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Besuch rumänischer Bauingenieur-Studenten in der Schweiz 19.Juli — 24. Juli 2004 Studierende der Bauingenieurwissenschaften Eidgenössische Technische Hochschule Zürich

Besuch rumänischer Bauingenieur-Studenten in der Schweiz · chelor Master Studiensystem eingeführt. Die Dauer des Bachelor Studiums beträgt 6 Semester und wird mit dem Diplom 'Bachelor

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Besuch rumänischer

Bauingenieur-Studenten

in der Schweiz

1 9 . J u l i — 2 4 . J u l i 2004

Studierende der Bauingenieurwissenschaften Eidgenössische Technische Hochschule Zürich

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I n h a l t

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Inhaltsverzeichnis Vorwort

Die Sponsoren

Die Teilnehmer

Die Reiseroute

Das Programm

ETH Zürich

Die Schweiz, la Suisse, la Svizzera, la Svizra

Zürich: Das Weltdorf der Geistesgrössen

Alpenregion Meiringen

Hasliberg: Ein Bergdorf im Wandel der Zeit

Besuch im Grimselkraftwerk

Bern: Die Bundeshauptstadt

Wasserbau

Allgemeine Reiseinformationen

Wörterbuch

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V o r w o r t

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Vorwort Der Studentenaustausch zwischen Timisoara und der ETH Zürich ist wieder belebt. Letzten Sommer bereisten 13 Bauingenieurstudenten der ETH Zürich Rumänien. Begleitet, geführt und versorgt wurden sie dort während einer Woche von den Studierenden der Techni-schen Universität von Timisoara. Diesen Sommer kommen nun die rumänischen Studenten zu uns in die Schweiz. Die Rumänen werden einiges über das Ausbildungssystem an der ETH Zürich, unsere Bautradition und die Lebensweise in der Schweiz kennen lernen. Eine der wichtigsten Erfahrungen ist sicher, dass man erlebt sich im gelernten Wissen international verständigen zu können und dass man weltweit auf Ingenieurverständnis stossen kann. Auch für unsere Sponsoren ergeben sich einige Vorteile aus dem Austausch. Spätestens wenn Rumänien in die EU aufgenommen wird, bieten sich auch für Schweizer Firmen neue Möglichkeiten. Nebst Kontakt zum Baupotential in Rumänien, (das Land verfügt z. B. über keine Autobahnen) können PraktikantInnen gefunden wer-den. Der Rumänienaustausch schafft den Kontakt zu den Bauin-genieurstudenten der höheren Semester in Timisoara, die gegenüber anderen Studenten aus dem Osten den grossen Vorteil besitzen, dass ihre Unterrichtssprache Deutsch ist. Der Rumänienaustausch bietet somit eine ideale Plattform, die es zu nutzen gilt.

Albrecht von Boetticher

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Folgende Firmen und Institutionen haben uns finanziell und materiell unterstützt und den Austausch erst möglich gemacht. Für ihre grosszügigen Spenden danken wir ihnen ganz herz-lich.

AIV

Andreas Steiger & Partner AG

Bächtold AG

Basler & Hofmann AG

Baudirektion Kanton Zürich

CVJM Zentrum Hasliberg

Eberhard Unternehmungen

Electrowatt Infra AG

Erich Degen Stiftung

Ernst Basler & Partner AG

Hunziker, Zarn & Partner AG

Inotec Consulting AG

JMS Johann Müller AG

Kraftwerke Oberhasli

Loch Ness

Losinger Construction SA

Marti Holding AG

Pfadiheim Oerlikon

PricewaterhouseCoopers Ltd

Rüegger Systeme AG

SIA

Solexperts AG

Stahlton AG

VAW

VSETH

Dr. Vollenweider AG

Zschokke Services SA

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T e i l n e h m e r

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Natalie Baraf Thomas Berchtold Albrecht von Boetticher Heiner Brändli Dani Bucher Daniel Häsler Anja Koschni Ursula Mayer Roger Meier François Theis Stefan Trenkle Thomas Weber

[email protected] [email protected] [email protected] heinerbrä[email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected]

Die Organisatoren

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Unsere Gäste aus Rumänien

Remus Ardelean Nicolae Beschiu Ivan Bogdanov Alexandra Bota Dorian Bota Sever Chis Ioan Furdui Anca Gido Borod Laura Adrian Mezin Linda Munteanu Laurentiu Pavelescu Alexandra Peter Stevan Vuinov

[email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected]

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Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich) wurde 1854 von der Schweizerischen Eidgenossenschaft als Poly-

technikum gegründet und 1855 in Zürich er- öffnet. Bis 1969 war die ETH die e i n z i g e B u n d e s -hochschule der Schweiz. Heute ist sie eingebunden in den ETH-Bereich, der die Technischen Hoch- schulen in Zürich und Lausanne sowie vier wei-tere Forschungsanstalten umfasst.

83 Institute und Laboratorien sowie 330 Professuren und rund 840 Lehrbeauftragte pro Semester sind an der ETH Zürich die Träger von Lehre und Forschung. Rund 7500 Personen sind in den Bereichen Verwaltung, Lehre und Forschung angestellt. Die Statistik der ETH Zürich weist derzeit rund 11’700 eingeschriebene Studierende aus. Jährlich erlangen rund 1250 Absolvierende ein ETH-Diplom; etwa 530 schliessen pro Jahr mit einer Dissertation ab.

DIE STANDORTE DER ETH ZÜRICH Die ETH ist aufgeteilt auf zwei Standorte. Der erste und älteste Cam-pus befindet sich im Zentrum der Stadt Zürich. Das imposante Ge-bäude (erbaut von J.W.Semper) mit der Kuppel am Haupteingang markiert die wichtige Präsenz der Naturwissenschaften in der Stadt Zürich. Um das alte Hauptgebäude herum befinden sich weitere Neu-bauten, in denen ein Teil der Departemente untergebracht ist. Der zweite Campus liegt etwas ausserhalb der Stadt auf dem Höng-gerberg. Dort befindet sich auch das Departement der Bauingenieu-

ETH Hauptgebäude

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re. In den letzten Jahren ist der Campus durch den Bau eines neu-en Chemiegebäudes stark gewachsen. Mittlerweile gibt es über 5000 Studierende am Hönggerberg. DAS DEPARTEMENT BAU, UMWELT UND GEOMATIK (D-BAUG) Das Departement Bau, Umwelt und Geomatik (D-BAUG) zeichnet sich verantwortlich für die Lehre auf dem Gebiet der Bau-, Umwelt-, und Geomatikingenieurwissenschaften. Es umfasst 10 Institute: In-stitut für Baustatik und Konstruktion (IBK), Institut für Bauplanung und Baubetrieb (IBB), Institut für Baustoffe, Werkstoffchemie und Korrosion (IBWK), Institut für Geotechnik (IGT), Institut für Hydro-mechanik und Wasserwirtschaft (IHW), Institut für Verkehrs- pla-

nung und Transport- syste-me (IVT), Institut für Geo-däsie und Photogram-metrie (IGP) sowie Institut für Raum und Landschafts- entwicklung (IRL). Zusätz-lich verfügt das Depar- te-ment über eine Versuchs-anstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie

DAS STUDIUM Ab Wintersemester 03/04 wurde am D-BAUG das internationale Ba-chelor Master Studiensystem eingeführt. Die Dauer des Bachelor Studiums beträgt 6 Semester und wird mit dem Diplom 'Bachelor of Science ETH' abgeschlossen. Im ersten Studienjahr werden mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen wie Mathematik, Informatik, Mechanik und Geologie, sowie ingenieurspezifische Grundlagen wie Systems Engineering, Betriebswirtschaftslehre und Geodätische Messtechnik vermittelt. Eine kleine Projektarbeit soll einen ersten Einblick in die prakti-

ETH Hönggerberg

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schen Fragestellungen geben und das selbständige Arbeiten för-dern. Alle Fächer werden nach dem ersten Studienjahr in einer Ba-sisprüfung geprüft. Im zweiten und dritten Studienjahr werden die Kernkompetenzen vertieft und die Grundlagen für die verschiedenen Master- studien-gänge erarbeitet. Dazu gehören Physik, Hydraulik, Hydrologie, Bau-statik, Werkstofflehre und die rechtlichen Grundlagen sowie bauin-genieurspezifische Grundlagen in Konstruktion (Stahlbeton und Stahlbau), Geotechnik, Verkehr, Wasserbau und Bauverfahrens-technik. Das Masterstudium in Bauingenieurwissenschaften an der ETH Zü-rich bietet die Möglichkeit, zwei aus folgenden fünf Vertiefungsrich-tungen zu wählen: Die Vertiefungsrichtung Bauplanung und Baubetrieb umfasst Pla-nungsabläufe und -methoden, Projekt- und Prozessmanagement sowie technisch anspruchsvolle Bauverfahren und Fragen der Un-ternehmensführung. Die Vertiefungsrichtung Geotechnik behandelt die Themen Boden - Bauwerksinteraktion, Umweltgeotechnik, Spezialtiefbau, Untertag- bau in Fels und Lockergestein sowie die notwendigen Techniken der Modellierung und der Baumethodik. Die Konstruktion umfasst Entwurf, Berechnung, Ausführung und Erhaltung von Tragwerken (Hochbauten, Brücken, Türme etc.) aus Beton, Stahl, Holz, Kunststoffen und Glas sowie deren Kombinatio-nen. Der Wasserbau befasst sich mit Wasserkraftanlagen, Talsperren, Hochwasserschutz und Flussbau sowie mit weiteren Fragen im Zu-sammenhang mit der Bewirtschaftung der Ressource Wasser. Die Vertiefungsrichtung Werkstoffe im Bauwesen bietet die Mög-lichkeit, sich mit Entwicklung, Anwendung und Verhalten bekannter und unbekannter Baustoffe wie Beton, Metalle, Holz, Bitumen oder Kunststoffe zu beschäftigen.

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Die Schweiz, la Suisse, la Svizzera, la Svizra Allgemeines

• Fläche: 41‘285 km² • Höchster Punkt: 4634 m (Dufourspitze) • Tiefster Punkt: 193 m (Lago Maggiore) • Einwohnerzahl: 7.4 Millionen • Ausländeranteil: 1.6 Millionen • Hauptstadt: Bern • Etwa 46% der Schweizer sind Katholiken, 40% sind Protestanten • Herkunft des Namens Schweiz ist der Kantonsname Schwyz

(Schweizerdeutsch für Schweiz), der auf die gesamte Eidgenos-senschaft übertragen wurde.

• Das Landeskennzeichen ist "CH" (Confoederatio Helvetica) • Vier Sprachen sind in der Verfassung als Landessprachen veran-

kert: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Nur die ersten drei davon sind aber offizielle Sprachen.

• 24 Kantone und 4 Halbkantone

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Geschichte

1291 Am 1. August (heutiger Nationalfeiertag) schliessen die Waldstätte (Orte) Uri, Schwyz und Unterwalden, der L e -gende nach auf dem Rütli am Vierwaldstättersee, einen E w i g e n Bund.

1315 Leopold I. von Österreich will Habsburgischen Mach tan -spruch in der Innerschweiz durchsetzen. Sein g e p a n z e r t e s Ritterheer gerät jedoch in einen Hinterhalt der E i d g e n o s s e n und wird in der Schlacht bei Morgarten fast vollständig vernichtet.

1648 Die Schweiz erreicht im Westfälischen Frieden die v ö l -kerrechtliche Anerkennung ihrer Souveränität.

1848 Die Schweiz gründet einen parlamentarischen Bundesstaat und gibt sich eine Bundesverfassung.

1939 - Zweiter Weltkrieg. Die Schweiz beruft sich auf ihre 1945 bewaffnete Neutralität und ordnet die allgemeine M o -bilmachung der Armee an (Oberbefehlshaber: General Henri Gui-san). Trotz einer strengen Asylpolitik erhalten über 26'000 Ju-den und weitere Verfolgte Zuflucht in der Schweiz.

1988 Der Bundesrat lehnt den Beitritt der Schweiz zur E u -ropäischen Gemeinschaft (EG) ab.

1992 In einer Volksabstimmung wird der Beitritt der Schweiz zum EWR (Europäischer Wirtschaftsraum) abgelehnt.

2000 Abschluss der bilateralen Verträge mit der Europäischen Union (EU).

2002 Die Schweiz tritt den Vereinten Nationen (UNO) bei. (eines der letzten beigetretenen Länder, aber das erste, das den Beitritt durch eine Volksabstimmung entschieden hat).

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Politik Das politische System der Schweiz beruht auf zwei Eckpfeilern: der direkten Demokratie, in der das Volk über Initiativen und Refe-renden direkten Einfluss auf die Regierungstätigkeit nehmen kann und dem ausgeprägten Föderalismus. LEGISLATIVE Die Bundesversammlung (Parlament) besteht aus zwei Kammern, dem Nationalrat (Volksvertretung) und dem Ständerat (Kantonsvertretung) und tagt in Bern. National- und Ständerat tagen in der Regel getrennt. Alle Bundes-beschlüsse (Gesetze, Verordnungen) werden in beiden Kammern behandelt und müssen von beiden Kammern angenommen werden. Das Schweizer Parlament ist ein Milizparlament - alle National- und Ständeräte haben neben ihrem Mandat noch einen Beruf. EXEKUTIVE Der Bundesrat ist die Schweizer Bundesregierung. Er besteht aus sieben Mitgliedern, die den einzelnen sieben Departementen der Bundesverwaltung vorstehen. Der Bundesrat wird vom Parlament gewählt. Die Schweiz ist bekannt für ihre politische Stabilität. Seit 1850 wur-den erst zwei Bundesräte abgewählt! Seit 40 Jahren bilden die vier wählerstärksten Parteien gemeinsam die Regierung. Die Schweiz kennt kein Regierungs-Oppositionssystem wie die USA oder Deutschland. JUDIKATIVE Die Judikative besteht aus dem Schweizerischen Bundesgericht sowie dem Eidgenössischen Versicherungsgericht. Die Wahl der Richter erfolgt durch das Parlament.

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Wirtschaft Dienstleistungen: Versicherungen, Tourismus und Banken Industrie: Chemie, Pharmazeutik, Maschinenbau, Uhrenindustrie Landwirtschaft: Die Schweiz ist zwar bekannt für ihren Käse und hat oft noch den Ruf eines Bauernlandes, aber tatsächlich arbeiten weniger als fünf Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft. Trotzdem wird dieser Wirtschaftszweig vom Bund mit beträchtlichen Mitteln unterstützt. In den Voralpen, Alpen und im Jura dominiert Viehzucht und Milch-wirtschaft, im Mittelland Getreide-, Kartoffel- und Rübenanbau, in der Ostschweiz und im Wallis Obst. Exportiert wird in erster Linie Hartkäse (Emmentaler, Gruyère und Sbrinz). Die Schweiz ist auch ein Weinland: nur in Uri und Appenzell Innerrhoden gibt es keinen Weinanbau, aber ansonsten hat jeder Kanton Reben. Wichtige Firmen der Schweiz sind: UBS, Crédit Suisse (Banken), Novartis, Roche (Pharmaindustrie), Néstle (Lebensmittel), Swatch, Tissot (Uhren), Holcim, Sika (Bauwesen). Geologie Die geologische Struktur der Schweiz ist im wesentlichen das Er-gebnis einer Plattenkollision Afrikas und Europas. Geologisch wird die Schweiz in fünf Hauptregionen eingeteilt: Die Alpen bestehen im Kern aus Granit, der Jura ist ein junges Faltengebirge aus Kalk-stein. Zwischen Jura und den Alpen liegt das teils flache, teils hü-gelige Mittelland. Dazu kommen noch die Poebene bei Chiasso sowie die Oberrheinische Tiefebene bei Basel, welche zum gröss-ten Teil ausserhalb der Schweiz liegen.

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Zürich: Das Weltdorf der Geistesgrössen Für den Schriftsteller Thomas Mann war Zürich zugleich „kosmopolitisch und heimatlich, sowohl ein heiterer Luftkurort als auch mit weltweitem Horizont ausgestattet“. Sein Kollege Max Frisch pflichtete dem bei und bezeichnete Zürich als „das Kleine und das Grosse - mein Städtchen“. Tatsächlich ist Zürich nach der Einwohnerzahl (ca. 370’000) alles andere als eine Weltstadt. Wirt-schaftlich und kulturell gesehen kann Zürich aber mit Städten wie Lissabon, Barcelona, Mailand, München, Wien oder Prag sehr wohl mithalten. Neben den oben genannten Thomas Mann und Max Frisch fühlten sich in Zürich Geistesgrössen wie Gottfried Keller, Elias Canetti, Bertolt Brecht, Else Lasker-Schüler, James Joyce, Albert Einstein, C. G. Jung oder Lenin wohl. Das Schauspielhaus, die Oper und die Tonhalle mit ihrem überra-genden Orchester und der fantastischen Akustik gehören zur Welt-spitze. Kleintheater, grossartige Museen und ein bis weit über die Schweiz hinaus einzigartiges Nightlife - Angebot mit diversen Clubs, Bars und Restaurants runden das reichhaltige Kulturangebot ab. Das Stadtzentrum präsentiert sich weitgehend als Fussgängerzone und lädt zum Bummeln ein. Die berühmte Bahnhofstrasse gilt als eine der schönsten Einkaufspassagen der Welt. Normalsterbliche flanieren lieber an der Seepromenade und in den Altstadtvierteln beiderseits der Limmat. Einen wunderbaren Gesamtüberblick gewinnen Spaziergänger vom Lindenhof, dem höchsten Punkt der Altstadt. Hier gründeten die Rö-mer im Jahre 15 vor Christus die Zollstation und das spätere Kastell Turicum. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick über die ur-sprüngliche Flussstadt, den See bis zum Glarner Alpenkranz, den überbauten Zürichberg und nördlich bis zum Hönggerberg. Oder aber man schaut einfach nur auf die markanten Türme der drei Kirchen, welche die Stadtsilhouette prägen: das Grossmünster, das Fraumünster und St. Peter.

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GROSSMÜNSTER

Nach der Legende entdeckte Karl der Grosse die Gräber der Stadtheiligen und liess eine erste Kirche als Chorherrenstift errichten. Beginn des heutigen Baus war um 1100. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde das Grossmünster zum Ausgangspunkt der deutsch- schweizerischen Reformation unter Huld-rych Zwingli und Heinrich Bullinger. Die Reformatoren räumten aber sämtliche glanzvolle Pracht aus dem Innenraum. Sehenswert ist die ro- manische Krypta, die romanischen Kapitelle in der Kirche und im Kreuzgang und die Chorfenster von A. Giacometti (1932).

FRAUMÜNSTER Die Kirche mit Frauenkloster wurde 853 von König Ludwig dem Deutschen gestiftet und von Frauen des süddeutschen Hochadels bewohnt. Sie genoss die Gunst von Königen und hatte das Münz-recht von Zürich bis ins 13. Jh. Nach der Reformation kamen Kirche und Kloster in den Besitz der Stadt. Bedeutende Bauteile sind der romanische Chor und das hochgewölbte Querschiff. Das Langhaus wurde 1911 letztmals umgebaut, nachdem schon im 18. Jh. der Nordturm erhöht und der Südturm abgetragen worden war. Bedeu-tendster Schmuck neben der grössten Orgel im Kanton mit 5793 Pfeifen sind die Farbfenster, welche vom berühmten russischen Ma-ler Marc Chagall stammen. ST. PETER

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Das Grossmünster von Aussen

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St. Peter ist die älteste Pfarrkirche Zü-richs. Sie steht in der Nähe des ehema-ligen Kastells Lindenhof und reicht in ihren Anfängen in die Zeit vor 800 v. Christus zurück. Die erste Erwähnung stammt aus dem Jahre 857, als König Ludwig der Deut-sche sie zweien seiner Töchter, von denen eine die erste Äbtissin im Frau-münster wurde, schenkte . Der erste Bürgermeister Rudolf Brun erwarb 1345 die Kirche mit allen Pflichten und Rechten (Kirchensatz). Das heutige Grab und Denkmal liegt an der Aussen-mauer des Turms. Der Turm wurde im spätromanisch-gotischen Stil, der Chor anfangs des 13. Jh. und das Schiff im baro-cken Stil (1705/06) gebaut. Das Zifferblatt ist mit 8.7 m Durchmes-ser das grösste in Europa. KUNSTHAUS Neben mittelalterlichen Skulpturen und Tafelbildern finden sich vor-zügliche Gemälde des niederländischen und italienischen Barock und Höhepunkte der Schweizer Malerei des 19. und 20. Jahrhun-derts. Zu den internationalen Schwerpunkten gehören die grösste Munch-Sammlung ausserhalb Norwegens, Bilder von Picasso, die Expressionisten Kokoschka, Beckmann und Corinth, eine bedeuten-de Werkgruppe von Claude Monet, darunter zwei Seerosenbilder, sowie der Chagall-Saal. Jüngere Tendenzen werden von Rothko, Merz, Twombly, Beuys, Bacon und Baselitz repräsentiert.

Zifferblatt von St. Peter

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Alpenregion Meiringen Meiringen ist eine Gemeinde im Haslital und hat etwa 4‘800 Ein-wohner. Der Ort ist ein idealer Ausgangspunkt für viele Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten in den Alpen. ROSENLAUITAL Das Rosenlaui ist ein maler-isches, alpines Tal. Am Talein- gang befinden sich die spek- takulären Reichenbachfälle, wo die bekannte Kriminalroman- figur Sherlock Holmes den Tod fand. Im Rosenlaui kann man vorzüg-lich wandern oder biken. Es gibt eine Vielzahl von ausgeschilderten Routen und Wegen, die teilweise bis hinauf zum Rosenlauigletscher führen. Glücklicherwei-se ist das Tal noch nicht vom Massentourismus betroffen.

AARESCHLUCHT Die Aareschlucht ist ein imposantes Naturdenk-mal. Sie entstand vor Millionen von Jahren im Anschluss an die Eiszeiten, als sich riesige Mas-sen Schmelzwasser ihren Weg in die grossen Seen und Flüsse suchten. Die Aareschlucht ist nur zu Fuss erkundbar und kann teilweise auch am Abend besichtigt werden. BALLENBERG

V o r w o r t

Blick auf den Rosenlauigletscher

Aareschlucht

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V o r -R u n d r e i s e

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Auf dem Ballenberg befindet sich ein bekanntes Freilicht- museum, welches das Leben der Schweizer während den le tz ten Jahrhunder ten an- schaulich darstellt. Zu diesem Zweck baute man 90 typische Häuser aus den verschiedenen Regionen der Schweiz nach. Teilweise wurden sogar Häu-ser abgerissen und wieder im Original erstellt. Vor allem für die Be-wohner der Städte ist es wie eine Zeitreise, da die dargestellte Le-bens– und Arbeitsweise für sie meist sehr fremd ist. BRIENZER– UND THUNERSEE

Von Meiringen ist es nicht weit bis an den Brienzer– oder Thunersee, wo man sich inmitten der spek- ta-kulären Alpenwelt vorzüglich aus- ruhen und erholen kann. Selbst- verständlich liegt im Sommer auch ein Sprung ins kühle Wasser drin. Polarerprobte Wasserratten ziehen den beiden grossen Seen jedoch ein Bad in einem der vielen glas-

klaren idyllischen (aber auch im Hochsommer sehr kalten) Berg-seen vor.

Brienz inmitten der Alpen

Bauerhäuser aus der Schweiz

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Hasliberg: Ein Bergdorf im Wandel der Zeit Die älteste urkundliche Erwähnung aus dem Jahre 1255 berichtet von Streitigkeiten über Weiderechte zwischen der „Pauersam am Berg“ und den Bewohnern des Talbodens. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren die Haslibergdörfer verträumte Siedlungen, nur durch Fuss- und Saumwege verbunden. Die Gütertransporte waren äusserst mühselig mit Tragräf und Schulterlast zu bewältigen. Das Leben war karg, Missernten und Hungersnöte bewogen viele auszu-wandern und in einer neuen Welt, vorwiegend Amerika, ihr Glück zu

suchen. Nachdem 1888 die Brünigbahn er- öffnet wurde, k a m e s 1 8 9 0 z u m „Bahnanschluss“ für den H a s l i b e r g , i n d e m d a s S t r ä s s c h e n H o h f l u h -Meiringen fertiggebaut wur-de. Nun war der Hasliberg mit Fuhrwek erreichbar.

Am Hasliberg wurde vorwiegend Landwirtschaft mit Ziegen, Rind-vieh und etwas Pferdezucht betrieben. Die Leute waren Selbstver-sorger, nur das Nötigste wurde beim Kirchgang im Tal geholt. Um 1400 wurde an der Erzegg und am Hochsträss Eisenerz gewonnen. Die Spuren der damaligen Erzförderungen – das Erz wurde im Tag-bau geschürft- kann man noch deutlich feststellen. Um 1854 wurde die, für einige Jahrzehnte blühende, Seidenweberei von der Ge-meindebehörde eingeführt. Diese Heimarbeit brachte einigen Ver-dienst in die Gemeinde und half die damals noch weit verbreitete Armut ein wenig zu lindern. 1895 wurden am Hasliberg 126 Web-stühle gezählt. Kurz nach der Jahrhundertwende setzte dann die erste Entwicklung im 20. Jahrhundert explosionsartig ein.

Traditionelle Alpwirtschaft

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Die Hasliberger erkannten die Zeichen der Zeit und wurden ent-sprechend aktiv. Bis 1912 wurden nicht weniger als 600 Hotelbetten bereitgestellt. Dies gab Beschäftigung für alle Branchen. Es wurden Wasserversorgungen gebaut und Stromturbinen angeschlossen. Der erste Weltkrieg verursachte dieser Hochblüte jedoch einen schweren Schlag, ebenso die allgemeine Wirtschaftsdepression der dreissiger Jahre. Nach dem zweiten Krieg begann die Zeit der Fe-rienhausbauten. Das Gewerbe begann erneut zu blühen. Da die Gemeinde damals noch kein Baureglement und keine Zo-nenpläne hatte, wurden die Chalets dort gebaut, wo der Grundbesit-zer sein Land verkaufte. Die Anzahl Ferienwohnungen sind seither massiv angestiegen. Die Zahl der Hotelbetten jedoch ist etwa gleich geblieben. Die heutige Marktsituation macht es unmöglich, ohne die Unterstüt-zung von öffentlicher Seite die Landwirtschaftsbetriebe am Leben zu erhalten, obwohl die Betriebe über zweckmässige, der Grösse angepasste Infra-strukturen und Maschinen verfügen. Das Ziel der Bauern ist nach wie vor die nachhaltige Nutzung und Pflege der Landschaft, dem unumstritten wert- vollsten Kapital. Viele Landwirte fin-den ihren Zusatzverdienst bei den Bergbahnen und in den Gewerbebetrieben.

Moderne Freizeitaktivitäten

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Besuch im Grimselkraftwerk Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) ist ein ziemlich kompliziertes Gebilde von 9 Kraftwerken, 7 Stauseen, einem natürlichen See, rund 130 km Stollen, Transformations- und Schaltstationen und tau-senden Kilometern Strom- und Signalkabeln. Räterichsboden ist der unterste Stausee im Aaretal. Er fasst ein Volumen von rund 25 Mio. m3 und liegt auf etwa 1767 m.ü.M. Das Wasser aus dem Räterichsbodensee wird in den Kraftwerken Handeck 2 und Handeck 3 genutzt. Das Kraftwerk Grimsel 2, das von 1973 bis 1980 gebaut wur-de, ist das modernste Kraftwerk der KWO. Die vier Maschinengrup-pen mit je einem Pumpenrad und einem Turbinenrad an der glei-chen Welle nutzen das Gefälle zwischen Oberaarsee und Grimsel-see, resp. pumpen Wasser vom Grimselsee in den Oberaarsee. Mit dem Umwälzwerk Grimsel 2 pumpt man mit überschüssiger Kraft-werkskapazität aus dem Netz Wasser in einen höher gelegenen See, und nutzt dieses Wasser zu einem späteren Zeitpunkt wieder zur Energieproduktion. Technische Daten von Grimsel 2:

Rächterichsboden

4 Francisturbinen 4 Pumpen (Francisräder)

Leistung 344 MW 363 MW

Durchfluss 93 m3/s 80 m3/s

Fallhöhe 400 m 400 m

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Bern: Die Bundeshauptstadt Bern ist die Hauptstadt der Schweiz und hat knapp 130‘000 Einwoh-ner. Mit seinen altehrwürdigen Sandsteingebäuden, historischen Türmen und den 11 einzigartigen Brunnen gehört die Zähringerstadt Bern zu den grossartigsten Zeugen mittelalterlichen Städtebaus in

Europa. Das Stadtbild ist seit Jahrhun- derten praktisch un-verändert. Dank 6 km Arkaden besitzt Bern eine der längsten ge-deckten Einkaufsprome- naden Europas. Unter den Arkaden, auf den Plätzen und in den Gassen laden Duzende von Gastlokalen zum Ver- weilen ein und jeweils Dienstag- und

Samstagmorgen finden hier farbenfrohe Märkte mit frischem Gemü-se, Blumen und Fleisch statt. Berns grüne Ader heisst Aare und lädt im Sommer zum baden. Sie schlängelt sich eng um die Altstadt und bietet viele Erholungsräu-me. Bereits wenige Gehminuten vom Bahnhof spaziert man am Ufer unter Bäumen und sieht sich umgeben von der Natur. Bern ist nicht nur Welterbe sondern auch modernen Strömungen der Architektur und des De-signs gegenüber aufgeschlos- sen. Das Kunstmuseum be- herbergt die weltgrösste Sam- mlung des Malers Paul Klee. Einstein entwickelte in Bern seine spezielle Relativitäts- theorie und Tobler die welt- bekannte Toblerone Schoko- lade.

Die Altstadt mit ihren Arkaden

Bundeshaus

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Wasserbau in der Schweiz Die Geschichte der schweizerischen Wasserkraftnutzung kann grob in vier Phasen aufgeteilt werden: • Pionierzeit bis ca. 1910 • Aufschwung von 1911 bis 1945 • Blütezeit von 1946 bis 1970 • Konsolidierung von 1971 bis heute STAUANLAGEN Der Hauptnutzungszweck von Schweizer Stauanlagen kann in der Energieerzeugung, Wasserversorgung, Bewässerung, Fischzucht, künstlichen Beschneiung, Bildung einer Löschwasserreserve oder Seeregulierung bestehen. Daneben gibt es noch die Nutzung zur Schifffahrt und für Freizeitaktivitäten. In der Schweiz beträgt die heutige Energieproduktion aus Wasser-kraft in einem Durchschnittsjahr rund 35'000 GWh. Das entspricht rund 65% des Schweizer Stromverbrauchs. An dieser Stromproduk-tion sind etwa 1200 Zentralen beteiligt, von denen rund 700 an kleinen Flüssen mit nur klei-nen Staustufen als Klein- und Kle instkraf twerke betr ieben werden. Diese erreichen ihre Staustufe mit Hilfe eines Weh-res. Grössere Staustufen wer-den mit Hilfe von Stau- mauern erreicht. In der Schweiz sind einige der weltgrössten Stauanlagen zu finden. 23 Betonmauern sind höher als 100 m, 4 davon sogar höher als 200 m. Unter den Bauwerken sind zu erwähnen: Die Gewichtsmauer von Grande Di-

Wehr (Ennenda)

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xence (H=285 m), die Bogenmauer von Mau-voisin (H=250 m), die Mauer von Contra (H=220 m) (siehe Abb. 2) und die Bogen-mauer von Luzzone (H=225 m). Der grösste Teil der Schweizer Talsperren sind zwischen 30 und 50 Jahre alt.

HOCHWASSERSCHUTZ UND FLUSSBAU Lange Zeit wurden für den Hochwasserschutz „harte Verbauungen“, z.B. Flussbegradigungen mittels Kanalisierung, durchgeführt. Eine der umfangreichsten Fluss-Begradigungen der Schweiz gab es vor rund 200 Jahren, als Hans Konrad Escher den Escher- und den Linthkanal schuf. Ziel dieses Baus war die Ausnutzung des Reten-tionsvolumens des Walensees, in den das Wasser der Linth seit dem Bau umgeleitet wird. Als weitere grosse Flusskorrek-tionen seien hier noch die Kan-der, der Alpenrhein und die Rhone erwähnt. Daneben gibt es in der Schweiz noch eine Vielzahl von Begradigungen an kleineren Flüssen. Kleinere flussbauliche Bau- werke, die auch zu den „harten Massnahmen“ zählen, sind Ufer-

Contra

Linthkorrektion

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befestigungen mittels Mauern, Blockwürfen oder Buhnen. Nach heutigem Wissensstand werden im Hochwasserschutz die weichen Verbauungen, bzw. ingenieurb io logische Mass- nahmen, bevorzugt. Dazu gehö-ren z.B. Ufersicherungen mit Hilfe von Faschienen (zu Bün-deln gefasste Weidenzweige), Krainerwände und Rauhbäume (am Ufer in die Strömung gelegte Bäume). Viele Verbauungen aus früheren Zeiten werden heute rückgebaut und der Fluss renaturiert, bzw. revitalisiert. Dazu gehört auch, dass dem Fluss genügend Platz gelassen wird und er wieder eine eigene Dynamik entwickeln kann.

Krainerwand

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Allgemeine Informationen WICHTIGE ADRESSEN Unterkunft in Zürich: Pfadiheim Oerlikon Andreasstrasse 75 8050 Zürich Unterkunft Meiringen: CVJM Zentrum Hasliberg 6083 Hasliberg-Hohfluh Tel.: 033/972 10 50 Mail: [email protected] Rumänische Botschaft: Rumänische Botschaft Kirchenfeldstrasse 78 3005 Bern Tel.: 031/ 352 35 21 WICHTIGE TELEFONNUMMERN Heiner Brändli : 079 / 378 63 21 Polizei : 117 Rega : 1414

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I n f o r m a t i o n

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Damit in der Schweiz niemand verloren geht… In der deutschen Schweiz sprechen die Menschen im Dialekt mit-einander. Es gibt dabei unzählige Formen, die teils sehr unter-schiedlich und auch schwer verständlich sind. Unten sind mehr oder weniger allgemeingültige Ausdrücke aufgeführt, die Berner, Basler, Zürcher oder Aargauer verstehen. e Bimbe ha einen Suff haben Hänger Faulpelz baff überrascht, Hobel Töffli, Moped unerwartet Habasch Unsinn, törichter Batzä Münze Mensch Beiz Restaurant Hudigääggeler Volksmusikstück Bölä Ball käfälä Kaffee trinken Bünzli kleinmütiger huere sehr, besonders Mensch, krass, voll krass extrem Kleinbürger, Lungebrötli Zigarette brötle grillieren mugge stehlen, klauen bügle arbeiten Munzi Kuss bündig gut, positiv priv primitiv chäärä, chiflä streiten, schlote viel rauchen aushandeln schnuerstraks direkt, ohne chodärä ausspucken langes Besinnen, chröse schlafen geradewegs chrüple streng arbeiten Sibäsiech Alleskönner, dalidali sich beeilen, Angeber schnell-schnell Besserwisser däne, voll däne high, verrückt Schöggeler Lebemann de Fisch mache abhauen, schräg seltsam, verrückt verduften Siech 1) Typ 2) Suff eh scho klaro, sowieso Siffer Kiffer, Penner Fägnäscht sich nervös Schugger Polizist bewegende, Tschumpel Dummkopf, Idiot ruhelose Person tschumplä trotten, wandern Fätzä beleibte Person tschuutä Fussball spielen fitze schlagen, zisch di hau ab ohrfeigen

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