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0LUPCFS +VODLFST3FEF[VS-BHF EFS&VSPQハJTDIFO6OJPO Am 9. September 2015 hielt EU-Kommis- sionspräsident Jean-Claude Juncker vor dem Europäischen Parlament zum ersten Mal in seiner Amtszeit eine politische Rede zur Lage der Europäischen Union. Zentrales Thema der Grundsatzrede war die dringende Bewältigung der Flücht- lingskrise. 4FJUF &OFSHJFVOE,MJNBQPMJUJL 3FGPSNEFT&VSPQハJTDIFO &NJTTJPOTIBOEFMT Die Europäische Kommission hat am 15. Juli 2015 ihren langerwarteten Vor- schlag für eine Änderung der Emissions- handels-Richtlinie vorgelegt. 4FJUF &OFSHJFVOE,MJNBQPMJUJL "VGUBLUGàSFJOOFVFT&6 4USPNNBSLUEFTJHO Die Europäische Kommission hat im Rahmen ihrer Strategie zur Energieunion eine Mitteilung für ein neues EU-Strom- marktdesign vorgestellt. 4FJUF 4P[JBMQPMJUJL "SCFJUTVOE(FTVOEIFJUT TDIVU[ Initiativbericht über den EU-Strategierah- men für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2014 – 2020 wird zur Zeit im EMPL-Ausschuss beraten. 4FJUF ,BQJUBMNBSLUVOJPO "LUJPOTQMBOGàSEJF,BQJUBMų NBSLUVOJPOWPSHFMFHU Nach der Konsultation zum Grünbuch vom Februar 2015 hat die Europäische Kommission am 30. September einen Aktionsplan vorgelegt. 4FJUF 8FJUFSF5IFNFO スGGFOUMJDIF,POTVMUBUJPO[VS&6#MVF$BSE3JDIUMJOJF 4FJUF スGGFOUMJDIF,POTVMUBUJPO[VS&6#MVF$BSE3JDIUMJOJF 4FJUF %JHJUBMJTJFSVOHEFS"SCFJUTXFMU 4FJUF %JHJUBMJTJFSVOHEFS"SCFJUTXFMU 4FJUF &6%BUFOTDIVU[HSVOEWFSPSEOVOHXJSEJN5SJMPHWFSIBOEFMU 4FJUF &6%BUFOTDIVU[HSVOEWFSPSEOVOHXJSEJN5SJMPHWFSIBOEFMU 4FJUF )BMC[FJUBOBMZTFEFT8FJCVDIT7FSLFIS 4FJUF )BMC[FJUBOBMZTFEFT8FJCVDIT7FSLFIS 4FJUF

BDI/BDA Brüssel Aktuell 06|2015

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Thema u.a.: Junckers Rede zur Lage der Europäischen Union | Reform des Europäischen Emissionshandels | Auftakt für ein neues EU-Strommarktdesign | Digitalisierung der Arbeitswelt | EU-Datenschutzgrundverordnung wird im Trilog verhandelt

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Oktober 2015

Junckers Rede zur Lageder Europäischen Union

Am 9. September 2015 hielt EU-Kommis-sionspräsident Jean-Claude Juncker vordem Europäischen Parlament zum erstenMal in seiner Amtszeit eine politischeRede zur Lage der Europäischen Union.Zentrales Thema der Grundsatzrede wardie dringende Bewältigung der Flücht-lingskrise.

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Energie- und Klimapolitik

Reform des EuropäischenEmissionshandels

Die Europäische Kommission hat am15. Juli 2015 ihren langerwarteten Vor-schlag für eine Änderung der Emissions-handels-Richtlinie vorgelegt.

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Energie- und Klimapolitik

Auftakt für ein neues EU-Strommarktdesign

Die Europäische Kommission hat imRahmen ihrer Strategie zur Energieunioneine Mitteilung für ein neues EU-Strom-marktdesign vorgestellt.

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Sozialpolitik

Arbeits- und Gesundheits-schutz

Initiativbericht über den EU-Strategierah-men für Gesundheit und Sicherheit amArbeitsplatz 2014 – 2020 wird zur Zeit imEMPL-Ausschuss beraten.

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Kapitalmarktunion

Aktionsplan für die Kapital­marktunion vorgelegt

Nach der Konsultation zum Grünbuchvom Februar 2015 hat die EuropäischeKommission am 30. September einenAktionsplan vorgelegt.

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Weitere Themen

Öffentliche Konsultation zur EU-Blue Card Richtlinie>> Seite 6Öffentliche Konsultation zur EU-Blue Card Richtlinie>> Seite 6

Digitalisierung der Arbeitswelt>> Seite 7Digitalisierung der Arbeitswelt>> Seite 7

EU-Datenschutzgrundverordnung wird im Trilog verhandelt>> Seite 7EU-Datenschutzgrundverordnung wird im Trilog verhandelt>> Seite 7

Halbzeitanalyse des Weißbuchs Verkehr>> Seite 8Halbzeitanalyse des Weißbuchs Verkehr>> Seite 8

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BDI/BDA Brüssel Aktuell Oktober 2015 02

Junckers Rede zur Lage der Europäischen Union: »Europa muss an einem Strangziehen« Junckers Rede zur Lage der Europäischen Union: »Europa muss an einem Strangziehen«

Am 9. September 2015 hielt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vor dem Europäischen Parlament zum erstenMal in seiner Amtszeit eine politische Rede zur Lage der Eu-ropäischen Union. Zentrales Thema der Grundsatzrede war diedringende Bewältigung der Flüchtlingskrise. Zusätzlich konzen-trierte sich Juncker auf die Griechenlandkrise, das Referendumin Großbritannien sowie die TTIP-Verhandlungen.

Die Flüchtlingskrise und die damit sehr hohe Zahl an schutzbe-dürftigen Menschen muss laut Juncker erste Priorität sein.»Mehr Europa, mehr Union und mehr Solidarität« wird benötigt.Jenseits der Sofortmaßnahmen zur Bewältigung der aktuellenNotlage strebt der Kommissionspräsident nach mehr gemein-schaftlicher Asylpolitik. Insbesondere mit der Festlegung einergemeinsamen europäischen Liste sicherer Herkunftsstaatenkönnen Asylverfahren beschleunigt werden. Im Bereich der le-galen Migration erwähnte EU-Kommissionspräsident Junckerein Gesetzespaket zur legalen Zuwanderung für Anfang 2016,um »talentierte Arbeitskräfte« in die EU zu holen.

In Hinblick auf Griechenland machte KommissionspräsidentJuncker klar, dass er nun von der neuen griechischen Regie-rung eine rasche und konsequente Umsetzung des unterzeich-neten Stabilitätsprogramms für das Land erwartet. Er sprachdarüber hinaus davon, wieder einen Prozess der Konvergenz inder EU in Gang bringen zu wollen, in dessen Mittelpunkt Pro-duktivität, die Schaffung von Arbeitsplätzen und soziale Gerech-tigkeit stehen. Er bekräftigte, dass eine dauerhafte wirtschaftli-che Erholung der EU über die Vollendung der Wirtschafts- undWährungsunion vollzogen werden müsste. Für einen »fairenDeal« setzt sich Kommissionspräsident Juncker beim anstehen-den Referendum in Großbritannien ein. Ebenso betont er, dasseuropäische Standards bei den TTIP-Verhandlungen nicht auf-gegeben werden.

Anstatt ausschließlich Bilanz seiner bisherigen Amtszeit zu zie-hen, widmete sich Juncker den aktuellen großen Herausforde-rungen der EU. Darüber hinaus erinnerte er an sein Verspre-chen vom 15. Juli 2014, in großen Fragen mehr Größe und Ehr-geiz und in kleinen Fragen mehr Zurückhaltung und Beschei-denheit zu zeigen. Junckers Rede zur Lage der Union war auchder Auftakt für die Diskussion zu den EU-Prioritäten 2016. Prä-sident Juncker und Vizepräsident Timmermans skizzierten dazuin einem Schreiben an die Präsidenten von EP und Rat dieHauptinitiativen der EU-Kommission bis Ende 2016. Ansprechpartnerinnen:Julia Callies (BDI, Trainee), [email protected]éverine Féraud (BDA), [email protected]

Startschuss für Verhandlungen zur Reform des Europäischen Emissionshandels(EU-ETS)Startschuss für Verhandlungen zur Reform des Europäischen Emissionshandels(EU-ETS)

Die Europäische Kommission hat am 15. Juli 2015 ihren langer-warteten Vorschlag für eine Änderung der Emissionshandels-Richtlinie vorgelegt. Nach Durchsicht der Vorlage bestätigt sich,dass das bestehende System wie erwartet verschärft wird – diefür die Industrie zur Verfügung stehende Anzahl an CO2-Zertifi-katen sowie die kostenlosen Zertifikate für bestimmte Industrie-sektoren werden gekürzt. Dies führt zu größeren Belastungen,folglich zu höheren Kosten für die Unternehmen.

Die Reform

Bereits im Oktober 2014 einigten sich die EU Staats- und Re-gierungschefs auf die Grundsätze der künftigen Klima- undEnergiepolitik bis 2030. Im Kern sollen die CO2-Emissionen ummindestens 40 Prozent im Vergleich zu 1990 gesenkt werden.In Zahlen ausgedrückt, bedeutet dies für die vierte Handelsperi-

ode des EU-ETS eine allmähliche Beschränkung der Zertifikateauf jährlich 1,3 Milliarden in 2030 von heute zwei Milliarden. Umdieses Ziel zu erreichen, müssen die Gesamtemissionen desETS-Sektors noch schneller sinken als bisher, nämlich um 2,2Prozent pro Jahr (bis 2020: - 1,74 Prozent pro Jahr). Die EU-Kommission geht davon aus, dass so der CO2-Preis von der-zeit +/- sieben Euro auf 15 bis 25 Euro steigen wird. Die mo-netäre Mehrbelastung soll Unternehmen anreizen, in CO2-armeTechnologien zu investieren und so einen Beitrag zum Klima-schutz zu leisten. Aus Sicht der deutschen und europäischenIndustrie muss die Reform des EU-ETS vordergründig dazuführen, dass durch langfristig berechenbare politische Rahmen-bedingungen das Vertrauen von Investoren in einen zuverlässigfunktionierenden Markt wiederhergestellt wird. Ob der Vor-schlag dies leistet, darf bezweifelt werden.

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BDI/BDA Brüssel Aktuell Oktober 2015 03

Die Knackpunkte

Vier konkrete Punkte beunruhigen die deutsche Industrie imMoment am meisten. Die freie Industriezuteilung erfolgt nachfestgelegten CO2-Emissionswerten für die Herstellung einzel-ner Produkte - sogenannte Benchmarks. Die heute existieren-den Benchmarks für die vierte Handelsperiode (2021 – 2030)sollen in zwei Schritten deutlich verschärft werden: zu Beginnder Periode um 15 Prozentpunkte und in der Mitte der Periodenoch einmal um weitere fünf Prozent. Diese »Rasenmäher-Me-thode« lehnt die deutsche Industrie ab, denn sie verkennt ent-schieden die Situation der sehr unterschiedlichen ETS-pflichti-gen Prozesse. Nur technisch und zugleich wirtschaftlich nochumsetzbare Reduktionspotenziale sollten die Basis für ein Up-date der Benchmarks sein. Sie sollten nur angepasst werden,wenn tatsächlich technischer Fortschritt stattgefunden hat.

Zweitens, das europäische Emissionshandelssystem funktio-niert nach dem Prinzip des cap & trade – beschränken und han-deln. Einerseits wird die Höhe der Treibhausgasemissionen be-schränkt, andererseits können die Emissionsberechtigungenfrei gehandelt werden. Dadurch soll ein ökonomischer Anreizentstehen, den Ausstoß schädlicher Klimagase dort zu senken,wo es am effizientesten ist. Mit der ETS-Reform wird es auchweiter ein Industrie-cap geben, d. h. sollte die von der europäi-schen Industrie beantragte gesamte Zuteilungsmenge diesescap überschreiten, wird automatisch jede Zuteilung pauschalum den Prozentsatz gekürzt, der erforderlich ist, um die Einhal-tung des Industrie-cap zu gewährleisten. Dies steht aus Sichtder Industrie im Gegensatz zum Bekenntnis der Staats- undRegierungschefs, dass die CO2-effizientesten Anlagen in derEU keine zusätzlichen und einseitigen ETS-bedingten Belastun-gen zu tragen haben sollten.

Drittens, die neue Methodik zur Erstellung der Carbon-Leaka-ge-Liste bewirkt, dass einige Sektoren von der jetzigen Liste fal-len werden und so trotz hoher CO2-Intensität einen pauschalenAbzug von 70 Prozent der kostenlosen Zertifikate hinnehmenmüssen. Dies widerspricht dem Grundgedanken des Carbon-Leakage-Schutzes. Es sind deshalb Ausnahmen für Tätigkeits-kategorien vorzusehen, für die eine Carbon Leakage-Gefähr-dung nachgewiesen werden kann, obwohl das allgemeine Krite-rium nicht erfüllt wird.

Schließlich werden an vielen Stellen im Kommissions-Vorschlagwichtige Regelungen in Verordnungsermächtigungen (delega-ted acts) der EU-Kommission verschoben oder nicht rechtssi-cher im Vorschlag beschrieben. Nach dem Lissabon-Vertraghat die Kommission ganz erhebliches Gewicht bei der Erlas-sung von diesen sogenannten Delegierten Rechtsakten. Sie hatauch großen Spielraum bei den Regelungen, sofern dieser– wie hier – nicht eingegrenzt wird. Dies führt zu großer Unsi-cherheit der ETS-pflichtigen Anlagenbetreiber, die die wirt-schaftlichen Auswirkungen des Vorschlags ohne Kenntnis derUmsetzungsmaßnahmen nicht zuverlässig beurteilen können.Diese regulatorische Unsicherheit schadet auch demInvestorvertrauen.

Wie geht es weiter

Berichterstatter für die ETS-Reform im Europäischen Parlamentwird Ian Duncan (UK, ECR). Ivo Belet, der schon Berichterstat-ter für die Marktstabilitätsreserve war, wird Schattenberichter-statter für die Konservativen. Die Grünen schicken den Nieder-länder Bas Eickhout ins Rennen, die Liberalen Gerben-Jan Ger-brandy. Für die Sozialdemokraten stand der Schattenberichter-statter bei Redaktionsschluss noch nicht fest. So richtig warmlaufen werden die Verhandlungen wohl erst nach dem UN-Kli-magipfel, der im Dezember in Paris stattfinden wird. Erst dannwerden die EU-Mitgliedstaaten ihre Positionen zum EU-ETS of-fenlegen. Die Verhandlungen zwischen EU-Parlament und Ratwerden im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren voraussicht-lich 2017 abgeschlossen sein. Der BDI wird sich auch weiterhinaktiv an der Ausgestaltung der ETS-Reform beteiligen.

Ansprechpartner:Dr. Joachim Hein (BDI), [email protected]örte Schramm (BDI), [email protected]

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BDI/BDA Brüssel Aktuell Oktober 2015 04

Auftakt für ein neues EU-Strommarktdesign – die EU-Kommission konsultiertAuftakt für ein neues EU-Strommarktdesign – die EU-Kommission konsultiert

Ebenfalls am 15. Juli 2015 hat die Europäische Kommission imRahmen ihrer Strategie zur Energieunion eine Mitteilung für einneues EU-Strommarktdesign vorgestellt. Darin steckt sie dreiPolitikfelder für die künftige Neuausrichtung ab: Marktdesign,regionale Kooperation und die Sicherheit derEnergieversorgung.

Nach Auffassung der Kommission verlangt die Bewältigung derderzeitigen Herausforderungen des europäischen Strommark-tes, insbesondere die Integration variabler Anteile erneuerbarerEnergien und die Gewährleistung der Versorgungssicherheit,eine Marktorganisation, die eine Koordinierung von Kapazitätenauf regionaler Ebene sowie Speicherung und mehr Flexibilitätentsprechend der Nachfrage vorsehen muss. Den Verbrau-chern soll eine bessere Teilnahme am Markt ermöglicht und dergrenzüberschreitende Austausch von Energie erleichtert wer-den.

Den drei Schwerpunkten der Mitteilung ist ein Fragenkatalogbeigefügt, der Grundlage für eine öffentliche Konsultation ist,die am 8. Oktober 2015 endet. Der BDI begleitet diese Konsul-tation eng: als Mitglied der BUSINESSEUROPE Energie- undKlimaarbeitsgruppe wurde der BDI zum Berichterstatter für eineeigens im Rahmen der Energieunion eingerichteten Task-Forcezum Marktdesign ernannt. Aufgabe der Task-Force ist es, ineinem ersten Schritt die öffentliche Konsultation der EU-Kom-mission zu beantworten und im kommenden Jahr eine BUSI-NESSEUROPE Position zum EU-Strommarktdesign zuerarbeiten.

Die Kommission geht in ihrer Mitteilung zudem ausführlicher aufKapazitätsmechanismen ein. Die Entscheidung ob ein Bedarffür EU-weite Regelungen besteht oder nicht, wird sie nach Aus-wertung der laufenden Sektoruntersuchung zu Kapazitätsmärk-ten und einer weiteren tiefgreifenden Bewertung treffen.

Aus Sicht des BDI sollte die Weiterentwicklung des Energy-On-ly-Marktes verbunden mit der Stärkung des EU-Emissionshan-delssystems als EU-weites Modell zur Integration der nationa-len und regionalen Strommärkte dienen. Die Energieunionmuss Katalysator für die europäische Energiewende werden.Ein möglicher schrittweiser Weg der Umsetzung besteht in an-fänglichen Kooperationen auf regionalen, grenzüberschreiten-den Märkten, die schließlich in einen europäischen Strommarktzusammengeführt werden. Unökonomische absolute Effizienz-ziele sind zu vermeiden.

Nicht zu vergessen ist, dass die Wurzeln der EuropäischenUnion in ihrer energiewirtschaftlichen Zusammenarbeit liegen.An Aktualität gewann die Energieunion vor über einem Jahr: imZuge der Ukraine-Krise und der steigenden politischen Span-nungen zwischen Russland und der EU nahm die Bedeutungeiner sicheren Energieversorgung in der EU zu.

Nächste Schritte

Für 2016 plant die EU-Kommission Neuvorlagen sowie Ände-rungen bestehender Gesetzgebung, so unter anderem derRichtlinie wie Verordnung über gemeinsame Vorschriften fürden Elektrizitätsbinnenmarkt, der Richtlinie zur Sicherheit derEnergieversorgung, der Energieeffizienzrichtlinie sowie der Er-neuerbaren Richtlinie.

Ansprechpartnerin:Dörte Schramm (BDI), [email protected]

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BDI/BDA Brüssel Aktuell Oktober 2015 05

Arbeits- und Gesundheitsschutz: EP-Berichtsentwurf setzt falsche AkzenteArbeits- und Gesundheitsschutz: EP-Berichtsentwurf setzt falsche Akzente

Der Beschäftigungsausschuss des Europäischen Parlaments(EMPL) berät zur Zeit einen Initiativbericht über den EU-Strate-gierahmen für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz2014 - 2020. Der Berichterstatter Ole Christensen (Dänemark,S&D-Fraktion) stellte am 29. Mai 2015 seinen Berichtsentwurfvor. Darin wird die EU-Kommission aufgefordert einen Vor-schlag für eine umfassende Richtlinie über Muskel-Skelett-Er-krankungen vorzulegen. Zudem soll die EU-Kommission einengezielten Ansatz zur Verbesserung der Gesundheits- und Si-cherheitslage von Arbeitnehmern in prekären Beschäftigungs-verhältnissen verabschieden.

Die BDA lehnt diese Forderungen ab. Mit insgesamt 24 Richtli-nien ist der europäische Arbeits- und Gesundheitsschutz bereitseiner der am stärksten geregelten Bereiche und sichert den Ar-beitnehmern damit gerade auch im internationalen Vergleich einausgesprochen hohes Schutzniveau zu. Insbesondere im Be-reich der Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychosozialen Ri-siken ist es häufig schwierig festzustellen, ob die Ursachen derErkrankung arbeitsbedingt sind oder private und Umweltfakto-ren die Ursache der Erkrankung bilden. Dem Arbeitgeber dazurechtliche Verpflichtungen aufzuerlegen, würde somit nichtzwangsweise an der Ursache des Problems ansetzen. DesWeiteren müssen für alle Formen der Beschäftigung einheitli-che Regeln im Arbeitsschutz gelten. Denn neue Formen derBeschäftigung unterliegen den gleichen Arbeits- und Gesund-heitsrisiken wie alle anderen Beschäftigungsformen.

Die kontroversen Diskussionen im EMPL-Ausschuss haben zueiner Verschiebung der Abstimmung auf Mitte Oktober 2015 ge-führt. Insgesamt wurden über 380 Änderungsanträgeeingebracht.

Ansprechpartner:Eric Veillerobe (BDA), [email protected]

Aktionsplan für die Kapitalmarktunion vorgelegtAktionsplan für die Kapitalmarktunion vorgelegt

Die Kapitalmarktunion ist ein zentraler Baustein für die Vertie-fung der Wirtschafts- und Währungsunion und den Europäi-schen Investitionsplan. Nach der Konsultation zum Grünbuchvom Februar 2015 hat die Europäische Kommission am30. September einen Aktionsplan vorgelegt. Dieser konkretisiertund priorisiert die zahlreichen Einzelmaßnahmen. Es soll wenigneue Gesetzgebung entstehen, sondern vielmehr bestehendeüberarbeitet und optimiert werden.

Die Wiederbelebung des Verbriefungsmarkts wird für den Erfolgder Kapitalmarktunion der wichtigste Punkt sein. Seit der Fi-nanzkrise ist das Volumen erheblich zurückgegangen und ins-besondere für den Mittelstand bieten sich hier Chancen. DieKommission plant, die Kapitalanforderungen der Banken für

Verbriefungen mit nachweislicher hoher Qualität (»einfach,transparent, standardisiert«) zu senken. Die Vorschläge gehenaus Sicht des BDI jedoch noch zu wenig weit, um einen nach-haltigen Impuls für Verbriefungen zu generieren.

Die Verfügbarkeit von Venture Capital zu steigern steht eben-falls auf der Prioritätenliste. Aktuell konzentrieren sich 90 Pro-zent der Wagniskapitalfinanzierungen auf sieben Mitgliedstaa-ten. Die Europäische Kommission wird die bestehende Verord-nung über Europäische Risikokapitalfonds überarbeiten und na-tionale best practices evaluieren. Der Europäische Fonds fürStrategische Investitionen stellt für den Mittelstand 75 MilliardenEuro zur Verfügung. Ein Teil dieser Summe soll auch in Wag-niskapital Fonds fließen.

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BDI/BDA Brüssel Aktuell Oktober 2015 06

Die Europäische Kommission wird im November Vorschläge zurModernisierung der Prospektrichtlinie vorlegen. Damit sollen dieregulatorischen Hürden und Kosten für Privatplatzierungen ver-ringert werden. Bei kleineren Emissionen unter sechs MillionenEuro entstehen durch die Prospektpflicht Kosten bis zu 15 Pro-zent des aufgenommen Kapitals.

Der BDI begrüßt die Pläne, sieht aber insbesondere bei denVerbriefungen noch Raum für ambitioniertere Maßnahmen. Ansprechpartner:Dr. Wolfgang Eichert (BDI), [email protected]

Öffentliche Konsultation zur EU-Blue Card Richtlinie und zur EU-ArbeitsmigrationspolitikÖffentliche Konsultation zur EU-Blue Card Richtlinie und zur EU-Arbeitsmigrationspolitik

Die BDA hat sich an der bis 30. September 2015 verlängertenöffentlichen Konsultation der EU-Kommission zur Blauen KarteEU und zur EU-Arbeitsmigrationspolitik beteiligt. Die Konsultati-onsbeiträge sollen in die neue EU-Politik zur legalen Migrationund angekündigten Modernisierung und Überprüfung der Blue-Card-Richtlinie einfließen. Damit will die EU-Kommission demFachkräftemangel begegnen und die EU zu einem attraktivenZiel für die benötigten Talente machen.

Die BDA bekräftigte in ihrem Konsultationsbeitrag, dass vordem Hintergrund großer demografischer Herausforderungeneine kohärente EU-Arbeitsmigrationspolitik von entscheidenderBedeutung ist. Die Kommission hat mit verschiedenen Richtli-nien im Bereich der hochqualifizierten Arbeitsmigration ausDrittstaaten (ICT, Saisonarbeitnehmer, Blaue Karte EU) einensignifikanten Beitrag zwar bereits geleistet. Sie sollte gleichwohldiese Richtlinien besser bewerben und umsetzen sowie bereitsvorhandene Instrumente verbessern.

Die EU sollte in erster Linie ihre Kommunikations- und Marke-tingaktivitäten auf die Schlüsselbotschaft einer offenen EU aus-richten, die qualifizierte Arbeitnehmer willkommen heißt. Ge-setzgebungen zur niedrig- oder nichtqualifizierten Zuwanderungmüssen den Mitgliedstaaten aufgrund der höchst unterschiedli-chen nationalen Bedarfssituationen auf den Arbeitsmärktensowie Arbeitsmarktstrukturen überlassen bleiben. Die Fragender Konsultation sind in dieser Hinsicht ungenau bzw. nichttreffsicher formuliert und suggerieren, dass die EU ein homoge-nes Gebilde ist. Zur Steigerung der EU-Attraktivität als Ganzesfür hochqualifizierte zuwanderungswillige Arbeitskräfte müssenparallel nationale Zuwanderungsprogramme zusätzlich zurBlauen Karte EU beibehalten werden. Weil dies erlaubt, deneinzelnen EU-Ländern, sich von den anderen EU-Ländern ab-zuheben und somit ihre eigene Attraktivität zu verbessern.

Das System der Blauen Karte EU könnte an Attraktivität gewin-nen, wenn ihr Anwendungsbereich auf bestimmte weitere Kate-gorien von hochqualifizierten zuwanderungswilligen Arbeitskräf-ten erweitert wäre. Insbesondere für hochqualifizierte Asylbe-werber, die bereits in einem Mitgliedstaat sind und die Zulas-sungskriterien für eine Blaue Karte EU erfüllen, sollte vorgese-hen werden, dass für den Fall, dass ihr Asylantrag abgelehntwird, sie den gleichen Zugang zur Blauen Karte EU haben, wieandere hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland.

Der Zeitpunkt der Auswertung der Konsultationsbeiträge ist bis-her unklar. Laut offizieller Mitteilung der EU-Kommission(s. auch Junckers Rede zur Lage der Union) ist die Vorlageeines Gesetzespakets zur legalen Migration jedoch weiterhin fürAnfang 2016 geplant.

Ansprechpartnerin:Séverine Féraud (BDA), [email protected]

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BDI/BDA Brüssel Aktuell Oktober 2015 07

Digitalisierung der Arbeitswelt im Beschäftigungsausschuss diskutiert Digitalisierung der Arbeitswelt im Beschäftigungsausschuss diskutiert

Die EU-Kommission veröffentlichte im Frühjahr dieses Jahresihre Strategie für den digitalen Binnenmarkt. Bildungs- und be-schäftigungspolitische Themen wurden darin zwar angespro-chen, Initiativen in diesem Bereich jedoch nicht in Aussicht ge-stellt. Die S&D Fraktion im EU-Parlament und die Gewerkschaf-ten haben dies bereits kritisiert.

Im Rahmen der digitalen Binnenmarktstrategie hat die Europa-abgeordnete Jutta Steinruck (S&D-Fraktion) nunmehr am23. September ihre Stellungnahme im Beschäftigungsaus-schuss des Europäischen Parlaments (EMPL) vorgestellt. Dievielen Chancen der Digitalisierung für Wirtschaft und Arbeits-welt werden bedauerlicherweise recht wenig aufgegriffen. Stein-ruck sieht Standards bei der sozialen Absicherung, Arbeitszeit,Mitbestimmung und Arbeitsschutz durch den digitalen Wandelgesenkt. Insbesondere »schutzbedürftige« Selbständige seiengefährdet. Auch würden Auslagerung und »neue Beschäfti-gungsformen« wie Crowdworker zunehmen.

Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass Steinruck Bemühungenum eine angepasste Aus- und Weiterbildung bei digitalenFähigkeiten ausdrücklich unterstützt. Ebenso wird die wichtigeRolle der Sozialpartner bei der Gestaltung des digitalen Wan-dels hervorgehoben.

Die BDA ist der Auffassung, dass insbesondere beim ThemaBildung ein »skills mismatch« auf dem Arbeitsmarkt unbedingtzu vermeiden ist. Dafür braucht es eine breit angelegte digitaleBildung auf allen Stufen des Bildungssystems. Die Standards inder sozialen Absicherung, Arbeitszeit, Mitbestimmung und Ar-beitsschutz sind in Deutschland bereits hoch. Das Phänomen»crowdworking« wird eher als Randerscheinung in der digitali-sierten Arbeitswelt zu beobachten sein.

Mitte November wird der Beschäftigungsausschuss über dieStellungnahme von MdEP Steinruck abstimmen. Diese fließt inden Initiativbericht zum Digitalen Binnenmarkt der federführen-den Ausschüsse, Industrie, Forschung und Energie (ITRE)sowie Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO), ein. Vor-aussichtlich Anfang 2016 soll der finale Bericht im Plenum ver-abschiedet werden.

Ansprechpartnerin:Anne Meister (BDA), [email protected]

EU-Datenschutzgrundverordnung wird im Trilog verhandelt EU-Datenschutzgrundverordnung wird im Trilog verhandelt

Nach der EU-Kommission und dem Europäischen Parlamenthat sich im Juni 2015 auch der Ministerrat der EU auf eine Ver-handlungsposition zur EU-Datenschutzgrundverordnung geei-nigt. Die »Trilog-Verhandlungen« zwischen den drei Institutio-nen laufen. Eine Einigung wird derzeit für Ende des Jahresangestrebt. Die Datenschutzreform soll Bürgern eine bessere Kontrolle überihre personenbezogenen Daten geben, das zersplitterte Daten-schutzrecht in den 28 EU-Staaten auf hohem Niveau vereinheit-lichen und sicherstellen, dass Unternehmen aus Drittstaateneuropäisches Recht beachten.

Die ersten beiden Sitzungen der Trilog-Verhandlungen habenbereits im Juni und Juli stattgefunden. In diesem Rahmen wur-den der Zeitrahmen für die Trilog-Verhandlungen (1. Sitzung)und Fragen zu territorialem Anwendungsbereich der Verord-nung sowie Fragen der gesetzlichen Definitionen (2. Sitzung)verhandelt.

Um bis Ende des Jahres eine gemeinsame Position zu errei-chen, ist der Zeitplan sehr eng gesteckt. Im Monatstakt versu-chen die Verhandlungsparteien, die wichtigsten Unterschiededer Rats- mit der Parlamentsposition in den relevanten Kapiteln

des Verordnungsvorschlags unter Mitwirkung der EU-Kommis-sion anzugleichen.

BDI und BDA verfolgen die Trilog-Verhandlungen zur EU-Da-tenschutzgrundverordnung aktiv mit und bringen ihre Positionengegenüber den Verhandlungsparteien ein. In den zuletzt im September verhandelten Kapiteln II und IIIsteht aus Sicht von BDA und BDI vor allem die Einwilligung indie Datenverarbeitung und die gesetzlichen Erlaubnistat-bestände im Mittelpunkt. Leitlinie für die deutsche Wirtschaftsind hier die Grundsätze der Transparenz und der Souveränitätdes Einzelnen über seine Daten.

BDI und BDA halten das Konzept der Einwilligung für ein we-sentliches Instrument, um individuelle Entscheidungen zur infor-mationellen Selbstbestimmung zu treffen. Es muss deshalb fürBetroffene auch möglich bleiben, über die Freigabe der eigenenDaten selbst zu verfügen. Dem läuft ein Kopplungsverbot ent-gegen, wie es im Entwurf des Europäischen Parlaments inArt. 7 Abs. 4 DSGVO enthalten ist. Dies würde im Ergebnisdem Einzelnen verwehren, seine ihn betreffenden Daten selbst-bestimmt als »Währung« für die Erbringung von Diensten ein-zusetzen. Zudem sollte es – wie gegenwärtig im deutschen Da-

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BDI/BDA Brüssel Aktuell Oktober 2015 08

Herausgeber: Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.Breite Straße 29; 10178 Berlin; www.bdi.eu

tenschutzrecht zulässig – auch grundsätzlich möglich bleiben,eine Einwilligung konkludent zu erteilen.

Die Freiheit über eigene Daten selbst zu bestimmen ist auch imBereich des Beschäftigtendatenschutzes von herausragenderBedeutung. Sowohl das Europäische Parlament als auch derMinisterrat haben deutlich gemacht, dass für den Bereich desBeschäftigtendatenschutzes Kollektivvereinbarungen wie Tarif-verträge und Betriebsvereinbarungen und EinwilligungenGrundlage für eine Datenverarbeitung sein können. BDA undBDI werden sich auch in Zukunft intensiv dafür einsetzen, dassdiese unverzichtbaren Instrumente für einen praxisnahen Da-tenschutz genutzt werden können.

Der weitere Zeitplan für die Verhandlungen ist sehr eng. DerAbschluss des Gesetzgebungsverfahrens ist bereits für Ende2015 geplant. Nach einer für die Dauer von zwei Jahren geplan-ten Übergangsfrist könnte die Verordnung dann 2017 in Krafttreten.

Ansprechpartnerinnen:Carolina Müller (BDI), [email protected] De Vita (BDA), [email protected]

Halbzeitanalyse des Weißbuchs Verkehr Halbzeitanalyse des Weißbuchs Verkehr

Mit dem 2011 verabschiedeten Weißbuch Verkehr gibt die EU-Kommission die strategische Weichenstellung für die Mobilitätin Europa bis 2050 vor. In ihrem Weißbuch Verkehr, das 2011angenommen wurde, legte die Europäische Kommission einenFahrplan für ein wettbewerbsorientiertes und ressourcenscho-nendes Verkehrssystem in der EU fest. Die Strategie umfasstInitiativen und Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrspoli-tik, die im Zeitraum 2011–2020 umzusetzen sind. Neben derKonsultation der Kommission erstellte der Verkehrsausschussdes Europäischen Parlaments (TRAN) einen Initiativbericht zurbisherigen Umsetzung des Weißbuchs und zur künftigen Vorge-hensweise, welcher am 14. Juli 2015 vom Ausschuss ange-nommen wurde. Der Berichterstatter für das Europäische Parlament ist Wim vande Camp (EVP-Niederlande), der seinen Bericht zuletzt demPlenum am 8. September 2015 vorgestellt hat. Die Parlamenta-rier nahmen darauf das Papier am 9. September zur Umset-zung an. Der Bericht des Parlamentes ist rechtlich nicht bin-dend sondern dient vielmehr als Feedback-Instrument für eineEvaluierung des Weißbuchs, welches 2011 in Kraft trat. Bei derHalbzeitanalyse soll die Kommission daher den jetzigen Initia-tivbericht berücksichtigen. Die Veröffentlichung der Evaluierungwird im Dezember 2015 erwartet.

Der Schwerpunkt der Halbzeitanalyse liegt eindeutig auf derZielsetzung der ökologischen Nachhaltigkeit. Der BDI hat sichbereits bei der Verfassung des Weißbuchs zu den vorgeschla-genen Maßnahmen konstruktiv eingebracht und wird diesesauch im Rahmen der Halbzeitanalyse wiederholen. Aus Sichtder deutschen Industrie muss bei allen Maßnahmen immer die

internationale Wettbewerbsfähigkeit der Mobilitätswirtschaft be-achtet werden. Der BDI hat am 17.04.2015 sein Positionspapierauf Deutsch und am 20.04.2015 auf Englisch zur Halbzeitana-lyse des Weißbuchs Verkehrs veröffentlicht.

Die konkreten BDI-Forderungen lauten:

Die EU-Politik und Politik der Mitgliedstaaten gehören auf denPrüfstand. Das Ziel muss die Stärkung der Wettbewerbsfähig-keit der europäischen Verkehrswirtschaft, insbesondere derLuftverkehrsbranche sein: Dazu zählt die Abschaffung nationa-ler Alleingänge bei Regulierungen. Da hierfür keine WTO-Re-geln gelten, spielen Luftverkehrsabkommen eine wichtige Rolle,um fairen Wettbewerb zu sichern. Insofern ist die »Fair Compe-tition Clause« ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Basis für einen leistungsfähigen europäischen Schienenverkehrist eine leistungsfähige europäische Schieneninfrastruktur. Zu-sätzlich zu einer ausreichenden Mittelausstattung für den Erhaltist der weitere Ausbau des transeuropäischen Schienennetzesvoranzutreiben. Insbesondere dabei ist die Fertigstellung derneun Schienengüterverkehrskorridore als Teil des TEN-V-Kern-netzes. Neue Regulierungsmaßnahmen sollten nur unter derMaßgabe erfolgen, dass sie der Wettbewerbsentwicklung, Kos-teneffizienz und Innovationskraft des Schienenverkehrs nach-weislich dienen und neue Infrastrukturinvestitionensicherstellen.

Ansprechpartner:Lutz Kneer (BDI), [email protected]

Bildnachweise:© Europäische Union 2015 - Quelle: EP (1, 2) URL-Link, Fotolia/ Stefan Michalski (1, 3), Fotolia/ Michael Grünspek (1, 4),Fotolia (1, 5), Fotolia/ soschoenbistdu (1, 6)

Redaktion: Leonie Dack, Joscha Ritz (V.i.S.d.P.)Die Verantwortung für die Inhalte der Fremdbeiträge tragen die jeweiligen Autoren.