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Rainer Bromme Institut für Psychologie [email protected] Zum Umgang mit dem Zustand der Welt – Beiträge von Bildung und Ausbildung Workshop BILDUNG UND AUSBILDUNG: REALITÄT UND VISION der ARGE BILDUNG UND AUSBILDUNG der Österreichischen Forschungsgemeinschaft (31. 05.2016)

Beiträge von Bildung und Ausbildung - oefg.at...Quellenbewertung (Sourcing) bei Kindern und bei Erwachsenen wird derzeit intensiv untersucht. Fazit: Bei der Nutzung des Internets

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  • Rainer Bromme Institut für Psychologie

    [email protected]

    Zum Umgang mit dem Zustand der Welt – Beiträge von Bildung und Ausbildung Workshop BILDUNG UND AUSBILDUNG: REALITÄT UND VISION der ARGE BILDUNG UND AUSBILDUNG der Österreichischen Forschungsgemeinschaft (31. 05.2016)

    mailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]

  • Dank an diese Mitglieder unserer Arbeitsgruppe:

    2

    Dr. Dorothe Kienhues

    Koordinationsprojekt des DFG SPP 1409

    PD Dr. Marc Stadtler (Antragsteller im SPP Dr. Lisa Scharrer Dr. Eva Thomm

    www.scienceandthepublic.de [email protected]

    Dr. Friederike Hendriks

    Johanna Paul (MSc Psychologie)

  • 4

    Die Ausganglage: Wie wir im Alltag Orientierungen 'über den Zustand der Welt' gewinnen.

    Stellen Sie sich Eltern vor, deren Sohn nach Aussage der Lehrerin 'ADHS hat'. Die Eltern werden sich wahrscheinlich erst mal im Internet darüber informieren, was es damit auf sich hat

  • Die Ausganglage: Wie wir im Alltag Orientierungen 'über den Zustand der Welt' gewinnen.

    • Unsere alltägliche, unsere berufliche und unsere politisch- gesellschaftliche Lebensführung hält viele Handlungsoptionen offen, sie fordert uns aber auch vielfache Entscheidungen ab.

    • Wissenschaft kann auf viele Fragen der alltäglichen, der beruflichen und der politisch gesellschaftlichen Lebensführung eine Antwort geben.

    • Das Wissen, das für die Fragen der Lebensführung bedeutsam ist, kann man sich über das Internet erschließen und Bürger tun das auch zunehmend.

    5

  • Wissenschaft findet man im Internet

    Wissenschaftliches Wissen ist einfach, schnell und ständig zugänglich. Große Umfragen zeigen die Bedeutung des Internets: • In den U.S.A. nennen 42% das Internet als ihre hauptsächliche

    Informationsquelle (63 % Online-Zeitungen, weniger als 10 % nennen Blogs; Besely, 2014). – Das Fernsehen nimmt mit 32% nun nur noch den zweiten Platz ein.

    • 32% der Europäer nennen Websites, zusätzliche 10% Social Media / Blogs (Eurobarometer, 2013). – Österreich: 20% Websites, 16% Social Media / Blogs – Deutschland: 28% Websites, 10% Social Media / Blogs

    7

  • Internetrecherche nach Krankheiten und Ernährung in Deutschland bis 2015 Anteil der Personen, die das Internet zur Beschaffung von gesundheitsrelevanten Informationen genutzt haben in Deutschland in den Jahren 2006 bis 2015

    Hinweis: Deutschland; 16-74 Jahre; In den letzten drei Monaten vor der Erhebung; Gesundheitsrelevante Informationen: Verletzungen, Krankheiten, Ernährung, Verbesserung der Gesundheit

    Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/158825/umfrage/internetrecherche-nach-krankheiten-und-ernaehrung-in-deutschland/ , 18.05.2016

    http://de.statista.com/statistik/daten/studie/158825/umfrage/internetrecherche-nach-krankheiten-und-ernaehrung-in-deutschland/http://de.statista.com/statistik/daten/studie/158825/umfrage/internetrecherche-nach-krankheiten-und-ernaehrung-in-deutschland/http://de.statista.com/statistik/daten/studie/158825/umfrage/internetrecherche-nach-krankheiten-und-ernaehrung-in-deutschland/http://de.statista.com/statistik/daten/studie/158825/umfrage/internetrecherche-nach-krankheiten-und-ernaehrung-in-deutschland/http://de.statista.com/statistik/daten/studie/158825/umfrage/internetrecherche-nach-krankheiten-und-ernaehrung-in-deutschland/http://de.statista.com/statistik/daten/studie/158825/umfrage/internetrecherche-nach-krankheiten-und-ernaehrung-in-deutschland/http://de.statista.com/statistik/daten/studie/158825/umfrage/internetrecherche-nach-krankheiten-und-ernaehrung-in-deutschland/http://de.statista.com/statistik/daten/studie/158825/umfrage/internetrecherche-nach-krankheiten-und-ernaehrung-in-deutschland/http://de.statista.com/statistik/daten/studie/158825/umfrage/internetrecherche-nach-krankheiten-und-ernaehrung-in-deutschland/http://de.statista.com/statistik/daten/studie/158825/umfrage/internetrecherche-nach-krankheiten-und-ernaehrung-in-deutschland/http://de.statista.com/statistik/daten/studie/158825/umfrage/internetrecherche-nach-krankheiten-und-ernaehrung-in-deutschland/http://de.statista.com/statistik/daten/studie/158825/umfrage/internetrecherche-nach-krankheiten-und-ernaehrung-in-deutschland/http://de.statista.com/statistik/daten/studie/158825/umfrage/internetrecherche-nach-krankheiten-und-ernaehrung-in-deutschland/

  • • Durch das Internet entstehen unscharfe Grenzen zwischen dem

    Wissen, das für Laien potentiell verständlich ist, und dem Fachwissen, das nur Spezialisten zugänglich ist.

    Bibliothek der Yale University

    Die Ausganglage: Wie wir im Alltag Orientierungen 'über den Zustand der Welt' gewinnen.

  • Die Ausganglage: Wie wir im Alltag Orientierungen 'über den Zustand der Welt' gewinnen.

    • Wissenschaft kann auf viele Fragen der alltäglichen, der

    beruflichen und der politisch gesellschaftlichen Lebensführung eine Antwort geben.

    10

  • Die Ausganglage: Wie wir im Alltag Orientierungen 'über den Zustand der Welt' gewinnen.

    • Wissenschaft kann auf viele Fragen der alltäglichen, der

    beruflichen und der politisch gesellschaftlichen Lebensführung eine Antwort geben. Diese Antwort ist aber oft nicht eindeutig, die Bürger und Bürgerinnen müssen entscheiden, welche Wissenschaft sie für relevant und für wahr halten.

    11

  • Die Kontroverse im Internet

  • Die wissenschaftliche Debatte

  • Warum gibt es eigentliche Widersprüche bei wissenschaftlichen Ergebnissen?

    16

    Konflikte und innerwissenschaftliche Diskussion sind das Alltagsgeschäft in der Wissenschaft

  • Warum gibt es eigentliche Widersprüche bei wissenschaftlichen Ergebnissen?

    18

    Es gibt zu vielen Themen • politisch, • ökonomisch, • religiös, • kulturell motivierte Deutungsangebote, die die Validität gesicherter wissenschaftlicher Ergebnisse bestreiten. vgl dazu Oreskes, N. & Conway, E. (2010). Merchants of doubt. How a handful of scientists obscured the truth on issues from tobacco smoke to global warming. London: Bloomsbury.

  • Warum gibt es eigentliche Widersprüche bei wissenschaftlichen Ergebnissen?

    19

    Klimawandel Impfungen

    Neuro-Enhancement

    Stammzellen-forschung

    Bei den wissenschaftlichen Fragen, die Bürger interessieren geht es fast immer auch um soziale und ethische Aspekte (socio- scientific issues) d.h. um die Frage nach dem guten Leben (U.Felt)

  • 21

    Wie können wir beurteilen was relevant und was wahr ist, wenn wir die Wissenschaft 'dahinter' nur begrenzt verstehen?

    Die Ausganglage: Wie wir im Alltag Orientierungen 'über den Zustand der Welt' gewinnen.

  • Wie können wir beurteilen was relevant und was wahr ist? Zwei Strategien:

    • Direkte Gültigkeitsbeurteilung: Was ist wahr? (first-hand evaluation) Evaluieren der Plausibilität (subjektiven Wahrheit) der Behauptung z.B. an Hand von logischer Konsistenz und der Kohärenz mit eigenem Vorwissen. Verstehen

    • Indirekte Gültigkeitsbeurteilung: Wem kann man glauben? (second-hand evaluation) Evaluieren der Vertrauenswürdigkeit von Experten, z.B. an Hand ihres bisherigen Verhaltens und gesellschaftlich akzeptierten Qualifikationsmerkmalen.

    Vertrauen

    • Metakognitive Entscheidung zwischen den beiden Strategien

    23

  • Plausibilitätsurteile & Vertrauensurteile= 'Informiertes Vertrauen'

    Bildungsziel: BürgerInnen vorbereiten, sich mit wissenschaftlichen Geltungsbehauptungen auseinanderzusetzen - auch mit solchen, deren wissenschaftliche Grundlagen sie selbst nicht hinreichend tief verstehen (können). 'Vertrauen' bislang kein Bildungsziel- wissenschaftlichen Rationalität als Gegenentwurf zu 'blindem' Glauben: Schüler sollen Newtons Gesetze verstehen, nicht glauben. Wegen der (kognitiven) Arbeitsteilung ist auch in der wissenschaftlichen Arbeit Vertrauen unerläßlich (Hardwig, 1991; Carrier,2010 )

    24

  • Entwicklungs- und evolutionspsychologische Argumente für 'Vertrauen' als Default-Modus in Interaktionen

    Bereits kleine Kinder (ab 2-3 Jahre) haben die die Fähigkeit, die Vertrauenswürdigkeit von Informationsquellen zu beurteilen (Harris, 2012). Sie vertrauen Informanten mehr, die:

    • besser informiert sind (Robinson & Nurmsoo, 2009) • exakter sind (Clément, Koenig & Harris, 2004) • erfolgreicher sind (Scofield et al., 2013) • bekannter sind (Kinzler, Corrivau & Harris, 2011) • kompetenter erscheinen (Fusaro & Harris, 2008) • gutmütiger sind (Landrum et al, 2013) Epistemische Vigilanz: Vertrauen als Default- Annahme, aber Aufmerksamkeit insbesondere gegenüber intentionale Fehlinformationen (Sperber et al., 2010)

    25

  • Entwicklungs- und evolutionspsychologische Argumente für 'Vertrauen' als Default-Modus in Interaktionen

    Den größeren Teil unseres Wissens und unserer Überzeugungen über uns selbst und unsere natürliche und soziale Umwelt erwerben wir nicht durch persönliche unmittelbare Erfahrungen* sondern durch 'Hörensagen' von Anderen.

    *entgegen Piaget's Annahme

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  • Entwicklungs- und evolutionspsychologische Argumente für 'Vertrauen' als Default-Modus in Interaktionen

    Unsere Annahme: Wenn es um Wissenschaft geht, haben wir (als Laien) oft Schwierigkeiten, direkte Gültigkeitsbeurteilung (Was ist wahr?) durchzuführen. Wir haben bessere Fähigkeiten für indirekte Gültigkeitsbeurteilungen (Wem kann man glauben?)(Keil, 2010; Sperber et al. 2010).

    27

  • Entwicklungs- und evolutionspsychologische Argumente für 'Vertrauen' als Default-Modus in Interaktionen

    Unsere Annahme: Wenn es um Wissenschaft geht, haben wir (als Laien) oft Schwierigkeiten, direkte Gültigkeitsbeurteilung (Was ist wahr?) durchzuführen. Wir haben bessere Fähigkeiten für indirekte Gültigkeitsbeurteilungen (Wem kann man glauben?)(Keil, 2010; Sperber et al. 2010). Dennoch muß auch die indirekte Gültigkeitsbeurteilung erst einmal eingeübt werden.

    28

  • Plausibilitätsurteile & Vertrauensurteile= 'Informiertes Vertrauen'

    Bildungsziel: BürgerInnen vorbereiten, sich mit wissenschaftlichen Geltungsbehauptungen auseinanderzusetzen - auch mit solchen, deren wissenschaftliche Grundlagen sie selbst nicht hinreichend tief verstehen (können). Bildungsziele in den Bereichen: • Lesen • Mathematik • Naturwissenschaft & Sozial –und Geisteswissenschaft Nachbemerkung zu Citizen Science

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  • Bildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile Bereich: Lesen

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    Lesen im Internet = Lesen multipler Dokumente (mehrere Texte zum gleichen Sachverhalt)

    Informations-recherche im

    Internet

    Lokalisation von

    Informationen

    Integration von

    Informationen Evaluation

    von Informationen und Quellen

    (Stadtler & Bromme, 2014; Stadtler, Bromme & Rouet, 2015)

  • Bildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile Bereich: Lesen

    Quellenbewertung (Sourcing) bei Kindern und bei Erwachsenen wird derzeit intensiv untersucht. Fazit: Bei der Nutzung des Internets findet die spontane Beachtung und Verarbeitung von Informationen über die Quelle (Autor /Institution) kaum statt, auch nicht bei medienaffinen SchülerInnen (‚Digital Natives‘) (Barzilai & Zohar, 2012; Britt & Aglinskas, 2002; Walraven, Brand Gruwel & Boshuizen, 2009; Stadtler, 2006; Stadtler & Bromme, 2008; Stadtler, Babiel, Rouet & Bromme 2014; List, Alexander & Stephens, 2016).

    Schülerzitat nach Debriefing: „Oh Entschuldigung, ich wusste gar nicht, dass wir heute auf Quellen achten sollen!“ (Stadtler, Babiel, Rouet & Bromme , 2014) Beispiel „Prompting-Maßnahmen“: Regelmäßige Erinnerung an die Ausführung im Repertoire befindlicher (Lern-)Strategien (z.B. Stadtler & Bromme, 2008 ; Stadtler, M., Paul, J., Globoschütz, S., & Bromme, R. (2015).

  • Bildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile Bereich: Mathematik

    Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik

  • Bildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile Bereich: Naturwissenschaft

    Scientific Literacy für Alle (PISA) • Knowledge of Science (Newton'sche Gesetze)

    • Knowledge about Science (empirische Begründung, mathematische

    Form der Newton'schen Gesetze, historische Kenntnis über die Entstehung und die Grenzen der Newton'schen Gesetze (mit besten Grüßen aus dem CERN)

    33

  • Positive Einstellungen zu Wissenschaft in Europa

    Repräsentative Umfrage in den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (Eurobarometer, 2010) zeigt, dass Europäer der Wissenschaft gegenüber größtenteils positiv eingestellt sind. • 54 % sind der Meinung, dass die Wissenschaft eine Lösung für

    sämtliche Umweltprobleme bereitstellen kann • Immerhin 22% der Europäer denken, die Wissenschaft hielte

    eine Antwort auf jede Frage bereit (Eurobarometer, 2010)

    34

  • Generelle Haltung zu Wissenschaft

    In Europa ist die Haltung gegenüber Wissenschaft größtenteils positiv (Eurobarometer, 2013): • 77% der Europäer glauben, dass die

    Wissenschaft einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft ihres Landes habe. – Österreich: 78%, Deutschland: 76% – 90% im United Kingdom glauben, dass

    Wissenschaft einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft leiste (Castell, 2014).

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  • Bildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile Bereich: Naturwissenschaft & Sozial – und Geisteswissenschaft

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    Wissenschaft ist ein Prozeß, eingebettet in sozialen Strukturen.

    • Fächerstrukturen (wer ist wofür zuständig?)

    • Institutionen der Wissenschaft (wer produziert das Wissen?)

    • Kooperative Prozeduren zur Wahrheitsfindung (z.B. peer review)

    • Wo kann man lebenslang etwas über Wissenschaft erfahren? Nat. wiss. Unterricht in Kooperation mit Sozial- und

    Geisteswissenschaften

  • Bildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile Bereich: Naturwissenschaft & Sozial – und Geisteswissenschaft

    37

    Was bedeutet: Wissenschaft ist ein Prozeß, eingebettet in sozialen Strukturen für das Bildungsziel 'informierte Vertrauensurteile?

    Die Formulierung von Bildungszielen sollte an den 'natürlichen'

    Kapazitäten der Lernenden ansetzen und diese unterstützen und weiter entwickeln.

    Forschungsprogramm zu den kognitiven Grundlagen informierter

    Vertrauensurteile (irreführende und hilfreiche Heuristiken). Einige Beispiele:

  • Studien zu den kognitiven Grundlagen informierter Vertrauensurteile (irreführende und hilfreiche Heuristiken)

    a) Der Einfachheitseffekt: Ich glaube es, weil ich es verstehe (mit Lisa

    Scharrer und Marc Stadtler).

    b) Erklärung für Widersprüche zwischen Wissenschaftlern (mit Eva Thomm).

    c) Intuitive Annahmen über die Zuständigkeit von Wissenschaftlern/Disziplinen für komplexe Fragestellungen (mit Eva Thomm)

    d) Das Vertrauen in Wissenschaftler, die in Science blogs diskutieren (mit Friederike Hendriks und Dorothe Kienhues).

    Empirisches Rationale: Es geht immer um wissenschaftsbasierte Behauptungen, deren Gültigkeit Laien letztlich nicht selbst beurteilen können, die aber für sie praktisch bedeutsam sein könnten.

    38

  • Beispiel 1: Erklärung für Widersprüche

    Entwicklung einer Skala, um die Erklärung von Laien für wissenschaftliche Konflikte zu messen:

    Explaining Conflicting Scientific Claims Questionnaire (ECSC) Bromme, R., Thomm, E., & Wolf, V. (2015). From understanding to deference: Laypersons'

    and medical students' views on conflicts within medicine. International Journal of Science Education, Part B: Communication and Public Engagement.

    Thomm, E. , Hentschke, J. , & Bromme, R. (2015). The Explaining Conflicting Scientific Claims (ECSC) Questionnaire: Measuring Laypersons' Explanations for Science Conflicts. Learning and Individual Differences, 37, 139-152. doi:10.1016/j.lindif.2014.12

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  • Beispiel 1: Erklärung für Widersprüche. Es wird ein Szenario mit widersprüchlichen wissenschaftlichen Behauptungen präsentiert. Was sind Ihrer Ansicht nach mögliche Gründe dafür, dass die Wissenschaftler zu widersprüchlichen Ergebnissen gelangen? Bitte markieren sie auf der Skala von 1 (= stimme gar nicht zu) bis 6 (= stimme voll und ganz zu) Ihre Zustimmung zu den folgenden Aussagen.

    Stimme nicht

    zu

    Stimme voll zu

    1 2 3 4 5 6 Äußere Faktoren, wie Wettbewerbsdruck, Konkurrenz, Marketing, Werbung, etc. beeinflussen die Wissenschaftler in ihrer Arbeit.

    Das Thema ist noch zu wenig erforscht, sodass die Untersuchungen keinen fundierten theoretischen Hintergrund hatten.

    Die Untersuchungsmethoden der Wissenschaftler unterscheiden sich.

    Die Wissenschaftler sind in unterschiedlichem Ausmaß qualifiziert. ….

  • Explaining Conflicting Scientific Claims Questionnaire (ECSC)

    Es wird ein Szenario mit widersprüchlichen wissenschaftlichen Behauptungen präsentiert, die zum Teil über das Wissen des Probanden hinaus gehen.

    „Die Wissenschaftler sind sich nicht einig, ob die Schädigung die Multiple Sklerose verursacht, oder ob sie im Verlauf einer bereits bestehenden Erkrankung als Symptom auftritt. Im Folgenden werden Ihnen zwei Aussagen präsentiert. Sie stammen von einem Forscher der an einer Universität arbeitet und von einem Forscher eines Industrieunternehmens.

    [Quelle A] geht davon aus, dass das beschädigte Myelin das Auftreten von Multipler Sklerose verursacht. Er schreibt: „Die Ergebnisse unserer Studien lassen erwarten, dass Schäden des Myelins der Nervenzellen kleine Entzündungsherde im Gehirn und Rückenmark auslösen. Diese verletzen die umliegenden Zellen und können somit die Erkrankung an Multipler Sklerose verursachen.“

    [Quelle B] geht davon aus, dass das Myelin erst nach der Erkrankung an Multiplen Sklerose Schaden nimmt. Er schreibt: „Die Ergebnisse unserer Studien lassen erwarten, dass beschädigtes Myelin in Gehirn und Rückenmark kein Auslöser für die Multiple Sklerose ist. Erst im Verlauf einer bereits bestehenden Erkrankung kommt es zu den typischen Entzündungsherden und der Schädigung des Myelins.“

    42

  • Unterschiede im Forschungsprozess “Die Untersuchungsmethoden der Wissenschaftler unterscheiden sich.”

    Komplexität des Themas “Das Thema ist noch zu wenig erforscht, sodass die Untersuchungen keinen

    fundierten theoretischen Hintergrund hatten.”

    Persönlicher Benefit “Äußere Faktoren, wie Wettbewerbsdruck, Konkurrenz, Marketing, Werbung, etc.

    beeinflussen die Wissenschaftler in ihrer Arbeit.“

    Kompetenzunterschiede “Die Wissenschaftler sind in unterschiedlichem Ausmaß qualifiziert.“

    Vier unterschiedliche Erklärungen von Laien für Widersprüche zwischen Wissenschaftlern

    44

  • Unterschiede im Forschungsprozess “Die Untersuchungsmethoden der Wissenschaftler unterscheiden sich.”

    Komplexität des Themas “Das Thema ist noch zu wenig erforscht, sodass die Untersuchungen keinen

    fundierten theoretischen Hintergrund hatten.”

    Persönlicher Benefit “Äußere Faktoren, wie Wettbewerbsdruck, Konkurrenz, Marketing, Werbung, etc.

    beeinflussen die Wissenschaftler in ihrer Arbeit.“

    Kompetenzunterschiede “Die Wissenschaftler sind in unterschiedlichem Ausmaß qualifiziert.“

    Vier unterschiedliche Erklärungen von Laien für Widersprüche zwischen Wissenschaftlern

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    Natur & Generierung wissenschaftlichen Wissens

  • Unterschiede im Forschungsprozess “Die Untersuchungsmethoden der Wissenschaftler unterscheiden sich.”

    Komplexität des Themas “Das Thema ist noch zu wenig erforscht, sodass die Untersuchungen keinen

    fundierten theoretischen Hintergrund hatten.”

    Persönlicher Benefit “Äußere Faktoren, wie Wettbewerbsdruck, Konkurrenz, Marketing, Werbung, etc.

    beeinflussen die Wissenschaftler in ihrer Arbeit.“

    Kompetenzunterschiede “Die Wissenschaftler sind in unterschiedlichem Ausmaß qualifiziert.“

    Vier unterschiedliche Erklärungen von Laien für Widersprüche zwischen Wissenschaftlern

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    Wissenschaft als soziale Praxis

    Natur & Generierung wissenschaftlichen Wissens

  • Beispiel 1: Erklärung für Widersprüche

    Untersuchungsfrage: Welche Erklärungsansätze verwenden Laien, wenn sich konkurrierende Informationsquellen in ihrer Expertise oder ihrem Wohlwollen unterscheiden? Ergebnisse:

    Laien (in unseren Studien) sind besonders empfindlich für vertrauensbezogene Informationen bzgl. der Interessenkonflikte von Experten (stimmt mit Ergebnissen von Umfragen - z.B. in Großbritannien: IPSOS Mori, 2011; in Australien: Critchley, 2008 - überein)

    49

  • Beispiel 2: Dimensionen von Vertrauensurteilen, wenn es um Wissenschaft geht.

    Drei Dimensionen: – Expertise: Wissen, Erfahrung und Training im betreffenden

    Themenbereich (Zuständigkeit) – Integrität: Einhalten von Regeln und Normen der jeweiligen

    Disziplin. – Wohlwollen: Agieren mit den Interessen von, und den

    Auswirkungen für Andere im Sinn.

    Hendriks, F., Kienhues, D. & Bromme, R. (2015). Measuring Laypeople's Trust in Experts in a Digital Age: The Muenster Epistemic Trustworthiness Inventory (METI). PLoS ONE 10(10): e0139309.

    50

  • Beispiel 3: Wissenschaftler, die sich in Science blogs untereinander kritisieren

    Wie wirkt es sich auf das Vertrauen in Wissenschaftler und ihre Ergebnisse aus, wenn Laien in 'Science blogs' gegenseitige Kritik der Wissenschaftler lesen? Hendriks, F., Kienhues, D., Bromme, R. (2016). Evoking vigilance: Would you (dis)trust a scientist who discusses ethical implications of research in a science blog?. Public Understanding of Science. Prepublished May 5, 2016; doi: 10.1177/0963662516646048

    51

  • Beispiel 3: Wissenschaftler, die sich in Science blogs untereinander kritisieren

    Wissenschaftsblog (fiktiv) Thema: Neuro-Enhancement.

    – Studie zu einem Medikament

    Kommentar: – Innerwissenschaftliche Kritik

    Einschränkung der Aussagekraft der Studie im Blog-Eintrag.

    – Ethische Aspekte Argumente für und gegen Neuro-Enhancement.

    – Kommentar durch den Autor selbst (Selbst-Kritik)

    – Kommentar durch anderen Wissenschaftler (Fremd- Kritik) 52

  • Beispiel 3: Wissenschaftler, die sich in Science blogs untereinander kritisieren

    Ergebnisse: Es gibt einen 'default' Vertrauensvorschuss, d.h. erst die Aktivierung kritischer Aspekte stimuliert Vigilanz. Innerwissenschaftliche Kritik resultiert in geringeren Expertise-Einschätzungen, wenn sie von einem Dritten im Kommentar eingebracht wird. Ethische Aspekte resultieren in geringeren Einschätzungen von Integrität und Wohlwollen, wenn sie von einem Dritten im Kommentar eingebracht wird. Selbstoffenbarung von Innerwissenschaftlicher Kritik oder ethischen Aspekten resultiert in positiveren Einschätzungen von Integrität und Wohlwollen, verglichen mit Fremdoffenbarung

    53

  • Bildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile Bereich: Naturwissenschaft & Sozial – und Geisteswissenschaft

    54

    Was bedeutet: Wissenschaft ist ein Prozeß, eingebettet in sozialen Strukturen für das Bildungsziel 'informierte Vertrauensurteile?

    Die Formulierung von Bildungszielen sollte an den 'natürlichen' Kapazitäten der Lernenden ansetzen und diese unterstützen und kritisch weiter entwickeln.

    Exemplarische Fragen: • Warum widersprechen sich Wissenschaftler? • Woraus besteht 'Vertrauen'? • Wie wirkt sich 'Streit' unter Wissenschaftlernauf mein Bild von der

    jeweiligen Sache aus? • Nat. wiss. Unterricht in Kooperation mit Sozial- und

    Geisteswissenschaften • Dennoch klare Markierungen der disziplinären Strukturen nötig

  • Bildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile Fazit:

    55

    Forschungsaufgabe: Untersuchung des Wissenschaftsverständnisses der Öffentlichkeit, um die bereits vorhanden Kapazitäten des Umgangs mit Wissenschaft empirisch und theoretisch zu rekonstruieren. Bildungsziel: Wissen und Können für den Umgang mit Geltungsbehauptungen von Experten, die auf wissenschaftlichen Argumenten basieren, die man als Laie nicht mehr (oder nur in Ansätzen) verstehen kann.

    'competent outsider' statt 'incompetent insider'* (*Feinstein, 2011)

  • 56

    „Ich werde mich bemühen, daß Ihr 'echte Physiker' werdet und hoffe, daß viele das auch als Studienfach wählen"

  • 57

    Wahrscheinlich sind auch in dieser Klasse die meisten Schüler nicht talentiert genug dafür

    „Ich werde mich bemühen, daß Ihr 'echte Physiker' werdet und hoffe, daß viele das auch als Studienfach wählen"

    Der Ansatz 'incompetent insider' (Feinstein, 2011)

  • 58

    „Ich werde mich bemühen Euch so viel wie möglich über Physik beizubringen. Zwar werden die meisten von Euch keine Physiker, aber ihr werdet Euer Leben lang mit dem was Physiker machen, zu tun haben “

  • 59

    Hoffentlich kann ich erreichen, daß zumindest einige ihre Liebe zur Physik entwickeln

    „Ich werde mich bemühen Euch so viel wie möglich über Physik beizubringen. Zwar werden die meisten von Euch keine Physiker, aber ihr werdet Euer Leben lang mit dem was Physiker machen, zu tun haben “

    Der Ansatz 'competent outsider' (Feinstein, 2011)

  • Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

    [email protected]

    http://www.uni-muenster.de/PsyIFP/AEBromme/

  • Literatur: Neben den im Vortrag bereits angeführten empirischen Arbeiten liefern die nachfolgen aufgeführten Publikationen Grundlagen /mehr Details für die Argumente des Vortrags.

    Bromme, R. & Goldman, S. (2014). The Public's Bounded Understanding of Science. Educational Psychologist, 49(2), 59-69. doi: 10.1080/00461520.2014.921572.

    Bromme, R., Kienhues, D., & Stadtler, M. (2016). Die kognitive Arbeitsteilung als Herausforderung der Forschung zu epistemischen Überzeugungen. In A.-K. Mayer & T. Rosman (Hrsg.), Denken über Wissen und Wissenschaft. Epistemologische Überzeugungen als Gegenstand psychologischer Forschung (S. 25-38). Lengerich: Pabst Science Publishers.

    Hendriks, F., Kienhues, D. & Bromme, R. (2016). Trust in Science and the Science of Trust. In B. Blöbaum (Ed.). Trust and Communication in a Digitalized World. Models and Concepts of Trust Research (pp. 143-159). Berlin: Springer.

    Kienhues, D. & Bromme, R. (2015). Science and the Public: Das Verständnis fragiler und konfligierender Evidenz. Projekte, Forschungsthemen und Ergebnisse aus dem DFG Schwerpunktprogramm 1409 (2009-2015). Münster: Universität Münster. Download verfügbar unter http://wissenschaftundoeffentlichkeit.de/broschuere-2/

    Stadtler, M., & Bromme, R., & Rouet, J.-F. (2014). „Science meets Reading“: Worin bestehen die Kompetenzen zum Lesen multipler Dokumente zu Wissenschaftsthemen und wie fördert man sie? Unterrichtswissenschaft, 42, 55-68

    Die Texte kann man anfordern unter: http://www.uni-muenster.de/PsyIFP/AEBromme/veroeffentlichung/veroeffentlichungen.html

  • LITERATUR – im Vortrag aufgeführt:

    Barzilai, S., & Zohar, A. (2012). Epistemic Thinking in Action: Evaluating and Integrating Online Sources. Cognition and Instruction, 30(1), 39-85. Britt, M. A., & Aglinskas, C. (2002). Improving student's ability to identify and use source information. Cognition and Instruction, 20(4), 485-522. Bromme, R., Thomm, E., & Wolf, V. (2015). From understanding to deference: Laypersons' and medical students' views on conflicts within medicine. International Journal of Science Education Part B-Communication and Public Engagement, 5(1), 68-91. doi: 10.1080/21548455.2013.849017 Carrier, M. (2010). Scientific Knowledge and Scientific Expertise: Epistemic and Social Conditions of Their Trustworthiness. Analyse & Kritik, 2, 195-212. Castell, S., Charlton, A., Clemence, M., Pettigrew, N., Pope, S., Quigley, A., . . . Silman, T. (2014). Public Attitudes to Science 2014: Ipos MORI Social Research Institute. Critchley, C. R. (2008). Public opinion and trust in scientists: The role of the research context, and the perceived motivation of stem cell researchers. Public Understanding of Science, 17(3), 309-327. EuropeanCommission. (2010). Special Eurobarometer 340: Science and Technology. http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_340_en.pdf EuropeanCommission. (2013). Special Eurobarometer 401: Responsible Research and Innovation (RRI), Science and Technology. Brussels. Feinstein, N. (2011). Salvaging science literacy. Science Education, 95(1), 168-185. Hardwig, J. (1991). The Role of Trust in Knowledge. The Journal of Philosophy, 88(12), 693-708. Harris, P. (2012). Trusting what you're told. How children learn from others. Cambridge, Mass.: The Belkap Press of Harvard University Press. Hendriks, F., Kienhues, D., & Bromme, R. (2015). Measuring laypeople's trust in experts in a digital age: The Muenster Epistemic Trustworthiness Inventory (METI). Plos One, 10(10). doi: 10.1371/journal.pone.0139309 Hendriks, F., Kienhues, D., & Bromme, R. (2016). Evoking vigilance: Would you (dis)trust a scientist who discusses ethical implications of research in a science blog? Public Understanding of Science. doi: 10.1177/0963662516646048

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    Zum Umgang mit dem Zustand der Welt – Beiträge von Bildung und Ausbildung��Workshop BILDUNG UND AUSBILDUNG: REALITÄT UND VISION der ARGE BILDUNG UND AUSBILDUNG der Österreichischen Forschungsgemeinschaft (31. 05.2016)Dank an diese Mitglieder unserer Arbeitsgruppe:Foliennummer 4Die Ausganglage: Wie wir im Alltag Orientierungen 'über den Zustand der Welt' gewinnen.Wissenschaft findet man im InternetFoliennummer 8Die Ausganglage: Wie wir im Alltag Orientierungen 'über den Zustand der Welt' gewinnen.�Die Ausganglage: Wie wir im Alltag Orientierungen 'über den Zustand der Welt' gewinnen.Die Ausganglage: Wie wir im Alltag Orientierungen 'über den Zustand der Welt' gewinnen.Die Kontroverse im InternetDie wissenschaftliche DebatteWarum gibt es eigentliche Widersprüche bei wissenschaftlichen Ergebnissen?Warum gibt es eigentliche Widersprüche bei wissenschaftlichen Ergebnissen?Warum gibt es eigentliche Widersprüche bei wissenschaftlichen Ergebnissen?Foliennummer 21Wie können wir beurteilen was relevant und was wahr ist? Zwei Strategien:Plausibilitätsurteile & Vertrauensurteile= 'Informiertes Vertrauen'Entwicklungs- und evolutionspsychologische Argumente für 'Vertrauen' als Default-Modus in InteraktionenEntwicklungs- und evolutionspsychologische Argumente für 'Vertrauen' als Default-Modus in InteraktionenEntwicklungs- und evolutionspsychologische Argumente für 'Vertrauen' als Default-Modus in InteraktionenEntwicklungs- und evolutionspsychologische Argumente für 'Vertrauen' als Default-Modus in InteraktionenPlausibilitätsurteile & Vertrauensurteile= 'Informiertes Vertrauen'Bildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile�Bereich: LesenBildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile�Bereich: LesenBildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile�Bereich: MathematikBildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile�Bereich: NaturwissenschaftPositive Einstellungen zu Wissenschaft in EuropaGenerelle Haltung zu WissenschaftBildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile�Bereich: Naturwissenschaft & Sozial – und GeisteswissenschaftBildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile�Bereich: Naturwissenschaft & Sozial – und GeisteswissenschaftStudien zu den kognitiven Grundlagen informierter Vertrauensurteile (irreführende und hilfreiche Heuristiken)Beispiel 1: Erklärung für Widersprüche�Beispiel 1: Erklärung für Widersprüche.��Es wird ein Szenario mit widersprüchlichen wissenschaftlichen Behauptungen präsentiert.� Explaining Conflicting Scientific Claims Questionnaire (ECSC)Vier unterschiedliche Erklärungen von Laien für Widersprüche zwischen WissenschaftlernVier unterschiedliche Erklärungen von Laien für Widersprüche zwischen WissenschaftlernVier unterschiedliche Erklärungen von Laien für Widersprüche zwischen WissenschaftlernBeispiel 1: Erklärung für WidersprücheBeispiel 2: Dimensionen von Vertrauensurteilen, wenn es um Wissenschaft geht. Beispiel 3: Wissenschaftler, die sich in Science blogs untereinander kritisierenBeispiel 3: Wissenschaftler, die sich in Science blogs untereinander kritisierenBeispiel 3: Wissenschaftler, die sich in Science blogs untereinander kritisierenBildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile�Bereich: Naturwissenschaft & Sozial – und GeisteswissenschaftBildungsziele für 'informierte' Vertrauensurteile�Fazit:Foliennummer 56Foliennummer 57Foliennummer 58Foliennummer 59Foliennummer 60Foliennummer 61Foliennummer 62Foliennummer 63Foliennummer 79