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Gebäudediagnostik Bauphysik kalender 20 12

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Die Gebaeudediagnostik ist ein Schluesselthema der Bauphysik, sowohl fuer die Bestandsaufnahme und -bewertung als auch für die Inbetriebnahme und das Monitoring von Neubauten zur Ueberwachung der Funktionsfaehigkeit, wie z. B. Sicherung der Raumluftqualitaet oder Schutz des Tragwerkes.

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GebäudediagnostikBauwerks-/ Gebäudediagnostik

Prüfverfahren • Stahl- und

Spannbeton• Holztragwerke• Historisches

Mauerwerk

Schadstoffermittlung

Thermograie

Schallmessung

Luftdichtheitsmessung

Laserscanverfahren

Schadensdiagnostik

Überwachung

Stoffdatentabellen

20 12

Bauphysik kalender

Bauphysik

 kalender

20 12

www.ernst-und-sohn.de

ISBN 978-3-433-02986-2

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menschlichen Erwartungshaltung an ein behaglichesUmgebungsklima als auch in der gestiegenen ther-mischen Belastung durch das Umgebungsklima (Bild 3).Auch die Debatte um die Nachhaltigkeit sowie die dies-bez�gliche Zertifizierung von Geb�uden hat den Aspektder thermischen Gebrauchstauglichkeit verst�rkt in denBetrachtungsfokus der Immobilienbranche gef�hrt.Hinzu kommt der steigende Druck zur Energieeinspa-rung. Nichtklimatisierte Bestands- sowie Neubautenstehen dabei im Verst�ndnis einer nachhaltigen „gr�-nen“ Immobilie hoch im Kurs. Das Risiko unbehagli-cher sommerlicher Raumklimate ist die Kehrseite derMedaille. Die Diagnose der thermischen Gebrauchs-tauglichkeit im Sommer wird in Zukunft noch im weit-aus hçheren Maße zu einer dominierenden Aufgaben-stellung in der thermischen Bauphysik.

2 Diagnosebedarf undAufgabenstellungen

Der Bedarf zur Diagnose der thermischen Gebrauchs-tauglichkeit leitet sich aus den Konsequenzen ab, dieaus einer unzureichenden thermischen Gebrauchstaug-lichkeit folgen kçnnen. Dies kçnnen Leistungseinbußenam Arbeitsplatz bis hin zu rechtlichen Auseinanderset-zungen wegen gesundheitsgef�hrdender Arbeitsplatz-bedingungen oder einem Mangel an der Miet- bzw.Kaufsache mit drohender Vertragsk�ndigung sein. Ins-besondere im gewerblichen Mietrecht haben sich ausden Erfahrungen der Vergangenheit mit zum Teil weit-

reichenden Rechtsprechungen zum Thema der fehlen-den thermischen Gebrauchstauglichkeit unterschiedli-che Modelle zur Handhabung dieses Risikos entwickelt(Bild 4). Aus der unterschiedlichen Handhabung diesesRisikos heraus ergeben sich folgende, in der Praxis do-minierende Aufgabenstellungen:– Ein Vermieter/Verk�ufer einer Gewerbeimmobilie

will zur Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten vorVertragsabschluss kl�ren, ob sich die Immobilie f�rdie geplante Nutzung bzw. den potenziellen Mieter/K�ufer eignet.

– Ein Mieter/K�ufer will zur Vermeidung von Rechts-streitigkeiten vor Vertragsabschluss kl�ren, ob sichdie ausgew�hlte Immobilie f�r seine Zwecke eignet.

– Ein Mieter/K�ufer will zur Entscheidung zwischenverschiedenen infrage kommenden Immobilien diesehinsichtlich ihrer thermischen Gebrauchstauglichkeitbeurteilt haben.

– Ein Arbeitgeber will zur Sicherstellung der Kunden-zufriedenheit sowie Gew�hrleistung der Leistungs-f�higkeit seiner Arbeitnehmer kl�ren, ob ein Risikounbehaglicher Klimazust�nde in den Arbeitsr�umenbesteht.

– Im Rahmen bereits eingetretener Beschwerden undKlagen �ber unbehagliche Klimazust�nde soll dieUrsache ermittelt werden.

– Zur Kosteneinsparung soll eingesch�tzt werden, obdie Mçglichkeit f�r einen Verzicht auf L�ftungs- undKlimaanlagen besteht und welche Auswirkungendies auf die thermische Gebrauchstauglichkeit habenw�rde.

480 D 2 Diagnose der thermischen Gebrauchstauglichkeit – Grundlagen, Einf�hrung, Hinweise

Bild 3. Wesentliche Einfl�sse auf die steigende Bedeutung der thermischen Gebrauchstauglichkeit

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Die Diagnose der thermischen Gebrauchstauglichkeitbeinhaltet dabei die Bewertung einer Vielzahl an phy-sikalischen, physiologischen und rechtlichen Parame-tern. Hierauf wird in den n�chsten Abschnitten einge-gangen, wobei aufgrund des großen Umfangs der ein-zelnen Sachthemen f�r detaillierte Angaben auf weiter-f�hrende Literatur verwiesen wird.

3 Thermische Gebrauchstauglichkeit

3.1 Regelwerke

Die steigende Bedeutung der thermischen Gebrauchs-tauglichkeit im Sommer hat in den letzten Jahren zuintensiven Forschungs- und Normungsarbeiten gef�hrt.Eine Vielzahl an Richtlinien, Erlassen und Verordnun-

gen setzt den gestiegenen Stand des Wissens �ber diethermische Behaglichkeit in die Praxis um und enth�ltimmer differenziertere Anforderungen und Regelungenim Zusammenhang mit der Sicherstellung der ther-mischen Gebrauchstauglichkeit. In Tabelle 1 ist ein�berblick �ber die wesentlichen Regelwerke gegeben,welche mit dem Begriff der thermischen Gebrauchs-tauglichkeit im Zusammenhang stehen. Auf eine Wie-dergabe des Erscheinungsdatums der einzelnen Regel-werke wurde bewusst verzichtet, da je nach Aufgaben-stellung ggf. unterschiedliche Ausgaben herangezogenwerden m�ssen. Dar�ber hinaus w�re aufgrund der dy-namischen Normenentwicklung die Eingrenzung aufeine konkrete Ausgabe nur von kurzer Aktualit�t. Alsmaßgebende Fachliteratur zum Thema der thermischenGebrauchstauglichkeit sei auf folgende Quellen verwie-sen [5–10].

Thermische Gebrauchstauglichkeit 481

Bild 4. Vertragsrechtliche Gestaltung von Mietvertr�gen und Auswirkung auf die Haftung (aus [24])

Tabelle 1. Zusammenstellung der wesentlichen Regelwerke und Normen, die im Zusammenhangmit der thermischen Gebrauchstauglichkeit stehen

Regelwerk Titel

DIN Fachbericht 128 Klima am Arbeitsplatz und in der Arbeitsumgebung – Grundlagen zur Klimaermittlung

DIN 1946-4 Raumlufttechnik – Teil 4: Raumlufttechnische Anlagen in Geb�uden und R�umen des Gesund-heitswesens

DIN 4108-2 W�rmeschutz und Energie-Einsparung in Geb�uden – Teil 2: Mindestanforderungen an denW�rmeschutz

DIN 4108-9Entwurf

Berechnungsverfahren f�r den Sommerlichen W�rmeschutz – Begrenzung solarer W�rmeeintr�gef�r Geb�ude

DIN 4108-20Entwurf

W�rmeschutz im Hochbau, Thermisches Verhalten von Geb�uden, Sommerliche Raumtemperaturenbei Geb�uden ohne Anlagentechnik, Allgemeine Kriterien und Berechnungsalgorithmen

DIN EN ISO 7726 Umgebungsklima – Instrumente zur Messung physikalischer Grçßen

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482 D 2 Diagnose der thermischen Gebrauchstauglichkeit – Grundlagen, Einf�hrung, Hinweise

Tabelle 1. Zusammenstellung der wesentlichen Regelwerke und Normen, die im Zusammenhangmit der thermischen Gebrauchstauglichkeit stehen (Fortsetzung)

Regelwerk Titel

DIN EN ISO 7730 Ergonomie der thermischen Umgebung – Analytische Bestimmung und Interpretation derthermischen Behaglichkeit durch Berechnung des PMV- und des PPD-Indexes und Kriterien derlokalen thermischen Behaglichkeit

DIN EN ISO 7730Berichtigung

Ergonomie der thermischen Umgebung – Analytische Bestimmung und Interpretation derthermischen Behaglichkeit durch Berechnung des PMV- und des PPD-Indexes und Kriterien derlokalen thermischen Behaglichkeit

DIN EN ISO 7933 Ergonomie der thermischen Umgebung – Analytische Bestimmung und Interpretation der W�rme-belastung durch Berechnung der vorhergesagten W�rmebeanspruchung

DIN EN ISO 8996 Ergonomie der thermischen Umgebung – Bestimmung des kçrpereigenen Energieumsatzes

DIN EN ISO 9886 Ergonomie – Ermittlung der thermischen Beanspruchung durch physiologische Messungen

DIN EN ISO 10511 Ergonomie des Umgebungsklimas – Beurteilung des Einflusses des Umgebungsklimas unterAnwendung subjektiver Bewertungsskalen

DIN EN ISO 11399 Ergonomie des Umgebungsklimas – Grundlagen und Anwendung relevanter Internationaler Normen

DIN EN 13363-1 Sonnenschutzeinrichtungen in Kombination mit Verglasungen – Berechnung der Solarstrahlung unddes Lichttransmissionsgrades, Vereinfachtes Verfahren

DIN EN 13363-2 Sonnenschutzeinrichtungen in Kombination mit Verglasungen – Berechnung der Solarstrahlung unddes Lichttransmissionsgrades, Detailliertes Berechnungsverfahren

DIN EN 13779 L�ftung von Nichtwohngeb�uden – Allgemeine Grundlagen und Anforderungen f�r L�ftungs- undKlimaanlagen und Raumk�hlsysteme

DIN EN ISO 13791Entwurf

W�rmetechnisches Verhalten von Geb�uden, Sommerliche Raumtemperaturen bei Geb�uden ohneAnlagentechnik, Allgemeine Kriterien und Validierungsverfahren

DIN EN 14500 Abschl�sse – Thermischer und visueller Komfort – Pr�f-und Berechnungsverfahren

DIN EN 14501 Thermischer und visueller Komfort – Leistungsanforderungen und Klassifizierung

DIN EN 15251 Eingangsparameter f�r das Raumklima zur Auslegung und Bewertung der Energieeffizienz vonGeb�uden

DIN EN ISO 15265 Ergonomie der thermischen Umgebung – Strategie zur Risikobeurteilung zur Abwendung von Stressoder Unbehagen unter thermischen Arbeitsbedingungen

DIN EN 157591-1 Erhaltung des kulturellen Erbes – Festlegung und Regelung des Raumklimas – Teil 1: Beheizung vonAndachtsst�tten

DIN EN 16309 Nachhaltigkeit von Bauwerken – Bewertung der sozialen Qualit�t von Geb�uden – Methoden

DIN EN ISO 27243 Warmes Umgebungsklima; Ermittlung der W�rmebelastung des arbeitenden Menschen mit demWBGT-Index (wet bulb globe temperature)

DIN 33403-2 Klima am Arbeitsplatz und in der Arbeitsumgebung – Teil 2: Einfluss des Klimas auf den W�rme-haushalt des Menschen

DIN 33403-3 Klima am Arbeitsplatz und in der Arbeitsumgebung – Teil 3: Beurteilung des Klimas im Warm- undHitzebereich auf der Grundlage ausgew�hlter Klimasummenmaße

VDI 2078 Berechnung der K�hllast klimatisierter R�ume (VDI-K�hllastregeln)

VDI 2058Blatt 3

Beurteilung von L�rm am Arbeitsplatz unter Ber�cksichtigung unterschiedlicher T�tigkeit

VDI 3804 Raumlufttechnik – B�rogeb�ude (VDI-L�ftungsregeln)

VDI 4706 Kriterien f�r das Raumklima (VDI-L�ftungsregeln)

VDI 6020-1 Anforderungen an Rechenverfahren zur Geb�ude- und Anlagensimulation – Geb�udesimulation

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3.2 Definitionen

3.2.1 Thermische Behaglichkeit

DasBehaglichkeitsempfinden ist vonMensch zuMenschsowie Situation zu Situation unterschiedlich und h�ngtvon weit �ber zwanzig Parametern ab (beispielsweiseAlter, Gesundheitszustand, Bekleidungsgrad, Vertraut-heit mit dem Umfeld, Wetterverlauf der Vortage, Luft-temperatur, -feuchte, -geschwindigkeit, Mçglichkeitenzur selbstst�ndigen Beeinflussung des Raumklimas, Ar-beitsperipherie, soziales Umfeld u.v.m.). Sowohl diemenschliche W�rmebilanz als auch die menschliche Er-wartungshaltung sind ausschlaggebend f�r die ther-mische Behaglichkeit. Eine allgemeing�ltige einfacheDefinition f�r die thermische Behaglichkeit ist per senur begrenzt mçglich. Es existiert vielmehr eine Vielzahlan unterschiedlichenDefinitionen,was nicht zuletzt auchan unterschiedlichen Interessenslagen liegt. Die Defini-tion aus Sicht der Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Planer,Bauherren, Verordnungsgeber, Versicherer, Industrie,Nutzer u. a. beruht auf unterschiedlichen Sichtweisenundenth�lt naturgem�ßunterschiedlicheAnforderungen.Unabh�ngig von den unterschiedlichen Interessenslagenkann die thermische Behaglichkeit als folgender Zustanddefiniert werden:

Gleichgewicht beim W�rmeaustausch mit der Umwelt

unter geringstem thermoregulatorischem Aufwand.

Unter thermoregulatorischen Aufwand f�llt im Sommeru. a. das Schwitzen, die �nderung der Hautoberfl�chen-

temperatur, das verst�rkte Atmen, die Modifikation derKleidung und das Aufsuchen von Entw�rmungszonen.�ber diese allgemeine Definition der Behaglichkeit hi-naus ist im Weiteren zwischen globaler und lokalerBehaglichkeit zu unterscheiden. Die globale Behaglich-keit ist prim�r abh�ngig vom Aktivit�tsgrad (W�rme-produktion) und der Bekleidung (W�rmed�mmung) desMenschen sowie der empfundenen operativen Raum-temperatur (W�rmabgabepotenzial). Die empfundeneRaumtemperatur entspricht bei geringen Luftgeschwin-digkeiten ann�hernd dem Mittelwert zwischen Raum-lufttemperatur und Strahlungstemperatur der umgeben-den Raumfl�chen. In Bild 5 sind die Zusammenh�ngeder globalen thermischen Behaglichkeit anschaulichdargestellt. Die in Bild 5 dargestellten Temperaturlinienkçnnen als Behaglichkeits-Isolinien verstanden werden.Anhand der Behaglichkeits-Isolinien kann auch bei ge-gebener operativer Raumtemperatur der mçgliche Ak-tivit�tsgrad und die noch mçgliche Bekleidungssituati-on zur Einhaltung der globalen thermischen Behaglich-keit abgelesen werden. Um bei einer empfundenenRaumtemperatur von z.B. +28�C thermische Behag-lichkeit sicherzustellen, w�re beispielsweise nur einesehr leichte Kleidung (clo < 0,5) und ein geringer Ak-tivit�tsgrad (met < 1,0) zul�ssig.Die globale thermische Behaglichkeit im Sommer ist innichtklimatisierten Immobilien bei b�ro�hnlicher Nut-zung mit gelockerter Bekleidungsregel bis zu einerTemperaturobergrenze im Bereich von +26 �C bis+28�C im Aufenthaltsbereich im Allgemeinen einge-

Thermische Gebrauchstauglichkeit 483

Tabelle 1. Zusammenstellung der wesentlichen Regelwerke und Normen, die im Zusammenhangmit der thermischen Gebrauchstauglichkeit stehen (Fortsetzung)

Regelwerk Titel

VDI 6030-1 Auslegung von freien Raumheizfl�chen – Grundlagen – Auslegung von Raumheizkçrpern

�NORM B 8110-3 W�rmeschutz im Hochbau, W�rmespeicherung und Sonneneinfl�sse

�NORM B 8110-3/AC1 W�rmeschutz im Hochbau, W�rmespeicherung und Sonneneinfl�sse (Berichtigung)

SIA 180 W�rmeschutz im Hochbau

SIA 382-1 L�ftungs-und Klimaanlagen, Allgemeine Grundlagen und Anforderungen

TGL 35424-4 Bautechnischer W�rmeschutz, W�rmeschutz in der warmen Jahreszeit

ASHRAE Standard 55 Thermal environmental Conditions for Human Occupancy

BGI 5012 Beurteilung des Raumklimas – eine Handlungshilfe f�r kleinere und mittlere Unternehmen

ASV Verordnung �ber Arbeitsst�tten (Arbeitsst�ttenverordnung – ArbSt�ttV)

ASR 3.5 Technische Regeln f�r Arbeitsst�tten – Raumtemperaturen (vormals ASR 6)

Klimaerlass Richtlinie zu baulichen und planerischen Vorgaben f�r Baumaßnahmen des Bundes zur Gew�hr-leistung der thermischen Behaglichkeit im Sommer

BNB 3.1.2 Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen – 3.1.2 – Thermischer Komfort im Sommer

Leitfaden Nachhaltiges Bauen –Anlage 3

Gesundheit und Behaglichkeit

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halten. Schwankungen der noch als behaglich empfun-denen Temperaturobergrenze sind auf die Adaption dermenschlichen Erwartungshaltung an die Außenklima-verh�ltnisse zur�ckzuf�hren. W�hrend des Sommersund insbesondere zu Zeiten ausgepr�gter Hitzeperiodenwerden im Allgemeinen auch hçhere Raumlufttempera-turen toleriert. Unter lokaler thermischer Behaglichkeitist der Gleichgewichtszustand des W�rmeaustauschs inlokalen Kçrperregionen zu verstehen. Als bekannterFall f�r eine lokale Unbehaglichkeit bei sonst vorhan-dener globaler Behaglichkeit ist eine zu geringe Fuß-bodentemperatur (Fußk�lte) zu nennen. Da im SommerF�lle lokaler thermischer Unbehaglichkeit (z.B. hoheScheibentemperaturen in N�he zum Arbeitsplatz) inweitaus geringerem Maße auftreten als Beschwerdenwegen allgemein zu hoher Raumtemperaturen, be-schr�nkt sich der vorliegende Beitrag auf die Diagnoseder thermischen Gebrauchstauglichkeit hinsichtlich derRaumtemperaturen.

3.2.2 Thermische Gebrauchstauglichkeit

Der Umstand, wie hoch, wie lange und wie regelm�ßignoch behagliche Raumtemperaturen �berschritten wer-den, ist ausschlaggebend daf�r, ob eine Immobilie f�rden vorgesehenen Gebrauch nutzbar ist. Zur Definitionder thermischen Gebrauchstauglichkeit einer Immobiliekann also der Zeitraum und der Umfang an �berschrei-tungen der thermischen Behaglichkeit genutzt werden.Hierzu kçnnen z.B. die Gradstunden [Kh/a] oberhalbeiner konkreten Temperaturobergrenze herangezogenwerden. Eine h�ufig verwendete, allgemeiner gefassteDefinition lautet, dass von einer thermischen Ge-brauchstauglichkeit noch ausgegangen werden kann,wenn eine �berschreitung behaglicher Raumtempera-turen an nicht mehr als 10% der Aufenthaltszeit auftritt[11] (zur Erl�uterung der anzusetzenden Aufenthalts-zeit s. Abschn. 3.3.1). Weitere Definitionen der ther-mischen Gebrauchstauglichkeit kçnnen �ber einen Pro-zentsatz Unzufriedener nach DIN EN ISO 7730 [12]erfolgen. Der f�r die thermische Gebrauchstauglichkeitzul�ssige Umfang an Temperatur�berschreitungen oder

484 D 2 Diagnose der thermischen Gebrauchstauglichkeit – Grundlagen, Einf�hrung, Hinweise

Bild 5. Behaglichkeits-Isolinien nach [12, 16], in Abh�ngigkeit von der spezifischen W�rmeabgabe in met [–] (ein met entspricht demEnergieumsatz beim entspannten Sitzen) sowie dem W�rmeisolationswert der Bekleidung clo [–] (ein clo entspricht einem W�rme-isolationswert von 0,155 m±K/W); die grau markierten Felder geben die zul�ssige Abweichung von der optimalen Raumtemperatur an

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der Prozentsatz Unzufriedener ist dabei kein starrerWert, sondern richtet sich im Einzelfall u. a. nach An-spruch, Erwartungshaltung sowie Sensibilit�t der Ge-b�udenutzer. Entsprechende Kategorien als Grundlagef�r die Diagnose der thermischen Gebrauchstauglich-keit sind beispielsweise in DIN EN 15251 [13] enthal-ten und in Tabelle 2 dargestellt. Hinsichtlich der nochals behaglich eingestuften Raumtemperaturen bestehtzwischen den einzelnen Kategorien ein Temperatur-unterschied von 1 K. Zusammenfassend ist auszuf�h-ren, dass die thermische Gebrauchstauglichkeit einerImmobilie keine feste bauliche Eigenschaft, sondernvielmehr eine Produkt aus den baulichen Eigenschaftenund den im Einzelfall zu ber�cksichtigenden individu-ellen Erwartungen bzw. Anforderungen der Geb�ude-nutzer (Eigent�mer, Mieter, Arbeitnehmer etc.) ist.

3.3 Anforderungen

Anforderungen an die thermische Gebrauchstauglich-keit werden aus vielen einzelnen Bereichen gestellt.Das Anforderungsniveau unterscheidet sich dabei zumTeil deutlich [10]. Zur Diagnose der thermischen Ge-brauchstauglichkeit bedarf es zun�chst der Festlegung/Vereinbarung, welches Anforderungsniveau zu betrach-

Thermische Gebrauchstauglichkeit 485

Tabelle 2. Kategorien unterschiedlicher Erwartungshaltung andie thermische Behaglichkeit nach DIN EN 15251 [13] alsGrundlage f�r die Einsch�tzung des erforderlichen Sicherheits-niveaus gegen�ber unbehaglicher Raumtemperaturen

Kategorie Beschreibung

I hohes Maß an Erwartungen; empfohlen f�rR�ume, in denen sich sehr empfindliche undanf�llige Personen mit besonderen Bed�rfnissenaufhalten, z. B. Personen mit Behinderungen,kranke Personen, sehr kleine Kinder und �lterePersonen

II normales Maß an Erwartungen; empfohlen f�rneue und renovierte Geb�ude

III annehmbares, moderates Maß an Erwartungen;kann bei bestehenden Geb�uden angewendetwerden

IV Werte außerhalb der oben genannten Kategorien.Diese Kategorie sollte nur f�r einen begrenzten Teildes Jahres angewendet werden

Anmerkung: Auch in anderen Normen wie z. B. EN 13779 und EN ISO7730 wird eine Einteilung in Kategorien vorgenommen; diese kçnnenjedoch unterschiedlich benannt sein (A, B, C oder 1, 2, 3 usw.)

Bild 6. Definition desAufenthaltsbereichs nachDIN EN 13779 [38]

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ten ist. Die aus dem Miet- und Arbeitsschutzrecht for-mulierten Anforderungen gelten weitestgehend unab-h�ngig davon, ob ein Bestands- oder Neubau betrachtetwird. Das heißt, dass der bei Bestandsimmobilien h�u-fig angesetzte Bewertungsmaßstab „nach den zum Zeit-punkt der Errichtung geltenden allgemein anerkanntenRegeln der Technik“ bei der Diagnose der thermischenGebrauchstauglichkeit nicht ausreicht. Die im Folgen-den zum �berblick kurz beschriebenen unterschiedli-chen Anforderungsniveaus haben dabei eine Gemein-samkeit. Die Anforderungen gelten ausschließlich f�rden dauerhaften Aufenthaltsbereich (Bild 6) und nichtetwa f�r Bereiche unmittelbar an Glasfl�chen oderOberlichtern.

3.3.1 Anerkannte Regeln der Technik

Zu den allgemein anerkannten Regeln der Technik,welche Mindestanforderungen an den sommerlichenW�rmeschutz und damit Anforderungen an die ther-mische Gebrauchstauglichkeit beinhalten, gehçren imdeutschsprachigen Raum u. a. folgende Regelwerke:– DIN 4108-2 [11], Bundesrepublik Deutschland– �NORM B 8110-3 [14, 15], �sterreich– SIA 180 [16], SIA 382-1 [17], Schweiz– (TGL 35424-4 [18], ehemalige Deutsche Demokra-

tische Republik)Die genannten Regelwerke wurden zur breiten Anwen-dung im Planungsprozess entwickelt und beinhaltendementsprechend standardisierte, simpel durchzuf�h-rende, vereinfachte Nachweisverfahren f�r den som-merlichen W�rmeschutz. Die einzelnen Anforderungs-kriterien sind unterschiedlich, haben jedoch alle dieGew�hrleistung eines w�rmeschutztechnischen Min-destniveaus zum Ziel. Es werden in unterschiedlicherArt und Weise Anforderungen an die baulichen Para-meter gestellt, die im Zusammenhang mit dem sommer-lichen W�rmeschutz stehen (u. a. Art des Sonnenschut-zes, Art der Verglasung, Glasfl�chenanteil, L�ftungs-mçglichkeit, Bauschwere). Eine Gemeinsamkeit derRegelwerke und Nachweisverfahren besteht darin,dass durch die Einhaltung des Mindestw�rmeschutzesdie Einhaltung von Temperaturgrenzen/�berschrei-tungsh�ufigkeiten und damit letztlich die thermischeGebrauchstauglichkeit im individuellen Fall nicht si-chergestellt ist. Entsprechende Hinweise finden sichin den Normen, wie beispielsweise in der DIN 4108-2Abschnitt 8.1 [11]:

„Mit den hier definierten Anforderungen an die ther-

mische Behaglichkeit im Sommer bleiben andere Regel-

werke unber�hrt“.

Unter „andere Regelwerken“ sind auch Anforderungenaus dem Miet- und Arbeitsschutzrecht zu verstehen (s.Abschn. 3.3.4 und 3.3.5). Die Einhaltung der Anforde-rungen aus der DIN 4108-2 [11] soll definitionsgem�ßeine �berschreitung behaglicher Raumtemperaturenauf maximal 10% der Aufenthaltszeit zusichern. Diesespauschalierte Schutzniveau mag im Einzelfall hingegen

nicht mit den wirtschaftlichen Interessen/Zw�ngen ei-nes Mieters/Arbeitgebers �bereinstimmen, f�r denmçgliche Leistungseinbußen an 10% der Aufenthalts-zeit nicht akzeptabel sind. An dieser Stelle ist anzumer-ken, dass in der Fachliteratur und der Praxis die Auf-enthaltszeit unterschiedlich interpretiert wird. Aus-gehend von der Definition der t�glichen Aufenthaltszeitnach [11] mit �blicherweise 10 h/d bei B�ror�umenschwankt die angesetzte Aufenthaltszeit zwischen3650 h/a (alle Tage gleich behandelt) bis hin zu1750 h/a (unter Ber�cksichtigung realer Arbeitszeit,Urlaub etc.). Damit ergeben sich Annahmen f�r einezul�ssige �berschreitung behaglicher Raumtemperatu-ren zwischen 175 h/a bis zu 365 h/a [10]. In Anlehnungan die Anforderung f�r die thermische Behaglichkeitvon Bundesbauten nach [19] kann als mittlere Betrach-tung von einer maximal zul�ssigen �berschreitung anbis zu maximal 261 h/a ausgegangen werden. Vorkom-mende Interpretationen, welche die 10%-Regelung aufeine Bewertung der t�glichen Aufenthaltszeit beziehenund damit maximal zul�ssige �berschreitungen von1 h/d in B�ror�umen oder 2,4 h/d in Wohngeb�udenerhalten, sind eher unrealistisch. In dem Entwurf zurNeufassung der DIN 4108-2 [20] wird von einer zubetrachtenden Aufenthaltszeit von 11 h/d in Nicht-wohngeb�uden ausgegangen. Als zul�ssige �berschrei-tung behaglicher Temperaturobergrenzen wird nichtnur die Dauer, sondern auch die Hçhe der �bertempera-tur betrachtet, woraus sich zul�ssige �bertemperatur-gradstunden in Kelvin-Stunden pro Jahr ergeben (f�rNichtwohngeb�ude maximal 400 Kh/a und Wohn-geb�ude 800 Kh/a zul�ssig [20]). Neben den oben ste-henden anerkannten Regeln der Technik existiert eineVielzahl an weiteren Regelwerken, welche die Defini-tion der thermischen Gebrauchstauglichkeit beinhalten.In [10] findet sich eine Aufz�hlung der wesentlichenRegelwerke, welche in Bild 7 wiedergegeben ist.

3.3.2 �ffentliches Baurecht

Das çffentliche Baurecht beinhaltet Anforderungen, diezur Sicherstellung des Schutzes von Leben, Gesundheitund Klima unerl�sslich sind. Die Anforderungen sindunabh�ngig von zivilrechtlichen Vereinbarungen zwin-gend einzuhalten. In den von den Obersten Bauaufsich-ten der L�nder eingef�hrten Technischen Baubestim-mungen (ETB) ist die DIN 4108-2 [11] enthalten. DieAbschnitte zum Mindestw�rmeschutz im Sommer die-ser Norm waren bis 2002 explizit von den TechnischenBaubestimmungen ausgenommen. Seit Einf�hrung derEnergieeinsparverordnung (EnEV, çffentliches Bau-recht) wurde in den Listen der Technischen Baubestim-mungen bez�glich des sommerlichen W�rmeschutzesauf die Regelungen der EnEV verwiesen. Da sich dieEnEV hinsichtlich der Anforderungen an den sommer-lichen W�rmeschutz wiederum auf eine Einhaltung derDIN 4108-2 bezieht, gehçren die Abschnitte der DIN4108-2 zum sommerlichen W�rmeschutz letztlich zumçffentlichen Baurecht.

486 D 2 Diagnose der thermischen Gebrauchstauglichkeit – Grundlagen, Einf�hrung, Hinweise

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Thermische Gebrauchstauglichkeit 487

Bild 7. Normen und Richtlinien zum thermischen Komfort (aus [10])

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F�r Bauten des Bundes ist im Zusammenhang mit demverpflichtend anzusetzenden Leitfaden NachhaltigesBauen [21] zus�tzlich seit 2005 die Richtlinie zu bau-lichen und planerischen Vorgaben f�r Baumaßnahmendes Bundes zur Gew�hrleistung der thermischen Behag-lichkeit im Sommer zu ber�cksichtigen (Klimaerlass[19]). Diese enth�lt weitaus differenziertere Anforde-rungen an die thermische Gebrauchstauglichkeit, indemsie �ber die DIN 4108-2 hinaus auf die DIN EN 15251[13] abstellt („Behaglichkeitsnorm“, vgl. Bild 7).

3.3.3 Privatrecht

Die mçgliche freie Vertragsgestaltung beinhaltet beimNeubau auch die Mçglichkeit zur Vereinbarung indivi-dueller Anforderungen an die thermische Gebrauchs-tauglichkeit, welche �ber die bauordnungsrechtlichenMindestanforderungen hinausgehen kçnnen. Als Bei-spiel seien hier Anforderungen zur Erreichung einerbestimmten Kategorie bei einer Geb�udezertifizierunggem�ß den Nachhaltigkeitskriterien der Deutschen Ge-sellschaft f�r Nachhaltiges Bauen e.V. genannt. Gem�ßSteckbrief Nr. 35: W�rme- und feuchteschutztech-nische Qualit�t der Geb�udeh�lle [22] ist der Zielwertf�r den sommerlichen Mindestw�rmeschutz nach DIN4108-2 um 20% zu unterschreiten.

3.3.4 Mietrecht

Gem�ß § 535 des B�rgerlichen Gesetzbuches (BGB)gilt:

Der Vermieter hat die Mietsache dem Mieter in einem

zum vertragsgem�ßen Gebrauch geeigneten Zustand zu

�berlassen und sie w�hrend der Mietzeit in diesem Zu-

stand zu erhalten.

Die Einhaltung behaglicher Raumklimate in Mietr�u-men zur Wohnnutzung sowie in gewerblich genutztenMietr�umen zum sicheren und effizienten Arbeiten f�lltauch ohne ausdr�ckliche vertragliche Vereinbarungenunter die grundlegenden Voraussetzungen f�r die Ge-brauchstauglichkeit der Mietsache. Eine unzureichendeGebrauchstauglichkeit liegt nach [10] dabei vor, wenndie vermieteten R�umlichkeiten „nicht so beschaffen

sind, dass der nach dem Vertragszweck vorgesehene

Beruf oder das vorgesehene Gewerbe in den R�umen

in zul�ssiger Weise ausge�bt werden kann“. Eine festejuristische Definition, wann die Aus�bung des nachdem Vertragszweck vorgesehenen Berufs oder Gewer-bes aufgrund unbehaglicher Raumklimazust�nde in un-zul�ssiger Weise eingeschr�nkt ist, gibt es dabei nicht.Dies ist der Beurteilung des Einzelfalls vorbehalten.Insofern kann aus dem Mietrecht kein allgemeing�lti-ges Anforderungsprofil (mit zahlenm�ßigen Grenzwer-ten) an die thermische Gebrauchstauglichkeit von nicht-klimatisierten Immobilien abgeleitet werden. Vielmehrzeigt die Rechtsprechung unterschiedliche Auffassun-gen des Begriffs einer unzul�ssigen Beeintr�chtigung.So wird beispielsweise im Falle von vermieteten Dach-geschossr�umen h�ufig darauf abgestellt, dass dem

Mieter aufgrund der exponierten Lage der R�ume be-reits bei Vertragsabschluss das Auftreten hoher Raum-lufttemperaturen im Sommer h�tte klar sein m�ssen.Demgegen�ber existieren mehrere obergerichtliche Ur-teile zum Gewerbemietrecht, welche die Verbindlich-keit einer festen 26-�C-Obergrenze beinhalten. Zu derHerkunft, dem eigentlichen G�ltigkeitsbereich und derfehlerhaften Anwendung der 26-�C-Obergrenze wurdein zahlreichen Publikationen ausf�hrlich Stellung ge-nommen [3, 23, 24]. Als Fazit ist auszuf�hren, dass innichtklimatisierten Immobilien eine feste Temperatur-obergrenze im Sommer nicht eingehalten werden kann.Zutreffender ist die Anforderung, dass die Raumluft-temperatur nicht �ber der Außenlufttemperatur liegensollte. Die Mehrheit der erfolgten Rechtsprechungen imZusammenhang mit unzureichender thermischer Ge-brauchstauglichkeit bezieht sich auf die Anforderungenaus dem Arbeitsschutzrecht.

3.3.5 Arbeitsschutzrecht

Arbeitsschutzrechtliche Anforderungen an die ther-mische Gebrauchstauglichkeit von R�umen mit Ar-beitspl�tzen sind in den Technischen Regeln f�r Ar-beitsst�tten (ASR) enthalten [25, 26]. Dar�ber hinauswird von Seiten der Berufsgenossenschaften das Anfor-derungsprofil zur Einhaltung der thermischen Ge-brauchstauglichkeit behandelt [27, 28]. Die Tech-nischen Regeln f�r Arbeitsst�tten sind Konkretisierun-gen der Arbeitsst�ttenverordnung (ASV) [29, 30]. Wiein [10] beschrieben, sind die ASR zwar keine Rechts-normen, als sogenannte „antizipierte Sachverst�ndigen-

488 D 2 Diagnose der thermischen Gebrauchstauglichkeit – Grundlagen, Einf�hrung, Hinweise

Bild 8. Anforderungen an die Raumtemperatur (Auszug aus derASR 3.5 [26])

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gutachten“ geben sie den Stand der Technik, Arbeits-medizin und Arbeitshygiene f�r das sichere Betreibenvon Arbeitst�tten wieder und sind demnach f�r Arbeit-geber rechtlich bindend. Die Arbeitsst�ttenverordnunggilt seit 1975 bzw. seit 1996 f�r alle Bundesl�nder [10].Sie gilt gleichermaßen f�r Neu- als auch Bestandsbau-ten, was f�r die Diagnose der thermischen Gebrauchs-tauglichkeit von Bestandsimmobilien von hoher Be-deutung ist. F�r Bestandsbauten („Altarbeitsst�tten“)welche vor Erscheinen der Arbeitsst�ttenverordnung er-richtet bzw. eingerichtet wurden, gelten die Anforde-rungen allerdings nur, sofern ihre Betriebseinrich-

tungen wesentlich erweitert oder umgebaut oder die

Arbeitsverfahren oder Arbeitsabl�ufe wesentlich umge-

staltet werden (§ 8 ASV).In der aktuellen Fassung der Technischen Regel f�rArbeitsst�tten f�r Raumtemperaturen ASR A3.5 vomJuni 2010 [26] sind die in Bild 8 dargestellten Anforde-rungen an die thermische Gebrauchstauglichkeit imSommer enthalten.

3.4 Einflussparameter

Zur Durchf�hrung einer aussagekr�ftigen Diagnose derthermischen Gebrauchstauglichkeit ist es entscheidend,die einzelnen Einflussparameter auf die Raumlufttem-peratur im Sommer hinsichtlich ihrer Relevanz und ge-genseitigen Beeinflussung zu kennen. Dadurch kann dieDiagnose auf die im Einzelfall relevanten Parameter fo-kussiert werden, wodurch der Betrachtungsaufwand re-duziert und die Aussagekraft erhçht werden kann. ZurVeranschaulichung der Einflussparameter auf die Raum-temperatur sind diese in Bild 9 in einem vereinfachtenW�rmebilanzmodell dargestellt, wobei zwischen ther-mischer Belastung (W�rmequellen) und thermischerEntlastung (W�rmesenken) unterschieden wurde.

3.4.1 Globale �ußere W�rmelast

Die globale �ußere W�rmelast ergibt sich im Wesentli-chen aus der solaren Einstrahlung sowie der Außenluft-temperatur. Wie aus Bild 8 ersichtlich, stellt die solare

Thermische Gebrauchstauglichkeit 489

Bild 9. Prinzipielle Darstellung der thermischen Belastungen (W�rmequellen) und Entlastung (W�rmesenken) sowie deren mçglicherAnteil beim Einfluss auf die Raumtemperatur f�r einen station�ren Zustand (vereinfachte Betrachtung f�r einen nach Osten gerichteten,einseitig bel�fteten Raum, mit außen liegendem Sonnenschutz, W�rmeschutzverglasung)

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Einstrahlung den maßgeblichen Anteil an der ther-mischen Belastung f�r R�ume mit Ost-, S�d- und West-ausrichtigung dar. In nach Norden ausgerichteten R�u-men erfolgt eine thermische Belastung durch diffuseStrahlung, die je nach Fensterfl�chenanteil ebenfallseinen dominanten Einfluss auf das Raumklima habenkann. Eine wesentliche Rolle f�r die thermische Belas-tung eines Raums spielt dabei das zeitliche Zusammen-treffen hoher Außenlufttemperaturen und der Beson-nung (Bild 10). Im Gegensatz zu nach Osten orientier-ten R�umen kann in nach Westen orientierten R�umenin den ersten Aufenthaltsstunden die geringen Außen-lufttemperaturen zur freien L�ftung genutzt werden,ohne dass bereits ein W�rmeeintrag durch die Beson-nung erfolgt. Mit besser werdendem außen liegendenSonnenschutz und geringer werdendem Fensterfl�chen-anteil verliert die Ausrichtung der R�ume hingegen anBedeutung. Eine anschauliche und differenzierte Dar-stellung der Zusammenh�nge zwischen Orientierung,Sonnenschutzsystem, Fensterfl�chenanteil und Vergla-sung findet sich in [9]. Die globale �ußere W�rmelasteiner Immobilie kann aus Wetterdatens�tzen basierendauf langj�hriger Wetteraufzeichnung des DeutschenWetterdienstes entnommen werden. Dabei ist zwischenWetterdatens�tzen mit mittlerem sommerlichem Klimaund extremalem sommerlichem Klima zu unterschei-

den, wie sie f�r die Beurteilung der thermischen „Ro-bustheit“ nach [19] anzusetzen sind. Die globale �ußereW�rmelast enth�lt dabei keine lokalen geb�udespezi-fischen Einfl�sse, welche die �ußere thermische Belas-tung in vielen F�llen noch deutlich erhçhen.

3.4.2 Geb�udespezifische �ußere W�rmelast

Zu einer deutlichen Erhçhung der globalen �ußerenW�rmelasten kçnnen u. a. folgende Umst�nde f�hren:W�rmeabstrahlung von Vord�chern, Terrassen, Flach-d�chern (Bild 11) sowie Reflektion der Solarstrahlungvon Nachbargeb�uden und Wasserfl�chen (Bild 12).Wie in [31] untersucht wurde, liegt die Grenzschicht-temperatur an der Fassade je nach ihrer Ausbildung undOrientierung um ca. 2 bis 20 Kelvin hçher als die Au-ßenlufttemperatur (Bild 13). Insbesondere bei Dauer-l�ftung und einer f�r diese F�lle ung�nstigen Fenster-çffnungsart (Bild 14) ergibt sich dadurch eine weiteredeutlich hçhere lokale �ußere W�rmelast als bei reinerBetrachtung der globalen �ußeren W�rmelast auf Basisder Wetterdatens�tze. Die globale �ußere W�rmelastkann am Geb�ude selbstverst�ndlich auch reduziertwerden (Fremd- und Eigenverschattung). Insbesonderebei komplexen Geb�udeformen (Bild 15) und dichterBebauung kann eine Verschattungsanalyse zur Ein-

490 D 2 Diagnose der thermischen Gebrauchstauglichkeit – Grundlagen, Einf�hrung, Hinweise

Bild 10. Funktionale und thermische Wechselbeziehung je nach Fassadenorientierung f�r den 1. August (TRY W�rzburg) (aus [9])

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Thermische Gebrauchstauglichkeit 491

Bild 11. Typische Situation mit Erhçhung der thermischenBelastung durch W�rmeabstrahlung vom Flachdach

Bild 12. Mçgliche Grenzschichttemperaturan der Fassade (aus [31])

Bild 13. F�lle mit Erhçhung der thermischen Belastung durchReflektion der solaren Strahlung auf Wasseroberfl�chen

Bild 14. Im Falle hoher Grenzschichttemperaturenan der Fassade ung�nstige Fensterl�ftung

Bild 15. Beispiel f�r eine individuelle komplexe Eigen-verschattungssituation, bei der sich eine Verschattungsanalyseanbietet

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sch�tzung dieser lokalen Einfl�sse f�r den betrachtetenRaum bzw. das Geb�ude hilfreich sein (Bild 16). Hierzustehen einfach zu bedienende, zum Teil auch kosten-freie Software-Produkte im Internet zur Verf�gung.

3.4.3 St�dtisches Mikroklima

Zur Bildung und Auswirkung des st�dtischen Mikrokli-mas gibt es zahlreiche Untersuchungen. Langzeitklima-messungen best�tigten den steigenden Effekt der „st�d-

tischen W�rmeinseln“ als einen f�r das sommerlicheRaumklima ausschlaggebenden Einflussparameter [47].Zur Ber�cksichtigung des st�dtischen Mikroklimasexistieren unterschiedliche Ans�tze von einer pauscha-len Erhçhung der Außenlufttemperatur, wie in [19] be-schrieben, bis hin zu Modulen zur Aufpr�gung des st�d-tischen W�rmeinseleffekts auf die Wetterdatens�tze.F�r Großst�dte existieren zum Teil Klimakarten, ausdenen die thermische Belastung f�r die individuell be-trachtete Immobilie abgeleitet werden kann (Bild 17).

492 D 2 Diagnose der thermischen Gebrauchstauglichkeit – Grundlagen, Einf�hrung, Hinweise

Bild 16. Beispiel f�r eine durchgef�hrte Verschattungsanalyse zur Einsch�tzung der Effekte wie Eigen-und Fremdverschattung und ggf. Spiegelung/Fokussierung der solaren Einstrahlung durch Nachbarbauten

Bild 17. Auszug aus den Klimakarten f�r Berlin [49] mit Angabe lokaler W�rmeinseleffekte; Temperaturfeld 22 Uhr

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3.4.4 Innere W�rmelast

Die innere W�rmelast setzt sich �blicherweise aus denLasten aus Personen- und Ger�teabw�rme zusammen(Beleuchtung, EDV, Drucker etc.). Angaben �ber dieHçhe innerer W�rmelasten kçnnen aus einer Vielzahlan Regelwerken entnommen werden [11, 20, 32]. Dabeiist darauf zu achten, ob die Regelwerke die Dimensio-nierung von L�ftungs- und K�lteanlagen (mit tenden-ziell hçheren Vorgaben der inneren W�rmelast) oderdie Prognose des Raumklimas zum Ziel haben. Bei feh-lender bzw. unzureichender L�ftungsmçglichkeit stelltdie Hçhe der anfallenden inneren W�rmelasten den ent-scheidenden Faktor f�r die Einhaltung bzw. das Risikoeiner �berschreitung behaglicher Raumtemperaturendar. Existiert nur eine geringe L�ftungsmçglichkeit,kann auch bei vollst�ndiger „Ausschaltung“ der sonstmaßgeblichen solaren Einstrahlung kein behaglichesRaumklima erreicht werden. Aufgrund der Bedeutungdieses Aspekts wird in Abschnitt 3.4.10 darauf geson-dert eingegangen.

3.4.5 Sonnenschutz

Sonnenschutzsysteme unterscheiden sich u. a. hinsicht-lich ihrer Lage (außen, innen, vertikal, horizontal usw.)sowie ihrer solaren Absorption, Reflektion, Transmis-sion einschließlich der Steuerung und ihrer Best�ndig-keit gegen hohe Windgeschwindigkeiten. Es existierteine Vielzahl an Regelwerken mit Angaben zu den er-reichbaren Sonnenschutzfaktoren (Fc-Wert, Abmin-derung der solaren Einstrahlung) f�r unterschiedlicheSysteme [33, 34]. Gegen�ber pauschalen Angaben inNormen zum Nachweis eines ausreichenden sommerli-chen W�rmeschutzes, wie in der DIN 4108-2 [11], lie-gen Produktkennwerte oder genauer ermittelte Werte[33, 34] zum Teil deutlich g�nstiger (Bild 18) [9, 35].In der Realit�t �ndert sich der Fc-Wert u. a. in Abh�n-gigkeit von der Bedienung/Stellung des Sonnenschutz-systems und dem Sonnenstand und steht auch in Ab-h�ngigkeit von der Verglasung. Im Vergleich zu eineminnen angeordneten Sonnenschutzsystem kçnnen sichbei außen liegenden, effektiv genutzten Sonnenschutz-systemen in �blichen B�ror�umen durchschnittlich um

die ca. 2 K geringere Raumlufttemperatur einstellen(Temperaturunterschied je nach Fensterfl�chenanteilauch hçher oder geringer).

3.4.6 Fensterfl�chenanteil

Auf Grundlage der intensiven Forschungsarbeit zumsommerlichen Raumklima existieren gefestigte Wertef�r angemessene Fensterfl�chenanteile von frei bel�fte-ten R�umen, mit denen noch prinzipiell von einem zu-tr�glichen sommerlichen Raumklima ohne notwendigepassive oder aktive K�hlung ausgegangen werden kann.Der thermisch noch zutr�gliche Fensterfl�chenanteilh�ngt maßgeblich von der Orientierung der Fassadeals auch dem geplanten Sonnenschutz ab. F�r strah-lungsexponierte Fassaden (Ost- und Westrichtung) mitaußen liegendem Sonnenschutz sind Fensterfl�chen-anteile im Bereich von 45 bis 55% thermisch allgemeinnoch unkritisch [9]. Mit steigendem Fensterfl�chen-anteil und geringer werdendem Sonnenschutz nehmendie thermische Belastung und die thermische Dynamikin R�umen zu.

3.4.7 Verglasung

Die auftreffende Solarstrahlung wird durch Verglasun-gen anteilig reflektiert, absorbiert und transmittiert. Jenach Aufbau der Verglasung und Materialeigenschaftdes Glases liegt der Anteil an der im Raum wirksamwerdenden solaren Strahlungsenergie (Gesamtenergie-durchlassgrad g) zwischen ca. 15% (ausgepr�gtes Son-nenschutzglas, z.B. verspiegelt) bis zu 80% (Einfach-glas) [9]. Der Gesamtenergiedurchlassgrad der Vergla-sung gewinnt mit geringer werdendem außen liegendemSonnenschutz an Bedeutung f�r das sommerlicheRaumklima. Typische Werte f�r den Gesamtenergie-durchlassgrad kçnnen diversen Regelwerken entnom-men [32] oder alternativ nach [33, 34] rechnerisch er-mittelt werden. Bei Bestandsverglasungen aus Isolier-glas kçnnen Angaben zum Gesamtenergiedurchlass-grad entweder anhand der Herstellerpr�gung imScheibenzwischenraum oder ggf. �ber den sogenanntenFeuerzeugtest ermittelt werden, bei dem mittels Be-trachtung der im Glas reflektierten Flammen eine me-

Thermische Gebrauchstauglichkeit 493

Bild 18. Pauschalwerte und Praxiswerte des Sonnenschutzfaktors (Fc-Wert) f�r unterschiedliche Sonnenschutzsysteme (nach [9])

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tallische Bedampfung der Glassscheiben in der Regeldurch eine ver�nderte Farbe einer der Flammen erkenn-bar ist (bei Sonnenschutzverglasungen liegt die me-tallische Bedampfung auf der Innenseite der Außen-scheibe).

3.4.8 D�mmniveau

Ob sich das D�mmniveau, d. h. der W�rmeschutz derAußenbauteile positiv oder negativ auf das sommerli-che Raumklima auswirkt, h�ngt maßgeblich von demdurchschnittlichen Temperaturunterschied zwischendem Raum und der Außenluft ab. Solange die Raum-lufttemperatur geringer ist als die Außenlufttemperatur,wirkt sich ein hohes D�mmniveau in der Regel positivaus [5–7]. Wie Untersuchungen gezeigt haben, kanninsbesondere bei hohen Raumlufttemperaturen und ge-ringen Außenlufttemperaturen im Jahresverlauf jedochein geringeres D�mmniveau vorteilhafter sein [36].

3.4.9 W�rmespeicherf�higkeit

Die zur Verf�gung stehende w�rmespeichernde Bau-teilmasse, einschließlich der im Raum befindlichen Ein-richtungsgegenst�nde, kann bei entsprechender Grçßeeinen d�mpfenden Einfluss auf den Temperaturverlaufim Raum haben. So f�hrt beispielsweise in R�umen mitmassiven Innenbauteilen die D�mpfung des Tempera-tur-Einschwingverhaltens bei kurzzeitig auftretendenHitzeperioden zu einem deutlich geringeren Risiko ei-ner sommerlichen �berhitzung als in R�umen mit leich-ten Innenbauteilen. Bei lang anhaltenden sommerlichenHitzeperioden reduziert sich hingegen der Einfluss derw�rmespeichernden Bauteilmasse. Zur Ermittlung derzur Verf�gung stehenden w�rmespeichernden Bauteil-masse kçnnen vereinfachte Rechenans�tze z.B. nach[32] herangezogen werden. Die Nutzung der w�r-mespeichernden Bauteilmasse zur positiven Beeinflus-sung des Raumklimas setzt voraus, dass die zu Zeitenhoher thermischer Belastung „thermisch aufgeladenen“Bauteile in Zeiten geringerer Außenlufttemperatur �berden freien Luftwechsel wieder „thermisch entladen“werden. Wie bereits in den vorangegangenen Abschnit-ten beschrieben, kommt dem freien Luftwechsel eine

zentrale Rolle bei der Entstehung des sommerlichenRaumklimas zu. Im folgenden Abschnitt wird hieraufgesondert eingegangen.

3.4.10 Luftwechsel

Selbst im Falle eines außen vorhandenen Sonnenschut-zes f�llt ein wesentlicher Anteil bei der mçglichen ther-mischen Entlastung von R�umen noch auf die freieL�ftungsmçglichkeit (vgl. Bild 8). F�r den Fall einesfehlenden außen liegenden Sonnenschutzes ist der mçg-liche freie Luftwechsel der dominante Parameter f�r dasresultierende sommerliche Raumklima. Der freie Luft-wechsel stellt in diesen F�llen vereinfacht gesehen dieeinzige Mçglichkeit zur bedarfsgerechten Regulierungbzw. Reduzierung der sommerlichen Raumlufttempera-tur dar und hat f�r die Diagnose der thermischen Ge-brauchstauglichkeit daher einen herausragenden Stel-lenwert. Ist die Mçglichkeit zur freien L�ftung be-grenzt, stellt dies f�r die thermische Gebrauchstauglich-keit von nichtklimatisierten R�umen ein hohes Risikodar. Die Hçhe des mçglichen freien Luftwechsels stehtu. a. in Abh�ngigkeit von der Fenster- bzw. der �ff-nungsart, der Fenstergeometrie und der Einbausituati-on, dem aktuellen Temperaturunterschied zwischen in-nen und außen, dem Schallpegel im Außenraum, derMçglichkeit zur Quer- und Nachtl�ftung sowie Druck-unterschieden infolge von Wind. Der Einfluss unter-schiedlicher �ffnungsarten kann dem Bild 19 entnom-men werden. Die aus praktischer Sicht am weitestenverbreitete und zur Dauerl�ftung h�ufig einzige L�f-tungsmçglichkeit �ber Kippstellung weist im Vergleichzu anderen �ffnungsarten eine deutlich geringere L�f-tungswirksamkeit auf. Wie in [37] aufgezeigt wurde,f�hren tiefe Laibungen dar�ber hinaus zu einer weiterenReduzierung des ohnehin vergleichsweise geringenLuftwechsels bei einer L�ftung �ber Kippstellung(Bild 20).Der Druckunterschied an Fassaden aufgrund von Windbeeinflusst den resultierenden Luftwechsel. Mit zuneh-mendem Druckunterschied zwischen gegen�ber liegen-den Fassaden kann auch eine effektive Querl�ftung mitzum Teil ca. 40-fach hçherem Luftwechsel als bei ein-

494 D 2 Diagnose der thermischen Gebrauchstauglichkeit – Grundlagen, Einf�hrung, Hinweise

Bild 19. Vergleich verschiedener �ffnungsarten in der Fassade hinsichtlich ihres Einflusses aufdie relative L�ftungswirksamkeit [9]

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