. Anmel-dungen nimmt die FWTM entgegen.Die Räumlichkeiten des Aktions-theaters Pan.Optikum haben FWTM-Geschäftsführer Bernd Dallmann und Planwerk-Chef Lars Bargmann zum Kreativpark inspiriert. Pan.Op-tikum hat im Südteil der Halle in al-ten Überseecontainern Teilzeit-Bü- ros und Lagerräume eingerichtet. Solche Container sollen auch beim Kreativpark zum Einsatz kommen – ergänzt durch Stahl-Holzbauten. Planwerk investiert für das Projekt eine siebenstellige Summe, heißt es.Der Kreativpark soll Möglichkei-ten zu Begegnung, Kommunikation und Austausch bieten. Dazu ist in der Mitte der Anlage ein „Markt-platz“ geplant. Bargmann und Böt-tinger wollen zudem historische Teile verbauen, so könnten bei-spielsweise aus alten Lastenträgern Laternen werden. Der Bauantrag soll in Zusammenarbeit mit dem Büro Haller Architekten in diesen Tagen eingereicht werden. Vi

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Einst Partyhöhle, bald KreativtempelIn DEr lokhallE auf DEm GütErbahnof EntStEht frEIburGS GröSStEr krEatIvPark

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Monumentale Hallen: Die Planung für den Kreativpark im Mittelschiff der Lokhalle kommt aus dem Büro Haller Architekten (gegenüberliegende Seite) und ist noch sehr gradlining visualisiert.

Was sich heute auf den 1500 Quadrat- metern abspielt (oben), würden wohl nur Optimisten als „kreativ” bezeichnen.

In der Südhalle (links) hat das Freiburger Aktionstheater Pan.Optikum bereits mit Übersee-Containern kreative Flächen für Lager, Werkstätten und Besprechungen geschaffen – ein Vorbild für den Kreativpark.

Die FWTM mietet den Kreativ-park für zehn Jahre. Involviert in die Planungen sind die Macher des Freiburger Gründerzentrums

Grünhof. „Die Lokhalle hat großes Potenzial, ein dynamisches Öko-system für Kreative und Start-ups zu werden“, sagt Grünhof-Chefin

Martina Knittel. Sie sehe in Frei-burg tolle Projekte, die großen Bedarf an innovativen Räumen, Netzwerk- und Förderformaten haben. Da der Platz im Grünhof begrenzt sei, hält Knittel den Kre-ativpark für eine „superpassende räumliche Erweiterung“. Ihre Er-fahrungen möchten Knittel und ihr Kollege Hagen Krohn ins Pro-jekt einbringen.Die 1903 erbaute Halle mit ihren Backsteinmauern und der spek-takulären Dachkonstruktion wird in der Liste der baden-württem-bergischen Kulturdenkmäler als das „bedeutendste Beispiel von In-dustriearchitektur aus der Zeit der Jahrhundertwende in Freiburg“ ge- nannt.Schon heute beherbergt die Lok-halle rund 20 Firmen, die 100 Men-schen beschäftigen. Matthias Rett- ner, Leiter von Pan.Optikum, ist ei-ner davon. „Ich find’s super, dass noch mehr Kreative einziehen. Wir können uns alle gegenseitig helfen.“

Till Neumann

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unternehmen

m it derzeit rund 60 Mitarbeitern zählt die 1953 gegründete F. Gerber GmbH & Co. KG in Denzlingen zu den ebenso schlagkräfti-

gen wie bodenständigen Mittelständlern in Südba-den. Besonderes Merkmal: Gesamtpakete aus Hoch-, Tief- und zuweilen auch Straßenbau. „Das ist ein oftmals entscheidender Faktor bei der Auftragsver-gabe, denn der Kunde hat den Vorteil, ein Großteil der Baumaßnahme mit einem Partner abwickeln zu können, die sich ergebenden Synergieeffekte für sich zu nutzen und Reibungsverluste durch verschie-dene Unternehmen zu minimieren“, so Geschäfts-führer Stefan Gerber.

Zugpferd ist aktuell der Hochbau. Hier zeigt Gerber nicht nur im Wohnungsbau Stärke (allein in Emmendin-gen waren es für verschiedene Bauträger auf dem Ramie-Areal 150 Wohnungen), sondern auch im Industriebau. Zudem findet der private „Häuslebauer“ bei Gerber sei-nen Ansprechpartner – auch wenn er „nur“ umbauen oder energetisch sanieren will.Ebenso im Tief- und Straßenbau hat Gerber schon für eine ganze Reihe von Städten und Gemeinden größere Bauprojekte umgesetzt. Aber auch für gewerbliche Kund-schaft, die neben dem Rohbau auch die notwendigen Erd- und Entwässerungsarbeiten, die Außenanlagen und Parkplätze beauftragen. Termintreue und Qualität stehen bei Gerber obenan. Die Kombination aus einem starken

Team, hohem Qualitätsanspruch, Umweltbewusstsein und kraftvollen Maschinen sei das Erfolgskonzept für die solide Marktposition über viele Jahrzehnte. Im Kanalbau ist Gerber zudem zertifiziert. Anders als manch anderer verzichtet Gerber auf Kontingentarbeiter aus Billiglohn-ländern und arbeitet nur mit eigens aus- und weiterge-bildetem Fachpersonal. Mit den beiden Söhnen von Ste-fan Gerber steht übrigens bereits die vierte Generation in den Startlöchern, um die bisher so positive Firmenent-wicklung fortzuführen. chilliMehr Info: www.gerber-bau.de

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Gerber bietet GesamtpaketeDEnzlInGEr arbEItEn ohnE bIllIGkräftE

Neubau in Sexau: Hier baute Gerber einen neuen Firmensitz für die Blazejewski Medi-tech GmbH.

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neubau

f reiburg ist – so die herrschende Meinung – die grüne und sonnenverwöhnte Stadt mit der rich-tigen Größe zum Wohlfühlen. Bei der Allgeier

Wohnbau GmbH & Co. KG wird dieser Charakterisie-rung zugestimmt. „Viele unserer Käufer haben eine Beziehung zu Freiburg. Sie stammen von hier und sind aus beruflichen Gründen weggezogen, haben hier studiert oder haben Verwandte hier“, sagt Alex-ander Vonalt, seit 2014 in der Geschäftsführung des 1972 gegründeten des Wohnbau-Unternehmens.

Mit zehn Mitarbeitern werden bei Allgeier zwischen 80 und 100 Wohnungen pro Jahr abgearbeitet, alles Objekte, die sich durch hohe Qualität auszeichnen. „Wir machen die Bauüberwachung selbst, aber lassen uns zusätzlich durch externe Gutachter unsere hohen Qualitätsansprüche bestätigen. Uns sind durchdachte Grundrisse mit guter Belichtung ein besonderes Anlie-gen. Da können wir auf große Erfahrungswerte in Sa-chen Planung im Wohnungsbau zurückgreifen“. Allgei-er arbeitet zumeist in Freiburg selbst und der näheren Umgebung, aber auch Objekte etwas weiter außerhalb stehen auf der Agenda. „Das Problem im Augenblick ist, geeignete Objekte zu finden“, sagt Alexander Vonalt.Allgeier hat da aber ein glückliches Händchen: in Gun-delfingen, Littenweiler, Merzhausen, Zähringen, Herdern, der Unterwiehre und direkt in der Innenstadt entwickelt und realisiert das Unternehmen derzeit Wohnungen. Während auf dem „Faigle-Areal“ in Littenweiler an der Ortsgrenze zu Kappel Richtung Golfplatz der erste Bau-abschnitt fertig und verkauft ist und der zweite gerade in

Angriff genommen wird, ist man in Gundelfingen und an der Merzhauser Straße eben dabei, den Baubeginn vorzubereiten.An der Reinhold-Schneider-Straße – einer auf einer kleinen Anhöhe oberhalb Gundelfingens gelegenen „guten Adresse“ – sind zwei Mehrfamilienhäuser mit je fünf großzügigen Wohnungen und Tiefgarage ge-plant. Die Merzhauser Straße zeichnet sich durch gute Verkehrsanbindung sowie einen fantastischen Blick auf Loretto- und Schönberg aus und bietet den Interes-senten – wie in allen Allgeier-Objekten – neben einem hohen Ausbaustandard Aufzug, Fußbodenheizung, Tiefgarage sowie ein auf die Immobilie abgestimmtes energetisches Konzept.Verständlich, dass zu den Kunden des Familienunter-nehmens viele „Eigennutzer“ zählen. „Kapitalanleger sind bei solchen Objekten seltener“, weiß Vonalt, „an diese Zielgruppe richtet sich unser Bauvorhaben ‚Me-rianhof’, das direkt in der Innenstadt, in der Nähe des Siegesdenkmals gelegen, vorwiegend Einzimmerwoh-nungen für Studenten bietet.“Hier wie bei den anderen Allgeier-Objekten ist die Nachfrage hoch, sind die Häuser in der Bauphase oft schon abverkauft – wie beispielsweise in Merzhausens Alter Straße: Die Wohnungen sind hier längst vergeben, nur die Gewerberäume, zum Beispiel für Büro oder Praxis, sind noch am Markt. Noch. Die Allgeier Wohnbau ist auch bei der diesjährigen Freiburger Immobilienmesse IMMO am 27. und 28. Fe-bruar zugegen und freut sich über Besuch. Stefan Pawellek

Häuser zum WohlfühlenDIE allGEIEr wohnbau ISt DErzEIt vIElErortS PräSEnt

Prägnante Eckbebauung: Allgeier-Projekt an der Merzhauser Straße.

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Ungleiche Kontrahenten? Im Gemeinderat gibt es kontroverse Meinungen zur Wichtigkeit von IHK und Crash.

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Standortpolitik

Kammer oder crash?

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D ie Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein (IHK) macht hinter den Kulissen or-dentlich Druck aufs Rathaus: Entweder sie be-

kommt die Perspektive, sich in nächster Zeit auf das städtische Grundstück mit dem Szene-Club Crash zu erweitern. Oder sie wird sich nach anderen Perspek-tiven umsehen. Womöglich in Offenburg. Das wollte Vizepräsident Thomas Kaiser gegenüber der BZ indes „weder bestätigen noch dementieren".

Während andernorts angesichts der ungleichen Kon-trahenten nur noch auf die Vollzugsmeldung gewartet würde, sieht das in Freiburg anders aus. Maßgeblich die Grünen arbeiten an einer interfraktionellen Mehr-heit im Gemeinderat gegen die Verwaltungsspitze um den grünen Oberbürgermeister Dieter Salomon. Die hatte einen Kompromissvorschlag erarbeitet, wo-nach die Kammer das Grundstück an der Schnewlin-straße kaufen, in zehn Jahren erweitern kann – und das Crash im Neubau in den 300 Quadratmeter kleinen Kel-ler zieht. Für Grüne und Mitstreiter ist die Kammer aber offenbar nicht von vornherein wichtiger als das Crash, es wird an einem alternativen Konzept gearbeitet, an dem auch das Bürgerforum Sedanquartier, das Grün-derzentrum im Grünhof, das Mietshäusersyndikat und die Nachbarn beteiligt werden sollen. CDU-Fraktionschef Wendelin Graf von Kageneck wirft sich derweil für die IHK ins Zeug: „Es ist Aufgabe eines Oberzentrums, der IHK eine Entwicklungsperspektive in Freiburg zu bieten.“ Der IHK-Standort in Freiburg sei ein „großer Gewinn“, die IHK dürfe nicht aus Freiburg „verdrängt werden, indem man ihr die Weiterentwick-lung verwehrt“. Der Gemeinderat wird sich voraussicht-lich am 1. März mit dem Thema befassen. Eine volle Ga-lerie ist sehr wahrscheinlich. bar

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Stadtentwicklung

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o hne sie wäre der Woh-nungsmarkt in Freiburg noch viel preistreibender,

als er es ohnehin schon ist: Die Freiburger Stadtbau GmbH (FSB) hat allein in den beiden vergan-genen Jahren rund 500 Wohnun-gen für knapp 1200 Menschen gebaut. Seit der Veröffentlichung des kommunalen Handlungspro-gramms Wohnen im Jahr 2012 hat die FSB 1092 Einheiten fertig-gestellt. Das ursprüngliche Ziel von jährlich 150 neuen Wohnun-gen hat FSB-Geschäftsführer Ralf Klausmann daher fulminant ver-fehlt: Es waren 273.

Und die fleißige Stadttochter, die größte Wohnungsbaugesellschaft in Südbaden, macht ungebremst weiter: Bis einschließlich 2020 baut sie 683 neue Miet- und 362 neue Eigentumswohnungen. Und nebenher saniert sie noch 120 im insgesamt gut 9000 Wohnungen umfassenden Bestand. Für rund 300 Millionen Euro. Beeindruckend? Sicher. Aber in der Wohnungssu-cherkartei der FSB sind aktuell auch beeindruckende 3500 Namen ein-getragen, und selbst, wenn in dem

Tempo weitergebaut wird wie bis-her, kann sie in den nächsten fünf Jahren nur die Hälfte versorgen. „Um noch mehr neue Wohnungen bauen zu können, sind wir auf ver-fügbare Grundstücke und entspre-chende Fördermöglichkeiten ange-wiesen“, sagt Klausmann.Den nächsten Spatenstich wird es am 23. Februar an der Zita-Kaiser-Straße auf dem Güterbahnhof ge-ben, wo die FSB bis zum Frühjahr 2017 40 Mietwohnungen mit rund 2300 Quadratmeter Wohnfläche er-stellt. Im Sternenhof baut sie derzeit 61 Eigentumswohnungen (57 mit 1 oder 2 Zimmern für Studierende)

mit insgesamt 3344 Quadratmetern. Auch hier wird sie im Herbst 2017 fertig sein. Auf den Gutleutmatten hat die FSB mit dem Bau von 99 ge-förderten Miet- und 56 Eigentums-wohnungen begonnen. Die FSB ist auch ein probates Ins-trument für Spezialaufgaben: Das Zentrale Kunstdepot in Hochdorf war so eine, die bundesweit beach-tete Sanierung des Hochhauses Bugginger Straße 50 – die bald im Binzengrün 34 ihre Fortsetzung im Eigentum findet –, das Wohnheim für Wohnungslose an der Tulla-straße, die anstehende Sanierung der Knopfhäusle-Siedlung auf dem Messplatz oder auch der geplante Pavillon am Siegesdenkmal. Nicht zuletzt projektiert die Stadtbau eine Bebauung des Rennwegdrei-ecks (Ecke Stefan-Meier-Straße) mit rund 50 Wohnungen, was, so Bau-bürgermeister Martin Haag, „von hoher städtebaulicher Bedeutung für das Gebiet sein wird“. bar

Mehr als 1000 neue Wohnungen bis 2020

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Stadtbau-Projekte: Während im Sternenhof (oben) 61 Eigentumswohnungen entstehen, baut die FSB auf den Gutleutmatten (unten) auch fast 100 Mietwohnungen.

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w as für ein Studentenleben: Es war die Stuckert Wohnbau AG, die mit dem Projekt The Fizz an der Zähringer Straße 300 hoch-

wertiges Wohnen für Studierende nach Freiburg brachte. Und damit ein neues Marktsegment erschloss. An der Zähringer Straße/Bachgasse wird das Erfolgs-modell jetzt weitergeschrieben: Im Frühjahr 2017 wird das erste von zwei weiteren Studi-Häusern fertig. Von insgesamt 84 Apartments sind 34 bereits verkauft.

„Unsere Studierendenprojekte sind das ideale Invest-ment für Kapitalanleger“, sagt Carlos Stuckert. Ideal, weil sie eine sichere Rendite bringen (3,57 Prozent brutto), weil der Mieter gleich mitgeliefert wird, weil die Nebenkosten-abrechnung erstellt wird, sich der Anleger um die ganze Verwaltung nicht kümmern muss. Leerstand müsse der wohl kaum fürchten: Beim großen Bruder The Fizz sind alle 149 Apartments vermietet – es gibt eine lange Warteliste. Auf der anderen Seite gibt es auch für den akademischen Nachwuchs viele Vorteile: Es gibt auf 210 Quadratmetern große Räume (inklusive W-LAN und TV), die das Studie-ren, Treffen und Wohnen unterstützen, einen Concierge und nicht zuletzt möblierte Apartments. Diese sind zwi-schen 23 und 34 Quadratmeter groß, der Quadratmeter-preis liegt bei rund 6000 Euro, das Investitionsvolumen bei rund 13 Millionen Euro. Wer sich ein Apartment an-schauen möchte, kann das übrigens am Firmensitz tun: Dort ist eins begehbar – in Originalgröße. Kurz vor dem Vertriebsstart ist nun auch das durchaus prestigeträchtige Bauvorhaben auf dem Maria-Hilf-Areal an der Zasiusstraße, wo die Gundelfinger den denkmal-geschützten Maria-Hilf-Saal so umbauen, dass 24 kleine Wohnungen entstehen – mit kleinen Balkonen, Terrassen und Dachgauben. Die Baugenehmigung liegt auf dem Tisch, sie beinhaltet auch noch einen Neubau mit neun Wohnungen in zweiter Reihe.

Aktiv sind Stuckert und Prokurist Aribert Frece etwa auch im Offenburger Neubaugebiet Seitenpfaden, wo sie beim Carré Aqua-Flair ihrer Linie treu bleiben und die Häuser (Fertigstellung 2018) um eine attraktive Wasser-fläche gruppieren. Oder in Neuenburg, wo es noch 12 von 27 im Frühjahr bezugsfertigen Wohnungen gibt. Oder auch in Gegenbach, wo es noch 20 Wohnungen zu erwer-ben gibt. Das mittlerweile 22-köpfige Stuckert-Team ist so beschäftigt, dass es noch Verstärkung im bautechnischen Bereich sucht. Denn die nächsten Projekte warten schon: In Weil am Rhein hat die Stuckert Wohnbau eine städtische Aus-schreibung für ein Grundstück am Messeplatz gewonnen und sich dabei mit ihrem Konzept gegen ein Dutzend Mit-bewerber durchgesetzt. Hier werden vier architektonisch sehr anspruchsvolle (Büro Steinhoff Haehnel Stuttgart) Häuser mit 31 Wohnungen gebaut. Ein Haus ist mit 3-Zim-mer-Wohnungen besonders seniorengerecht geplant, eines mit 2-Zimmer-Wohnungen vor allem für Singles, Paare und Wohngemeinschaften, eines beherbergt sechs mehretagige Stadthäuser und das vierte bietet viel Raum für individuelles Wohnen. Und – natürlich – gibt es einen Wohnhof mit Wasserbecken. „Stuckert überzeugt alle“, ti-telte die örtliche Tageszeitung. Exklusiv im chilli berichten Stuckert und Frece zudem, dass sie unlängst im begehrten Konstanzer Musikervier-tel ein Grundstück gekauft haben, auf dem 14 Wohnun-gen mit einer Gesamtfläche von 1700 Quadratmetern gebaut werden. Vielleicht hat das mit ihrer Verbindung zum Bauen am Wasser zu tun. Der Bodensee ist fußläufig erreichbar. Lars Bargmann

»Ideales Investment«StuCkErt wohnbau baut aPartmEntS unD GEwInnt auSSChrEIbunG

Wohnen am Wasser: Das Carré Aqua-Flair in Offenburg.

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Generalunternehmer

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Dürrschnabel beweist Flexibilität GEnEraluntErnEhmEr mIt brEItEr PalEttE ErfolGrEICh

w irtschaftlich war 2015 erneut ein erfolg-reiches Jahr, was die Dürrschnabel Indus-triebau GmbH in Emmendingen kurz vor

Weihnachten mit der Übergabe zweier Gebäude ab-geschlossen hat. Emotional war es ein besonderes, wie Geschäftsführer Stefan Schäfer erzählt. Zwei alt-gediente Mitarbeiter sind überraschend verstorben. „Das hinterlässt in einer familiär geführten Firma wie unserer schon Spuren.“

Der 1995 gegründete Generalunternehmer um Schä-fer und Markus Keune hatte erneut mit der ganzen Bandbreite zu tun, die das Bauen bietet: In Merzhau-sen wurde das Lofthaus abgeschlossen, in Buggingen legte Schäfer dem Eigentümer eines Versicherungs-maklerbüros den Schlüssel für ein rund 1000 Quad-ratmeter großes Bürogebäude unter den Weihnachts-baum, ebenso wie dem Auftraggeber in Sexau, wo die Dürrschnabel einem Stahlhändler eine 1000 Quadrat-meter große Lagerhalle sowie 500 Quadratmeter Büro-flächen übergab – obwohl das erst für diesen Februar geplant war. „Beide Kunden waren hochzufrieden, das freut einen dann auch selbst“, sagt Schäfer. Zudem wurde die 3,5 Millionen Euro schwere Erweiterung der Spedition Barth termingerecht fertig und ein architek-tonisch anspruchsvolles Betriebsgebäude für einen Bürokommunikationsanbieter mit 400 Quadratme-tern Lager und 320 für die Verwaltung in Villingen-Schwenningen – für unter 700.000 Euro.

In der Wiehre in Freiburg sind die Emmendinger aktu-ell mit dem Projekt Lebensart am Lorettobad beschäf-tigt, in Bötzingen läuft seit Anfang des Jahres der Bau für ein 975 Quadratmeter großes Betriebsgebäude für einen Prozesstechniker, in Ettenheim steht der 450 Quadratmeter große Neubau für einen Dienstleister kurz vor dem Spatenstich.Zu den kleineren aktuellen Projekten zählen an der Freiburger Tullastraße die Erweiterung einer Kfz-Werkstatt fürs Autohaus Sütterlin oder der Bau eines Einfamilienhauses in Emmendingen. Auf der anderen Seite stecken die beiden Diplom-Ingenieure aber auch in der finalen Planungsphase für einen Industriebau in der Nordschweiz, bei dem das Investitionsvolumen in zweistelliger Millionenhöhe liegt. „Das zeichnet uns vielleicht aus, dass wir wirklich von kleinen bis sehr großen Projekten und quer durch alle Sparten bauen können“, erzählt Schäfer. Aktuell wartet er auf die Baugenehmigung für eine 1300 Quadratmeter große Lagerhalle in Niederrimsin-gen (auch dieser Auftraggeber baut nicht zum ersten Mal mit der Dürrschnabel), in Waldkirch stehen 1200 Quadratmeter bei einem Verpackungsbetrieb auf der Agenda, in Rust ein Wohn- und Geschäftshaus mit rund 1000 Quadratmetern. „Wenn es weiter so gut läuft“, sagt Schäfer, „werden wir unser aktuell neun-köpfiges Kernteam noch verstärken.“ barMehr Info: www.duerrschnabel.de

Mal Wohnen, mal Gewerbe: Am Lorettobad (l.) baut die Dürrschnabel Wohnungen, in Villingen ist ein Bürogebäude bereits übergeben.

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Genossenschaften

Schallmauer durchbrochenbauvErEIn mIt SParEInlaGEn- unD mItGlIEDErrEkorD

w enn es so weitergeht, dann passen die Mit- glieder des Bauvereins

Breisgau (BVB) bald nicht mehr ins Schwarzwaldstadion: Frei-burgs älteste Baugenossenschaft hat im vergangenen Jahr dank 1278 neuer Mitglieder die Schall-mauer von 20.000 durchbrochen.

Und die Spareinrichtung wächst ebenfalls unaufhörlich mit: Das satte Plus von 13 Prozent oder 11,7 Millionen Euro zum Vorjahr war ebenfalls Re-kord und ließ das Volumen auf 99,8 Millionen Euro anwachsen.

Ein deutlicheres Vertrauen der Mit-glieder in die Arbeit des Vorstands um Reinhard Disch kann es kaum geben. Die Einlagen der Sparer hel-fen den Genossen bei der energeti-schen Sanierung des Bestandes von 5000 eigenen Wohnungen und bei der großen Bauoffensive: Bis 2019 will der BVB für rund 150 Millionen Euro gut 500 Wohnungen erstellen. Die meisten wieder für den Bestand. Derzeit sind die Genossen etwa am Carl-Sieder-Weg und im Unicarré in Freiburg tätig, in der Ortsmitte von Gundelfingen oder auch in Umkirch. Schon bald wird der BVB zudem mit

dem Bau von 31 Wohnungen auf den Gutleutmatten loslegen. Das Highlight für die Anleger war die Sparwoche im Oktober. Der auf 400.000 Euro limitierte Energiespar-brief war am ersten Tag ausverkauft. Für den Rest der Woche bot der BVB ein alternatives Sparprodukt zu Son-derkonditionen an. Allein in dieser Woche wurden 572.000 Euro angelegt. Die Zinsen liegen leicht über dem Ban-kendurchschnitt. Aktuell gibt es etwa bei einer vierjährigen Anlage bis zu 1,0 Prozent. Auf der anderen Seite ist jeder angelegte Euro durch die Mieterlöse mehrfach abgesichert. bar

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baurecht

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Wer anderen eine Grube gräbtSPEzIalIStEnkanzlEI rät zu DokumEntatIonEn vor bauStart

r isse zählen zu den häu-figsten Baumängeln über-haupt: Nicht erst seit dem

Desaster in Staufen, wo sich durch Geothermiebohrungen die halbe Altstadt gehoben hat und Schä-den oberhalb von 50 Millionen Euro entstanden sind, sind Risse in Mauer- und anderen Gewerken ein Dauerthema. Auch weniger spektakuläre Fälle beschäftigen vielfach die Anwälte.

Wer anderen eine Grube gräbt – ist auch dann für Risse in Nachbar-gebäuden verantwortlich, wenn er bautechnisch alles richtig gemacht hat. „Der Grundstückseigentümer haftet hier dem Nachbarn gegen-über verschuldensunabhängig für seine Auftragnehmer“, sagt Raf-fael Greiffenberg von der Staufe-ner Baurechtsspezialisten-Kanzlei Steiger, Schill und Kollegen. Die Planer und ausführenden Unter-nehmer haften derweil nur ver-schuldensabhängig. Der Nachbar braucht das Verschul-den nicht zu beweisen, wohl aber die Kausalität zwischen den Bauarbeiten

und den Rissen – was meist leicht zu formulieren ist. Die Kanzlei rät Archi-tekten, ausführenden Firmen und auch dem Bauherren vor Beginn der Arbeiten eine Fotodokumentation in den Nachbargebäuden zu machen, damit klar ist, ob die Risse tatsächlich durch den Neubau verursacht sind – oder schon vorhanden waren. Verschließt sich der Nachbar dem Ansinnen, muss er womöglich durch ein Gutachten beweisen, dass eine Kausalität besteht. Das Thema kann sich auf die direkte, aber auch auf weiter entfernte Nachbargebäude beziehen. „Sobald man einen Riss hat, ist man Nachbar“, findet Greif-fenberg eine treffliche Formulie-rung. Unlängst gab es im Rastatter Neubau-Quartier Joffre sogar den Fall, dass zwischen dem geschä-digten Haus und dem Neubau mal eben noch die Murg fließt. Risse durch Bauarbeiten können zu enormen Forderungen führen. „Wir haben allein aus der jüngeren Vergangenheit ein knappes Dut-zend Fälle in der Bearbeitung“, sagt Nicolas Schill. Da geht es mal um 70.000 Euro, mal um 150.000.

Es kann sich also lohnen, ein wo-möglich teureres Verfahren zur Er-stellung eines tragfähigen Unter-grunds und der Baugrube zu wählen, wenn dieses weniger Erschütterun-gen verursacht und damit Risse bes-ser verhindert. Ein Riss ist übrigens erst dann ein Riss, wenn er breiter als zwei Millimeter ist. Kleinere Risse sind sanktionslos zu dulden.In erster Linie sind dafür die Archi-tekten zuständig, gegebenenfalls die ausführende Firma. Ungemüt-lich wird es für den Auftraggeber aber dann, wenn hier Insolvenzen mit reinspielen. bar

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E r dreht das Papier um und zieht mit dem Stift ein paar Striche. Ein Untergurt, der in den klei-neren Hallen nebenan zum Obergurt wird.

„Mit dem Kniff konnten wir einen siebenstelligen Betrag einsparen“, sagt Martin Mohnke, der zusam-men mit Petra Höß die Geschäfte bei Mohnke Höss Bauingenieure führt – mit aktuell 30 festen und sie-ben frei Beschäftigten.

Die Skizze auf dem Papier zeigt die Dachlandschaft der Messe Freiburg. Die Planung kam aus Mohnkes Büro, das auch ansonsten um prestigeträchtige Bauten nicht verlegen ist: Beim neuen, 78 Millionen Euro teu-ren Super-Rathaus im Stühlinger haben sie das – fugen-lose – Tragwerk geplant, was „keine 08-15-Aufgabe“ war, sagt Mohnke. Die Erweiterung der Medizinischen Klinik samt Hubschrauberlandeplatz am Freiburger Uniklini-kum wurde an der Basler Straße 115 betreut, der figurativ interessante Neubau der Avira-Verwaltung in Tettnang, ein Verwaltungsgebäude fürs Landratsamt in Emmen-dingen, das markante Gebäude der Erzdiözese an der Habsburgerstraße, das Radonbad in St. Blasien, die Kir-che in Vörstetten, das Kultur- und Bürgerhaus Denzlin-gen, das neue Weingut Franz Keller in Oberbergen oder der Umbau des Solar-Teleskops Gregor auf Teneriffa. Auch das Reutlinger Stadion Kreuzeiche mit seiner waghalsigen Dachkonstruktion, wo die Frei-burger zuvor mit Hotz Architekten einen in-ternationalen Wettbe-

werb gewonnen hatten. Als der Spielbetrieb des heu-tigen Eishockey-Zweitligisten EHC Freiburg wegen der Einsturzgefahr der maroden Franz-Siegel-Halle gefährdet war, klingelte bei Mohnke das Telefon. Das Team konstruierte in vier Wochen eine Lösung, die alle räumlichen Zwänge meisterte und auch noch wirt-schaftlich war. „Wir haben der Halle ein neues Rück-grat eingezogen, in Längsrichtung“, sagt Mohnke. Also mit großen Spannweiten. Die Arbeit des Ingenieurs sei oft ein „Spagat zwischen Wissenschaft und Realität“. Der Schwerpunkt liegt aktuell im Hochbau. Neben dem Neubau haben Mohnke und Höß etwa 50 auf-wändige Sanierungen denkmalgeschützter Gebäude geplant, darunter nicht zuletzt das Augustinermuseum. Man merkt dem Mann den Stolz des Ingenieurs auch dann an, wenn er über die Sanierung einer drei Meter hohen Kupferstatue auf dem Giebel der Gertrud-Luck-ner-Schule spricht, die zuvor jahrelang im Keller rumlag: „Wir haben die Figur geröntgt, wie ein Arzt auseinan-dergenommen, jeden Knotenpunkt mit einem Blechner erneuert und wieder zusammengesetzt.“ Deswegen mag er den Begriff Statiker nicht. „Wir sind Ingenieure, die zusammen mit den Architekten Formen konzipie-ren, rechnen, auch ästhetische Lösungen finden, Pro-zesse steuern und das Ganze wirtschaftlich umsetzen.“ Manchmal lande man dabei auch in einer Sackgasse, dann müsse man wieder zurück und einen anderen Weg finden. Bislang habe das immer geklappt. Wie beim

Dach an der Messe. bar

»Spagat zwischen Wissenschaft und Praxis« warum SICh mohnkE höSS bauInGEnIEurE nICht alS StatIkEr vErStEhEn

Keine 08-15-Nummern: Oben die Metamorphose der Figur auf der Gertrud-Luckner-Schule, unten das neue Super-Rathaus im Stühlinger.

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t rotz der anhaltenden Niedrig-zinsphase tragen die Mit- glieder der Baugenossen-

schaft Familienheim Freiburg ihr Geld weiter fleißig in die genos-senschaftseigene Spareinrichtung: Der Einlagenbestand wuchs im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2014 um 2,9 Millionen Euro oder 9,3 Prozent. Damit liegen nun 37,6 Millionen in der Kasse, die somit allein in den vergangenen drei Jahren um 22 Prozent zulegte.

Die Sparer fördern auf der einen Seite die Wertsteigerung des Bestan-des, auf der anderen profitieren sie von Zinsen über dem Bankendurch-schnitt – aktuell gibt es auf eine vier-

jährige Anlage 0,9 Prozent Zinsen. Die Familienheim mit ihrem Vor-stand um Werner Eickhoff und Anja Dziolloß hat rund 2700 eigene Woh-nungen, investiert jedes Jahr Millio-nenbeträge in die energetische Mo-dernisierung und sorgte zuletzt mit dem Bau von 48 neuen Wohnungen an der Ecke Rennweg und Komtur-

straße für Aufsehen, wo seit 1930 der Gründungsbau der Genossen stand. Die Zahl der Mitglieder ist im ver-gangenen Jahr um 526 auf 7560 ge-wachsen. Anders als der Bauverein baut die Familienheim ausschließ-lich für ihre Mitglieder – bezahlba-ren Wohnraum. bar

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Sparer sorgen für Wertsteigerung famIlIEnhEIm frEIburG lEGt orDEntlICh zu

Wohnen am Sternwald: Auch die Mieten aus dem Wiehre-Projekt sichern die Anlagen.

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Neues Innovationszentrum fwtm bIEtEt ab märz fläChEn für GrünDEr

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der Freiburg Wirtschaft Touris-tik und Messe GmbH (FWTM) ein neues, knapp 1300 Quadratmeter großes Gründer- und Innovations-zentrum in der Engesserstraße 4a. Im kommenden März werden die Flächen (ab 20 Quadratmetern) be-zugsfertig sein.

Am gleichen Standort befindet sich bereits seit 1998 auf 4000 Quadratmetern der BioTechPark Freiburg. Hier sind bereits viele junge Firmen und Start-ups aus dem Bereich der sogenannten Life Sciences (Biotechnologie, Pharma-zie, Medizintechnik) beheimatet. „Die Doppellösung verspricht eine bessere und effizientere Betreu-ung der Unternehmen und ist da-mit konsequente Erweiterung und Ergänzung des Konzepts der städ-tischen Innovations- und Techno-logieförderung“, sagt FWTM-Ge-schäftsführer Bernd Dallmann.

Für interessierte Firmen aus dem wissenschafts- und technologienah- en Bereich verspricht das neue Zentrum durchaus Standortvortei-le: eine breitere Basis für den Wis-sens- und Erfahrungsaustausch, neue Kooperationsmöglichkeiten und -partner, die unmittelbare Nähe zu Forschung- und Entwicklungs-abteilungen der Universität, des Universitätsklinikums sowie der anwendungsorientierten Fraunho- fer- und Hahn-Schickard-Gesellschaft. Und schließlich auch ein positives Standortimage. chilli

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unabhänGIGE wollEn klarhEIt

Die Unabhängigen Listen im Frei-burger Gemeinderat wollen vom Rathaus wissen, wann der Abbau des Siegesdenkmals geplant ist, was Abbau, Einlagerung bei der Firma Solvay, Rücktransport und Wiederaufbau kosten und wie viel Geld für die Aufbereitung des neu-en Standortes eingeplant ist.

»JEnSEItS JEDEr rEalItät«

Eine Koalition aus dem Verein Stadt-bild Deutschland, der Fraktionsge-meinschaft Freiburg Lebenswert/Für Freiburg und der Freiburger Kultur-liste appellieren an Stadtverwaltung, Denkmalbehörde, Bürgermeister so-wie den Eigentümer des Anwesens Wintererstraße 28 in Freiburg, sich für einen Erhalt des Hauses einzu-setzen. Der Eigentümer hat unlängst vor Gericht vorgetragen, dass die denkmalgeschützte Villa wirtschaft-lich nicht zu renovieren sei. „Die Kostenaufstellung und Argumente sind nicht nachvollziehbar“, heißt es in einer Pressemitteilung. Es seien Summen angesetzt, die „jenseits je-

der Realität liegen“. Der Hausbesitzer rechnete 2,6 Millionen Euro vor – da-runter allein 400.000 Euro für die Instandsetzung des Gartens sowie 28.000 Euro jährlich für dessen Pfle-ge. Auf der anderen Seite kalkulierte er mit einer Quadratmetermiete von 9,50 Euro. Es sei „erstaunlich, dass sich das Gericht durch diese Zahlen und die darauf beruhenden Argu-mente überzeugen lassen konnte“. Dem Sachkundigen würden sie unrealistisch erscheinen. Es sei zu hinterfragen, warum es in Freiburg Eigentümern und Bauherren offen-sichtlich leicht gemacht wird, denk-malgeschützte Häuser abzureißen.

mEhr GElD für GEbäuDErEInIGEr

Die rund 2960 Gebäudereinigerin-nen und Fensterputzer in Freiburg bekommen ab sofort mehr Geld. Die Tariflöhne sind zum 1. Januar um 2,6 Prozent gestiegen. Innen-reinigerinnen erhalten somit 9,80 Euro pro Stunde – 25 Cent mehr als bisher. In der Glas- und Fassa-denreinigung sind es 12,98 Euro in der Stunde. Ab 2017 kommen noch einmal zwei Prozent oben drauf. „Das ist ein echter Durchbruch für alle, die diesen harten Job ma-chen“, sagt Meinrad Schmidt von der IG BAU Südbaden.

meldungen

CDu forDErt rahmEnPlan

Die Freiburger CDU-Fraktion fordert die Stadtverwaltung auf, noch vor dem Verkauf des städtischen Gebäu-des an der Basler Straße 2 (die hier sitzenden Ämter ziehen ins neue Super-Rathaus im Stühlinger) einen verbindlichen Rahmenplan zu erar-beiten, der die große Chance böte, das gesamte Areal zwischen Les-singschule, Günterstalstraße, Getrud-

Luckner-Schule und Johanneskirche als Mittelpunkt neu zu gestalten und städtebaulich aufzuwerten. Bei der Fläche um die Johanneskirche han-delt es sich um einen der größten Plätze in Freiburg, der „seit vielen Jah-ren eher ein stiefmütterliches Dasein führt und in seiner derzeitigen Form nicht seiner bedeutsamen Lage im Stadtteil Wiehre gerecht wird“.

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o bwohl die Makler-Branche in Freiburg durchaus schon ganz gut besetzt ist, hat Mi-

chael Rascher im vergangenen No-vember ein neues Immobilienbüro in Freiburg eröffnet. Der Neuling widmet sich jedoch ausschließlich dem Neubau. Die Vermittlung von Bestandsimmobilien bleibt außen vor. Ein Alleinstellungsmerkmal. Ein zweites: Auf der Facebook-Seite des digital sehr ambitioniert agie-renden Unternehmens bloggen Ra-scher und sein Team für schon mehr als 1000 Follower regelmäßig über Themen rund um die Immobilien-wirtschaft. Und noch ein drittes: „Ich verstehe mich gar nicht als Makler, sondern als Projekt-Mitentwickler, der beim Vertrieb von Neubauwoh-nungen mit den Käufern den Kauf-gegenstand gemeinsam entwickelt, vom ersten Termin bis weit nach dem Notartermin“, sagt Rascher.

Seine Sache sei nicht, Kaufinteres-senten durch gebrauchte Wohnun-gen zu führen, „hier ist das Bad“, viel spannender findet er, mit den Käu-fern zusammen die Wohnungen zu kreieren, individuelle Lösungen zu finden, vorgeschlagene Grundrisse zu optimieren.Der 33-jährige Familienvater blickt schon auf eine 15-jährige Erfahrung im Immobilienbereich zurück, lern-te in seiner fränkischen Heimat erst Immobilien-Kaufmann, ist nach ei-nem Studium an der Deutschen Im-mobilien-Akademie in Freiburg (DIA) zertifizierter Diplom-Immobilienwirt, war schon Geschäftsführer bei der Dürrschnabel Immobilien GmbH, vermarktete dort mehr als 60 Woh-nungen und eignete sich auch eine

gehörige Portion Baustellenwis-sen an. Und wagte schließlich den Schritt ins eigene Unternehmen.Nach erfolgreichen Vermarktungen in Merzhausen, Holzhausen (March) und Bad Krozingen liegt auf Raschers Besprechungstisch im Noll-Turm an der Tullastraße aktuell ein Exposé des hochwertigen Bauvorhabens Lebens-

art am Lorettobad in der Wiehre in Freiburg, wo es nur noch eine Woh-nung gibt, sowie der neue Wohnpark Kreuzerweg in Ettenheim, bei dem die N1 im Auftrag der Bonk-Wohnbau GmbH ein breites Portfolio für ein schmaleres Portemonnaie bereithält. Oder wo sonst ist derzeit der Qua-dratmeter Neubau für knapp über 2500 Euro zu haben? Im ersten von vier Bauabschnitten werden hier drei KfW-70-Effizienzhäuser mit je elf Drei- und Vierzimmerwohnun-gen (83 bis 121 Quadratmeter) er-stellt: barrierefrei, mit Gärten, Bal-konen oder Terrassen, angebunden an eine gute Infrastruktur mit vielen Bildungs- und Betreuungseinrichtun-gen und einer fußläufigen Erreichbar-keit der Altstadt.

„Ettenheim ist ein sehr attraktiver Standort, hat viel Potenzial, und in 20 Minuten ist man mit dem Auto auch in Freiburg“, sagt Rascher. Wo die Käufer aber für ein ähnliches An-gebot sicher 50 Prozent mehr Kosten hätten. Der Vertrieb startet in diesen Tagen. Auch hier sind individuelle Lö-sungen noch umsetzbar. Im Frühjahr 2017 werden die ersten Eigentümer oder Mieter („Das Bauvorhaben ist si-cher auch für die Kapitalanleger sehr spannend“) einziehen.Wie in Holzhausen oder Bad Krozin-gen werden sich hierfür auch viele Kaufwillige aus Freiburg interessie-ren. „Die wohnungspolitische Wei-chenstellung in Freiburg ist in den vergangenen Jahren nicht optimal gelungen. Weil dadurch die Grund-stücke immer teurer werden und zudem energetisch so aufwändig ge-baut werden muss, können Bauträ-ger unter 4000 Euro gar nicht mehr anbieten“, so der Immobilienwirt. Deswegen werde der Siedlungs-druck aufs Umland auch in den nächsten fünf Jahren hoch sein. Und damit auch die Wertstabilität der Ei-gentümer, die sich jetzt im Umland Wohnungen kaufen. Hinzukomme in Freiburg die beschlossene 50-Prozent-Quote für den sozialen Mietwoh-nungsbau. „Das ist phänomenal kon-traproduktiv für den Wohnungsbau.“ chilliMehr Info: www.n1-immobilien.de

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Neulings Liebling ist der Neubau n1 ImmobIlIEn StartEt ambItIonIErt In DEn markt

Wohnpark Kreuzerweg in Ettenheim: Quadratmeterpreise um die 2500 Euro.

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Rekord im Jubiläumsjahr S-Immo bEhauPtEt SICh Stark Im SChwäChElnDEn markt

D ie Immobiliengesellschaft der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau hat

im vergangenen Jahr nicht nur ihr 40-jähriges Bestehen gefei-ert, sondern auch einen Umsatz-rekord: Das Team um den Ge-schäftsführer Thomas Schmidt vermittelte 2015 exakt 250 Immo-bilien im Wert von 71 Millionen Euro. Und das in einem Markt, der angesichts des raren Neu-baus weiterhin schwächelt.

„Das war das beste Jahr aller Zei-ten.“ Sagt Thomas Schmidt und trinkt einen Schluck Kaffee. Fast 100 Neubau-Wohnungen in nur einem Jahr hat er in seiner langen Zeit bei der S-Immo noch nicht vermittelt. „Schuld“ daran ist hauptsächlich der Freiburger Güterbahnhof, wo die S-Immo für die IWP Breisgau KG mit ihrem Karlsruher Investor Paul Heinze 54 Eigentumswohnungen (durchschnittlicher Quadratmeter-preis 4250 Euro) verkauft hat, zudem mehr als 30 Apartments im Projekt student@home (rund 4900 Euro) sowie Wohnraum für Senioren.Und das nächste Großprojekt steht schon in den Startlöchern: Der Im-mobilienentwickler formart GmbH & Co. KG will an der Eugen-Martin-Straße unter anderem rund 60 Ei-gentumswohnungen bauen. Das Baudezernat schickte die Investoren mit der Planung in den Gestaltungs-beirat, der noch leichte Nachbesse-rungen wünscht. „Ich halte den Bei-rat für ein sinnvolles Instrument bei städtebaulich markanten Grund-stücken. Ob es aber immer sinnvoll ist, Bauvorhaben auch mitten in Baugebieten durch einen zuweilen

langwierigen Prozess zu führen, steht dahin“, sagt Schmidt, der so-mit auf den Vertriebsstart der 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen zu einem für Freiburger Verhältnisse mittlerweile attraktiven Preis von im Schnitt 4300 Euro pro Quadrat-meter weiter warten muss. Glücklicherweise hatte und hat die S-Immo auch im Elztal und im nördlichen Breisgau Neubauvor-haben, die der Marktführer unter Südbadens Maklern an die Mann und die Frau bringen konnte. Die profunde Kenntnis auf dem Ge-brauchtmarkt trug zudem sein Scherflein zum Rekordjahr bei. Und natürlich die enge Anbindung an die Sparkasse.

„Es war ein sehr spannendes Jahr auf dem Immobilienmarkt“, sagt der Geschäftsführer, der auch mit seiner Meinung zu aktuellen politi-schen Themen nicht hinterm Berg hält: Das gesetzlich beschlossene Bestellerprinzip (Wer den Makler beauftragt, zahlt auch) führe dazu, dass Auswärtige in Freiburg kaum noch Angebote finden, weil vie-le Eigentümer die Leistungen der Makler nicht bezahlen wollen und so freie Wohnungen mehr und mehr auf privaten Kanälen ange-boten werden. Die ebenfalls vom Gesetzgeber beschlossene Miet-preisbremse hält er für ein stump-fes Schwert, das letztlich zu viel unnötigem, juristischem Gerangel

zwischen Eigentümer und Mieter führe: „Positive Beispiele der Brem-se kenne ich bisher keine.“Auch die Ergebnisse des jüngsten Städterankings der Deka bereiten Schmidt leichte Sorgenfalten. Das Wertpapierhaus der Sparkassen stufte Freiburg in der Kategorie der 17 C-Städte (mindestens 200.000 Einwohner, eingeschränkte natio-nale Bedeutung) hinter Mainz zwar als zweitbesten Immobilien- standort ein. Auf den zweiten Blick aber fällt auf, dass Freiburg unter allen 39 untersuchten Städ-ten beim Bewertungsfaktor Er-schwinglichkeit den traurigen vor-letzten Platz belegt. „Das hat sich aufs Gesamtergebnis negativ aus-gewirkt. Für eine Studentenstadt mit unterdurchschnittlichem Pro-Kopf-Einkommen liegen die Im- mobilienpreise in Freiburg für Ei-gentumswohnungen sehr hoch“, weiß Schmidt. Umso dringender wären zügige Genehmigungsver-fahren für sehr viel neuen Wohn-raum. Lars Bargmann

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Freut sich über Rekordergebnis: Thomas Schmidt.

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Spezialisten für den regionalen MarktDIE ImmobIlIEn-abtEIlunG DEr volkSbank frEIburG

v iele kaufen im Leben nur einmal ein Haus oder eine Eigentumswohnung. Und

dann sind die Summen, die dabei im Spiel sind, für den „Normalkäu-fer“ außergewöhnlich, aufregend, ungewohnt. Andere wiederum nutzten Immobilien als Kapitalan-lagen oder wollen gewerbliche Im-mobilien kaufen oder verkaufen. In jedem Fall empfiehlt sich eine professionelle Begleitung in Sachen Immobilie und Finanzierung.

Eine Möglichkeit ist der Gang zur Volksbank-Immobilienabteilung, die bereits seit 40 Jahren am Markt ist. Derzeit sind dort acht Mitarbei-ter tätig, darunter fünf Immobili-enberater, von denen wiederum drei Diplomsachverständige (DIA) für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken sowie Mieten und Pachten sind. Die Experten bieten alles aus einer Hand. „Viele unserer Kunden schät-zen, dass wir nicht nur Immobilien vermitteln, sondern ihnen gleich-zeitig auch eine passende Baufi-nanzierung anbieten können“, sagt Vertriebsleiter Roland Butz. Betreut werden Freiburg sowie die Regio-nen Kaiserstuhl und Schwarzwald. Die Immobilienspezialisten profi-tieren von der guten Vernetzung der regional aufgestellten Bank. „Dadurch, dass unsere Bankberater ständig Kontakt zu unseren Kun-den haben, bekommen wir Kontak-te zu unterschiedlichsten Verkäu-fern und Käufern. Und natürlich arbeiten wir auch mit vielen Bau-trägern zusammen, so dass wir im-mer interessante Neubauprojekte anbieten können“, erklärt Butz.

Egal ob Anlageobjekt, Kauf oder Verkauf – eine wichtige Basis für die Entscheidung ist die realisti-sche Wertermittlung der Immobi-lie und ein gut erarbeitetes Exposé. „Schließlich muss das Gesamtkon-zept passen“, so Butz. Und hier ist es gut, wenn man nicht auf sich allein gestellt ist. Wer den Markt und die Menschen kennt, der weiß

auch, ob ein Angebot überteuert ist, was ein realistischer Preis ist und wie ein Verkäufer sicher an sein Geld kommt.Auch um eine professionelle Ver-marktung der Immobilien, etwa über das Internet oder Print-Anzei-gen, kümmern sich Butz und Kol-legen. In vielen Fällen ist das aber gar nicht nötig. Oft kennt ein Bera-ter einen Kunden, der schon lange händeringend genau so ein Objekt sucht. Das kommt in jüngster Zeit vermehrt vor, denn, so Butz: „Die Nachfrage ist groß, was fehlt, sind eher die Angebote.“ Wenn Immo-bilien reinkommen, sind oft schon vorgemerkte Interessenten da, die sogleich informiert werden. „Wir

hätten da was – wann wollen Sie es sehen?“ Oft geht ein Haus, eine Wohnung umgehend, unmittelbar nach der Besichtigung weg, ohne je beworben zu sein – „diskreter Ver-kauf“ nennt sich das. „Aber man darf nicht glauben, dass praktisch alles sofort zu Mondprei-sen weggeht“, warnt Butz. Denn „die Kunden wissen schon, was preislich realistisch ist und was nicht. Natürlich gibt es auch Objek-te, die länger am Markt sind, das ist abhängig vom Preis und der Lage.“ Objekte für den Normalbürger bis 350.000 Euro verkaufen sich zügig. „Hier“, so Butz, „muss man schnell sein." Bei Immobilien ab 500.000 Euro könne es auch mal länger dauern: „Da muss wirklich alles passen.“ Auch Angebote aus dem Schwarzwald, die Volksbank hat ein Immobilienbüro in Neustadt, sind oft länger am Markt. Der Renner seien 3- bis 4-Zimmer-Wohnungen in Freiburg – das werde gesucht, sei aber kaum im Angebot.Lassen sich die Menschen auf finan-zielle Abenteuer ein? Nein, heißt es, die Deutschen seien realistisch, was sich vielleicht auch in der rela-tiv geringen Eigenheimquote von nur rund 44 Prozent niederschlägt. „Der Deutsche träumt zwar von seinem Häusle, aber er geht nicht gerne finanzielle Risiken ein“, weiß Butz. Daher biete man den Kunden realistische, maßgeschneiderte Be-ratungen und Finanzierungen. So können Risiken minimiert werden. Außerdem können wir Kunden mit unserem Service bei vielen zeitrau-benden Angelegenheiten rund um den Immobilienkauf unterstützen.“ Stefan Pawellek

Roland Butz: „Das Gesamtkonzept muss passen.“

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Design mit Licht

trEnDlICht ISt SPEzIalISt für lICht-

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b ereits seit zehn Jahren ist die Trendlicht GmbH um Ge-schäftsführerin Anne Gre-

ther auf Lichtlösungen speziali-siert. Im großzügigen Showroom in der Herdermer Sandstraße können sich die Kunden von hochwertigen LED-Neuheiten, aber auch bewähr-ten Halogenklassikern inspirie-ren lassen. Immer geht es Grether und ihrem Team dabei um eine raumbezogene Beratung: Der Kun-de muss nur wissen, welche Licht-stimmung in welchen Räumen er haben will – und bekommt dann die dazu passende Lichtquelle.

Egal, ob im Neubau oder bei Um-bauten, egal, ob für Private oder ge-werbliche Kunden: Das Trendlicht-Team plant von der ersten Idee bis zum fertigen Projekt. Dabei geht es um Energieeffizienz, Kosten, Raum-nutzung, Design, Lichtwirkung und die Architektur. Die „Trendlichter“ verstehen sich als Bindeglied zwi-schen Bauherren, Planern und aus-führenden Firmen, haben eigene In-nenarchitekten an Bord und denken immer herstellerneutral. Wem ein Licht aufgehen möchte, dem sei ein Besuch im Showroom empfohlen. chilli

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Inneneinrichtung

Die Küche als IndividuummaIEr küChEn In bahlInGEn fEIErt 50-JährIGES

I m Jahr 1966 gründete Herbert Maier mit sechs Beschäftigten Maier Küchen in Bahlingen.

Heute führen die Söhne Martin und Mike Maier den Betrieb und füllen mittlerweile 70 Lohntüten. Eine Erfolgsgeschichte vom Kaiser-stuhl.

Mit dem Bau eigener Küchen hat Maier ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. „Wir sind an keine Hersteller gebunden, sondern fin-den bis in die letzte Ecke immer op-timale Lösungen. Jede Maier-Küche ist ein echtes Individuum“, sagt Martin Maier. Zudem ermöglicht die eigene Produktion eine sehr hohe Vielfalt bei Materialien und Maßen. Das zieht: 600 Küchen mit im Schnitt ebenso vielen Einzeltei-

len verlassen jedes Jahr das Firmen-gelände, 40.000 Maier-Küchen ste-hen mittlerweile in der Region, wo 80 Prozent der Kundschaft sitzt. Maier Küchen ist Einrichtungs-partner des SC Freiburg, ist beim Bau von Schulküchen (etwa Pädago-gische Hochschule oder Musikhoch-schule Freiburg, Fritz-Boehle-Schule in Emmendingen) ein sehr gefrag-ter Partner, fertigt aber auch kü-chenferne Einrichtungen für Büros, Arztpraxen, Läden oder das private Badezimmer. Die Rohstoffe, viel Holz, aber auch hochwertige Kunst-stoffe, kommen, wenn die Qualität es zulässt, aus der Region. Der durchschnittliche Preis für eine Maier-Küche (mit Geräten,

Montage und Zubehör) liegt bei 11.900 Euro, es gibt sie aber auch schon ab 3000 Euro. Auch eine Kü-che für 120.000 Euro hat unlängst einen Käufer gefunden. Der Vorteil für den Kunden: „Es gibt bei uns keine Händlermarge, die durchaus mal bei einem Drittel oder gar der Hälfte des Preises liegen kann“, sagt Maier in seinem 2000 Quadratme-ter großen Ausstellungsraum. An den ist eine 3500 Quadratmeter große Produktion angedockt, die – schwer zu übersehen – ein 44 Meter langes und 23 Meter breites „chao-tisches Plattenlager“ beherbergt: Hier drin lagern rund 400 Dekore, auf Knopfdruck spuckt die Maschi-ne das gewünschte aus. Bei Maier-Küchen geben sich also nicht nur 70 Beschäftigte die Hand, sondern auch Tradition und Moderne. Und wenn es nach Martin und Mike Maier geht, dann wird der Mittel-ständler mit diesem Erfolgsrezept noch weiter expandieren. bar

Führungsduo: Mike (l.) und Martin Maier.

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meldungen

GEStaltunGSbEIrat übt krItIk

Der Freiburger Gestaltungsbeirat hat die Planungen des neuen Stu-dierendenwohnheims neben dem Hotel Motel One am Siegesdenk-mal kritisiert. Die International Campus AG aus München will 40 Millionen Euro in 350 Apartments investieren. Die neuen Häuser wer-den sechs bis sieben Stockwerke haben, Streit gab es mit Anwoh-nern vor allem mit der Überbau-ung des Innenhofs. Die wollen weiter gegen den Plan vorgehen. Der Beirat kritisierte die uneinheit-liche Bebauung des Hofs sowie zu allen Seiten geschlossene Bebau-ung. Der Projektentwickler soll des-halb nachbessern und die Planun-gen erneut präsentieren.Kritik gab es auch an den Plänen des Projektentwicklers Peter Un-müßig, der im Güterbahnhof ein Boardinghouse mit 200 Zimmern für temporäres Wohnen und ein Bürogebäude bauen will. Der Bei-rat sprach von einer Zangengeburt und einem Dachkranz, der wie ein Heiligenschein scheine. Schon zum zweiten Mal war der Projektent-wickler Formart mit zwei Wohn-häusern im Gestaltungsbeirat. Der hatte Balkone kritisiert, der Inves-tor ließ sich davon nicht beirren. Da die Anregungen des Gestaltungs-beirats nur empfehlenden Cha-rakter haben, wird Formart nun so bauen wie vorgestellt.

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Inneneinrichtung

Facebook und container

arnolD In frEIburG zEIGt aktuEll zwEI uSm-auSStEllunGEn

D ie Arnold Einrichtungskultur GmbH startet das Jahr 2016 mit einer Ausstellung der besonderen Art: „Rethink the modular“ ist ein Designprojekt,

das der Möbelhersteller USM Haller im vergangenen Jahr zum 50. Geburtstag mit Studenten internationaler Designschulen initiierte. Arnold-Geschäftsführer Stefan Meier-M. realisierte das Projekt in einem Kreativ-Work-shop gemeinsam mit dem Designer Daniel Dilger, Studie-renden der Freiburger Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik sowie jungen Architekten in Freiburg.

Diese Menschen stellten sich im Workshop etwa Fra-gen wie „Was haben Facebook und Containerarchitektur gemeinsam?“ oder „Wie beeinflusst Wiederholung unse-re moderne Seh- und Lebensweise?“. Was dabei heraus-gekommen ist, ist noch bis zum 19. Februar in den Schau-räumen an der Humboldtstraße zu sehen. Zeitgleich zeigt Arnold Einrichtungskultur auch die USM-Sonderausstel-lung „colours gelb“, bei der die „living essentials“ von USM im Mittelpunkt stehen, Einrichtungslösungen, die sich allen Veränderungen des Wohnraums anpassen und zu einem lebenslangen Begleiter werden. chilliMehr Info: www.einrichtungskultur.com

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Inneneinrichtung

Stark im AltbauDIE lEonharD Paul Gmbh lIEfErt

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D iese Handwerksfirma ist kein Neuling: Schon seit 59 Jahren liefert die Freiburger Leonhard Paul GmbH Fenster und Haustüren. Und das so

erfolgreich, dass das Unternehmen um die Geschäfts-führer Dunja Klingele und Clemens Wiedemann mitt-lerweile 27 Menschen Arbeit geben kann.

Der Fokus richtet sich an der Zinkmattenstraße 14 klar auf den Altbau, wo es nicht zuletzt darum geht, bei der Sanierung von Fensteranlagen nichts zu beschädigen und den Raum so sauber wieder zu verlassen, wie er vor der Arbeit war. Das Abdecken von Arbeitsräumen, Möbeln, Böden und Arbeitswegen ist daher ebenso Standard wie ein staub- armer Ausbau der alten Fenster. Für die Montage der neuen Fenster und Türen benutzen die Mitarbeiter ein zertifiziertes Sanierungssystem, bei dem Abdichtung und Befestigung speziell auf die Bedürfnisse im Altbau abgestimmt sind. Alle verwendeten Produkte sind vom Institut für Fenstertechnik (ift-Rosenheim) geprüft. Hauptlieferant ist die Weru GmbH, mit der die Freibur-ger schon seit 38 Jahren eng zusammenarbeiten. Treue ist auch beim Kundenstamm ein Hauptwort: 92 Prozent der Kundschaft sind „Wiederholungstäter“ oder kom-men auf Empfehlung von Freunden und Verwandten.Neu im Angebot sind jetzt Steuerungssysteme von Rollläden und Markisen, die mit Smartphones oder Ta-blets bedient werden können. In eine solche intelligente Hausautomatisierung können zudem Sicherheitssenso-ren, Witterungssensoren, Rauchmelder, Licht und vieles mehr integriert werden. So können die Hausbesitzer eine ganze Reihe von Steuerungen auch von unterwegs via Smartphone überwachen. Bei der Leonhard Paul GmbH denkt man ja nicht erst seit gestern an die Sicherheit: Das Unternehmen ist schon seit 2007 beim Landeskriminalamt Baden-Würt-temberg auf der Liste der Errichterfirmen für mechani-sche Sicherungseinrichtungen eingetragen. Die Ausstellungsräume in der Zinkmattenstraße 14 sind montags bis freitags zwischen 7 und 17 Uhr geöff-net. Hier kann man etwa auch eine Haustür entdecken, die sich mit einem Fingerprintscanner öffnen lässt. Schlüssel vergessen? Kein Problem. chilli

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amortisieren sich schnell durch die Stromproduktion. SI Module sind nicht nur als Energielieferanten um-weltfreundlich, auch die Produktion in Europa mit möglichst kurzen Wegen trägt zur Umweltfreundlich-keit bei. Es gibt intensive Beziehungen mit den Part-nern, man handelt lokal und ermöglicht so eine dezen-trale Energieversorgung – wichtiger Baustein für die Energiewende. SI Module erreicht so hervorragende Ökobilanzen für seine Produkte: Nachhaltigkeit – sozi-al, ökologisch und wirtschaftlich. Reddemann: „Konse-quente Qualität zahlt sich aus, wir konnten mit unserer Strategie im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von zehn Millionen Euro bei positivem Betriebsergebnis erzielen.“ Bei SI Module gehen Ökologie und Ökonomie Hand in Hand. spk

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nachhaltigkeit

Ökologisch und ökonomisch sinnvollSI moDulE maCht mIttlErwEIlE zEhn mIllIonEn Euro umSatz

S elber Strom machen? Ein Traum? Keineswegs, sagt Gregor Reddemann von der SI Module GmbH. Das Freiburger Unternehmen arbeitet

erfolgreich daran, dass Normalbürger die Kraft der Sonne am eigenen Hausdach einfangen und damit sauberen Strom herstellen können.

Denn: Solarstrom macht unabhängig, man kann da-mit die Ausgaben für Energie beeinflussen, seinen Strompreis auf Jahre hinaus festlegen. Und ganz ne-benbei die Umwelt schonen, denn jede Kilowattstun-de Solarstrom stößt bei ihrer Produktion 700 Gramm Kohlendioxid weniger aus, als wenn sie herkömmlich erzeugt worden wäre. Zudem gibt es staatliche Förde-rungen und steuerliche Vorteile.Nicht nur das Hausdach, auch Wintergarten, Pergola oder Carport sind ideale Orte, Solarmodule zu installieren. Hierfür hat SI Module die Linie „Saphir“ entwickelt, eine stromerzeugende Alternative zum normalen Glasdach. 40 Prozent Lichtdurchlässigkeit geben Licht, machen aber gleichzeitig aufwändige Beschattungen überflüs-sig, und Strom wird auch noch produziert. Die dezent angebrachte Anschlusstechnik macht eine Platzierung in praktisch alle Raumkonzepte möglich. Die Mehrkos-ten der Saphir-Module sind verhältnismäßig gering und

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Neue Linie "Saphir": Auch ästhetisch können die Module überzeugen.

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Innovationen

Genossen überzeugen mit »mikroLoFTs«famIlIEnhEIm SChwarzwalD-baar-hEubErG EG GEwInnt PrEISE

I st das die neue Generation des kostengünstigen Mietwohnungsbaus? Die Baugenossenschaft Fa-milienheim Schwarzwald-Baar-Heuberg bietet

in ihren „mikroLOFTs“-Projekten neuen Wohnraum für eine durchschnittliche Quadratmetermiete von 6,75 Euro an. Die Genossen um den geschäftsfüh-renden Vorstand Stefan Merkle haben dafür bereits den Zukunftspreis 2015 der deutschen Immobilien-wirtschaft gewonnen – den Oscar der Branche – und unlängst auch den zweiten Preis beim Demografie Exzellenz Award.

Merkle referierte im vergangenen September auf Einladung des SPD-Ortsvereins Freiburg-Ost über die Mikrolofts. Jetzt fuhr der Ortsverein mit dem Landtags-kandidaten Walter Krögner nach Villingen-Schwen-ningen und sah sich die fertigen Wohnungen an. Die Durchschnittsmieten für vergleichbare Neubauten in Villingen-Schwenningen lägen derzeit zwischen acht und neun Euro kalt – mit steigender Tendenz. Bei den Genossen wird’s deswegen günstiger, weil die Bruttoherstellungskosten (inklusive aller Neben- und Genehmigungskosten, aber ohne Grundstück) beim Prototyp mit den ersten acht Wohnungen nur bei 1780 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche lagen. Das allein wird in der Baubranche schon als sportlich empfunden. Noch sportlicher wird es, wenn man bedenkt, dass es dennoch eine kontrollierte Wohnraumbelüftung, große, meist bodentiefe Fenster, hochwertige Bade-zimmerarmaturen mit Hansgrohe-Duschen, Echtholz-parkett, eine energieeffiziente Bauweise (nach alter EnEV: KfW-70-Haus) und noch sechs Quadratmeter große Balkone oder Terrassen gibt. Teure Bauteile wie

Satteldächer, Tiefgaragen und Keller werden allerdings weggelassen. Derzeit bauen die Genossen in Villingen und in Bad Dürrheim zwei weitere Mikroloft-Wohnanlagen mit einmal 35 und einmal 38 Wohneinheiten. Merkle möch-te mitten im Bau keine verbindliche Aussage über die aktuellen Kosten machen, es zeichne sich aber ab, dass über die Masse eine weitere Kostenersparnis erreicht werden kann. Zudem plant die Familienheim aktuell das erste „mikroLOFT|light”-Projekt. „Hierbei soll an der Kosten-schraube noch weiter gedreht werden und das Projekt komplett barrierearm ausgeführt werden“, so Merkle. In den Mikroloft-Folgeprojekten wird die Miete zwi-schen 7 und 7,50 Euro liegen. Wie alle Familienheime in der Siedlungswerk Baden-Gruppe könne auch seine die Förderung der Erzdiözese Freiburg anbieten, bei der bis zu 60 Prozent der Mikrolofts auf zehn Jahre mit einem monatlichen Zuschuss von 1,50 Euro pro Quadratme-ter vermietet werden dürfen. Dadurch reduziert sich die Miete dann auf 5,50 bis 6 Euro. Voraussetzung: Die Mieter fallen unter die Einkommensgrenzen des Lan-deswohnraumförderungsprogramms in Baden-Würt- temberg. Das Programm der katholischen Kirche wur-de erst im Januar 2016 wieder mit neuen Mitteln auf-gestockt. Ein Vergleich der Projekte zum Freiburger Markt ist schwer, weil die Grundstückspreise stark unterschied-lich sind. In der Wiehre wird ja durchaus mal 1500 Euro für jeden Quadratmeter bezahlt, das müsste die Fami-lienheim auf die Miete umlegen. Und da würden 7,50 Euro wohl kaum reichen. Lars Bargmann

Immobilien-Oscar-Gewinner: Mikrolofts-Wohnanlage ohne Keller und Tiefgarage – aber sehr preiswert und gut ausgestattet.

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Stadtentwicklung

Tunnelblick und KostenkickStaDttunnEl: PlanEr löSEn »GorDISChEn GantErknotEn«

l icht am Ende des Stadttunnels? Eher ein kost-spieliges Schimmern. Regierungspräsidium und Freiburger Rathaus haben jetzt neue Pla-

nungsdetails offengelegt, etwa zum Vollanschluss am Ganterknoten und der Fußgänger-Radler-Que-rung der B31. Das größte Verkehrsprojekt Freiburgs wird indes noch teurer: Die Verlängerung des Schützenalleetunnels soll nun 325 statt 300 Millio-nen Euro kosten.

Die Blechlawine schlängelt sich Tag für Tag aus dem Schützenalleetunnel auf die Schwarzwaldstraße. Und umgekehrt. Fast 66.000 Autos täg-lich sind es laut Hochrechnungen. Unerträglich, finden viele Freibur-ger. Seit Jahren fordern sie einen Stadttunnel, der den Schützenallee- tunnel mit dem Zubringer Mitte verbinden soll. Durch die zwei un-terirdischen Röhren könnten dann täglich fast 45.000 Autos rollen. Darunter auch acht von zehn Lastern, die heute über die Schwarzwaldstraße brettern. Ein Traum für viele Anwohner.Ob und wenn ja wann der 1,8 Kilometer lange Stadt-tunnel gebaut wird, liegt aber in Bundeshand. Dort muss das Projekt im Bundeswegeverkehrsplan als dringlich eingestuft werden. Geschieht das, hat Frei-burg gute Karten, in vielleicht zehn Jahren einen Stadttunnel zu haben. Der neue Bundeswegever-kehrsplan soll im März veröffentlicht werden, teilte das Regierungspräsidium zuletzt mit. Die Chancen, für den Zeitraum 2016 bis 2030 als prioritär einge-stuft zu werden, stehen gut. Der Freiburger Tunnel-blick klart auf.

Seit Ende Januar gibt es neue Details zur Planung des Riesenprojekts. Das bisher größte Problem sind die Zu- und Abfahrten auf Höhe der Brauerei Gan-ter, der sogenannte „gordische Ganterknoten“. Dort soll es einen Vollanschluss geben, also Ein- und Aus-fahrten in jede Richtung. Der Platz ist begrenzt. Der Knoten scheint nun trotzdem geplatzt: Die Rampen dürfen steiler werden als eigentlich erlaubt, so kann auf engerem Raum geplant werden. Die Idee hat das Regierungspräsidium (RP) nach eigenen Angaben mit Landes- und Bundesministerien erarbeitet.Der Vollanschluss ist indes nur möglich, weil das

B31-Teilstück von der A5 bis nach Kirchzarten zur Stadtautobahn werden soll. Genauer: zur A860. Die Idee dazu war 2012 aufgekom-men und von Oberbürgermeister Dieter Salomon gegenüber dem chilli als „genial“ bejubelt worden.

Denn sie bringt auch den Vorteil, dass der Bund für Baulast und Unterhalt aufkommen muss. Größere Umbauten auf der jetzigen B31 müssten für den Wandel zur Autobahn nicht getroffen werden: „Da die heutige B31 bis Kirchzarten schon jetzt wei-testgehend den Ausbaustandards für Autobahnen entspricht, wird dies vor allem Änderungen bei der Beschilderung (‚aus Gelb wird Blau’) zur Folge haben“, heißt es beim Regierungspräsidium.Auch die oberirdische Planung ist mittlerweile kon-kreter. Drei neue Plätze sollen im Zuge des Tunnel-baus entstehen: einer an der Talstraße, einer an der Maria-Hilf-Kirche und einer als Verbindung von Nä-gelesee- und Fabrikstraße, wo heute die Kneipe Wal-fisch ist. Fo

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Stadtentwicklung

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Der dort geplante Platz spielt für den Stadttunnel eine entscheidende Rolle. Denn über dieses Gelenk sollen Radler und Fußgänger über die B31 kommen können. Er schafft also die Verbindung zwischen Süd- und Nordhälfte. Für Baubürgermeister Martin Haag ist das ein großer Coup: „Vielen ist die Tragweite noch gar nicht klar“, sagte er bei der Projektvorstellung. Auch entlang der bisherigen B31 soll es für Radfahrer und Fußgänger weiterhin Platz geben. Geh- und Rad-wege sollen in beide Richtungen gewährleistet sein. Bei den vier Fahrspuren für Autos werde es aber blei-ben, um Rückstaus zu vermeiden.Die Planungen stoßen nicht überall auf Zustim-mung. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) bezeich-net sie als „geschönt und nicht genehmigungsfähig“. An mehreren kritischen Stellen seien unrealistische Annahmen für die Verkehrsführung zugrunde ge-legt worden, heißt es. So seien beispielsweise die Ab-stellstreifen für Pannenfahrzeuge an den verkürzten Autobahnausfahrten teilweise auf Flächen für den Rad- und Fußverkehr ausgewiesen. Zudem kritisiert der VCD, dass es trotz Tunnel weiterhin vier oberirdi-sche Spuren geben soll. Er sieht damit seine Befürch-tungen bestätigt, dass die gewünschte Verkehrsbe-ruhigung entlang der Dreisam „zum großem Teil ein Wunschtraum“ bleibe.Wird das größte Freiburger Verkehrsprojekt aller Zeiten Realität, kann die Stadt erstmals von Ost nach West unterquert werden. Die zeitliche Planung bleibt indes noch vage. Ein Baubeginn vor 2020 ist unrea-listisch, die Bauzeit wird auf mindestens sechs Jahre geschätzt. Licht am Ende des Tunnels? Wohl nicht vor 2026. Till Neumann

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Einmal rein, einmal raus: Der Schützenalleetunnel (links) und der Kappler Tunnel könnten bald noch einen Bruder bekommen: den Stadttunnel. Dann wäre Feiburg erstmals in der Ost-West-Achse unterfahrbar.

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Themenheft 02-2016

Das Bauen & Wohnen-Themenheft erscheint im Freiburger Stadtmagazin chilli

Herausgeber: chilli Freiburg GmbHNeunlindenstr. 35, 79106 Freiburg

fon: 0761-292 70 60, fax: 0761-292 70 [email protected], www.chilli-freiburg.deGeschäftsführung: Michaela Moser (ViSdP)Redaktion: Lars BargmannAutoren: Tanja Bruckert, Till Neumann, Dr. Stefan Pawellek

Titelbild: Visualisierung © Stuckert WohnbauGrafik: Anke HuberLektorat: Beate VogtAnzeigen: Jonas Stratz, Uwe Bernhardt, Malika Amar, Theresa Glünkin Druck: Freiburger Druck GmbH & Co. KG

Impressum

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kommentar

Von Strategien und stumpfen Schwertern

E s war Herbst 2007, als wir in der ersten Ausgabe der Sonderpublikation Bauen&

Wohnen den damals vom offizi-ellen Oberbürgermeister Dieter Salomon und dem inoffiziellen Baubürgermeister Norbert Schrö-der-Klings verkündeten Strategie-wechsel beim Bauen in Freiburg kommentiert hatten. Der sah vor, dass fortan nicht mehr so dicht bebaut werden soll, also weniger Wohnraum auf einen Quadratme-ter Boden gebaut wird. Der Kom-mentar war betitelt mit „Nach dem Strategiewechsel ist vor dem Strategiewechsel“ und schloss so: „Der städtische Strategiewechsel wird nicht der letzte sein.“

Wer heute, zehn Jahre später, mög-lichst wenig auf die wertvollen Flächen bauen will, steht entweder politisch im Abseits oder steckt vor den Realitäten einer wachsenden Stadt den Kopf in die Baugrube. Sicher, eine Stadt voller Hochhäu-ser hat es schwer, als lebenswerte Stadt Preise zu gewinnen. Wem indes vier Geschosse schon zu viel sind, kann in Freiburg auch kei-ne Auszeichnungen für besonders ökologisches und sozialpolitisches Handeln erwarten. Heute wird in Freiburg offen und von den Fesseln ideologischen Denkens befreit da-rüber diskutiert, welche Rahmen-bedingungen geschaffen werden

müssen, um dichter und dennoch verträglich zu bauen – gibt der Per-spektivplan von Baubürgermeister Martin Haag hierüber Aufschluss, ist er sein Geld wert. Die Halbwerts-zeit dieser Strategie wird die ihrer Vorgängerin sicher überstrahlen. Und das ist gut für Freiburg. Ob die Entscheidung des Gemein-derats aus dem vergangenen Mai, bei neuen Bebauungsplänen 50 Pro-zent sozialen Mietwohnungsbau zu fordern, ebenfalls gut für Freiburg ist, steht derweil weiter dahin. Es gibt bisher stadtweit überhaupt nur ein Gebiet, auf dem die Quote umgesetzt werden soll, bei der eins-tigen ECA-Siedlung im Gewerbege-biet Haslach-Schildacker. Dort baut, nicht überraschend, die stadteigene Stadtbau – und subventioniert das

durchs Bauträgergeschäft andern-orts. Bei vielen anderen Bauvorha-ben gab es Ausnahmen. Zu Recht, denn der Beschluss darf eines nicht zur Folge haben: die Lähmung der Bauwirtschaft. Solange aber der soziale Mietwoh-nungsbau von der öffentlichen Hand so schwach, zu schwach gefördert wird, werden private Bauträger al-les tun, um sich die Zwangsjacke des sozialen Mietwohnungsbaus nicht anziehen zu müssen. Die vom Verein „Wem gehört die Stadt?“ nach dem Beschluss produzierte Schlagzeile „Die Investoren werden Schlange stehen“ konnte sich in der Realität jedenfalls noch nicht fest verankern.

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So kann es in einer wachsenden Stadt nicht überall aussehen: Rückseite des denkmal- geschützten Maria-Hilf-Saals mit Blick in die Gärten.

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