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Vorstand Andrej Wroblewski, IG Metall Vorstand, Arbeits- und Sozialrecht Veranstaltung zur Insolvenzrechtsreform Bad Orb, 30. März 2012 Beschäftigung und Arbeitnehmerrechte sichern!

Beschäftigung und Arbeitnehmerrechte sichern!

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Page 1: Beschäftigung und Arbeitnehmerrechte sichern!

Vorstand

Andrej Wroblewski, IG Metall Vorstand, Arbeits- und Sozialrecht

Veranstaltung zur Insolvenzrechtsreform Bad Orb, 30. März 2012

Beschäftigung und Arbeitnehmerrechte sichern!

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VB 07

2Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Inhalt

1. Wirtschaft und Arbeitsmarkt im Aufschwung, oder: Ist das Thema Insolvenz noch relevant?

2. Ein neuer rechtlicher Rahmen verbessert die Ausgangsbedingungen

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3Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Übersicht

Bewertung des neuen „ESUG“

Beschäftigung sichern in der Insolvenz

Beschäftigtenrechte verteidigen

Mitbestimmung in der Unternehmensinsolvenz durch Be triebsrat, Gewerkschaft und Arbeitnehmervertreter im Gläubiger ausschuss

Rechtspolitischer Handlungsbedarf nach der Reform

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4Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Tatsächliche Ausgangssituation

Einzelne Großinsolvenzen wie Schlecker und Manrolan d

wirtschaftliche Lage und Insolvenzstatistik (vgl. n ächste Folien)

Oft Betriebsstilllegung und Zerschlagung des Untern ehmens

Zu wenig Unternehmensfortführungen bei Insolvenzen

Arbeitsplatzverluste, große materielle Schäden und Beeinträchtigungen der Rechtspositionen der Beschäf tigten

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5Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Geringes Wachstum 2012

3,1

1,51,2

3,73,3

1,1

-5,1

3,73,0

0,0

-0,4

0,9

0,7

00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12

Prognose*

*Prognose des Sachverständigenrates, Herbst 2011Quelle: Statistisches Bundesamt Grafik: IG Metall, FB Grundsatzfragen

Geringes Wachstum 2012Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (real) gegenüber Vorjahr in Prozent

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6Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Beschäftigungsniveau vor der Krise noch nicht erreicht

3.6413.665

3.7063.695

3.642

3.574

3.5283.499

3.437 3.432

3.4653.483

3.509

3.548

3.609

2008.1 2008.2 2008.3 2008.4 2009.1 2009.2 2009.3 2009.4 2010.1 2010.2 2010.3 2010.4 2011.1 2011.2 2011.3Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen Grafik: IG Metall, FB Grundsatzfragen

Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie Beschäftigte in 1.000 Quartalswerte

+ 177.000 oder+5,2%

- 274.000 oder- 7,4%

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7Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Trotz sinkender Zahlen: Niveau bleibt hoch

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8Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Zahl der betroffenen Beschäftigten

Anzahl der Personen in Tausend

521

240 236

2009 2010 2011

Quelle: Creditreform

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9Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Am Scheideweg….

Insolvenz

Betriebsstilllegung Sanierung

ÜbertragendeSanierung

Fortführung des bisherigen

Unternehmens

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10Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Das Insolvenzreformgesetz „ESUG“

Das Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG) ist am 1.3.2012 in Kraft getrete n.

Die Neuregelung der Insolvenzstatistik wird erst am 1.1.2013 in Kraft treten.

ESUG ist unbeschadet weitergehender Forderungen und noch bestehender Kritik in Einzelfragen ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung.

Gegenüber dem auch von den Gewerkschaften scharf kr itisierten ersten „Diskussionsentwurf“ wurden viele wesentlich e Einwände und Änderungsforderungen der Gewerkschaften berücks ichtigt.

ESUG soll die Unternehmenssanierung durch Insolvenzplanverfahren und Eigenverwaltung erleicht ern und den Gläubigereinfluss stärken.

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11Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Warum mehr Unternehmenssanierung per Plan und Eigenverwaltung?

Motive des Gesetzgebers

Planverfahren und Eigenverwaltung werden bei sanier ungsfähigen Unternehmen als vorteilhaft angesehen.

Eigenverwaltung soll Kenntnisse und Erfahrungen der bisherigen Geschäftsleitung nutzen.

In der Vergangenheit erfolgreiche Sanierungen mittl erer und größerer Unternehmen in Eigenverwaltung und Planver fahren.

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12Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Beispiel einer Eigenverwaltung mit Insolvenzplan

Ihr Platz GmbH & Co. KG ( Drogeriekette)

1.9.2005: Antrag auf Eigenverwaltung.

Seit 30. Mai saß Sanierungsexperte Horst Piepenburg in der Geschäftsführung der Ihr Platz GmbH & Co. KG.

Die Hauptgläubigerin, die US-Investmentbank Goldman Sachs, übernahm alle Anteile des Osnabrücker Unternehmens und unterstützte die Eigenverwaltung.

Sachwalter war Dr. Hartmut Stange.

Zum 1. Februar 2006 wurde das Insolvenzverfahren au fgehoben, nachdem der Insolvenzplan vorzeitig erfüllt wurde.

Das Unternehmen bleibt (zunächst ...) ungeteilt erh alten.

Seit 2007 zur Schlecker-Gruppe. 2012 wieder insolve nt.

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13Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Wodurch soll die Unternehmenssanierung gefördert werden?

Problem : Eigenverwaltung und Insolvenzplan werden mit 1-2% der Verfahren im Vergleich zu Stilllegungen und „übertragenden Sanierungen“ zu selten angewandt

Instrumente der Reform

Frühzeitige Sanierung mit stärkerer Gläubigerbeteil igung

Erhalt von Arbeitsplätzen durch verbesserte Sanieru ngschancen

Vereinfachung des Zugangs zur Eigenverwaltung

Planverfahren können nun auch Gesellschaftsrecht än dern. Z.B.: Debt-Equity-Swap (Umwandlung von Forderungen in Ant eile) gegen den Willen der Altanteilseigner.

Rechtsmitteln gegen den Insolvenzplan wird die Blockademöglichkeit genommen (Änderungen im GVG und RPflG)

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14Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Statistiken zu Insolvenzplanverfahren

Insolvenzpläne*)(absolut)

Unternehmens-insolvenzen (absolut)

Anteile der Insolvenzpläne

2005 349 36.850 0,95 %

2006 457 34.040 1,34 %

2007 596 29.150 2,04 %

2008 710 29.580 2,40 %

2009 716 32.930 2,17 %

2010 686 32.060 2,14 %

Empirisches Material: Insolvenzpläne nach Unternehmensgröße

Quelle: ZInsO 8/2012

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15Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Statistiken zu Insolvenzplanverfahren

Unternehmensgröße Insolvenzpläne*) Insolvenzen*) Unter nehmensbestand

1 – 4 Mitarbeiter 69,2 % 75,5 % 80,2 %

5 – 9 Mitarbeiter 10,9 % 11,7 % 9,8 %

10 – 19 Mitarbeiter 7,4 % 6,8 % 4,9 %

20 – 49 Mitarbeiter 6,6 % 4,1 % 3,0 %

50 und mehr Mitarbeiter 6,0 % 1,9 % 2,1 %

Mittelwert Mitarbeiterzahl**) 9,1 6,0 5,9

Empirisches Material: Insolvenzpläne nach Unternehmensgröße

Quelle: ZInsO 8/2012

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16Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Was spricht aus Sicht der IG Metall für Unternehmensfortführung in Insolvenzplan und Eigenverwaltung?

Problem: Modell der „übertragenden Sanierung“ an ein e Drittfirma ist zu einem Ritual geworden, das schadet. Belegschaft oft nur mit passiver Rolle im „Spiel“ des Verwalters und Betrie bserwerbers.

Bei Fortführung des Betriebs durch Übernehmer wird oft § 613a BGB umgangen. Mit Wechsel des Arbeitgebers gehen Re chte und soziale Besitzstände verloren, auch Kündigungsschut zstandards, auch Möglichkeit erneuter sachgrundloser Befristung beim Erwerber.

Übergang in eine Transfergesellschaft ist nur bei t atsächlicherBetriebs- oder Betriebsteilstilllegung ok.

Bei einer „Eigensanierung“ des Unternehmens in Eige nverwaltung und/oder Planverfahren bleibt der Arbeitgeber derse lbe.

Rechtliche Schutzstandards bleiben dann unverändert . Sog. Sanierungsmaßnahmen und Personalreduzierungen sind nur unter Einhaltung des Arbeits- und Sozialrechts, einschließ lich § 613a BGB zulässig.

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17Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Beschäftigung sichern in der Insolvenz

Die Insolvenz ist nicht das „Aus“ des Unternehmens

Rituale vermeiden, aktiv für Beschäftigteninteresse n eingreifen

Belegschaften sind die Spezialisten für den Betrieb und einen wesentlichen Teil des dort vorhandene Produktionswi ssen (vgl. Begründung ESUG, ->Folienanmerkung)

Soziale Kompetenz der „ players “ in der Insolvenz

- Verwalter, Gewerkschaft, Betriebsrat, Gläubigeraus schuss, Gericht ... -

hält Belegschaften zusammen und „rettet“ Betriebe

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18Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

vorläufiger Gläubigerausschuss

Neu geregelt: Vorläufiger Gläubigerausschuss bereit s ab Einreichung des Insolvenzantrags, also vor der Inso lvenzeröffnung

Einfluss auf Auswahl der Person des (vorl.) Insolve nzverwalters

Einfluss auf Eigenverwaltung (auch in Form des neue n Schutzschirmverfahrens)

aber Vorsicht: große Verantwortung wg. Gefahr des V erschleppens und Verschleuderns, also einer destruktiven Eigenve rwaltung

Im Gesetzgebungsverfahren durchgesetzt: Arbeitnehme rvertreter sind obligatorisch Mitglieder im vorläufigen und en dgültigen Gläubigerausschuss, neuer § 67 Abs. 2 InsO

(RegE-Begründung ->Folienanmerkung)

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19Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Praktische Einflussnahme im (vorl.) Gläubigerausschuss – Ziele und Nutzen

Beschäftigung sichern, wenn möglich und sinnvoll: d urch sozial verantwortliche Insolvenzplanverfahren bzw. Eigenv erwaltungen

Auswahl und Kontrolle des (vorl.) Insolvenzverwalte rs

Informationen über das Verfahren aus erster Hand

bei unternehmerischen Entscheidungen des Verwalters auf soziale Kompetenz hinwirken bei maximal möglichem Erhalt vo n Beschäftigung!

Bestmögliche Sicherung von Beschäftigtenrechten

gegen Lohnanfechtung, also Rückforderung von gezahl tem Entgelt durch den Verwalter, angehen. -> NJW -Aufsatz

Soziale und solidarische Belange der Belegschaft ei nbringen

Spezielles Produktions- bzw. Betriebswissen der Bele gschaft geltend machen

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20Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Praktische Einflussnahme im (vorl.) Gläubigerausschuss – Probleme und Lösungen

Ohne den Diskussionen im anschließenden Workshop vorzugreifen :

IG Metall („nichtrechtsfähiger Verein“) sollte selb st als Mitglied in den vorläufigen Gläubigerausschuss – vertreten durch den Gewerkschaftssekretär, der den Betrieb betreut

Haftung, Versicherung und Vergütungseinzug - wird ze ntral vom IG Metall Vorstand geklärt ���� nach unserer Diskussion im anschließenden Workshop wird Beschlussfassung einge leitet

Informationsschreiben der Verwaltungsstellen an die Insolvenzgerichte - Musterschreiben stellt Vorstand zur Verfügung

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21Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Mängel des ESUG

Mängel des ESUG und nötige Abhilfe:

Recht der Gewerkschaften, selbst als Arbeitnehmerve rtreter Mitglied im vorl. Gläubigerausschuss zu sein, ist k larzustellen, weil nach der Gesetzesfassung strittig – aber: Gutachten von Prof. Dr. Smid.

Für Arbeitnehmervertreter im Gläubigerausschuss fehl t eine ausreichende gesetzliche Haftpflichtversicherung. Be i künftigen Reformschritten muss sie vorgesehen werden, damit d ie Beschäftigtenbeteiligung nicht an Furcht vor Haftun gsrisiken scheitert.

Beseitigung der durch das ESUG entstandenen neuen Beeinträchtigungen oder Gefährdungen von Masseforde rungen der Arbeitnehmer im Insolvenzplanverfahren.

Kriterien für die Insolvenzverwalterauswahl müssen im Gesetz deutlicher geregelt werden, darunter soziale Kompet enz sowie Kenntnis und Befolgung des Arbeitsrechts.

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22Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Rechtspolitische Forderungen der IG Metall

Gesetzliche Abschaffung der Entgeltanfechtung, also der Rückforderung von Entgeltzahlungen durch den Insolvenzverwalter!

Einschränkungen des Arbeitsrechts im Insolvenzverfa hren aufheben!

Schutzlücken beim Insolvenzgeld schließen!

Staatlich garantierte wirksame Insolvenzsicherung v on Arbeitszeit-und Altersteilzeitkonten zur Beseitigung der besteh enden Sicherungslücken und –risiken!

Was ist nach der Reform noch offen?

„Nach der Reform ist vor der Reform“

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23Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Beschäftigtenrechte verteidigen!

Keine Umgehung von § 613a BGB in der Insolvenz!

Auch nicht durch Missbrauch von Transfergesellschaf ten!

Das Arbeits- und Sozialrecht ist auch in der Insolve nz einzuhalten, sie ist kein „sozialstaatsfreier Raum“!

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24Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Mitbestimmung in der Unternehmensinsolvenz

Mehr Beteiligungsrechte für Arbeitnehmer, ihre Gewe rkschaften und Betriebsräte im Rahmen des Insolvenzrechts!

Vetorechte für Gewerkschaft und BR gegen schlechte Verwalter und missbräuchliche Eigenverwaltung!

Betriebsratsrechte aus dem BetrVG stärken, Einschrä nkungen durch die Insolvenzordnung rückgängig machen!

Klarstellung, dass Gewerkschaften selbst als Arbeit nehmervertreter in allen Gläubigerausschüssen vertreten sein können !

Absicherung der Arbeitnehmervertreter durch gesetzl iche Vermögensschadenhaftpflichtversicherung!

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25Andrej Wroblewski, VB 07, Sozialpolitik, Arbeits- un d Sozialrecht - Insolvenzrecht

Für ein besseres Insolvenzrecht -Zusammenfassung

Rückgängigmachung der Einschränkungen des Arbeitsre chts in der InsO wie den

• Beschränkungen der Sozialplanleistungen

• Einschränkungen des Kündigungsschutzes

Bessere Absicherung von Lohn und Abfindungsforderun gen vor und in dem Insolvenzfall, z.B.

• Schließung von Schutzlücken beim Insolvenzgeld

• Abschaffung der Insolvenzanfechtung von Entgeltzahlungen

Ausweitung von Beschäftigtenrechten im Insolvenzrec ht wie• Mehr Informationspflichten von Verwaltern und Insolvenzgerichten

• Vetorechte von Gewerkschaft und Betriebsrat gegen Eigenverwaltungen

Verbot der Lohnanfechtung (keine Rückforderung von Entgelt durch den Insolvenzverwalter)

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Fazit

Das ESUG ist auf gutem Wege zur Erleichterung von Unternehmensfortführungen aus der Insolvenz. Das ka nn zum Erhalt von Beschäftigung und Arbeitnehmerrechten b eitragen.

Die obligatorische Beteiligung im (vorläufigen) Glä ubigerausschuss muss zu verstärkter Einflussnahme genutzt werden. A llerdings fehlt eine klare gesetzliche Regelung der Haftpflichtvers icherung und Klarstellung, das Gewerkschaften selbst Mitglied we rden können. Es sind außerdem weitergehende Mitbestimmungsrechte erforderlich, um die Beteiligung der Arbeitnehmer a m Insolvenzverfahren und ihren Einfluss darauf auszuw eiten.

Arbeitnehmerforderungen müssen besser geschützt wer den. Die Gefährdung von Masseforderungen ist rückgängig zu m achen.

Unternehmensinsolvenzen sind keine Rechtfertigung f ür Eingriffe in das Arbeitsrecht. Die derzeitigen Einschränkunge n in der Insolvenzordnung müssen fallen. Das gilt auch für d ie Insolvenzanfechtung von Entgeltzahlungen an Arbeitn ehmer.

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Ende

Alle Unklarheiten

beseitigt?! ......