Bedürfnisabklärung der Absolventen von …...fen und umgesetzt. Ausgeprägt war die räumliche Vorstellungs-kraft der TeilnehmerInnen, die sich aus der Praxis in der Her-stellung

kairos-netBedürfnisabklärung der Absolventen von Designhochschulen an ihre Alma Mater undan Alumni-Organisationen

Patricia KäufelerDieci

EinlEitung 04

AbstrAct06

HOttOsWArM06

PrOzEss07

scAD07

nEtzHDk09

tryPlEx09

rEflExiOn15

tryPlEx15

AluMni17

AluMni@HgkbAsEl17

AluMni@HyPErWErk19 fAzit21

litErAtur22

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kOntAkt24

04 �� Einleitung Einleitung - Abstract - How To Swarm

KAIROS IST EIN BEGRIFF FÜR DEN GÜNSTIGEN ZEITPUNKT EINER ENTSCHEIDUNG, DES-SEN UNGENÜTZTES VER-STREICHEN NACHTEILIG SEIN KANN...

Kairos wird in der Regel als eine Zeit der Krise und des Umbruchs wahrgenommen. Jedoch steckt in manch einer Krise auch die Chance, Neues aus Altem zu bauen. Kairos überbrückt die Zeit zwischen dem Abriss des «alten Weges» mit dem Bau eines «neuen Weges».

EinlEitung

Who and whence was the sculptor? From Sikyon.And his name? Lysippos.

And who are you? Time who subdues all things.

Why do you stand on tip-toe? I am ever running.

And why you have a pair of wings on your feet? I fly with the wind.

And why do you hold a razor in your right hand? As a sign to men that I am sharper than any sharp edge.

And why does your hair hang over your face? For him who meets me to take me by the forelock.

And why, in Heaven›s name, is the back of your head bald? Because none whom I have once raced by on my winged feet will now, though he wishes it sore, take hold of me from behind.

Why did the artist fashion you? For your sake, stranger, and he set me up in

the porch as a lesson.

Mehrere Darstel-lungen von Kairos haben überlebt: ein Relief (ca. 160 n. Chr.) ist im Antiken-museum von Turin aufbewahrt.

In eine Bronzesta-tue von Kairos des griechischen Bild-hauers Lysippos ist nebenstehendes Epi-gramm gemeisselt

Einleitung Einleitung - Abstract - How To Swarm �� 05

Das mag pathetisch wirken, solch einen Begriff für mein nüchter-nes Anliegen heranzuziehen.Trotzdem wage ich es, mein Dip-lomthema «kairos-net» zu nen-nen. Denn Kairos vermittelt das Gefühl, das ich meine. Denn der Zeitpunkt für mein Anliegen ist gekommen, Darüber will ich mit dieser Arbeit nachdenken und die Chance beim Schopf packen. Ich will das freche Experiment wagen.

Doch wovon handelt denn mein Diplom? Ich war seit Beginn mei-nes Studiums an den Alumni von HyperWerk interessiert. Die abwesende Anwesenheit des abgegangenen Jahrgangs, der noch in den Gängen und Räumen des Bocksteckerhofs nachhallte, hatte mich neugie-rig gemacht. Ich fing an, Fragen zu stellen, alte Diplome zu lesen und konnte mich nicht so rich-tig damit abfinden, dass die Sette wie durch eine Guillotine von der Schule abgetrennt worden sind. Jedenfalls wollte ich meine Kar-riere im HyperWerk nicht eines Tages auch so kläglich beenden.

Von diesem Zeitpunkt an hat mich meine Auseinanderset-zung mit der Transferzone zwi-schen Hochschule, Wirtschaft und Alumni nicht mehr losge-lassen. Zur Prethesis2 vom letz-ten Juni habe ich eine umfas-sende Bestandsaufnahme der Alumni-Organisationen von Design-Hochschulen der Schweiz gemacht. Da gibt es allerdings nicht viel Vorzeigbares, ausser der vorbildlichen netzhdk, wie sich die Alumni-Organisation der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) nennt. Ich habe meine Prethesis2 mit den Worten abge-schlossen, dass ich meinen weite-ren Fokus auf das nahe Ausland legen möchte, um dort entspre-chende Ansätze und Anliegen von Designhochschulen aufzu-nehmen und Empfehlungen für HyperWerk und die Direktion der Basler HGK auszuarbeiten. Auf den folgenden Seiten lege ich dies nun dar. Einige der Emp-fehlungen basieren auf eigenen Erfahrungen, die ich im letzten Jahr gemacht habe.

06 �� Einleitung Einleitung - Abstract - How To Swarm

1 Aus dem Leitfaden zu select_start, September 2010

M. Schaub, G. Roth und R. Neubauer

Foto aus der Serie: select_start: how to swarm, Sommer 2010 «Fliegende Tüten» von Patricia Käufeler

AbstrActkAiroS-nET bEfASST SicH miT dEr AufgAbE dEr AkA-dEmiScHEn und ökono-miScHEn VErnETzung Von AbSolVEnTinnEn Von dESignHocHScHulEn SowiE miT dEr VErmArk-Tung iHrEr ProdukTE� dAS ProjEkT unTErSucHT iHrE bEdürfniSSE und ErTEilT rATScHlägE� SiE ETAbliErT EinE ExEmPlA-riScHE orgAniSATion Am HyPErwErk�

sElEct_stArt:HOWtOsWArMSElEcT_STArT iST dAS jAH-rESTHEmA dES AkTuEllEn diPlomjAHrgAngS dEr diEci�

select_start erschliesst materielle und konzeptionelle Ressourcen für die interdisziplinäre Projekt-arbeit, erprobt sie und wertet sie aus. Dazu gehören Hinweise, Empfehlungen und Warnungen zu Geräten, Räumen, Medien, Materialien, Vertragswerken, Plattformen usw. select_start wird längerfris-tig zum Aufbau eines dezentra-len Kreativparks führen, beste-hend aus Instituten, Agenturen und Unternehmen und begleitet vom Trägerinstitut Hyperwerk. Dieses explorative Umfeld soll als exemplarische Transferzone zwischen Hochschule, Wirtschaft und Gesellschaft wirken. 1

www.selectstart.ch

diE THEmEn Von SElEcT_STArT: How To SwArm und mEin diPlomTHEmA ErgänzEn SicH glück-licH� diESEm umSTAnd iST ScHluSSEndlicH AucH diE EinlAdung zur kon-fErEnz coinS2010 - col-lAborATion innoVATion nETworkS -nAcH SAVAn-nAH, uSA zu VErdAnkEn�

In dieser internationalen Kon-ferenz geht es um on- und off-line Formen der Teamarbeit und wie sich Ideen verbreiten lassen. Diese Konferenz erwies sich als idealer Networking-Event und so kamen wir zu einigen inter-nationalen Kontakten. Die Ver-antwortlichen der coins2010 nahmen Mischa Schaub das Ver-sprechen ab, bei der nächsten coins, Gastgeber zu sein. Aus diesem Grund wird die coins 2011 vom 8. bis 10. September 2011 in Basel stattfinden, gehos-tet durch HyperWerk.

SCAD SavannahUniversity for Creative CareersDurch meine Teilnahme an der coins2010 konnte ich mir ein Bild der Alumni-Organisation der SCAD machen. Bob Fee (von den Studenten Papa Fee genannt, Pro-fessor an der SCAD) unterstützte mich in meinem Bestreben nach Information. Die SCAD hat sich einige Gedanken um ihre Ehe-maligen gemacht und die SCAD Alumni wirken als integrieren-der und integraler Bestandteil der SCAD University: In einem Career-Center werden ihre Ehe-maligen für Vorstellungsgesprä-che fit gemacht werden, ebenfalls gibt es regelmässige Alumni-Ver-anstaltungen, eine Datenbank, eine Jobbörse, Facebook-Feeds

PrOzEss

paperpresentation an der coins2010 in Savannah, Georgia USA, 7–9.10.2010 zu «select_start: how to swarm»

Delegation Hyper-Werk: Mischa Schaub, Benjamin Schmid, Gabriel Roth und Patricia Käufeler

Präsentation zu «sustainable alumni-organisation╗ Patricia Käufeler

Basel, 8.-10.9.2011coins11 – Thinking the swarm

http://coinsconfer-ence.org

Prozess Prozess - ScAd - netzhdk - tryplex �� 07

08 �� Prozess Prozess - ScAd - netzhdk - tryplex

Bob Fee ist wohl der integrie-rendste Bestandteil des SCAD-Alumni-Networks. Er wirkt als die Drehscheibe der Belange von Alumni und Studierenden. Dazu stellt er sein Network punktge-nau den Studierenden und Ehe-maligen zur Verfügung, immer darauf achtend, dass es auf keine Seite überbordet. «He knows all the top shots in the industry» so die Aussage eines Studenten. Er nimmt die Ängste und Sorgen seiner Studierenden ernst und überwacht persönlich, ob zum Beispiel seine Schützlinge auch gut nach Hause gekommen sind.

Erfolgsversprechend:_ e-Shop zur Vermarktung von Produkten und Prototypen_ gut vernetzte charismatische Persönlichkeit in Wirtschaft und Hochschule als Kontaktdreh-scheibe

und einen SCAD-Shop. Ausser-dem dient die Alumni-Organisa-tion auch dem Fundraising.Die Alumni-Organisation selbst hat nur eine verwaltende, admi-nistrative Rolle. Von unseren «go-betweens» zur Vorbereitung der coins11, Leslie Marticke und Amit Bapat, erfuhr ich, dass das Careercenter ihr Portfolio und ihre Bewerbungen überprüfen würde und sie fürs Vorstellungs-gespräch fitgemacht würden. Ansonsten wären sie bei der Job-suche auf sich selbst gestellt.Der SCAD-Shop als Vermar-kungsmöglichkeit von Produkten von Ehemaligen und Studieren-den schien mir besonders inte-ressant zu sein. Leider war der Shop unübersichtlich gestaltet und auch die Qualität der ange-botenen Produkte war meiner Meinung nach fraglich.

Der Webshop, neuerdings unter einer eigenen Domain erreichbar, stellt dazu einen schönen Kont-rast dar. Eine übersichtliche Web-site mit Produktbeschreibung, Foto und jeweils einem Kurzpro-fil der Künstler/in. Der einzige Wermutstropfen ist, dass keine Waren in die Schweiz verschickt werden

Shop SCAD Flagshipstorein Savannah, Georgia, USA

Robert Fee«Papa Fee»Professor fürIndustrial DesignSCAD

www.scad.eduwww.shopscadonline.com/


netzhdk- die Alumni-Organisa-tion der ZHdK Die Zürcher Hochschule der Künste ZHdK gründete unter dem Namen «Alumni-Organi-sation netzhdk» eine Plattform für ehemalige Studierende als Verein im Jahr 2007. Die netz-hdk verbindet Absolventinnen und Absolventen aus Musik, Tanz, Design, Film, Fotografie und Kunst. Per Mitte Dezem-ber 2009 erreichte der Verein eine Mitgliederzahl von 1551 (61.5% Frauen). netzhdk hat eine Geschäftsstelle mit 50 Stellen-prozenten. Finanziert wird der Verein über Mitgliederbeiträge sowie über die Defizitabdeckung der ZHdK. Im Moment besteht Handlungsbedarf bei Fundrai-sing, Weiterbildung der Alumni und Career Services, ohne Erhö-hung der Stellenprozente dürfte dies wohl nicht durchführbar sein.2

Die netzhdk hat im Frühling 2011 eine ansprechende Web-site mit Zugang zu Profilen ein-zelner Absolventen und einer Jobbörse erhalten, ebenso tum-melt sie sich nun auf den Soci-almedia wie Facebook, Twitter, Xing und Linkedin.

2

PRETHESIS 2: FOKUS ALUMNI

Eine Bestandesauf-nahme der Alumni-Organisationen der Hochschulen in der deutschsprachigen

Schweiz, inbesondere der

Kunsthochschulen

Patricia KäufelerStand Juni 2010

3

ZDHDK - ZETThttp://www.zhdk.ch/

index.php?id=9381 downloadbare PDFs

Erfolgsversprechend:_Kommunikationswege der Stu-dierenden und Ehemaligen fin-den: Socialmedia_ Ansprechende Plattform_ Job- und Praktika-Börse _ Newsletter oder MagazinZHDK hat Zett, erscheint dreimal jährlich 3

tryplexIm Dezember 2011 schlossen sich die Diplome Fan-out, Cross-Craft und Kairos-net zum Pro-jekt «tryplex» zusammen, um im gemeinsamen Versuch eine explorative Schwarmbewegung zusammen mit ihrem Coach Mischa Schaub auszulösen. Dies geschah nicht zuletzt aus der Notwendigkeit heraus, an der coins11 im September 2011 über die praktische Schwarmtätigkeit zu berichten.

Der tryplex-Tourkalender von April bis Juli 2011 umfasste drei Hochschulen und zwei Festivals. Wir hielten dort drei je fünftä-gige Workshops in verschiedenen Disziplinen ab, immer im Kontext von «How to Swarm» und mit unserem aufblasbaren, pneuma-tischen Medium:

Anatol, Batman-Angel, Höhe 4 Meter,

rosa PVCfür die Messen

EUNIQUE in Karlsruhe und DMY in Berlin

Mai 2011

Design/Anfertigung: Mischa Schaub/

Patricia KäufelerPneumatik:

Benjamin SchmidKineme/DMX: Stephan Urech

Foto: Patricia Käufeler


_CERFAV, Vannes-le-Châtel, FLichtobjekte in Symbiose mit Glas und Plastik

_ESAD, Strasbourg, FErstellung grosser Rauminstalla-tionen oder Körper

_Hochschule Offenburg, Medien und Information, DAnimation, Pneumatik und Sound

An den ersten beiden Stationen in Frankreich stellte die Spra-che eine zusätzliche Herausfor-derung dar, die wir jedoch gut meisterten. Es war eindrück-lich zu sehen, wie prägend sich Schulkultur und Materialität einer Hochschule auf ihre Stu-denten auswirken. Bei den fran-zösischen Schulen gewann ich zeitweise den Eindruck, dass die Schulen autokratisch geführt würden und die Mitsprachemög-lichkeit vor allem bei den Stu-denten gering ist. Ein Student liess sich gar zu der Aussage hin-reissen, dass der Direktor nie mit den Studierenden spricht!

In Vannes-le-Châtel fanden wir eine zupackende, produktorien-tierte Gruppe von ungefähr sechs Studierenden vor. Genauer lässt sich dies nicht sagen, da im Laufe der Woche neue dazukamen und andere weggingen. Es wurde mit

uns Ideen entwickelt, verwor-fen und umgesetzt. Ausgeprägt war die räumliche Vorstellungs-kraft der TeilnehmerInnen, die sich aus der Praxis in der Her-stellung von Glaskörpern erklärt. Eindrücklich war auch ihre Spon-tanität und Offenheit gegen-über unserem Projekt. Die aus der Kollaboration entstandenen Prototypen wurden am Freitag anlässlich eines Apéros öffentlich präsentiert.

Die Professoren der CERFAV unterstützen ihre Studierenden durch offene Experimente in der Entwicklung des eigenen Stils, damit sie als selbständige Per-sönlichkeiten am Markt beste-hen können. Jedoch die Glas-Manufakturen aus der Region senden ihre Auszubildenden zur CERFAV, um sie als handwerklich geschulte, produktivere Arbeits-kräfte einzusetzen. Ein Großteil

prototypische Beleuchtungskörper aus Glas und Plastik entstanden an der CERFAV während des Workshops www.cerfav.fr

2

http://www.cerfav.fr/formation/work-shop-


haltung und Teamarbeit war offensichtlich keine allgemeine Grunderfahrung. Verspielt und verträumt war der Eindruck, den mir die zumeist jungen Frauen vermittelten. Bei der Ausbildung an der ESAD steht der Fokus vor allem auf die Ausgestaltung des eigenen Stils in verschiedenen Sparten. Die Studierenden hat-ten auch Mühe mit der relativ freien Bandbreite der von uns gebotenen Möglichkeiten. Vom Geschehen in der Welt und der Situation auf dem Arbeitsmarkt wirken diese Studierenden weit entfernt. Die während des Work-shops entstandenen Arbeiten wurden ebenfalls zum Abschluss einem schulinternen Publikum präsentiert.

In der Hochschule Offenburg Medien und Information fan-den wir treue Mitwirkende, die unser Unterfangen auch für «DaO - Design am Oberrhein» dokumentierten. So begleitete uns ein Kamera-Team an die CERFAV, die ESAD und dokumen-tierte auch alle weiteren Events der tryplex-Tour. Anfänglich war die Verwirrung unter den Studie-renden gross, da wir in unserem prototypischen Ansatz auf fle-xible Kameraführung angewie-sen waren und es nicht möglich war, uns an Regieanweisungen

der finanziellen Ressourcen der CERFAV stammt aus von diesen Firmen, und deshalb sind der CERFAV die Hände gebunden, die Studierenden weiter beim Gang zur Selbständigkeit zu unterstüt-zen. Die Ehemaligen haben die Möglichkeit, in einem anderen Gebäude, das nicht zur Schule gehört, aber in unmittelbarer Nähe zur Schule liegt, Produkte auf eigene Kosten herzustellen. Die Infrastruktur und das nötige Wissen sind vorhanden, was fehlt ist das professionelle Marketing des Verkaufsladens und der Auf-bau eines Webshops.

Die ESAD in Strasbourg vermit-telte uns ein ganz anderes Bild. Die Studierenden begegneten uns dort mit einer grösseren Zurück-

Studenten der ESAD in Strasbourg-bei der Produktion von grossen Raum-körpern


im grösseren Umfang zu hal-ten. Dies zwang die Studieren-den von ihrem gelernten Vorge-hen Abstand zu nehmen und sich auf das Experiment einzulassen. Wir hatten zu Beginn ein paar hitzige Diskussionen, doch fan-den wir dann einen gangbaren Weg. Ich glaube, dass wir genau wegen dieser intensiven Ausein-andersetzung schlussendlich als Team zusammengewachsen sind.

Wann wird aus dem «Ihr» das «Wir», ab wann konnten sich die Offenburger als Teil des tryplex-Schwarms identifizieren? Die-sen Prozess zu beobachten, war spannend. Bei den Offenbur-gern ist uns das gut geglückt, bei der CERFAV teilweise und bei der ESAD sind wir leider nicht durchgedrungen. Die fünf Tage an der Hochschule Offenburg verbrachten wir mit der Vorbe-reitung auf die EUNIQUE, dem Sound-Design für unseren rosa Plastikteufelsengel Anatol, mit der pneumatischen Einrichtung und der Entwicklung von Ani-mationen. Ende Mai packte der tryplex-Schwarm wieder all seine Maschinen und Utensilien ein und machte sich auf nach Karlsruhe zur Ausstellung von «Design am Oberrhein» an der «EUNIQUE». Diese Ausstellung

http://www.design-am-oberrhein.eu/

http://www.vimeo.com/channels/desig-

namoberrhein

http://www.eunique.eu/

Der tryplex-Bus mit unserem Schwarm-Team aus Offenburg und Basel an der EUNIQUE 2011

bestritten wir mit einem gemein-samen Auftritt mit der Hoch-schule Offenburg als unserem bewährten tryplex-Partner.

Design am Oberrhein stellt eine Plattform für die Design-Hoch-schulen aus der trinationalen Region dar und wird von der Europäischen Union gefördert. Der Aufritt an der Eunique war ein erster Meilenstein in der Kollaboration über die Landes-grenzen hinaus. Konzeptuell litt dieser Anlass unter ein paar Kin-derkrankheiten; ebenfalls stellt sich die Frage, ob dieser Anlass an der EUNIQUE überhaupt am richtigen Platz ist. Das Publikum an der Eunique war gesetzteren Alters und nicht übermässig inte-ressiert an Avantgarde-Expona-


schulen und dem Designum-feld. Ich befragte sie nach ihren Wünschen und Träumen und der benötigten Unterstützung zu deren Umsetzung, ebenfalls auch zu ihrer Meinung über die gebotene Hilfe im Designum-feld. Die Tage an der DMY waren anspruchsvoll, auch wegen der langen Präsenzzeit und da wir ja kein Auswechselteam dabei hat-ten.

ten. So kam ich auch nicht in den Genuss, mich mit Studierenden und Ehemaligen von Design-hochschulen auseinandersetzen zu können, da die Zielgruppe fast vollständig abwesend war.

Gleich im Anschluss an die DaO/EUNIQUE fuhren wir an die DMY in Berlin Tempelhof. Diese Messe bot uns ein vollkommen ande-res Bild als die Messe in Karls-ruhe. Das Publikum kam eindeu-tig aus der aktiven Designszene und war auch demographisch in unserem Zielbereich. Zudem hatten dort viele nationale und internationale Designhochschu-len einen Auftritt. Und endlich stiess ich auch auf meine ersehn-ten Interviewpartner aus Hoch-

Industrie-Design-studenten aus Kassel am Prototypen einer aufblasbaren Lampe

Anatol in Berlin

reflexion tryplex - Alumni - Alumni@Hgk basel - Alumni@Hyperwerk �� 15

… und dabei war diese ganze Inszenierung nur der Anlass, um miteinander ins Gespräch zu kommen und mir und uns die Bühne zubereiten, um die Informationen einzusammeln, die sich da vor uns ausbreiteten.

In Tat und Wahrheit ging es uns nie um die Kreation wundervol-ler, aufblasbarer Designunikate. Wir wollten immer nur mit dem Gegenüber ins Gespräch kom-men, eine Situation des Wohl-befindens schaffen, auf Augen-höhe sein, um den offenen Austausch zu fördern. Wir ver-suchten unseren BesucherIn-nen an der EUNIQUE/DMY eine Herausforderung zu stellen, der sie gewachsen waren. Sie soll-ten Spass haben, sich dem Chal-lenge zu stellen. Mir machte es grosse Freude, über solch einen Gesprächsanlass mit dem Publi-kum in Kontakt zu kommen.

Unser tryplex-Schwarmpart-ner aus Offenburg war mit zwei Kamerateams an der DMY. Ich nutzte die Gunst der Stunde, schnappte mir ein Kamerateam und stattete, zusammen einer kleinen Entourage, verschiede-nen Design-Hochschulen an der

DMY einen Besuch ab. Mit einem Kamerateam ist es ein leichteres Unterfangen zu interessanten Interviewpartnern zu kommen. Wir besuchten die Universität der Künste Berlin (UdK), die Hoch-schule für Gestaltung Offenbach, die Design Akademie Berlin und die Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel. Ich befragte die anwesenden Studenten, Abgän-ger und Professoren über die wei-teren Hilfeleistungen der Hoch-schule an die Ehemaligen, über ihre Einschätzung der Vermark-tungs- und Vernetzungsmöglich-keiten und ihren Wünschen an solche Institutionen. Es kristalli-sierte sich heraus, dass keine der

www.tryplex.org

alle wollen ihre aufblasbaren Design-unikate kreieren DMY Berlin Tem-pelhof

rEflExiOntryplex

16 �� reflexion tryplex - Alumni - Alumni@Hgk basel - Alumni@Hyperwerk

tens mit der Ultraschalltechnik und einem Segelplotter vertraut machen inkl. deren Handha-bung und Einsatz kundig wer-den. Ehrlich gesagt hatte ich es mir einfacher vorgestellt. Ich dachte zunächst, dass ich es bei der Ultraschallschweissmaschine einfach mit einer etwas grösse-ren Nähmaschine zu tun hätte. Das man da gewisse Einstellun-gen machen muss, war mir auch klar. Aber dass es dermassen dar-auf ankommt, mit welchem Mate-rial, welcher Dicke des Materials, auf welcher Seite des Materials, mit welchem Druck, mit wel-chem Abstand zum Schweissrad, mit welchem Schweissrad, mit welcher Geschwindigkeit man fährt, dass jede noch so kleine Verschiebung in Temperatur, Luftfeuchtigkeit eine Änderung des Schweissergebnisses liefert, damit hatte ich nicht gerechnet. Dieser Prozess war und bleibt ein wahrer Zeit- und Materialfresser. Als wir dies alles einmal verstan-den hatten, konnten wir besser damit umgehen und begannen, die Allüren unserer Ultraschall-schweissmaschine als die einer launischen Diva zu schätzen.

Hochschulen einen Shop als feste Vermarktungsmöglichkeit anbie-tet und die Studenten der Mei-nung sind, dass dies ihren Markt-eintritt erleichtern könnte. Auch führt keine der Hochschulen Spinnoffs oder begleitete Star-tups, die den Studierenden wäh-rend des Studiums Jobrealität vermitteln könnte. An der UDK gibt es für Ehemalige „Crash-kurse in BWL“, einem Thema, das während des Studiums zu kurz gekommen ist. Auch in mei-ner Recherche über die Design-Hochschulen in der Schweiz wurde dieser Punkt immer wie-der angeführt und als notwen-dig erwähnt.

So ganz nebenbei mussten wir uns natürlich auch schnells-


AlumniDie Reise mit tryplex vermittelte mir interessante Einblicke in die Beziehungen verschiedener Hochschulen zu ihren Alumni sowie zur Transferzone in die Wirtschaft. Was ich bei fast allen Designhochschulen feststelle, ist ihre mangelnde Vernetzung zu Partnern aus der Wirtschaft.

Alumni@HGK BaselDie Direktion der HGK Basel hat das brachliegende Alumni-Poten-tial erkannt und möchte auf schnellstem Wege eine gangbare und vernünftige Lösung ein-richten. Mein Grundlagenpapier «Fokus Alumni HGK Basel», das ich der Direktion der HGK am 17. Juli 2011 zukommen liess, stiess auf Interesse. Folgende Punkte erachte ich als wichtig:

_Ein Alumni-Board HGK Basel mit Vertretern aus der HGK Direktion, FHNW Direktion, Alumni FHNW, Alumni HGK der Wirtschaft, Politik und aktu-ell Studierenden der HGK ist ein-zurichten_Alumni-Zentralstelle zur Koor-dination und als Drehscheibe von Alumni-Belangen_Weiterbildungsmöglichkeiten der Alumni_Plattform für den Informations-austausch (Take5)_Regelmässige Einladungen zu

Veranstaltungen und Informati-onen (z.B. Newsletter) auf Ins-titutsebene und/oder durch die HGK Basel_Job-Börse und Praktikumsstel-len_Einen (Web)-Shop HGK mit Produkten zum Verkauf oder Prototypen als Ideen-Skizze _Förderung von Startups mittels professionellem Coaching und Mentoring_Verfügungsstellung von günsti-gem Mietraum im nahen Umfeld der Hochschule._Alumni-Werkstätte mit unlimi-tiertem Zugang_Zusammenarbeit mit FH Schweiz oder Ausarbeitung eige-ner Verträge, um in den Genuss von Flottenrabatten bei Kranken-kasse, Autoverleih, Zeitungsabo usw. zu kommen

MidsummerNight1010 Jahre HyperWerkDie Geburtstagstorte kommt

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_Networking Alumni/Hoch-schule/Studierende_Newsletter/Information aus dem HyperWerk_Knowledge Exchange_Workshops für Alumni öffnen_Repräsentative HyperWerk Website_Zugriff auf Take5/Erweiterung als Austauschplattform_Informative und repräsentative Website _fachspez. Weiterbildung_Vorträge_Personenprofile_Zugriff auf den Maschinenpark_Zusammenarbeit Alumni und Studierende für grössere Projekte _Job- und Praktikabörse

Aktueller Stand am HyperWerkFür die diplomierenden Dieci bleibt der Zugriff auf das Intra-net Take5 unbeschränkt beste-hen. Ebenso bleibt die aktuell persönliche Emailadresse [email protected] auf unbeschränkte Zeit vorhanden. Eine Ueberfüh-rung in die Alumni-Organisation HyperWerk als Domain-Inhabe-rin ist zu prüfen.

Die Alumni werden regelmässig zu den sechs Apéros während des Jahres eingeladen.

Alumni@HyperWerkIn ein paar Tagen werde auch ich offiziell zu den Alumni des HyperWerks gehören. Rückbli-ckend sehe ich, dass sich doch einiges getan hat in der Wahr-nehmung der Alumni-Frage bei Lehrenden und Lernenden. Ins-besondere fällt mir auf, dass der Einbezug der Ehemaligen auf natürliche Weise geschieht und nicht mehr extra darauf hingewiesen werden muss. Ich erachte das als einen wichtigen Fortschritt in der Einbettung der Alumni am HyperWerk.

In einer schriftlichen Umfrage am OpenHouse im Januar 2011 wollte ich von den Alumni und den Diplomanden wissen, wel-che Themen sie als Alumni am HyperWerk interessieren wür-den. Und das waren die Ant-worten, hier nach ihrer Priori-tät geordnet.

20 ��

fazit �� 21

FAZItVergeblich habe ich nach dem ultimativen Vorzeigeobjekt an Designhochschulen bezüglich dem Umgang mit Ehemaligen gesucht. Ich habe noch immer das Ideal der Alumni-Organisation der HSG vor Augen, die ihren Mit-gliedern nach Austritt des Stu-diums eine neue Heimat mit Gleichgesinnten bietet. Einen Anschluss, den die Ehemaligen ganz natürlich suchen und auch einen persönlichen Mehrwert finden. Ich werde mich während des Masterstudiengangs weiterhin mit Aspekten der Zusammen-arbeit auseinandersetzen und fühle mich nun auch dank mei-ner internationalen Recherche inhaltlich gestärkt. Ich werde dem HyperWerk auf Teilzeitba-sis weiterhin zur Verfügung ste-hen und hoffentlich durch meine Funktion als Alumni-Beauftragte der HGK die Koordination zur Gründung einer Alumni HGK und als Untergruppe auch der Alumni HyperWerk überneh-men. Die sinnvolle Abgrenzung dieser Aufgaben sollte koordi-niert durchgeführt werden. Die neue Direktorin der HGK Basel (seit 1. Juni 2011) hat das Alumni Potential als prioritär erkannt.

Als erste dringende Massnahme auf Direktionsebene empfehle ich die Überführung der Emailadres-sen der austretenden Studenten in alumni.fhnw-Adressen, damit sie nicht wie bisher nach drei Monaten auf dem Datenfriedhof der FHNW landen.

Mit Ende meines Diploms ist keine juristische Person als Alumni HyperWerk vorhanden. Dies ist meiner Meinung nach auch nicht dringend notwen-dig zum jetzigen Zeitpunkt. Ich habe das ganze Vorhaben um die HyperWerk Alumni verlangsamt, um ein koordiniertes Vorgehen mit den HGK-Alumni zu ermög-lichen.

Am HyperWerk werden die Alumni verstärkt einbezogen werden.

Einzig die Situation um den Informationsfluss an die Alumni möchte ich auf Beginn des neuen Semesters mittels eines Newslet-ters verbessern. Dazu werde ich noch Mittel und Wege finden.

22 �� literatur/Quellenangaben

Sandra Kluwe: Krisis und Kairos – Rilkes Sprachscheu und ihre produktive WendungMagisterarbeit, 1. Auflage 1999, GRIN Verlag

M.Balke/A. Mut/M. Stoop/D. Stratmann: Marketingkonzept für Alumni1. Auflage 2006, GRIN Verlag

Uwe G. Seebacher/Gaby Klaus: Networking Alumning1. Auflage 2004, USP Publishing

Christine WalterAlumni-Netzwerke Empirische Bestandesaufnahme1. Auflage 2008, VdM Verlag

Dank �� 23

DankIch möchte mich herzlich für alle Unterstützung, Lob und Kritik bedanken. All die untenste-henden Personen haben mich während diesem Jahr im grösseren oder kleinerem Umfang her-ausgefordert, beeinflusst und unterstützt:

tryplex-Kernteam: Benjamin Schmid, Stephan Urech, Manuela Meier, Rasso Auberger, Mauro Tammaro Julian Gresenz und Mischa Schaub (Coach und Leiter HyperWerk)

Jahrgang der Diplomierenden DIECI HyperWerk, Fabian Zähner HyperWerk, Ivo Waldmeier Hyper-

Werk, Peter Blickensdorfer HyperWerk, Daniel Gaudey HyperWerk, Ralf Neubauer HyperWerk, Christian

Ledermann netzhdk, Sibylle Schneider Job-Pilot, Bob Fee SCAD Savannah, Amit Bapat, SCAD Savannah,

Leslie Martike SCAD Savannah, Billiejean Curvan, SCAD Savannah, Dr. Peter Gloor MIT, Sarah

Hauser FHNW Informatik CERFAV, Centre Européen de Recherches et de Formation aux Arts Verriers: Denis Garcia Head of CERFAV,

Olivier Weber Artist Teacher, Philippe Garenc Artist Teacher, David Arnaud Communication Manager, Annabelle

Babel Staff, Fanny Guenzi Staff, Fabrice Alroy English Teacher, Dominique Jamis Formateur, Simon Muller Stu-

dent, Pablo Bouteiller Student, Mathias Taglang Student, Adrien Hervé Student, Angeline Dissonbray Student,

Paulo Galvao de al Meida, Student

ESAD, Ecole supérieure des arts décoratifs de Strasbourg: Otto Teichert Head of ESAD, Jean-François Gavoty

Artist Teacher, Margaux De Agopian Student, Jèrome Agez Student, Marine Dominiczak Student, Geraldine Legin

Student, Alice Pessey Student, Lorine Boudinet Student, Claire Boullè Student, Norbert Jarny Student, Pierre

Brunet-Vogez Student, François Bauer Student, Marion Henry-Ringeval Student, Giulia Francini Student, Anett

Krambein Student, Johan Achermann Student

Hochschule Offenburg, Medien und Informationswesen (M+I): Sabine Hirtes Professorin für Postproduk-

tion/Vfx, Dschafar El Kassem Student, Katrin Phyllis Schneider Student, Tom Hauff Student, Claudio Demel

Student, Nina Kristin Klein Student, Valentino Herth Student, Adrian Karcher Student, Lennard Kreft Student,

Jessica Müller, Student.

Partner aus der Kreativindustrie:

Jürg Bernet, Swiss-Sonic, Ultraschalltechnik, Arbon, Schweiz,

Urs Meier und Ruedi Figi, Luft & Laune GmbH, Custom Made Inflatables, Zürich,

Dietmar Heil, Jentschmann AG, Ultraschallmaschinen, Hüntwangen,

Björn Walser, Walser Kunststoffwerk AG, Kunststofftechnik, Bürglen

Sebastian Kox, oneseconds, Utrecht, Holland

Danken möche ich auch meiner Familie, die mein Engagement und meine Absenzen tolerierte.

24 �� kontakt

Diplomarbeit FHNW HGK Institut HyperWerk September 2011

Patricia Kä[email protected] +41 79 662 3906

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Bedürfnisabklärung der Absolventen von …...fen und umgesetzt. Ausgeprägt war die räumliche Vorstellungs-kraft der TeilnehmerInnen, die sich aus der Praxis in der Her-stellung