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KONZERTHAUS DORTMUND BERLIOZ REQUIEM Freitag, 19.05.2017 · 20.00 Uhr

BERLIOZ REQUIEM - Konzerthaus Dortmund · PDF filezaghaft und ganz und gar nicht von Glaubensgewissheit durchdrungen erklingt das »Lux aeterna luceat eis«,

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KONZERTHAUS DORTMUND

BERLIOZ REQUIEMFreitag, 19.05.2017 · 20.00 Uhr

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ANDREW STAPLES TENOR

WDR RUNDFUNKCHOR KÖLN

TSCHECHISCHER PHILHARMONISCHER CHOR BRÜNN

WDR SINFONIEORCHESTER KÖLN

JUKKA-PEKKA SARASTE DIRIGENT

Abo: Chorklang

In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy-klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen

während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

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PROGRAMM

HECTOR BERLIOZ (1803 – 1869)Requiem op. 5 »Grande Messe des Morts« (1837)

Requiem et Kyrie. IntroïtDies irae. Prose – Tuba mirumQuid sum miser Rex tremendae Quaerens me Lacrimosa Offertoire. Chœur des âmes du purgatoire Hostias Sanctus Agnus Dei

– Ende ca. 21.35 Uhr –

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VISIONÄRES ENDZEITDRAMAHECTOR BERLIOZ REQUIEM OP. 5 »GRANDE MESSE DES MORTS«

Aus den Tiefen des Orchesters erhebt sich ein nach oben ansteigendes Skalenmotiv. Dreimal setzt es neu an, jedes Mal auf einen höheren Ton führend und weitere Instrumente aufnehmend. Stockend ist dieser Beginn, weniger ein Vorstellen eines Themas als das Klangwerden eines Raumes, in den hinein der Chor schließlich mit dem Introitus des lateinischen Requiem-Textes einsetzt: »Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis.« – »Gib ihnen die ewige Ruhe, Herr, und das ewige Licht leuchte ihnen.«

Ein Requiem handelt von den letzten Dingen des Menschseins. Es geht um den Tod, das Jüngste Gericht, Verdammnis und Erlösung, Hoffnung und Trauer, Angst, Klage und Weh, aber auch um Zuversicht und den Glauben an ein Leben nach dem Tod. Es kann ein persönliches, intimes Werk sein, es kann aber auch den Charakter des Offiziellen, Repräsentativen, Großen ha-ben. Was am 5. Dezember 1837 im Pariser Invalidendom unter der Leitung von François-Antoine Habeneck zur Uraufführung kam, war ein Requiem wie es die Welt noch nie zuvor erlebt hatte und für das es bis heute unter den Totenmessen keinen vergleichbaren Nachfolger gibt. In einem offiziellen Staatsakt war zunächst ein Gedenken an die Gefallenen der Juli-Revolution von 1830 in Verbindung mit dem Gedenken an die Opfer eines Attentats auf König Louis-Philippe I. geplant. Gedacht wurde aber schließlich des im Algerienkrieg gefallenen Generals Damrémont. Die Fenster des Doms waren verhängt, nur Kerzen auf großen Lüstern erhellten den monumentalen Zentral- bau. Das eigentliche Ereignis war aber die Musik, die erklang: Hector Berlioz’ »Grande Messe des Morts« – ein Requiem, mit dem der Komponist nach seinen eigenen Worten »das größte, je geschriebene Werk« schaffen wollte. Und in der Tat ist die Komposition kolossal, wie ein Blick auf die Besetzung zeigt: Zu zwei großen Chören und einem Tenorsolisten kommt ein Orchester aus vierfach besetzten Holzbläsern, die durch acht Fagotte ein besonders starkes Bassfundament erhalten; zwölf Hörner, 16 Pauken, zwei Große Trommeln, vier Tamtams, zehn Becken und ein groß besetzter Streicherapparat kommen hinzu. Des Weiteren positionierte Berlioz vier Fernor-chester mit insgesamt 38 Blechbläsern in den vier Himmelsrichtungen des Raumes. Erst Gustav Mahler verlangte in seiner 1910 uraufgeführten 8. Sinfonie, der sogenannten »Sinfonie der Tau-send«, gefolgt von Arnold Schönbergs »Gurreliedern« (1913) einen vergleichbaren Aufwand. »Der Eindruck war überwältigend auf Gemüter von entgegengesetzter Empfindung und Veranlagung«, berichtete Berlioz über die Uraufführung seines Requiems. »Der Schrecken, den beim Jüngsten Gericht die fünf Orchester und die acht Paar Pauken beim Tuba mirum wiederum verbreiteten, lässt sich nicht beschreiben. [... ] Wahrlich, es war von schauerlicher Größe.«

Bei der Gestaltung des musikalischen Satzes kalkulierte Berlioz die Herausforderungen be-wusst mit ein, die eine derart große und über den Raum verteilte Besetzung in einer monumentalen

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Kirchenraumakustik an die Ausführenden stellt. Eine zu dichte, feinverwobene Struktur hätte ihre Wirkung kaum entfalten können, stattdessen zeigt das Satzbild nicht nur eine oft chorische Fak-tur, sondern auch zahlreiche halbe und ganze Notenwerte sowie Pausen, in denen der Klang nachhallen kann, bevor die Musik voranschreitet. Nach dem verhaltenen Eingangsgebet – ein demütiges Bitten um Ruhe für die Toten und das Leuchten des ewigen Lichtes im Requiem et Kyrie – folgt das Dies irae, das den breitesten Raum in der Komposition einnimmt. Hatte Berlioz in seiner »Symphonie fantastique« mit dem Zitat der mittelalterlichen Dies-irae-Sequenz dem Ohr auf eindrucksvolle Weise einen geradezu in die Glieder fahrenden Schrecken bereitet, so hebt die Dies-irae-Vertonung in seinem Requiem ganz anders an. Geradezu abstrakt wirkt die einstimmige Intonation, zu der das Orchester dann kontrapunktierend einsetzt, Spannungen und Irritationen schafft – eine Musik, als würde man ein Gemälde eines alten Meisters oder ein altes Buch studie-ren, bevor dann mit dem Tuba mirum die vier Fernorchester zusammen mit den Pauken und Gro-ßen Trommeln ein Jüngstes Gericht beschwören, über dessen Schrecken und Grauen kein Zweifel bleibt: ein fatales Weltenende, auf das der Chor – die Menschen – mit allergrößter Bedrückung

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antworten. Diese Atmosphäre setzt sich im Quid sum miser fort, in dem die einstimmig geführten Männerstimmen des Chores, nur von Englischhorn und Bässen begleitet, »schuldgebeugt« und »zerknirscht« Jesus um Hilfe anflehen, bevor im Rex tremendae erneut die unerbittlichen Fan-faren des Jüngsten Gerichts ertönen und mit einem geradezu fahlen, angstvollen Gesang der Verdammten im Fegefeuer kontrastieren, während sich das Orchester zu einem komplizierten polyfonen Satz verdichtet. Den Text dieser Passage hat Berlioz aus dem Offertorium-Teil hier eingefügt – ein Eingriff in den Text des Requiems, der nicht der einzige ist. Vielmehr veränderte Berlioz auch an anderen Stellen einzelne Worte, fügte Wiederholungen ein oder entschied sich für Auslassungen, bediente sich also der tradierten Textvorlage eher, als dass er ihr nur diente.

Dass Menschwerdung und Passion Christi nicht umsonst gewesen sein sollen – daran erin-nert der archaisierende A-cappella-Gesang im Quaerens me, das inmitten all der Düsternis wie eine helle Insel erscheint. Doch bald zieht der Tod im sich zu gewaltigen Klangsteigerungen aufbäumenden Lacrimosa mit einem verschrobenen Totentanz wieder ein, in den Orchesterein-würfe wie gellende Schreie dreinfahren, der Gesang sich aber auch zu geradezu opernhaftem Melos steigert. Von einer einzigartigen Radikalität ist die Reduktion des Chores im Offertoire auf ein monotones Dreitonmotiv aus den Wechselnoten A-B-A. Erst ganz am Schluss faltet sich der Satz auf das Wort »promisisti« und damit auf die mahnende Erinnerung, dass Gott bereits Abraham und seinen Nachkommen das ewige Licht verheißen habe, in die Sechsstimmigkeit auf. Von ähnlicher Modernität ist die Umrahmung des homofonen Männerchores im Hostias mit hohen Flötenakkorden und tiefen Posaunentönen, als würden sich Himmel und Hölle zugleich öffnen – eine klangtechnische, bis heute über die Distanz von vier Oktaven äußerst schwer zu intonierende Raffinesse, die zeigt, wie sehr Berlioz in seinen Werken auch ein Klangvisionär war, der sein Instrumentarium immer wieder an die spieltechnischen Grenzen und über diese hinaus führte. Nur ein einziges Mal setzte Berlioz eine Solostimme ein. Im Sanctus lässt er einen Tenor leise und von entrückten Streichern begleitet in einen Wechselgesang mit den Frauen des Cho- res treten, gefolgt von einem als große Fuge angelegten »Hosanna in excelsis«, bevor in einer Wiederholung des Sanctus-Teils das Instrumentarium durch das Schlagwerk erweitert wird. Mit wechselnden Harmonien folgt im Agnus Dei die Anrufung des Opferlammes, stockend, ja zaghaft und ganz und gar nicht von Glaubensgewissheit durchdrungen erklingt das »Lux aeterna luceat eis«, mit dem sich der Bogen zum Beginn der Komposition schließt.

Was Berlioz mit seinem Requiem vorlegte, war alles andere als eine herkömmliche Totenmesse. Das Visionäre und die Instrumentationskünste des Komponisten fügen sich zu einem Endzeitdra-ma, das mit seinen wirkungsvollen Effekten wie ekstatischen Klangballungen und Echowirkungen der in den Raum verteilten Instrumentengruppen ebenso überwältigt wie es durch eine Zurück-nahme hinein in Stille, Verhaltenheit und Innigkeit ergreift. Nicht für den liturgischen Gebrauch im Kirchenalltag, sondern als offizielle »Staatsmusik« geschrieben, spielt die bewusste theatralische

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Inszenierung für Berlioz eine wichtige Rolle in seiner Komposition, über deren Bedeutung er sich 30 Jahre nach der Uraufführung äußerte: »Wenn es dazu käme, dass mein gesamtes Werk verbrennen müsste bis auf eine Partitur, wäre es meine Totenmesse, für die ich um Gnade bitten würde.«

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Im Hinblick auf die monumentale Besetzung und die raumklanglichen Dimensionen des Re-quiems kann eine CD-Einspielung auch mit modernster Tontechnik das Erlebnis einer Live-Auf-führung kaum abbilden. Von den zahlreichen vorliegenden Einspielungen ist jene des Berlioz-Pioniers Sir Colin Davies aus dem Jahre 1970 mit dem London Symphony Orchestra und Chorus, dem Wandsworth School Boys’ Choir und Tenor Ronald Dowd, die inzwischen auch als remas-tered Version auf SACD bei Pentatone Classics vorliegt, nach wie vor eine Referenzaufnahme.

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HECTOR BERLIOZREQUIEM OP. 5 »GRANDE MESSE DES MORTS«

REQUIEM ET KYRIE. INTROÏTChor

Requiem aeternam dona eis, Domine,Et lux perpetua luceat eis.Te decet hymnus Deus in Sion,Et tibi reddetur votum in Jerusalem.Exaudi orationem meam,Ad te omnis caro veniet.Requiem aeternam dona defunctis, Domine,Et lux perpetua luceat eis.

Kyrie eleison.Christe eleison.Kyrie eleison. DIES IRAE. PROSE – TUBA MIRUMChor

Dies irae, dies illaSolvet saeclum in favilla,Teste David cum Sibylla.

Quantus tremor est futurusQuando judex est venturusCuncta stricte discussurus.

Tuba mirum spargens sonumPer sepulcra regionum,Coget omnes ante thronum.

Mors stupebit et natura,Cum resurget creatura,Judicanti responsura.

Liber scriptus proferetur,In quo totum continetur,

Gib Ihnen die ewige Ruhe, Herr, Und das ewige Licht leuchte ihnen. Dir Gott gebührt Lobgesang in Zion, Und dir erfülle man Gelübde in Jerusalem. Erhöre mein Gebet,Zu dir kommt alles Fleisch.Gib den Verstorbenen die ewige Ruhe, Herr,Und das ewige Licht leuchte ihnen.

Herr, erbarme dich unser.Christus, erbarme dich unser.Herr, erbarme dich unser.

Tag des Zornes, Tag der Klage,Der die Welt in Asche auflöst,Wie bezeugt von David und Sibyll.

Wieviel Zittern wird es geben, Wenn der Richter erscheinen wirdAlles streng zu prüfen.

Die Posaune erklingt mit wunderlichem Laut Über das Gebiet der Gräber,Zwingt alle vor den Thron.

Tod und Leben erschauern,Wenn die Schöpfung sich erhebt,Dem Richter Rechenschaft zu geben.

Ein geschriebenes Buch wird hervorgeholt,In dem alles enthalten ist,

Unde mundus judicetur.

Judex ergo cum sedebit,Quidquid latet apparebit,Nil inultum remanebit.

QUID SUM MISERChor

Quid sum miser tunc dicturus?Quem patronum rogaturus,Cum vix justus sit securus?

Recordare, Jesu pie, Quod sum causa tuae viae,Ne me perdas illa die.

Oro supplex et acclinis,Cor contritum quasi cinis,Gere curam mei finis.

REX TREMENDAEChor

Rex tremendae majestatis,Qui salvandos salvas gratis,Salva me, fons pietatis.

Recordare, Jesu pie,Quod sum causa tuae viae,Ne me perdas illa die.

Confutatis maledictis, Jesu,Flammis acribus addictis,Voca me…Et de profundo lacu!Libera me de ore leonis,Ne cadam in obscurum,Ne absorbeat me tartarus.Salva me, rex tremendae majestatis,

Was die Welt sühnen soll.

Wenn sich dann der Richter setzt,Wird Verborgenes ans Licht kommen,Nichts wird ungesühnt bleiben.

Was werde ich Elender dann sagen? Welchen Anwalt werde ich erbitten,Wenn selbst der Gerechte nicht sicher ist?

Gedenke, milder Jesus,Dass ich der Grund für dein Kommen bin,Vernichte mich nicht an jenem Tag.

Ich bitte unterwürfig und demütig,Mein Herz, gleichsam Asche,Trage Sorge für mein Ende.

König schrecklicher Gewalten,Der du die zu Rettenden gnädig erlöst,Rette mich, Quelle der Gnade. Gedenke, milder Jesus,Dass ich der Grund für dein Kommen bin,Vernichte mich nicht an jenem Tag.

Wenn die Verdammten vergehen, Jesus,Den verzehrenden Flammen ausgesetzt,Rufe mich…Und von den Tiefen der Unterwelt!Bewahre mich vor dem Rachen des Löwen,Dass ich nicht hinabstürze in die Finsternis,Dass die Hölle mich nicht verschlingt.Rette mich, König schrecklicher Gewalten,

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Salva me, fons pietatis.

QUAERENS MEChor

Quaerens me sedisti lassus,Redemisti crucem passus,Tantus labor non sit cassus.

Juste judex ultionis,Donum fac remissionisAnte diem rationis.

Ingemisco tanquam reus,Supplicanti parce, Deus.

Preces meae non sunt dignae,Sed tu bonus fac benigne,Ne perenni cremer igne.

Qui Mariam absolvistiEt latronem exaudisti,Mihi quoque spem dedisti.

Inter oves locum praestaEt ab haedis me sequestra,Statuens in parte dextra.

LACRIMOSAChor

Lacrimosa dies illa,Qua resurget ex favillaJudicandus homo reus.Pie Jesu Domine,Dona eis requiem aeternam.

OFFERTOIRE. CHŒUR DES ÂMES DU PURGATOIRE Chor

Domine Jesu Christe, rex gloriae,

Rette mich, Quelle der Gnade.

Mich suchend hast du dich erschöpft,Mich zu erlösen hast du das Kreuz erlitten,Solch große Mühe sei nicht vergeblich.

Gerechter Richter über Strafe, Schenke VergebungVor dem Tag der Vergeltung.

Ich seufze als Schuldiger,um Verschonung flehend, Herr.

Meine Bitten sind es nicht wert, Aber du Guter lässt Güte walten, Dass ich nicht ewig im Feuer brenne.

Der du einst Maria vergeben hast Und den Schächer erhörtest,Hast auch mir Hoffnung gegeben.

Bei den Schafen gewähre mir einen Platz Und trenne mich von den Böcken,Stelle mich zu deiner Rechten.

Tränenreich ist jener Tag,An dem aus der Asche auferstehtZum Gericht der sündige Mensch.Milder Herr Jesus, Gib den Verstorbenen die ewige Ruhe.

Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit,

Libera animas omniumFidelium defunctorum de poenisInferni et de profundo lacu.

Et sanctus Michael signifer,Repraesentet eas in lucem,Sanctam, quam olim AbrahaeEt semini ejus promisisti,Domine, Jesu Christe. Amen.

HOSTIAS Chor

Hostias et preces tibiLaudis offerimus.Suscipe pro animabus illis,Quarum hodie memoriam facimus.

SANCTUS Tenor, Chor

Santus, sanctus, sanctus,Deus Sabaoth,Pleni sunt coeli et terra Gloria tua.Hosanna in excelsis.

AGNUS DEIChor

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,Dona eis requiem sempiternam.Te decet hymnus Deus in Sion,Et tibi reddetur votum in Jerusalem.Exaudi orationem meam,Ad te caro omnis veniet.Requiem aeternam dona defunctis, Domine, Et lux perpetua luceat eis.Cum sanctis tuis in aeternum, Domine,Quia pius es, Amen.

Befreie die Seelen allerVerstorbenen Gläubigen vor der QualDes Feuers und den Tiefen der Unterwelt.

Und Sankt Michael, der Bannerträger,Geleite sie in das heilige Licht,Das du einst dem AbrahamUnd seinen Nachkommen verheißen hast,Herr, Jesus Christus. Amen.

Opfergaben und Gebete bringen wir dirZum Lobe dar.Nimm sie an für die Seelen jener,Derer wir heute gedenken.

Heilig, heilig, heilig,ist der Herr Zebaoth,Erfüllt sind Himmel und ErdeVon deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe.

Lamm Gottes, du trägst die Sünde der Welt,Gib ihnen die ewige Ruhe.Dir Gott gebührt Lobgesang in Zion, Dir erfülle man Gelübde in Jerusalem. Erhöre mein Gebet,Zu dir kommt alles Fleisch.Gib den Verstorbenen die ewige Ruhe, Herr, Und das ewige Licht leuchte ihnen.Mit allen deinen Heiligen in Ewigkeit, Herr,Denn du bist mild, Amen.

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BIOGRAFIEN24 I 25

ANDREW STAPLES

Andrew Staples war Chorsänger in der St Paul’s Cathedral bevor er ein Stipendium in Chorge-sang am King’s College in Cambridge erhielt, wo er seinen Musikabschluss machte. Als erstma-liger Stipendiat des RCM Peter Pears Scholarship, gesponsert von der Britten-Pears Foundation, studierte er am Royal College of Music und ging anschließend an die Benjamin Britten Interna-tional Opera School. Er studiert bei Ryland Davies.

Seine Engagements umfassten Konzerte mit den Berliner sowie Wiener Philharmonikern, der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Orchestra of the Age of Enlightenment unter der Leitung von Sir Simon Rattle, außerdem Konzerte mit dem Orchestre de Paris, dem Swedish Symphony Orchestra und dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Daniel Harding, mit dem Swe-dish Chamber Orchestra und dem Scottish Chamber Orchestra unter der Leitung von Andrew Manze, dem Gävle Symphony Orchestra unter der Leitung von Robin Ticciati, dem Rotterdams Philharmonisch Orkest und dem Philadelphia Orchestra unter der Leitung von Yannick Nézet-Séguin sowie mit dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter der Leitung von Semyon Bychkov.

Andrew Staples gab sein Debüt am Royal Opera House Covent Garden in London als Jaquino (»Fidelio«) und kehrte ans Haus als Flamand (»Capriccio«), Tamino (»Die Zauberflöte«), Artabe-nes (Thomas Arnes »Artaxerxes«) und Narraboth (»Salome«) zurück. Er sang Belfiore (»La finta giardiniera«) am Nationaltheater in Prag und erneut in der gleichen Produktion am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel sowie den Don Ottavio (»Don Giovanni«) bei den »Salzburger Festspielen«. Des Weiteren war er als Ferrando (»Così fan tutte«) an der Opera Holland Park und als Narraboth an der Staatsoper Hamburg zu erleben. Er sang Tamino in einer halbszenischen Produktion beim »Lucerne Festival« und im Schloss Drottningholm unter der Leitung von Daniel Harding. Künftige Opernengagements beinhalten Kudrjáš (»Katja Kabanowa«) und Luzio (»Das Liebesverbot«), beide am Royal Opera House Covent Garden in London und am Teatro Real Madrid, Froh (»Das Rheingold«) ebenfalls in London und an der Staatsoper Unter den Linden Berlin sowie Tamino an der Lyric Opera in Chicago.

Konzertengagements umfassen 2016 /17 Schumanns »Szenen aus Goethes Faust« sowie »Das Paradies und die Peri«, beide mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra und dem Orches- tre de Paris unter der Leitung von Daniel Harding, die Johannes-Passion mit dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter der Leitung von Antonio Pappano, dem Sympho-nieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Oslo Philharmonic Orchestra sowie »Doctor Atomic« mit dem BBC Symphony Orchestra unter der Leitung des Komponisten John Adams.

Aufnahmen von Staples beinhalten »Das Paradies und die Peri« mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Simon Rattle (LSO Live), Händels »Der Messias« mit Le Concert d’Astrée unter der Leitung von Emmanuelle Haïm (Erato / Warner Classics) sowie »Sze-nen aus Goethes Faust« mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Daniel Harding (BR Klassik).

WDR RUNDFUNKCHOR KÖLN

Der WDR Rundfunkchor Köln existiert seit 1947. Die 45 Sängerinnen und Sänger des Profi-Ensembles zeichnen sich durch ihre Repertoire-Vielseitigkeit ebenso aus wie durch ihre Spezi-alisierung auf sehr anspruchsvoll zu singende Werke. Das Spektrum reicht dabei von der Musik des Mittelalters bis zu zeitgenössischen Kompositionen. A-cappella-Konzerte, groß besetzte Oratorien mit Orchester und solistisch besetzte Vokal-Musik bilden ebenso das Profil wie sinfo-nisches Repertoire oder Filmmusik und Oper. Mehr als 150 Ur- und Erstaufführungen zeichnen das bisherige Programm des WDR Rundfunkchores Köln aus, darunter Werke von Schönberg, Henze, Stockhausen, Nono, Boulez, Zimmermann, Penderecki, Xenakis, Berio, Eötvös und Tüür. Der Rundfunkchor ist in steter Bewegung, dringt in neue Räume vor, sucht engagiert nach Herausforderungen und bringt Partituren größter Schwierigkeitsgrade zum Klingen. Die Freude an Chormusik und die Einladung an alle Menschen zum Singen ist dem Chor ein Anliegen und gehört gleichermaßen zum Aufgabenspektrum wie die Kinder- und Familienkonzerte. Von 2004 bis 2011 war Rupert Huber Chefdirigent. Durch seine kreativen Programmkonzepte entstanden einzigartige Konzerte, die dem Publikum neue Perspektiven des Hörens eröffneten. Verschiedene CD-Veröffentlichungen dokumentieren diese Arbeit. 2012 erhielt der WDR Rundfunkchor Köln den »ECHO Klassik« für die »Chorwerkeinspielung des Jahres« von György Ligetis Requiem.

Ständiger Einstudierer des Chores ist Robert Blank. Seit 2014/15 besetzt der renommierte schwedische Chordirigent Stefan Parkman die Chefdirgentenstelle beim WDR Rundfunkchor Köln. Er erweitert das Repertoire des Chores um bedeutende Werke der skandinavischen Chor-musik. Aber auch Zentralwerke der romantischen A-cappella-Chorliteratur und die Pflege der europäischen Oratorientradition sind ihm ein Anliegen.

WDR RUNDFUNKCHOR KÖLN AM KONZERTHAUS DORTMUNDNeben Auftritten in chorsinfonischen Werken und Aufführungen von »Suor Angelica«, »Otello« oder Mendelssohns »Lobgesang« war der WDR Rundfunkchor Köln auch einige Male im Ver-bund mit dem NDR Chor im Konzerthaus zu hören. So sangen die Chöre u. a. 2003 Schönbergs »Gurrelieder«, 2009 Brahms’ »Deutsches Requiem«, 2012 Dvoráks Stabat Mater sowie 2013 das Stabat Mater von Rossini.

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Die Tätigkeit des Chores wird von der Südmährischen Region, dem Kultusministerium der Tschechischen Republik und der Statutarstadt Brünn unterstützt. Zudem ist die Tescan Orsay Holding Partner des Tschechischen Philharmonischen Chors Brünn.

TSCHECHISCHER PHILHARMONISCHER CHOR BRÜNN IM KONZERTHAUS DORTMUNDIn der Saison 2013/14 war der Tschechische Philharmonische Chor Brünn gleich zweimal in Folge zu erleben. Im Rahmen der Zeitinsel Antonín Dvorák präsentierte er dessen Requiem op. 89 und »Rusalka« unter der Leitung von Iván Fischer. 2007 war er außerdem mit Enoch zu Guttenberg und Verdis »Messa da Requiem« sowie 2003 mit Roman Kofmann und Schönbergs »Gurreliedern« zu Gast.

WDR SINFONIEORCHESTER KÖLN

In den 65 Jahren seines Bestehens hat sich das WDR Sinfonieorchester als Orchester von Weltformat in und für Nordrhein-Westfalen etabliert. In Zusammenarbeit mit großen Dirigenten, Solisten und Komponisten und in regelmäßiger Partnerschaft mit den wichtigsten Konzerthäu-sern und Festivals prägt und repräsentiert das WDR Sinfonieorchester die Musiklandschaft im Sendegebiet des WDR in besonderer Weise. Darüber hinaus ist es nicht nur regelmäßig auf in-ternationalen Podien zu Gast, sondern macht im Hörfunk und Fernsehen des WDR große Klassik einem breiten Publikum zugänglich. Zudem leistet es mit vielfältigen Projekten im Bereich der Musikvermittlung einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung. Herausragende Produktionen der Sinfonik des 19. Jahrhunderts entstanden unter der Leitung Gary Bertinis, der dem WDR Sinfonieorchester von 1983 bis 1991 als Chefdirigent vorstand und das Orchester zu einem führenden Interpreten der Sinfonien Gustav Mahlers machte. Weiter geschärft wurde das Pro-fil durch die Zusammenarbeit mit Semyon Bychkov, der als Chefdirigent zwischen 1997 und 2010 zahlreiche preisgekrönte und hochgelobte Produktionen mit Werken von Dmitri Schosta-kowitsch, Richard Strauss, Sergej Rachmaninow, Giuseppe Verdi und Richard Wagner vorlegte. Erfolgreiche gemeinsame Tourneen durch Europa, Amerika und Asien haben zu einer beträcht-lichen Steigerung des internationalen Renommees des WDR Sinfonieorchesters beigetragen.

Mit zahlreichen Uraufführungen von Auftragswerken des WDR sowie der Zusammenarbeit mit herausragenden Komponisten unserer Zeit hat das Orchester einen wichtigen Beitrag zur Musikgeschichte und zur Pflege der zeitgenössischen Musik geleistet. Luciano Berio, Hans Werner Henze, Mauricio Kagel, Krzysztof Penderecki, Igor Strawinsky, Karlheinz Stockhausen und Bernd Alois Zimmermann gehören zu den Komponisten, die ihre Werke mit dem WDR Sin-fonieorchester Köln aufführten. Darüber hinaus dokumentiert die große Anzahl ausgezeichneter Produktionen zeitgenössischer Musik den besonderen Rang des WDR Sinfonieorchesters.

26 I 27 BIOGRAFIEN

TSCHECHISCHER PHILHARMONISCHER CHOR BRÜNN

Der Tschechische Philharmonische Chor Brünn gastiert regelmäßig bei internationalen Musikfesti-vals und an Konzerthäusern etwa in Wien, Basel, Mailand, Rom, Paris, Heidenheim, Grafenegg, im Rheingau, im Vatikan sowie bei den »BBC Proms« in London. Begründer, Musikdirektor und Dirigent des Chores ist Petr Fiala (geb. 1943), der seit 55 Jahren als Chormeister und Dirigent tätig ist. Der Chor wurde 1990 gegründet und gehört trotz seiner kurzen Geschichte heutzutage zu den ge-fragtesten professionellen Klangkörpern in Europa. 2007 erhielt er den »ECHO Klassik« als »Bestes Ensemble des Jahres«, für die A-cappella-Aufnahme von Anton Bruckners Motetten (MDG). Die CD mit Liszts »Christus« (auch MDG) wurde mit einem weiteren »ECHO Klassik« als »Aufnahme des Jahres« ausgezeichnet. Neben einem dritten »ECHO Klassik« erhielt der Chor 2009 für die Aufnah-me von Bernd Alois Zimmermanns »Requiem für einen jungen Dichter« den »Preis der deutschen Schallplattenkritik«. 2011 wurde der Chor von der japanischen Fachzeitung »The Records Geijutsu Disc Review« für die Aufnahme von Dvoráks Requiem mit dem »Jun-Tokusen-Award« geehrt.

Mittlerweile arbeitet der Chor mit allen tschechischen und den anerkanntesten ausländi-schen Orchestern zusammen. Partner am Pult waren u. a. Dirigenten wie Petr Altrichter, Jirí Be- lohlávek, Leoš Svárovský, Zdenck Mácal, Vladimír Válek, Libor Pešek, Jakub Hruša, Jakub Klecker, Juraj Valcuha, Stefan Blunier, Marcus Bosch, Bertrand de Billy, Jean-Claude Casade-sus, Aldo Ceccato, Christoph Eschenbach, Dan Ettinger, Dennis Russell Davies, Charles Dutoit, Gabriel Feltz, Iván Fischer, Lawrence Foster, Enoch zu Guttenberg, Leopold Hager, Nikolaus Harnoncourt, Wilson Hermanto, Manfred Honeck, Marek Janowski, Kristjan Järvi, Paavo Järvi, Neeme Järvi, Carlos Kalmar, Isaac Karabtchevsky, Hooman Khalatbari, Yakov Kreizberg, Emma-nuel Krivine, Roman Kofman, Zubin Mehta, Sir Charles Mackerras, Kurt Masur, Andrés Orozco-Estrada, Sir Simon Rattle, Jukka-Pekka Saraste, Georg Schmöhe, Steven Sloane, Marc Soustrot, Christian Thielemann, Mario Venzago, Ralf Weikert, Walter Weller, Hugh Wolff und Simone Young.

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danach Ehrendirigent) und beim Toronto Symphony Orchestra (1994 – 2001), außerdem war er Principal Guest Conductor des BBC Symphony Orchestra (2002 – 2005). Darüber hinaus wirkte er für drei Jahre als Künstlerischer Berater des Lahti Symphony Orchestra und gründete das Finnish Chamber Orchestra, für das er bis heute als Künstlerischer Berater fungiert. Für die- ses Orchester rief er auch das jährlich stattfindende »Tammisaari Festival« ins Leben, dessen Künstlerischer Leiter er ebenfalls ist.

Als Gastdirigent steht er weltweit am Pult der großen Orchester, darunter das London Philhar-monic Orchestra, das Philharmonia Orchestra, das Orchestre de Paris, das Gewandhausorches-ter Leipzig, das Royal Concertgebouw Orchestra, das Rotterdam Philharmonic Orchestra, das NHK Symphony Orchestra, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Münchner Philharmoniker, das Konzerthausorchester Berlin, die Wiener Symphoniker, die Staatskapelle Dresden sowie alle führenden skandinavischen Orchester. In Nordamerika dirigierte er das Cleveland Orchestra, das Boston Symphony Orchestra, das Chicago Symphony Orchestra, das San Francisco Symphony, das Los Angeles Philharmonic, das New York Philharmonic sowie das Orchestre Symphonique de Montréal.

Jukka-Pekka Sarastes umfangreiche Diskografie umfasst sämtliche Sinfonien von Sibelius und Nielsen mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra. Seine Aufnahmen mit dem Toronto Symphony Orchestra mit Werken von Bartók, Dutilleux, Mussorgsky und Prokofiew für Warner Music Finland, insbesondere die 2. Sinfonie von Dutilleux, fanden international große Anerken-nung; ebenso Mahlers 6. Sinfonie mit dem Oslo Philharmonic Orchestra. Mit dem WDR Sinfonie-orchester Köln nimmt er nun für SCM Hänssler auf; die vorliegenden Einspielungen, darunter Schönbergs »Pelléas et Mélisande«, Strawinskys »Der Feuervogel«, die 1. und 3. Sinfonie von Brahms sowie Mahlers Sinfonie Nr. 5 und Nr. 9, werden von der Presse hochgelobt. Im Sep-tember 2016 erschien eine Aufnahme von Bruckners Sinfonie Nr. 8.

Jukka-Pekka Saraste wurde mit dem »Pro Finlandia«-Preis, der »Sibelius-Medaille« sowie dem »Finnischen Staatspreis für Musik« ausgezeichnet. Außerdem verliehen ihm die York Uni-versity in Toronto und die Sibelius-Akademie in Helsinki die Ehrendoktorwürde.

JUKKA-PEKKA SARASTE IM KONZERTHAUS DORTMUNDJukka-Pekka Saraste war schon mehrfach im Konzerthaus zu erleben. Zuletzt präsentierte er mit seinem WDR Sinfonieorchester Köln in der Saison 2015 /16 Werke von Brahms und Sibelius; zuvor gastierten sie hier 2011 mit Bruckners Sinfonie Nr. 8 und 2013 mit Beethovens »Eroica«. Nach Dortmund führten ihn außerdem Konzerte mit dem Royal Stockholm Philharmonic Or- chestra (2005), dem Oslo Philharmonic Orchestra (2008) und dem Rotterdam Philharmonic Orchestra (2014).

28 I 29 BIOGRAFIEN

Seit Beginn der Saison 2010 /11 ist Jukka-Pekka Saraste Chefdirigent des WDR Sinfonieor-chesters. Die gemeinsame Aufführung der 9. Sinfonie Gustav Mahlers in der Kölner Philharmo-nie im November 2009 wurde von der Presse als »Ankündigung einer großen Ära« gefeiert. Dies bestätigen auch die Auszeichnungen durch die Deutsche Schallplattenkritik und die Zeitschrift »Gramophone«, die Dirigent und Orchester für die Veröffentlichung dieses Konzertes auf CD erhalten haben. Weitere gemeinsame CD-Veröffentlichungen mit Werken von Igor Strawinsky, Arnold Schönberg und Johannes Brahms sowie Einladungen zu bedeutenden Festivals und Konzerthäusern in Europa dokumentieren den künstlerischen Erfolg der Zusammenarbeit.

DAS WDR SINFONIEORCHESTER KÖLN IM KONZERTHAUS DORTMUNDDas WDR Sinfonieorchester Köln kann man wahrlich als Stammgast in Dortmund bezeichnen; die Beziehungen zwischen Orchester und Konzerthaus sind eng. Wie in dieser Saison wird es auch 2017/ 18 im Rahmen der »Happy Hour« auftreten, die es zuletzt vor einer Woche unter der Leitung von Carlos Domínguez-Nieto nach Dortmund führte.

JUKKA-PEKKA SARASTE

Jukka-Pekka Saraste zählt zu den herausragenden Dirigenten seiner Generation und zeichnet sich insbesondere durch seine außergewöhnliche musikalische Tiefe und Integrität aus. Im finnischen Heinola geboren, begann er seine Karriere als Geiger, bevor er an der Sibelius-Aka-demie in Helsinki bei Jorma Panula Dirigieren studierte. Der überaus vielseitige Künstler hegt eine besondere Leidenschaft für den Klang und Stil der spätromantischen Musik. Gleichermaßen setzt er sich für das zeitgenössische Repertoire ein und dirigiert regelmäßig Werke von Kom- ponisten wie Magnus Lindberg, Kaija Saariaho, Esa-Pekka Salonen und Henri Dutilleux. Zuletzt leitete er Uraufführungen von Wolfgang Rihms Tripelkonzert und »Transitus« (Deutschlandprem-iere), Friedrich Cerhas »Drei Orchesterstücke« und Pascal Dusapins Violinkonzert in der Kölner Philharmonie sowie Philippe Schoellers »Songs from Esstal I, II et III« und Carmine Emanuele Cellas »Reflets de l’ombre« in der Salle Pleyel in Paris. Er zählt darüber hinaus zu den Mitbe-gründern des Avanti! Chamber Orchestra, das einen besonderen Schwerpunkt auf moderne Musik legt.

Mit Beginn der Saison 2010/ 11 übernahm Jukka-Pekka Saraste das Amt des Chefdirigenten beim WDR Sinfonieorchester Köln, sein Vertrag läuft nach Verlängerung im Jahr 2015 bis zum Ende der Saison 2018 /19. Von 2006 bis 2013 war er Music Director und Chefdirigent des Oslo Philharmonic Orchestra und wurde am Ende seiner Amtszeit zum Ehrendirigenten ernannt – ein Titel, der vom Orchester erstmals vergeben wurde. Zuvor bekleidete er Chefpositionen beim Scottish Chamber Orchestra (1987 – 1991), beim Finnish Radio Symphony Orchestra (1987 – 2001,

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TEXTE Anne do Paço

FOTONACHWEISE S. 04 © Felix BroedeS. 08 © Askonas HoltS. 16 © WDR · Mischa SalevicS. 22 © Pavel NesvadbaS. 30 © Felix Broede

HERAUSGEBER KONZERTHAUS DORTMUNDBrückstraße 21 · 44135 Dortmund T 0231-22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de

GESCHÄFTSFÜHRER UND INTENDANT Benedikt Stampa

REDAKTION Dr. Jan Boecker · Nicole Brodhof

KONZEPTION Kristina Erdmann

ANZEIGEN Nicole Brodhof · T 0231- 22 696 213

DRUCK Hitzegrad Print Medien & Service GmbH

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.

Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden.

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IMPRESSUM

MO 29.05.2017NDR Elbphilharmonie Orchester, Thomas Hengelbrock, Solistenensemble | Richard Wagner »Das Rheingold« (konzertante Aufführung)

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KONZERTHAUS DORTMUND

FESTLICHE SAISONERÖFFNUNGSamstag, 10.09.2016 · 20.00 Uhr