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BEBAUUNGSPLAN Maschen 57 SonnenblumenfeldBegründung Satzung - Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Nds. Vermessungs- und Katasterverwaltung. Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) © 2016 GEMEINDE SEEVETAL Fassung: 20. Februar 17

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BEBAUUNGSPLAN

Maschen 57

„Sonnenblumenfeld“

Begründung

Satzung

-

Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Nds. Vermessungs- und Katasterverwaltung. Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) © 2016

GEMEINDE SEEVETAL

Fassung: 20. Februar 17

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Gemeinde Seevetal BEGRÜNDUNG

B-Plan MASCHEN 57 „Sonnenblumenfeld“ Stand: 20.02.17

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Christian Evers & Ulf Küssner GbR Ferdinand-Beit-Straße 7b 20099 Hamburg Fon 25776737-0 Fax 25776737-9

plan.et Dipl.-Ing. Rudolf Hennemann _______________________________________________________________

Freier Garten- und LandschaftsArchitekt bdla Hamburger Straße 182 22 083 Hamburg Tel 040 / 209 824 74 Fax 040 / 209 824 75

Mob 0179 / 2431523 Mail [email protected]

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Inhaltsverzeichnis

1 Grundlagen, Planungsanlass, Ziel und Zweck der Planung ............................ 5

1.1 Planungsanlass, Ziel und Zweck der Planung ................................................. 5

1.2 Plangrundlagen ............................................................................................... 5

2 Beschaffenheit des Plangebietes ....................................................................... 6

2.1 Räumlicher Geltungsbereich ........................................................................... 6

2.2 Lage im Gemeindegebiet / Geländeverhältnisse ............................................. 6

2.3 Flächeneigenschaften und Nutzungen ............................................................ 6

3 Planerische Vorgaben ......................................................................................... 9

3.1 Anpassung an die Ziele der Raumordnung und Landesplanung ..................... 9

3.2 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan .................................................. 10

3.3 Vorhandenes Baurecht / Bebauungspläne .................................................... 10

3.4 Landschaftsrahmenplan ................................................................................ 10

3.5 Landschaftsplan ............................................................................................ 11

3.6 FFH- und EU-Vogelschutzgebiete ................................................................. 11

3.7 Nach Naturschutzrecht geschützte Flächen und Biotope .............................. 11

3.8 Artenschutz ................................................................................................... 11

3.9 Denkmalschutz .............................................................................................. 12

3.10 Wasserschutz .............................................................................................. 12

4 Inhalt der Planung / Begründung der Festsetzungen .................................... 12

4.1 Art der baulichen Nutzung ............................................................................. 12

4.1.1 Eingeschränktes Gewerbegebiet ............................................................................12

4.1.2 Ausschluss/Einschränkung von Nutzungen ............................................................13

4.2 Maß der baulichen Nutzung .......................................................................... 16

4.3 Bauweise ....................................................................................................... 18

4.4 Überbaubare Grundstücksfläche ................................................................... 19

4.5 Ausschluss von Nebenanlagen ..................................................................... 19

4.6 Straßenverkehrsflächen ................................................................................ 19

4.7 Geh- und Fahrrechte / Geh-, Fahr- und Leitungsrechte ................................ 22

4.8 Werbeanlagen ............................................................................................... 23

4.9 Grünordnerische Festsetzungen ................................................................... 23

4.10 Immissionsschutz ......................................................................................... 25

5 Ver- und Entsorgung ......................................................................................... 26

5.1 Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Energie u. Telekommunikation .. 26

5.2 Oberflächenentwässerung ............................................................................. 27

5.3 Bodendenkmale............................................................................................. 28

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5.4 Altlasten, Altablagerungen, Kampfmittel ........................................................ 28

5.5 Brandschutz .................................................................................................. 28

6 Planungen, Nutzungsregelungen, Maßnahmen und Flächen für Maßnahmen, zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft / Belange des Artenschutzes ........................................................ 29

6.1 Eingriffsregelung, externe Kompensationsfläche........................................... 29

6.2 Belange des Artenschutzes ........................................................................... 29

7 Nachrichtliche Übernahmen ............................................................................. 31

7.1 Bauverbotszone und Baubeschränkungszone an der BAB ........................... 31

7.2 Bauverbotszone an der K 10 ......................................................................... 31

8 Flächen und Kosten .......................................................................................... 32

8.1 Flächenbilanz ................................................................................................ 32

8.2 Maßnahmen zur Verwirklichung, Kosten ....................................................... 32

9 Rechtsgrundlagen ............................................................................................. 32

Anlage: Teil II - Umweltbericht .............................................................................. 34

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1 Grundlagen, Planungsanlass, Ziel und Zweck der Planung

Planungsanlass, Ziel und Zweck der Planung 1.1

Für das Polizeikommissariat Seevetal bestehen derzeit konkrete Erweiterungsabsichten. Da

auf dem bisherigen Grundstück keine Erweiterungsflächen zur Verfügung stehen, wurde

lange Zeit nach einem geeigneten Grundstück gesucht. Mit der erfolgreichen Suche nach

einem Grundstück mit der passenden Grundstücksgröße, in zentraler Lage und guter Anbin-

dung an die Autobahn konkretisiert sich die Planung nun im Gemeindeteil Maschen an der

Hamburger Straße. Das Plangebiet verfügt über eine ausreichend große Fläche in zentraler

Lage und ermöglicht durch eine direkte Anbindung an die übergeordneten Verkehrswege der

Horster Landstraße und der Autobahn A 39 eine schnelle Einsatzmöglichkeit der Polizei.

Neben der Errichtung des Polizeikommissariats sollen für klein- und mittelständische Unter-

nehmen zusätzliche Gewerbegebietsflächen bereitgestellt werden, um den Gewerbestandort

Maschen zu stärken. Zu diesem Zweck sollen bislang unbebaute, im Außenbereich befindli-

che Flächen der baulichen Nutzung zugeführt werden.

Plangrundlagen 1.2

Als Kartengrundlage dient ein Auszug aus der Automatisierten Liegenschaftskarte (ALK) aus

den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, ergänzt

durch weitere topographische Einmessungen des Vermessungsingenieurs D. Schamlott-Voß

(Bleckede) vom 05.01.2016, im Maßstab 1:1000.

Mit der Ausarbeitung des Bebauungsplans wurde das Büro Evers & Küssner, Ferdinand-

Beit-Straße 7b in 20099 Hamburg beauftragt. Als fachplanerische Grundlagen für die Erar-

beitung des Bebauungsplans wurden folgende Fachbeiträge bzw. Untersuchungen herange-

zogen:

Gutachterliche Einschätzung zur Verkehrserschließung des geplanten Gewerbege-

biets (Ing.-Büro SBI - Beratende Ingenieure für Bau-Verkehr-Vermessung, März

2015, mit Ergänzung vom August 2016)

Vorplanung zum Ausbau des Knotenpunktes Winsener Straße (K10) / Hamburger

Straße (Ing.-Büro SBI - Beratende Ingenieure für Bau-Verkehr-Vermessung, August

2016)

Artenschutzgutachten mit Artenschutzprüfung der Planfolgen (Dipl.-Ökologe

R. Pudwill, Zwischenbericht November 2015, Fortschreibung April 2016)

Landschaftsplanerische Grundlagenkarte (Büro plan.et, zuletzt geändert April 2016)

rechnerische Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung (Büro plan.et, April 2016)

Bebauungskonzept Polizeikommissariat (Architekturbüro Plan2 I A Architekten, Feb-

ruar 2016)

Schalltechnische Untersuchung (Lärmkontor GmbH, März 2016)

Oberflächenentwässerungskonzept (Ingenieurbüro für Bauwesen Ohlenroth &

Brunckhorst GmbH, März 2016)

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2 Beschaffenheit des Plangebietes

Räumlicher Geltungsbereich 2.1

Der ca. 2,1 ha große Geltungsbereich des Bebauungsplanes Maschen 57 „Sonnenblumen-

feld“ liegt ca. 970 m östlich des Autobahnkreuzes der A 7 und A 39, dem „Maschener Kreuz“,

und umfasst vollständig die Flurstücke 18/12; 17/17; 17/14 sowie jeweils teilweise die Stra-

ßenflurstücke 66/7 der Flur 10 und 40/14, 40/10 der Flur 16 der Gemarkung Maschen.

Das Gebiet wird im Osten durch die Horster Landstraße Kreisstraße K 10, im Süden durch

die Bundesautobahn A 39, im Westen durch das benachbarte Flurstück 13/11, im Nordwes-

ten durch die benachbarten Flurstücke 16/2 und 17/6 sowie im Norden durch die Hamburger

Straße und die Winsener Landstraße begrenzt.

Lage im Gemeindegebiet / Geländeverhältnisse 2.2

Das Plangebiet befindet sich westlich der Hauptverkehrsstraße Horster Landstraße sowie

nördlich der Autobahn A 39 und ist somit verkehrstechnisch optimal gelegen. Nördlich der

angrenzenden Hamburger Straße beginnt der ältere Siedlungsbereich des Gemeindeteils

Maschen (sogenanntes Maschen Dorf), welches sich wiederum im Osten der Gemeinde

Seevetal befindet.

Das Gelände liegt zwischen 17 m über NormalNull (üNN) im Nordwesten und 22 m üNN im

Südosten und steigt nach Südosten hin an. Die nördlich angrenzende Hamburger Straße

liegt deutlich niedriger als das für die Bebauung vorgesehene Gelände. Südlich angrenzend

liegt die Autobahn A 39 in einem mehrere Meter tiefen Einschnitt. Die östlich angrenzende

Horster Landstraße liegt im Nordosten zunächst tiefer und wird dann nach Süden ansteigend

über die Autobahn auf einer Höhe von 22 m üNN geführt, somit etwa höhengleich mit dem

südöstlichen Bereich der für die Bebauung vorgesehenen Ackerfläche.

Flächeneigenschaften und Nutzungen 2.3

Nutzungs- und Eigentumsstruktur

Mit Ausnahme der Straßenverkehrsfläche und des dazugehörigen Straßenbegleitgrüns wird

das Plangebiet derzeit landwirtschaftlich als Ackerland bzw. der westliche Teil als Weih-

nachtsbaumplantage genutzt. Die Flächen sind dementsprechend unbebaut und nicht ver-

siegelt und befinden sich in Privatbesitz.

Die westlich entlang der Hamburger Straße angrenzenden Flächen sind durch gemischte

Nutzungsstrukturen geprägt. Unmittelbar nordwestlich angrenzend zum Plangebiet befinden

sich zwei Wohngebäude.

Direkt nördlich der Hamburger Straße schließt der Versorgungskern „Schulstraße“ mit zwei

Verbrauchermärkten und weiteren Einzelhandels- und Dienstleistungsunternehmen an.

Sonst ist der nördlich angrenzende Siedlungsbereich überwiegend durch Wohnnutzung ge-

prägt.

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Auf den angrenzenden Flächen östlich der Horster Landstraße wird derzeit ebenfalls land-

wirtschaftlicher Ackerbau betrieben. Südlich der Autobahn in Richtung „Maschener Kreuz“

befinden sich Gewerbeflächen.

Bis auf das gemeindliche Eigentum an den Straßenverkehrsflächen befinden sich die ande-

ren Flurstücke in Privateigentum.

Bebauungsstruktur

Städtebaulich stellt sich die nähere Umgebung als sehr heterogen dar. Neben einer kleintei-

ligen offenen Ein- und Mehrfamilienhausbebauung sind auch die großvolumigen Baukörper

der Einzelhandelsbetriebe sowie flächige Gewerbebauten prägend. Unmittelbar nördlich des

Plangebiets wird das Ortsbild zudem durch ein größeres Geschäftshaus sowie eine großflä-

chige Stellplatzanlage geprägt.

Die ein- bis zweigeschossigen (vereinzelt auch dreigeschossigen) Gebäude verfügen über

Sattel- und Walmdächer, wobei die Gewerbebauten überwiegend Flachdächer aufweisen.

Erschließung

Die zur Bebauung anstehenden Flächen werden im Norden durch die Hamburger Straße, im

Osten durch die Horster Landstraße (K 10) und im Süden durch die Bundesautobahn A 39

begrenzt. Die Verkehrsstärken auf der K 10 (13.000 bis 14.000 Kfz/24h) und der Hamburger

Straße (ca. 6.200 Kfz/24h) sind vergleichsweise hoch. Auch die von der Hamburger Straße

nach Norden abzweigende Schulstraße weist eine erhebliche Verkehrsbelastung auf (ca.

7.300 Kfz/24h). Die Schwerverkehrsanteile betragen im Querschnitt zwischen rund 4 und

11 % und entsprechen der Netzfunktion der Straßen.

Die erhobenen Knotenstrombelastungen in den Spitzenstunden früh und spät an der signali-

sierten Einmündung Horster Landstraße (K 10) / Hamburger Straße entsprechen jeweils et-

wa 10 bis 12 % der Tagesverkehre.

Neben dem Kfz-Verkehr besitzt auch der Fuß- und Radverkehr im Bereich des Plangebiets

eine nicht zu vernachlässigende Bedeutung. Hierbei sind insbesondere die relativ starken

Fußgängerströme zwischen den Lebensmitteldiscountern an der Schulstraße und der Ei-

chenallee und dem Bereich südlich der A 39 zu berücksichtigen. Diese Fußgängerströme

queren die Hamburger Straße an der Fußgänger-Lichtsignalanlage in Höhe der Eichenallee.

Ein Gehweg ist in der Hamburger Straße nur an der nördlichen Fahrbahnseite vorhanden.

Der Radverkehr entlang der K 10 wird auf einem einseitigen Zweirichtungsradweg geführt.

Eine Querung der Hamburger Straße ist derzeit nur an der Fußgänger-Lichtsignalanlage an

der Eichenallee möglich. In der Hamburger Straße wird der Radverkehr ab der Einmündung

Eichenallee auf der Fahrbahn geführt, wobei der Gehweg für die Benutzung durch Radfahrer

freigegeben ist.

Die Fußgänger-Lichtsignalanlage dient auch der sicheren Erreichbarkeit der Bushaltestelle

„Hamburger Straße“. In beiden Fahrtrichtungen sind die Haltepunkte als Bushaltebuchten

ausgebaut und werden durch die zahlreiche Buslinien bedient.

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Freiraum- und Grünstruktur

Das private Flurstück 18/12 wird derzeit überwiegend als Intensiv-Ackerfläche genutzt (in

2015: Raps-Anbau). Auf einem Geländestreifen im Westen des Flurstücks 18/12 besteht

eine jüngerer Weihnachtsbaumkultur mit lichtem Bestand, Wuchshöhe 1-2 m, auf den beiden

westlich anschließenden Flurstücken 17/14 und 17/17 besteht eine ältere Weihnachtsbaum-

kultur mit dichtem Bestand, Wuchshöhe 3-4 m. Brachliegende Geländestreifen bestehen in

Form Halbruderaler Gras- und Staudenfluren am Nordrand der Flurstücke 17/14 und 17/17,

im Südwesten der jüngeren Weihnachtsbaumkultur, auf der Böschung nördlich und östlich

der Ackerfläche sowie zwischen der befestigten Landwirtschafts-Zufahrt am Südrand des

Plangebietes und der Ackerfläche. Dort befindet sich außerdem eine von Pioniervegetation

(Wildgräser, Wildstauden, teilweise Gartenpflanzen) zunehmend überwachsene wallartige

Aufschüttung aus Bauschutt eines vor wenigen Jahren in der Nähe abgebrannten Gebäudes.

Südlich an den Landwirtschaftsweg grenzt eine dichte Anpflanzung aus unterschiedlichen

heimischen Gehölzarten mit Wuchsstandort auf der Böschung der A 39 an.

Auf der Böschung östlich der Ackerfläche steht grenzständig auf dem Straßenflurstück 40/10

eine größere 3-stämmige Eiche. Nördlich der Flurstücke 17/14 und 17/17 bestehen in den

rückwärtigen Gärten der Flurstücke 16/2 und 17/6 einzelne Obstbäume bzw. eine Birke, das

Plangebiet nur geringfügig mit den Baumkronen überlagernd. Westlich des Ackerflurstücks

18/12 bestehen 3 Bäume auf dem Nachbarflurstück 17/6, die das Plangebiet mit etwa der

Hälfte ihrer Baumkronen deutlich überlagern: im Süden eine jüngere Birke, nördlich davon

eine besonders erhaltenswerte Blut-Buche mit 40 cm Stammdurchmesser und 12 m Kronen-

durchmesser sowie nördlich davon eine ebenfalls besonders erhaltenswerte und ortsbildprä-

gende mächtige Rot-Buche mit 80 cm Stammdurchmesser und 16 m Kronendurchmesser.

Die Hamburger Straße und die Horster Landstraße weisen teilweise ausgedehnte Straßen-

begleitgrünflächen aus Rasen, Ziergebüsch sowie im Kreuzungsbereich Hamburger Straße /

Horster Landstraße angrenzend an bzw. außerhalb des B-Plangebietes zwei Flächen mit

Ruderalfluren trockener Standorte und, darin eingelagert, Teilflächen unter 100 m2 mit Frag-

menten von Sonstigem Halbtrockenrasen auf. Der überwiegend junge Straßenbaumbestand

gliedert sich in folgende Baumarten: Linden beidseitig der Hamburger Straße auf Höhe der

Schulstraße, Eichen im Einmündungsbereich der Eichenallee, Zierobst-Gehölze im Kreu-

zungsbereich Hamburger Straße / Horster Landstraße sowie straßenbegleitend östlich ent-

lang der Horster Landstraße und südlich entlang der Winsener Straße überwiegend Ahorn,

dort auch größere Exemplare.

Über die auf den Straßenverkehrsflächen ausgewiesenen Geh- und Radwege hinaus beste-

hen auf der Acker- und auf den Weihnachtsbaumkulturflächen im Plangebiet keinerlei öffent-

lich nutzbare Wegeverbindungen. Für das Ortsbild von Bedeutung ist in der Straßenbegleit-

grünfläche südlich des Kreuzungsbereichs Hamburger Straße / Horster Landstraße ein mit

Findlingssetzungen betonter Gedenkstein von 1998 mit der Inschrift „700 Jahre Maschen“.

Weitere Angaben sind dem Umweltbericht, gesonderten Teil II der Begründung, zu entneh-

men.

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3 Planerische Vorgaben

Gemäß § 1 Abs. 4 Baugesetzbuch (BauGB) sind Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung

anzupassen.

Die für die Bauleitplanung maßgebenden Ziele und Grundsätze sind im Landes-

Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP 2008, Fortschreibung 2012) sowie im Re-

gionalen Raumordnungsprogramm für den Landkreis Harburg 2000 (RROP 2000) erfasst.

Weiterhin sind Bebauungspläne gemäß § 8 Abs. 2 BauGB aus dem Flächennutzungsplan zu

entwickeln.

Anpassung an die Ziele der Raumordnung und Landesplanung 3.1

Gemäß §1 Abs. 4 BauGB sind Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung und Landespla-

nung anzupassen.

Im Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP 2008, Fortschreibung 2012) so-

wie im Regionalen Raumordnungsprogramm für den Landkreis Harburg (RROP 2000, Än-

derung und Ergänzung 2007) sind die maßgebenden Ziele erfasst. Das neue RROP 2025

befindet sich derzeit im Aufstellungsverfahren. Im Zuge der Auflistung der Ziele zur Entwick-

lung der zentralen Orte wird im LROP 2012 festgestellt, das Seevetal ein Mittelzentrum ist.

Als Mittelzentrum kommt der Gemeinde Seevetal u.a. die Schwerpunktaufgabe zur Siche-

rung und Schaffung von Arbeitsplätzen zu.

Hinsichtlich dieses Punktes und der wirtschaftlichen Entwicklung im Allgemeinen wird im

RROP Folgendes aufgeführt:

„Einem weiteren Anwachsen des Pendlerdefizites gegenüber Hamburg ist durch die Siche-

rung der bestehenden und Schaffung neuer Arbeitsplätze entgegenzuwirken. [...]

Die besonderen Standortvorteile des Landkreises Harburg durch die Lagegunst zu Hamburg,

die Querung durch überregionale Verkehrswege und die hohe Landschafts- und Lebensqua-

lität sind für die wirtschaftliche Entwicklung zu nutzen.

In der Umsetzung ist dabei ein ausgewogener Branchenmix aus klein- und mittelständischen

Betrieben in Handel und Handwerk besonders zu fördern und die Städte und Gemeinden

sollen den Mangel an exportorientierten Dienstleistungs- und Gewerbebetrieben im Pla-

nungsraum bei ihrer Ansiedlungspolitik berücksichtigen. Die gewerbliche Entwicklung ist auf

diese Standortvorteile auszurichten, dazu sind insbesondere in den unter D 3.1.05 genann-

ten zentralen Orte und an den Anschlussstellen der Autobahnen bedarfsgerechte und raum-

verträgliche Gewerbeflächenausweisungen als Folge des REK-Prozesses auszuweisen.“

Die aufzustellenden Bauleitpläne (Flächennutzungsplan-Änderung/ Bebauungsplan) stellen

auf diese Grundsätze ab und sind somit den Zielen der Raumordnung und Landesplanung

angepasst (§1 Abs. 4 BauGB).

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Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan 3.2

Der aktuelle FLÄCHENNUTZUNGSPLAN 2000 (FNP) der Gemeinde Seevetal wurde im Ok-

tober 2001 wirksam. Er basiert auf dem Leitbild der Gemeinde Seevetal und gibt perspekti-

visch die Entwicklung für die Flächennutzungen des gesamten Gemeindegebietes vor.

Der FNP weist derzeit das nördliche Plan-

gebiet als Fläche für gemischte Bauflächen

aus. Der südliche Geltungsbereich wird als

Grünfläche dargestellt. Die Horster Land-

straße wird als Hauptverkehrsstraße darge-

stellt.

Angrenzend an den Geltungsbereich befin-

den sich im Norden und Nordwesten ge-

mischte Bauflächen, im Osten gewerbliche

Bauflächen sowie im Süden die Autobahn,

die als Hauptverkehrsstraße dargestellt

wird. Innerhalb der östlich gelegenen Kreis-

straße ist eine dort verlaufende Reinwas-

serversorgungsleitung gekennzeichnet.

Ferner befindet sich das gesamte Plange-

biet innerhalb des Wasserschutzgebietes

Maschen. Die Darstellungen innerhalb des

Geltungsbereiches entsprechen nicht mehr

den Planungszielen einer gewerblichen

Entwicklung der Gemeinde Seevetal.

Aufgrund des Entwicklungsgebotes nach § 8 BauGB erfordert die Realisierung der vorste-

henden städtebaulichen Planungsziele die Änderung des Flächennutzungsplanes. Diese soll

im Parallelverfahren nach § 8 Abs. 3 BauGB durchgeführt werden. Mit der 17. Änderung des

FNP soll der Bereich entsprechend der neuen städtebaulichen Zielsetzung als „gewerbliche

Bauflächen“ dargestellt werden.

Vorhandenes Baurecht / Bebauungspläne 3.3

Für das Plangebiet liegt bislang kein Bebauungsplan vor. Das Plangebiet befindet sich im

Außenbereich. Die Zulässigkeit von baulichen Vorhaben richtet sich folglich nach § 35

BauGB.

Landschaftsrahmenplan 3.4

Der Landschaftsrahmenplan (LRP) für den Landkreis Harburg vom November 2013 stellt als

unverbindliches Fachgutachten den Zustand und die Ziele von Natur und Landschaft auf

übergeordneter Maßstabsebene 1:50.000 dar und dient lediglich als Abwägungsgrundlage.

Das Plangebiet ist in der Karte 5 des LRP als Gebiet mit aktuell sehr geringer bis mittlerer

Abbildung.: Ausschnitt FNP 2000 Gemeinde Seevetal - bisherige Darstellung

Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Nieder-sächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung © 1998 (Gemarkung Maschen)

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Bedeutung für alle Schutzgüter dargestellt. In der Karte 6 wird das Plangebiet außerdem als

Schwerpunktraum mit winderosionsanfälligen Böden hervorgehoben. Die Schutz-, Pflege-

und Entwicklungsmaßnahmen beziehen sich auf eine standortangepasste landwirtschaftliche

Produktion im Plangebiet. Diese Voraussetzung ist mit Änderung der Nutzung in ein Gewer-

begebiet nicht mehr gegeben.

Landschaftsplan 3.5

Für die Gemeinde Seevetal liegt kein Landschaftsplan vor.

FFH- und EU-Vogelschutzgebiete 3.6

Im Plangebiet und Umfeld befindet sich kein nach der Flora-Fauna-Habitat Richtlinie (FFH-

RL) oder nach der EU-Vogelschutz-Richtlinie ausgewiesenes Gebiet.

Nach Naturschutzrecht geschützte Flächen und Biotope 3.7

Im Plangebiet und angrenzend befindet sich kein nach §§ 23 bis 29 Bundesnaturschutzge-

setz (BNatSchG) ausgewiesenes Schutzgebiet oder Schutzobjekt.

Im Straßenbegleitgrün östlich des Maschen-Denkmals besteht randlich angrenzend an das

B-Plangebiet eine regelmäßig gemähte Fläche mit Ruderalfluren trockener Standorte und

darin eingelagerten Fragmenten von Sonstigem Halbtrockenrasen mit zusammen weniger

als 100 m2. Gemäß Ergebnis der Prüfung auf gesetzlich geschützten Biotopbestand ist an

Hand einer detaillierten Vegetationsaufnahme vom August 2015, die auch eine zweite Flä-

che nördlich der Einmündung Hamburger Straße / Horster Landstraße außerhalb des B-

Plangebietes umfasst, zwar auf Grund des Vorkommens einer gefährdeten Art (2 Horste der

Gewöhnlichen Grasnelke auf der zweiten Fläche außerhalb des B-Plangebietes, Rote Liste

Niedersachsen: Vorwarnliste) und von Kennarten des Sandtrockenrasens (Kleines Habichts-

kraut, Gewöhnliches Ferkelkraut, Scharfer Mauerpfeffer) ein höherer Wert für den Natur-

schutz, jedoch kein Schutzstatus nach § 30 BNatSchG in Verbindung mit § 24 Niedersächsi-

sches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (NAGBNatSchG) gegeben.

Artenschutz 3.8

Für das B-Plangebiet liegt ein Artenschutzfachbeitrag vor. Hierbei wurde das Plangebiet im

Rahmen einer faunistischen Potenzialabschätzung und vorliegender Erhebungen aus 2014

auf Vorkommen von Vögeln und Fledermäusen sowie weiteren besonders oder streng ge-

schützten Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie überprüft. Demnach sind in den Weih-

nachtsbaumkulturen und in dem südlich an das Plangebiet angrenzenden Autobahn-

Böschungsgehölz Gebüsch- und Bodenbrüter zu erwarten. Für Fledermäuse könnte das

Plangebiet auf Grund des Gehölzbestandes als Teilfläche ihres Nahrungshabitats dienen,

potenzielle Quartiere (Wochenstuben, Tagesverstecke) sind am Rand des Plangebietes in

den größeren Bäumen und in Gebäuden nicht auszuschließen. Ein mögliches Vorkommen

der Zauneidechse in den für diese Art geeigneten Habitaten des Plangebietes (nährstoffarme

Wege, Grasflächen zwischen den Weihnachtsbaumkulturen, Bauschuttablagerung) konnte

im Zuge einer Realkartierung mit 2 Begehungen im September 2015 ausgeschlossen wer-

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den. Allerdings wurde hierbei ein Vorkommen der Sumpfschrecke auf einer Grasfläche zwi-

schen den Weihnachtsbaumkulturen festgestellt (3 Exemplare), die auf eine kleine Populati-

on hindeuten.

Im Plangebiet sind somit Vorkommen besonders und streng geschützter Tierarten zu erwar-

ten. Eine Rote-Liste Tierart wurde im Plangebiet gefunden (Sumpfschrecke, Rote Liste Nie-

dersachsen: gefährdet). Eine Rote-Liste Pflanzenart wurde außerhalb der B-Plangrenze im

Sonstigen Halbtrockenrasen nachgewiesen (Gewöhnlichen Grasnelke, Rote-Liste Nieder-

sachsen: Vorwarnliste).

Denkmalschutz 3.9

Zum Vorkommen archäologischer Bau- und Bodendenkmäler oder ur- und frühgeschichtli-

cher Fundplätze im Plangebiet liegen bislang keine Erkenntnisse vor. Es wird darauf hinge-

wiesen, dass gemäß § 14 Niedersächsisches Denkmalschutzgesetz (NDSchG) vom 30. Mai

1978 (Nds. GVBl. S. 517), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes zur Änderung des

Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes vom 26. Mai 2011 (Nds. GVBl. S. 135) alle kul-

turhistorischen Funde unverzüglich und ohne sie vorher zu verändern der zuständigen

Dienststelle (hier: Abteilung Bodendenkmalpflege des Helms-Museum, Museumsplatz 2,

21073 Hamburg oder: Untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises Harburg, Schloss-

platz 6, 21423 Winsen/ Luhe) gemeldet werden müssen. Dort ist außerdem der Beginn der

Erschließungsmaßnahmen spätestens 3 Wochen vorab mitzuteilen, damit eine fachgerechte

denkmalpflegerische Kontrolle der Bauarbeiten erfolgen kann. Sollte dabei Denkmalsubstanz

zu Tage treten, so ist für deren fachgerechte Dokumentation und Bergung ausreichend Zeit

einzuräumen.

Wasserschutz 3.10

Das Plangebiet befindet sich in der weiteren Schutzzone III A des Wasserschutzgebietes für

das Wasserwerk Maschen des Wasserbeschaffungsverbandes „Harburg“ mit Verordnung

vom 9. Juni 1988, zuletzt geändert am 23. Februar 2001. Daher ist der Einbau und Betrieb

von Erdwärmesonden nur stark eingeschränkt möglich und erlaubnispflichtig.

4 Inhalt der Planung / Begründung der Festsetzungen

Art der baulichen Nutzung 4.1

4.1.1 Eingeschränktes Gewerbegebiet

Die im Plangebiet vorhandenen Flurstücke 17/14, 17/17 sowie 18/12 werden als einge-

schränktes Gewerbegebiet gemäß § 8 Baunutzungsverordnung (BauNVO) festgesetzt. Die-

ses Baugebiet schafft die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die gewünschte Ansied-

lung von ortsverträglichen klein- und mittelständischen Gewerbetrieben und trägt zur Stär-

kung des Gewerbestandorts Maschen bei. Sie ermöglicht zudem gemäß § 8 Abs. 2 Nr. 2

BauNVO die Realisierung des Neubaus des Polizeikommissariats PK Seevetal entlang der

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Hamburger Straße als Verwaltungsgebäude und definiert zugleich abschließend das zuläs-

sige Nutzungsspektrum für eine eventuelle Folgenutzung im Falle der Aufgabe oder erneu-

ten Verlagerung des Polizeikommissariats.

4.1.2 Ausschluss/Einschränkung von Nutzungen

Um städtebaulichen Spannungen bzw. eine Beeinträchtigungen von Zielen der Raumord-

nung zu vermeiden, wird die geplante Art der Nutzung innerhalb des Geltungsbereiches als

eingeschränktes Gewerbegebiet festgesetzt und das zulässige Nutzungsspektrum wie folgt

eingeschränkt:

Im eingeschränkten Gewerbegebiet sind folgende Arten von Nutzungen bzw. Arten von Be-

trieben und Anlagen unzulässig:

a.) Eigenständige Lagerplätze

b.) Betriebe oder Anlagen mit Außenlagerung von Geräten, Schrottfahrzeugen,

Schrott und sonstigen Stoffen aller Art

c.) Speditions- und Logistikbetriebe

d.) Einzelhandelsbetriebe

e.) Tankstellen

f.) Vergnügungsstätten

h.) Anlagen, die einen Betriebsbereich im Sinne von § 3 Abs. 5a BImSchG bilden oder

Teil eines solchen Betriebsbereiches wären

Abweichend von d.) können Einzelhandelsbetriebe als Ausnahme zugelassen werden, wenn

sie

- in unmittelbarem räumlichen und betrieblichen Zusammenhang mit Handwerks- oder pro-

duzierenden Gewerbebetrieben stehen oder

im Kernsortiment

- mit Kraftfahrzeugen oder Booten einschließlich Zubehör handeln, diese Artikel ausstellen

oder lagern oder

- mit Werkzeugen und Gartenartikeln handeln (vgl. textliche Festsetzungen, Teil B, Nr. 1.1.1)

Die Gründe für diese Nutzungseinschränkungen sind nachfolgend erläutert:

Einzelhandelsbetriebe

Nördlich der Hamburger Straße befindet sich das Einkaufsgebiet und der Versorgungskern

„Schulstraße“. Der Einzelhandel soll an diesem Standort konzentriert bleiben. Bei Ansiedlung

von typischen Einzelhandelsbetrieben im eingeschränkten Gewerbegebiet bestünde die Ge-

fahr von Leerständen bestehender Einzelhandelsflächen und einer Verödung des vorhande-

nen zentralen Versorgungsbereichs.

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Zudem gilt es, eine Beeinträchtigung der landesplanerischen Zielsetzungen im Hinblick auf

das zentralörtliche Gefüge durch die Ansiedlung von großflächigen, zentrenrelevanten Ein-

zelhandelsbetrieben innerhalb des eingeschränkten Gewerbegebiets auszuschließen. An-

dernfalls wäre zu erwarten, dass Kaufkraft nicht nur aus dem Gebiet „Schulstraße", sondern

auch aus anderen zentraleren Orten abgezogen und dortige zentrale Versorgungsbereiche

beeinträchtigt würden.

Aus diesem Grunde ist Einzelhandel im eingeschränkten Gewerbegebiet nicht allgemein

zulässig. Ein kategorischer Ausschluss von Einzelhandel würde jedoch ein Übermaß darstel-

len. Es gibt Betriebe, bei denen der Einzelhandel bzw. der Verkauf von Gütern an den End-

verbraucher nur einen untergeordneten Teil der betrieblichen Wertschöpfung ausmacht und

die aufgrund der anderen Betriebsvorgänge zwingend auf einen Standort im Gewerbegebiet

angewiesen sind. Sie weisen meistens auch dann, wenn größere Verkaufsflächen erreicht

werden sollten, nicht die Eigenschaften auf, die eine Sondergebietsausweisung erforderlich

werden lassen, da sie aufgrund ihrer Atypik in der Regel nicht die in § 11 Abs. 3 BauNVO

genannten Folgewirkungen mit sich bringen.

Daher kann im eingeschränkten Gewerbegebiet bestimmter Einzelhandel als Ausnahme

zugelassen werden. Eine Einzelhandelsnutzung ist unter anderem zulässig, sofern es sich

um Verkaufsstellen von Handwerksbetrieben und anderen Gewerbebetrieben handelt und

diese in unmittelbarem räumlichen und betrieblichen Zusammenhang mit einem Handwerks-

oder anderem Gewerbebetrieb stehen. Die genannten Bedingungen würden zum Beispiel

von einem Steinmetzbetrieb, der Grabsteine auch an Endverbraucher verkauft, von einer

Kfz-Werkstatt mit Gebrauchtwagenhandel oder einer Tischlerei, die auch einige auf Vorrat

produzierte Produkte verkaufen möchte, erfüllt. Auch der Verkauf von nicht selbst produzier-

ten oder selbst bearbeiteten Waren ist in dem Maße von der Festsetzung noch gedeckt,

dass die Ware dem Zweck des produzierten Produkts dienlich ist im Sinne von Zubehör-

Produkten wie z.B. Autoreifen in der Kfz-Werkstatt oder Holzpflegeprodukte in der Tischlerei.

Auch hierfür gilt, dass der Ermessensspielraum für eine Ausnahmegenehmigung dahinge-

hend beschränkt ist, dass wie oben bereits erwähnt der Verkauf dieser Waren an Endver-

braucher nur einen untergeordneten Teil der betrieblichen Wertschöpfung ausmachen darf.

Der Ausnahmetatbestand wird darüber hinaus um eine Einzelhandelskategorie erweitert.

Einzelhandelsbetriebe können auch dann als Ausnahme zugelassen werden, wenn sie im

Kernsortiment mit Kraftfahrzeugen oder Booten einschließlich Zubehör handeln, diese Artikel

ausstellen oder lagern oder wenn sie mit Werkzeugen und Gartenartikeln handeln.

Die Lage in der Nähe zur Autobahnauffahrt und im räumlichen Zusammenhang eines zu-

künftig klein strukturierten Gewerbegebiets ist ideal für Autohäuser oder ähnliches. Kraftfahr-

zeuge und Boote sowie ihr Zubehör werden zur Warengruppe des aperiodischen Bedarfs

gezählt. Im Gegensatz zu Möbelhäusern besteht kaum die Gefahr, dass sie eine zentren-

schädigende Wirkung entfalten. Dies liegt insbesondere daran, dass sie einerseits mangels

Angebot an Randsortimenten kaum Kaufkraft aus Zentren abziehen und andererseits Kun-

den in einem deutlich größeren Einzugsgebiet ansprechen. Auch Einzelhandelsbetriebe mit

den Kernwarensortimenten Werkzeuge und Gartenartikel können zugelassen werden. An-

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ders als typische Bau- und Gartenmärkte sind solche Handelsbetriebe primär auf gewerbli-

che Kunden ausgerichtet. Im Plangebiet könnte ein solcher Betriebe von der Nähe zu weit-

läufigen Gewerbegebietsflächen profitieren. Da in einem Gewerbegebiet kein großflächiger

Einzelhandel zulässig ist, kann es sich bei diesen Betrieben nur solche mit spezialisiertem

Angebot handeln. Nachteilige Auswirkungen in benachbarten zentralen Versorgungsberei-

chen sind nicht zu erwarten.

Eigenständige Lagerplätze sowie Speditions- und Logistikbetriebe und Betriebe oder

Anlagen mit Außenlagerung von Geräten, Schrottfahrzeugen, Schrott und sonstigen

Stoffen aller Art

Da eigenständige Lagerplätze, Speditions- und Logistikbetriebe sowie Betriebe oder Anlagen

mit Außenlagerung von Geräten, Schrottfahrzeugen, Schrott und sonstigen Stoffen aller Art

einen relativ hohen Anteil an Stellplatzanlagen, Betriebs- und Rangierflächen und Ladezonen

zwingend benötigen und der Betrieb für die angrenzende Wohnnutzung eine erhebliche Ver-

kehrs- und damit Lärmbelastung erzeugt, werden die gemäß § 8 Abs. 2 BauNVO im einge-

schränkten Gewerbegebiet sonst zulässigen eigenständigen Lagerplätze, Speditionsbetriebe

sowie Betriebe oder Anlagen mit Außenlagerung von Geräten, Schrottfahrzeugen, Schrott

und sonstigen Stoffen aller Art ausgeschlossen.

Tankstellen

Ebenfalls werden die sonst gemäß § 8 Abs. 2 BauNVO im Gewerbegebiet zulässigen Tank-

stellen ausgeschlossen, da auch sie für die angrenzenden Wohnnutzungen eine erhebliche

Verkehrs- und damit auch Lärmbelastung sowie Lichtimmissionen insbesondere in den

Abend- und Nachtstunden erzeugen und das Ortsbild deutlich entwerten würden.

Vergnügungsstätten

Mit dem Ausschluss der gemäß § 8 Abs. 3 BauNVO ausnahmsweise zulässigen Vergnü-

gungsstätten, hier insbesondere Spielhallen, Wettbüros sowie Vorführ- und Geschäftsräume,

deren Zweck auf Darstellungen oder auf Handlungen mit sexuellem Charakter ausgerichtet

ist, soll eine gewerbegebietstypische Fehlentwicklung, die in der Regel mit solchen Einrich-

tungen einhergeht, verhindert werden. Sie weisen ferner häufig ein gewisses Störpotenzial in

den Abend- und Nachtstunden auf und wirken in der stadtgestalterisch bedeutsamen Erdge-

schosszone negativ, da sie in der Regel keine Schaufenstergestaltung aufweisen. Da für

diese auf Publikumsverkehr angewiesenen Nutzungen bevorzugt visuell wahrnehmbare La-

gen in Frage kommen, hätte deren Ansiedlung nachteilige Folgen für das Ortsbild.

Durch den Betrieb der vorgenannten Vergnügungsstätten (zum Beispiel Spielhallen oder

Wettbüros) lassen sich in der Regel ein hoher Flächenumsatz und hohe Gewinnmargen rea-

lisieren, so dass im Vergleich zu anderen Gewerbegebietsnutzungen auch höhere Mieten

gezahlt werden können. Dies kann zu einer Verdrängung oder Nichtansiedlung der ge-

wünschten Gewerbegebietsnutzungen und letztlich zu einer Abwertung eines Gemeindeteils

führen. Der Ausschluss von Vergnügungsstätten soll auch Konflikte mit der angrenzenden

Wohnbebauung verhindern und die Wohnqualität sichern.

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Anlagen, die einen Betriebsbereich im Sinne von § 3 Abs. 5a Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) bilden oder Teil eines solchen Betriebsbereiches wären

Die Seveso-II-Richtlinie fordert in Artikel 12 die Mitgliedstaaten auf, angemessene Abstände

(Achtungsabstände) zu solchen Betrieben präventiv zu beachten und mit den Mitteln der

Raum- und Flächenplanung zu steuern, in denen gefährliche Stoffe in bestimmten Mengen

vorhanden sind (Betriebsbereiche nach Störfallverordnung). § 50 BImSchG setzt diese For-

derung in deutsches Recht um. Im Rahmen von § 50 BImSchG ist dem Schutz vor den Aus-

wirkungen von schweren Unfällen in Betriebsbereichen in der Bauleitplanung präventiv

Rechnung zu tragen. Auch in Gewerbegebieten ist eine Ansiedlung von Betrieben möglich,

die der Störfallverordnung unterliegen. Aufgrund der gegebenen Abstände des Gewerbege-

bietes zu den schutzbedürftigen Nutzungen (Wohn- und Mischgebiete, Autobahn A39) wer-

den Betriebe und Anlagen mit Betriebsbereichen nach § 3 Abs. 5a BImSchG nicht für ver-

tretbar gehalten. Im eingeschränkten Gewerbegebiet sind daher Anlagen ausgeschlossen,

die einen Betriebsbereich i.S. von § 3 Abs. 5a BImSchG bilden oder Teil eines solchen Be-

triebsbereiches wären.

Maß der baulichen Nutzung 4.2

Das Maß der baulichen Nutzung wird im eingeschränkten Gewerbegebiet durch eine Grund-

flächenzahl sowie die zulässige Gebäudehöhe (jeweils als Höchstmaß) bestimmt.

Grundflächenzahl

Für die eingeschränkten Gewerbegebiete ist eine Grundflächenzahl von 0,6 festgesetzt. Das

Maß ist den Anforderungen, die sich aus den angestrebten kleinteilig strukturierten gewerbli-

chen Nutzungen ergeben, angemessen.

Durch die festgesetzte Grundflächenzahl von 0,6 wird die gemäß § 17 Abs. 1 BauNVO in

einem eingeschränkten Gewerbegebiet zulässige bauliche Dichte nicht ausgeschöpft und

zugleich der gewachsenen Bebauungsstruktur Maschens, die nördlich der Autobahn eher

kleinteilig ist, Rechnung getragen. Sie stellt sicher, dass kein unangemessen hoher Anteil

hochbaulicher Anlagen im eingeschränkten Gewerbegebiet errichtet wird, der zu einer unver-

träglichen Beeinträchtigung des Ortsbildes führen könnte.

Da jedoch bei den geplanten Gewerbebetrieben ein großer Teil des Grundstücks, um die

Funktionsfähigkeit zu gewährleisten, für Stellplatzanlagen, Betriebs- und Rangierflächen und

Ladezonen vorgehalten werden muss, ermöglicht die Bestimmung der BauNVO (§ 19 Abs. 4

Satz 2; sog. „Kappungsgrenze“), dass durch Garagen und Stellplätze mit ihren Zufahrten,

Nebenanlagen im Sinne § 14 BauNVO sowie bauliche Anlagen unterhalb der Geländeober-

fläche die Grundflächenzahl bis maximal 0,8 überschritten werden kann und somit eine ma-

ximale Versiegelung von 80% der Grundstücksflächen möglich ist.

Gebäudehöhen

Die Kubatur der Gebäude wird im Bebauungsplan nicht durch die Festsetzung der als

Höchstmaß zulässigen Zahl der Vollgeschosse, sondern durch die als Höchstmaß zulässige

Gebäudehöhe über Normal-Null geregelt. Bei Gewerbebauten ist die Festsetzung einer als

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Höchstmaß zulässigen Zahl der Vollgeschosse zur Steuerung der Gebäudehöhe nicht ziel-

führend. Beispielsweise könnte ein zu einem Betrieb gehörendes Hochregallager formal ein-

geschossig sein, aber eine für das Ortsbild unverträglich hohe Gebäudehöhe aufweisen. Um

derartige Fallgestaltungen auszuschließen, wird für das gesamte eingeschränkte Gewerbe-

gebiet eine als Höchstmaß zulässige Gebäudehöhe über NormalNull (üNN) festgesetzt. Die

Festsetzung über NormalNull erfolgt auch, da die Festsetzung einer Gebäudehöhe über

Straßenverkehrsfläche bzw. über Gehweg nicht praktikabel ist, da einige Gebäude sehr weit

von der Straße entfernt liegen und diese somit keine geeignete Bezugsgröße mehr darstellt.

Zudem weist das Gewerbegebiet eine ausgeprägte Topographie auf.

Die als Höchstmaß zulässige Gebäudehöhe wird im eingeschränkten Gewerbegebiet nicht

einheitlich, sondern differenziert festgesetzt. Orientierend an der umgebenden Bebauung

wird das eingeschränkte Gewerbegebiet durch eine durchgehende Linie „Abgrenzung des

Maßes der Nutzung“ (sogenannte Knödellinie) in ein nördliches und ein südliches Baufeld

geteilt. Die Teilung erfolgt entlang der verlängerten hinteren Bauflucht der angrenzenden

westlichen Bebauung in einer Tiefe von ca. 45 m parallel zur Straßengrenze.

Die Festsetzung der Gebäudehöhen für den nördlichen Gebietsteil orientiert sich an der ge-

genüberliegenden Bestandsbebauung entlang der Hamburger Straße. Die Oberkante des

Gebäudes darf dort nicht über 29,90 m über Normal-Null hinausreichen. Dies entspricht für

die geplante gewerbliche Neubebauung einer Gebäudehöhe zwischen 10 m bis 11 m über

der dort vorhandenen Geländehöhe. Somit wird die Errichtung maßstabssprengender Ge-

bäude verhindert, denn es ist sichergestellt, dass ein Neubau die gegenüberliegende Be-

standsbebauung nicht überragen wird, da auch deren Oberkante bei 29,90 m über NN liegt.

Die geplante gewerbliche Bebauung wird sich somit entlang der Hamburger Straße städte-

baulich in das Ortsbild einfügen.

Da sich im näheren Umfeld der südlichen Plangebietshälfte vereinzelt vor allem eingeschos-

sige Gebäude anschließen, sollen hier nur Gebäude mit einer geringeren Gebäudehöhe rea-

lisiert werden. Hier ist eine Gebäudehöhe von 8 m als Höchstmaß festgesetzt, die sich je-

doch anders als in der nördlichen Hälfte des Gewerbegebiets auf die Geländeoberfläche

entsprechend der Bestandssituation bezieht. Angesichts des innerhalb des Plangebiets aus-

geprägten Geländegefälles um drei Meter würde die Festsetzung einer Gebäudehöhe über

Normal-Null eine sehr kleinteilige Differenzierung bei der Festsetzung der Gebäudehöhe

erforderlich machen und angesichts der bewegten Topographie dennoch ein gewisser Puffer

eingebaut werden müssen, damit ein Gebäude insgesamt und nicht nur zu Hälfte die ge-

wünschte Gebäudehöhe erreichen kann. Die Festsetzung einer Gebäudehöhe über Stra-

ßenverkehrsfläche bzw. über Gehweg ist ebenfalls nicht praktikabel, da einige Gebäude sehr

weit von der Straße entfernt liegen und diese somit keine geeignete Bezugsgröße mehr dar-

stellt. Es ist daher sinnvoller, die Gebäudehöhe auf die Geländeoberfläche zu beziehen. Um

jedoch sicherzustellen, dass sich die Gebäudehöhe auf das derzeit bestehende Geländeni-

veau bezieht bzw. um zu verhindern, dass die Gewerbeneubauten die benachbarte Be-

standsbebauung in Folge von Geländeaufhöhungen weit überragen, wird in den Bebauungs-

plan die folgende Festsetzung aufgenommen:

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Bezugspunkt für die festgesetzte Gebäudehöhe in dem Gewerbegebiet mit abweichender

Bauweise ist die niedrigste im Bereich des Gebäudes befindliche Höhenschichtlinie, die sich

aus der Planzeichnung entnehmen lässt. Liegt das Gebäude auf keiner Höhenschichtlinie,

bildet die Höhenschichtlinie den Bezugspunkt, die am dichtesten an das Gebäude heran-

reicht (vgl. textliche Festsetzungen, Teil B, Nr. 1.2.1).

Wenn folglich ein Gebäude auf der niedrigsten Höhenschichtlinie von 18 m im Westen steht,

dann könnte das Gebäude eine Höhe von 8 m über Gelände und 26 m über NN erreichen.

Wenn das Gebäude jedoch nur auf der Höhenschichtlinie von 18,5 steht, jedoch sehr dicht

an die Höhenschichtlinie von 18 m heranreicht, könnte es bis zu knapp unter 8,5 m über Ge-

lände bzw. 26,5 m über NN hoch werden. Dies ist immer noch ein Wert, der auch mit einem

eingeschossigen Einfamilienhaus mit Satteldach ohne weitere erreicht werden könnte. Somit

ist sichergestellt, dass sich hinsichtlich der Gebäudehöhe zwischen möglichen Gewerbeneu-

bauten und den nachbarlichen Wohngebäuden kein für das Ortsbild unverträglicher Maß-

stabssprung ergibt. Zudem erhält die festgesetzte Gebäudehöhe durch die ergänzende text-

liche Festsetzung das erforderliche Maß der Bestimmtheit. Sollte ein Gebäude flächenmäßig

so begrenzt sein, dass keine Höhenschichtlinie direkt im Bereich des Gebäudes liegt, so ist

als Bezugsgröße die am dichtesten zum Gebäude liegende Höhenschichtlinie als Bezugs-

größe heranzuziehen.

Bauweise 4.3

Für die Neubebauung des Polizeikommissariats und weiterer gewerblicher Nutzungen im

nördlichen Teilbereich des eingeschränkten Gewerbegebiets, welche sich in den städtebauli-

chen Kontext der Straßenrandbebauung entlang der Hamburger Straße einfügen sollen, wird

entsprechend der dort vorherrschenden ortstypischen aufgelockerten Bauweise eine offene

Bauweise festgesetzt. Somit sind die geplanten Gebäude mit seitlichem Grenzabstand zu

den Grenzen des Baugrundstücks zu errichten. Zudem ist die Länge eines Gebäudekörpers

auf 50 m beschränkt.

In dem südlichen Teilbereich des eingeschränkten Gewerbegebiets wird eine abweichende

Bauweise festgesetzt. Die Festsetzung einer abweichenden Bauweise ist erforderlich, da

weder mit einer offenen, noch geschlossenen Bauweise eine Bebauung gesichert werden

könnte, die alle Belange ausgewogen berücksichtigt. Eine geschlossene Bauweise wird nicht

gewünscht, da sie im Widerspruch zu den örtlichen Gegebenheiten stehen würde. Der um-

gebende Ortsteil ist fast durchgehend von einer offenen Bauweise, bei der seitliche Grenz-

abstände eingehalten werden, geprägt. Bei einer Festsetzung einer offenen Bauweise dürf-

ten jedoch die Gebäude gemäß § 22 Abs. 2 BauNVO jedoch nicht länger als 50 m werden.

Im südlichen Bereich des eingeschränkten Gewerbegebiets, der für das Ortsbild entlang der

Hamburger Straße nicht mehr prägend ist, besteht jedoch kein Erfordernis auf eine derartige

Beschränkung der Gebäudekubaturen. Die Entwicklungsmöglichkeiten für Gewerbebetriebe

wären somit durch die Festsetzung einer offenen Bauweise unangemessen eingeschränkt.

Daher soll eine abweichende Bauweise für das südliche eingeschränkte Gewerbegebiet wie

folgt festgesetzt werden:

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Die abweichende Bauweise entspricht der offenen Bauweise nach § 22 Abs. 2 BauNVO,

jedoch ist die Längenbeschränkung aufgehoben.

Durch diese Festsetzung wird sichergestellt, dass Gebäude ihren seitlichen Grenzabstand

einhalten müssen. Zugleich besteht aber die Möglichkeit, Gebäude mit einer Fassadenlänge

von über 50 m zu bauen.

Überbaubare Grundstücksfläche 4.4

Die überbaubare Grundstücksfläche des Plangebietes wird durch die Festsetzung von Bau-

grenzen bestimmt.

Durch die Ausweisung der nördlichen Baugrenze wird sichergestellt, dass die geplante Be-

bauung die ortstypische Bebauungsstruktur bewahrt, indem sie im gleichen Maß wie die

westlich angrenzenden Gebäude von der Hamburger Straße zurückbleibt, so dass eine ein-

heitliche Bauflucht entsteht.

Die östliche und südliche Begrenzung der überbaubaren Grundstücksflächen resultiert ent-

lang der übergeordneten Verkehrsadern auf den dort bestehenden Einschränkungen durch

die Straßengesetze von Bund und Land (vgl. Abschnitt 7, Nachrichtliche Übernahmen).

Im südwestlichen Plangebiet, dort wo Wohnbebauung direkt an den Geltungsbereich an-

schließt, wird aus nachbarschaftsschützenden Gründen die Baugrenze mit einem Abstand

von 7 m zur Grundstücksgrenze festgesetzt. Durch diesen Mindestabstand soll eine erdrü-

ckende Wirkung durch großvolumige (wenn auch nicht besonders hohe) Gewerbegebäude

und eine übermäßige Verschattung der nordwestlich und westlich an das eingeschränkte

Gewerbegebiet angrenzenden Wohngrundstücke vermieden werden.

Im nordwestlichen Plangebiet rückt die Baugrenze zur Erhaltung und Entwicklung des

Baumbestandes entlang der Grundstücksgrenze sowie aufgrund der geplanten Zufahrt des

eingeschränkten Gewerbegebietes auf die Hamburger Straße um einen Abstand von 9,5 m

zur Außenkante der Baum-Wurzelschutzzonen in östliche Richtung ab.

Ausschluss von Nebenanlagen 4.5

Westlich des Ackerflurstücks 18/12 bestehen 3 Bäume auf dem Nachbarflurstück 17/6, die

das Plangebiet mit etwa der Hälfte ihrer Baumkronen deutlich überlagern. Diese Bäume sind

ortsbildprägend und sollen erhalten bleiben. Um diesen Erhalt nicht zu gefährden, sind zum

Schutz der Bäume in deren Kronenbereich Nebenanlagen, Stellplätze und Zufahrten unzu-

lässig (siehe auch Ziffer 4.9 – Erhaltung von Bäumen).

Straßenverkehrsflächen 4.6

Erschließungsplanung und Festsetzung der Straßenverkehrsfläche

Eine genaue Abschätzung, wieviel zusätzlicher Kfz-Verkehr durch das geplante Gewerbege-

biet erzeugt wird, ist nicht möglich, da die zukünftigen Nutzer des Gebiets bis auf das konkret

geplante Polizeikommissariat noch nicht bekannt sind. Durch das Polizeikommissariat wird

kein nennenswerter Neuverkehr in den maßgebenden Spitzenstunden erzeugt. Es kann

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pauschal ein Neuverkehr von 200 Kfz/24h (Berufsverkehr, Dienst- und Kundenwege) ange-

nommen werden, wovon jeweils 10 % auf die maßgebenden Spitzenstunden entfallen. Ob

die übrigen Flächen durch mehr oder weniger stark verkehrsinduzierend wirkende Betriebe

und Nutzungen belegt werden, kann nicht vorhergesagt werden.

Bereits in der Bestandssituation weist der Knotenpunkt Hamburger Straße / Horster Land-

straße / Winsener Straße eine hohe Belastung auf. In der morgendlichen Spitzenstunde

kann der Verkehrsablauf insgesamt als mindestens ausreichend charakterisiert werden.

„Entlang der K 10 zeigen sich zwar zum Teil längere Rückstaus während der Rotzeit (Zufahrt

Winsener Straße), diese werden aber in der Regel während der nächsten Freigabezeit ab-

gebaut. Bei einem Abstand von über 400 m bis zum nächsten Knotenpunkt sind die Rück-

staulängen als unkritisch zu bewerten. Ein Reststau nach Ende der Freigabezeit ist nur sel-

ten zu beobachten. Auch die Rückstaulängen in der Hamburger Straße können insgesamt

als akzeptabel bezeichnet werden. Der Rückstau erreicht zum Teil eine Länge bis in Höhe

der Fußgänger-Lichtsignalanlage Eichenallee (ca. 50 bis 60 m).“ (aus: Gutachterliche Ein-

schätzung zur Verkehrserschließung des geplanten Gewerbegebiets vom März 2015).

In der Spitzenstunde am Nachmittag ist der Verkehrsablauf von einer augenscheinlich

schlechteren Verkehrsqualität gekennzeichnet. „In der Winsener Straße sind Rückstaulän-

gen von zum Teil über 100 m zu beobachten, die aber auch hier als unkritisch zu bewerten

sind. Auch in der Hamburger Straße sind Rückstaulängen zu beobachten, die zeitweise die

Einmündung Schulstraße erreichen (ca. 100 m). Insbesondere der Verkehrsablauf an der

Einmündung Eichenallee ist durch den Rückstau in der Hamburger Straße beeinträchtigt. Die

Auswirkungen des Rückstaus auf die vergleichsweise hoch belastete Einmündung Schul-

straße sind hingegen in der Regel vergleichsweise gering.“ (aus: Gutachterliche Einschät-

zung zur Verkehrserschließung des geplanten Gewerbegebiets vom März 2015). Das ge-

plante Gewerbegebiet liegt jedoch auf Höhe des Rückstaubereichs der Lichtsignalanlage.

Der aus dem geplanten Polizeikommissariat resultierende zusätzliche Verkehr kann gerade

noch innerhalb der bestehenden Verkehrsflächen abgewickelt werden. Jede weitere Ver-

kehrszunahme dort verstärkt unmittelbar die Rückstausituationen in der Hamburger Straße.

Im Zuge der Ansiedlung weiterer Nutzungen innerhalb des Plangebiets über das Polizei-

kommissariat hinaus, soll daher die Hamburger Straße im Einmündungsbereich zur Kreis-

straße aufgeweitet werden, um getrennte Fahrstreifen für Rechts- und Linksabbieger zu

schaffen (Variante 1a) und somit die Verkehrssicherheit wieder zu gewährleisten. Dies ist im

städtebaulichen Vertrag und Erschließungsvertrag mit dem Vorhabenträger vereinbart, so

dass im Zuge der Verwirklichung entsprechende Maßnahmen ausgearbeitet werden müs-

sen. Die Vorentwurfsplanung kann der Abbildung auf der folgenden Seite entnommen wer-

den.

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Zw.-EicheStamm-Ø = 0,30 mKronen-Ø = 10,0 m

Bushaltestellenhaus

LindeStamm-Ø = 0,25 mKronen-Ø = 6,0 m

AmpelSc hild

Kabel pf eiler

KabelpfeilerSchild

Schild

Goss e, 2reihig

HB

Goss e, 2reihigHB

HB G

oss

e,

2reihig

Wabenpf las ter, grau

Betonpf laster , grau

Rechteckpflas ter, grau

Rec htec kpflas ter, grau

Rec htec kpflas ter, rot

Ra

se

nbord

Ra

se

nbord

Ras enbord

Ras enbord

TB

16.92

16.3816.34

16. 37

16.4916.50 16. 59

16. 60 16.63

17.02

16.78

17.81

18.00

18.36

18. 74

19.26

18.51

18. 36

18. 42

18. 64

18.94

19.3719. 48

19.22

18.94

18.69

18.50

18.51

18.62

18.73

18.55

17.98

18.38

18.84

19.00

18. 85

18. 72

18. 82

18. 93

19.30

19. 66

19.56

19.30

19.13

19. 08

19.11

19. 19

19.09

18.93

19. 18

19.24

19.29

19.42

19.60

19. 94

20. 28

20.55

20.08

19.70

19.42

19. 16

19. 00

18.84

18.60

18.68

18. 46

17.69

17.68

17.77

18. 00

18. 0918.8618.93

19. 16

18.85 18.49

18.42

18.97

18.9719.01

19.31

19.46

19.32

18.97

19. 09

19. 39

19. 58

19. 4519.6619.86

19.96

19. 75

19.97

20. 19

20.4720. 40

20.40

20. 8620. 93

20. 88

17.65

17.70

17. 69

17. 64

17.63

17.63

17.65

17.66

17.65

17. 64

17.6617.67

17.66

17.59

17.52

17. 34

17. 31

17. 53

17. 56

17. 46

17. 34

17.28

17.41

16. 51

16.73

16. 88

16.85

16.98

0.87

17. 51

17.61

17.74

17. 69

17.60

17.62

17.56

17.92

18. 72

18. 56

18.44

18. 37

18. 29

18. 22

18.15

18.12

18.05

18. 00

17.96

17.92

17.75

17.64

17. 51

17. 40

17.34

17.29

17.22

17. 2317. 2117.23

17.2217. 2517.24

17. 1517.11

17.09

17.0216. 96

16.91

16.6216. 42

16.2416.24

16. 26

16.91

F us sweg (Betonpflas ter)

Gosse (Beton)

Gosse, 2reihig

Gos

se,

3re

ihig

RB

RB

HB

HB

HB

Schaltsch ränke

RB

F ussweg (Betonpflas ter)

HB

HBHB

HB

Wabenpf las ter, grau

Bushaltestellenhaus

RB

RB

RB

LindeStamm-Ø = 0,20 mKronen-Ø = 5,0 m

LindeStamm-Ø = 0,20 mKronen-Ø = 5,0 m

LindeStamm-Ø = 0,20 mKronen-Ø = 5,0 m

LindeStamm-Ø = 0,20 mKronen-Ø = 5,0 m

LindeStamm-Ø = 0,20 mKronen-Ø = 5,0 m

LindeStamm-Ø = 0,20 mKronen-Ø = 5,0 m

EicheStamm-Ø = 0,20 mKronen-Ø = 5,0 m

Gos

se

,3re

ihig

Gosse, 2reihig

LindeStamm-Ø = 0,20 mKronen-Ø = 5,0 m

LindeStamm-Ø = 0,20 mKronen-Ø = 5,0 m

LindeStamm-Ø = 0,20 mKronen-Ø = 5,0 m

LindeStamm-Ø = 0,20 mKronen-Ø = 5,0 m

Schaltschrank

EicheStamm-Ø = 0,30 mKronen-Ø = 6,0 m

EicheStamm-Ø = 0,20 mKronen-Ø = 5,0 m

ZierobstStamm-Ø = 0,15 mKronen-Ø = 4,0 mEiche

Stamm-Ø = 0,17 mKronen-Ø = 4,0 m

Ampel

TB

TB

HB

HB

HB

HB

Schaltschrank

Schaltschrank

EicheStamm-Ø = 0,20 mKronen-Ø = 5,0 m

EicheStamm-Ø = 0,20 mKronen-Ø = 6,0 m

ZierobstStamm-Ø = 0,17 mKronen-Ø = 5,0 m

ZierobstStamm-Ø = 0,05 mKronen-Ø = 2,0 m

ZierobstStamm-Ø = 0,14 mKronen-Ø = 4,0 m

ZierobstStamm-Ø = 0,20 mKronen-Ø = 5,0 m

ZierobstStamm-Ø = 0,18 mKronen-Ø = 3,0 m

OK = 17 .96

17. 14

OK = 17.78

17.24

Blut-BucheStamm-Ø = 0,40 mKronen-Ø = 12,0 m

BirkeStamm-Ø = 0,30 mKronen-Ø = 8,0 m

BucheStamm-Ø = 0,80 mKronen-Ø = 16,0 m

G artenhaus

Gartenhaus

Carport Sc huppen

19.40

20.00

20.38

19.58

19. 18

18. 85

18.71

18. 48

18.28

18.10

18.03

17.99

17.90

17. 84

17. 77

17.95

17.99

18.02

18.05

18.0418.0518. 07

18.09

18.06

18. 06

18.06

18.02

18.01

17. 97

17. 93

17. 87

17.82

17.13

17.25

17.37

17. 56

17.65

17.74

17. 78

17. 50

17. 49

17. 73

17. 81 Bet onpf laster , grau

18.54

17. 65

17.54

P flanzs teinmauer

P flanzs teinmauer

16. 85

OK = 17.56

16.96 16.96

16.85 16.84

17.21

16.57

16.65

16.74

16.68

16.86

16.9316.92

16. 88

16.80 16. 8116.82

16.81

16.78

16.8416.90

16. 94

16. 90

16.84 16.72

16.65

16. 89

16. 98

17. 08

17.0517.08

17.05

17. 03 17. 16

17.27

17.18

17. 03

17.06

17.25

17.33

17. 37

17.36

17.36

17.37

17.34

17. 06

17.2317.27

17.33

17. 40

17.39

17.40

17. 35

17.11

17.24

17.4017. 42

17. 40

17. 39

Ampel

Kabelschacht

Ampel

Kabelsc hacht

Schild

Ampel

Kabelsc hacht

Kabelschacht

Ampel

Kabelschacht

Weihnachtsbaumplantage

Weihnac ht s baumplantage

Ack er

Betonpf laster, grau

Zufa

hrt

Betonpf laster, rot-bunt

Betonpf laster, rot-bunt

1

1

2A

11A

4B

4A

13

15

3

15C

15B

15A

11

11

1

2A

11A

4B

4A

13

15

3

15C

15B

15A

11

1

LSA-Steuerung anpassen

Anschließen an Bestand

Anschließen an Bestand

Markierung Bestand

nachrichtlich dargestellt

Markierung Bestand

nachrichtlich dargestellt

Markierung Bestand

nachrichtlich dargestellt

keine Veränderungen

in den Zufahrten der K 10

Vorabzug

765x420

Bebauungsplan Maschen 57 - äußere VerkehrserschließungSeevetal - Maschen

2016

Bauvorhaben:

Plan Nr.:

Plangröße:

Maßstab:Planungsphase:

Az.: Produktkonto: Rechnungsjahr:

Planbezeichnung:

1 : 500

1Lageplan

Variante 12

Kirchstraße 1121218 SeevetalTel.: 04105/ 55-2327 E-Mail: ... [email protected]

Geprüft

Bearbeitet

Datum

16.08.2016Grabau

16.08.2016Schubert

Name / Kürzel

Hasselbrookstraße 33

22089 Hamburg

Tel: 040 - 25 19 57- 0

E-Mail: [email protected]

GF

Fahrstreifen mit Gosse

Straßennebenflächen

Zeichenerklärung

Planung

gemeinsamer Geh- und Radweg

Sonstiges

Hochbord

Hochbord, abgesenkt

gepl. Baum / vorh. Baum / zu fällender Baum

freizuhaltendes Sichtfeld (für Radfahrer)

Kfz-Signalgeber

Mast mit Ausleger

kombinierter

Fg-Rad-Signalgeber

Planung

Mast

Kfz-Signalgeber

Mast mit Ausleger

Bestand

Mast

Änderungen und ErgänzungenIndex GeprüftBearbeitet Datum

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Die auf der vorangegangenen Seite abgebildete Maßnahme zu Verbesserung des Verkehrs-

flusses kann innerhalb der bestehenden und im Bebauungsplan planungsrechtlich gesicher-

ten Straßenverkehrsfläche realisiert werden. Im Hinblick auf die begrenzte Leistungsfähigkeit

des Knotenpunktes Hamburger Straße / Horster Landstraße / Winsener Straße scheidet eine

Erschließung des geplanten Gewerbegebiets über die Kreisstraße aus. „Aufgrund der hohen

Verkehrsstärken entlang der K 10 müsste diese Anbindung“ zwingend „signalisiert und mit

der vorhandenen Lichtsignalanlage am Knotenpunkt mit der Hamburger Straße“ und Horster

Landstraße (K 10) / Unner de Bult (K 79) „koordiniert werden. Zudem ist zu beachten, dass

durch die Anbindung des Gewerbegebiets an die K 10 vergleichsweise geringe Knotenpunkt-

abstände entstehen würden.“ (aus: Gutachterliche Einschätzung zur Verkehrserschließung

des geplanten Gewerbegebiets vom März 2015).

Die Anbindung des Gewerbegebiets muss daher über die Hamburger Straße erfolgen. Hier

bietet sich insbesondere eine Anbindung auf Höhe der Schulstraße an, da so ein größtmögli-

cher Abstand zum Knotenpunkt Hamburger Straße / Horster Landstraße / Winsener Straße

erreicht und die im Plangebiet befindliche Bushaltestelle erhalten werden kann. Um sicher-

zustellen, dass die Zufahrt zum Gewerbegebiet nur an dieser aus verkehrlicher Sicht best-

möglichen Ort erfolgt, wurden die übrigen Übergänge des Gewerbegebietes zur Straßenver-

kehrsfläche entlang der Hamburger Straße und Horster Landstraße als Bereiche ohne Ein-

und Ausfahrt festgesetzt.

Da alle vom Gewerbegebiet umfassten Grundstücke einem Eigentümer gehören, soll die

innere Erschließung im Zuge der Veräußerung der Grundstücksflächen geregelt werden. Auf

eine Ausweisung von öffentlichen Straßenverkehrsflächen im Bereich des eingeschränkten

Gewerbegebiets wird daher verzichtet.

Geh- und Fahrrechte / Geh-, Fahr- und Leitungsrechte 4.7

Der Wasserbeschaffungsverband Harburg unterhält in der Horster Landstraße und in der

Hamburger Straße bis zur Einmündung Schulstraße eine Graugussleitung DN 200 aus dem

Jahr 1959. Die Erneuerung dieser Leitung war mittelfristig bereits vorgesehen. Aufgrund der

aktuellen Bauleitplanung soll die Erneuerung vorgezogen werden. Die Leitungskreuzung der

BAB 39 auf der westlichen Seite der Hoster Landstraße soll in diesem Zuge ebenfalls erneu-

ert werden. Wegen der örtlichen Gegebenheiten wird die neue Leitungstrasse innerhalb der

Bauverbotszonen über das Flurstück 18/12 verlaufen müssen.

Eine Erneuerung der Leitungskreuzung ausschließlich im öffentlichen Bereich ist nicht mög-

lich, weil dazu die Horizontalspülbohrung unter der Gründung des Brückenbauwerks BW ML

1 hergestellt werden müsste. Geplant ist daher die Erneuerung der Leitungskreuzung in ei-

nem ausreichenden Abstand westlich des Brückenbauwerks. Die neue Trinkwasserleitung

wird auf einer Länge von ca. 22 m auf dem Flurstück verlaufen. Für die Leitung wird ein

Schutzstreifen von 1,5 m links und rechts der Leitungsachse benötigt. Auf dem Flurstück

müssen ein Betonschacht als Entleerungsschacht und ein Entlüftungsventil gesetzt werden.

Das in der Planzeichnung im südöstlichen Bereich des Gewerbegebiets festgesetzte Geh-,

Fahr- und Leitungsrecht ist somit erforderlich, damit der Leitungsträger die Leitung erneuern

und die Wasserversorgung dauerhaft im Interesse des Allgemeinwohls gewährleisten kann.

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Zur Konkretisierung des Geh-, Fahr- und Leitungsrechts trifft der Bebauungsplan die folgen-

de Festsetzung:

Das festgesetzte Geh-, Fahr- und Leitungsrecht umfasst die Befugnis des Leitungsträgers

nach Vereinbarung mit dem Grundeigentümer unterirdische Leitungen herzustellen und zu

unterhalten. Das Leitungsrecht ist von Überbauung und festen Anlagen freizuhalten. Begüns-

tigte ist der Wasserbeschaffungsverband Harburg.

Werbeanlagen 4.8

Aufgrund des besonderen Standortes entlang der Hauptverkehrszüge in Maschen (Hambur-

ger Straße und Horster Landstraße) sowie der BAB 39 und der erhöhten Lage gegenüber

diesen Straßen werden zukünftig die folgenden Anforderungen an die Werbeanlagen ge-

stellt:

Anlagen für die Außenwerbung sind ausschließlich als Eigenwerbung an der Stätte der Leis-

tung zulässig.

Anlagen für die Außenwerbung sind nur auf den Außenwänden der Hauptgebäude und un-

terhalb der Traufe zulässig.

Darüber hinaus sind im Bereich der Grundstückszufahrt Anlagen für die Außenwerbung bis

zu einer maximalen Größe von 3 m2 zulässig.

Bei selbstleuchtenden, hinterleuchteten oder angeleuchteten Werbeanlagen ist wechselndes

Licht jeder Art sowie Lichterketten jeder Art unzulässig. Dieser Ausschluss gilt über die Wer-

beanlagen hinaus für sämtliche Gebäudeflächen sowie sämtliche sonstige bauliche Anlagen.

Mit den Regelungen sollen sich diese Anlagen in Hinblick auf ihre Größe den Gebäuden un-

terordnen und in Hinblick auf die von ihr ausgehenden Lichtemissionen keine unverträglichen

Belastungen für die benachbarte Wohnnutzung mit sich bringen und in das Umfeld einfügen.

Ferner soll durch diese Regelungen eine Beeinträchtigung der Sicherheit und Leichtigkeit

des Verkehrs auf den Verkehrsstraßen durch Lichtblendungen unterbunden werden.

Werbeanlagen, deren Angebot nicht vor Ort besteht, sind nicht zulässig, um eine ortsbild-

schädliche Häufung von Werbeanlagen im Plangebiet zu vermeiden.

Grünordnerische Festsetzungen 4.9

Erhaltung von Bäumen

Das festgesetzte eingeschränkte Gewerbegebiet wird am Nordwestrand im Bereich der Zu-

fahrt von den Baumkronen der grenznah bzw. grenzständig auf privatem Nachbargrund ste-

henden Bäume überschirmt. Es handelt sich (von Süden nach Norden betrachtet) um eine

Birke, eine besonders erhaltenswerte Blut-Buche und eine ebenfalls besonders erhaltens-

werte mächtige Rot-Buche. Um diese drei Bäume dauerhaft zu erhalten, wird ergänzend zu

der planzeichnerischen Festsetzung des Ausschlusses von Nebenanlagen, Stellplätzen und

Zufahrten hinaus (siehe Ziffer 4.5) die folgende textliche Festsetzung getroffen:

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24

Fur die in der Planzeichnung auf dem benachbarten Flurstuck 17/6 aus Flur 10 dicht an der

nordwestlichen Plangebietsgrenze gekennzeichneten drei Bäume gilt: unter der jeweiligen

das Plangebiet uberlagernden Baumkrone zuzuglich 1,5 m Wurzelschutzraum sind Gelän-

deaufhöhungen und Abgrabungen sowie Ablagerungen unzulässig.

Die Festsetzung bezieht sich auf die jeweils aufgemessene Baumkrone und den Wurzel-

schutzraum, der nach der DIN 18920 bei der gegebenen Wuchsform mit pauschal 1,50 m

Radius zuzüglich zum Baumkronen-Radius anzusetzen ist. Damit wird vermieden, dass die-

se Fläche unter dem Baum überbaut, unterbaut, versiegelt, abgegraben oder aufgeschüttet

wird, was in allen Fällen negative Auswirkungen auf den Wurzelraum nach sich ziehen und

damit den dauerhaften Erhalt insbesondere der demgegenüber hochempfindlichen Baumart

Buche in Frage stellen würde. Um den derzeit mit Weihnachtsbäumen bepflanzten Boden im

Wurzelraum der Bäume optimal zu begrünen, ist nach der Rodung der Fichten eine Ansaat

mit Landschaftsrasen mit oder ohne Beimengung autochtoner (standortheimischer) Kräuter-

samen vorzunehmen.

Anpflanzung von Einzelbäumen, Ersatz bei Abgang

Entlang der Westseite der Horster Landstraße wird in der Planzeichnung ein Anpflanzungs-

gebot für 7 Bäume in der Reihe festgesetzt. Hinsichtlich der zu verwendenden Baumart und

näherer Regelungen zu den Pflanzstandorten wird die folgende Festsetzung getroffen:

Für die in der Planzeichnung festgesetzten anzupflanzenden Bäume gilt: Es sind 7 Berg-

Ahorn (Acer pseudoplatanus) mit einem gleichmäßigen Abstand von 15 m in der Reihe und

von mindestens 2,5 m zu der angrenzenden Straßenverkehrsfläche anzupflanzen und dau-

erhaft zu erhalten. Die Bäume müssen einen Stammumfang von mindestens 20 cm aufwei-

sen und der Kronenansatz muss mindestens 2,5 m betragen, jeweils in 1 m über dem Erd-

boden gemessen. Die Pflanzfläche pro anzupflanzenden Baum beträgt mindestens 12 m2

und darf eine Breite von 2 m nicht unterschreiten. Abgänge sind im Verhältnis 1:1 durch die

gleiche Baumart zu ersetzen.

Die anzupflanzende Baumart Berg-Ahorn entspricht der überwiegend vorhandenen Baumart

Ahorn auf der gegenüberliegenden Straßenseite, so dass damit ein Allee-Charakter aus

gleichartigen Bäumen geschaffen wird. Der Pflanzabstand von 15 m in der Reihe stellt aus-

reichend Entwicklungsmöglichkeit für die großkronig wachsende Baumart Berg-Ahorn sicher

und die Gleichmäßigkeit der Pflanzabstände in der Reihe unterstützt den angestrebten Allee-

Charakter. Die mit mindestens 20 cm Stammumfang festgesetzte Pflanzqualität gewährleis-

tet, dass diese in der Baumschule als 4 mal verpflanzte Hochstämme aus extra weitem

Stand für den Straßenraum gezogenen Bäume bereits einen Kronenansatz von mindestens

2,50 m über Gelände aufweisen und dass sich in absehbarer Zeit bereits wirksames Grünvo-

lumen mit Funktionen für das Lokalklima, die Tierwelt und das Landschafts- bzw. Ortsbild

entwickeln kann. Aus Gründen der Verkehrssicherheit und um zu vermeiden, dass Straßen-

bzw. Wegebeläge durch stammnahe Starkwurzel angehoben werden, muss der Pflanzab-

stand zu diesen angrenzenden Flächen mindestens 2,50 m betragen. Um die Standort- und

damit die dauerhaften Wuchsbedingungen der anzupflanzenden Bäume möglichst optimal zu

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25

gestalten, darf die offen zu haltende Pflanzfläche (Fachbegriff: Baumscheibe) nicht weniger

als 12 m2 betragen und eine Breite von 2 m nicht unterschreiten. Bei Abgang eines Baumes

ist dieser mit der gleichen Baumart, an gleicher Stelle und in der vorgegebenen Mindest-

Pflanzqualität zu ersetzen. Mit dem Anpflanzungsgebot kann außerdem der Ersatz für die im

Bereich der Gewerbezufahrt Hamburger Straße baubedingt entfallende jüngere Straßenlinde

sowie für die ebenfalls baubedingt voraussichtlich entfallende 3-stämmige Stiel-Eiche auf der

Böschung direkt östlich der festgesetzten Gewerbefläche bereit gestellt werden.

Immissionsschutz 4.10

Gewerbelärm

Der Bebauungsplan schafft in der Nachbarschaft einer vorhandenen Wohnnutzung die pla-

nungsrechtlichen Voraussetzungen für den Neubau eines Polizeikommissariats sowie die

Neuansiedlung gewerblicher Nutzungen. Mit gewerblichen Nutzungen gehen in der Regel

Emissionen einher.

Der Bebauungsplan muss die Gewerbelärmproblematik durch in ihm enthaltene Regelungen

bewältigen. Mit dem Ziel der Konfliktbewältigung sollen im Bebauungsplan durch die Fest-

setzung von Emissionskontingenten nach DIN 45691 unverträglichen Lärmbelastungen aus-

geschlossen werden. Ein Immissionskonflikt wäre dann nicht zu erwarten, wenn die Emissi-

onskontingente so festgesetzt wird, dass die Immissionsrichtwerte der TA Lärm für Mischge-

biete in der westlichen Nachbarschaft eingehalten werden.

Die nachfolgenden Festsetzungen beziehen sich dabei auf drei Teilflächen innerhalb des

Baugebiets, deren Lage mit Hilfe einer Nebenzeichnung (siehe auch Planzeichnung) un-

missverständlich verdeutlicht wird:

Im eingeschränkten Gewerbegebiet sind solche Betriebe und Anlagen zulässig, deren Ge-

räusche nachts (22:00 – 6:00 Uhr) die in der folgenden Tabelle angegebenen Emissionskon-

tingente LEK nach DIN 45691, Ausgabe 2006 nicht überschreiten:

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26

Abbildung: Erläuternde Nebenzeichnung innerhalb der Planzeichnung

Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Nds. Vermessungs- und Katasterverwaltung. Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) © 2016

Die Prüfung der Einhaltung der Emissionskontingente erfolgt nach DIN 45691: 2006-12, Ab-

schnitt 5. Die Einhaltung der oben festgesetzten Werte ist im Zuge des jeweiligen Genehmi-

gungsverfahrens nachzuweisen. Die Norm DIN 45691 (Bezugsquelle: Beuth-Verlag GmbH,

Berlin) wird im Rathausgebäude der Gemeinde Seevetal hinterlegt und ist für die Öffentlich-

keit zu den üblichen Öffnungszeiten einsehbar.

Lichtemissionen durch Werbeanlagen

Von beleuchteten Werbeanlagen können Lichtimmissionen ausgehen. Mit den Regelungen

des § 50 Niedersächsiche Bauordnung (NBauO) kann teilweise auf die Größe, Häufung,

Betriebsweise und Lichtstärke Einfluss genommen werden. Ergänzend dazu werden, wie in

Kap. 4.8. - Werbeanlagen näher erläutert, weitergehende Regelungen für das geplante Ge-

werbegebiet auf Ebene des Bebauungsplans getroffen.

5 Ver- und Entsorgung

Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Energie u. Telekommunikation 5.1

Das Plangebiet soll an die zentralen Ver- und Entsorgungseinrichtungen der Gemeinde, des

Landkreises bzw. der zuständigen Ver- und Entsorger (Wasser, Abwasser, Energie, Tele-

kommunikation usw.) angeschlossen werden.

Eine Gasversorgung liegt nicht auf der Gewerbegebietsfläche. Dies kann aber nach Bean-

tragung von der Hamburger Straße versorgt werden.

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Je nach Teilung der Fläche ist eine Erweiterung des Schmutzwasserkanals in der Hambur-

ger Straße und in der Horster Landstraße um bis zu 230 m erforderlich. Die Geländehöhen

lassen die Verlegung eines Freigefällekanals zu. Da keine Anzahl der Vollgeschosse festge-

setzt wird, berechnet sich die Anzahl der Vollgeschosse nach § 4 Abs. 4 b) Abwasserabga-

bensatzung. Demnach gilt als Zahl der Vollgeschosse die durch 3,5 geteilte höchstzulässige

Gebäudehöhe.

Oberflächenentwässerung 5.2

Im Rahmen des Bebauungsplanvorentwurfes wurde für das Plangebiet ein Oberflächenent-

wässerungskonzept erstellt, da das Gebiet in das Gesamtentwässerungskonzept bzw. die

Generalentwässerungsplanung von Maschen entsprechend einzubinden ist.

„Gemäß Generalentwässerungsplanung von Maschen sollte das Gebiet „Sonnenblumenfeld“

ursprünglich an einen neu geplanten Regenwasser (RW)-Kanal DN 1100 in der Hamburger

Straße angeschlossen werden, mit Vorflut in ein neu herzustellendes Regenrückhaltebecken

(RRB) mit der Bezeichnung „Im Ahler“.

Da das neue RRB „Im Ahler“ mit dem neuen Entwässerungskanal in der Hamburger Straße

nicht zeitnah umgesetzt werden kann, ist ein Anschluss des Gebiets an den ebenfalls neu

herzustellenden RW-Kanal in der Eichenallee vorgesehen.

Die Planungen für den neuen RW-Kanal in der Eichenallee sind soweit fortgeschritten, dass

der Kanal in naher Zukunft gebaut werden kann. Bis der Kanal jedoch betriebsbereit herge-

stellt ist, muss eine Übergangslösung zur Oberflächenentwässerung des Grundstücks und

des 1. Bauabschnitts (Polizeikommissariat) gefunden werden.

Da das vorhandene RW-Kanalnetz in der Hamburger Straße hydraulisch an seiner Belas-

tungsgrenze steht, ist übergangsweise nur der bereits jetzt zufließende natürliche Abfluss

der unbefestigten Grundstücksfläche verkraftbar. Aus diesem Grund umfasst die Übergangs-

lösung die Errichtung eines provisorischen Regenrückhaltebeckens (RRB) auf dem Grund-

stück mit einem gedrosselten Oberflächenwasseranschluss an den vorhandenen RW-Kanal

in der Hamburger Straße.“ Gemäß der „hydraulischen Berechnung ist ein Becken mit einem

Rückhaltevolumen von 175 m3 erforderlich. Alternativ zum RRB und dem Drosselanschluss

an den vorhandenen RW-Kanal kann auch ein Versickerungsbecken“ realisiert werden,

wenn versickerungsfähige Sande im Untergrund anstehen. „Dazu wird der Bauherr im weite-

ren Verfahren eine Bodenuntersuchung veranlassen.“ (aus: Oberflächenentwässerungskon-

zept: Ingenieurbüro für Bauwesen Ohlenroth & Brunckhorst GmbH, März 2016).

Das Becken ist als zur Ableitung von Abwasser dienenden Nebenanlage gemäß § 14 Abs. 2

BauNVO ausnahmsweise zulässig und bedarf der Genehmigung der Unteren Wasserbehör-

de.

„Das Becken wird entsprechend dem topographischen Geländeniveau östlich des geplanten

Polizeikommissariats angeordnet. Inwiefern eine Schwimmstoffrückhaltung bei dem proviso-

rischen Becken vorgeschaltet werden muss, ist im Zuge der weiteren Planung mit der Abtei-

lung Boden, Luft, Wasser des Landkreises Harburg abzustimmen.

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28

Bis neben dem Polizeikommissariat weitere Grundstücksbereiche erschlossen werden, sollte

der neue RW-Kanal in der Eichenallee hergestellt sein. Dann kann auch das provisorische

Becken zurückgebaut bzw. zugeschüttet werden und das Oberflächenwasser des Gebietes

kann ohne Rückhaltung an den neuen RW-Kanal angeschlossen werden.“ (aus: Oberflä-

chenentwässerungskonzept: Ingenieurbüro für Bauwesen Ohlenroth & Brunckhorst GmbH,

März 2016).

Bodendenkmale 5.3

Nach gegenwärtigem Kenntnisstand sind im Bereich des Vorhabens keine Bodendenkmale

bekannt, doch können jederzeit archäologische Fundstellen (§ 14 NDSchG) entdeckt wer-

den. Deshalb wird darauf hingewiesen, dass bei Erdarbeiten entdeckte archäologische Fun-

de und Befunde umgehend an die zuständige Untere Denkmalschutzbehörde des Landkrei-

ses Harburg oder die Abteilung Bodendenkmalpflege des Helms-Museums zu melden sind,

damit eine fachgerechte Dokumentation der Fundstelle und Bergung der Funde gewährleis-

tet ist. Der Fund oder die Fundstelle ist bis zum Eintreffen der Behörde in unverändertem

Zustand zu sichern.

Altlasten, Altablagerungen, Kampfmittel 5.4

Nach gegenwärtigem Kenntnisstand sind im Gebiet keine Altlasten, Altablagerungen sowie

Kampfmittel bekannt. Bei Bau- und Erdarbeiten ist die Untere Bodenschutzbehörde (Land-

kreis Harburg) zu informieren, wenn Hinweise auf Altablagerungen gefunden werden.

Das Plangebiet befindet sich innerhalb des ehemaligen Erdölfeldes Meckelfeld der Winters-

hall Holding GmbH. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Rahmen von Bauarbei-

ten auf Leitungsreste getroffen wird.

Brandschutz 5.5

Die Löschwasserentnahme aus dem Trinkwassernetz ist grundsätzlich möglich. Die Grund-

versorgung mit Löschwasser obliegt der Gemeinde Seevetal. Grundsätzlich erfüllt die Ge-

meinde Seevetal ihre gesetzliche Verpflichtung nach § 2 Abs. 1 Satz 3 Nr. 2 NBrandSchG für

eine Grundversorgung mit Löschwasser im Gemeindegebiet zu sorgen. Die Erforderlichkeit

einer solchen Nebenanlage wird im Baugenehmigungsverfahren geprüft und gegebenenfalls

in der Baugenehmigung zur Auflage gemacht.

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6 Planungen, Nutzungsregelungen, Maßnahmen und Flächen für

Maßnahmen, zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von

Boden, Natur und Landschaft / Belange des Artenschutzes

Eingriffsregelung, externe Kompensationsfläche 6.1

Mit Umsetzung der Inhalte des Bebauungsplans Maschen Nr. 57 werden auf 18.420 m2 des

rund 21.150 m2 umfassenden Plangebietes Beeinträchtigungen des Naturhaushalts und des

Landschaftsbildes hervorgerufen, die als erheblicher und nachhaltiger Eingriff im Sinne der

Eingriffsregelung zu werten sind. Gemäß der vorliegenden rechnerischen Eingriffs-

Ausgleichs-Bilanzierung können die Beeinträchtigungen innerhalb des Bebauungsplangebie-

tes zwar in gewissem Umfang gemindert, keinesfalls jedoch ausgeglichen werden. Aus die-

sem Grund wird der Ausgleich extern auf einer Kompensationsfläche innerhalb der gemeind-

lichen Ökokontofläche „Flutmulde Jehrden Nr. GS/10/1“ auf einer Teilfläche des Flurstücks

29/10 der Flur 10 in der Gemarkung Glüsingen geschaffen. Der erforderliche Kompensati-

onsflächen-Bedarf wurde mit 8.926 m2 ermittelt. Die Aufwertungsmaßnahmen sind in dem

Pflege- und Entwicklungskonzept für die Ökokontofläche insgesamt festgelegt und umfassen

für die genannte Teilfläche die Maßnahmen Grünlandeinsaat / Grünlandextensivierung

(Maßnahmen-Nr. GS/10/1/6) und Grünlandeinsaat / Anlage feuchter Mulden (Maßnahmen-

Nr. GS/10/1/7) mit positiver Wirksamkeit für die Schutzgüter Boden, Wasser, Klima, Lebens-

raum und Landschaftsbild.

Die Übernahme der Kosten für den erforderlichen Ausgleich auf der externen Kompensati-

onsfläche ist über den zwischen der Gemeinde und dem Vorhabenträger geschlossenen

städtebaulichen Vertrag verbindlich geregelt.

Belange des Artenschutzes 6.2

Betroffenheit von Habitatstrukturen

Mit Umsetzung der Planinhalte werden für das eingeschränkte Gewerbegebiet 1,04 ha In-

tensiv-Ackerland, 0,57 ha Weihnachtsbaumkulturen sowie 0,13 ha Halbruderale Gras- und

Staudenfluren überplant, außerdem entfällt voraussichtlich ein größerer Einzelbaum (Eiche,

Stammdurchmesser 3 x 30cm / Kronendurchmesser 10 m). Für die Gewerbezufahrt wird

außerdem eine geringe Teilfläche des Straßenbegleitgrüns (Scherrasen) mit einem jüngeren

Straßenbaum (Linde, Stammdurchmesser 20cm / Kronendurchmesser 5 m) überplant. Das

dichte Autobahn-Böschungsgehölz südlich des Plangebietes bleibt unverändert bestehen,

die drei Bäume nordwestlich angrenzend an das Plangebiet (Birke, Blut-Buche, Rot-Buche)

werden gesichert.

Auswirkungen auf Brutvögel und Fledermäuse

Die heutigen Biotopstrukturen Acker, Weihnachtsbaumkulturen und Halbruderalfluren sind

als Brut- und Nahrungshabitate für besonders geschützte Vogelarten potenziell von Bedeu-

tung. Betroffen sein können die gebüschbrütenden Arten Amsel, Grünfink, Buchfink, Gold-

ammer, Zilpzalp, Heckenbraunelle, Mönchsgrasmücke und Bluthänfling, wobei jedoch das

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dichte Autobahn-Böschungsgehölz südlich des Plangebietes das optimalere Habitat darstellt.

Mit baulicher Inanspruchnahme der Ackerfläche und der Ruderalfluren könnte die bodenbrü-

tende Art Schafstelze betroffen sein. Die Arten Feldlerche, Rebhuhn und Wachtel könnten

potenziell vorkommen, wurden 2014 im Rahmen avifaunistischer Kartierungen allerdings im

Planungsraum nicht nachgewiesen.

Im Plangebiet kommen potenziell die Fledermausarten Großer Abendsegler, Zwergfleder-

maus und Breitflügelfledermaus vor. Speziell für den Großen Abendsegler könnte mit Ro-

dung der Weihnachtsbaumkulturen eine Teilfläche des Nahrungshabitates verloren gehen.

Da im Plangebiet selbst keine Gebäude bestehen, könnten lediglich mit dem voraussichtli-

chen Verlust der Eiche potenzielle Quartiere und Tagesverstecke für Fledermäuse in Baum-

spalten und Ritzen verloren gehen. Gleiches gilt bei eventueller Planungsbetroffenheit der

drei Bäume auf der Grenze des Nachbarflurstücks 17/6.

Maßnahmen zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände

Der Eintritt von Verbotstatbeständen nach § 44 BNatSchG für die gemeinschaftsrechtlich

geschützten europäischen Vogelarten und die Fledermausarten des Anhangs IV der FFH-RL

wird durch die nachfolgenden Maßnahmen vermieden:

Bauzeitenregelung (Artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahme): Zur Vermeidung

einer Tötung oder Verletzung von Jungvögeln und Gelegen, der erheblichen Störung

von Vögeln in der Brut- und Aufzuchtzeit sowie der Zerstörung von Fortpflanzungs-

und Ruhestätten ist für die Baufeldräumung (Fällungen / Rodungen / sonstige Vege-

tationsräumungen) die gesetzlich geregelte Frist ab 1. Oktober bis vor dem 1. März

einzuhalten. Ausnahmen hiervon sind mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB)

abzustimmen und ggf. gutachterlich abzusichern.

Gleiches gilt für die Artengruppe der Fledermäuse. Auch wenn die voraussichtlich

entfallende Eiche mangels entsprechender Stammstärke und Höhlungen eher keine

Quartierseignung für Fledermäuse besitzt, sollte jedoch vor der Fällung eine Fleder-

mauskontrolle erfolgen um auszuschließen, dass zum Zeitpunkt der Gehölzentnahme

Baumhöhlen und Astlöcher von Fledermäusen als Quartiere genutzt werden. Derzeit

gibt es zwar keine Hinweise auf Quartiere, eine Besiedlung, auch temporärer Art, ist

aber jederzeit möglich. Außerdem sind in Bezug auf das Störungsverbot als konflikt-

vermeidende Maßnahme immissionsarme Leuchtentypen im Außenraum (z.B. Natri-

umdampf-Hochdrucklampen, LED-Technik) mit zielgerichteter Beleuchtungslenkung,

niedrigen Lichtpunkten und Abschirmung nach oben und seitlich zu verwenden.

Auswirkungen auf die Sumpfschrecke

Die im Plangebiet mit 3 Exemplaren nachgewiesene Sumpfschrecke, die auf eine kleine Po-

pulation hindeutet, wird mit Überplanung der Grasfluren im Bereich der Weihnachtsbaumkul-

turen verdrängt. Auf der externen Kompensationsfläche innerhalb der gemeindlichen Öko-

kontofläche „Flutmulde Jehrden“ entstehen feucht- und frischgeprägte Extensivgrünlandflä-

chen und feuchte Mulden, so dass für den erforderlichen Ausgleich des Habitat-Verlustes im

Plangebiet und zur allgemeinen Förderung dieser auf Grund des Rückgangs entsprechender

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Biotope auf der Roten Liste Niedersachsen bereits als gefährdet geführten Heuschreckenart

optimale Habitate geschaffen werden.

Ausnahmeregelung nach § 45 Abs. 7 BNatSchG

Eine Ausnahme von den artenschutzrechtlichen Verboten nach § 45 Abs. 7 BNatSchG ist

unter Berücksichtigung der vollständigen Umsetzung der artenschutzrechtlichen Vermei-

dungsmaßnahmen nicht erforderlich. Unter diesen Voraussetzungen ist keine nachhaltige

Beeinträchtigung des Erhaltungszustands der lokalen Brutvogel-Populationen zu erwarten,

die ökologische Funktion der vom Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten

der betrachteten Gebüsch- und Bodenbrüter bleibt im räumlichen Zusammenhang gewahrt.

Auch für Fledermäuse bleibt die ökologische Funktion von Fortpflanzungs- und Ruhestätten

und Nahrungsgebieten im räumlichen Zusammenhang erhalten.

In dieser Hinsicht können Verbotstatbestände ausgeschlossen werden. Unüberwindliche

Hindernisse zur Verwirklichung des Vorhabens liegen somit durch die Bestimmungen des

§ 44 BNatSchG nicht vor.

7 Nachrichtliche Übernahmen

In die Planzeichnung zum Bebauungsplan werden mehrere Nachrichtliche Übernahmen auf-

genommen.

Bauverbotszone und Baubeschränkungszone an der BAB 7.1

Das Plangebiet befindet sich unmittelbar angrenzend an der Bundesautobahn A 39. Entlang

der Bundesautobahn sind die anbaurechtlichen Bestimmungen gem. § 9 Bundesfernstra-

ßengesetz (FStrG) zu beachten:

Für Hochbauten jeder Art sowie Aufschüttungen oder Abgrabungen größeren Umfangs be-

steht innerhalb eines Abstandes von 40 m vom äußeren Fahrbahnrand der Bundesautobahn

39 gemäß § 9 (1) Bundesfernstraßengesetz (FStrG) ein Bauverbot.

Innerhalb der Baubeschränkungszone zur BAB 39 (100m Abstand vom äußeren Fahrbahn-

rand) bedürfen Baugenehmigungen oder nach anderen Vorschriften notwendige Genehmi-

gungen der Zustimmung der obersten Landesstraßenbaubehörde, wenn bauliche Anlagen

errichtet, erheblich geändert oder anders genutzt werden sollen. Die Zustimmungsbedürftig-

keit gilt entsprechend für bauliche Anlagen, die nach Landesrecht anzeigepflichtig sind. (§ 9

(2) FStrG)

Innerhalb der Bauverbotszone und Baubeschränkungszone dürfen keine Anlagen der Au-

ßenwerbung errichtet werden, die geeignet sind, die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs

auf der Bundesautobahn zu beeinträchtigen. (§ 9 (6) FStrG)

Bauverbotszone an der K 10 7.2

Das Plangebiet befindet sich ferner unmittelbar angrenzend an der Kreisstraße 10. Hier gel-

ten die folgenden anbaurechtlichen Bestimmungen:

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Für Hochbauten jeder Art und bauliche Anlagen i.S. der Niedersächsischen Bauordnung, die

über Zufahrten unmittelbar oder mittelbar angeschlossen werden sollen, sowie Aufschüttun-

gen oder Abgrabungen größeren Umfangs besteht innerhalb eines Abstandes von 20 m vom

Fahrbahnrand der Kreisstraße K 10 gem. § 24 Niedersächsisches Straßengesetz (NStrG)

ein Bauverbot.

8 Flächen und Kosten

Flächenbilanz 8.1

Das Plangebiet ist etwa 21.147 qm groß. Die einzelnen Flächen teilen sich wie folgt auf:

eingeschränktes Gewerbegebiet ca. 18.307 m2

Straßenverkehrsfläche ca. 2.840 m2

Geltungsbereich ca. 21.147 m2

Maßnahmen zur Verwirklichung, Kosten 8.2

Mit dem Vorhabenträger wurde ein städtebaulicher Vertrag geschlossen. Die Verträge ent-

halten insbesondere Regelungen zur Übernahme aller durch die Planung entstehenden Pla-

nungskosten und die Übernahme der Kosten für die erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen.

Der Gemeinde Seevetal entstehen durch das Bebauungsplanverfahren keine Kosten.

9 Rechtsgrundlagen

DIN 45691 „Geräuschkontingentierung“, Dezember 2006, DIN - Deutsches Institut für

Normung e.V., zu beziehen über Beuth Verlag GmbH

DIN ISO 9613-2 „Dämpfung des Schalls bei der Ausbreitung im Freien“, Teil 2: Allgemei-

nes Berechnungsverfahren, Oktober 1999, DIN - Deutsches Institut für Normung e.V., zu

beziehen über Beuth Verlag GmbH

DIN 18005-1, „Schallschutz im Städtebau“ Teil 1: Grundlagen und Hinweise, für die Pla-

nung und DIN 18005-1 Beiblatt 1, vom Juli 2002, DIN - Deutsches Institut für Normung

e.V. zu beziehen über Beuth Verlag GmbH, Berlin

DIN 18920 „Vegetationstechnik im Landschaftsbau - Schutz von Bäumen, Pflanzenbe-

ständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen“, Juli 2014, DIN - Deutsches Institut

für Normung e.V., zu beziehen über Beuth Verlag GmbH

Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414),

zuletzt geändert am 20. Oktober 2015 (BGBl. I S. 1722, 1731 )

Baunutzungsverordnung (BauNVO 1990) in der Fassung vom 23. Januar 1990 (BGBl. I

S. 132), zuletzt geändert am 11. Juni 2013 (BGBl. I S. 1548, 1551)

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Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) vom 16. Februar 2005 (BGBl. I S. 258, 896),

zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 21. Januar 2013 (BGBl. I S. 95)

Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) in der Fassung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I

S. 1274), zuletzt geändert am 26. Juli 2016 (BGBI. I S. 1839)

Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt geän-

dert am 4. August 2016 (BGBI. I S. 1972)

EU-Vogelschutz-Richtlinie 2009/147/EG des Europäischen Parlaments und des Rates

vom 30. November 2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten

Flora-Fauna-Habitat Richtlinie (FFH-RL) 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur

Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (ABl.

EG Nr. L 206 S. 7), zuletzt geändert durch Richtlinie 2006/105/EG des Rates vom 20.

November 2006 (ABl. EG Nr. L 363 S. 368)

Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) in der Fassung vom 24. Februar

2010 (BGBl. I S. 94), zuletzt geändert am 21. Dezember 2015 (BGBl. I S. 2490, 2491)

Niedersächsisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (NAGBNatSchG)

in der Fassung vom 19. Februar 2010, verkündet als Artikel 1 des Gesetzes zur Neuord-

nung des Naturschutzrechts vom 19. Februar 2010 (Nds. GVBl. S. 104)

Niedersächsische Bauordnung (NBauO) in der Fassung vom 3. April 2012 (Nds. GVBI. S.

46), zuletzt geändert am 23. Juli 2014 (Nds. GVBl. S. 206)

Niedersächsischem Denkmalschutzgesetzes (NDSchG) vom 30. Mai 1978 (Nds. GVBl.

S. 517), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes zur Änderung des Niedersächsi-

schen Denkmalschutzgesetzes vom 26. Mai 2011 (Nds. GVBl. S. 135)

Verkehrslärmschutzverordnung (16. BImSchV) vom 12. Juni 1990 (BGBl. I S. 1036), zu-

letzt geändert am 18. Dezember 2014 (BGBl. I S. 2269)

Sechste allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Tech-

nische Anleitungen zum Schutz gegen Lärm - TA Lärm) vom 26. August 1998 (GMBI

(1998) Nr. 26, S. 503-515).

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Anlage: Teil II - Umweltbericht

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Der Rat der Gemeinde Seevetal hat in seiner Sitzung am 23.03.2017 die

Begründung einschließlich Umweltbericht zum Bebauungsplan Maschen 57

„Sonnenblumenfeld“ beschlossen.

Seevetal, den

Bürgermeisterin

mmüller
Textfeld
9.5.2017
mmüller
Textfeld
gez. Oertzen