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BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG BEI NESTLÉ WATERS

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BERICHT ZUR

GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNGBEI NESTLÉ WATERS

Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010ii

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Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010 1

InhaltBOTSCHAFT DES CEO VON NESTLÉ 2

BOTSCHAFT DES CEO VON NESTLÉ WATERS 3

ÜBER DIESEN BERICHT 4

1 DAS FÜHRENDE UNTERNEHMEN FÜR GESUNDES TRINKEN 61.1 Flüssigkeitsbedarf im Mittelpunkt der Herausforderungen für die Volksgesundheit 8

1.2 Globaler Marktführer in der Trinkwasserindustrie 10

1.3 Marken und Produkte von Nestlé Waters 12

1.4 Gemeinsame Wertschöpfung 14

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS 162.1 Geschäftspraktiken 19

2.2 Qualitätssicherung der Produkte 22

2.3 Produktqualität durch die gesamte Wertschöpfungskette hindurch 25

3 VERWALTEN UNSERER WASSERRESSOURCEN 303.1 Wasservorkommen kontrollieren 34

3.2 Wasservorkommen schützen 36

3.3 Effizienz der Wassernutzung 40

4 OPTIMIERUNG UNSERER ÖKOBILANZ 444.1 Messen der Umweltbelastung 47

4.2 Erfolgsbilanz 2005 - 2010 49

4.3 Optimierung von Verpackung und Recycling 50

4.4 Optimierung der Produktion 57

4.5 Optimierung des Vertriebs 59

4.6 Fazit 2005 - 2010 65

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG 665.1 Gesundes Trinken 69

5.2 Umgang mit Wasser 73

5.3 Entwicklung auf kommunaler Ebene 77

3

Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-20102

BOTSCHAFT DES CEO VON NESTLÉGemeinsame WertschöpfungGemeinsame Wertschöpfung ist die Basis der Geschäftstätigkeit von Nestlé: wir wollen nicht nur für unsere Aktionäre, sondern auch als produktiver Teil der Gesellschaft einen Mehrwert erzeugen. Langfristiger Erfolg ist nur dann gewährleistet, wenn Unternehmen als vertrauenswürdige Partner der Gemeinschaft Werte generieren.

Gemeinsame Wertschöpfung bedeutet nicht nur die Einhaltung nationaler Gesetze und einschlägiger internationaler Standards, sondern spiegelt sich auch in unseren Unternehmensgrundsätzen und Strategien, sowie in den Nestlé Richtlinien für Umweltverträglichkeit wider. Letztere setzen das Konzept des Produktlebenszyklus vom Erzeuger bis zum Verbraucher um, damit die Umweltauswirkungen unserer Tätigkeiten so gering wie möglich bleiben.

Wir als Hersteller von Trinkwasser in Flaschen betrachten Ernährung, Wasser und Landwirtschaft als Bereiche mit großem Potenzial für eine wertorientierte Entwicklung der Gesellschaft. Diese Bereiche bilden die Kernstücke unserer Aktivitäten und sind unverzichtbar für das Wohlbefinden der Verbraucher in allen Ländern, in denen wir tätig sind.

Der vorliegende Bericht stellt eine Erweiterung des Berichts Gemeinsame Wertschöpfung (Creating Shared Value Report) von Nestlé dar und beschreibt die Umsetzung von Creating Shared Value in allen Bereichen von Nestlé Waters (der Geschäftsbereich Wasser unserer Unternehmensgruppe macht knapp 10 % des Gesamtumsatzes aus).

Der Zugang zu Wasser von ausreichender Menge und Qualität ist eine Grundvoraussetzung für das Leben auf unserem Planeten und wird doch jeden Tag problematischer. Eine vernünftige Nutzung dieser wertvollen Ressource hat bei Nestlé deshalb absoluten Vorrang.

Wir von Nestlé Waters sind Verpflichtungen eingegangen, von denen wir glauben, dass sie sowohl für unsere Aktionäre, als auch die Gesellschaft zur Wertschöpfung beitragen. Dazu gehören: ▪ Die Bereitstellung gesunder und sicherer Produkte zur Deckung des Flüssigkeitsbedarfs der Verbraucher ▪ Das Verwalten der Wasserressourcen im Sinne der Nachhaltigkeit ▪ Die kontinuierliche Optimierung unserer Ökobilanz mit Schwerpunkt auf Verpackung und Recycling ▪ Förderung von Wissen und Bewusstsein hinsichtlich des menschlichen Flüssigkeitsbedarfs ▪ Aufklärung über den richtigen Umgang mit Wasser mit Fokus auf der Erziehung der Kinder ▪ Der Beitrag zur ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinden, in denen

wir aktiv sind

Wir arbeiten mit einer Reihe von Stakeholdern zusammen und unterstützen mehrere Projekte und Initiativen, um diesen Verpflichtungen zu entsprechen. Wir hoffen, dass der vorliegende Bericht alle für Sie relevanten Informationen bereitstellt und begrüßen jegliche Anregung, wie Nestlé Waters das Konzept der gemeinsamen Wertschöpfung noch besser in seine Geschäftstätigkeit integrieren kann.

Paul Bulcke

Paul Bulcke Geschäftsführer – Nestlé SA

Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010 3

BOTSCHAFT DES CEO VON NESTLÉ WATERSDer gesellschaftliche Beitrag von Trinkwasser in FlaschenWasser ist Leben. Dieser bekannte Vergleich trifft besonders auf Trinkwasser zu. Wir sind der Meinung, dass der Konsum von 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag eine physiologische Notwendigkeit ist. Die Qualität dessen, was wir trinken, spielt eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit.

Der Zugang zu Wasser in ausreichender Menge und Qualität ist für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung eines Landes ausschlaggebend. Bereits seit dem 19. Jahrhundert bildet das nachhaltige Wassermanagement unsere Geschäftsgrundlage. Die Erfahrung von Nestlé Waters bei der Überwachung und Erhaltung der in unserer Obhut stehenden wertvollen Ressourcen ist unerreicht. Die Maßnahmen zum Schutz dieser Ressourcen, die in Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften rund um diese Quellen ergriffen wurden, haben sich im Laufe der Zeit als äußerst wirksam erwiesen. Bei Nestlé Waters nutzen wir unser gesamtes Know-how um sicherzustellen, dass wir Verbrauchern das beste Wasser liefern. Dieses Engagement wäre undenkbar ohne die Flaschen, die als Barriere wirken und garantieren, dass das Wasser geschützt und einwandfrei bleibt, bis es in die Hände der Verbraucher gelangt. Einmal in Flaschen abgefüllt und versiegelt, ist Wasser vollkommen sicher und haltbar.

Doch Produktion, Transport und der gesamte Produktlebenszyklus haben direkte Auswirkungen auf den ökologischen Fußabdruck unseres Unternehmens. Es liegt in unserer Verantwortung, Jahr für Jahr effizienter zu arbeiten: das Gewicht der Verpackung zu reduzieren, weniger Wasser und Energie zu verbrauchen, kontinuierlich unsere CO2-Emissionen und den Abfall zu verringern und das Recycling zu fördern. Nestlé Waters möchte das qualitativ beste Wasser mit den geringsten Folgen für die Umwelt liefern.

Weil dieser Anspruch die Basis unserer Führungsposition als Unternehmen ist, bin ich mehr als überzeugt davon, dass die Entwicklung der wirtschaftlichen Aktivitäten auch die Bereiche Gesundheit, Umwelt und soziale Angelegenheiten voranbringen werden.

Der vorliegende Bericht soll transparent machen, wie unser Unternehmen auf die sich verändernden Herausforderungen reagiert. Er bietet auch die Chance des Dialogs mit allen Stakeholdern über die Maßnahmen, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ergreifen sollten, um uns als nachhaltig agierendes Unternehmen zu positionieren.

John J. Harris

John J. Harris Geschäftsführer – Nestlé Waters SA

Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-20104

Dieser Bericht soll aufzeigen, wie Nestlé Waters zu der übergreifenden Strategie einer gemeinsamen Wertschöpfung von Nestlé beiträgt. Die gemeinsame Wertschöpfung ist die Grundlage unserer Geschäftspolitik. Wir glauben, dass wir einen Mehrwert für die Gesellschaft schaffen müssen, um langfristig Werte für unsere Aktionäre zu schöpfen. Weitere Informationen über die gemeinsame Wertschöpfung bei Nestlé finden Sie auf: http://www.nestle.com/CSV

Grenzen des BerichtsDieser Bericht soll leicht zugänglich und transparent unseren Stakeholdern unser Unternehmen nahe bringen und unser Bekenntnis zu Qualität, ökologischer Integrität und gesellschaftlicher Verantwortung aufzeigen. Die Inhalte für diesen Bericht sind aus der dritten Überarbeitung des Leitfadens zur Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global Reporting Initiative (GRI), einschließlich der Indikatorprotokolle, entnommen. Eine vollständige Darstellung der Nestlé SA Compliance mit dem G3 Leitfaden finden Sie im jüngsten Nestlé Bericht „Creating Shared Value and Rural Development Report 2010“.

Der Nestlé Waters Bericht ist eine Erweiterung des Nestlé Berichts „Creating Shared Value“ und wurde deshalb nicht individuell geprüft. Allerdings sind die meisten der darin veröffentlichten Zahlen Bestandteil der Nestlé Gesamtberichte und sind in „Nestlé Gemeinsame Wertschöpfungsindikatoren“ zusammengefasst, die von unabhängigen, externen Parteien ordnungsgemäß überprüft und bestätigt werden.

Der vorliegende Bericht bietet einen Überblick über unsere Management-Systeme, unsere Leistungen und unser Engagement im Zeitraum von 2005 bis 2010. Dies ermöglicht eine Trendanalyse und liefert Nachweise über Optimierungen. In einigen wenigen Fällen, in denen Daten bei Veröffentlichung dieses Berichts noch nicht vorlagen, wurden die geprüften Zahlen von 2009 statt Prognosen für 2010 angegeben. Wenn darüber hinaus keine Daten über den gesamten Zeitraum verfügbar oder aussagekräftig waren, haben wir den zeitlichen Rahmen der Berichterstattung verkürzt, so dass wir die neuesten verlässlichen Zahlen bieten konnten.

Diese Daten beruhen auf Informationen aus unserem Abfüllbetrieb. Von daher enthalten sie keine Informationen über die unlängst erworbene Fabrik in Saudi-Arabien, die dem lokalen städtischen Netz auch industrielle Wasserdienstleistungen und eine Wasserversorgung bereitstellt. Darüber hinaus beinhalten diese Daten keine taktischen Maßnahmen, wie z.B. in den Vereinigten Staaten verkaufte Trinkwasserfiltergeräte.

ÜBER DIESEN BERICHT

In diesem Bericht wird durchgehend das metrische System verwendet

1 Liter = 0,2642 US-Gallonen = 33,8 Unzen

1 Kilometer = 0,6214 Meilen

1 Kubikmeter = 1,308 Kubikyards

Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010 5

Gesellschaftliches Engagement Stakeholder sind Personen oder Organisationen, die direkt oder indirekt mit unserer Geschäftstätigkeit interagieren und die einen Einfluss auf unsere Geschäftsentwicklung haben können. Der vorliegende Bericht belegt unser Engagement in Bereichen, die von unseren Stakeholdern als relevant und wichtig angesehen werden. Er veranschaulicht unsere Leistungen und die Art, in der wir gegenüber unseren vielfältigen Stakeholdern rechenschaftspflichtig bleiben. Unsere wichtigsten Stakeholder und Zielgruppen sind:

▪ Unsere Mitarbeiter – das Herzstück des Unternehmens und unser wichtigstes Kapital

▪ Unsere Aktionäre – die ein Interesse am Management von Reputationsrisiken, an Zahlungsfähigkeit und Erträgen haben

▪ Unsere Verbraucher – unsere Daseinsberechtigung und diejenigen, die unsere Produkte kaufen und trinken, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken

▪ Unsere Kunden – die unsere wichtigsten Geschäftspartner sind und direkten Kontakt zu unseren Verbrauchern haben

▪ Nichtstaatliche Organisationen – die zu unserer sozialen Legitimation beitragen

▪ Zwischenstaatliche Organisationen – die über internationale Best-Practice informieren und diese steuern

▪ Meinungsbildner, Blogger und Wissenschaftler – die Verbraucher- und Stakeholder-Entscheidungen prägen

▪ Medien – die über das Thema Trinkwasser in Flaschen informieren und die Nachfrage beeinflussen

▪ Lokale Gemeinschaften – die in der Nähe unserer Betriebe leben und arbeiten

▪ Regierungspartner – die die Gesetzgebung in Sachen Wasser handhaben und definieren

Eröffnung des WET-Projektes in Pakistan

1 DAS FÜHRENDE UNTERNEHMEN FÜR GESUNDES TRINKEN

1 DAS FÜHRENDE UNTERNEHMEN FÜR GESUNDES TRINKEN1.1 Flüssigkeitsbedarf im Mittelpunkt der Herausforderungen

für die Volksgesundheit

1.2 Globaler Marktführer in der Trinkwasserindustrie

1.3 Marken und Produkte von Nestlé Waters

1.4 Gemeinsame Wertschöpfung

1

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1 DAS FÜHRENDE UNTERNEHMEN FÜR GESUNDES TRINKEN

Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

1.1 Flüssigkeitsbedarf im Mittelpunkt der Herausforderungen für die VolksgesundheitDer Konsum von Wasser ist ein Grundbedürfnis und als solches von großer Wichtigkeit für die Gesundheit des Menschen. Ohne bedarfsgerechte Wasserzufuhr wird unser Körper nicht ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Im Durchschnitt sollte ein gesunder Erwachsener mit vorwiegend sitzender Lebensweise in einem gemäßigten Klima 1,5 Liter pro Tag trinken, um seinen Wasserverlust auszugleichen und seinen Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen. Wasser ist nicht nur der Hauptbestandteil des menschlichen Körpers und aller lebenswichtigen Organe, Wasser ist auch für viele wichtige Funktionen, wie den Zellstoffwechsel, chemische und Stoffwechselreaktionen, Transport von Nährstoffen, Regulierung der Körpertemperatur, Beseitigung von Abfallstoffen, Lubrikation der Gelenke und Dämpfung von Stößen unverzichtbar. Ein ausreichendes Maß an Flüssigkeit ist notwendig, um die Körperfunktionen aufrechtzuerhalten.1

1 Jéquier, E. & F. Constant. Water as an essential nutrient: the physiological basis of hydration. Eur J Clin Nutr 2010; 64: 115-123.

1 DAS FÜHRENDE UNTERNEHMEN FÜR GESUNDES TRINKEN

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1 DAS FÜHRENDE UNTERNEHMEN FÜR GESUNDES TRINKEN

Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Flüssigkeitsaufnahme, vom Trinken von Brunnenwasser und Leitungswasser bis hin zu sorgfältig abgefüllten Getränken. Trinkwasser in Flaschen und die Produkte von Nestlé Waters sind nur ein Teil der insgesamt verfügbaren Möglichkeiten zur Flüssigkeitsaufnahme, die den Verbrauchern auf der ganzen Welt zur Verfügung stehen. Allerdings geht eine gesunde Flüssigkeitsaufnahme über die Frage der ausreichenden Menge hinaus. Bei Nestlé Waters glauben wir, dass gesundes Trinken ebenso wichtig ist wie eine gesunde Ernährung.

Der Zugang zu hygienisch unbedenklichem Trinkwasser ist eine große Herausforderung in gesundheitspolitischer Hinsicht, insbesondere in den Entwicklungsländern. Nestlé Waters erkennt das Recht aller Menschen auf Zugang zu sauberem Wasser zur Deckung ihres täglichen Flüssigkeitsbedarfs an. Die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser liegt zuallererst in der Verantwortung der öffentlichen Hand. Im Fall der Abwesenheit einer funktionsfähigen Administration und/oder öffentlicher Förderungskapazitäten können Entwicklungsprogramme helfen. Häufig werden diese von Organisationen, die den Vereinten Nationen angeschlossen sind, geleitet. Trinkwasser in Flaschen ist ganz offensichtliche keine Lösung für diese schwierigen globalen Herausforderungen. Auch bietet es keine kostengünstige Versorgung für diejenigen, die unterhalb der Armutsgrenze leben. Trinkwasser in Flaschen kann jedoch für eine wachsende Zahl von Verbrauchern eine zuverlässige Alternative bieten. Seit 1998 haben wir das NESTLÉ PURE LIFE Geschäftsmodell entwickelt, das auf die Herstellung von hochwertigem, für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglichem Trinkwasser abzielt, insbesondere für die wachsende Mittelschicht in den Schwellenländern (siehe Seite 70 - 71).

Die öffentliche Gesundheit ist zunehmend durch Adipositas und Diabetes Typ 2 bedroht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) prognostiziert, dass bis zum Jahr 2015 rund 2,3 Milliarden Erwachsene an Übergewicht und mehr als 700 Millionen an Fettsucht leiden werden. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Brookings Institution (2010) schätzt, dass sich allein in den Vereinigten Staaten die direkten und indirekten sozialen Folgen der Fettleibigkeit auf 215 Mrd. US-Dollar pro Jahr belaufen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass im Vergleich zu 2005 die Zahl der Diabetes-Typ-2-Fälle im Jahr 2015 um 50 % steigen wird. Dazu kommt, dass Diabetes Typ 2, der vor ein paar Jahrzehnten vor allem an Erwachsenen diagnostiziert wurde, inzwischen vermehrt bei Kindern festgestellt wird. Obwohl eine Vielzahl von Faktoren zu Adipositas und Diabetes Typ 2 führen, steht diese Entwicklung in einem engen Zusammenhang mit der zu hohen Kalorienzufuhr in den Industrienationen, vor allem aus Zuckerzusätzen.

Regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung können diesen Erkrankungen entgegenwirken. Eine Verringerung des Konsums von Zuckerzusätzen in unserer Nahrung und in unseren Getränken wird deshalb dringend empfohlen. Die American Heart Association empfiehlt die tägliche Aufnahme von Zuckerzusätzen auf 100 Kalorien für Frauen und auf 150 Kalorien für Männer zu beschränken. Wasser führt unserem Körper keine Kalorien aus Zucker zu und eignet sich daher besonders gut als Flüssigkeitslieferant. Durch das Trinken von Wasser lässt sich die tägliche Kalorienaufnahme durch Getränke sehr einfach reduzieren.

Wir sind fest davon überzeugt, dass unsere Produkte im Hinblick auf diese Herausforderungen einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Im 19. Jahrhundert, in dem Nestlé gegründet wurde, gehörte auch die Thermalkultur zu unserem Angebot und die Menschen strömten zu uns, um von der gesundheitlichen Wirkung des Wassers zu profitieren.2 Einige unserer traditionsreichsten natürlichen Mineralwasser werden auch heute noch von Medizinern für ihre gesundheitlichen Vorzüge aufgrund ihrer mineralischen Zusammensetzung anerkannt. Da Qualität die Grundlage all unseres Handelns ist, sorgen unsere Flaschen kontinuierlich für sichere und gesunde Alternativen zur Deckung des Flüssigkeitsbedarfs von Verbrauchern, unabhängig davon, wo sie sich befinden.

2 Boissier C., Guimot J.L., Queneau P. Thérapeutiques médicales non médicamenteuses. Masson, Paris, 1998, 300p.

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1 DAS FÜHRENDE UNTERNEHMEN FÜR GESUNDES TRINKEN

Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

1.2 Globaler Marktführer in der Trinkwasserindustrie

Algerien

Argentinien

Bahrain

Belgien

Brasilien

Kanada

Chile

Nummer 1 in Produktions- und Verkaufszahlen

Nummer 2 in Produktions- und Verkaufszahlen

Andere Länder, in denen wir tätig sind

China

Kuba

Ägypten

Frankreich

Deutschland GriechenlandUngarn

Indonesien

Iran

Italien

Jordanien

Libanon

Mexiko

Nigeria

Pakistan

Polen

Portugal

Katar

Russland

Saudi-Arabien

Südafrika

Südkorea

Spanien

Schweiz

Thailand

Türkei

V.A.E

Vereinigtes Königreich

USA

Usbekistan

Vietnam

Daten (Ende 2010)

Länder, in denen wir aktiv sind:

36Anzahl an Fabriken:

102Anzahl an Marken:

67Exporte (in % der

Gesamtproduktion):

5 %Anzahl an

Mitarbeitern:

31,602

2005

19,77

3

2006

21,38

3

2007

23,63

5

2008

23,10

1

2009

23,20

1

2010

24,90

4

Abbildung 1Produktionsentwicklung 2005-2010 Gesamt Nestlé Waters (in Litern/Mio)

11

1 DAS FÜHRENDE UNTERNEHMEN FÜR GESUNDES TRINKEN

Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Weltweite FührungspositionNestlé Waters ist der Geschäftsbereich für Trinkwasser in Flaschen von Nestlé. Er gehört zu 100 % zum Eigentum von Nestlé und macht etwa 10 % der weltweiten Verkäufe der Gruppe aus. Im Jahr 2010 operierte Nestlé Waters in 36 Ländern mit 102 Fabriken und mehr als 30.000 Mitarbeitern.

Mit 24,9 Mrd. verkauften Litern im Jahr 2010 (26 % mehr als 2005) (Abbildung 1) ist Nestlé Waters das weltweit führende Unternehmen in diesem Geschäftsfeld, was etwa 10,5 % des globalen Marktes entspricht.

Im Jahr 2010 erzielte Nordamerika (USA und Kanada) etwas weniger als die Hälfte des verkauften Gesamtvolumens. Der Einfluss der voll entwickelten europäischen Märkte (mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch) ist in den letzten fünf Jahren zurückgegangen. Diese Region macht jetzt weniger als 30 % der Verkäufe aus. Im gleichen Zeitraum ist unser Geschäft in den Schwellenländern schnell und kontinuierlich auf fast 25 % des Gesamtvolumens gestiegen (Abbildung 2).

Algerien

Argentinien

Bahrain

Belgien

Brasilien

Kanada

Chile

Nummer 1 in Produktions- und Verkaufszahlen

Nummer 2 in Produktions- und Verkaufszahlen

Andere Länder, in denen wir tätig sind

China

Kuba

Ägypten

Frankreich

Deutschland GriechenlandUngarn

Indonesien

Iran

Italien

Jordanien

Libanon

Mexiko

Nigeria

Pakistan

Polen

Portugal

Katar

Russland

Saudi-Arabien

Südafrika

Südkorea

Spanien

Schweiz

Thailand

Türkei

V.A.E

Vereinigtes Königreich

USA

Usbekistan

VietnamAlgerien

Argentinien

Bahrain

Belgien

Brasilien

Kanada

Chile

Nummer 1 in Produktions- und Verkaufszahlen

Nummer 2 in Produktions- und Verkaufszahlen

Andere Länder, in denen wir tätig sind

China

Kuba

Ägypten

Frankreich

Deutschland GriechenlandUngarn

Indonesien

Iran

Italien

Jordanien

Libanon

Mexiko

Nigeria

Pakistan

Polen

Portugal

Katar

Russland

Saudi-Arabien

Südafrika

Südkorea

Spanien

Schweiz

Thailand

Türkei

V.A.E

Vereinigtes Königreich

USA

Usbekistan

Vietnam

Schwellenländer

Europa

Nordamerika

2005 2010

47 %

29 %

23 %

45 %

41 %

14 %

Abbildung 2Produktionsentwicklung 2005-2010 per Region (in % der Gesamtproduktion)

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1 DAS FÜHRENDE UNTERNEHMEN FÜR GESUNDES TRINKEN

Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

1.3 Marken und Produkte von Nestlé WatersUnser Geschäft wird von der Nachfrage der Verbraucher getragen. Überall dort, wo wir tätig sind, verfolgen wir Trends im Konsumverhalten und passen unsere Produkte und Dienstleistungen an die Erwartungen der Konsumenten an. Nestlé Waters ist in den meisten Vertriebskanälen präsent, darunter der traditionelle Einzelhandel, der moderne Handel, Out-of-Home, Restaurants und Büros. Dementsprechend bieten wir eine breite Palette an Verpackungsalternativen an.

Obwohl die überwiegende Mehrheit unseres Umsatzes (98,5 %) aus Trinkwasser (mit und ohne Kohlensäure) besteht, engagieren wir uns in einigen Ländern auch auf dem aromatisierten Wassermarkt und zu einem geringen Grad auch im Bereich der Fruchtsäfte, alkoholfreien Aperitifs und Softdrinks. Nestlé Waters verfügte Ende 2010 über 67 kommerzielle Marken in drei Hauptkategorien (Abbildung 3):

▪ 59 lokale Marken, die die natürliche und/oder ausgewählte Herkunft mit einem hervorragenden Ruf in ihren jeweiligen Heimatmärkten verbinden;

▪ 5 Premium-Marken mit internationalem Angebot: PERRIER und S. PELLEGRINO (globale Präsenz), VITTEL, AQUA PANNA und CONTREX, sowie

▪ 3 Nestlé-Marken (NESTLÉ PURE LIFE, NESTLÉ AQUAREL, NESTLÉ VERA), das Wasser dieser Marken stammt aus mehreren Quellen, ist sicher und erschwinglich und den lokalen Präferenzen angepasst

Fünf unserer Marken gehören zu den weltweit 10 umsatzstärksten Marken: NESTLÉ PURE LIFE, POLAND SPRING (lokal, Vereinigte Staaten), ARROWHEAD (lokal, Vereinigte Staaten), S. PELLEGRINO und PERRIER.

Eine komplette Liste aller Marken ist auf www.nestle-waters.com verfügbar

Nestlé Marken

Premium

Lokal

2005 2010

58 %

10 %

32 %

67 %

14 %

19 %

Abbildung 3Entwicklung des Markenportfolios

Lokale Marke Premiummarke Nestlé Marke

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1 DAS FÜHRENDE UNTERNEHMEN FÜR GESUNDES TRINKEN

Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Portfolio gemäß Codex Alimentarius3

Es gibt drei verschiedene Arten von Trinkwasser in Flaschen, je nach seinen intrinsischen Eigenschaften (Herkunft, Konsistenz, Zusammensetzung, Schutz und Behandlung). Der Codex Alimentarius definiert diese Kategorien für abgepacktes und für den menschlichen Konsum geeignetes Wasser. Der Anteil der Nestlé Waters-Produktion auf der Grundlage des Wasserkodex wird in Abbildung 4 dargestellt.

Natürliches Mineralwasser

Natürliches Mineralwasser macht die Mehrheit unserer Verkäufe in Europa aus, wo Verbraucher „reines“, „einwandfreies“ Wasser bevorzugen. Natürliches Mineralwasser stellt auch einen erheblichen Anteil unserer lokalen Marken in Schwellenländern dar. Natürliches Mineralwasser wird definiert als Wasser, das: ▪ direkt aus unterirdischen Quellen stammt und vor möglichen Risiken einer Kontaminierung

geschützt ist ▪ durch seinen Gehalt an bestimmten Mineralsalzen und ihren relativen Anteilen geprägt ist ▪ Beständigkeit in seiner Zusammensetzung und Flussstabilität garantiert ▪ unter Bedingungen aufgefangen wird, die die ursprüngliche mikrobiologische Reinheit und

chemische Zusammensetzung garantieren ▪ in der Nähe der Austrittstelle der Quelle verpackt wird ▪ keiner Behandlung unterzogen wurde (außer für beschränkte wie Karbonisierung, Eisen-

oder Manganentfernung) ▪ eventuell Heilwirkungen geltend machen kann

Quellwasser

Quellwasser macht den Großteil unserer lokalen Marken in den Vereinigten Staaten sowie die Mehrheit unserer lokalen Marken außerhalb Europas aus. Quellwasser ist Wasser, das: ▪ aus einer bestimmten unterirdischen (oder manchmal oberflächlichen) Quelle stammt ▪ nicht durch ein Trinkwassernetz geleitet wurde ▪ innerhalb der festgelegten Schwachstellengrenzen geschützt wird, um eine Verunreinigung

und Kontamination zu vermeiden ▪ durchweg für den menschlichen Konsum an der Quelle geeignet ist und in diesem Zustand

erhalten wird, bis es abgefüllt wird ▪ keiner Modifizierung oder einer anderen Behandlung unterliegt als von dem Standard der

jeweiligen Quelle zugelassen

Tafelwasser

Tafelwasser ist die häufigste Form von Trinkwasser in Schwellenländern, wo die Reinheit des Wassers vor allem Sicherheit bedeutet. Je nach den örtlichen Vorschriften bezeichnet das Etikett das Wasser als „gereinigtes Wasser“ oder „Trinkwasser“. Tafelwasser kann: ▪ aus einer beliebigen Art von Wasserversorgung stammen (einschließlich der kommunalen

Wasserversorgung) ▪ einer Behandlung unterzogen worden sein, die das ursprüngliche Wasser modifiziert, um

chemische, mikrobiologische und radiologische Sicherheitsauflagen für abgepacktes Wasser zu erfüllen

3 Die Codex Alimentarius Kommission wurde 1963 von der Welternährungsorganisation (FAO) und der WHO eingerichtet, um Lebensmittelstandards, Richtlinien und verwandte Texte wie Verhaltensnormen unter dem gemeinsamen Programm von FAO und WHO für das Gebiet der Lebensmittelstands (Joint FAO/WHO Food Standards Programme) zu entwickeln. Zentrale Aufgabe dieses Programms ist der Schutz der Gesundheit der Verbraucher, faire Praktiken beim Handel mit Lebensmitteln sowie die Förderung der Koordination aller Arbeiten auf dem Gebiet der Lebensmittelstands internationaler Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen. http://www.codexalimentarius.net

Tafelwasser27 %

Mineralwasser33 %

Quellwasser (je nach Abstammung)40 %

Abbildung 42010 Nestlé Waters Produktion basierend auf dem Codex Alimentarius

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1 DAS FÜHRENDE UNTERNEHMEN FÜR GESUNDES TRINKEN

Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

1.4 Gemeinsame WertschöpfungIn einer Welt, die einen tiefgreifenden und schnellen Wandel erlebt, hängt die Entwicklung der Menschheit, sozialer Fortschritt und die Zukunft unseres Planeten von unseren kollektiven Fähigkeiten ab, den großen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Während die Schaffung von Mehrwert für die Aktionäre das wichtigste Ziel für jedes Unternehmens bleibt, ist es zunehmend offensichtlich geworden, dass dieses Ziel auf lange Sicht nicht erreicht werden kann, wenn man die wichtigsten Fragen unserer Zeit ignoriert.

Als führendes Unternehmen müssen wir verantwortlich handeln, damit unsere Aktivitäten so umgesetzt werden, dass gleichzeitig ein Mehrwert für die Gesellschaft entsteht. Genau das nennen wir gemeinsame Wertschöpfung (Abbildung 5).

Das Modell der gemeinsamen Wertschöpfung ist der Rahmen des vorliegenden Berichts, der in folgende Abschnitte aufgeteilt ist:

▪ Abschnitt 2 – Qualität ist unser Fundament (Seite 16). Gemeinsame Wertschöpfung basiert auf der Einhaltung nationaler Gesetze und einschlägiger Übereinkommen sowie auf unseren eigenen Richtlinien. Rechtskonformität wird in erster Linie in unseren Nestlé-Unternehmensgrundsätzen (Nestlé Corporate Business Principles) und den damit verbundenen Richtlinien zusammengefasst. Im weiteren Sinne stellt Rechtskonformität die Gesamtstrategie des Unternehmens zur Qualitätssicherung dar, auf der wir unsere Mission gründen: von allen unseren Stakeholdern als führendes Unternehmen für gesundes Trinken anerkannt zu werden.

▪ Abschnitt 3 – Verwaltung unserer Wasserressourcen (Seite 30). Unsere Tätigkeit basiert auf dem Zugang zu erneuerbaren Wasserressourcen in ausreichender Menge und Qualität. Die nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen ist nicht nur eine entscheidende Voraussetzung für unser Geschäft, sondern auch eine Grundvoraussetzung für die soziale Legitimität unserer wirtschaftlichen Aktivitäten.

▪ Abschnitt 4 – Optimierung unserer Umweltleistungen (Seite 44). Dieser Abschnitt beschreibt unser Engagement und unsere Erfolge bei der Verringerung der Umweltauswirkungen unserer Tätigkeiten. In den letzten Jahren wurden Bedenken über die Umweltbelastung durch Wasserproduzenten geäußert. Dieser Abschnitt reagiert auf diese Bedenken mit einer detaillierten, realistischen und konkreten Bewertung unserer Geschäftstätigkeit. Dazu gehören auch Gebiete, in denen Verbesserungen erforderlich sind und an denen derzeit gearbeitet wird.

▪ Abschnitt 5 - Gemeinsame Wertschöpfung (Seite 66). Nestlé untersuchte nicht nur die Themen Compliance und Nachhaltigkeit, sondern auch seine Wertschöpfungskette und stellte fest, dass unser Beitrag für die Gesellschaft auf den Gebieten Ernährung, Wasser und ländliche Entwicklung das größte Optimierungspotential besitzt. Wir von Nestlé Waters haben beschrieben, wie unser Unternehmen einen Beitrag zu diesen zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen leisten kann:

Ernährung → Gesundes Trinken

Wasser → Umgang mit Wasser

Ländliche Entwicklung → Entwicklung der Kommunen

Compliance

Wasserressourcen-Management

Umweltbilanz

GemeinsameWertschöpfung

Nachhaltigkeit

Abbildung 5Nestlé Waters Gemeinsame Wertschöpfungspyramide

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1 DAS FÜHRENDE UNTERNEHMEN FÜR GESUNDES TRINKEN

Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Erickli – Türkei

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS2.1 Geschäftspraktiken

2.2 Qualitätssicherung der Produkte

2.3 Produktqualität durch die gesamte Wertschöpfungskette hindurch

2

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS

18 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Nestlé und auch Nestlé Waters genießen seit jeher einen ausgezeichneten Ruf als qualitätsorientierte Unternehmen. Drei übergeordnete Ziele bestimmen unsere Geschäftspolitik im Bereich Qualitätssicherung

▪ Regelkonform handeln Die Einhaltung von Regeln bildet das Fundament unserer Geschäftstätigkeit und ist von entscheidender Bedeutung, damit unsere Stakeholder uns ihr volles Vertrauen schenken können. Dies beinhaltet nicht nur unternehmensinterne Werte, Strategien, Normen, Richtlinien, Spezifikationen und Praktiken. Zur Regelkonformität gehört auch, voll und ganz im Einklang mit den einschlägigen internationalen und lokalen Gesetzen, Vorschriften und Standards zu agieren.

▪ Wettbewerbsvorteile liefernDas beste Angebot im Regal zu haben bedeutet, beständig Optimierungspotentiale auszuschöpfen. Wir nutzen alle Möglichkeiten zur Verbesserung, um die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Produkten und Dienstleistungen zu einem wettbewerbsfähigen Preis zu gewährleisten.

▪ Unsere Kunden begeisternDieser Ansatz steht im Mittelpunkt all unserer Aktivitäten bei Nestlé Waters. Wir streben danach, die Bedürfnisse unserer Kunden zu verstehen, denn nur so können wir Produkte herstellen, die allen Ansprüchen genügen. Auf die Bedürfnisse unserer Verbraucher einzugehen und ultimative Kundenzufriedenheit zu erreichen ist die Grundlage unseres Unternehmenserfolgs.

Unsere Ziele sind in der konzernweiten Initiative Nestlé Continuous Excellence (NCE) zusammengefasst. Diese zielt auf die Weiterentwicklung von betrieblicher Effizienz und vorbildlichem Verhalten, Denken und Handeln innerhalb der gesamten Organisation ab, um Mehrwert für Verbraucher, Kunden und andere Stakeholder zu schaffen.

Unsere Ziele gehen über die Herstellung sicherer und gesunder Produkte hinaus. Unsere Unternehmensgrundsätze stellen den integralen Faktor der Kultur und der Geschäftsmethoden unserer Gruppe dar.

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS

19Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

2.1 GeschäftspraktikenSämtliche geschäftliche Aktivitäten von Nestlé werden von Integrität, Ehrlichkeit, Fairness und der Einhaltung aller anzuwendenden Gesetze und Vorschriften bestimmt. Die Nestlé Unternehmensgrundsätze sind das Fundament unserer Geschäftstätigkeiten. Jeder dieser 10 Grundsätze wird durch Implementierungsstrategien unterstützt, deren Anwendung seitens aller Mitarbeiter überwacht und regelmäßig überprüft wird. Unsere Prinzipien sind in Tabelle 1 dargestellt. Dort wird auch die Textstelle im Bericht angegeben die beschreibt, wie jeder Grundsatz durch Messergebnisse und Fallstudien belegt wird. http://www.nestle.com/Investors/CorporateGovernance

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS

Tabelle 1: Nestlé Unternehmensgrundsätze

Geschäftsprinzip Textstelle in diesem BerichtKonsumenten 1 Nutrition, Gesundheit und Wellness

Unser Ziel ist es, Tag für Tag die Lebensqualität der Konsumenten zu verbessern indem wir ihnen schmackhaftere und gesündere Nahrungsmittel und Getränkeoptionen bieten und sie zu einem gesunden Lebensstils anregen. Hierfür steht unsere Devise „Good Food, Good Life“.

Das führende Unternehmen für gesundes Trinken (Seite 8) und Gesundes Trinken (Seite 69)

2 Qualitätssicherung und ProduktsicherheitDer Name Nestlé garantiert Konsumenten in aller Welt die Sicherheit und hohe Qualität unserer Produkte.

Qualität ist unser Fundament (Seite 18)

3 Kommunikation mit dem KundenWir verpflichten uns zu einer verantwortungsvollen, verlässlichen Kommunikation, die den Konsumenten eine sachkundige Wahl ermöglicht und eine gesündere Ernährung fördert. Wir wahren zudem die Privatsphäre unserer Konsumenten.

Qualitätssicherung der Produkte (Seite 22) und Gesundes Trinken (Seite 69)

Menschenrechte und Arbeitsbedingungen 4 Menschenrechte in unseren Geschäftsaktivitäten

Wir unterstützen voll und ganz die Grundsätze der Global Compact Initiative der Vereinten Nationen (UNGC) zu den Menschen- und Arbeitsrechten und wollen durch die Achtung der Menschen- und Arbeitsrechte im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit mit gutem Beispiel vorangehen.

Enthalten im Nestlé Bericht Gemeinsame Wertschöpfung 2010

Mitarbeiter5 Führung und persönliche Verantwortung

Unser Mitarbeiter sind die Grundlage für unseren Erfolg. Wir begegnen einander mit Respekt und Würde und erwarten von allen Beschäftigten unseres Unternehmens die Bereitschaft zu verantwortlichem Handeln. Wir stellen kompetente und motivierte Mitarbeiter ein, die unsere Werte respektieren. Wir bieten Chancengleichheit hinsichtlich Weiterbildung und Entwicklung, wir schützen die Privatsphäre unserer Mitarbeiter und tolerieren keinerlei Form von Belästigung oder Diskriminierung.

Enthalten im Nestlé Bericht Gemeinsame Wertschöpfung 2010

6 Gesundheit und Sicherheit am ArbeitsplatzWir verpflichten uns zur Prävention von arbeitsbedingten Unfällen, Verletzungen und Erkrankungen und zum Schutz unserer Mitarbeitern und Auftragnehmer sowie aller entlang der Wertschöpfungskette beteiligten Personen.

Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (Seite 21)

Lieferanten und Kunden7 Lieferanten- und Kundenbeziehungen

Wir erwarten von unseren Lieferanten, Zwischenhändlern, Zulieferern und ihren Mitarbeitern Ehrlichkeit, Integrität und Fairness sowie die Einhaltung unserer nicht verhandelbaren Standards. Wir verpflichten uns dazu, uns unseren Kunden gegenüber ebenso zu verhalten.

Enthalten im Nestlé Bericht Gemeinsame Wertschöpfung 2010

8 Landwirtschaftliche und ländliche EntwicklungWir tragen dazu bei, die landwirtschaftliche Produktion sowie den sozialen und wirtschaftlichen Status von Bauern und ländlichen Gemeinschaften zu verbessern und die Produktionssysteme zu optimieren, um ihre ökologische Nachhaltigkeit zu steigern.

Wasservorkommen schützen (Seite 36) und Entwicklung lokaler Gemeinschaften (Seite 77)

Umweltschutz9 Ökologische Nachhaltigkeit

Wir verpflichten uns zu umweltschonenden Geschäftsmethoden. Wir streben in allen Phasen des Produktzyklus nach einer effizienten Nutzung natürlicher Ressourcen, streben bevorzugt den Einsatz nachhaltig bewirtschafteter, erneuerbarer Ressourcen und eine abfallfreie Produktion an.

Optimierung unserer Umweltleistungen (Seite 44)

10 WasserWir verpflichten uns zu einer nachhaltigen Nutzung von Wasserressourcen und der permanenten Verbesserung unseres Wassermanagements. Wir sind uns bewusst, dass die Welt vor einem zunehmenden Wasserproblem steht und dass der verantwortungsbewusste Umgang mit den weltweiten Wasserressourcen durch alle Nutzer unabdingbar ist.

Verwalten unserer Wasserressourcen (Seite 30) und Umgang mit Wasser (Seite 73)

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS

20 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Das Erreichen höherer StandardsDer Markt von Erfrischungsgetränken wächst stetig, und um dieses Wachstum zu erhalten, müssen Verbraucher nicht nur volles Vertrauen in die Produkte haben, die sie erwerben, sondern auch in den Qualitätsanspruch der Hersteller. Die Verpflichtung zur Qualität ist in unserer gesamten Organisation verankert: bei unseren Mitarbeitern und Lieferanten, in unseren Arbeitsabläufen, bei der Kundenbetreuung und bei unseren Partnern innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette.

Die Basis dieser Verpflichtung zur Qualität ist die Einhaltung des Nestlé Qualitätsmanagment-systems (Nestlé Quality Management System, NQMS) von Nestlé Waters. Es handelt sich dabei um ein verfahrensorientiertes System, das unseren Kunden und Verbrauchern die höchsten Qualitätsstandards und die höchste Qualitätssicherung liefert (Abbildung 6). Das NQMS fördert die kontinuierliche Verbesserung der Qualitätsverantwortung in der Wertschöpfungskette. Unsere Produktion soll fehlerfrei und ohne Verschwendung von Ressourcen unter Einhaltung der internationalen Lebensmittelsicherheits- und Qualitätsstandards durchgeführt werden.

Die Überprüfung durch unabhängige Dritte bietet die Gewissheit, dass unsere Qualitätsstandards für Lebensmittel, Umwelt, Gesundheit und Sicherheit den international anerkannten Standards entsprechen. Unsere Nestlé-Systeme sind nach drei verschiedenen internationalen Standards zertifiziert: ISO 22000 für Managementsysteme der Lebensmittelsicherheit, ISO 14001 für Umweltmanagement und OHSAS 18001 für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Obgleich einige unserer neuesten Anlagen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts noch nicht zertifiziert waren, werden sie zukünftig ebenfalls eine internationale Zertifizierung erhalten. Alle bis Dezember 2010 neuen und übernommenen Fabriken werden voraussichtlich bis Ende 2011 gemäß dieser drei Standards zertifiziert sein.

KONSUMENTENVERTRAUEN UND -PRÄFERENZENKonsumentenvertrauen und -zufriedenheit mit allenunseren Marken, Produkten und Dienstleistungen

LEBENSMITTEL-SICHERHEIT UNDVOLLE COMPLIANCEWir gehen keineKompromisse imBereich derLebensmittelsicherheitein und handelnjederzeit im Einklang mitallen einschlägigenRichtlinien und Gesetzen

DIE VERPFLICHTUNG VON UNS ALLENQualität ist eine konzernweite Verpflichtung

NULL-FEHLER,NULL-ABFALLWir streben stets nachExzellenz und Null-Abfallin allen unserenAktivitäten

DAS FÜHRENDE UNTERNEHMENFÜR ESSEN, NUTRITION,

GESUNDHEIT UND WELLNESS

Abbildung 6Nestlé Qualitätspolitik

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS

21Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

0

4

8

12

16

20

24

2010

2009

2008

2007

2006

2005

20.7

17.8

15.5

10.8

8.3

6.9

0

4

2

6

8

10

12

14

2010

2009

2008

2007

2006

2005

13.5

8.0

5.9

3.5

2.9 2.9

Abbildung 7Häufigkeitsrate von messbaren Verletzungen*

Abbildung 8Anzahl von Verletzungen bei denen Arbeitszeit verloren geht**

Sicherheit in Aktion: Nestlé Waters Direct in PortugalEin gutes Beispiel unserer betrieblichen Aktivitäten im Bereich Sicherheit sind unsere Nestlé Waters Direct Geschäfte in Portugal. Unsere Lieferanten für Haushalte und Büros erhalten spezifische Sicherheitshinweise in Bezug auf den Stadtverkehr und im Zusammenhang mit dem Umgang mit schweren Lasten. Sicherheitsprogramme wurden eingerichtet, welche die fast 200 Mitarbeiter des Werks in Portugal über verschiedene Sicherheitsthemen unterrichten, damit Mängel identifiziert werden können. Als Folge wurden neue Arbeitsmethoden und neue Verfahren implementiert. Diese Anstrengungen im Bereich der Sicherheit führten zu einer deutlichen Senkung der Zahl der Arbeitsunfälle von 20 im Jahr 2005 auf 1 im Jahr 2009.

Sicherheit und Gesundheit am ArbeitsplatzSicherheit ist einer der 10 Unternehmensgrundsätze von Nestlé und genießt unverhandelbare Priorität. Ausgezeichnete Bedingungen am Arbeitsplatz tragen nicht nur zur Produktqualität, sondern auch zur Sicherheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter bei. Wir verpflichten uns zur Verhütung von Unfällen, Verletzungen und Erkrankungen am Arbeitsplatz sowie zum Schutz von Mitarbeitern, Auftragnehmern und anderen an der Wertschöpfungskette Beteiligten. Wenn ein Mitarbeiter sich eine Verletzung zuzieht, liegt es in unserer Verantwortung zu ermitteln, wie wir die Arbeitsbedingungen weiter verbessern können, um solche Vorkommnisse in Zukunft zu vermeiden.

Wir fordern von jedem, aktiv an der Sicherheit und dem Gesundheitsschutz von Mitarbeitern, Auftragnehmern und anderen Personen, die mit unserer Geschäftstätigkeit verbunden sind oder davon berührt werden, mitzuwirken. Jeder unserer Betriebe baut eine proaktive Sicherheitskultur auf, zu der Kommunikation, Schulung, Ausbildung und Ausrüstung der Mitarbeiter gehören, um gefährliche Situationen zu vermeiden und schnelle Hilfe leisten zu können.

Wir überwachen unsere Leistung durch das Nestlé Managementsystem für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit. Fünfundachtzig Prozent unserer Werke waren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichtes von unabhängig akkreditierten Stellen nach OSHAS 18001 zertifiziert. Dies gewährleistet, dass Sicherheitsvorkehrungen vorhanden und voll funktionsfähig sind. Infolgedessen konnten beständig Verbesserungen im Berichtszeitraum erzielt werden (siehe Abbildungen 7 und 8).

*Anzahl der Verletzungen, die medizinische Versorgung erfordern (je eine Million Arbeitsstunden, inklusive Angestellter, temporärer Mitarbeiter und Vertragsangestellter)

**Anzahl von Verletzungen (pro eine Million Arbeitsstunden) bei denen Arbeitszeit verloren geht, inklusive Angestellter, temporärer Mitarbeiter und Vertragsangestellter

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS

22 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

2.2 Qualitätssicherung der ProdukteNestlé Waters möchte langfristig Werte schaffen, indem Verbraucherbedürfnisse mit hochwertigen Waren befriedigt und zuverlässige Produkte hergestellt werden, die auf gesunde Weise den täglichen Flüssigkeitsbedarf decken. Diese Verpflichtung und der Ruf ein Qualitätsunternehmen zu sein wurde über viele Jahre aufgebaut. Unsere Produkte garantieren, dass das Wasser unbedenklich konsumiert werden kann, allen einschlägigen Gesetzen und Verordnungen entspricht und die höchsten, nicht verhandelbaren Qualitätsstandards konsequent erfüllt.

Vorschriften für Trinkwasser in Flaschen Die Herstellung von Trinkwasser in Flaschen wird durch Vorschriften auf internationaler, nationaler und industrieller Ebene kontrolliert. Die Gesetze für Trinkwasser in Flaschen in den Vereinigten Staaten und in Europa gehören zu den strengsten der Welt. Darüber hinaus wird Trinkwasser in Flaschen nicht nur nach Lebensmittelrecht reglementiert, sondern auch in Übereinstimmung mit Verpackungs- und Lebensmittelkontaktstandards sowie gemäß einer detaillierten nationalen Gesetzgebung. Außerdem gewährleistet die Einhaltung von internationalen Standards und Richtlinien gemäß Codex Alimentarius und der WHO, die durch die Selbstregulierung der Branche untermauert werden, ein Höchstmaß an Sicherheit und Qualität für Trinkwasser in Flaschen. Die Gesamtheit dieser Vorschriften machen Wasser zu einem der sichersten Lebensmittel für den menschlichen Konsum.

Das Wasser In den Vereinigten Staaten ist die Food and Drug Administration (FDA, die Lebensmittel- und Arzneimittelzulassungsbehörde der USA) die vorrangige Regulierungsbehörde für Wasser. Mit dem Safe Drinking Water Act (Trinkwasserverordnung), der für alle Arten von Trinkwasser gilt, legt die FDA bestimmte Standards für verschiedene Sorten von Trinkwasser in Flaschen fest, bestimmt die maximal zulässigen mineralischen und mikrobiologischen Grade und definiert die erforderlichen Qualitätsprüfungen. In Europa spielt die Europäische Kommission eine ähnliche Rolle, indem sie die geltenden nationalen Rechtsvorschriften jedes einzelnen Mitgliedsstaates beeinflusst. Als Weltmarktführer im Bereich des Trinkwassers in Flaschen wenden wir die strengsten Normen an, gewährleisten die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen und gehen in unseren Ansprüchen manchmal weit darüber hinaus. Unsere Standards für Qualität gelten auch in den Entwicklungsländern, in denen lokale Vorschriften mangelhaft oder nicht vorhanden sind.

Eine Übersicht über einige zulässige Höchstwerte im Vergleich zu den Nestlé Waters Standards wird in Tabelle 2 für den Markt der Vereinigten Staaten gezeigt. Für sämtliche Artikel liegen die Standards von Nestlé Waters Nordamerika bezüglich der zulässigen Höchstwerte an potenziellen Verunreinigungen höher als die staatlichen Sollvorgaben. Darüber hinaus sind einige bundesstaatliche Verordnungen der Vereinigten Staaten für Trinkwasser in Flaschen strenger als jene für kommunales Wasser, vor allem für Blei, coliforme Verunreinigungen und E. Coli Kontaminanten.

Seit 2005 veröffentlicht Nestlé Waters Nordamerika für alle seine Marken detaillierte Wasseranalyseberichte auf seiner Unternehmens-Webseite. Diese Berichte sind vergleichbar mit denen, die die öffentlichen Wasserversorger herausgeben und beruhen auf unabhängigen Testergebnissen aus zertifizierten Laboren. Sie betreffen mehr als 100 mikrobiologische oder chemische Elemente. Nestlé Waters Nordamerika hat die jüngste Forderung von US-Senator Frank Lautenberg nach einem bundesstaatlichen Standard für eine klare, konsistente und transparente Kommunikation über die Qualitätszusammensetzung und die Untersuchung von Trinkwasser in Flaschen öffentlich befürwortet.

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS

23Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Unsere Quell- und natürlichen Mineralwasser erfüllen die Verpflichtung, den Verbrauchern Wasser mit einzigartigen ursprünglichen Eigenschaften zu liefern. Dies wird durch die sorgfältige Auswahl der unterirdischen Quellen erreicht, die über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte bewahrt wurden, um sicherzustellen, dass wir nachhaltig von ihrer natürlichen und ausgewogenen mineralischen Zusammensetzung und ihren einzigartigen Geschmackseigenschaften profitieren können. Diese seltenen Quellen liefern natürlich gefiltertes Wasser, das keiner chemischen Behandlung unterzogen wird, und dem keine Desinfektions- oder Konservierungsmittel zugesetzt werden (siehe auch Umgang mit Wasser, Seite 73).

http://www.nestle-watersna.com/Menu/OurBrands

Tabelle 2: Nestlé Waters Nordamerika maximal zulässiges Niveau an Verbindungen und Mikroorganismen

ArtikelEPA* maximal zulässiges Niveau

FDA maximal zulässiges Niveau

Nestlé Waters maximal zulässiges Niveau

Blei 0.015 mg/L 0.005 mg/L < 0.0005 mg/LKupfer 1.3 mg/L 1.0 mg/L < 0.05 mg/LTrihalomethane (Trichlormethan, Tribrommethan, Dibromchlormethan, Bromodichlormethan)

0.08 mg/L 0.08 mg/L < 0.0005 mg/L (individuell)< 0.002 mg/L (Endbetrag)

Bromat 0.01 mg/L 0.01 mg/L Ziel: < 0.0005 mg/LMax: <0.002 mg/LNitrat 10 mg/L 10 mg/L < 5 mg/LArsen 10 mg/L 10 mg/L < 0.0014 mg/LPerchlorat - - < 0.0005 mg/L

Mikroorganismen

Insgesamt Coliforme < 1 cfu/100 ml. Nicht mehr als 5 % der monatlichen positiven Proben. Keine E. Coli oder fäkalcoliforme Proben

< 1 cfu/100 ml. Keine Probe darf 4 cfu/100 ml und den arithmetischen Mittelwert von 10 Proben < 1 cfu/100 ml überschreiten

100 % der Produktproben negativ für gesamte coliforme Bakterien

Heterotrophe oder Gesamtkeimzahl

<500 cfu/ml - < 20 cfu/100 ml (Produkt)< 100 cfu/ml (Ursprung)

Pseudomonas - - Nicht vorhanden per 100 mlCryptosporidium Falls erkannt, muss bis auf

Null gesenkt werden- Nicht vorhanden

Giardia Falls erkannt, muss bis auf Null gesenkt werden

- Nicht vorhanden

* United States Environmental Protection Agencymg/L = milligrams/litre; ml = millilitres; cfu = colony forming unit

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS

24 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Die FlascheDie Bereitstellung von qualitativ hochwertigem Wasser wäre ohne Flaschenabfüllung unmöglich. Die Flasche ist das letzte Glied in einer hermetisch geschlossenen Kette, die Wasser von der Quelle bis zum Konsum vor äußeren Einflüssen bewahrt. Die Flasche wirkt als Barriere und garantiert, dass das Wasser geschützt und einwandfrei bleibt, bis es in die Hände des Verbrauchers gelangt. Einmal in Flaschen abgefüllt und versiegelt, ist das Wasser vollkommen sicher und haltbar, vorausgesetzt es wird vor Licht und extremen Temperaturen geschützt aufbewahrt. Unsere Garantie für eine gleichbleibende Qualität unserer Flaschen mit stillem Wasser beträgt in der Regel zwei Jahre, was durch das Haltbarkeitsdatum auf jedem Produkt gekennzeichnet ist.

Recyclebarer Kunststoff ist unser meistgenutztes Verpackungsmaterial. Nestlé Waters verwendet drei Arten von Kunststoffverpackungen zum Abfüllen seiner Produkte: PET (Polyethylenterephthalat) für unsere kleineren Formate, HDPE (Niederdruckpolyethylen) für einige unserer größeren Formate und PC (Polycarbonat) für einige unserer Heim- und Büroverpackungen. Sämtliche Materialien erfüllen in vollem Umfang die strengen, internationalen und nationalen Vorschriften für die Sicherheit von Lebensmittelverpackungen. Der Anteil an Glasbehältern macht 3 % unserer Produktion aus (im Jahr 2010). Die Verwendung anderer Primärverpackungen wie Aluminiumdosen ist marginal.

Die Flasche ist nicht nur ein sicheres Behältnis, sie vermittelt dem Verbraucher auch wichtige Informationen. Die Etiketten geben dem Verbraucher zum Beispiel Auskunft über die Zusammensetzung des Wassers. Nestlé Waters ist der Überzeugung, dass Verbraucher ein Recht darauf haben, sowohl Herkunft als auch Zusammensetzung von gekauftem Wasser zu erfahren. Wir glauben, dass es ein Markenvorteil ist, den Verbrauchern derartige Informationen leicht zugänglich zu machen, da dies dazu beiträgt, das Vertrauen in unser Produkt zu stärken. Aufgrund der Kontaktdaten auf dem Etikett können die Verbraucher mit den Mitarbeitern unserer Verbraucherzentrale sprechen und weitere Informationen anfordern. Mithilfe der Codes auf jeder Flasche können wir Produkte, Produktionsstätten, die Abfüllanlage und den Zeitpunkt der Produktion zum Zweck der Qualitätskontrolle zurückverfolgen.

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS

25Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

2.3 Produktqualität durch die gesamte Wertschöpfungskette hindurchAuf ProduktionsebeneDie Qualität sowohl am Ursprungsort als auch an der Produktionsstätte wird intern überwacht und von externen Labors getestet. Jede einzelne Produktionsstätte ist mit einem eigenen Labor ausgestattet, das betriebsinterne Tests zur Gewährleistung der Produktqualität durchführt. Auf Produktionsebene werden mikrobiologische und chemische Analysen vorgenommen, damit der Sicherheit und der Einhaltung von Rechtsvorschriften Rechnung getragen wird. Die durchschnittliche Häufigkeit der Produktqualitätskontrollen wird in Tabelle 3 dargestellt. Betriebslabore richten sich nach internationalen und unabhängigen Leistungstests, auf Grund derer die Genauigkeit der Analyseanlage beurteilt wird.

Sensorische Analyse

Mit der sensorischen Analyse (Geschmacks- und Geruchstestung) durchläuft das Produkt auf Produktionsebene eine obligatorische Stufe im Kontrollprotokoll. Jede Produktionsstätte von Nestlé Waters verfügt über ein eigenes Expertenteam für Sensorik. Jedes Mitglied dieses Teams wurde ausgewählt, ausgebildet und mit Sensorik-Kits ausgestattet, die von Qualitätsexperten entwickelt wurden, um die gleichbleibende sensorische Qualität unserer Produkte zu garantieren. Die sensorischen Fähigkeiten von Menschen zum Erkennen bestimmter Qualitätsprobleme sind äußerst effizient und kommen dem Verbrauchererlebnis am nächsten. Menschen sind potentiell in der Lage Chemikalien wahrzunehmen, die nicht einmal durch Labortests feststellbar sind. Zum Beispiel kann ein Molekül wie Trichloranisol mittels menschlicher Sinneswahrnehmung bei 0,2 Nanogramm pro Liter Konzentration nachgewiesen werden, während chromatographische Geräte nur in der Lage sind, dies bei 0,5 Nanogramm pro Liter zu erkennen.

Der Verpackungsprozess wird ebenfalls ständig auf der Produktionsstraße überwacht und muss verschiedene Testprotokolle im Labor, darunter eine sensorische Prüfung, bestehen.

Tabelle 3: Durchschnittliche Häufigkeit der Qualitätsuntersuchung des Produkts

Chemisch stündlichMikrobiologisch täglichOrganische Mikro-Schadstoffe (460 Moleküle) jährlichNeue Schadstoffe (40 Moleküle einschließlich Pharmazeutika) jährlichRadiologisch (α-und β-Aktivitäten) alle 3 Jahre

Zwei Tests pro m3

Es gibt zahlreiche Tests und Untersuchungen, die an unseren Produkten durchgeführt werden. Im Jahr 2008 führte Nestlé Waters Frankreich eine interne Umfrage durch, die zeigt, dass die Produktionsstätten der Marken VITTEL, CONTREX, HEPAR und PERRIER 4.114.000 Produktkontrollen oder Analysen von Wasser durchführten. Dies entspricht 2,05 Tests für jeden 1 m3 an produziertem Wasser. Dies repräsentiert die durchschnittliche Anzahl der in allen Werken durchgeführten Tests.

Sensorische Analyse im Produkttechnologiezentrum in Vittel, Frankreich

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS

26 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

NESTLÉ PURE LIFE – Der Qualitätsprozess für reines Wasser in 14 SchrittenEin wesentlicher Teil unseres Produktportfolios in unseren Wachstumsmärkten und in den Vereinigten Staaten besteht aus gereinigtem Wasser (oder aufbereitetem Wasser – auf Seite 13 finden Sie die Definitionen der verschiedenen Wasserkategorien). Nachfolgend sind die 14 Schritte des Qualitätsprozesses aufgeführt, die Nestlé Waters verwendet, um NESTLÉ PURE LIFE in Nordamerika zu produzieren. Das Verfahren zielt darauf ab, die höchsten Sicherheitsstandards für Trinkwasser zu gewährleisten und einen Geschmack zu garantieren, der den Bedürfnissen der Verbraucher entspricht.

1. Wasser wird sorgfältig aufgefangen und durch Edelstahlrohre von einem lokalen Brunnen oder von der kommunalen Wasserversorgung geliefert. Die ursprüngliche Quelle wird regelmäßig bezüglich ihrer Wasserqualität untersucht und auf Abweichungen kontrolliert.

2. Diese Stufe erfolgt, wenn das Wasser aus einem städtischen oder öffentlichen Trinkwasserversorgungssystem stammt. Durch einen täglich kontrollierten Aktivkohlefiltrationsvorgang werden Chlor und THM (Trihalomethanen) entfernt.

3. Ein Wasserenthärter reduziert die Wasserhärte.4. Die Entmineralisierung entfernt unerwünschte Mineralien (durch Umkehrosmose oder Destillation).5. In Lagertanks geliefertes Wasser wird täglich überwacht.6. Ausgewählte Mineralstoffe werden zugesetzt, um den Geschmackspräferenzen der Verbraucher gerecht zu werden.7. Eine Mikrofiltration in pharmazeutischer Qualität entfernt Partikel bis zu 0,2 Mikron. Mögliche mikrobiologische Schadstoffe können

ebenfalls beseitigt werden. Dies wird stündlich überwacht.8. Eine Ultraviolettfiltration sorgt für eine zusätzliche Desinfektion des Produkts. Dies wird stündlich überwacht.9. Die Ozondesinfektion ist der dritte Desinfektionsschritt (Schritte 7 - 9) und verwendet eine hoch reaktive Form von Sauerstoff. Dies

wird stündlich überwacht. 10. Die Abfüllhalle ist absolut hygienisch, um sicherzustellen, dass das Abfüllen in einer mikrobiell einwandfreien Umgebung durchgeführt

wird. Sie wird kontinuierlich überwacht und kontrolliert.11. Die Qualitätssicherung bei der Verpackung wird durch mit hochmodernen Geräten ausgerüstete Inspekteure ausgeführt, was jegliche

Art von Verpackungsfehlern eliminiert. 12. Die Abwasserentsorgung beinhaltet automatisierte Reinigungsanlagen für maximale Sauberkeit, Effizienz und Überwachung.13. Jedes Werk ist mit einem eigenen Labor und Qualitätssicherungspersonal zur Analyse ausgestattet, um sicherzustellen, dass alle

Eigenschaften des Endprodukts die Unternehmensstandards und Spezifikationen erfüllen.14. Unabhängige Kontrolltests werden in externen zertifizierten Laboren oder einem Nestlé Waters Qualitätssicherungslabor

(Seite 27) vorgenommen.

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS

27Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Das Nestlé Waters Qualitätssicherheits-Center Je nach Herkunft des jeweiligen Quell- oder Brunnenwassers wird jedes Jahr ein Plan für die Stichprobenprüfung aufgestellt. Der Plan sieht vor, dass jede Fabrik entweder vierteljährlich oder jährlich Proben zur Untersuchung an das Nestlé Waters Qualitätssicherheitszentrum (Nestlé Waters Quality Assurance Centre, NWQAC) sendet. Das Zentrum befindet sich auf dem Vittel Betriebsgelände in Frankreich und/oder seinen beiden angeschlossenen regionalen Labors in Los Angeles, Kalifornien und San Giorgio in Bosco, Italien. Mehr als 600 chemische und mikrobiologische Faktoren (einschließlich Schwermetalle und Pestizide) werden während dieser Analyse getestet.

Das NWQAC ist ein Zentrum für Wasserkompetenz. Es ist das erste französische Labor, das von COFRAC (einer französischen Akkreditierungsorganisation) für chemische und mikrobiologische Analysen von Wasser akkreditiert wurde. Es ist zugleich das einzige akkreditierte Labor für Virenanalyse in der Wasserwirtschaft. Das NWQAC umfasst ein molekularbiologisches Labor, das Analysen durchführt, um Mikroorganismen durch die Erkennung von Nukleinsäurefragmenten (DNA oder RNA) zu identifizieren. Das chemische Labor des NWQAC ist mit modernsten Messgeräten ausgerüstet und kann Verbindungen auf Piktogramm-Ebene (ein Billionstel Gramm) erkennen.

Diese Tests liefern einen wichtigen Beitrag für unser Frühwarnsystem. Im Jahr 2010 beinhaltete dies Tests für rund 40 pharmazeutisch aktive Komponenten, wie z. B. Antibiotika, Antikonvulsiva und Sexualhormone. Die Ergebnisse für alle unsere Produkte waren negativ.

Produkttechnologiezentrum in Vittel, Frankreich

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS

28 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Kontrollieren Definieren

Messe

n

Analysieren

VerbessernProblem

K D

M

A

V

Urin 1.5L

Innovation und ErneuerungAuf der Grundlage eines ausgeprägten Verständnisses für die Erwartungen der Verbraucher investieren wir in Innovation und Produktentwicklung. Im Nestlé Waters Produkttechnologiezentrum (PTC) auf dem Vittel Betriebsgelände in Frankreich beschäftigen wir ein Team von 80 Forschern, darunter Ernährungswissenschaftler, Hydrogeologen, Biochemiker, Mikrobiologen und Experten für Verpackungen und Verpackungsmaterialien. Eine unserer derzeitigen Prioritäten ist es, neue Produkte und/oder Methoden zu identifizieren, die unsere Umweltleistungen (siehe Abschnitt 4) kontinuierlich optimieren.

Unser Genehmigungsverfahren für neue Inhaltsstoffe und Verpackungsmaterialien, das im PTC entwickelt wurde, beinhaltet eine offizielle Überprüfung durch das NWQAC. Das NWQAC muss bestätigen, dass jedes neue Produkt oder sein Hersteller in vollem Einklang mit den Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit ist, auch in Bezug auf die Vermeidung von Migrations- und sensorischen Veränderungsrisiken (basierend auf den EU- und FDA-Anforderungen). Der Testprozess beinhaltet eine Analyse, die sicherstellt, dass Variablen wie die Temperatur keinen Einfluss auf den Geschmack haben. Die Ergebnisse dieser Tests werden in einer Datenbank aufbewahrt. Die Betriebe dürfen nur genehmigte Materialien verwenden. Darüber hinaus untersucht das NWQAC die Lebensmittelsicherheit und eventuelle Migration in einem Ausmaß, welches über die Anforderungen der geltenden Verordnungen hinausgeht. Dazu gehören auch ungeregelte chemische Komponenten oder Sekundärverpackungen wie Etikettentinte. Diese zusätzlichen Maßnahmen gewährleisten einen maximalen Schutz des Wassers und nehmen ein mögliches Migrationsrisiko vorweg.

Für unsere aufbereiteten Wasser verwenden wir eine „60/40-Methodik“ um sicherzustellen, dass Nestlé Waters-Produkte die bevorzugte Getränkewahl der Verbraucher sind. Unser Ziel ist eine Produktpräferenz von 60 % gegenüber den wichtigsten Konkurrenten in einer Blindverkostung mit Verbrauchern. Ein Verbrauchergremium ist speziell auf diese sensorische Beurteilung geschult. Für jedes ausgewählte Produkt werden Geschmacksattribute festgelegt und mit denen eines Konkurrenzprodukts verglichen. In unseren Innovations-, Erneuerungs- und Produktentwicklungsprozessen ist die 60/40-Präferenz eine wichtige Voraussetzung für die Einführung von neuen oder überarbeiteten Produkten.

Qualitätssicherung im HandelUnsere einfachen und stillen Wasser haben in der Regel eine zweijährige Haltbarkeit. Diese Garantie wird durch das Haltbarkeitsdatum auf jeder unserer Flaschen angezeigt. Sie ist Teil der Sicherheitsgarantie, die wir unseren Verbrauchern geben. Aus diesem Grund ist es wichtig, eine mögliche Qualitätsabweichung unserer Produkte in diesem Zeitraum zu verhindern. Überall dort, wo wir tätig sind, werden jedes Jahr Probeentnahmeprogramme etabliert, um Endprodukte in den Geschäften zu sammeln und die Kontinuität ihrer mikrobiologischen und chemischen Integrität zu testen.

Beschwerde-Management Das Erfassen von und die Reaktion auf Verbraucher-Beschwerden ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Qualitätsmodells. Es sorgt dafür, dass unsere Produkte den Anforderungen der Verbraucher entsprechen. Darüber hinaus dient es dazu, auf Qualitätsfragen oder andere Anliegen eingehen zu können. Auf der Grundlage der Verbraucher-Feedbacks führen wir Recherchen mit dem DMAIC-Verfahren durch (Define, Measure, Analyse, Improve, Control = Definieren, Messen, Analysieren, Verbessern, Kontrollieren) (Abbildung 9). Dies hat sich als wirksames Instrument bei unseren Bemühungen erwiesen, Problemen nachzugehen, Produktfehler zu reduzieren und die Zufriedenheit der Verbraucher zu verbessern. Wie in Tabelle 4 dargestellt, erreichten uns 0,76 Verbraucher-Beschwerden pro eine Millionen Flaschen, die wir im Jahr 2009 verkauft haben.

Abbildung 9Definieren, Messen, Analysieren, Verbessern, Kontrollieren (DMAVK)

Tabelle 4: Verbraucher-Feedback – unzufriedene Verbraucher (Nestlé Waters Vertriebskanäle insgesamt)

2005 2006 2007 2008 2009

Feedback unzufriedene Verbraucher pro Millionen Flaschen

0.84 0.94 0.93 0.78 0.76

2 QUALITÄT IST UNSERE BASIS

29Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Flaschenmaterial

3 VERWALTUNG UNSERER WASSERRESSOURCEN

3 VERWALTUNG UNSERER WASSERRESSOURCEN3.1 Wasservorkommen kontrollieren

3.2 Wasservorkommen schützen

3.3 Effizienz der Wassernutzung

3

3 VERWALTUNG UNSERER WASSERRESSOURCEN

32 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Nestlé Waters ist der weltweit führende Anbieter von Trinkwasser in Flaschen. Unsere Aktivitäten belaufen sich jedoch nur auf 0,0009 % der weltweit geschätzten Süßwasserentnahmen.4 Obwohl wir global betrachtet nur geringe Mengen Wasser nutzen, sind wir uns sehr bewusst, wie wertvoll diese Ressource ist.

Als Teil der Getränkeindustrie sind wir voll und ganz auf eine gesicherte Versorgung mit Wasser in ausreichender Menge und von gleichbleibender Qualität angewiesen. Die sorgfältige Kontrolle unserer Wasserressourcen liegt deshalb in unserem ureigenen Interesse. Um das Geschäft mit Trinkwasser in Flaschen langfristig aufrechtzuerhalten, müssen wir die natürliche Erneuerbarkeit sicherstellen und die von uns genutzten Wasserquellen schützen und erhalten.

Natürliche Mineralwasser und Quellwasser dürfen, wenn überhaupt, nur ausgewählten und streng begrenzten Behandlungsverfahren unterzogen werden. Die Beibehaltung der ursprünglichen chemischen und mikrobiologischen Zusammensetzung unserer Wasserquellen ist eine ordnungspolitische Bedingung für die Legitimität unserer Aktivitäten. Die Tatsache, dass es viele unserer Marken schon seit Jahrzehnten gibt – POLAND SPRING seit 1845, VITTEL seit 1854, PERRIER seit 1863 und S. PELLEGRINO seit 1899 – unterstreicht die besondere Erfahrung, die wir auf dem Gebiet des nachhaltigen Wasser-Managements erworben haben.

Dieses Kapitel soll veranschaulichen, wie unser Management von Wasserressourcen im Einklang mit der Definition von Nachhaltigkeit im Sinne der Brundtland Commission der Vereinten Nationen steht: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu beeinträchtigen, ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können.“

4 Shiklomanov, I.A. World water resources and water use: present assessment and outlook for 2005. In F. Rijberman, ed. World water scenarios: analysis (Kapitel 12), World Water Vision, 2000.

Das Management von Wasserressourcen bei Nestlé Waters beruht auf drei grundlegenden Maßnahmen, die nachfolgend beschrieben werden:

1. Überwachung jedes einzelnen Reservoirs

2. Schutzmaßnahmen, die dem potentiellen Risiko von Qualitätsabweichungen für jedes Reservoir angepasst werden

3. Kontinuierliche Optimierung der Wassernutzung gemäß der Produktionsanforderungen

3 VERWALTUNG UNSERER WASSERRESSOURCEN

3 VERWALTUNG UNSERER WASSERRESSOURCEN

33Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Cedric Egger – Wasserressourcen-Manager, Zone Europa

3 VERWALTUNG UNSERER WASSERRESSOURCEN

34 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

3.1 Wasservorkommen kontrollieren Erkundung neuer WasserressourcenNeue Standorte werden intensiv erforscht und überwacht, bevor sie eine Nestlé Waters Quelle werden. Der erste Schritt bei der Auswahl einer neuen Quelle ist die Durchführung einer Wasserressourcen-Studie, die in Zusammenarbeit mit unabhängigen Experten erfolgt. Neben der Ermittlung von Qualität und Quantität der Quelle enthält die Studie detaillierte Standortinformationen, beispielsweise über Topographie, potentielle Verunreinigungen, Geologie, Hydrologie und Datenmodellierung. Wenn durch die Studie ein möglicher Standort identifiziert wird, werden Aufschlussbohrungen und geophysikalische Untersuchungen durchgeführt. Sind die Ergebnisse positiv, stellen die Behörden eine offizielle Betriebsgenehmigung aus, die u.a. die Mengen der Entnahmen festlegt. Die behördliche Zertifizierung einer neuen Quelle kann bis zu drei Jahre in Anspruch nehmen, während der Bau des tatsächlichen Werks oft nur ein Jahr dauert. Wir sind stolz darauf, dass wir ausschließlich in Standorte investieren, die unsere Standards für Quantität, Qualität, Nachhaltigkeit und natürlichen Geschmack erfüllen.

Quantitative ÜberwachungNestlé Waters hat ein Überwachungssystem mit physikalischen Parametern (Entnahmen, Füllstand, Durchfluss, Förderfähigkeit, Temperatur und Niederschlag) für alle Reservoirs entwickelt. Eine kontinuierliche Auswertung der Daten ist notwendig, um eventuelle Abweichungen sofort zu erkennen und langfristige Tendenzen vorherzusehen. Auf diese Weise können wir Sofortmaßnahmen einleiten, wie etwa eine vorübergehende Reduzierung oder einen Produktionsstop. Eine schnelle Reaktion ist unverzichtbar, um Abweichungen zu vermeiden, die zu einem großen Eingriff in das Reservoir, zu einer vorübergehenden Abnahme der Wassermenge oder sogar zum dauerhaften Verlust einer Ressource führen könnten. Abbildung 10 zeigt eine Zusammenfassung eines typischen monatlichen Berichts für die weltweiten Reservoirs von Nestlé Waters.

Obwohl unsere Wasserquellen in der Regel unabhängig von jenen sind, die von lokalen Kommunen oder Gemeinden benutzt werden, unterstützen wir so weit wie möglich kommunale Initiativen für eine Bewirtschaftung der Wasserressourcen. Die Umweltüberwachung erstreckt sich nicht nur auf die unmittelbare Umgebung unserer Wasserquellen, sondern auf das gesamte Wasserneubildungsgebiet. Wir arbeiten mit den umliegenden Gemeinden partnerschaftlich zusammen, um sicherzustellen, dass nur so viel Wasser aus einem Aquifer entnommen wird, wie seine Kapazität erlaubt.

Qualitative ÜberwachungDie Konsistenz der ursprünglichen Eigenschaften von Mineralwasser (und in gewissem Maße auch von Quellwasser) ist ein Bestandteil von behördlichen Regelungen, die eine Behandlung des Wassers zum Korrigieren von Abweichungen verbietet. Auch wenn die ursprüngliche Qualität des Wassers für gereinigtes Wasser weit weniger bedeutsam ist, werden Proben direkt aus der Quelle entnommen, um in regelmäßigen Abständen eine komplette Analyse vorzunehmen. Eine Qualitätskontrolle wird in allen Phasen des Produktionsprozesses durchgeführt - von der Wasserquelle bis zu den Abfüllmaschinen, über die Leitungen zum Transport des Wassers bis hin zu den Lagertanks. Auf diese Weise wird unser Wasser kontinuierlich kontrolliert, um die vollständige Einhaltung der jeweiligen rechtlichen Rahmenbedingungen sowie unserer internen Qualitätsstandards zu sichern. Details über die Überwachung der Wasserqualität und die damit verbundenen Prüfprotokolle finden Sie in Abschnitt 2 auf Seite 22.

3 VERWALTUNG UNSERER WASSERRESSOURCEN

35Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

WasserressourcenprüfungDie Wasserressourcenprüfung ist ein internes Prüfverfahren, um die Nachhaltigkeit jeder einzelnen unserer Quellen zu bewerten. Die Prüfung beinhaltet auch ein Instrument zur Risikoanalyse, um frühzeitig mögliche Probleme mit der Wasserversorgung zu vermeiden. Die Wasserressourcenprüfung gestattet uns, unsere verschiedenen Standorte zu klassifizieren. Diese Klassifizierung erlaubt es uns Standorte zu identifizieren, bei denen eine Änderung der verwendeten Strategie zum Schutz der Wasserversorung notwendig ist. Dies kann auch die Entwicklung neuer Präventionskonzepte erforderlich machen, die in Zusammenarbeit mit der örtlichen Bevölkerung erarbeitet werden. Zu diesen Maßnahmen können Grunderwerb, die Ausweitung des Schutzgebietes oder die Veränderung der landwirtschaftlichen Methoden gehören.

Zone:Country: ##Factory:

Brand:Altitude: [m.a.s.l.]

750 m3/day Overall monthly water consumption: [m3]20 000 m3/month Overall production volume: [m3]

Min DWL: 420,78 m.a.s.l. Water losses: [%][m3] [m3] [m3/hr] [bar] [m] [m.a.s.l.] [m] [m.a.s.l.] [µS/cm] [°C] [22°C] [36°C] [°C] [mm] Pump position: 380,78 m.a.s.l. Total water consumption / liter produced:

1/1/07 10 000 350 25,0 2,0 9,56 447,22 11,26 456,63 1268 12 0 0 7 92/1/07 10 750 750 25,0 2,0 10,68 446,10 11,25 456,64 1265 13 0 0 12 23/1/07 11 078 328 22,0 2,0 9,56 447,22 11,23 456,66 1234 11 12 2 7 04/1/07 11 687 609 24,0 2,0 11,76 445,02 11,23 456,66 1289 11 0 0 7 05/1/07 12 226 539 11,0 2,0 8,00 448,78 11,36 456,53 1254 12 11 0 9 166/1/07 12 765 539 25,0 2,0 12,00 444,78 11,56 456,33 1290 12 15 4 6 197/1/07 13 323 558 25,0 2,0 11,53 445,25 11,00 456,89 1267 13 0 0 6 108/1/07 13 950 627 25,0 2,0 12,00 444,78 11,01 456,88 1245 13 0 0 5 09/1/07 14 382 432 21,0 2,0 10,00 446,78 11,43 456,46 1245 14 0 0 1 0

10/1/07 14 921 539 22,0 2,0 10,00 446,78 11,54 456,35 1268 14 0 0 15 2411/1/07 15 540 619 21,0 2,0 10,00 446,78 11,54 456,35 1269 13 0 0 1 2212/1/07 15 540 0 22,0 3,0 2,65 454,13 11,52 456,37 1253 12 0 0 1 013/1/07 15 540 0 20,0 2,0 1,91 454,87 11,36 456,53 1298 11 0 0 -2 014/1/07 16 077 537 21,0 2,0 10,20 446,58 11,31 456,58 1264 11 0 0 -3 015/1/07 16 916 839 20,0 2,0 13,89 442,89 11,31 456,58 1234 10 0 0 1 016/1/07 18 155 1239 25,0 2,0 14,36 442,42 11,36 456,53 1243 10 6 4 3 017/1/07 18 694 539 25,0 2,0 10,67 446,11 11,32 456,57 1267 11 0 0 5 018/1/07 19 545 851 14,0 2,0 11,50 445,28 11,29 456,60 1253 11 0 0 6 619/1/07 19 771 226 25,0 2,0 6,43 450,35 11,43 456,46 1234 12 0 0 6 1520/1/07 20 325 554 25,0 2,0 12,00 444,78 11,32 456,57 1256 12 0 0 8 1221/1/07 20 924 599 0,0 2,0 10,00 446,78 11,25 456,64 1243 13 19 15 10 2122/1/07 21 376 452 0,0 1,0 11,00 445,78 11,32 456,57 1245 12 0 0 9 2423/1/07 21 959 583 0,0 2,0 10,00 446,78 11,42 456,47 1289 12 0 0 8 1124/1/07 22 521 562 25,0 2,0 12,00 444,78 11,47 456,42 1248 11 0 0 10 1325/1/07 23 039 518 25,0 2,0 12,00 444,78 11,41 456,48 1269 11 0 0 6 1726/1/07 23 625 586 22,0 2,0 12,00 444,78 11,23 456,66 1223 12 0 0 7 2327/1/07 24 311 686 21,0 2,0 10,00 446,78 11,25 456,64 1298 12 10 8 5 828/1/07 24 984 673 21,0 2,0 10,00 446,78 11,29 456,60 1265 12 0 0 6 1229/1/07 25 435 451 21,0 2,0 10,00 446,78 11,45 456,44 1268 12 0 0 2 1730/1/07 25 998 563 21,0 2,0 10,00 446,78 11,47 456,42 1231 11 0 0 0 031/1/07 26 446 448 14,0 2,0 9,50 447,28 11,49 456,40 1201 11 0 0 -3 0

542 19,8 2,0 10,17 446,61 11,34 456,55 1257,3 11,8 5,2 9,1

1239 25,0 3,0 14,36 454,87 11,56 456,89 1298,0 14,0 19 15 15,0 24,0

0 0,0 1,0 1,91 442,42 11,00 456,33 1201,0 10,0 0 0 -3,0 0,0

16796 m3 Monthly precipitations [mm]: 281

221,27

License:

TECHNICAL Water Inlet - Total filled volume - Water losses

33 74926 472

Air

T°C

STATICWater level

in piezometer:

TPC

[per

ml]

Gro

undw

ater

T°C

0

Con

duct

ivity

456,78

Full chemical + microbio

Major chemicals

KEY

INFO

Dai

ly ra

infa

lls

MONITORING DOCUMENTFOR WATER RESOURCES

DYNAMICWater levelin the well

Europe (wIF)

Comments of the month (any deviation, CIP…)Samples collected for Central/Regional LaboratoryDateSamples Pump + rising main has been lifted up in order to replace the level monitoring probe.

In addition to this, the flowmeter has been calibrated by the supplyer.Turbidity crisis due to heavy rainfalls with need to put to discharge. 7 steps CIP carried out on the 5th of January from well to the factory20075489 23/11/2009

CATCHMENT IDENTITY

Average

Well 43bJANUARY 09

Day

Dai

ly W

ithdr

awal

Tota

l W

ithdr

awal

Pre

ssur

e at

w

ellh

ead

Name of the countryName of the FactoryNestlé Aquarel

20076774 13/11/2009

Flow

Monthly withdr.:

Minimum

Analysis requested

Maximum 0

1000

2000

3000

0

10

20

30

1/1/

07

2/1/

07

3/1/

07

4/1/

07

5/1/

07

6/1/

07

7/1/

07

8/1/

07

9/1/

07

10/1

/07

11/1

/07

12/1

/07

13/1

/07

14/1

/07

15/1

/07

16/1

/07

17/1

/07

18/1

/07

19/1

/07

20/1

/07

21/1

/07

22/1

/07

23/1

/07

24/1

/07

25/1

/07

26/1

/07

27/1

/07

28/1

/07

29/1

/07

30/1

/07

31/1

/07

[µS/cm]TPC / 1ml at 22°C TPC / 1ml at 36°C Conductivity

1/1/

07

2/1/

07

3/1/

07

4/1/

07

5/1/

07

6/1/

07

7/1/

07 8/1/

07

9/1/

07 10/1

/07

11/1

/07

12/1

/07

13/1

/07

14/1

/07

15/1

/07

16/1

/07

17/1

/07

18/1

/07

19/1

/07

20/1

/07

21/1

/07

22/1

/07 23/1

/07

24/1

/07

25/1

/07

26/1

/07

27/1

/07

28/1

/07

29/1

/07

30/1

/07

31/1

/07

425

430

435

440

445

450

455

460

465

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

1600

1800

2000Withdrawals [m3/d] DWL well [m.a.s.l.] SWL piezometer [m.a.s.l]

-20

-10

0

10

20

30

400

10

20

30

40

50

60

1/1/

07

2/1/

07

3/1/

07

4/1/

07

5/1/

07

6/1/

07

7/1/

07

8/1/

07

9/1/

07

10/1

/07

11/1

/07

12/1

/07

13/1

/07

14/1

/07

15/1

/07

16/1

/07

17/1

/07

18/1

/07

19/1

/07

20/1

/07

21/1

/07

22/1

/07

23/1

/07

24/1

/07

25/1

/07

26/1

/07

27/1

/07

28/1

/07

29/1

/07

30/1

/07

31/1

/07

[°C]

[mm] Daily rainfalls Groundwater T°C Air T°C

1 5

6

77

23 4

1 Kennkarte des Reservoirs (Name, Werk, Marke, Höhe)

2 Technische Informationen zur Identifizierung täglicher und monatlicher Entnahmelizenzen, Pumpenstandort, geringster dynamischer Wasserstand und monatliche Wasserentnahmen im Vergleich zur Monatsproduktion, um einen zusätzlichen Wasserverbrauch zu berechnen

3 Tägliche und kumulative Wasserentnahmen

4 Tagesdurchschnitt der kontinuierlichen Messungen der physikalischen Eigenschaften des Reservoirs (Durchfluss, Druck an der Quelle, dynamische und statische Wasserstände, Förderfähigkeit, Temperatur, Flora)

5 Tägliche Wetterindikatoren (Temperatur, Niederschlag)

6 Grafische Darstellung von Daten 3 + 4 + 5. Die gleichen Grafiken sind auch auf einer längeren Zeitskala (jährlich, fünf Jahre usw.) zur Verdeutlichung von Trends zusammengefasst

7 Proben werden zur Analyse und Erläuterung für NWQAC gesammelt Michel Marcuard – Wasserressourcen-Controller, Henniez, Schweiz

Abbildung 10Monatlicher Kontrollreport der Wasserressourcen

3 VERWALTUNG UNSERER WASSERRESSOURCEN

36 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

F: Was ist ein Hydrogeologe?A: Ein Hydrogeologe ist ein Wissenschaftler, der aufgrund seiner Ausbildung die unterirdische Existenz und Bewegung von Wasser versteht. Unter anderem habe ich einen Universitätsabschluss in Ingenieurgeologie und Hydrogeologie und bin Mitglied der International Association of Hydrogeologists. Zusätzlichbin ich zertifizierter Sachverständiger in Hydrogeologie für das Gerichtswesen.

F: Worin besteht Ihre tägliche Arbeit?A: Meine Aufgabe besteht größtenteils darin, nachhaltige Wasserressourcen für unsere operativen Geschäftseinheiten in der AOA-Zone zu sichern. In meinem Arbeitsalltag bin ich in engem Kontakt mit den verschiedenen Märkten in der AOA-Zone, um kontinuierlich deren Bedürfnisse in Bezug auf Wasserressourcen abzuschätzen. Außerdem bin ich den Märkten je nach Bedarf behilflich, die Kapazität von zusätzlichen Ressourcen zu finden und zu überprüfen, damit sie ihr Wachstum aufrechterhalten können.

Meine Aufgabe besteht in der frühzeitigen Bewertung der Realisierbarkeit von neuen Projekten, deren Wasserressourcen noch unerschlossen oder potenzielle Akquisitionen sind. Ich stelle auch sicher, dass die Märkte ihre Wasserressourcen täglich ordnungsgemäß überwachen und dass sie diese in verantwortungsvoller Art und Weise nutzen. Schließlich bin ich in ständigem Kontakt mit der Direktion von Nestlé Waters hinsichtlich der Aktualisierungen von Normen und Maßstäben, um sicherzustellen, dass die Märkte ihre Wasserressourcen in vollem Einklang mit den Grundsätzen von Nestlé Waters einsetzen.

F: Welche Methoden verwenden Sie bei Ihrer Arbeit?A: Da die verschiedenen Märkte in der AOA-Zone breit gestreut sind, verlasse ich mich oft auf Satellitenbilder. Es werden durchgehend geologische Karten genutzt, um die geologischen und hydrogeologischen Gegebenheiten der Standorte zu prüfen.

Manchmal verwende ich GIS (geographisches Informationssystem)- Software zur Analyse von räumlichen Daten sowie andere fachbezogene Software für die Grundwassermodellierung oder Pumptestanalyse.

F: Wie trägt Ihre Arbeit zur Realisierung der Kernprinzipien von Nestlé Waters bei?A: Mein Job stellt sicher, dass unsere natürlichen Wasserressourcen auf die nachhaltigste und effizienteste Weise durch strenge Beobachtung unserer Ressourcen und durch die Entwicklung neuer Methoden für die Wasserressourcenüberwachung genutzt werden. Die Bewirtschaftung der Wasserressourcen in der AOA-Zone kann durchaus eine herausfordernde Aufgabe sein, da es ein Gebiet mit beachtlichem Wachstum ist, das aber gleichzeitig vielerorts unter Wasserbelastung und Wasserknappheit leidet.

INTERVIEWHydrogeologischer FragenkatalogAssaad Saadeh gehört zu einem Dutzend Hydrogeologen bei Nestlé Waters, die für unser kostbarstes Gut verantwortlich sind – den Wasserressourcen. Assaad hat einen ausgezeichneten akademischen Hintergrund und arbeitet seit fünf Jahren bei Nestlé Waters. Derzeit ist er für die Bewirtschaftung der Wasserressourcen für die Region Asien, Ozeanien und Afrika (AOA) verantwortlich.

3.2 Wasservorkommen schützenTechnische SchutzmaßnahmenDie Einhaltung der höchsten Standards erfordert die Umsetzung von Maßnahmen, die gegen unbeabsichtigte oder willkürliche Einflüsse schützen. Bei Nestlé Waters haben wir eine Reihe von technischen Vorschriften, mit denen Bohrungen, Pumpen oder Lagerverfahren gesteuert werden, um die strengen hygienischen Bedingungen zu erfüllen. Zu den technischen Spezifikationen gehören Desinfektionsverfahren für sämtliche Geräte, die in direkten Kontakt mit Wasser kommen, um Verunreinigungen zu vermeiden. Die technischen Voraussetzungen legen auch Standards für die Nutzung von Materialien fest, wie z. B. die obligatorische Verwendung von Edelstahl oder Niederdruck-Polyethylen für Leitungen und 304L oder 316L Edelstahl für Förderköpfe und Geräte, die in der Quelle verwendet werden. Technische Schutzmaßnahmen umfassen auch die Gesamtplanung des Reservoirsystems zur Minimierung von Auswirkungen auf Speicherzonen und die Ermittlung der Zeit, die während der Instandhaltung erforderlich ist, um das Risiko einer mikrobiologischen Kontamination zu senken. Die französischen Regulierungsbehörden haben unsere strengen Vorschriften gewürdigt und haben Nestlé Waters gebeten, aktualisierte technische Leitlinien für Mineralwasserbetriebssysteme auszuarbeiten.

3 VERWALTUNG UNSERER WASSERRESSOURCEN

37Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Wir halten uns an Maßstäbe, die dem spezifischen hydrogeologischen Kontext der jeweiligen Quelle angepasst sind. Diese Maßstäbe zielen darauf ab, äußerliche Beeinträchtigungen in der unmittelbaren Umgebung des Reservoirs sowie Verunreinigungen während des Transports zu den Abfüllanlagen zu verhindern. Schlösser und Bewegungssensoren sichern alle potenziellen Zugangspunkte. Die Signale der Bewegungsmelder werden direkt an unser Sicherheitspersonal und an die Produktionsbüros weitergeleitet. Im Falle von Sicherheitsrisiken können wir Pumpen stoppen oder den Wasserfluss soweit erforderlich umleiten. Bei einigen unserer Quellen liegt der Abfüllbereich sehr nahe an der Quelle, während bei anderen eine größere Entfernung von der Quelle bis zum Abfüllbereich eine längere Reaktionszeit sowie andere Sicherheitsmaßnahmen erfordert.

Behördliche SchutzmaßnahmenLokale Vorschriften legen oftmals auch die Schutzgebiete rund um die Quellen fest. Je nach Anfälligkeit der Quelle können solche Vorschriften einen großen oder kleinen Umkreis erfassen und mehr oder weniger streng sein. Innerhalb dieser Umkreise können Aktivitäten, die möglicherweise negative Auswirkungen auf die Wasserqualität haben, verboten oder reglementiert werden. Dazu gehören vor allem unterirdische Arbeiten oder Anlagen, die für die Umwelt giftig sein könnten. Einige unserer natürlichen Quellen haben Neubildungsbereiche, die sich in Naturparks oder Naturschutzgebieten befinden. Andere profitieren von geschützten Gebietsgrenzen. In der Provinz Mendoza in Argentinien – Heimat der ECO DE LOS ANDES-Quelle – gibt es beispielsweise ein 110.000 Hektar groβes Schutzgebiet, in dem jede Aktivität, die Wasser verunreinigen könnte, untersagt ist.

Partnerschaftliche SchutzmaßnahmenTechnische oder behördliche Schutzmaßnahmen sind nicht immer ausreichend, um einen langfristigen Schutz zu garantieren. Die Anfälligkeit einer bestimmten Quelle ist stark von verschiedenen Einflüssen abhängig, wie beispielsweise:

▪ Lokalisierung und Abgrenzung des Neubildungsgebiets (also dort, wo Regen oder Schneewasser in den Untergrund versickern und die wasserführende Schicht speisen);

▪ Natürlicher geologischer Schutz der wasserführenden Schicht vor Oberflächenverunreinigungen (Tiefe, Durchlässigkeit, Filtrationseigenschaften der geologischen Schichten);

▪ Menschliche Aktivitäten, die die Qualität des Grundwassers beeinträchtigen können, wie etwa landwirtschaftliche Anbaumethoden, industrielle Abflüsse, Verkehrsunfälle, Regenabflüsse von Straßen sowie Hausmüll

Unter Berücksichtigung dieser Bedingungen identifizieren wir unterschiedliche Anfälligkeitsparameter für ein hohes, mittleres oder niedriges Verunreinigungsrisiko. An vielen Orten der Welt engagiert sich Nestlé Waters zusammen mit den lokalen Partnern in einem gemeinschaftlichen Ansatz für die Bewirtschaftung der Wasserressourcen. Dieser integrative Ansatz hilft dabei, die Wasserqualität zu erhalten, besonders wichtig für unsere natürlichen Mineralwasser, die sich langfristig durch eine gleichbleibende mineralische Zusammensetzung auszeichnen.

Da jede Quelle einzigartig ist, wird der Umfang der Lösungen und die Intensität der Schutzmaßnahmen jedem lokalen Umfeld angepasst. Eines der besten Beispiele für eine solche Partnerschaft gibt es in Vittel, Frankreich, wo ein groß angelegtes Programm namens Agrivair seit Jahrzehnten den Schutz von drei Nestlé Waters Quellen gewährleistet – VITTEL, HÉPAR und CONTREX.

110,000 ha Schutzgebiet

Eco de los Andes, Argentinien

3 VERWALTUNG UNSERER WASSERRESSOURCEN

38 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Die Vogesen liegen in den sanften Tälern des Nordostens Frankreichs: eine grüne Fläche, die sich über den in der Tiefe fließenden Mineralwässer von VITTEL, HÉPAR und CONTREX erstreckt. Jede Quelle ist einmalig und unverwechselbar. Der Schutz dieser Wasserquellen ist unerlässlich, da unser Mineralwasser vollkommen natürlich ist: es bleibt unbehandelt und unberührt bis es den Gaumen erreicht.

Die Qualität, Unversehrtheit und Nachhaltigkeit dieser Quellen sind direkt mit ihrer Landschaft verbunden. Nestlé Waters hat diese Verbindung erkannt und in den 1980er Jahren mit Historikern, Soziologen, Ökonomen, Agronomen, Veterinärtechnikern und Hydrogeologen das Agrivair Projekt ins Leben gerufen - eine Partnerschaft zum Schutz des Bodens und seiner Ressourcen.

In Zusammenarbeit mit der nationalen französischen Forschungsorganisation für Agronomie (Institut National de la Recherche Agronomique, INRA) zielt das Programm darauf ab, mit Hilfe der lokalen bäuerlichen Gemeinschaft das Risiko einer Verschlechterung der Qualität und Reinheit des Mineralwassers in den Vogesen zu verhindern. Agrivair befürwortet eine offene Diskussion und eine gemeinsame Annäherung an das Problem, sowie die Beteiligung aller unterschiedlichen Stakeholder, um Anbaumethoden und Verhaltensweisen gemeinsam zu verändern.

Agrivair stellte den lokalen Landwirten und Landnutzern finanzielle und technische Unterstützung zur Verfügung, um die Umweltbelastung zu reduzieren und Veränderung zu fördern. Die Landwirte haben Kunstdünger und Pestizide abgeschafft, die Fruchtfolge zur Verbesserung der Bodenbedingungen eingeführt und den Anbau von Nutzpflanzen wie Mais, die eine Stickstoffbelastung verursachen, abgeschafft.

Andere Grundeigentümer wie Golfplatzbetreiber, Park- und Rennstreckenbetriebe haben den Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und Nitraten eingestellt. Diese Erfolge verhindern eine potenzielle Verschmutzung der Wasserquelle und schützen die Reinheit der Marken VITTEL, HÉPAR und CONTREX.

Um die Nahrungskette vor Schädlingen und Räubern zu schützen ist es wichtig, ein natürliches, gesundes Ökosystem zu bewahren und ein biologisches Gleichgewicht zwischen Räuber und Beute aufrechtzuerhalten. So wurden zum Beispiel Marienkäfer eingesetzt, um die Blattlauspopulationen auf natürliche Art zu kontrollieren. Über eine Partnerschaft mit der Vogelschutzliga wurden Greifvögel zur Verminderung der Feldmauspopulation eingeführt, die begonnen hatte, die Produktion von Viehfutter zu stören.

Agrivair – Erhaltung des Wassereinzugsgebiets und Schutz der biologischen Vielfalt

Das Agrivair Programm führt zu einer Win-win-Situation für die Landwirte und Nestlé Waters

Kosten Nutzen

Landwirte ▪ Keine direkten finanziellen Kosten, sondern hoher persönlicher Einsatz in Bezug auf das Erlernen neuer Methoden und die Teilnahme an der Entwicklung und Prüfung von Verfahren und Anreizsystemen; Geschäftsverhandlungen

▪ Langfristig gesicherte Landwirtschaft (30 Jahre) ▪ Streichung von kurz- und langfristigen Schulden ▪ Zusätzlicher Grund und Boden ▪ Umweltfreundliche und ökologische Praktiken,

die Farmrentabilität und Einnahmen konsolidieren

Nestlé Waters

▪ Landwirtschaftliche Betriebsmittel und technische Hilfe

▪ Entschädigungen ▪ Agrivair Struktur

▪ Nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen

▪ Erhaltung der ursprünglichen Wassereigenschaften

3 VERWALTUNG UNSERER WASSERRESSOURCEN

39Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Philippe Pierre, Leiter von Agrivair mit einem ortsansässigem Farmer, Vittel – Frankreich

Das Agrivair Programm schützt 10.000 Hektar Land und ist damit eines der weltweit größten privaten Schutzgebiete. Das Programm ist ein hervorragendes Beispiel für die Erhaltung von Wassereinzugsgebieten und für die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern. So wird sowohl das Land als auch das Wasser darunter geschützt. Das Agrivair Programm stellt ein erstklassiges Modell für die Erhaltung von Wassereinzugsgebieten dar. Die damit verbundenen Initiativen und Programme für die Bewirtschaftung von Wasserressourcen sind darüber hinaus an vielen unserer anderen Wasserressourcenstandorte zu sehen.

Agrivair hat viel Lob für seine Initiativen erhalten. Auf der Pollutec Industriemesse erhielt Agrivair den Wirtschafts- und Umweltpreis 2010, der vom französischen Ministerium für Ökologie, Energie, nachhaltige Entwicklung und Meer sowie von der französischen Agentur für Umwelt und Energie übergeben wird. Vittel gewann eine besondere Auszeichnung in der Kategorie „Business und Biodiversität“ für den besten Ansatz für seine Initiativen zum Schutz der Wasserressourcen und der biologischen Vielfalt. Die Auszeichnung würdigt den Beitrag von Vittel zur nachhaltigen Entwicklung und zur lokalen gemeinsamen Wertschöpfung durch seine Naturschutzaktionen, die allen Stakeholdern in dieser Region zugute kommen. Die Auszeichnung wurde unter 61 Beiträgen ausgewählt und anerkennt die Initiativen von Vittel als wegweisende Programme für Standortmanagement und Umweltschutz.

3 VERWALTUNG UNSERER WASSERRESSOURCEN

40 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

3.3 Effizienz der WassernutzungBeurteilung des WassersAls Marktführer der Trinkwasserbranche sind wir uns sehr bewusst, wie kostbar Wasser für den Menschen ist. Deshalb ist es unsere erste Pflicht, Wasser vorbildlich und umsichtig zu nutzen und es nicht zu verschwenden. Das Global Environmental Footprint-Tool (siehe Seite 48) kann den gesamten Wasserverbrauch entlang unseres Produktlebenszyklus ermitteln. Im Jahr 2010 belief sich der Verbrauch auf 2,6 Liter pro erzeugtem Liter Trinkwasser. Abbildung 11 zeigt, wie dieses Wasser verwendet wird.

Im Vergleich zu anderen Getränken ist die Flaschenwasserindustrie ein sehr kleiner Wassernutzer (Abbildung 12). Die Unterschiede im Wasserverbrauch sind hauptsächlich auf die Verwendung von Wasser zurückzuführen, um die notwendigen Inhaltsstoffe (wie Zucker, Süßungsmittel, Obst, Zerealien und Farbstoffe) zu produzieren. Die Herstellungsphase für Trinkwasser in Flaschen ist auch sehr viel weniger anspruchsvoll, da die Umwandlungsprozesse minimal sind.

Eine zukünftige Beurteilung der Wassersituation sollte stets die lokalen Bedingungen mitberücksichtigen, um eine genauere Vorstellung über den gesamten Wasserverbrauch zu bekommen.

Direkter WasserverbrauchWir unterscheiden zwischen direktem Wasserverbrauch (im Werk entnommen) und indirektem Wasserverbrauch (Verwendung durch unsere Zulieferer oder Dritte für Verpackung, Energie und Transport). Obwohl wir relativ wenig Wasser nutzen, konzentrieren wir uns kontinuierlich darauf, unseren direkten Wasserverbrauch zu reduzieren. In der Fabrik wird Wasser nicht nur verwendet, um die Flasche zu füllen. Wie in jeder anderen Branche ist Wasser für industrielle Prozesse wie Reinigung und Kühlung erforderlich. Wir nennen das Zusatzwasser (zusätzlich zu dem, was in der Flasche ist). Im Berichtszeitraum reduzierte Nestlé Waters seinen Zusatzwasserverbrauch um 34 % und erreichte einen weltweiten Durchschnitt von 0,65 Liter Zusatzwasser pro produziertem Liter (siehe Abbildung 13).

Obwohl unser globaler Durchschnitt bei 0,65 Liter Zusatzwasser liegt, haben wir einige Fabriken, die einen höheren Verbrauch haben. Allerdings haben wir auch einige Werke, die besser abschneiden. Im Jahr 2010 benötigten etwa 5 % unserer Fabriken 2 Liter Zusatzwasser (gegenüber 25 % in 2005). Etwa 18 % unserer Werke benötigten im Jahr 2010 weniger als 0,35 Liter Zusatzwasser (im Vergleich zu 13 % in 2005). Einige Betriebe sind bereits unter 0,2 Liter. Die jährliche Erfolge in punkto Wasserreduzierung in Vietnam, Italien, Nigeria und Kanada sind auf der folgenden Seite verzeichnet.

Da jedes Werk von Nestlé Waters mit einer Kläranlage ausgestattet ist, sind die in die Umwelt abgegebenen Abwasser immer garantiert sauber.

0

400300200100

500600700

900800

1000

Milch

Oran

gens

aft

Erfris

chun

gsge

tränkBierTee

Nestl

éW

aters

2.58 L 12

0 L 300 L

570 L

850 L

1000

L

-34 %

2005Zusätzliches WasserWasser innerhalb der Flasche

2010

1.00

0.65

1.00

0.99

Quellen: Nestlé Waters (Trinkwasser in Flaschen)Water Footprint Netzwerk (Getränke außer Erfrischungsgetränke)WWF (für Erfrischungsgetränke)

Abbildung 12Wasserverbrauch von abgefülltem Wasser

Abbildung 13Entwicklung des direkten Wasserverbrauchs

Verpacken0.48 L

Vertrieb0.25 LFertigung

0.19 L

ZusätzlichesWasser

0.65 L Innerhalbder Flasche1.00L

2.6L/L

INDIREKTER

DIREKTER WASSERVERBRAUC

HWASSERVERBRAUCH

Abbildung 11Direkter und indirekter Wasserverbrauch

3 VERWALTUNG UNSERER WASSERRESSOURCEN

41Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

LaVie, VietnamMethode: Installation eines Frequenzumrichters, so dass Werkstechniker den Fluss aus den Brunnen je nach Produktionsbedarf ändern können. Dies erfordert einen intensiven Validierungsprozess, um sicherzustellen, dass die Veränderung im Fluss keinen Einfluss auf die Qualität hat.

Wasserersparnis: 150.000 m3/Jahr

Agbara, NigeriaMethode: Durch die Verbindung eines Nestlé Waters Werkes mit einer naheliegenden Nestlé Lebensmittelfabrik wurde die unmittelbare Nähe der beiden Werke ausgenutzt. Jetzt wird das gesamte Zusatzwasser von Nestlé wieder verwendet, was zu einer Reduzierung des Wasserverbrauchs für die Produktion von Trinkwasser in Flaschen geführt hat.

Wasserersparnis: 100.000 m3/Jahr

San Pellegrino, ItalienMethode: Wiederverwendung des Wassers zur letzten Spülung der Flaschen. Das Wasser wird aufbereitet und dann zum Waschen von Glasflaschen und zur Pasteurisierung von Erfrischungsgetränken verwendet.

Wasserersparnis: 119.000 m3/Jahr

Guelph, KanadaMethode: Auch in einer bereits gut funktionierenden Fabrik ist eine Verbesserung möglich durch: 1) Optimierte Programmierung von Pumpen und den Einsatz von Frequenzreglern und 2) optimierte Kapazität von Wasserbehältern und Wasserbehälterfahrzeugen.

Wasserersparnis: 62.000 m3/Jahr

3 VERWALTUNG UNSERER WASSERRESSOURCEN

42 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

3 VERWALTUNG UNSERER WASSERRESSOURCEN

43Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Levissima – Italien

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

4 Optimierung unserer ÖkObilanz4.1 messen der umweltbelastung4.2 erfolgsbilanz 2005 - 20104.3 Optimierung von Verpackung und recycling4.4 Optimierung der produktion4.5 Optimierung des Vertriebs4.6 Fazit 2005 - 2010

4

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

46 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Bei Nestlé Waters stellen wir uns unserer ökologischen Verantwortung, die beständige Verbesserung unserer Ökobilanz gehört deshalb zu unseren wichtigsten Unternehmenszielen.

Die Umwelt ist ein komplexes Thema mit vielen sich überlagernden globalen Herausforderungen. Dazu gehören der Zugang zu Wasser in ausreichender Menge und Qualität, der Klimawandel, der Verbrauch der nicht erneuerbaren Ressourcen, die Abfallwirtschaft und die biologische Vielfalt. Wir glauben, dass Klarheit, Transparenz, Ehrlichkeit und die Einhaltung unserer eingegangenen Verpflichtungen wichtig sind. Wir wollen uns keine Ziele setzen, die unerreichbar sind oder zu weit in der Zukunft liegen, um sie wirklich bewerten zu können. Wir konzentrieren uns voll und ganz darauf, methodische Schnellschüsse oder Aussagen, welche die Öffentlichkeit irreführen würden, zu vermeiden. Wir schätzen ökologische Effizienz und klare Kommunikation, weil wir der Ansicht sind, dass diese Wettbewerbsvorteile schaffen, auf die wir nicht verzichten sollten.

Dieser Abschnitt enthält detaillierte Informationen über die Umweltauswirkungen unserer Geschäftstätigkeit. Er beschreibt, wie wir diese Auswirkungen in jeder Phase des Produktlebenszyklus überwachen. Wir gehen im Detail darauf ein, worauf wir unsere Bemühungen zwischen 2005 und 2010 konzentriert haben. Darüber hinaus erläutern wir weitere Einflussfaktoren, die zu einer kontinuierlichen Verbesserung unserer Ökobilanz geführt haben. Zusätzlich nennen wir unsere aktuellen Prioritäten und künftigen Herausforderungen. Unser erklärtes Ziel ist es, innerhalb der Getränkeindustrie als Unternehmen mit den höchsten Standards auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit anerkannt zu werden.

Weitere Informationen über das Thema Nachhaltigkeit bei Nestlé finden Sie auf: http://www.nestle.com/CSV/waterandenvironmentalsustainability

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

47Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

4.1 Messen der Umweltbelastunglebenszyklus für Flaschenwasser Der Lebenszyklus unserer Produkte lässt sich in drei Phasen unterteilen (Abbildung 14): ▪ Verpackung: Zur Verpackungsphase gehört die Gewinnung von Rohstoffen, die für die

Herstellung von Verpackungen, wie Primärverpackung (Flaschen, Verschlüsse, Etikette) und Sekundärverpackungen (Kisten, Kartons, Folie, Paletten), notwendig sind; die Verarbeitung von Rohmaterial in verschiedene Formen von Primär- und Sekundärverpackungen; die Lieferung von Verpackungen an die Nestlé Waters Betriebe (fertige Verpackung, PET-Harz und PET-Preforms für die Herstellung von Flaschen); sowie der Flaschennachlauf, einschließlich Sammlung, Sortierung und Recycling.

▪ Fertigung: Die Fertigungsphase umfasst den gesamten Produktionsprozess in der Fabrik. Dazu gehören: Verarbeitung von Verpackungsmaterialien in Flaschen, Produktabfüllung (Pumpen, Lagerung, Behandlungen (sofern notwendig), Abfüllen); Aufbereitung von Sekundärverpackung; sowie Lagerung bis die Endprodukte zur Auslieferung transportiert werden.

▪ Vertrieb: Der Vertrieb beinhaltet sowohl die Transport- als auch die Verbraucherphasen. Dazu gehören: Transport vom Nestlé Waters Werk an die Kunden; Lagerung bei Großhändlern und/oder am Verkaufsort (Regal); Kauf durch den Verbraucher; Transport vom Einzelhandel bis zum Bestimmungsort des Verbrauchers; Kühlgeräte (falls vorhanden) für Heim- und Bürolieferung oder Lagerung zu Hause; Konsum des Produkts; Waschen von Trinkgefäßen (sofern zutreffend); sowie die Entsorgung der leeren Verpackungen durch den Verbraucher.

1.1.1

Fertigung

Verpacken

Vertrieb

Transportzum Kunden

Kundenphase

Entsorgungund Recycling

Rohmaterialien

Produktion vonVerpackungsmaterial

Lieferung vonVerpackungsmaterial

WasserversorgungFlaschenabfüllung

Abbildung 14Produktlebenszklus

Distribution

Fertigung

Verpacken

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

48 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Der globale FußabdruckDer globale Fußabdruck wurde im Jahr 2008 entwickelt, um die Ökobilanz des gesamten Produktlebenszyklus mithilfe eines multi-ökologischen Kriterienansatzes zu messen. Es handelt sich hierbei um eine der umfangreichsten Bewertungsmethoden für die spezifischen Anforderungen der Flaschenwasserindustrie. Der globale Fußabdruck wurde für Nestlé Waters von RDC-Environment zum Zweck der Bewertung und Verwaltung unserer Ökobilanz entwickelt. Sowohl das Tool als auch die damit verbundene Methodik wurden einer kritischen Überprüfung durch ein Gremium aus internationalen Experten unterzogen. Treibhausgas-Emissionen sowie Wasser- und Energieverbrauch werden mit Methoden berechnet, die die Empfehlungen des Treibhausgas-Protokolls und die Qualitätsstandards ISO 14064-1 (Treibhausgas-Berichterstattung und Prüfung) und ISO 14040-44 (LCA) erfüllen. Die Treibhausgas-Emissionen werden in Gramm CO2-Äquivalent (eq) berechnet.

Der globale Fußabdruck ist ein präzises Umweltmanagement-Tool, das auf alle Ebenen und Segmente eines Produkts, einer Marke, eines Betriebs, eines Unternehmens oder eines ganzen Landes angewendet werden kann. Die Produkte können analysiert und verglichen werden, indem man jede Lebenszyklusphase in ihrer aktuellen Form oder in unterschiedlichen Entwicklungsprozessen untersucht, um Maßnahmen identifizieren zu können und Prioritäten zu setzen. Dies macht den globalen Fußabdruck zu einem hoch effizienten Werkzeug. Bei der Entwicklung neuer Produkte oder dem Bau neuer Fabriken gestattet der globale Fußabdruck die Integration einer Reihe von Ökobilanzvariablen und Szenarien und gewährleistet damit, dass die Umweltauswirkungen bereits in den sehr frühen Phasen der Projektentwicklung berücksichtigt werden

Der globale Fußabdruck bewertet neun Einflussbereiche, die von einem externen Expertengremium zertifiziert sind, darunter: ▪ Wasserverbrauch ▪ Nicht erneuerbare Energien ▪ Treibhausgas-Emissionen ▪ Luftverschmutzung ▪ Eutrophierung

▪ Erneuerbare Energien ▪ Ozonabbaupotential ▪ Humantoxizität ▪ Feststoffabfälle

erhebung von umweltdatenDie Dateneingabe für den globalen Fußabdruck wird aus internen Zahlen unter Bezugnahme auf externe Umweltdatenbanken (wie Ecoinvent und Plastic Europe for Ökoinventare und Daten) bezogen, damit die unmittelbaren Auswirkungen unseres Unternehmens beurteilt werden können. Länderspezifische Daten werden für die Energie- und Nachlaufparameter verwendet. Nestlé Waters versucht die Umweltauswirkungen aller seiner weltweiten Aktivitäten für die drei wichtigsten Auswirkungen zu berechnen: Treibhausgas-Emissionen, Wasserverbrauch und Verbrauch von nicht erneuerbaren Energien.

Die Bestandsaufnahme der Emissionen oder des Ressourcenverbrauchs werden mithilfe eines Lebenszyklusansatzes durchgeführt. Die Bestandsaufnahme gründet sich auf Primärdaten von Nestlé Waters, die pro Jahr und Land gesammelt werden, sowie auf Sekundärdaten und aus der Literatur. Zusätzlich wurde von einem externen Produktlebenszyklus-Sachverständigen ein Gutachten erstellt, um Datenquellen, Methodik und Ergebnisse zu bewerten

Systemgrenzen

Das System des globalen Fußabdrucks hat mehrere Bereiche, die nicht in die Analyse einbezogen werden: ▪ Inhaltsstoffe, die für andere Getränke als reines Wasser verwendet werden ▪ Von Vertragspackern ausgeführte Tätigkeiten ▪ Kühlung im Handel und beim Verbraucher (außer für Heim- und Büro Lieferung) ▪ Transport vom Einzelhandel zum Verbraucher ▪ Geschäftsreisen und Arbeitswege der Mitarbeiter

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

49Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

4.2 Erfolgsbilanz 2005 - 2010 Im Berichtszeitraum (2005 - 2010) reduzierte Nestlé Waters seine Treibhausemissionen um 20 % und den Verbrauch nicht-erneuerbarer Energien um 17 % (Abbildung 15). Die Gesamtleistungen für den Zeitraum 2005 - 2010 sind in drei Kategorien unterteilt: Verpackung, Herstellung und Vertrieb. Der größte Rückgang war in der Verpackungsphase zu verzeichnen.

Unsere Ökobilanz wurde für Verpackung, Herstellung und Vertrieb optimiert und wird in den folgenden Abschnitten beschrieben: ▪ Der Abschnitt über Verpackung erläutert die drei wichtigsten Faktoren, die zu einer stetigen

Verbesserung in diesem Bereich beigetragen haben (Seite 50). ▪ Der Abschnitt Fertigung beschreibt ausführlich, wie unsere Produktionsstätten kontinuierlich

ihre Umweltauswirkungen durch eine effizientere Energienutzung in unseren Betrieben reduziert haben (siehe Seite 57).

▪ Der Abschnitt Vertrieb konzentriert sich auf die Umweltauswirkungen des Transports, die während des Berichtszeitraums relativ stabil geblieben sind. Der Transport ist die Phase, in der Umweltbelastungen am stärksten durch externe Parameter beeinflusst werden. Nestlé Waters gibt fünf erfolgversprechenden Möglichkeiten einer Verbesserung in diesem Bereich den Vorrang. (Seite 59).

69 g32 %

Treibhausgasemissionen

2005 2010

-20 %108 g49 %

42 g19 %

68 g39 %

71 g40 %

36 g21 %

1.1 MJ27 %

Nicht-erneuerbare Energien

-17 %2.2 MJ55 %

0.7 MJ18 %

1.1 MJ33 %

1.6 MJ49 %

0.6 MJ18 %

4.1 MJMJ/L

3.4 MJMJ/L

218gCO2eq/L

175 gCO2eq/L

Verpacken Fertigung Vertrieb

Abbildung 15Gesamtreduzierung von Treibhausgasen und nicht-erneuerbaren Energien 2005-2010

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

50 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

4.3 Optimierung von Verpackung und RecyclingDie Verpackung verursacht den größten Anteil unseres globalen Fußabdrucks. Für ein durchschnittliches Nestlé Waters-Produkt aus dem Jahr 2010 machte die Verpackung etwa 40 % der Treibhausgas-Emissionen und 49 % des Verbrauchs von nicht-erneuerbaren Energien aus. Die Verpackung stand daher im Mittelpunkt unserer Anstrengungen. Mit 71 g CO2-Äquivalent und 1,6 MJ (Megajoule) pro Liter im Jahr 2010 wurden die Treibhausgasemissionen und die nicht-erneuerbaren Energieauswirkungen für die Verpackungsphase seit 2005 um 34 % bzw. 26 % reduziert (Abbildung 16). Dieser Erfolg ist auf drei Faktoren zurückzuführen: ▪ Reduzierung des Verpackungsgewichts ▪ Effizientere PET-Harzproduktion ▪ Steigende Sammelquoten

reduzierung des VerpackungsgewichtsWie Tabelle 5 zeigt, hat Nestlé Waters das gesamte Verpackungsgewicht seiner Produkte während des Berichtszeitraums kontinuierlich verringert. Im Jahr 2010 verbrauchten wir im Durchschnitt 41,7 g an Verpackungsmaterialien pro Liter, 19 % weniger als im Jahr 2005.

Tabelle 5: Reduzierung des Verpackungsgewichts 2005 - 2010 (in g pro Liter)

in g/L 2005 2010Reduzierung 2005-2010

Flasche 34.7 27.6 -20 %Verschluss 2.4 2.1 -12 %Etikett 1.0 0.8 -28 %Sekundär 13.5 11.2 -17 %

Gesamt 51.7 41.7 -19 %

Dieser Erfolg ist vor allem auf unsere kontinuierlichen Bemühungen zurückzuführen, das Gewicht der Flasche zu verringern. Durch Erneuerungsprogramme im PTC und in Zusammenarbeit mit Verpackungsagenturen hat Nestlé Waters sich mit der Entwicklung neuer Generationen von Flaschen, Verschlüssen und Etiketten sowie mit Lösungen für Sekundärverpackungen beschäftigt, die ein geringeres Gewicht ohne Qualitätseinbußen bieten (z. B. verringerte Widerstandsfähigkeit während des Transports, geringere Stabilität, Durchlässigkeit, Nachgiebigkeit).

Tabelle 6 fasst die Errungenschaften in Sachen Gewichtsreduzierung der Jahre 2005-2010 für die drei wichtigsten Flaschenformate bei Nestlé Waters zusammen, die insgesamt mehr als die Hälfte unserer weltweiten Produktion im Jahr 2010 ausmachten.

Tabelle 6: Reduzierung des durchschnittlichen Flaschengewichts 2005 - 2010

Flaschen format

% der gesamten Produktion 2010

Durchschnittliches Gewicht (in g/Flasche) Reduzierung

2005-20102005 20100.5 L PET 38 % 15.6 10.9 -30 %1.5 L PET 17 % 32.7 29.6 -9 %2 L PET 5 % 41.7 36.7 -12 %

2010

2005

2010

2005

Treibhausgasemissionen(in g CO2eq/L)

Packaging phase evolution 2005-2010Total Nestlé Waters

Nicht-erneuerbareEnergien (in MJ/L)

108 g -3

4 % -26 %

71 g

2.2 M

J

1.6 M

JAbbildung 16Entwicklung der Verpackungsphase 2005-2010 (gesamt Nestlé Waters)

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

51Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Betrachtet man die Gewichtsreduzierung von Verpackungen, so ist ein weiterer Faktor zu berücksichtigen, nämlich die Entwicklung unseres Produktmixes (Abbildung 17).

Der Anteil der einzelnen kleinen Flaschen (0,5 L und kleiner) ist schnell gewachsen und erreichte im Jahr 2010 mehr als 40 % des Nestlé Waters Volumens. Die 0,5 L Flaschen benötigen im Durchschnitt immer noch etwas mehr PET als eine 1,5 L Flasche (im Vergleich zur 1 L Flasche). Deshalb hatte der zunehmende Anteil der kleinen Formate, wenn auch nur begrenzte, negative Auswirkungen auf die Ökobilanz des Unternehmens in der Verpackungsphase. Andererseits wurde durch die kontinuierlich geringere Nachfrage nach Glas, insbesondere Einwegglasflaschen, der wachsende Anteil von kleinen PET-Formaten mehr als kompensiert. Heute machen Glasflaschen nur noch 3 % des Gesamtvolumens des Unternehmens aus.

effizientere pet-HarzproduktionSeit 2005 haben PET-Hersteller erhebliche Anstrengungen unternommen, die Effizienz der PET-Harzherstellung zu verbessern. Mit einer deutlichen Reduzierung der Umweltauswirkungen konnten sie erhebliche Erfolge verzeichnen. Insbesondere hat die Produktion von gereinigter Terephthalsäure (PTA) von bedeutenden technologischen Verbesserungen profitiert, während die Effizienz des Polykondensationsschrittes (PET-Produktion) ebenfalls optimiert wurde.

Nestlé Waters nutzt die internationale Datenbank von Plastic Europe, um die Umweltauswirkungen von PET zu beurteilen. Im April 2010 wurde eine neue Ökoprofil-Studie über PET mit Daten verbunden, die von großen europäischen PET- und PTA-Produzenten zur Verfügung gestellt wurden. Der Bericht bestätigte relevante Veränderungen in der Ökobilanz bei der Produktion von 1 kg primärem reinem PET-Harz. Die aktualisierten Zahlen werden in Tabelle 7 gezeigt.

Da PET-Flaschen drei Viertel unserer Produktion von 2010 ausmachten, trug diese Verbesserung bei der PET-Produktion zu einer erheblichen Reduzierung unseres Verpackungs-Fußabdrucks in den Jahren 2005 - 2010 bei.

Tabelle 7: Auswirkungen von 1 kg primärem reinem PET

2005 2010Reduzierung

2005-2010Primärenergiebedarf 82 MJ 69 MJ -16 %Treibhauspotenzial (GWP) 3.5 kg CO2 eq 2.2 kg CO2 eq -37 %

neue eco-shape 0,5 l Flascheeiner unserer größten erfolge, das gewicht und die umweltauswirkungen der Flaschenproduktion zu senken, ist die eco-shape 0,5 l pet-Flasche, die von nestlé Waters nordamerika verkauft wird. Das 0,5 l-Format ist in nordamerika vorherrschend. Das unternehmen brachte seine erste eco-shape-Flasche im Jahr 2007 mit einem gewicht von 12,4 g heraus. Diese neue Flasche ersetzte die frühere 0,5 l Flasche mit 14,5 g gewicht. ende 2009 war das unternehmen in der lage, eine neue generation von eco-shape-Flaschen mit einem noch geringeren Durchschnittsgewicht von 9,2 g auf den markt zu bringen. sie sind damit um 25 % leichter als ihre Vorgänger und 37 % leichter als die frühere eco-shape-Flasche. Von dieser innovation profitierten nicht nur die regionalen marken und nestlÉ pure liFe in den usa und kanada, auch andere länder wie China profitierten davon. Die reduzierung der etikettengröße und des Verschlussgewichts (von 1,6 g bis 1,0 g) senkte die umweltauswirkungen der Flasche weiter.

GroßeFlaschen

(mehr als 3 Liter)

MittlereFlaschen

(3 Liter undweniger)

Kleine Flaschen(1/2 Liter

und weniger)

2005 2010 2005 2010Formate Materialien

75 %

3 %

21 %

42 %

35 %

23 %

69 %

7 %

24 %

30 %

43 %

27 %

PET

Glas

Andere

Abbildung 17Entwicklung des Mengenmixes (in % der Gesamtproduktion)

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

52 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Über „bio-kunststoffe“unsere Verpackungsexperten im produkttechnologie-zentrum in Vittel (Frankreich) verfolgen die entwicklung alternativer Verpackungsmaterialien, wie z. b. die Herstellung von Verpackungsmaterialien aus erneuerbaren Quellen (z. b. pet aus pflanzen) oder biologisch abbaubaren materialien. langfristig sollen diese innovationen umweltfreundliche alternativen für nicht erneuerbare rohstoffe bieten. zur zeit gibt es noch eine reihe von unbekannten und unwägbarkeiten, bevor man sich über die aktuellen Forschungs- und experimentierstufen hinausbewegen kann. Dazu gehören: die einhaltung unserer Qualitäts- und sicherheitsstandards bei materialien, die lieferkapazität und zudem die auswirkungen auf die umwelt, zu denen die nutzung von Wasserressourcen, der gesamtverbrauch an energie und die CO2-bilanz gehören. bei der analyse von neuen alternativen für Verpackungsmaterial erstellen wir eine gründliche „von der Wiege bis zur bahre“-Ökobilanz, um deren auswirkungen auf die umwelt akkurat zu bewerten. Vor allem im Hinblick auf die internationale nahrungskrise sollte die industrielle entwicklung von biokunststoffen weder kurz- noch langfristig negative auswirkungen auf die Verfügbarkeit von nahrungsmitteln haben.

betrachtet man all diese Faktoren, sind wir überzeugt, dass pet derzeit das für die getränkeindustrie am besten geeignete Verpackungsmaterial ist. ein Wandel im industriellen maßstab von pet zu alternativem biomaterial, das den derzeitigen anforderungen genügen würde, kann innerhalb der nächsten Jahre realistischerweise nicht vorhergesehen werden. allerdings werden unsere Forschungs- & entwicklungsabteilungen weiterhin aktiv nach alternativen Verpackungslösungen suchen und diese ernsthaft in betracht ziehen, sobald sie einen positiven und erwiesenen technologischen und ökologischen sinn ergeben. im Jahr 2008 gingen nestlé Waters und nestlé Frankreich zusammen mit anderen unternehmen eine partnerschaft mit der paristeCH-ecole des mines de paris ein und richteten den lehrstuhl für biokunststoffe ein. Das konsortium soll einen beitrag zu innovativen Forschungsprogrammen und studien leisten, um diese vielversprechende technologie weiter zu erforschen.

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

53Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

steigende sammelquotenDer Großteil unserer Verpackungen besteht aus 100 % recycelbaren Materialien wie Glas, Karton und PET. Obwohl die Flaschenwasserindustrie manche Verpackungsarten nur selten verwendet (Papier, Glas, Holz, Karton), wird PET in erheblichem Maße eingesetzt. PET-Harz stammt aus der Familie der Polyester. Während zwei Drittel des weltweiten Polyestermarktes für textile Anwendungen verarbeitet werden, macht PET-Harz für die Flaschenwasserverpackung 9 % des globalen Marktes aus. Als weltweit führendes Unternehmen in der Flaschenwasserindustrie wissen wir, dass die Verwendung und das Recycling von PET ein Kernbereich der Verantwortung unseres Unternehmens ist.

Wiederverwertbares PET: Was steht auf dem Spiel?

PET ist zu 100 % recycelbar und verwandelt sich in sogenanntes Recycling-PET oder r-PET. R-PET wird in vielen unterschiedlichen Branchen genutzt, wie beispielsweise: ▪ Textilindustrie (Kleidung, Teppiche, Füllung für Bettdecken und Kissen) ▪ Baustoffe (Dämmung, Bodenbeläge) ▪ Autoindustrie (Kunststoff, Füllung für Sitze, Kindersitze) ▪ Möbel (Sitzmöbel, Kästen, Sitzbänke) ▪ Spielzeug ▪ Nicht lebensmitteltaugliche Container

Die Getränkeindustrie hat sich in den letzten Jahren zum neuen Benutzer von r-PET-Produkten entwickelt. Dies ist auf die jüngste Verordnung zur Zulassung von r-PET für den Kontakt mit Lebensmitteln zurückzuführen.

R-PET spart erhebliche Mengen an Energie und Treibhausgasemissionen im Vergleich zu ursprünglichem PET ein. Obwohl manche Belastungen während des Recyclingverfahrens erzeugt werden, sind die Auswirkungen insgesamt geringer als bei der Fertigung von ursprünglichem PET aus Erdöl. Berichte von dem amerikanischen Verband für Einsatz und Recycling von PET-Verpackungen NAPCOR (National Association for PET Container Resources) und der europäischen Handelsorganisation PETCORE (PET Container Recycling Europe) im Jahr 2010 zeigen, dass es ein bedenkliches und zunehmendes Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf dem r-PET-Markt auf regionaler und globaler Ebene gibt.

Aufgrund seiner geringen Verfügbarkeit geht die Verwendung von r-PET von einer Branche derzeit zu Lasten einer anderen. Bis ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage für r-PET erreicht wird, sieht Nestlé Waters Deutschland die Verwendung von r-PET bei entsprechender Nachfrage nur auf regionaler Ebene als sinnvoll an. Einige unserer Marken haben kürzlich r-PET-Flaschen eingeführt: LEVISSIMA in Italien; RESOURCE in den Vereinigten Staaten (25 % r-PET) und MONTCLAR in Kanada (100 % r-PET). Nestlé Waters konzentriert sich derzeit darauf, die Sammelquoten von PET-Flaschen zu erhöhen und so die Verfügbarkeit von r-PET zu steigern.

Re-source Flasche

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

54 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Der Beitrag von Nestlé Waters zum Recycling

Weltweit gibt es kein einheitliches Sammelsystem für Verpackungen. Das Sammeln von Flaschen und Verpackungsmaterial bleibt eine Herausforderung für die gesamte Getränkeindustrie und bezieht alle Stakeholder in der Recyclekette ein: Hersteller von Verpackungen, Abfüller, Verbraucher und Behörden, die Sammelsysteme für Haushaltsabfälle organisieren.

Eines unserer zentralen Ziele ist es, das Bewusstsein der Verbraucher hinsichtlich der Bedeutung des Sammelns von PET-Flaschen zu steigern. Wird beispielsweise eine in Frankreich verkaufte 1,5 L VITTEL-Flasche recycelt, wird die gesamte Ökobilanz um 25% verbessert. Wir nutzen alle unsere direkten Kommunikationswege, wie Etikett, Werbung, Internet und gesponserte Veranstaltungen zur Verbreitung von Informationen zum Thema Recycling. Nestlé Waters unterstützt und finanziert auch Kampagnen von öffentlichen Verbänden und Berufsverbänden, die zur Flaschensammlung animieren sollen.

Nestlé Waters arbeitet außerdem ständig daran, die Sammelkapazitäten durch eigene Initiativen oder in Zusammenarbeit mit Berufsverbänden zu verbessern. Koordinierte Aktionen mit den Behörden sind entscheidend, um das derzeitige Sammelsystem zu verbessern oder ein neues Programm zu initiieren. In Frankreich war Nestlé Waters 1992 einer der Mitbegründer von Eco-Emballages, dessen Aufgabe es ist, die Verpackungsabfälle aus Haushalten zu organisieren, zu überwachen und bei deren Beseitigung mitzuhelfen. Seit der Gründung von Eco-Emballages hat sich die Sammelquote von PET-Flaschen in Frankreich kontinuierlich erhöht.

Auf Anregung unserer Nestlé Waters-Niederlassungen sind in den letzten Jahren mehrere Sammelinitiativen für PET-Flaschen entstanden. Dazu gehören: Finanzierung neuer Sammelbehälter, Einflussnahme auf Behörden über Berufsverbände, Aufstellung von Sammelbehältern für PET-Flaschen in öffentlichen Bereichen sowie der Schutz von Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern, die recycelbares Material für den Eigenbedarf sammeln.

Förderung der pet-sammlung in China

nestlé Waters China bietet ein gutes beispiel für pet-bildungsinitiativen. in den Jahren 2009 und 2010 startete das unternehmen eine Online-recycling-kampagne mit Werbeaktionen am Verkaufsort und suchmaschinen-Werbebannern. Wer die Website besucht und sich an der kampagne beteiligt, erhält informationen und trickfilme zu umwelt- und recyclingthemen und ist zur teilnahme an preis- und tombolaspielen berechtigt. Damit soll die kampagne auf andere regionen Chinas ausgedehnt und recycling in einem schnell wachsenden Flaschenwassermarkt angeregt werden.

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

55Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

recycling-programme im Vereinigten königreichbuxton, die führende britische mineralwassermarke und nach dem kurort im peak District benannt, an dem die Quelle entspringt, hat programme eingeführt, um das recycling für mobile menschen zu erhöhen. recycle On-the-go wurde im Juli 2010 in der kommune ins leben gerufen. es sollen bequeme recycling-stationen bereitgestellt und die sensibilisierung der Verbraucher erhöht werden. bisher wurden 26 stationen in öffentlichen bereichen aufgestellt, um das recycling von getränkeverpackungen zu fördern. Weitere 25 stationen werden im Jahr 2011 installiert.

Wichtig ist, dass jede station drei bereiche hat, damit eine Vermischung vermieden wird: restmüll, Dosen und plastikflaschen. eine Verbraucherumfrage zu dem recycling-programm erbrachte positive ergebnisse mit Vorschlägen für Verbesserungen, darunter der Wunsch nach neuen standorten und besserer beschilderung. Die recycle-stationen wurden in partnerschaft mit recoup, der federführenden behörde für kunststoffabfälle, und dem High peak borough Council eingerichtet. Jede recycling-station trägt zu einem besseren Verbraucherbewusstsein bei, bietet recycling-möglichkeiten außerhalb des eigenen Haushalts und verkleinert letztendlich die abfalldeponien.

recycling-programme in kanadamanitoba, eine der kanadischen prärieprovinzen und der wichtigste kommerzielle Verkehrsknotenpunkt des landes, hat alle Weichen gestellt, um durch die umsetzung eines bahnbrechenden recycling-Verfahrens, das von der kanadischen getränkeindustrie entwickelt wurde, nordamerikas nummer eins im recycling zu werden.

Das programm heißt Hybrid-recycling-modell und beinhaltet recycling in öffentlichen bereichen, industrielles, gewerbliches und institutionelles recycling, aufklärung der Öffentlichkeit sowie regelmäßige informationen über recycling und Vermüllung. eine bunt zusammengewürfelte gemeinnützige Organisation verwaltet und finanziert das programm und kofinanziert das bestehende bordstein-recycling der provinz.

Die gelder für diese programme stammen aus einer Container-recycling-gebühr in Höhe von zwei Cent die markenartikelhersteller wie nestlé Waters bezahlen. Dieses recycling-programm ist das erste seiner art in kanada. Wir sind davon überzeugt, dass manitoba, das derzeit mit 45 % die niedrigste recyclingquote für getränkegebinde in kanada hat, einer der besten recycler in nordamerika wird und in den kommenden Jahren eine 75 %-ige recyclingrate erreicht.

Ken Friesen, geschäftsführender Direktor der kanadischen Beverage Container Recycling Corporation, Manitoba - Kanada

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

56 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Sammelquoten von PET-Flaschen 2005 - 2009

Es gibt erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Recycling-Raten zwischen verschiedenen Ländern. Dies ist vor allem auf die Kapazität zur Materialsammlung und das Engagement der Behörden zur Bewältigung dieses Problems zurückzuführen. Abbildung 18 zeigt die Recycling-Raten in Europa und veranschaulicht die beträchtlichen Diskrepanzen zwischen den Ländern.

Auf globaler Ebene wird schätzungsweise etwa ein Drittel der PET-Flaschen recycelt. Als direktes Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen aller Stakeholder entlang der Recycling-Kette sind Sammelquoten während der Berichtsperiode in den Vereinigten Staaten und in Europa, wo drei Viertel unserer Produkte verkauft werden, bedeutend gestiegen (siehe Abbildung 19). Die Zahlen sind in anderen Regionen weniger zuverlässig. Dennoch zeigt sich der gleiche positive Trend in allen Regionen.

Nestlé Waters weiß, dass viel Arbeit erforderlich ist, um mehr Flaschen von Deponien und Verbrennungsanlagen zu Recycling-Zentren umzuleiten. Das Unternehmen engagiert sich für eine kontinuierliche Verbesserung der Sammel- und Recyclingquoten von PET-Flaschen.

94 %

85 %

85 %

86 %

32 %33 %

15 % 39 %

63 %

72 %

80 %

86 %

91 %

59 %

81 %32 %

18 %

28 %

62 %

75 %

42 % 31 %

22 %36 %

20 %

18 %

11 % 31 %

0-25 %

Quelle: Petcore Europe Report Juli 2010

<25-45 % <45-75 % <75-100 %

Abbildung 18Sammelquote von PET-Flaschen in Europa im Jahr 2009

2005

0 %

USA Europa

10 %

20 %

30 %

40 %

50 %

60 %

2006

2007

2008

2009

PET Collection Rates in USand Europe 2005-2009

23.1 %

32.6 %28.0 %

48.4 %

Abbildung 19Sammelquote von PET-Flaschen in den USA und Europa zwischen 2005 und 2009

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

57Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

4.4 Optimierung der ProduktionDer Herstellungsprozess in der Flaschenwasserindustrie ist relativ leicht und benötigt keine schwierigen Transformationsprozesse. Die geschätzten Auswirkungen in der Herstellungsphase stehen in erster Linie in Zusammenhang mit der Energie, die für den gesamten Prozess auf Produktionsebene erforderlich ist. Dazu gehören die Verarbeitung von Verpackungsmaterialien in Flaschen, Produktabfüllung (Pumpen, Lagerung, Behandlungen (sofern zutreffend), Abfüllen), Sicherung mit Sekundärverpackung sowie die Lagerung, bis die fertigen Produkte die Fabrik verlassen.

Die Herstellungsphase macht etwa ein Fünftel der gesamten Treibhausgasemissionen und des nicht-erneuerbaren Fußabdrucks unseres Unternehmens aus. Im Jahr 2010 erzielte die Produktion von Nestlé Waters 36 g CO2-Äquivalent pro Liter (- 15 % gegenüber 2005) und benötigte 0,6 MJ Energie pro Liter (- 16 % gegenüber 2005) (siehe Abbildung 20).

energieeffizienz Nestlé Waters hat viele Initiativen eingeführt, um die Energieeffizienz seiner Anlagen zu verbessern, einschließlich der Erhöhung der Fließbandproduktivität, Investitionen in energieeffizientere Maschinen, Wärmerückgewinnung, fachlicher Austausch unter den Ingenieuren sowie der Einführung neuer Technologien zum Flaschenblasen. Insgesamt haben diese Energiesparmaßnahmen eine Entkopplungswirkung erzeugt, die in Abbildung 21 dargestellt wird. Obwohl unsere Produktion gestiegen ist, ist unser Energieverbrauch pro Liter um 22 % zurückgegangen.

Darüber hinaus untersucht Nestlé Waters die wirtschaftliche Machbarkeit der teilweisen oder vollständigen Nutzung erneuerbarer Energien für den Fabrikbetrieb. Unsere Aktivitäten in Italien, Frankreich und in der Schweiz erstrecken sich derzeit auf die Entwicklung von Programmen in Zusammenarbeit mit den Kommunen zur Produktion von Energie aus Biomasse. Wir untersuchen auch Möglichkeiten, andere erneuerbare Energien (wie Wind- oder Sonnenenergie) zu nutzen, um den Energiebedarf unserer Betriebe zu decken.

2010

2005

2010

2005

Treibhausgasemissionen(in g CO2eq/L)

Nicht-erneuerbareEnergien (in MJ/L)

42 g

-15 %

-16 %

36 g 0.7

MJ

0.6 M

J

2005

Produktion vonTrinkwasser in

Flaschen

Energieverbrauch

Energieverbrauchim Verhältnis

2006

2007

2008

2009

2010

100

126

98

78

Abbildung 20Entwicklung der Fertigungsphase 2005-2010

Abbildung 21Energieeffizienz der Fabriken 2005-2010

erneuerbare energien in italiennestlé Waters italien hat in einen biomasseaufbereiter im Werk pejo investiert, der 100 % erneuerbare energie produziert. Dieser aufbereiter ersetzt die bisherige ölbetriebene kesselanlage. Die biomasse zum betrieb des aufbereiters stammt aus der Holzproduktion und aus Holzabfällen im umkreis von 40 km der anlage. Das Werk pejo hat ein langfristiges ziel, nämlich genug energie zu liefern, um nahe gelegene städte zu einem Verbund zu vernetzen, der die erneuerbaren energien aus dem biomasseaufbereiter nutzt.

nestlé Waters italien führte im märz 2010 ein konsortium an, um energie aus erneuerbaren Quellen (Wind, photovoltaik und Wasserkraft) zu finanzieren. Das konsortium san pellegrino nestlé green energy gehört zu gleichen teilen san pellegrino und nestlé italien sowie einem privaten investorpool. etwa 51 gWh energie würden jährlich finanziert werden. etwa die Hälfte davon wird aus dem Windenergiepark bezogen, der eigentum des konsortiums ist. Die san bernardo Quelle sowie fünf weitere Flachenwasserbetriebe und zwei nestlé italien Werke werden die vom konsortium gelieferte, in das stromnetz eingespeiste energie nutzen.

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

58 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

industrieabfälleDie Limitierung unserer industriellen Abfälle ist eine weitere Herausforderung. Von 2008 bis 2010 ist das Gesamtvolumen unserer Industrieabfälle, Nebenprodukte und Schlamm mit rund 3,3 kg pro Kubikmeter stabil geblieben. Wichtig ist, dass wir auch kontrollieren, was mit unserem Abfall passiert, wenn er die Betriebsstätte verlässt. Während eines Zeitraums von drei Jahren hat sich der Anteil der Nebenprodukte und des Schlamms für die Wiederverwertung (gegenüber Abfällen und Schlamm zur Entsorgung) kontinuierlich erhöht und erreichte 92 % des gesamten industriellen Abfalls im Jahr 2010 (Tabelle 8). Die verbleibenden 8 % sind industriell hergestellte Materialien, die für die Endlagerung in einer außerhalb des Werks liegenden Deponie oder Verbrennungsanlage ohne Wärmerückgewinnung bestimmt sind.

Tabelle 8: Industrieabfälle 2008 - 2010

Abfälle, Nebenprodukte und Schlamm 2008 2009 2010

Abfälle, Nebenprodukte und Schlamm (kg/m3) 3.3 3.3 3.4Zurückgewonnen in % 85 % 90 % 92 %

bau neuer anlagenNestlé Waters legt großen Wert auf die ökologische Effizienz von neu errichteten Gebäuden. Investitionen in energieeffiziente Gebäude waren in den Vereinigten Staaten in den vergangenen Jahren von besonderer Bedeutung. Im Jahr 2003 war unser Betrieb in Michigan einer der ersten US-amerikanischen Industrieanlagen, die eine LEED5-Zertifizierung erhielt. Sieben Jahre später besitzt Nestlé Waters Nordamerika neun LEED zertifizierte Anlagen mit mehr LEED-zertifizierter Produktionsfläche als jedes andere Getränkeunternehmen in den Vereinigten Staaten. Darüber hinaus wurde das Gebäude unserer neuen nordamerikanischen Hauptverwaltung in Stamford, Connecticut saniert, um die LEED-Zertifizierung zu erhalten.

Nestlé Waters Nordamerika hat LEED Gold- oder Silber-Zertifizierungen für vier seiner Anlagen erhalten: ▪ Dallas, Texas (Silber-Bewertung 2009) ▪ Kingfield, Maine (Gold-Bewertung 2009) ▪ Breinigsville, Pennsylvania (Gold-Bewertung 2009) ▪ Hollis, Maine (Silber-Bewertung 2009)

Zu den Merkmalen von LEED-zertifizierten Getränkebetrieben zählen die Verwendung von ungiftigen Baustoffen, Konstruktion von wasser- und energieeffizienten Betriebssystemen, verbesserte Mechanismen zur Verringerung der Abfallmengen, minimale Beeinträchtigung durch die Außenbeleuchtung sowie Pflanzenkläranlagen zur Wasseraufbereitung vor Ort.

5 Leadership in Energy and Environmental Design – ein Green Building-Programm der Vereinigten Staaten, das vom US Green Building Council zertifiziert wurde. Die höchste LEED-Zertifizierung ist „Platin“, gefolgt von „Gold“, „Silber“ und „Zertifiziert“.

kraftstoff- sparende gabelstapler in argentinien

im Jahr 2005 wurden benzinbetriebene gabelstapler im eCO De lOs anDes Werk in argentinien durch Flüssiggas- (flüssiges propangas) gabelstapler ersetzt, um die emissionen zu reduzieren. Wir konnten CO, HC, nOx-, blei-, C6H6 und Feinstaub erfolgreich reduzieren.

CO -75 %

HC -40 %

NOx -70 %

Lead -100 %

C6H6 (Benzol) -72 %

Feinstaub -100 %

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

59Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

4.5 Optimierung des VertriebsDie Umweltauswirkungen in der Vertriebsphase blieben im Berichtszeitraum (-1% für Treibhausgas-Emissionen und nicht-erneuerbare Energien) stabil (Abbildung 22). Von den in unserem globalen Fußabdruck beschriebenen Einflussfaktoren hat der Transport von der Fabrik zum Kunden die größten Auswirkungen auf die Umwelt. Die Kühlung der Heim- und Büro-Trinkbrunnen stellt ebenfalls einen wichtigen Aspekt in diesem Bereich dar.

Aufgrund des hohen Volumens und Gewichts unserer Produkte, war das Thema Transport für unser Unternehmen stets von enormer Bedeutung. Bei Nestlé Waters haben wir durch unsere langjährige Erfahrung im Lieferkettenmanagement umfangreiches Know-how aufgebaut. Unsere Logistik- und Lieferprogramme gehören zu den effizientesten in der Konsumgüterbranche.

Die Transportpolitik unserer Firma muss mehrere externe Faktoren berücksichtigen, auf die wir nur begrenzten Einfluss haben. Dazu gehören: ▪ Geographische Lage der besiedelten Gebiete ▪ Verfügbare Fracht- und Transportinfrastruktur in einem Land oder einer Region ▪ Behördliche Einschränkungen für die Nutzlast, z. B. das maximal zulässige Gewicht von

Fertigerzeugnissen pro LKW

Trotzdem hat Nestlé Waters Möglichkeiten einer weiteren Verminderung der Umweltbelastung durch unseren Vertrieb untersucht. Zwischen 2005 und 2010 wurden innerhalb unserer gesamten Organisation neue Initiativen ins Leben gerufen. Einige dieser erfolgreichen Initiativen und auch ihre zukünftigen Potentiale werden auf den folgenden Seiten detailliert beschrieben. Heute konzentriert sich die Transportpolitik von Nestlé Waters auf die folgenden fünf Schwerpunktbereiche: ▪ Verminderung der Distanz zum Verbraucher ▪ Nutzung von alternativen Verkehrsmitteln ▪ Erforschung neuer Technologien ▪ Optimierung der Nutzlast ▪ Arbeit mit unseren Spediteuren

2010

2005

2010

2005

Treibhausgasemissionen(in g CO2eq/L)

Nicht-erneuerbareEnergien (in MJ/L)

69 g

-1 %

-1 %

68 g

1.1 M

J

1.1 M

J

Abbildung 22Entwicklung des Vertriebs 2005-2010

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

60 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

exportierte markenDie exporte belaufen sich auf 5 % des umsatzes von nestlé Waters. nur fünf unserer 67 marken sind international im angebot. Hierbei spielen die nachbarländer eine große rolle. bei Vittel gehen 90 % der exporte nach Deutschland, belgien und die schweiz. Die grenzen dieser länder sind weniger als 200 km von der Quelle entfernt. Wir haben nur zwei marken, die eine bedeutende internationale präsenz haben: perrier und s. pellegrinO. beide werden von den Verbrauchern auf der ganzen Welt für die einzigartigkeit ihrer zusammensetzung und für ihren feinen geschmack geschätzt.

Die unten aufgelisteten Vergleiche stellen die treibhausgasemissionen der perrier-exporte in die Vereinigten staaten im Verhältnis zu anderen produktionsauswirkungen von Flaschenwasser dar. Von südfrankreich aus werden die perrier-Flaschen in Containern über den atlantik verschifft.

▪ Die CO2-bilanz der aus Frankreich in die Vereinigten staaten exportierten perrier pet-Flaschen ist vergleichbar mit der Herstellung eines durchschnittlichen soft-Drinks, der in den Vereinigten staaten produziert und verkauft wird.

▪ Die CO2-bilanz der aus Frankreich in die Vereinigten staaten exportierten perrier-glasflaschen ist vergleichbar mit der Herstellung einer Flasche Orangensaft, die in den Vereinigten staaten produziert und verkauft wird.

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

61Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

reduzierung der Distanz zum Verbraucher Da die Flaschenwasserindustrie große Mengen produziert, ist der Transport von vorrangiger Bedeutung. Deshalb ist ein Großteil unseres Geschäfts lokal ausgerichtet. Im Jahr 2010 wurde 95 % der Produktion von Nestlé Waters im Ursprungsland verkauft. Zwischen 2005 und 2010 blieb die durchschnittliche Entfernung von der Fabrik zum Kunden weltweit stabil bei etwa 450 km. Nestlé Waters befürwortet den Direktversand (d. h. keine Zwischenlagerung) von der Fabrik zu den Kunden, um die Transportdistanz zu beschränken. Im Jahr 2010 wurden 80 % unserer Produkte direkt an die Kunden ausgeliefert.

Die Abfüllbetriebe liegen in unmittelbarer Nähe der Wasserquellen. Obwohl die Entfernung ein wichtiger wirtschaftlicher und ökologischer Faktor ist, ist die Flaschenwasserindustrie bei der Wahl des Standorts ihrer Quellen und Fabriken nur begrenzt flexibel. Dies gilt insbesondere für natürliche Mineral- oder Ursprungsquellen, die strenge Anforderungen haben, um die Konsistenz ihrer ursprünglichen und natürlichen Zusammensetzung zu garantieren. Diese einzigartigen Quellen befinden sich in der Regel außerhalb der Stadtzentren.

Das NESTLÉ PURE LIFE-Modell stellt Möglichkeiten vor, die Entfernung zum Verbraucher zu verringern. NESTLÉ PURE LIFE ist ein globales Multisource-Modell und bietet sicheres und erschwingliches Trinkwasser, das an lokale Präferenzen angepasst wird. Das Wasser kann mithilfe mehrerer Behandlungen gereinigt werden, um unsere strengen Anforderungen an die Produktqualität zu erfüllen. Verglichen mit natürlichem Mineralwasser bietet aufbereitetes Wasser ein breiteres Spektrum an Möglichkeiten für die Erforschung neuer Wasserressourcen, insbesondere um unsere Fabriken näher an besiedelten Gebieten zu errichten.

nestlÉ pure liFes multisource-modell in brasilienin brasilien füllten bis ende 2010 zwei Fabriken nestlÉ pure liFe (nestlÉ pureza Vital) ab: ein Werk außerhalb von rio de Janeiro (petrópolis) und ein anderes im äußersten Westen der region são paulo (santa barbara). Die durchschnittliche entfernung zu den Verbrauchern betrug ca. 430 km. ein drittes Werk in der unmittelbaren peripherie von são paulo wurde im april 2011 eröffnet (mina d’Ouro). Diese neuen produktionskapazitäten ermöglichen eine umstrukturierung logistik für jedes nestlÉ pure liFe-Werk in brasilien: petrópolis wird sich ausnahmslos auf die region rio de Janeiro konzentrieren, das neue Werk auf die millionenstadt são paulo und die produktion in santa barbara wird in den süden und Westen der region são paulo umgeleitet. Von dieser umverteilung wird erwartet, dass sie die durchschnittliche transportdistanz von 430 auf 300 km (- 30 %) verkürzt.

Brasilien

Rio de Janeiro

Sao Paulo

Mina d’Ouro

Santa Barbara

Petropolis

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

62 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

nutzung von alternativen VerkehrsmittelnIn vielen Fällen werden zwei oder drei Verkehrsträger kombiniert, bevor unsere Produkte zum Verbraucher gelangen. Dies hängt jedoch stark von der Verfügbarkeit bestehender alternativer Güterverkehrsnetze in einer bestimmten Region, wie Eisenbahn, Schiffskanäle und Häfen ab. Bei Nestlé Waters prüfen wir alle wirtschaftlich machbaren Möglichkeiten, um einen wachsenden Anteil unserer transportierten Mengen von den Straßen zu bekommen.

erforschung neuer technologien Nestlé Waters verfolgt sorgfältig die Entwicklung von neuen Technologien, die die Ökobilanz für bestimmte Verkehrsträger verbessern würden. Insbesondere haben unsere Heim-und Büro-Geschäfte in Nordamerika und Polen Pilotprojekte gestartet, um ihre reguläre Lkw-Flotte durch Hybrid-Lkws (Benzin- und Elektromotoren) zu ersetzen. Es wird erwartet, dass dieser Übergang voraussichtlich in den kommenden Jahren beschleunigt wird, da die Technologie verbessert und unsere derzeitigen Lieferwagen ersetzt werden

Optimierung der nutzlastDie Nutzlast ist einer der Bereiche der Vertriebsphase, in dem wir Möglichkeiten gefunden haben, unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Die örtlichen Vorschriften definieren das maximal zulässige Gewicht des Endprodukts, das auf einen LKW geladen werden darf. Aufgrund der aktuellen Beschränkungen hat Nestlé Waters aktiv daran gearbeitet, das Verhältnis zwischen unserer tatsächlichen Last und der genehmigten Toleranz zu optimieren, um die Umweltauswirkungen des Verkehrs pro Liter zu reduzieren. Demzufolge hat sich das weltweite Durchschnittsladegewicht auf der Straße von 2009 bis 2010 um 4 % gesteigert und erreicht 23,1 Tonnen Fertigerzeugnisse pro LKW. Wir glauben, dass eine Erhöhung der aufsichtsrechtlichen Nutzlastbeschränkungen sehr positiv sein könnte, um die Zahl der LKWs auf der Straße zu verringern und damit die Umweltauswirkungen pro transportiertem Liter zu senken.

zusammenarbeit mit lieferantenWir bevorzugen langfristige Partnerschaften mit Transportunternehmen und binden Umweltkriterien in die Lieferantenauswahl ein. Im Vergleich zu älteren Generationen sind die neuesten LKWs (z. B. Euro4, Euro5) umweltfreundlicher in Bezug auf Kraftstoffverbrauch und Emissionen. Wir schenken auch der Ökobilanz der Fahrzeugflotten unserer Partner und Lieferanten große Aufmerksamkeit. Trotz dieser beständigen Bemühungen zur Verbesserung der Umweltbilanz unserer Flotte benutzen wir zur Berechnung unserer Ökobilanzen weiterhin nationale Statistiken über die durchschnittliche Lkw-Effizienz. Allerdings arbeiten wir mit unseren Zulieferern daran, schrittweise wirklichkeitsgetreueres Datenmaterial zu erhalten, das unsere Transportpolitik besser widerspiegelt. Sobald dies der Fall ist, erwarten wir eine weitere Reduzierung der Berechnung der Transportauswirkungen von Nestlé Waters.

intermodaler güterverkehr in italienin italien liegen die meisten unserer Quellen in der alpenregion im norden des landes, während der Verbrauch pro kopf aufgrund des wärmeren klimas im süden verhältnismäßig höher liegt. aufgrund dieser geographischen gegebenheit liegt die durchschnittliche entfernung für den inländischen transport unserer produkte in italien bei über 500 km. Dank eines entwickelten nord-süd-bahnnetzes nutzen 40 % der transporte des unternehmens die schiene (ausgedrückt in tonnen pro kilometer). Die produkte werden auf lastwagen verladen und zum nächsten bahnhof gebracht. Die Waren werden dann auf Container geladen und gehen zu den regionalen auslieferungslagern in süditalien. aus diesen auslieferungslagern haben die Waren nur eine kurze entfernung zu unseren kunden. Dieser prozentsatz liegt für unsere nationalen großen marken wie leVissima (45 % mit der eisenbahn) und nestlÉ Vera (50 %) sogar noch höher. infolgedessen gehört italien zu den spitzenreitern bei nestlé Waters im bereich Verkehrsökologie.

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

63Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Hybrid-lkws für Heim-und-büro-lieferung in nordamerikaDie nordamerikanische private Flotte besteht aus fast 4.000 Fahrzeugen aller klassen, die für sämtliche geschäftsbereiche des unternehmens von Heim-und-büro-lieferung, Herstellung bis zu transport und logistik eingesetzt werden. nestlé Waters nordamerika hat mehrere initiativen mit alternativ angetriebenen Fahrzeugen gestartet. Dazu gehören erdgasbetriebene lieferwagen für den kundenservice und 32 Wasserstoff-brennstoffzellen-gabelstapler. im Jahr 2008 wurden Diesel-Hybrid-elektrofahrzeuge für den mittelschwerbetrieb in die Flotte für Heim-und-büro-lieferung aufgenommen, was zu einer senkung des gesamten kraftstoffverbrauchs um 25 - 30 % geführt hat. nestlé Waters nordamerika schloss sich zu beginn des Jahres 2011 mit der maryland Hybrid truck initiative (mHti) zusammen, um seine Hybrid-lkw-Flotte um 25 zusätzliche Hybrid electric Freightliner m2 lkWs zu erweitern und wird bis ende 2011 37 Fahrzeuge dieser art einsetzen.

perrier in Frankreich - eine neue Flasche zur Verbesserung der nutzlastim Januar 2010 änderte nestlé Waters Frankreich die Form seiner 1 l pet perrier-Flasche. Dies führte zu einer erhöhung der anzahl der Flaschen pro palette und pro Fahrzeug und zu einer reduzierung der gesamtemissionen beim transport von perrier pet-Flaschen in Frankreich um 8 %.

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

64 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

keep america beautiful award für nestlé Watersnestlé Waters nordamerika wurde mit dem keep america beautiful 2010 ‘Vision for america award’ für leadership in den bereichen rohstoffeinsparung, innovatives recycling, ressourcenverantwortung und einbeziehung der kommunen ausgezeichnet. keep america beautiful, inc. ist amerikas größte ehrenamtliche gemeinnützige Organisation. sie verbindet theoretische aufklärung mit tatkräftigen aktionen, um die gemeinden der nation sauberer, grüner, sicherer und lebenswerter zu machen. nestlé Waters nordamerika wurde in diesem Jahr dank seiner vielfältigen bemühungen zur Optimierung der Ökobilanz des unternehmens geehrt. zu diesen Verbesserungen gehören:

▪ eine 30 %-ige reduktion der treibhausgas-emissionen pro liter Wasser in den vergangenen fünf Jahren

▪ eine 60 %-ige reduktion der anzahl von pet-kunststoff in der Verpackung in den letzten 15 Jahren durch Verpackungsdesign und eine Verringerung des gewichts der materialien

▪ unterstützung einer strengen recycling-gesetzgebung, die pet-Wasserflaschen einbezieht

▪ unterstützung der lokalen infrastrukturen und institutionen in den gemeinden, in denen das unternehmen aktiv ist

4 Optimierung unserer ÖkObilanz

65Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

4.6 Fazit 2005 - 2010Die Verpackung trug wesentlich zur Optimierung unserer Ökobilanz in den Jahren 2005-2010 bei. Betrachtet man die Treibhausgasemissionen pro Liter, entfallen auf die Verpackung 85 % der insgesamt 20 %-igen Reduzierung (Abbildung 23). Dies ist vor allem auf die Bemühungen von Nestlé Water zurückzuführen, das Gewicht des Verpackungsmaterials zu senken. Indirekte Faktoren haben ebenfalls eine wichtige Rolle gespielt, vor allem die technische Optimierung der Herstellung von PET-Harz und, in geringerem Maße, die steigenden Sammelquoten für Verpackungen. Verbesserungen der Energieeffizienz auf Produktionsebene spielten ebenfalls eine bedeutende Rolle für die Ökobilanz des Unternehmens, während Optimierungen in der Vertriebsphase im Berichtszeitraum eher marginal waren.

Nestlé Waters verpflichtet sich zu einer kontinuierlichen Verbesserung seiner Ökobilanz. Gleichzeitig ist unser Geschäft dynamisch. Langfristige Verpflichtungen einzugehen ist deshalb nicht realistisch. Aus diesem Grund setzen wir uns anstelle von Fünf-Jahres-Zielen jährliche Ziele. Wir glauben, dies ist der effizienteste Weg ist, um uns im Laufe der Zeit in allen Bereichen unserer Organisation zu verbessern.

218 gCO2 eq//L

-17 g

-15 g-5 gPET

Produktion Sammelquote -6 g -1 g

175 gCO2 eq//L

-20 %

Verpackungsphase Herstellungsphase

Greenhouse gases emission per litre - Evolution 2005-2010Contribution per phase of product life-cycle

Vertriebsphase

2005 2010

Verpackungsgewicht

Abbildung 23Faktoren, die zur Reduzierung von Treibhausgasen beitragen, pro Liter (2005-2010)

Levissima – Italien

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG5.1 Gesundes Trinken

5.2 Umgang mit Wasser

5.3 Entwicklung auf kommunaler Ebene

5

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG

68 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Die Lieferung qualitativ hochwertiger Produkte, die Förderung hoher Standards für geschäftliches Verhalten, der nachhaltige Umgang mit Wasserressourcen und die kontinuierliche Reduzierung der Umweltbelastung sind grundlegende Voraussetzungen, um unsere unternehmerische Führungsrolle langfristig aufrechtzuerhalten.

Wir sind davon überzeugt, dass das, was für das Geschäftsleben gut ist, auch der Gesellschaft zugute kommen kann. Diesen Ansatz nennen wir Gemeinsame Wertschöpfung. Nestlé hat an der Seite einer Reihe von Stakeholdern gearbeitet, um seine Rolle und seinen Beitrag für die großen Herausforderungen unserer Zeit besser wahrnehmen zu können. Nestlé hat drei wichtige Bereiche identifiziert, auf die wir unsere Bemühungen konzentrieren sollten. Diese drei Bereiche kennzeichnen Gebiete, in denen sich die gesellschaftlichen Bedürfnisse mit den geschäftlichen Interessen des Unternehmens überschneiden:

Ernährung, nicht nur das Hauptgeschäftsfeld von Nestlé, sondern auch ein Schlüsselelement der großen zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen: Unterernährung, die alternde Bevölkerung, Fettsucht usw.

Wasser, in Gegenden wo Zugang, Qualität und Quantität zunehmend problematisch sind. Eine vernünftige Nutzung von Wasser hat bei Nestlé absoluten Vorrang, denn Wasser ist unerlässlich für jede Phase unserer Wertschöpfungskette.

Ländliche Entwicklung, da die kontinuierliche Verbesserung der Lebensbedingungen der Kommunen, von denen unsere Produkte bezogen werden, der beste Weg ist, um eine langfristige Versorgung, die unsere Qualitätsansprüche erfüllt, zu gewährleisten.

Als Teil der Nestlé-Gruppe, der für Trinkwasser in Flaschen verantwortlich ist, hat Nestlé Waters diese Prinzipien und Verpflichtungen in allen relevanten Bereichen umgesetzt. Nestlé Waters sieht es als seine Aufgabe an, sich in folgenden Bereichen zu engagieren:

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG

Ernährung → Wissen über gesundes Trinken, Bewusstsein schaffen, Wasser in ausreichender Menge und Qualität anbieten

Wasser → Initiativen über den Umgang mit Wasser initiieren, damit Wasser mehr Bedeutung zukommt

Ländliche → Die Entwicklung von Gemeinden fördern, in denen wir aktiv sind

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG

69Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

5.1 Gesundes Trinken Das führende Unternehmen für gesundes Trinken zu sein, bedeutet auch, sich für die Erkenntnisse im Bereich Flüssigkeitsversorgung wirksam einzusetzen und ihren Beitrag zur menschlichen Gesundheit zu erforschen. Wir finanzieren die klinische Forschung und tragen zur Veröffentlichung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Medizin bei. Gesundes Trinken betrachten wir als wesentlichen Bestandteil eines gesunden Lebensstils. Zudem sind wir bestrebt, der breiten Öffentlichkeit sowie den Verbrauchern umfassende Information zugänglich zu machen, um ein Bewusstsein für diese Themen zu wecken.

Zu guter Letzt ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser Teil der humanitären Hilfe bei Naturkatastrophen. In schweren Fällen ist die öffentliche Wasserversorgung oft schadhaft und unbrauchbar und Flaschenwasser bietet eine Sofortlösung. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, unsere Organisation so zu mobilisieren, dass wir der betroffenen Bevölkerung soweit möglich sofort und effizient zur Seite stehen können.

Erkenntnisse über das Trinken wirksam einsetzenAls Unternehmen für gesundes Trinken glauben wir, dass es in unserer Verantwortung liegt, denen, die in der Wissenschaft der Hydratation tätig sind, unsere Ressourcen bereitzustellen. Jeder weiß, dass wir Wasser trinken müssen, um am Leben zu bleiben. Allerdings wird das dem Menschen innewohnende Grundbedürfnis nach Wasser in Ernährungsempfehlungen oft übersehen. Die Trinkwasserforschung muss weitere Antworten geben, um den Nährwert von Wasser hervorzuheben und den positiven Effekt der Hydratation auf die menschliche Gesundheit zu demonstrieren. Nestlé Waters stellt regelmäßige finanzielle Mittel für die Trinkwasserforschung bereit und beteiligt sich an Forschungsprojekten. Duch den Beitrag von Nestlé Waters konnten einige der aktuellsten Artikel über Hydratation, die in Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, möglich gemacht werden.

Im Jahr 2010 finanzierte Nestlé Waters eine kritische Betrachtung (d. h. eine Studie über eine Reihe von wissenschaftlichen Artikeln). Die Betrachtung fasste das aktuelle Fachwissen von Physiologen, Ärzten und Wissenschaftlern über Wasser, Hydratation und Gesundheit zusammen. Die Studie wurde in Nutrition Reviews6 veröffentlicht und animiert zu weiteren Forschungsarbeiten über die gesundheitlichen Vorteile von Wasser. Sie zeigt die unterschiedlichen Wissenslücken auf, die durch weitere Studien geschlossen werden könnten. Im gleichen Jahr wurde ein weiterer Artikel im European Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht.7 Dieser Artikel untersucht die quantitative Aufnahme von Wasser, die notwendig ist, um unseren Körper ausreichend zu versorgen. Darüber hinaus untersucht der Artikel die Auswirkungen unzureichenden Wasserkonsums. Insbesondere wird festgestellt, dass ein gesunder Erwachsener mit überwiegend sitzender Lebensweise in einem gemäßigten Klima neben dem in der Nahrung enthaltenen Wasser im Schnitt 1,5 Liter täglich trinken sollte, um den Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen (Abbildung 24). Es wird auch aufgezeigt, dass eine leichte Dehydrierung, die einem Verlust des Körpergewichts bei Erwachsenen von 1 - 2 % entspricht, die kognitiven Funktionen (Aufmerksamkeit, Konzentration und Kurzzeitgedächtnis) und die körperliche Leistungsfähigkeit (Ausdauer, sportliche Fähigkeiten) beeinträchtigen.

Es ist uns wichtig, dass medizinische Fachkräfte Zugang zu modernster wissenschaftlicher Forschung haben. Um die Verbreitung von Informationen zu ermöglichen, nehmen Nestlé und Nestlé Waters an Kongressen und Konferenzen auf der ganzen Welt teil und stellen medizinischem Fachpersonal Informationen zur Verfügung. Diese Informationen werden durch das Nestlé Nutrition Institute unter http://www.nestlenutrition-institute.org angeboten. 6 Popkin, B.M. & I. D’Anci Rosenberg. Water, hydration and health. Nutrition reviews. 2010; 68: 439-4587 Jéquier, E. & F. Constant. Water as an essential nutrient: the physiological basis of hydration. Eur J Clin Nutr 2010; 64: 115-123.

0.35 L Respiration

0.45 LSchweiß

1.5 LUrin

0.2 L fäkaleAusscheidungen 0.3 L

Stoffwechselwasser

0.7 L Wasseraus Essen

1.5 LWasser aus

Trinken

Wasserabgabe

2.5 LWassereinnahme

2.5 L

Abbildung 24Wasserkonsum im Vergleich zum Wasserverlust*

* Für einen gesunden erwachsenen Menschen mit sitzender Lebensweise in moderatem Klima

Hydratation als Teil eines gesunden Lebensstils Im Jahr 2009 haben wir uns mit der American Heart Association zusammengetan, um als Sponsor die Herzgesundheit mit Hilfe von sieben START! Gesundheitsläufen zu fördern. Mit einer Spende von 500.000 US-Dollar sowie einer On-Pack-Promotion trugen wir dazu bei, die Bekanntheit der START!-Bewegung zu steigern! Unsere Marke NESTLÉ PURE LIFE hat mit Bob Greene, dem Gründer des Best Life™-Programms zusammengearbeitet, um die Pure Life / Best Life Challenge zu starten und Menschen zu helfen, kleine Veränderungen in vier wichtigen Bereichen ihres Lebens zu integrieren: Richtig essen, richtig trinken, aktiv werden und grün werden.

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG

70 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Die folgenden Publikationen wurden zwischen 2005 und 2010 zum Teil dank der Beteiligung unseres Unternehmens veröffentlicht: ▪ Water, hydration, and health

B.M. Popkin, et al., Nutrition reviews. 2010; 68: 439-458 ▪ Impact of water intake on energy intake and weight status: a systematic review

B.M. Popkin, et al., Nutrition reviews. 2010; 68: 505-521. ▪ Water as an essential nutrient: the physiological basis of hydration

E. Jéquier, et al., European Journal of Clinical Nutrition. 2010; 64: 115-123. ▪ Pourquoi faut-il boire de l’eau? Pour maintenir la balance hydrique

E. Jéquier, et al., Cahiers de Nutrition et de Diététique. 2009; 44: 190-197. ▪ Drinking water is associated with weight loss in overweight dieting women

independent of diet and activityJ.D. Stookey, et al., Obesity. 2008; 16: 2481-2488.

▪ Replacing sweetened caloric beverages with drinking water is associated with lower energy intakeJ.D. Stookey, et al., Obesity, 2007; 15 (12): 3013-3022

▪ Hydration and cognitive function in childrenK.E. D’Anci, et al., Nutrition Reviews, 2006; 64 (10): 457-464

▪ Water in human health and wellbeingD. Barclay, et al., Water – Basic, Health care, Environment, New Technology, Editor NTS, 2006, p 214-228

▪ Nestlé Hydration Symposium, 15-16 November 2004, Nestlé Research Center, Lausanne, SwitzerlandI.H. Rosenberg, et al., Nutrition Reviews, 2005; 63 (6) (Part II)

Gesundes Trinken fördernWir empfehlen lokale Maßnahmen, um ein breiteres Publikum für das Thema gesundes Trinken zu sensibilisieren, zum Beispiel indem wir neue Informationen über Hydrierung an die Medien weitergeben. Unser oberstes Ziel ist es, die Lehre vom gesunden Trinken in eine verständliche Sprache und in erzieherische Botschaften zu übersetzen und sie so den Verbrauchern zugänglich zu machen. Wir haben strenge Richtlinien für die Art und Weise, in der wir diese Informationen vermitteln. Jede Behauptung, die wir in Sachen Gesundheit aufstellen, gründet sich stets auf die wissenschaftliche Forschung und unterliegt einem strengen Validierungsprozess durch unsere Abteilung Regulatory and Scientific Affairs, um volle Übereinstimmung mit den aktuellsten Richtlinien der Gesundheitsbehörden zu gewährleisten. Unsere Markenkommunikation beinhaltet eine hohe Vielfalt an Kommunikationsmitteln, wie z. B. TV- und Pressewerbung, unsere Website, Broschüren für Patientenzimmer sowie das Organisieren oder Sponsern von Events rund um das Thema Gesundheit.

Mit 25 Milliarden verkauften Litern im Jahr 2010 sind unsere Flaschen wahrscheinlich der direkteste Weg, um Botschaften über gesundes Trinken an unsere Verbraucher weiterzugeben. Deshalb enthalten unsere Etikette einen „Ernährungs-Kompass“, der den Nährstoffgehalt des Produkts anzeigt. Zudem geben unsere Etiketten Ratschläge für den Konsum sowie Informationen darüber, wie man sich über das Trinken informieren kann.

Seit 1998 haben wir das Geschäftsmodell der Nestlé-Marken entwickelt, das auf die Herstellung von hochwertigem Trinkwasser abzielt, das für eine breitere Konsumentengruppe erschwinglich ist, insbesondere für die wachsende Mittelschicht in den Schwellenländern. Die Nestlé Waters Marken PURE LIFE, AQUAREL und VÉRA wurden bis Ende des Jahres 2010 in 40 Ländern vertrieben und wurden in einem Jahrzehnt weltweit zum Spitzenreiter beim Trinkwasser in Flaschen (Abbildung 25). Diese Marken tragen dazu bei, die Erwartungen einer wachsenden Bevölkerungsschicht zu erfüllen, die zunehmend Kaufkraft entwickelt und die bereit ist, ein vertrauenswürdiges und sicheres Trinkwasser zu kaufen, um den täglichen Wasserbedarf ihrer Familien zu decken.

Die Vitality Tour – VITTEL, FrankreichIn Frankreich zeigt die Vitality Tour Kindern die Vorteile regelmäßiger körperlicher Aktivität und gesunden Trinkens. Diese jährlich stattfindende Initiative wurde im Jahr 2008 zusammen mit der Secours Populaire (einer französischen Nichtregierungsorganisation (NRO), die in Sachen sozialer Fragen und Armutsbekämpfung arbeitet) und renommierten Profi-Fußballvereinen wie Paris Saint Germain oder Olympique de Marseille gegründet. Die Vitality Tour ist eine eintägige Veranstaltung und besteht aus sportlichen Wettkämpfen und Workshops über gesundes Trinken und gesunde Ernährung. Zur Vitality Tour gehört auch eine Medienkonferenz, die die neuesten wissenschaftliche Erkenntnisse über die Hydration veröffentlicht. Dreitausend unterprivilegierte Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren haben seit ihrem Beginn an der Veranstaltung teilgenommen.

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG

71Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Um dies zu gewährleisten, gründet sich das Modell von Nestlé Waters auf einen wettbewerbsfähigen Preis, der durch ein globalisiertes Angebot (das gestaffelte Einsparungen gestattet) und Multisource-Produktion (Verringerung der Lieferkettenkosten) ermöglicht wird. Während NESTLÉ VÉRA und NESTLÉ AQUAREL Mineral- oder Quellwasser ist, ist NESTLÉ PURE LIFE meist gereinigtes Wasser, das den strengen Anforderungen entspricht. Es gibt einige Ausnahmen wie z. B. im Vereinigten Königreich und Brasilien, wo NESTLÉ PURE LIFE Quell- oder Mineralwasser ist. Die Produktqualität wird durch Nestlé garantiert. Je nach lokalen Geschmacksvorlieben kann die Zusammensetzung von NESTLÉ PURE LIFE verändert werden, um die mineralische Zusammensetzung im Hinblick auf lokale Erwartungen anzupassen.

Die Marken von Nestlé Waters haben die Aufklärung über gesundes Trinken in den Mittelpunkt ihrer Kommunikation gestellt. Im Jahr 2008 brachte die Marke den „Aqualand“ TV-Spot heraus, der die Idee der „8 Gläser pro Tag/Hydra-Balance“8 startete, um das Bewusstsein über gesunde Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen. Diese globale Kampagne formulierte fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse über den Wasserhaushalt in verständlicher Form für die breite Öffentlichkeit.

Was die gesunde Flüssigkeitszufuhr betrifft, stehen Kinder momentan im Mittelpunkt bei Nestlé Waters. Wir glauben, je früher man sich an einen gesunden Lebensstil gewöhnt, desto besser. Kinder betrachten Wasser oft als weniger attraktiv im Vergleich zu bunten, mit Zucker gesüßten Getränken. Unser Ziel ist es, Trinkwasser attraktiver für Kinder zu machen, damit sie zu Wasser greifen, wenn es um das tägliche Trinken geht. Nestlé Waters möchte seine pädagogischen Bemühungen auf Kinder konzentrieren und die Vorteile des Wassertrinkens hervorheben.

8 Für einen gesunden Erwachsenen mit überwiegend sitzender Lebensweise in einem gemäßigten Klima / 1 Glas = 200 ml für einen Erwachsenen

Kanada

USA

Mexiko

Chile

Brasilien

Argentinien

Südafrika

Algerien

Nigeria

Ägypten

Saudi-Arabien

V.A.EKatar

Bahrain

JordanienLibanon

Türkei

Afghanistan

Iran

Pakistan

UsbekistanRussland

China

Südkorea

Philippinen

Indonesien

Thailand

Deutschland

Ungarn

Österreich

PolenSchweiz

Italien

FrankreichSpanien

Nestlé Pure LifeNestlé Aquarel (Europa)Nestlé Véra (Italien)

Portugal

VereinigtesKönigreich

Belgien

NiederlandeLuxemburg

2007200820092010

6,1816,677

7,2188,230

20062005

4,909

Volumen der Marken von Nestlé3,788

Abbildung 25Nestlé Markenverteilung

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG

72 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

KatastrophenhilfeWenn eine Naturkatastrophe eintritt, sind Wasserquellen und Verteilersysteme oft verschmutzt oder beschädigt, was den sofortigen Bedarf an sauberem Trinkwasser nach sich zieht. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser für die Betroffenen ist aus hygienischen Gründen dringend erforderlich und besteht solange, bis die Infrastruktur wiederhergestellt ist. Trinkwasser in Flaschen kann eine wichtige Hilfe nach einer Katastrophe darstellen.

Jedes Mal, wenn eine solche Notsituation in einer Region, in der wir tätig sind, auftritt, stellen wir Wasserhilfe für notleidende Gemeinden bereit. Oftmals stellen wir nicht nur Flaschenwasser und Spenden zur Verfügung, sondern mobilisieren auch lokale Mitarbeiter, die bei der Organisation, dem Vertrieb und der logistischen Koordination in den betroffenen Gebieten helfen. Die Höhe der Spenden pro Jahr hängt natürlich von der Situation und den Bedürfnissen ab. Spenden erfolgen in der Regel in Zusammenarbeit mit den lokalen Regierungen oder nationalen NROs wie dem amerikanischen Roten Kreuz oder dem Project Water, einer ehrenamtlichen Organisation in Kanada.

Im Jahr 2010 waren beträchtliche Erdbeben in Haiti und Chile zu verzeichnen, schwere Dürren herrschten in Teilen des östlichen Nordamerika und Taifune und starke Regenfälle suchten Länder und Gemeinschaften in Asien heim. Pakistan erlebte die schlimmsten Überschwemmungen, die das Land je erlebt hat. Über 14 Millionen Menschen waren betroffen. Die Soforthilfe von Nestlé Waters in Pakistan bestand in einer Spende von rund 100.000 Litern Trinkwasser, die zusammen mit anderen Nahrungsmitteln durch lokale NROs und Hilfsorganisationen mit Unterstützung und unter der Aufsicht von Mitarbeitern von Nestlé verteilt wurden. Darüber hinaus arbeitete Nestlé mit der Schweizerischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit zusammen, um Trinkwasser sowie Wasser zur Bewässerung bereitzustellen. In den von den Überschwemmungen betroffenen Gebieten wurde dies durch die Installation von Handpumpen für die Entnahme von sauberem Grundwasser gewährleistet. Außerdem stellte Nestlé Waters technische Dienstleistungen für die Installation von Pumpen sowie zur Untersuchung der Wasserqualität zur Verfügung.

In Chile steuerten wir durch unser CCU-Nestlé Aguas Joint-Venture 1 Mio. US-Dollar bei, inklusive 500.000 L CACHANTUN und NESTLÉ PURE LIFE Trinkwasser in Flaschen. Das Beben lähmte Teile von Zentral-Chile und forderte über 500 Opfer. Kurz nach dem Erdbeben im Februar, am 11. April 2010, sponserte Nestlé Waters den Santiago Marathon, der 25.000 Läufer begeisterte. Zeitgleich mit der Zweihundertjahrfeier der chilenischen Unabhängigkeit bildeten Läufer mit verschiedenfarbigen Westen eine riesige chilenische Flagge als sie am Präsidentenpalast La Moneda vorbeizogen, welche vom Himmel aus sichtbar war. Die Veranstaltung diente als Symbol für die Einheit und Solidarität einer Nation im Angesicht des Unglücks

Am 12. Januar 2010 wurde die Karibikinsel Haiti von einem Erdbeben der Stärke 7,0 heimgesucht. Das Epizentrum lag nur 25 Kilometer von der Hauptstadt Port-au-Prince entfernt und führte zu schweren Schäden an Regierungsgebäuden, der Infrastruktur und Wohngebieten. Unmittelbar nach dem Erdbeben sicherte Nestlé Waters Nordamerika in Flaschen abgefüllte Wasserprodukte im Wert von 1 Mio. US-Dollar zu. Die Lieferungen aus nahe gelegenen Standorten in der Karibik begannen innerhalb von einer Woche nach dem Beben. In Zusammenarbeit mit der humanitären Hilfsorganisation AmeriCares wurden zunächst 22 Lkw-Ladungen mit NESTLÉ PURE LIFE, POLAND SPRING und ZEPHYRHILLS gespendet. Durch das Ausmaß der zerstörten Infrastruktur der Insel arbeiteten unsere Logistik- und Lieferketten-Teams hart, um sich mit lokalen Partnerorganisationen abzusprechen, damit das Trinkwasser auch in Gebiete mit besonders bedürftigen Menschen gelangen konnte. Insgesamt wurden 3 Millionen Flaschen Wasser gespendet. Die Hilfe für die Opfer setzte sich noch weit nach dem ersten Beben fort und bestand in flüssiger Nahrungsergänzung, Milch und Nahrungsmittelhilfe von Nestlé Dominica.

Katrastrophenhilfe in Santiago, Chile

Haiti Erdbebenhilfe

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG

73Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

5.2 Umgang mit WasserDer Zugang zu Wasser in ausreichender Qualität und Quantität ist seit jeher eine notwendige Voraussetzung für die Gesundheit sowie den sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt gewesen. Das kontinuierliche Wachstum der Weltbevölkerung hat eine zunehmende Nachfrage nach Süßwasserressourcen zur Folge. Es gibt mehr Menschen zu ernähren, mehr industrielle Güter bereitzustellen sowie die steigende Nachfrage einer wachsenden Mittelschicht zu befriedigen. All das setzt die Wasserversorgung mehr und mehr unter Druck. Obwohl Wasser eine erneuerbare Ressource ist, kann man sie durchaus erschöpfen. Vielerorts reicht die Regenmenge nicht aus, um die Wasserentnahmen zu kompensieren. Infolgedessen sind viele Aquifere versiegt. Somit nimmt die Belastung auf das lokale Wasser zu und gefährdet damit die regionalen Entwicklungskapazitäten, was zu Unstimmigkeiten unter den Wasserbenutzern führt und die geopolitische Besorgnis verstärkt. Abgesehen von der Frage der Quantität verschlechtern Schadstoffquellen schnell (manchmal irreversibel) die Wasserqualität unserer Flüsse, Seen und Grundwasservorkommen. Deshalb brauchen wir immer anspruchsvollere und kostspieligere Behandlungen, um die dringend benötigte Wasserversorgung sicherzustellen.

Bei Nestlé Waters glauben wir seit jeher an Prävention statt an Nachbehandlungen: dies bezeichnen wir als „Water Care“-Ansatz. „Water Care“ geht jedoch über den Schutz des Wassers in unmittelbarer Nähe unserer Betriebe hinaus. Nestlé Waters ist bemüht, seine Expertise auf dem Gebiet der Wasserressourcen und der nachhaltige Bewirtschaftung mit anderen zu teilen. Wir haben mehrere gemeinsame Aktionen mit Dritten entwickelt, um Aufklärungsarbeit zu leisten und auf die Bedeutung von Wasserfragen aufmerksam zu machen. Wir sind stolz darauf, für unser Know-how auf dem Gebiet der Bewirtschaftung von Wasserressourcen anerkannt zu werden und eine aktive Führungsrolle in diesem Bereich einzunehmen. Durch die kontinuierliche Verstärkung unserer eigenen Bemühungen, die Erhöhung des Bewusstseins für Wasserfragen weltweit und den Aufbau von Partnerschaften mit vielen Stakeholdern, spielen wir eine Rolle in der Definition und Entwicklung von verantwortlichen, nachhaltigen lokalen Lösungen für die weltweiten Herausforderungen in Sachen Wasser.

Ein natürliches Erbe bewahrenEs besteht kein Zweifel, dass der Schutz unserer natürlichen Mineral- und Quellwasser die Erhaltung dieser einzigartigen Quellen in ihrem natürlichen Zustand im Laufe der Zeit begünstigt. Wir bei Nestlé Waters sind stolz auf unsere Rolle bei der Bewahrung eines wertvollen natürlichen Erbes, vor allem in einer Zeit, in der sich die verfügbare Menge und Qualität vieler Süßwasserreserven in vielen Teilen der Welt schnell dezimiert.

Im November 2010 veröffentlichte Nestlé Waters ein Buch, das in Buchhandlungen in Frankreich, der Schweiz und Belgien verkauft wurde und startete eine Website, auf der die Einzigartigkeit von 15 seiner natürlichen Mineralwasserquellen hervorgehoben wurde. Realms of Water (Das Reich des Wassers) präsentiert, wie diese einzigartigen Quellen stark von ihrer Herkunft beeinflusst werden, dem Ort, an dem ihr einzigartiger Geschmack und ihre mineralische Zusammensetzung entsteht. Die unveränderliche Natur seiner Herkunftsregion ermöglicht einem Mineralwasser, seine Identität und Stabilität über die Zeiten hinweg zu behalten. Obwohl der Mensch nicht in den Entwicklungsprozess des Mineralwassers eingreift, ist er verantwortlich für die Gewährleistung der Qualität der Umgebung und für den Schutz der Quelle vor Umweltverschmutzung. Von Italien bis Argentinien, von England bis in die Türkei, von Spanien bis Vietnam stellt Realms of Water dar, wie gemeinsames Handeln mit den Kommunen ein wertvolles Erbe erhält und die Vielfalt unserer wertvollsten natürlichen Ressourcen fortbestehen lässt.

www.realmsofwater.com

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG

74 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Wasserschulung: ein 20-jähriges EngagementWir bei Nestlé Waters glauben, dass die Schulung junger Menschen heutzutage der effizienteste Weg ist, um eine lebenslange Verpflichtung zur Wassererhaltung zu gewährleisten.

Nestlé Waters war seit Jahrzehnten der größte private Geldgeber für die Stiftung WET (Water Education for Teachers, Wasserschulung für Lehrer). Dank dieser beständigen Unterstützung (unsere jüngste Spendenvereinbarung hat die Partnerschaft bis 2014 verlängert) wird das Projekt WET heute als die weltweit führende Organisation auf dem Gebiet der Wasserschulung anerkannt. Die in den Vereinigten Staaten ansässige Stiftung veröffentlicht seit 25 Jahren Unterrichtsmaterial für die Wasserschulung. Der unterhaltsame, praktische und interaktive Ansatz des Projekts WET verbreitet wichtige Botschaften über das Wasser, über Wasserressourcen, Wasserwirtschaft und Gewässerschutz. Projekt WET erreicht Millionen von Kindern in über 50 Ländern auf allen Kontinenten und arbeitet in Partnerschaft mit der UNESCO, USAID, der World Meteorological Organisation und dem World Water Council.

Das Engagement von Nestlé Waters im Projekt WET begann in den Vereinigten Staaten im Jahr 1992. Wir haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Finanzierung und eine begleitende operative Unterstützung bereitgestellt und dabei geholfen, das Bildungsnetzwerk in den Vereinigten Staaten auszudehnen und mehr als 30.000 Lehrern jährlich zu schulen. Unser Beitrag erstreckt sich weit über Nordamerika hinaus. Seit 2005 haben ein Dutzend weitere Nestlé Waters Tochtergesellschaften die Ortsbestimmung, Implementierung und Verbreitung von Unterrichtsmaterial des Projekts WET in ihren jeweiligen Ländern angeführt. Dazu gehören folgende Länder: ▪ Vietnam ▪ Vereinigte Arabische Emirate ▪ Mexiko ▪ China

▪ Ungarn ▪ Frankreich ▪ Argentinien ▪ Südkorea

▪ Italien ▪ Pakistan ▪ Thailand ▪ Vereinigtes Königreich

Diese nationalen Programme werden oft in Zusammenarbeit mit dem lokalen Bildungsministerium oder institutionellen Partnern ins Leben gerufen und legen einen besonderen Schwerpunkt auf die Bewusstseinsbildung für die Bedeutung des Gewässerschutzes. Wir arbeiten Hand in Hand mit den örtlichen Behörden und haben dazu beigetragen, in der Berichtsperiode Wasserschulungen für hunderttausende von Kindern bereitzustellen. www.projectwet.org

Projekt WET LibanonNestlé Waters Libanon startete im Jahr 2005 eine Projekt WET-Initiative. Nach einer Pilotphase in einigen privaten Schulen und der Teilnahme an mehreren Gemeinschafts-Events, arbeitete das Unternehmen mit dem Bildungsministerium zusammen, um die Verbreitung des Programms in öffentlichen Schulen zu beschleunigen. Durch eine Vereinbarung mit DOPS (Pädagogische Abteilung des Bildungsministeriums) im Jahr 2007 konnten wir über 500 Lehrer direkt ansprechen. Jeder Lehrer erhielt eine WET-Schulung und wurde mit Projekt WET-Material ausgestattet, um seine Schüler in Sachen Wassererhaltung auszubilden.

Projekt WET ChinaIm Jahr 2010 starteten wir Projekt WET (WET 项目) in 18 Grundschulen in Shanghai, China. Diese Schulen führten acht Projekt WET-Aktivitäten als Teil des Lehrplans ein. Fünf Workshops für Lehrer fanden statt und im Laufe des Jahres nahmen nahezu 20.000 Schüler an 45 Kursen teil.

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG

75Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG

76 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Gemeinsam für den Weltwassertag Der Weltwassertag wurde von den Vereinten Nationen nach dem Erdgipfel von Rio im Jahr 1992 ins Leben gerufen und wird jährlich am 22. März gefeiert. Ziel des Weltwassertages ist es, Aufmerksamkeit und globales Bewusstsein für die Bedeutung des Süßwassers zu erzeugen. In Partnerschaft mit dem Projekt WET feiert Nestlé Waters den Weltwassertag durch das Organisieren von pädagogischen Aktivitäten für Kinder und Jugendliche, die die zukünftigen Verwalter des Wassers sind. Am 22. März 2010 wurde unsere erste koordinierte globale Veranstaltung in Werken von Nestlé Waters in Argentinien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Italien, Libanon, Südkorea, Spanien, Schweiz, Großbritannien, USA und Vietnam gefeiert.

Erhaltung des WassereinzugsgebietsNestlé Waters engagiert sich auf der ganzen Welt in zahlreichen Initiativen, die ein gemeinsames Ziel haben: die Entwicklung eines verantwortlichen Umgangs mit Wasser und eine Produktverantwortung über unseren primären Geschäftsbetrieb hinaus. Wir arbeiten mit verschiedenen Organisationen zusammen, die die gleiche Vision teilen, nämlich die Entwicklung von Programmen zur Wiederherstellung oder Reinigung von Wassereinzugsgebieten sowie die Schulung der Kinder über relevante Wasserprobleme. Neben einem Dutzend ähnlicher, von Nestlé Waters Nordamerika im Berichtszeitraum initiierten Programme, gibt es die Partnerschaft unserer Marke OZARKA mit Ducks Unlimited. Hier bemüht man sich, Feuchtgebiete in der Nähe der OZARKA-Abfüllanlage in Hawkins, Texas, und entlang der texanischen Golfküste wiederherzustellen und zu verbessern. Dieses aktive Management von Feuchtgebieten wird diesem wichtigen Lebensräumen für Zugvögel und dem Überwinterungsgebiet für Wasservögel und brütenden Brautenten sowie anderen Wasservögeln zugute kommen.

Zusätzlich hat das Unternehmen den ICE MOUNTAIN Environmental Stewardship Fund ins Leben gerufen, um Lebensräume entlang des Einzugsgebiets des Flusses Muskegon, einem der größten in Michigan, zu erhalten und wiederherzustellen. Seit 2001 übersteigt der Gesamtbeitrag des Unternehmens zur Finanzierung lokaler Organisationen und Projekte zur Verbesserung des ökologischen Zustandes des Wassereinzugsgebiets 1 Mio. US-Dollar.

Wissen über Wasser wirksam einsetzenUnser Know-how auf dem Gebiet der nachhaltigen Wasserwirtschaft und des Gewässerschutzes stützt sich auf jahrzehntelanges aktives Engagement und wir sind gerne bereit, dieses Wissen zu teilen. Unsere Hydrogeologen nehmen in zunehmendem Maße an Sitzungen teil und halten Präsentationen auf wichtigen internationalen Wasser-Events ab, wie beispielsweise: ▪ Water Resources Management Conference in Malta (2009) ▪ Das Seminar „Improving efficiency in water management“ (Die Verbesserung der Effizienz in

der Wasserwirtschaft) der Water and Energy Exchange auf Zypern (2010) ▪ 38. International Association of Hydrogeologists Kongress in Krakau (2010) ▪ Corporate Water Scarcity Management and Water Footprint Conference in London (2010)

Die Permafrost-schmelze in ItalienNestlé Waters Italien unterstützt die Wissenschaftler der Universität Mailand bei ihren innovativen Forschungsarbeiten über den Permafrost in dem Alpengletscher, in dem das LEVISSIMA-Wasser seinen Ursprung hat. Permafrost ist Erdboden oder Fels, der permanent gefroren ist. Obwohl noch viele Fragen offen sind, ist der derzeitige weltweite Permafrostschwund ein wichtiger Indikator für den Klimawandel. Dieses Forschungsprojekt ist die natürliche Weiterentwicklung der Partnerschaft, die LEVISSIMA erstmalig im Jahr 2007 mit der Universität Mailand einging, wo man die Quantifizierung und die Entwicklung des Piazzi-Dosdé-Gletschers erforschte. Die neue Projektphase wird bis Ende 2011 durchgeführt, mit dem Ziel, die nationale und internationale wissenschaftliche Gemeinschaft mit Informationen zu versorgen, die dazu beitragen, die Berge und ihre Gewässer besser zu begreifen. Wie auch in früheren Experimenten führt das Forschungsteam Tests mit „Null Auswirkungen auf die Umwelt“ durch. Das Team vertraut auf professionelle Bergsteiger, die die Forschungssensoren ohne den Einsatz von maschinellen Beförderungsmitteln positionieren.

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG

77Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

5.3 Entwicklung auf kommunaler Ebene Unsere Geschäftsaktivitäten hängen von der Fähigkeit ab, eine langfristige Legitimität unserer wirtschaftlichen Aktivitäten zu gewährleisten. Rein rechtlich gesehen entspricht eine „Betriebsgenehmigung“ einer Genehmigung zur Wasserentnahme seitens der lokalen Behörden. In der Praxis geht es bei einer „Betriebsgenehmigung“ jedoch darum, in den Kommunen, in denen wir tätig sind, akzeptiert und integriert zu werden. In den meisten Fällen sind wir nicht die einzigen, die in dem Gebiet aktiv sind. Die Zukunft unseres Unternehmens hängt vom Engagement der Kommunen ab, die lokale Wasserquelle sowohl hinsichtlich einer verantwortungsvollen Nutzung sowie in Bezug auf den Schutz vor Verunreinigung zu bewahren. Hierfür ist Vertrauen entscheidend. Wir arbeiten an einem offenen und transparenten Dialog mit. Über den Dialog hinaus und abgesehen von dem Nutzen, den unsere Arbeitsplätze und Steuern bieten, sind wir durch die Teilnahme an Gemeinschaftsveranstaltungen und Initiativen auch ein aktives Mitglied der Gemeinden, in denen wir tätig sind.

Wirtschafts- und Sozialleistungen Die meisten unserer Anlagen liegen in ländlichen oder abgelegenen Gebieten in unmittelbarer Nähe der Wasserquellen. In vielen Fällen ist unser Unternehmen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Kommune. Oft sind wir die wichtigsten lokalen Steuerzahler und Arbeitgeber sowie der wichtigste Auftraggeber für lokale Lieferanten und Dienstleister. Dies schafft eine soziale und wirtschaftliche Verantwortung, die weit über unsere Mitarbeiter und deren Familien hinaus geht und mit dem allgemeinen Wohlbefinden und dem Wohlstand dieser Kommunen eng verknüpft ist.

Zum wichtigsten Beitrag von Nestlé Waters zur lokalen Wirtschaft gehört die Schaffung von Arbeitsplätzen und Versorgungsleistungen, die Zahlung von Steuern und der Aufbau bzw. die Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur. Im Jahr 2009 zahlte Nestlé Waters ca. 100 Mio. Schweizer Franken (108 Mio. US-Dollar) in Form von Steuern an die lokalen Behörden und Gemeinden.

Abgesehen von unserem Beitrag zur lokalen Wirtschaft durch Arbeitsplätze und Steuerbeiträge sind die Marken von Nestlé Waters stolz darauf, lokale Veranstaltungen der Gemeinden und soziale oder kulturelle Vereinigungen zu unterstützen. Dies wird durch das Sponsoring von lokalen Sportmannschaften, Investitionen oder Spenden für Veranstaltungen und die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Lokalpolitik, aber auch Nichtregierungsorganisationen erreicht. Ein gutes Beispiel ist Buxton im Vereinigten Königreich, wo Nestlé Waters in den vergangenen 20 Jahren lokale Programme unterstützt hat, wie beispielsweise: ▪ Die Zusammenarbeit mit dem High Peak Borough Council zum Schutz von 500 Quadratmeilen

Nationalpark rund um die BUXTON und NESTLÉ PURE LIFE Quellen ▪ Investitionen in lokale Veranstaltungen und Institutionen, wie das Buxton Festival und Buxton

in Bloom ▪ Sponsoring des Buxton Cricket Club, Golf Club und Football Club ▪ Die Bereitstellung von Recycling-Stationen in Buxton, um das Recycling „on-the-go“

zu fördern ▪ Bildung zum Thema Wassererhaltung in örtlichen Schulen durch das Projekt WET, um

Lehrern, Eltern und Kindern dabei zu helfen, Wasser zu schützen und zu bewahren.

Förderung der wirtschaftlichen EntwicklungIn der Region Vittel in Ostfrankreich hängt die wirtschaftliche und soziale Entwicklung teilweise von den Werken von Nestlé Waters ab. Nestlé Waters Frankreich war sehr aktiv an der wirtschaftlichen Diversifizierung der Region beteiligt. Die Gruppe hat mit Behörden und staatlichen Stellen an einem großen Plan gearbeitet, um unternehmerische Initiativen und die Ansiedlung kleinerer Unternehmen in der Region anzuregen. Ziel ist es, in den kommen Jahren 400 neue und nachhaltige Arbeitsplätze zu schaffen.

In ähnlicher Weise half Nestlé Waters im Jahr 2010, den Pole of Competiveness auf dem Gebiet des Wasserwissens in der Region Vittel zu initiieren. Pole of Competiveness ist eine öffentlich-private Initiative der französischen Regierung zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region durch die Konsolidierung von lokalen Kompetenzen in mehreren Fachgebieten. Nestlé Waters obliegt die operative Führung des Pole (mit dem Namen Hydreos), der zur Erforschung der Wasserprobleme beitragen wird, von der Ökologie bis zum Gesundheitswesen. In den kommenden Jahren wird Hydreos ein wichtiges Aktivum, das die wirtschaftliche Wiederbelebung der Region Vittel erleichtern und ihr Wissen über die Kompetenz in Sachen Wasser ausbauen wird.

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG

78 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Levissima – Italy

Verbesserungen der Infrastruktur der Gemeinschaft – Nestlé Waters ÄgyptenNestlé Waters Ägypten hat eine Plattform für unternehmerische Verantwortung in sozialen Belangen eingerichtet, die das Dorf Kafr el Arbein, eine ländliche Gemeinde, in der unser Werk Banha liegt und wo unsere Wassermarke BARAKA hergestellt wird, verbessern wird. Das Dorf gehört zu Banha City (Kalioubiya Governorate), etwa 40 Kilometer nördlich der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Dieses Projekt befasst sich mit der Infrastruktur des Dorfes. Die Sicherheit im Straßenverkehr, Sauberkeit und Umwelt des Dorfes sollen wesentlich verbessert werden. Außerdem soll das Dorf insgesamt verschönert werden. Dieses Projekt wurde ursprünglich bei Nestlé Waters Ägypten im Jahr 2007 geplant. Seitdem haben wir mit den lokalen Behörden zusammengearbeitet. Das Projekt hat sehr dazu beigetragen, enge Beziehungen zu lokalen Partnern zu knüpfen.

Im einzelnen beinhaltet das Projekt:

▪ Neuasphaltierung der Hauptstraßen des Dorfes

▪ Reinigung eines Kanals und Befestigung von Uferböschungen mit Steinen und Aufstellen öffentlicher Bänke

▪ Anlegen von sicheren Gehwegen für Fußgänger

▪ Ausbau der Beleuchtung entlang der Hauptstraßen

▪ Abdecken des Kanals vor der Fabrik und die Anlage eines Gartens

▪ Umzug des Wochenmarkts vom Ortszentrum an einen anderen Ort

▪ Umgestaltung der Straßen, damit die Lastwagen sicher fahren können

▪ Verstärkung einer Brücke, um die Fußgängersicherheit im Dorf stark zu verbessern

▪ Pflanzen von Bäumen entlang der Hauptstraßen

▪ Installieren von Abfalleimern und die Einführung einer täglichen Straßenreinigung und Müllabfuhr

▪ Einheitliche Farbe der Gebäude des Dorfes aus ästhetischen Gründen

Nestlé Waters nahm an einem wöchentlichen Dorftreffen teil, um mit Vertretern des Dorfes die Bedeutung ihrer Rolle für den Erfolg des Projekts, sowie alle zukünftigen Änderungen, über die das Dorf sich bewusst sein sollte, zu diskutieren. Darüber hinaus wurde eine Aufklärungskampagne gestartet, um die Aufmerksamkeit auf persönliche Gesundheit, Sicherheit und ökologische Verantwortung zu richten. Zunächst wurden zehn Anschlagtafeln auf der Hauptstraße des Dorfes angebracht und später wurden weitere Tafeln mit Bildern von Anwohnern angefertigt. Das Feedback der Anwohner war sehr positiv, wobei die einschneidendste Veränderung das Aufstellen von Mülleimern und die tägliche Straßenreinigung und Müllabfuhr war

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG

79Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Neue Einrichtungen erfordern oft eine neue oder verbesserte Infrastruktur. Unsere Anlagen benötigen zumindest Straßen und Zugang, Strom, Kommunikation, Wasserleitungen und Abwasserleitungen. Wenn es sich um eine komplett neue Anlage handelt, muss diese Infrastruktur komplett aufgebaut werden. Wenn bereits Infrastruktur vorhanden ist, ist eventuell ein Ausbau oder eine Erweiterung erforderlich. Wir bei Nestlé Waters erkennen unsere Verantwortung an, einen Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung der von unseren Unternehmen benutzten öffentlichen Infrastruktur zu leisten. Wir können beispielsweise eine von unseren LKWs häufig befahrene Straße instandsetzen oder zu deren Wiederherstellung beitragen. Wir tragen auch Verantwortung für die Sicherheit der Bewohner der Kommunen, in denen wir aktiv sind. Wenn nötig, installieren wir zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Fußgängerüberwege und Straßenbeleuchtungen. Die Neuentwicklung, einschließlich der Infrastruktur, wird vor der Durchführung auf Umweltverträglichkeit geprüft. In einigen Fällen geht dies, je nach Land oder Gerichtsbarkeit, in der sich unsere Anlage befindet, mit einer Befragung der Akteure einher.

Förderung des gemeinsamen ErbesNur wenige kommerzielle Güter sind so eng mit ihrer Herkunft verbunden wie Trinkwasser in Flaschen. Tatsächlich haben wir eine unentwirrbare kulturelle Verbindung mit den Regionen, in denen wir aktiv sind. Speziell bei unseren aus natürlichen Quellen stammenden Wassern ist es oft der Fall, dass der Name unserer Marke identisch mit der Stadt ist, aus der es stammt oder sich direkt auf die geografische Herkunft der Quelle bezieht. Wir haben dann eine gemeinsame Identität, die eine gegenseitige Verantwortung in Bezug auf den gemeinsamen Ruf schafft. Die gemeinsame Identität ist manchmal über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte aufgebaut worden, als Mineralwasser noch für Thermalbäder stand. Obwohl wir nicht mehr Eigentümer der Thermen sind, verkörpern sie meistens einen Bestandteil unserer Geschichte. Wir haben zusammen mit den neuen privaten oder öffentlichen Eigentümern ein großes Interesse, dieses kulturelle Erbe zu pflegen und stärken.

Ein Aspekt der Verbindung zwischen Marke und Gemeinschaft mit der größten Symbolkraft ist das Teilen des Wassers mit der lokalen Bevölkerung. Viele öffentliche Brunnen und Wasserhähne in thermischen Anlagen werden direkt aus den Ressourcen von Nestlé Waters bezogen und vom Unternehmen instandgehalten. Zum Beispiel werden über 5.000 m3 pro Jahr kostenlos zum St. Anne-Brunnen direkt in der Ortsmitte von Buxton als öffentliches Trinkwasser geliefert.

Abgesehen von Teilen des Trinkwassers sind die Werke von Nestlé Waters manchmal an der Verbesserung der Infrastrukturen der örtlichen Wasserversorgung für Haushalts- oder landwirtschaftliche Bedürfnisse beteiligt. Unsere Marke ERIKLI stammt aus der Gegend von Bursa in der Türkei. Die umliegenden Dörfer Alacam, Saitabat und Derekkizik haben von kontinuierlichen Investitionen von Nestlé Waters zur Revitalisierung und Modernisierung der lokalen Wasserversorgungsanlagen profitiert. Neben der Bereitstellung von sauberem Trinkwasser für die Bevölkerung tragen diese Investitionen dazu bei, die Effizienz der lokalen Bewässerungssysteme zu verbessern, die sich auf mehr als 400 ha Ackerland in ländlichen Gemeinden erstrecken.

San Pellegrino, Grand Casino

5 GEMEINSAME WERTSCHÖPFUNG

80 Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Die Anliegen unserer Nachbarn ansprechen – São Lourenço, BrasilienNestlé Waters erwarb die Marke SÃO LOURENÇO in den 90er Jahren. Zunächst war es wichtig, die Produktionsgebäude an die Standards und Prozesse von Nestlé Waters anzupassen. Das lokale Management konzentrierte sich auf die Erneuerung der Arbeitsabläufe in der Fabrik, verpasste dabei aber zunächst die Chance, einen regelmäßigen und offenen Dialog mit den lokalen Stakeholdern zu etablieren, um die laufenden Veränderungen zu erklären und den Anliegen der Bevölkerung von São Lourenço Gehör zu schenken.

In den frühen 2000er Jahren bekam Nestlé Waters Brasilien die Unzufriedenheit der Kommune über seine Aktivitäten zu spüren. Drei Ereignisse lösten die Kontroverse aus, darunter: Überschwemmungen in der Region São Lourenço, die Entscheidung von Nestlé Waters Brasilien, den Mineralgehalt einer neuen Marke aus der Quelle zu ändern sowie der schlechte Zustand der öffentlichen Anlage, in dem sich die Fabrik befand. Der Park – im Besitz von Nestlé Waters – gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und beheimatet neun verschiedene natürliche Mineralwasserquellen.

Die Unzufriedenheit über Nestlé Waters führte zu einem Umdenken und dem offenen Dialog mit der Gemeinde. Maßgebliche Stakeholder wurden identifiziert und es fand ein Treffen mit den lokalen NRO-Vertretern, kommunalen Beamten und wichtigen Meinungsführern statt. Als Ergebnis dieses Dialoges wurde von Nestlé Waters zunächst das Thermalbad des Parks saniert, ein Projekt, das Anfang 2008 abgeschlossen war. Ein weiteres Projekt beinhaltete die Erneuerung von einheimischen Kiefern auf einer Fläche von 26.000 m². Andere Gemeinschaftsmaßnahmen bestanden in sozialen und pädagogischen Veranstaltungen im Park, um Besucher anzuziehen, sowie in Programmen in Kooperation mit der Regierung, die entwickelt wurden, um Gesundheit und Wohlbefinden zu verbessern.

Im Jahr 2008 entschied sich Nestlé Waters Brasilien zur weiteren Stärkung seiner Beziehungen mit der Kommune durch die Schaffung der Amigos do Parque-Gruppe, bestehend aus lokalen Regierungsvertretern, NROs und anderen Mitgliedern der Gemeinde. Das Ziel der Gruppe war es, den Dialog mit der Stadt zu öffnen und zu pflegen, um Probleme und zukünftige Projekte zu diskutieren, die dem Park zugute kommen sollten. Schließlich wurden Schulungs- und Ausbildungsprogramme für Lehrer entwickelt, um Kinder über gesunde Ernährung aufzuklären.

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Erhaltung der biologischen VielfaltUnsere Philosophie im Umgang mit Wasser hat neben der langfristigen Erhaltung der Grundwasserressourcen auch noch einen weiteren Vorteil: Die eingeschränkte Verwendung von Pestiziden und Düngemitteln, der Schutz des Bodens sowie die Renaturierung ist wichtig für die lokale Artenvielfalt. Im Jahr 2010 initiierte unser Werk PLANCOËT (natürliches Mineralwasser) in Frankreich ein Programm mit fünf lokalen Partnern zur Verbesserung und zum Schutz der Biodiversität und des natürlichen Erbes um die Quelle. Das Programm möchte ein Beispiel für vorbildliches Standortmanagement in der Bretagne sein, sowie ein Ort für Umweltbildung und Ökotourismus. Derzeit wird eine Forschungsstudie durchgeführt, die über den Erfolg des Programms Bericht erstattet. Diese wird 2011/2012 veröffentlicht werden.

Wir glauben, dass die biologische Vielfalt der gesamten Population zugute kommt. Wir wollen die besten Ansätze zur Erhaltung der Artenvielfalt auf andere Regionen übertragen, um kontinuierlich zum Naturschutz in unseren Partnergemeinden beizutragen.

Habitatschutz – Henniez, Schweiz Biodiversität und das Überleben von Arten wird weltweit durch den Eingriff des Menschen in die Land- und Ökosysteme gefährdet. Einer der wichtigsten Gründe für diesen Rückgang ist die Zerstörung von Lebensraum durch verschmutzte Abwässer aus der Landwirtschaft. Die ökologischen Anbaumethoden, die auf dem Gelände von Henniez in der Schweiz eingeführt wurden, haben dazu beigetragen, einen wichtigen natürlichen Lebensraum und landwirtschaftliche Flächen zu erhalten. Die geschützte und saubere Umwelt hat sich ein lokaler Imker zunutze gemacht, um mehrere erfolgreiche Bienenstöcke anzulegen. Nun wird in Henniez Honig produziert.

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Pflanzung heimischer Baumarten zum Schutz des Wassereinzugsgebiets – Santa María, MexikoEine aztekische Legende rankt sich um das kristallklare Wasser der Santa María Atepatzingo Quelle. Es ist eine Geschichte von unglücklich Liebenden. Der Legende nach bildeten die Körper von Prinzessin Iztaccihuatl und dem Krieger Popocatepetl zwei Vulkane, einer aktiv (mit 5.452 m Höhe) und einer erloschen (5.286 m hoch) im Izta-popo National Park in Zentral-Mexiko. Aus den Tiefen des Iztaccihuatl Vulkans fließt das SANTA MARíA Quellwasser in die am tiefsten gelegenen Gesteine und steigt dann unter einem geschützten Felsen am Fuße eines grasbewachsenen Hangs einer Ranch in der Nähe des Dorfes Tlahuapan empor. Zuvor ist das Wasser durch die geologische Oberflächenschicht aus überwiegend vulkanischen Sedimenten gesickert. Im Gegensatz zu vielen Wasserquellen, die von ungeschützten Standorten in Mexiko stammen, liegen die Gewässer der SANTA MARíA Atepatzingo Quelle im Herzen einer 2.438 Hektar großen geschützten Ranch.

Das Land wurde früher für landwirtschaftliche Felder und Obstbäume genutzt. Die Erneuerung des kahlen, brach liegenden Landes begann im November 2001. Innerhalb weniger Jahre wurden rund 100 Hektar mit einheimischem Wald aus Pinien und Eichen rekultiviert. Diese Rekultivierung ist wichtig, um eine Erosion zu verhindern und die Grundwasseranreicherung zu begünstigen. Bis 2006 war die Wiederherstellung so erfolgreich, dass eine mexikanische Umweltbehörde die Region zur experimentellen ökologischen Zone erklärte, die ausschließlich dem Schutz von Wald und Wildtieren gewidmet ist. Ab 2009 wurden 348.124 neue Bäume auf der Ranch gepflanzt, die den Schutz des Wassereinzugsgebiets begünstigten und den Grundstein für ein vielfältiges Ökosystem legten. Neben dem Umweltschutz wollen wir auch den Wasserbedarf der umliegenden Gemeinden beachten. Nestlé Waters nutzt lediglich 10 % der Quelle, der Rest fließt in die umliegenden Dörfer, wo das Wasser den landwirtschaftlichen, industriellen und häuslichen Bedarf deckt.

Pflanzen von Bäumen in Santa Maria – Mexiko

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83Nestlé Waters – BERICHT ZUR GEMEINSAMEN WERTSCHÖPFUNG 2005-2010

Kulturelle und ökologische Erhaltung in einem UNESCO-Biosphärenreservat – Viladrau, SpanienDie Bergkette Montseny, der höchste Punkt in Katalonien im Osten Spaniens, ist die Heimat einer großen Vielfalt von Landschaften, Lebensräumen sowie Flora und Fauna. Diese einzigartige Naturlandschaft wurde 1978 offiziell für seine natürliche Schönheit und abwechslungsreiche Umgebung anerkannt und von der UNESCO als Biosphärenreservat ausgewiesen. Das Schutzgebiet ist ein regionales Naturwunder und zieht jährlich mehr als 1.500 Touristen an. Etwas außerhalb des 30.000 Hektar großen Schutzgebiets liegt die kleine Stadt Viladrau, in der die natürliche Quelle von Nestlé Waters VILADRAU entspringt. Die unterirdischen Gewässer von Viladrau sind untrennbar mit der Wassergewinnung in der Biosphäre verbunden, was für die Erhaltung des Wassereinzugsgebiets beider Quellen und den UNESCO-Status des Schutzgebiets von entscheidender Bedeutung ist.

Das Montseny Biosphärenreservat beheimatet eine Vielzahl von natürlichen europäischen Lebensräumen, von mediterranen Gebieten über Eichenwälder bis hin zu boreo-alpiner Vegetation auf den Gipfeln. Das breite Spektrum führt zu einer entsprechend hohen Vielfalt an Flora und Fauna. Das Schutzgebiet beherbergt 270 für Mitteleuropa und den Mittelmeerraum typische Arten, darunter Wildschweine, Füchse und den bedrohten einheimischen Montseny Gebirgsmolch (Calotriton arnoldi). Unsere Politik ist auf den Schutz der biologischen Vielfalt ausgerichtet, um sicherzustellen, dass die Quelle richtig verwaltet wird und dass die Umgebung nicht unter menschlichen Einflüssen leidet. Ökologische Verbesserungen, wie Standortsanierung und das Pflanzen von Bäumen in der Umgebung des Werkes hatten deutliche Auswirkungen. Neben Partnerschaften mit lokalen Stakeholdern wird UNESCOCAT, die katalanische Dependance der UNESCO, ab 2010 das Werk Viladrau hinsichtlich seines Einflusses auf die Biodiversität überwachen. Wir hoffen, dass die Ergebnisse der Erhebungen und der Prüfung zeigen werden, dass die Bemühungen des Werks VILADRAU die Artenvielfalt der Gegend sowie das Wassereinzugsgebiet als Ganzes aufrechterhalten und verbessert haben.

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KontaktinformationenNestlé Waters 12 bld Garibaldi92793 Issy-les-Moulineaux Cedex 09France

www.nestle-waters.com

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http://share.nestle-waters.com/

Bildnachweis© Fox17 (cover), Sandrine Alouf, Fran Collin, Augustin Detienne, Ian Patrick, Nestlé SA, Nestlé Waters Pakistan, Nestlé Waters MT, Nestlé Waters Direct Portugal, Product Technology Centre Vittel, Nestlé Waters Mexico, Nestlé Waters Lebanon (Sohat), Nestlé Waters France, Nestlé Waters North America, Nestlé Waters China, Nestlé Waters UK, Nestlé Waters Italy, Nestlé Waters Chile, Nestlé Waters Vietnam (LaVie), Nestlé Waters Egypt, and Project WET Foundation.

DanksagungVorbereitet, entworfen und hergestellt von Maplecroft

www.maplecroft.com

Druck Taylor Bloxham

Das Einbandpapier stammt aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern, ist gemäß FSC (Forest Stewardship Council) zertifiziert, nach ISO 14001 und den internationalen Standards von EMAS hergestellt (Eco-Management and Audit Scheme) und hält die negativen Auswirkungen auf die Umwelt gering. Das Papier in diesem Bericht ist aus 100 % ECF (elementar chlorfrei) Zellstoff aus nachhaltig bewirtschafteten und erneuerten Wäldern. Die Papiermühle erzeugt einen Teil seiner erneuerbarer Energie aus Wasserturbinen. Das Papier ist vollständig recycelbar und wird in einem ISO 14001 zertifizierten Werk im Vereinigten Königreich hergestellt.

Druck 2011

Cafagiolo, ein 1,300 ha großes Naturschutzgebiet, das die ACQUA PANNA Quelle in Toskana – Italien umgibt