Upload
others
View
0
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Bebauungsplan Nr. 123
„Sportplatz St. Jürgen “
Begründung
Vorentwurf BEARBEITET DURCH:
SWECO GMBH; FRIEDRICH-MIßLER-STRAßE 42;
28211 BREMEN BEARBEITUNG: M.A. DOMINIK ODLOSCHINSKI (PROJEKTLEITUNG)
DIPL.-ING. JENS BRENDLER WENKE BÖSCHEN
Stand: 23.08.2016
AUFGESTELLT DURCH GEMEINDE LILIENTHAL
DER BÜRGERMEISTER
DER BÜRGERMEISTER
1 Anlass und Ziel des Bebauungsplans
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - I -
Inhaltsverzeichnis
Seite
1 Anlass und Ziel des Bebauungsplans 1
1.1 Lage und Umgebung 2
1.2 Fachbeiträge 3
1.3 Rechtliche Grundlagen 4
2 Entwicklung aus übergeordneten Planungen 5
2.1 Flächennutzungsplan Lilienthal 1981 5
3 Festsetzungen im Bebauungsplan 7
3.1 Art der baulichen Nutzung 7
3.2.1 Mischgebiet 7
3.2.2 Sondergebiete „Sport“ 7
3.2.3 Flächen für Stellplätze, Carports und Garagen sowie
Nebenanlagen nach § 14 BauNVO 8
3.3 Maß der baulichen Nutzung 8
3.3.1 Grundflächenzahl bzw. Größe der Grundfläche und
Vollgeschosse sowie Höhe der baulichen Anlagen 8
3.4 Bauweise, überbaubare Grundstücksfläche 9
3.4.1 Bauweise 9
3.4.2 Überbaubare Grundstücksfläche 9
3.5 Verkehrsflächen und mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten
zu belastende Flächen 9
3.6 Immissionen und Emissionen (Schallschutz) 11
3.6.1 Lärmbelastung aufgrund der Sportnutzung außerhalb des
Plangebietes 12
3.6.2 Lärmbelastung innerhalb des Plangebiets 12
3.7 Grünflächen 16
3.8 Planungen, Nutzungsregelungen, Maßnahmen und Flächen
für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur
Entwicklung von Natur und Landschaft 16
3.8.1 Umgrenzung von Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur
Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft 16
4 Auswirkungen der Änderung 17
4.1 Orts- und Landschaftsbild 17
1 Anlass und Ziel des Bebauungsplans
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - II -
4.2 Entwässerung / Schmutzwasserentsorgung 17
4.3 Löschwasserversorgung 17
4.4 Hinweis: Kampfmittel 17
4.5 Strom und Telekommunikation 17
5 Umweltbericht / Eingriffsbeurteilung / Schutzgüter nach §
1 Abs. 6 Nr. 7b BauGB / Artenschutz 18
6 Städtebauliche Werte 19
7 Verfahrensvermerke 20
Verzeichnis der Abbildungen
Seite
Abbildung 1: Beabsichtigte Entwicklungen in dem Plangebiet. 2
Abbildung 2 Lage des Plangebietes B-Plan Nr. 123 „Sportplatz St. Jürgen“ 3
Abbildung 3 Ausschnitt des FNP mit Überlagerung Plangebiet 5
Abbildung 4 Ausschnitt der 44. Änderung des FNP 6
Abbildung 5: Zufahrtsvarianten 10
Abbildung 6: Lärmpegelbereiche in dem MI 13
1 Anlass und Ziel des Bebauungsplans
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 1 -
1 Anlass und Ziel des Bebauungsplans
Die Gemeinde Lilienthal beabsichtigt den bestehenden Sportplatz St. Jürgen
im Ortsteil St. Jürgen südlich der Klostermoorer Straße (K 8) zu ordnen.
Der Sportplatz wird derzeit durch den TSV St. Jürgen für die Fußballsparte
sowohl für den Turnierspielbetrieb wie auch als Übungsplatz intensiv ge-
nutzt. Die Anforderungen aus dem Spielbetrieb bedingen, dass die Spiel-
und Trainingsflächen inklusive der dazugehörigen Nebenanlagen wie Sani-
tärgebäude, Zufahrten und Stellplätzen neu gestaltet und planungsrechtlich
abgesichert werden sollen. Die angrenzende Gaststätte „Meyerdierks Gar-
den“ ist in diese Planung zu integrieren und ein neues Baufeld für ergän-
zende Mischnutzung soll innerhalb des Plangebietes ausgewiesen werden.
Zur Sicherung der angestrebten Entwicklung ist die Aufstellung einer ver-
bindlichen Bauleitplanung erforderlich.
Auf der Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung ist das Plangebiet bisher
als Fläche für die Landwirtschaft bzw. als Grünfläche mit der Zweckbestim-
mung „Sportplatz“ in dem Flächennutzungsplan dargestellt. Jetzt sollen hier
Sonderbauflächen Sport und straßenseitig eine gemischte Baufläche um die
bestehende Gaststätte entwickelt werden.
Zur Steuerung der städtebaulichen Entwicklung im Ortsteil St. Jürgen ist
deshalb auch die 44. Änderung des seit dem 01.06.1982 wirksamen
Flächennutzungsplanes der Gemeinde Lilienthal notwendig.
Diese Änderung erfolgt im Parallelverfahren gemäß § 8 (3) BauGB.
1 Anlass und Ziel des Bebauungsplans
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 2 -
Abbildung 1: Beabsichtigte Entwicklungen in dem Plangebiet
1.1 Lage und Umgebung
Das Plangebiet liegt im Ortsbereich Klostermoor, südwestlich der Kleinmoo-
rer Dorfstraße.
Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfasst die Flurstücke 502/283
und 282/3 und 282/4 der Flur 13 der Gemarkung St. Jürgen und ist 2,97
ha groß.
Östlich und nördlich jenseits der Klostermoorer Straße (K 8) befinden sich
Wohngebiete. Westlich grenzen Flächen für die Landwirtschaft an.
1 Anlass und Ziel des Bebauungsplans
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 3 -
Abbildung 2 Lage des Plangebietes B-Plan Nr. 123 „Sportplatz
St. Jürgen“
1.2 Fachbeiträge
Im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 123 „Sportplatz St. Jür-
gen“ wurden folgende Fachbeiträge erarbeitet, die in den Planungsprozess
eingeflossen sind:
Schalltechnisches Gutachten zum Bebauungsplan Nr. 123 „Sportplatz
St. Jürgen“ der Gemeinde Lilienthal, Bonk-Maire-Hoppmann; Garb-
sen, 13.07.2011.
Ergänzende Stellungnahme zum schalltechnischen Gutachten Nr.
10138 vom 05.07.2011 zum Bebauungsplan Nr. 123 „Sportplatz St.
Jürgen“ der Gemeinde Lilienthal, Bonk-Maire-Hoppmann; Garbsen,
25.02.2016.
Bebauungsplan 123, TSV St. Jürgen, Beurteilung der Zufahrtsvarian-
ten zur Kreisstraße 8, Kleberg + Partner, Böcklerallee 19, Ritterhude,
08.03.2011.
Faunistische Potenzialanalyse zum Planungsvorhaben „Sportplatz TSV
St. Jürgen“ in Lilienthal, Schoppenhorst, 2010.
1 Anlass und Ziel des Bebauungsplans
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 4 -
1.3 Rechtliche Grundlagen
- Baugesetzbuch (BauGB): in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.
September 2004 (BGBl. I S. 2414), das durch Artikel 118 der Verordnung
vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) geändert worden ist.
- Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP) 2012: in der
Fassung vom 8. Mai 2008 (Nds. GVBl. S. 132), zuletzt geändert und er-
gänzt am 24.09.2012; Änderung und Ergänzung in Kraft getreten am
03.10.2012.
- Regionales Raumordnungsprogramm (RROP), Landkreis Osterholz, Os-
terholz-Scharmbeck, in Kraft getreten am 27.10.2011.
- Baunutzungsverordnung (BauNVO): in der Fassung der Bekanntmachung
vom 23. Januar 1990 (BGBl. I S. 132), geändert durch Artikel 2 des Ge-
setzes vom 11. Juni 2013 (BGBl. I S. 1548).
- Planzeichenverordnung (PlanzV 90): in der Fassung der Bekanntmachung
vom 18. Dezember 1990, zuletzt geändert durch Gesetz zur Förderung
des Klimaschutzes bei der Entwicklung in den Städten und Gemeinden
vom 22.07.2011 (BGBl. I, S. 1509).
- Niedersächsische Bauordnung (NBauO): in der Fassung vom 23.07.2014
(Nds. GVBl. Nr. 14/2014, ausgegeben am 29.07.2014).
- Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG): vom 24. De-
zember 2010, zuletzt geändert Art. 7 des Gesetzes vom 16.12.2013
(Nds. GVBl. S. 307).
- Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzge-
setz – BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das durch Artikel
421 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) geändert
worden ist.
- NAGBNatSchG - Niedersächsisches Ausführungsgesetz zum Bundesnatur-
schutzgesetz - Niedersachsen - vom 19. Februar 2010 (GVBl 2010 S.
104).
- Niedersächsisches Wassergesetz (NWG) vom 19. Februar 2010, zuletzt
geändert durch Art. 13 Haushaltsbegleitgesetz 2015 vom 18.12.2014
(Nds. GVBl. S. 477).
2 Entwicklung aus übergeordneten Planungen
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 5 -
2 Entwicklung aus übergeordneten Planungen
2.1 Flächennutzungsplan Lilienthal 1981
Der wirksame Flächennutzungsplan der Gemeinde Lilienthal von 1981 ein-
schließlich der wirksamen Änderungen stellt für das Plangebiet „Flächen für
die Landwirtschaft“ bzw. „Grünfläche mit der Zweckbestimmung Sport“ dar.
Abbildung 3 Ausschnitt des FNP mit Überlagerung Plangebiet
Um dem Entwicklungsgebot nach § 8 Abs. 2 BauGB im gesamten Ände-
rungsbereich zu entsprechen, ist der Flächennutzungsplan zu ändern.
Im Zuge der 44. Änderung des Flächennutzungsplanes wird im Parallelver-
fahren gemäß § 8 Abs. 3 BauGB die Plandarstellung „Flächen für die Land-
wirtschaft“ bzw. „Grünfläche mit der Zweckbestimmung Sport“ zu „Sonder-
baufläche Sport“ bzw. „gemischte Baufläche“ geändert.
2 Entwicklung aus übergeordneten Planungen
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 6 -
Abbildung 4 Ausschnitt der 44. Änderung des FNP
Die Vereinbarkeit mit den Zielen der Raumordnung wird auf Ebene der vor-
bereitenden Bauleitplanung geprüft und bestätigt.
Weitere übergeordnete Fachpläne werden im Umweltbericht betrachtet, der
gesonderter Bestandteil der Begründung ist.
3 Festsetzungen im Bebauungsplan
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 7 -
3 Festsetzungen im Bebauungsplan
Mit den zeichnerischen und textlichen Festsetzungen des Bebauungsplanes
Nr. 123 „Sportplatz St. Jürgen“ wird die vorhandene Sportfunktion an die-
sem Standort planerisch gesichert und ermöglicht eine Weiternutzung der
aktiven Vereinstätigkeit.
Der Bereich der bestehenden Gaststätte wird planerisch gesichert. Sollte die
derzeitige Nutzung ergänzt oder aufgegeben werden, so besteht die planeri-
sche Möglichkeit, eine zur angrenzenden Sport- wie auch zur angrenzenden
Wohnnutzung verträgliche Entwicklung einzuleiten. Ergänzend hierzu wird
ein weiteres Baufeld zwischen den Parkplatzanlagen vorgesehen, um das
Mischgebiet städtebaulich zu arrondieren.
Durch die Festlegung von eindeutigen Stellplatzbereichen sowohl für die
Sport- wie auch für die Gaststättennutzung wird der Außenraum städtebau-
lich gestaltet, die Anbindung an die Klostermoorer Straße erstmalig plane-
risch gesichert.
3.1 Art der baulichen Nutzung
3.2.1 Mischgebiet
Der Bereich der bestehenden Gaststätte wird, entsprechend der bestehen-
den Nutzung, als Mischgebiet festgesetzt. Sollte die derzeitige Nutzung er-
gänzt oder aufgegeben werden, so besteht die planerische Möglichkeit, eine
zur angrenzenden Sport- wie auch zur angrenzenden Wohnnutzung verträg-
liche Entwicklung einzuleiten. Als Ergänzung des Baugebietes wird ein wei-
teres Baufeld zwischen der bestehenden und der geplanten Stellplatzanlage
festgesetzt. Aus Gründen der Unverträglichkeit und der bestehenden Flä-
chengröße werden Tankstellen, Gartenbaubetriebe und Vergnügungsstätten
allgemein in dem Mischgebiet ausgeschlossen.
3.2.2 Sondergebiete „Sport“
Die Art der baulichen Nutzung wird aufgrund der Nutzung des Gebietes zu
Sportzwecken als „Sonstiges Sondergebiet“ gemäß § 11 BauNVO mit der
Zweckbestimmung „Sport“ (1 und 2) festgesetzt. In den Sondergebieten
„Sport“ 1 und 2 sind Anlagen für sportliche Zwecke sowie die dazugehörigen
Nebenanlagen (z. B. Fluchtlichtmasten) zulässig. In diesen Gebieten wird je
ein Trainingsplatz (SO 1) und ein Fußballfeld (SO 2) ertüchtigt.
In dem Sondergebiet „Sport 3“ sind bauliche Anlagen zur Aufnahme von
Technik und Techniklager, Umkleide- und Sanitärräume zulässig. Außerdem
3 Festsetzungen im Bebauungsplan
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 8 -
ist insgesamt eine Wohnung zum Zwecke der Aufsicht und Bereitschaft bzw.
für Betriebsinhaber und Betriebsleiter zulässig. Diese Ausweisung dient zur
Konzentration der für den Fußballspielbetrieb notwendigen baulichen Anla-
gen.
3.2.3 Flächen für Stellplätze, Carports und Garagen sowie Ne-
benanlagen nach § 14 BauNVO
Im Mischgebiet werden die Stellplätze für den Sport- wie auch den Gast-
stättenbetrieb angeordnet. Stellplätze an anderen Standorten sind nicht zu-
lässig. Durch die Konzentration des ruhenden Verkehres an diesen Standor-
ten soll das „wilde Parken“ auf dem Areal verhindert werden. Die Anlagen
sind in wasserdurchlässigen Materialien zu befestigen.
3.3 Maß der baulichen Nutzung
Die Regelungen zum Maß der baulichen Nutzung begründen sich angesichts
der besonderen Nutzung als Sportanlage sowie aus den Anforderungen des
angrenzenden Mischgebietes.
3.3.1 Grundflächenzahl bzw. Größe der Grundfläche und Vollge-
schosse sowie Höhe der baulichen Anlagen
Für die beiden Sondergebiete „Sport“ 1 und 2 ist eine Festsetzung der Be-
stimmung des Maßes der baulichen Nutzung nach § 16 BauNVO nicht erfor-
derlich, da hier nur bauliche Nebenanlagen zulässig sind.
Die Festsetzung einer maximal zulässigen Grundfläche von 400 m2 im Son-
dergebiet „Sport“ 3 sichert zum einen das bestehende Gebäude und erlaubt
zum anderen eine maßvolle Erweiterung der Funktionen in diesem Bereich.
Für die Mischgebiete 1 und 2 (MI 1 und 2) wird eine Grundflächenzahl von
maximal 0,4 festgesetzt. Diese Ausnutzbarkeit der Grundstücksfläche ist für
den umgebenden Siedlungsbereich typisch und wird hier fortgeführt.
Mit der Festsetzung der Eingeschossigkeit sowie der Begrenzung der First-
höhe1 der baulichen Anlagen auf 11,5 m in den Mischgebieten und im Son-
dergebiet „Sport“ 3 soll die bestehende städtebauliche Höhenentwicklung
des Plangebietes planerisch gesichert werden.
1 Der Bezugspunkt der maximalen Firsthöhe baulicher Anlagen ist bei der angrenzenden Straße an das Grundstück die Oberkante der Straßendecke (K8) in der Fahrbahnmitte,
gemessen vom Mittelpunkt der Straßenfront des anliegenden Grundstückes (§ 18 BauNVO).
3 Festsetzungen im Bebauungsplan
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 9 -
3.4 Bauweise, überbaubare Grundstücksfläche
3.4.1 Bauweise
In den Mischgebieten und in dem Sondergebiet „Sport“ 3 wird die offene
Bauweise festgesetzt. Diese Ausweisung entspricht der vorhandenen städ-
tebaulichen Struktur und wird auch weiterhin planerisch verfolgt.
3.4.2 Überbaubare Grundstücksfläche
Die überbaubare Grundstücksfläche in den Mischgebieten wird über Bau-
grenzen dargestellt. Die Wahl der Baugrenzen im MI 1 erfolgt im Sinne der
größtmöglichen gestalterischen Freiheit für die städtebauliche Anordnung
des Hauptgebäudes im Zusammenwirken mit den Nebenanlagen und erlaubt
eine städtebauliche Ergänzung. Die Festsetzung der Baugrenzen im MI 2
ermöglicht die Umsetzung einer weiteren Hauptnutzung in dem Geltungsbe-
reich.
3.5 Verkehrsflächen und mit Geh-, Fahr- und Leitungs-
rechten zu belastende Flächen
Die derzeitige Anbindung der Nutzungen an die K 8 erfolgt über eine Zuwe-
gung im direkten Umfeld des Gaststättengebäudes (Variante 2, siehe Abbil-
dung 5). Diese Anbindung ist aus verkehrstechnischer Sicht unbefriedigend
(Sichtbarkeit).
3 Festsetzungen im Bebauungsplan
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 10 -
Abbildung 5: Zufahrtsvarianten
Durch das Büro Kleberg + Partner wurden unterschiedliche Zufahrtsvarian-
ten untersucht2 (siehe Abbildung 5). Die Variante 2 wurde aufgrund der un-
günstigen Sichtverhältnisse im Kurvenbereich im Vorwege ausgeschlossen.
„ 1. Zufahrt zur K8 und Sichtverhältnisse:
1.1.Variante 1
a) positiv
• wesentlich bessere Anbindung des Gasthof-Parkplatzes gegen-
über Bestand durch bessere Sichtverhältnisse (soweit ohne Ver-
messung erkennbar, sind die großen Eichen nicht innerhalb der
Sichtdreiecke).
b) negativ
• Anbindung in Innenkurvenbereich der K8, überstreckter Sicht-
winkelbereich
• Innerhalb der Sichtweite von 70 m auf beiden Seiten eine Stra-
ßenanbindung und damit mehrere Verkehrsbeziehungen, die beo-
bachtet werden müssen.
1.2.Variante 3
a) Vorteile
• senkrechte Anbindung auf gerader Strecke
• keine verkehrsmengen-belastete Straßeneinmündung im Sicht-
bereich
b) Nachteile
• Zufahrt über zu enge Kurve und keine optimale Aufstellung zum
Vorfahrt-achten. (s. 2.2.c)
• im 70 km/h-Bereich, längere Sichtweiten erforderlich
2. Anbindung
2 Bebauungsplan Nr. 123, TSV St. Jürgen, Beurteilung der Zufahrtsvarianten zur Kreisstraße
8, Kleberg + Partner, Böcklerallee 19, Ritterhude, 08.03.2011.
3 Festsetzungen im Bebauungsplan
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 11 -
2.1.Variante 1
a) liegt gegenüber Baugebiet, verstärktes Verkehrsaufkommen
durch die Anfahrt zu allen drei Parkplätzen ergibt sich eine höhere
Lärmbelästigung
b) Anschluss erfordert Grabenverrohrung und Gehwegquerung
2.2.Variante 3
a) wenig Bebauung, keine Lärmbelästigung
b) keine Behinderung/Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern
c) Die parallele Grundstückszufahrt sollte mindestens 1 Meter wei-
ter von der Kreisstraße abrücken, um die Auffahrt Richtung Osten
ohne Mitbenutzung der Gegenfahrspur zu ermöglichen.“
Darüber hinaus müsste bei der Anbindung Variante 3 zur Einhaltung der
Sichtdreiecke schützenswerte Linden gefällt werden.
Im Ergebnis ist festzustellen, dass die Variante 1 im südlichen Bereich des
Plangebietes die beste Anbindung an den überörtlichen Verkehr darstellt, da
von ihr das geringste Gefahrenpotential ausgehen wird. Diese Variante wur-
de mit dem Landkreis, als Straßenbaulastträger abgestimmt und wird als
Straßenverkehrsfläche festgesetzt.
Die Anbindung des Plangebietes hat ausschließlich über diese Straßenver-
kehrsfläche zu erfolgen, demzufolge wird für die nördlich an der K 8 gelege-
nen Bereiche ein „Bereich ohne Ein- und Ausfahrt“ festgesetzt, um zu ver-
hindern, dass die derzeitige Zufahrt zu den Spielanlagen im gefährlichen
Kurvenbereich der K8 weiterhin genutzt werden kann.
Die Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung definieren die interne
Erschließung der Sportflächen und die Anlage der Stellplatzanlagen.
Die mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zu belastende Fläche am südlichen
Plangebietsrand sichert für die südwestlich angrenzenden landwirtschaftli-
chen Flächen die Anbindung an die K 8. Diese Wegebeziehung ist historisch
bedingt und wird auch derzeit genutzt.
3.6 Immissionen und Emissionen (Schallschutz)
Im Rahmen der Aufstellung der Bauleitplanung Sportplatz St. Jürgen wur-
den durch das Fachbüro Bonk – Maire - Hoppmann GbR eine schalltechni-
3 Festsetzungen im Bebauungsplan
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 12 -
sche Untersuchung in 2011, ergänzt 201634 bzgl. der Emissionen aus der
Sportplatznutzung und dem Erschließungsverkehr sowie der Verkehrslärm-
belastung innerhalb des Plangebiets durchgeführt.
3.6.1 Lärmbelastung aufgrund der Sportnutzung außerhalb des
Plangebietes
Es kann vorausgesetzt werden, dass die zu beachtenden Immissionsricht-
werte (gemäß 18. BImSchV) respektive Orientierungswerte (Anhaltswerte
für die städtebauliche Planung nach Beiblatt 1 zu DIN 18005) im Regelfall
eingehalten werden.
Es kann durch die Sportnutzung jedoch zu Nutzungssituationen5 kommen,
in denen es zu einer Überschreitung des dann maßgeblichen Immissions-
richtwertes im Bereich der nächstgelegenen, am stärksten betroffenen
Nachbarbebauung kommen könnte. Auf ein konkretes Genehmigungsver-
fahren wird verwiesen.
3.6.2 Lärmbelastung innerhalb des Plangebiets
Für die Lärmbelastung innerhalb des Plangebiets ist festzuhalten, dass in
dem Mischgebiet mit einer Überschreitung der Orientierungswerte um bis zu
10 dB(A) nach Beiblatt 1 zu DIN 18005 zu rechnen ist6.
Dabei ist zu beachten, dass die Situation als historisch gewachsene Kons-
tellation anzusehen ist, wie sie in vielen vergleichbaren Ortslagen entlang
der K 8 vorzufinden ist. Aktive Lärmschutzmaßnahmen in Form von Lärm-
schutzwänden oder –wällen kommen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten
(Einzelbebauung, vorh. Nutzung ...) nicht in Frage.
Aus diesem Grunde werden Lärmpegelbereiche im Mischgebiet festgesetzt
(siehe Abbildung 6).
3 Schalltechnisches Gutachten zum Bebauungsplan Nr. 123 „Sportplatz St. Jürgen“ der Ge-meinde Lilienthal, Bonk – Maire - Hoppmann GbR; Garbsen, 13.07.2011.
4 Ergänzende Stellungnahme zum schalltechnischen Gutachten Nr. 10138 vom 05.07.2011 zum Bebauungsplan Nr. 123 „Sportplatz St. Jürgen“ der Gemeinde Lilienthal, Bonk-Maire-Hoppmann; Garbsen, 25.02.2016.
5 Z. B. Punktspiele mit Zuschauerbeteiligung >100 Personen innerhalb von Ruhezeiten.
6 Schalltechnisches Gutachten zum Bebauungsplan Nr. 123 „Sportplatz St. Jürgen“ der Ge-meinde Lilienthal, Bonk-Maire-Hoppmann; Garbsen, 13.07.2011., Seite 34f.
3 Festsetzungen im Bebauungsplan
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 13 -
Abbildung 6: Lärmpegelbereiche im MI7
7 Schalltechnisches Gutachten zum Bebauungsplan Nr. 123 „Sportplatz St. Jürgen“ der Ge-meinde Lilienthal, Bonk-Maire-Hoppmann; Garbsen, 13.07.2011., Anlage 3 Blatt 3.
3 Festsetzungen im Bebauungsplan
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 14 -
Es sei darauf verwiesen, dass die Festlegung der Lärmpegelbereiche von
einer „freien Schallausbreitung“ ausgeht.
Der Gutachter hält fest8:
„Der pegelmindernde Einfluss der Bebauung hat eine wesentliche Bedeutung
insbesondere auch im Hinblick auf die Immissionsbelastung schutzbedürfti-
ger Freibereiche (Terrasse, Balkone, Loggien…). Wie in vergleichbaren Situ-
ationen sollte daher im Hinblick auf künftige Grundstücksnutzungen dafür
Sorge getragen werden, dass schutzbedürftige Freibereiche (Balkone, Ter-
rassen, Loggien…) möglichst auf den straßenabgewandten Grundstückstei-
len angeordnet werden, die durch die straßenbegleitende Bebauung wirk-
sam abgeschirmt werden.“
Die Textliche Festsetzungen 5.1 und 5.2 setzen auf der Grundlage des mög-
lichen Maximalpegels die Lärmpegelbereiche II – V fest. Diese Festsetzun-
gen bestimmen die Anforderungen an den baulichen Schallschutz von Au-
ßenbauteilen auf der Grundlage der DIN 4109 oder der VDI-Richtlinie 2719.
Lärmpegelbereiche
Gemäß DIN 4109 Pkt. 5 werden für die Festlegung der erforderlichen Luft-
schalldämmung von Außenbauteilen gegenüber Außenlärm verschiedene
Lärmpegelbereiche zugrunde gelegt, denen die jeweils vorhandenen oder zu
erwartenden "maßgeblichen Außenlärmpegel" zuzuordnen sind.
Für Außenbauteile von Aufenthaltsräumen - bei Wohnungen mit Ausnahme
von Küchen, Bädern und Hausarbeitsräumen - sind unter Berücksichtigung
der unterschiedlichen Raumarten oder Raumnutzungen die in Tabelle 1 auf-
geführten Anforderungen der Luftschalldämmung einzuhalten. Bezüglich des
Schalldämmmaßes wird zwischen drei Nutzungsarten differenziert (aus DIN
4109 Pkt. 5, Seite 13, dort Tabelle 8):
8 Schalltechnisches Gutachten zum Bebauungsplan Nr. 123 „Sportplatz St. Jürgen“ der Ge-meinde Lilienthal, Bonk-Maire-Hoppmann; Garbsen, 13.07.2011., Seite 36.
3 Festsetzungen im Bebauungsplan
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 15 -
Tabelle 1: Anforderungen der Luftschalldämmung von Außenbau-
teilen
1 2 3 4 5
Raumarten
Lärmpegel-
bereich
"Maßgeblicher
Außenlärmpe-gel" in dB(A)
Bettenräume in
Krankenan-
stalten und
Sanatorien
Aufenthalts-
räume in Woh-
nungen, Über-
nachtungs-
räume in Be-
herbergungs-
stätten, Un-
terrichtsräume und ähnliches
Büroräume1)
und ähnliches
erf. R'w, res des Außenbauteils in dB
I bis 55 35 30 -
II 56 bis 60 35 30 30
III 61 bis 65 40 35 30
IV 66 bis 70 45 40 35
V 71 bis 75 50 45 40
VI 76 bis 80 2) 50 45
VII > 80 2) 2) 50
1) An Außenbauteile von Räumen, bei denen der eindringende Außenlärm aufgrund
der in den Räumen ausgeübten Tätigkeiten nur einen untergeordneten Beitrag
zum Innenlärmpegel leistet, werden keine Anforderungen gestellt.
2) Die Anforderungen sind hier aufgrund der örtlichen Gegebenheiten festzulegen.
Im Mischgebiet sind in den Lärmpegelbereichen III – V besonders schutzbe-
dürftige Räume (z. B. Schlafzimmer, Kinderzimmer) zur lärmabgewandten
Seite der Gebäude auszurichten. Ausnahmen von diesen Festsetzungen
können nur zugelassen werden, wenn durch geeignete bauliche Schall-
schutzmaßnahmen ( z. B. Doppelfassade, verglaste Loggien, Wintergärten
oder durch Schallschutzfenster mit schallgedämmten Lüftungsöffnungen,
Kippfenster mit geringer Schlitzbreite und absorbierender Laibung oder in
ihrer Wirkung vergleichbarer Maßnahmen) sichergestellt ist, dass in den be-
sonders schutzbedürftigen Räumen ein Innenraumpegel von 30 dB(A) wäh-
rend der Nachtzeit bei gekippt/geöffnetem Fenster nicht überschritten wird
(Textliche Festsetzung Nr. 5.2).
Soweit nachgewiesen wird, dass aufgrund vorgelagerter Baukörper oder an-
derer Einflüsse tatsächlich eine geringere Außenlärmbelastung vorliegt, darf
der im konkreten Einzelfall nachgewiesene Außenlärmpegel der Bemessung
des baulichen Schallschutzes zugrunde gelegt werden (Textliche Festset-
zung Nr. 5.5).
Für das ergänzende Baufenster im MI 2 wird zusätzlich festgesetzt, dass zur
lärmrelevanten Seite (bestehende Stellplatzanlage) im Nordosten Fenster
3 Festsetzungen im Bebauungsplan
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 16 -
von Aufenthaltsräumen (im Sinne der Definition der 18. BImSchV) nicht zu-
lässig sind. Zur Lärmminderung des Erdgeschosses und der Außenbereiche
wird zudem eine Lärmschutzwand in Höhe von 2,0 m nordöstlich festge-
setzt.
3.7 Grünflächen
Die die Sondergebiete „Sport“ 1 und 2 umgebenden Grünbereiche werden
als private Grünflächen festgesetzt, um räumliche Distanz zum Land-
schaftsraum wie auch zur angrenzenden K 8 zu schaffen.
3.8 Planungen, Nutzungsregelungen, Maßnahmen und
Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft
3.8.1 Umgrenzung von Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur
Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft
Innerhalb der Flächen für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sons-
tigen Bepflanzungen sind gemäß textlicher Festsetzung Nr. 6.2 die vorhan-
denen Gehölzstrukturen zu erhalten und bei Abgang zu ersetzen.
4 Auswirkungen der Änderung
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 17 -
4 Auswirkungen der Änderung
Durch die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 123 „Sportplatz St. Jürgen“
wird der Sportstandort „St. Jürgen“ dauerhaft gesichert und erhält Erwei-
terungsmöglichkeiten der gemischt genutzten Randbereiche.
4.1 Orts- und Landschaftsbild
Durch die Definition der Lage der Sportflächen, der Konzentration der Stell-
platzanlagen sowie der Sicherung der Ein- und Ausfahrtssituation wird der
Sportplatz erstmalig städtebaulich gestaltet und bauleitplanerisch gesichert.
Durch die Definition von Grünbereichen zur freien Landschaft wird ein städ-
tebaulicher Übergang zum Landschaftsraum sichergestellt.
4.2 Entwässerung / Schmutzwasserentsorgung
Entwässerung der Bauflächen:
Die Oberflächenentwässerung ist gemäß § 96 Abs. 3 NWG Aufgabe der
Grundstückseigentümer und wird von ihnen sichergestellt. Das anfallende
Oberflächenwasser ist dabei so auf dem Grundstück zu beseitigen, dass ein
Ablauf auf die Nachbargrundstücke verhindert wird. Eine Versickerung ist
i.d.R. auch bei örtlich anzutreffenden, relativ hohen Grundwasserständen
möglich.
4.3 Löschwasserversorgung
Evtl. nach Trägerbeteiligung
4.4 Hinweis: Kampfmittel
Evtl. nach Trägerbeteiligung
4.5 Strom und Telekommunikation
Die entsprechenden Anlagen und Leitungen sind bereits vorhanden.
5 Umweltbericht / Eingriffsbeurteilung / Schutzgüter nach § 1 Abs. 6 Nr. 7b BauGB / Artenschutz
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 18 -
5 Umweltbericht / Eingriffsbeurteilung / Schutzgü-ter nach § 1 Abs. 6 Nr. 7b BauGB / Artenschutz
Umweltbericht / Umweltverträglichkeitsprüfung
Aufgrund der Größe des Planbereiches und der vorgesehenen Planungsin-
halte ist eine allgemeine Vorprüfung bzw. eine Umweltverträglichkeitsprü-
fung nach UVPG nicht erforderlich.
Der Umweltbericht bildet gemäß § 2a BauGB einen gesonderten Teil der
Begründung und wird als gesonderter Teil der Begründung geführt.
Natur und Landschaft / Eingriffsbeurteilung
Die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege werden im bei-
gefügten Umweltbericht ausführlich dargestellt. Auch die naturschutzrechtli-
che Eingriffsregelung ist dort abgehandelt.
6 Städtebauliche Werte
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 19 -
6 Städtebauliche Werte
B-Plan Nr. 123
„Sportplatz St. Jürgen“
m2 %
Gesamtfläche 29.677 100,0
Sondergebiete 18.986 64
Mischgebiete 3.768 12,7
Straßenverkehrsflächen 373 1,3
Verkehrsflächen besonderer Zweckbe-
stimmung
2.234 7,5
Grünflächen 4.316 14,5
7 Verfahrensvermerke
0310-08-018, Stand: 23.08.2016 - 20 -
7 Verfahrensvermerke
Hinweis
Vorstehende Begründung gehört zum Inhalt des Bebauungsplanes Nr. 123
„Sportplatz St. Jürgen“, hat aber nicht den Charakter von Festsetzungen.
Festsetzungen enthält nur der Bebauungsplan. Die Festsetzungen sind im
Bebauungsplan als Zeichnung und Text dargestellt.
Der Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 123 „Sportplatz St. Jürgen“ und die
Begründung dazu wurden ausgearbeitet von der
Sweco GmbH
Bremen, den ………..
(Brendler)
Die Begründung des Bebauungsplanes Nr. 123 „Sportplatz St. Jürgen“ hat gemäß § 3 Abs. 2 BauGB vom ……..… bis einschließlich ………. öffentlich aus-gelegen.
Der Rat der Gemeinde Lilienthal hat den Bebauungsplanes Nr. 123 „Sport-
platz St. Jürgen“ am ……….. gemäß § 10 BauGB als Satzung beschlossen mit Begründung.
Lilienthal, den ………… Der Bürgermeister