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1 .!. ,. TECHNOLOGIEN DER PROJEKTIERUNG KONSTRUKTION BETONBAU RICHTLINIE ZUR PROJEKTIERUNG DER STABILISIERUNG MEHRGESCHOSSIGER GEBÄUDE DER SKBS 75 KATALOG I B I 7914 I RKP I VEB BETONLEICHTBAUKOMBINAT

BETONBAU · 2014. 1. 23. · Auflage, Verlag von W. Ernst und Sohn 1972 /17/ Leonhardt,F. Vorlesungen über Massivbau 11. Teil: Sonderfälle der Bemessung im Stahlbetonbau, zweite

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  • 1.!. ,.

    TECHNOLOGIEN DER PROJEKTIERUNG

    KONSTRUKTION

    BETONBAU

    RICHTLINIE ZUR PROJEKTIERUNG DER STABILISIERUNG

    MEHRGESCHOSSIGER GEBÄUDE DER SKBS 75

    KATALOG I B I 7914 I RKP I

    VEB BETONLEICHTBAUKOMBINAT

  • SCHAUBILD

    KATALOG I B 17914/ RKP I

    stabilisierungselemente

    Horizontal-I Vertikalscheiben

  • KATALOG IBI7914\RKP

    VORWORT

    Im vorliegenden Katalog "Richtlinie zur Projektierung der Stabilisierung mehr-

    geschossiger Gebäude der SKBS 75" sind die Grundlagen und Richtlinien für den

    Entwurf und die Berechnung der Aussteifungskonstrul(tion der Stahlbetonsl~elett

    bauserie 75 enthalten.

    Zur Ausbildung der Geschoß- und Dachdecken als Horizontalscheibe werden die konstruktiven Maßnahmen, speziell die Bewehrungsführungen in den für die SCheibenbewehrung vorgesehenen monolithischen Deckenbereichen, beschrieben und dargestellt. Hierzu werden Bemessungsanleitungen gegeben.

    Für die Vertikalscheiben aus Fertigteilen werden die spezifischen Einsatz-bedingungen dargelegt, die sich aus ihrer geometrischen Durchdringung mit den Geschbßdecken ergeben. Weiterhin sind für die Vertikalscheiben Bemessungs-richtlinien und Bemessungshilfen in Form von Schnittkraftdiagrammen enthalten. Die konstruktive Ausbildung der Vertikalscheiben ist im BWT - Katalog "Vertikalscheiben" B 7918 PWT erfaßt.

    Ein Rechenbeispiel wird zu einem späteren Zeitpunkt bearbeitet und dann Bestandteil des Kataloges.

    Der Katalog gilt in Verbindung mit den BWT - Katalogen

    - "Geschoßdecken" B 7917 PWT

    - "Vertikalscheiben" B 7918 PWT

  • KATALOG [81 7914J RKP]

    BESTÄTIGUNGSBLATT

    Vorliegender Katalog

    Richtlinie zur Projektierung der Stabilisierung

    l-lehrgeschossiger Gebäude der SKns '75

    'ofird bestätigt.

    Dieser Katalog ist vom 1. 1. 1982 b.lS auf \Hderruf gültig.

    KAT ALOGISIJ!:RUNGSVERANTliORTLICHER:

    BEARBEITUNGSLEITUNG:

    BEARBEITER:

    BILANZORGAN:

    KATALOGPRÜFUNG:

    HERAUSGEBER:

    DRUCKLEGUNG UND VERTRIEB:

    DRUCKGENEHl-IIGUNG:

    Dresden, den 4"'f1.flif.JlJ.u,~#/1/ Eis e:'7-' 7JV,j Generaldirektor

    YED Betonleichtbaukombinat

    8020 D res den , Selllpers"traße 2

    Institut für Stahlbeton

    l3ereich Projektierung

    8020 D res den , Semperstraßc 2

    Baualtademie der DDR

    Institut 1'ür Industricoau

    1125 TI e r 1 in, Plauener Straße 16

    YEn Betonleichtbaukollluinat

    8020 D res den , Somperstraße 2

    Hinisteriwll für Bau'ofeson

    Staatliche Bauaufsioht

    Abte i lung Kraft'oferks bau

    Prüfgruppe Dresden

    8060 D res den, Straße der Einheit 1

    Im Auftrage des ~linisteriwlIs für Bauwesen

    Bauakademie der DDR

    Institut für Projelctierung und Standardisierung

    OrganisationszentrwlI für das KatalOgloferk naU'ofesen

    1125 n e r 1 in, Plauener Straße 16

    Bauakademie der DDR

    1020 B e r 1 in, Wallstraße 27

    Ag 513/ 368 /82

  • KATALOG I B 179141 RKP I

    SCHUTZGÜTE UND

    SCHUTZRECHTLICHE HINWEISE

    1. Schutzgütehinweise

    Der Nachweis derSchutzgUte über die Erfüllung des Gesundheits-, Arbeits- und Brandschutzes entsprechend der ASVO (GBI I, Nr. 36 v. 14.12.1977, Seite 405) und der Broschüre "ASVO und weitere Bestimmungen über den Gesundheits- und Arbeitsschutz", Staatsverlag der DDR, Berlin 1978, ist vom Projektanten im Zusammenhang mit der Gesamtlösung der Gebäudekonzeption zu erbringen. Dabei sind für die Vorfertigungs-, Bau- und Montagearbeiten die zutreffenden ASAO in den einzelnen Verantwortungsbereichen zu beachten. Für den Bauwerksteil-komplex "Stabilisierung" werden nachfolgende Hinweise gegeben:

    1.1. Standsicherheit

    Für den Nachweis der Schnittkräfte, die konstruktive Durchbildung der Horizon-tal- und Vertikalscheiben sowie die. Anordnung der Hauptbewehrungen sind die Festlegungen gemäß Blatt 1.3 und 1.4 vorliegenden Kataloges verbindlich.

    Angaben über die Belastungen und BezUge zum Gesamtsystem sind Bestandteil des Blattes 1.2

    1.2. Bautechnologie

    Der SchutzgUtenachweis für die Bauausführung ist nach der "Einheitlichen Techno-logie Baumontage" des BMK Kohle und Energie zu führen. Spezielle Hinweise zur Bauausführung siehe Blatt 1.5 des vorliegenden Kataloges.

    1.3. Prüfung durch die Staatliche Bauaufsicht

    Mit dem PrUfbescheid Nr. 135/81/032 vom 5.5.81 erfolgte die Zustimmung zur mehrfachen Anwendung des vorliegenden Kataloges.

    2. Schutzrechtliche Hinweise

    Das Konstruktionsprinzip der Deckenausbildung sieht Deckenplatten mit Ausklin-kungen für die Ano~dnung der Ringanker- und Scheibenanschlußbewehrung vor, welche als Wirtschafts patent schutzrechtlich gesichert sind.

    "Tragende Decke aus vorgefertigten, montagefähigen Stahlbeton- oder Spann-betonfertigteilen" WP 130 366 Kl.04 b, 5/02 Anmeldetag: 23.12.1976 Ausgabetag: 22.03.1978

  • Internationaler Klassilikator

    1

    1.1

    1.2

    1.3

    Katalogart Kataloggruppe

    Katalog

    1 - 3

    4 - 6

    1 - 2

    2 - 3

    3 - 4

    4 - 5

    6

    1

    2 - 4

    5 - 8

    1

    1 - 4

    5

    6 - 12 13 - 20

    20 - 21

    1 - 5

    5 - 14

    Konstruktion Betonbau

    Katalogkurz -bezeIchnung B 7914 RKP

    Richtlinie Stabilisierung SKBS 75 ELN-Nummer

    Bearbeitungssland 12/79 Blatt 1

    I n h alt s ver z e ich n i s

    Schaubild

    Vorwort

    Bestätigungsblatt

    Schutzgüte und schutzrechtliche Hinweise

    Inhaltsverzeichnis Literatur- und Vorschriftenverzeichnis

    E n t w u r f der Aus s t e i fun 9 s -k 0 n s t r u k t ion

    Allgemeines Horizontalscheiben Vertikalscheiben Bedingungen aus der Stützengründung Vertikalscheibenanordnungen

    Seite 1

    G e sam t s y s t e m

    Gesamtsystem Lastannahmen

    und Las t a n nah m e n

    - Horizontale Lasten - Vertikale Lasten

    B e r e c h nun gun d K 0 n s t r u k t ion der H 0 r i z 0 n tal s c h e i b e Schnittkräfte - Hauptlasten - Zusatzlasten

    Bemessung

    - Spannungsermittlung - Bewehrung der Deckenscheibe - Anschlüsse der Horizontalscheiben an die

    Vertikalscheiben - Besonderheiten der Dachscheibe und ihrer Anschlüsse an

    die Vertikalscheiben

    B e m e s s u n 9 der

    Schnittkraftermittlung Bemessung

    Ver t i k als c h e i ben

  • !U:!ll §.!lli

    14 - 15

    15 - 17

    Anlage 0

    1.5

    1

    1 2

    2

    2

    1

    2.1

    1

    2

    2.2

    1 2

    3 4

    5

    6

    7

    8

    9 - 10

    11

    12 - 13

    14

    15 - 17-

    18

    Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Bearbeitung~stand 12/79 Blatt 1 Seite 2

    Nachweis der zulässigen horizontalen Auslenkung einer Vertikalscheibe Differenzen aus vertikalen Verformungen von Stütze und zugeordneter Vertikalscheibe

    15 Bemessungskurven

    Pro j e k t a n gab e n

    Horizontalscheibe

    zur Bau aus f ü h run 9

    - Betongüten, Stahlgüten, Montagebedingungen - Stahlverbindungen - Toleranzen, Korrosion, Vertikalscheibe

    o ars tell u ng s b 1 ä t t e r

    Vorbemerkungen

    E n t w u r f s übe r s ich t e n

    Geschoßgrundriß in Achslage - Bewehrungsführung Geschoßgrundriß in Randlage - Bewehrungsführung

    K 0 n s t r u k t ion s 1 Ö s u n gen z u den E n t w u r f s übe r s ich t e n

    Eckfeld; Randseite Achslage (600) - Außenseite Achslage Eckfeld; Randseite Randlage - Äußenseite Randlage Positive Ecke; Randseite Achslage (1800) - Außenseite Achslage Negative Ecke; Randseite Achslage (600) - Außenseite Achslage Negative Ecke; Randseite Achslage (1800) - Außenseite Achslage Negative Ecke; Stützenstellung 3; Randseite Randlage - Außenseite Randlage Wandscheibenbereich: Scheibe parallel zu DP-Längsseiten; innen - außen mit Achslage Wandscheibenbereich; Scheibe parallel zu DP-Längsseiten; innen - außen mit Randlage Wandscheibenbereich: Scheibe parallel zu DP-Stirnseiten; innen - innen Wandscheibenbereich: Scheibe parallel zu DP-Stirnseiten; innen - außen mit Randlage Treppenhaus im Außenfeld; Scheiben parallel zu DP-Längs-seiten; innen 600 von System-Linie - außen mit Achslage, Scheibe bündig Treppenhaus im Außenfeld; Scheiben parallel zu DP-Längs-seiten; innen 600 von System~Linie - außen mit Randlage, Scheibe bündig

  • 19 - 21

    22

    23

    2.3

    1 4

    5 7

    2.4

    1

    2

    3

    4

    2.5 1

    Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1 Seite 3

    Treppenhaus im Randfeld; Scheiben parallel zu DP-Stirn-seiten; innen 600 von System-Linie - außen mit Achslage, Scheibe bündig Treppenhaus im Randfeld; Scheiben parallel zu DP-Stirnsei-ten; innen 600 von System-Linie - außen mit Randlage, Scheibe bündig Schema der Höhenlagen der Horizontalscheibenbewehrung

    D ach s c h e i ben aus b i 1 dun 9 i m T r e p p e n hau s b e r e ich

    Treppenhaus mit kraftschlüssigem Dachscheibenanschluß Treppenhaus ohne Dachscheibenanschluß

    Z w e i r i e gel s y s t e m

    Randfeld; Randseite Achslage (600), Achslage (1800) Anschluß Stützenkopf Anschluß Zwischenknoten Horizontaler Anschluß Einriegel-/Zweiriegelsystem

    S c h w eiß s t ö ß e

  • Katalogkurzbezaichnung B 7914 RKP Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1 Seite 4

    Literatur- und Vorschriftenverzeichnis

    Kataloge

    Methodik zur system- und edv-gerechten Gestaltung des Katalogwerkes des Bauwesens, Katalogisierung von Bauwerksteilen des Industriebaues, März 1976, BA der DDR, Institut für Projektierung und Standardisierung

    Projektierungskatalog Stützen SKBS 75 B 7915 PWT

    Projektierungskatalog Geschoßdecken SKBS 75 B 7917 PWT

    Projektierungskatalog Vertikalscheiben SKBS 75 B 7918 PWT

    Projektierungskatalog Treppen SKBS 75 B 7919 PWT

    Projektierungskatalog TSR - PK 67 - 25 Mehrgeschossige Stahlbetonskelettbauten in Montagebauweise, Verkehrslast = 1500 kp/m2

    Projektierungskatalog Stahlbetonskelett-Montagebauweise Berlin, modularkoordiniert, 1972

    Fachliteratur

    /1/ Stiller "Verteilung der Horizontalkräfte auf die aussteifenden Sche1bensysteme von Hochhäusern" Beton- und Stahlbetonbau H 2/65

    /2/ Beck,H. und Schäfer,H. "Oie Berechnung von Hochhäusern durch Zusammenfassung aller aussteifenden Bauteile zu einem Balken" Der Bauingenieur H 3/69

    /3/ Paschen,H. "Das Bauen mit Beton-, Stahlbeton- und Spannbetonfertigbauteilen" Betonkalender 1975/II/C

    /4/ König,G. "Hochhäuser aus Stahlbeton" Betonkalender 1975/11/0

    /5/ Kuntze,G.; Zielenkiewitz,G.; Nase,H. "Zur Ber~chnung von Vertikalscheiben in Skelettbausystemen" Ing.-Hochschule Wismar Wissenschaftliche Beiträge, Berechnung und Konstruktion im Ing~'ieurbau Heft 3/1978

    /6/ Schwing,H. "Scheiben aus Fertigteilen" Mitteilungen aus dem Institut für Massivbau der TH Darmstadt H 19: Zur Bemessung von Stahlbetonbauteilen

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Bearbeitungsstend 12/79 Blatt 1 SeIte 5

    /7/ Beck,H. und König,G. "Haltekräfte im Skelettbau" Beton- und Stahlbetonbau H 1/67 und 2/67

    /8/ Brandt ,B. "Zur Berechnung der haltenden Bauteile von Hochhäusern" Mitteilungen aus dem Institut fOr Massivbau der TH Darmstadt: H i8

    /9/ Beck,H.; König, G. und Reeh,H. Kenngrößen zur Beurteilung der Torsionssteifigkeit von Hochhäusern Beton- und Stahlbetonbau H 12/68

    /10/ Brandt,B.: Schäfer,H.: Reeh,H. "Zum Stabilitätsnachweis von Hochhäusern" Beton- und Stahlbeton H 9/75

    /11/ Hampe,E. Vorgespannte Konstruktionen 8d I VEB Verlag für ~auwesen Berlin, 1964

    /12/ Ambos, G. "Stabilität aussteifender Bauteile" Mitteilungen aus dem Institut für Massivbau der TH Darmstadt : H 19 f

    /13/ Beck,H. u.a. "Zusammenwirken von einzelnen Fertigteilen ala großflächige Scheibe" Deutscher Ausschuß für Stahlbeton H 224

    /14/ Mehlhorn,G. und Schwing,H. "Tragverhalten von aus Fertigteilen zusammengesetzten Scheiben" und Mehlhorn,G.r Schwing,H. und Berg, K.-R. "Versuche zur Schubtragfähigkeit verzahnter Fugen" Deutscher Ausschuß für S~ahlbeton H 228

    /15/ Mehlhorn,G.: Schwing,H. und Klein,O. "Deckenscheiben aus Bimsbetonhohldielen" Beton- und Stahlbeton 1976 S142-148

    /16/ Bonzel,J.: Bub,H. und Funk,P. "Erläuterungen zu den Stahlbetonbestimmungen". Bd I OIN 1045 eie ben te Auflage, Verlag von W. Ernst und Sohn 1972

    /17/ Leonhardt,F. Vorlesungen über Massivbau 11. Teil: Sonderfälle der Bemessung im Stahlbetonbau, zweite Auflage, Springer-Verlag

    /18/ 111. Teil: Grundlagen zum Bewehren im Stahlbetonbaur dritte Auflage Springer-Verlag

    /19/ Leonhardt,F. "Das Bewehren von Stahlbetontragwerken" Betonkalender 1976/II/E

  • Ketalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1

    /20/ Drigertr Benkertl Schröder "Erläuterungen zu TGL 0-1045"1 zweite Auflage VEB Verlag fOr Bauwesen Berlin

    /21/ Bulletin d'Information CEB Heft 67 Technologie und Industrialisierung der Bewehrung

    Standards und Vorschriften der St BA

    TGL 8471 12/67 Maßordnung im Bauwesen

    Seite 6

    TGL 8472 12/67 Gebäude: Systemlinien. Systemmaße. Baurichtmaße

    TGL 0-1045 4/73 Bauwerka aus Stahlbeton: Projektierung und Ausführung

    TGL 11422 3/64 Bauwerke und Fertigteile aus Beton und Stahlbeton: Berechnungsgrundlagenl Traglastverfahren

    TGL 32274/07 12/76 Lastannahmen fOr Bauwerke; Windlasten

    TGL 13500 3/72 Stahltrsgwerke: Berechnung und bauliche Ausbildung

    TGL 23824/01-03 6/76 Schweißen im Stahlbetonbau

    TGL 21779/01-02 12/77 Einbauteile aus Stahl fOr Betonfertigteile

    Vorschrift

    Blatt 1 und 2 der St BA des MfB

    TGL 33404/01 E

    TGL 33404/02 E

    TGL 11776

    14/77 Betonstahl der Klasse IV

    2/60 Betonbau: Schnittgrößen- und Verformungsberechnung. Grundsätze

    2/80 Betonbau: Schnittgrößen- und Verformungsberechnungl Hilfs-mittel

    3/62 Ausführungsklassen von Schweißverb1ndungen

    ;,

  • It It I~ Internationaler Kla.silikator

    Katalogart Kataloggruppe

    Katalog

    Konstruktion Betonbau

    Richtlinie Stabilisierung SKBS 75

    Entwurf'

    1.1. Entwurf der Aussteifungskonstruktionen

    1.1.1. Allgemeines

    Koto logkurzbeze ie h nung

    B 79141RKP

    ELN-Nummer

    Herausgab.datum 12/79 Blatt 1.1 Seite 1

    Das vorliegende Informationsblatt enthält Richtlinien zum Entwurf und zur Be-rechnung der Stabilisierung von Bauten, die auf der Grundlage des Einführungs-sortimentes der SKBS 75 projektiert werden.

    Bei den mehrgeschossigen Skelettkonstruktionen der SKBS 75 werden grundsätzlich die sich aus Wind, Schiefstellung der Stützen und gegebenenfalls aus Tempera-tureinwirkung auf die Geschoßdecken ergebenden horizontalen Belastungen in die als Horizontalscheiben ausgebildeten Geschoß- und Dachdecken eingetragen. Diese übernehmen die Weiterleitung der IBsten in vertikale Aussteifungskonstruktionen, die durch Vertikalscheiben aus Fertigteilen gebildet werden und ihrerseits die Kräfte über die Fundamente in den Baugrund ableiten.

    Von den Bauelementen der SKBS 75 sind die Geschoßdecken- und Vertikalscheiben-elemente, als Bestandteil der stabilisierenden Konstruktionen, in ihrer Formge-bung durch die Stabilisierung direkt beeinflußt. Auswirkungen ergeben sich auch für Stützen und Podestplatten. Sie werden hier nur soweit beschrieben, wie es für den Entwurf und die statische Berechnung der Stabilisierungskonstruktionen und der damit verbundenen monolithischen Elementeverbindungen erforderlich ist.

    - Die Horizontalscheiben werden durch Bewehrungsumschnürung und Netzbewehrung der aus Stahlbeton- bzw. Spannbetonelementen gebildeten Geschoßdecken herge-stellt. Das Sortiment an Geschoßdeckenelementen, bestehend aus Normal-, Stützenumfassungs-. Rand-, Installations-, Naßraum- und Schutzraum-Decken-platten sowie Treppenhaussonderplatten, berücksichtigt in der Formgebung durch Ausklinkungen an den Stirnsei ten der Deckenplatten für Außen- und Eclc-felder und an den Längsseiten der Randdecken- und Treppenhaussonderplatten die Anordnung der die Deckenscheiben umschließenden Ringankerbewehrung. Die Formgebung der Deckenplattenseiten ist den Bedingungen zum Einlegen einer Netzbewehrung angepaßt.

    Die Ausklinkungen an den Stirnseiten der Deckenplatten für Außenfelder sind grundsätzlich nur an einer der beiden Stirnseiten der Deckenplatten angeord-net. Eine Ausnahme macht hier die Randdeckenplatte am Treppenhaus, bei der auch an der "inneren" Stirnsei te eine 200 mm breite Ausklinkung bes·ondere "innere" Bewehrungssi tuationen ermöglicht. Die Breite der äußeren Ringanker-ausklinkung von 600 mm resultiert aus der Notwendigkeit, bei AChslage der Außenstützen die halbe Breite der Stützenaussparung über dem Riegel für die Durchführung von Bewehrung nutzen zu können. Die Randdeckenplatten haben entlang der beiden Längsseiten Ausklinkungen. Davon ist die äußere Ausklinkung für die Befestigung der Außenwandplatten, die innere für die Aufnahme des Ringankers vorgesehen. Die innere Ausklin-kung ist grundsätzlich mit einer zusätzlichen Schubverzahnung versehen.

    - Die zur Vertikalscheibenausbildung entwickelten Scheibenelemente haben eine Richtdicke Rd = 300 mm. Sie untergliedern sich in Normalelernente, Elemente mit Schweißfenstern und Elemente mitPodestaussparung. Die Elementehöhen be-tragen Rh = 600,750 und 900 mm, dieRichtlä~gen Rl = 3600 bis 7200 mm.

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Herausgab.datum 12/79 Blatt 1.1 Seil. 2

    Jeweils drei Kanslaussparungen an den Enden der Elemente ermöglichen die bauseitige Zusammenfassung der Elemente durch die Hauptbewehrung zur Ge-samtscheibe, deren Stäbe im Bereich der Schweißfenster verschweißt werden.

    Die Querschnitte der StUtzenelemente betragen Rb/Rd: 300/600, 300/750, 300/900 und 600/900 mm. Je nach StUtzenquerschnitt und zugeordnetem Rie-gel stehen fUr das Einriegelsystem ein- bis dreigeschossige und fUr das Zweiriegelsystem ein- bis zweigeschossige StUtzenelemente zur VerfUgung.

    In ihrer statischen Wirkung werden sowohl die eingeschossigen als auch die mehrgeschossigen Stutzen fUr das StabHisierungssystem als gelenkig angeschlossene StUtzen zwischen den Geschoßdecken angesehen. Ausnahmen hierzu k~nnen sich om GrUndungsanschluß und bei der Ausbildung des Dach-geschosses ergeben.

    Unmittelbar beeinflußt durch die Ausführung der Vertikalscheiben als Trep-penhausscheiben werden auch die Podestplatten. Die Bewehrungskanäle für die Scheibenhauptbewehrung werden durch die innerhalb der Treppenhaus-scheiben liegenden Auflagerbereiche hindurchgefUhrt.

    Vertikalscheiben aus Fertigteilen sind bis zu 7 ••• 9 Geschossen wirtschaft-lich und in der Regel ohne technische Einschränkungen einzusetzen. Einsetz-bar sind sie ca. bis zu 12 Geschossen, wobei engere Scheibenstellungen oder auch monolithische Ausbildungen in den unteren Geschossen notwendig werden körmcn. Beginnend in diesen Grenzbereichen, grundsätzlich aber bei größeren Gebäudeh~hen werden aus wirtschaftlichen GrUnden auch monolithisch herge-ßtell te Kerne .eingesetzt. Die Randbedingungen hierfür werden jedoch im we-sentlichen vom speziellen Objekt und der m~glichen oder notwendigen funkti·o-nellen Nutzung bestimmt.

    ~. Horizontalscheiben

    Als Regelfall ergeben sich Horizontalscheiben, die senkrecht zu ihrer Haupt-ausdehnungsrichtung mehrfach, mindestens zweifach gestUtzt sind und über die AbstUtzungen hinaus auskragen. Die in Längsrichtung wirkenden Kräfte werden durch eine oder mehrere längsstehende Vertikalscheiben aufgenommen. Die Schwä-chung der Horizontalscheibe durch die Treppenhausaussparung ist bereits im Ent-wurf des Grundrisses zu beachten. Allgemein sind Auskragungen der Horizontal-scheibe über Queraussteifungen hinaus konstruktiv, meist durch 2 Achsabstände, begrenzt. Die Größe der Dehnungsabschnitte ist von der Stellung der Vertikal-scheiben im Grundriß abhängig. Der maximale Abstand der begrenzenden System-linien eines Dehnungsabschnittes beträgt 72 m.

    FUr alle Geschoßdecken außer der Dachdecke gilt:

    - Abstand des Bewegungsruhepunktes von einer begrenzenden Systemlinie ~ 42 m. (Bewegungsruhepunkt = Schwerpunkt der Steifigkeiten L Ej I j ) j

    - Der lichte Abstand der ersten und der letzten Vertikalaussteifung darf 36 m nicht überschreiten.

    - Sind hintereinanderstehende Vertikalaussteifungen in ihren Wirkungs ebenen gegenseitig versetzt, sind die Einflüsse aus dieser Situation mit öt = ±15 K zu verfolgen. - sh. auch Abschn. 1.1.3.

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Herausgab.datum 12/79 Blatt 1.1

    t max. 42 m 1'-'-'-'-'-'-'-'-'

    i -L __ ._._. j f _ max.72m max. 36 m

    Seite .3

    Bewegungs-ruhepunkt

    ._.~

    I j

    Bei den Dachdecken gelten zusätzlich folgende Festlegungen:

    - Durch eine entsprechende Warmdachausbildung ist eine Temperaturabweichung gegenüber den übrigen Geschoßdecken ;0;; 15 K, bezogen auf die Unterseite der Dachdecke, zu sichern.

    _ Bei Scheibenstabilisierung des Dachgeschosses dürfen keine Zwängungen aus hintereinanderstehenden Vertikalscheiben auftreten. Die Dachdecke darf daher in Gebäudelängsrichtung nur mit einem Scheibenfestpunkt verbunden werden, wobei dieser im Lichten nicht weiter als 60 m von den begrenzenden Systemachsen des Dehnungsabschnittes entfernt sein darf. Sind in diesem System die Stützenelemente des Dachgeschosses mehrgeschossig, so ist die Temperaturdifferenz von ~ 15 K der Dachdecke gegenüber den anderen Geschoß-decken rechnerisch zu berücksichtigen.

    ,'-' ._._._. '-'-'l I . ,'-'-'-'-'-'-'-'-' --_.~ L._._.

    +f ________ m_a_x_.6~~~:~x.~72~m~ __ + __ j

    - Das allein stützenstabilisierte Dachgeschoß unterliegt ebenfalls nachzu-weisenden Zwäng~~gskräften aus Temperatur.

    - Auf einen Nachweis der Zwängungen im Dachgeschoß auS At = 1: 15 K in Ver-bindung mit'mehrgeschossigen Stützenelementen kann erst bei einem Deh-nungsfugenabstand im Dach ~ 24 m bzw. bei einem Abstand eines Bewegungs-ruhepunktes zu den benachbarten Dehnfugen ~ 12 m verzichtet werden. - S. a. 1 • .3.1.2 • .3.

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Herausgabedatum 12/79 Blatt 1.1 seite 4

    Dehnfuger.l

    ~Cke

    I' 11 . '-n--' . " ~'-___ -IH-I!'_. __ ._.~._. _____ .-J L. .Jl.I! .1-. !-1.J

    - Zur Vermeidung von Schäden an durchgehenden Bauwerksteilen, wie Innen-wänden, Unterdecken,. technologischen Einrichtungen usw., info der Verschie-bungen sind konstruktive MaßnahIDen vorzusehen.

    1.1.3. Vertikaischeiben

    Die Vertikalscheiben werden von ihrer Funktion und Stellung im Grundriß her unterschieden in "Wandscheiben" und in 'die gleichzeitig als Treppenhauswangen dienenden "Treppenhausscheib.en". Sie werden als freistehende, im Fundament einge-spannte Kragscheiben ausgebildet. Ein Anschluß an benachbarte Stützen ist nicht beabsichtigt. Eine Verbindung zur übrigen TragkonstrUktion besteht nur über die zur horizontel~n Krafteinleitung angeschlossenen Geschoßdecken. Vertikale Lasten ergeben sich demgemäß allein aus dem Scheibeneigengewicht sowie örtlichen Decken-anhängungen und bei den Treppenhausscheiben zusätzlich aus der Treppenkonstruk-tion. Die prinzipielle Anordnungsmöglichkeit der Vertikalscheiben im Grundriß zeigt die Übersichtsskizze B1.1S7 Vertikalscheiben im Außenbereich parallel zur Gebäude-außenwand sind konstruktiv nicht vorgesehen. Die Wandscheiben parallel zu den Deckenplattenlängsseiten können bei entsprechender Anordnung von Installations-platten aus denStützer.achsen. herausgerückt werden. Möglich ist auch die Anwen-dung verkürzter Vertikalscheiben. Hinweise zur Lage der Ve;r-tikalscheiben zu den Systemlinien im Grundriß siehe auch - B2.2S9-22 - BWT-Katalog "Vertikalscheiben" , B 7918 PWT, B2.1 u. 2.2

    Zur Lage von Treppenhäusern, siehe BWT-Katalog "Treppen" B 7919 PWT

    'Durch eine möglichst symmetrische Anordnung der Vertikalaussteifungen im Grund-riß werden zusätzliche Vertikalscheibenbeanspruchungen vermieden, die sich aus dem Abstand zwischen dem Belastungsschwerpunkt und dem Schubmittelpunkt aller Scheiben ergeben. Zu den Bedingungen, die sich aus der Bildung der Dehnungs~

    ,~

    abschnitte ergeben, siehe Abschn. 1.1.2. Stimmen die Wirkung'sebenen hintereinanderstehender Vertikalschelben im Dehnungs-

    abschnitt nicht überein, so ist die Aufnahme des a\l-s A t =, :!:' 15 K entstehepden Momentes zu beachten. Krä.ft,e aus dieser Momentenwirkung sind in den, betroff'enen,

    quer zur Ausdehnung stehenden Vertikalscheiben und deren Anschlüssen mit den.

    Hauptkrä.ften zu superponieren.

  • KatalogkurZbezeichnung B 7914 RKP Herausgabedatum 12/79 Blatt 1.1 Seit. 5

    Das Dachgeschoß sollte im allgemeinen durch Vertikalscheiben stabilisiert wer-den.

    Die Vertikalscheiben werden dann unter BerUcksichtigung von Abschn. 1.1.2. durch alle Geschosse hindurch bis zur Dachdecke gefUhrt und an diese angeschlossen (siehe Abschn. 1.3.2.4.; B2.3S1-4 sowie BWT-Katalog "Vertikalscheiben" B 7918 PWT). Treppenhäuser können auch Uber die Dachdecke hinaus gefUhrt werden. Der Anschluß der Dachdecke an die Treppenhausscheiben erfolgt dann wie in den Nor-malgeschossen.

    Die Stabilisierung des Dachgeschosses kann auch durch mehrgeschossige stützen vorgenommen werden. In diesem Fall enden die Vertikalscheiben an der obornten GS8choßdecke. Reichen sie bis zum Dach, z.B. im Treppenhausbereich, so sind sie von der Dachdecke zu trennen bzw. lediglich über eine Glei tfuge am~uschli.eßen (siehe Abschn. 1.3.2.4.; B2.3S5-7 sowie BWT-Katalog "Vertikalscheiben" B 7918 PWT).

    1.1.4. Bedingungen aus der Stützengründung

    Bereits beim Entwurf der Stabilisierungskonzeption ist die vorgesehene GrÜD-dungsart der Stützen mit zu beachten. Die Tragwerkkonstruktion der SKBS 75 sieht zwei Anschlußmöglichkeiten der stützen an die Gründung vor:

    Anschluß mittels Montagemulde, wie bei den stützenstößen in den Geschoß-decken, Anschluß mittels Montageeinspap~ung

    Der Anschluß mittels Montagemulde ist uneingeschränkt anwendbar, setzt aber eine Montagestabilisierung über Montagestreben voraus und erfordert dazu eine Anschlußmöglichkeit für den Montagestrebenfuß im Gründungsbereich.

    Ist keine Möglichkeit für die Anordnung von Montagestreben gegeben, so muß über eine sortimentsseitig berücksichtigte stützenverlängerung von 600 mm eine Einspannung für den Montagezustand vorgesehen werden. Die Montegeeinspannung wird mittels eines HÜlsenanschlusses bei einer Einspanntiefe = 450 mm herge-stellt. Sie gestattet nur den Anschluß eingeschossiger stützen und ist unter bestimmten Bedingungen auch als Stützeneinspannung für den endgültigen Ge-brauchszustand des Gebäudes zu berücksichtigen (siehe Abschn. 1.3.1.2.2.).

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Herausgabedatum 1 2/79 Blatt 1,1 Seit. 6

    Bei tieferer MontagehUlse ist die geforderte Einspanntiefe durch Betonverguß lediglich bis maximal 450 mm, gerechnet vom StUtzenfuß, 'projektsei tig vorzu-schreiben und bauseitig zu garantieren.

    Montagemulde Montagehülse

    110

    tt 10

    ~l§~~;aI;~ g •

    Syst.- Ebene . -SZ.... __

    t2 Syst.- Ebene .2....- .

    Aufstandsplatte

    Ausgleichsbeton

    Montagelehre ( Beton I Stahlplatte o.ä.)

    VerguHbeton

  • Beispiele für Vertikalscheibenanordnungen (siehe auch BWT - Katalog "Vertikalscheiben • B 7918 PWT)

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  • It It I~ Internationaler Kla,silikator

    Katalogart Kataloggrupp.

    Katalog

    Konstruktion Betonbau

    Riohtlinio Stabilisierung SKBS 75

    Gesamtsystem und Iaatannahmen

    1.2. Gesamteystem und Lastannahmen

    1.2.1. Gesamtsystem

    Katalogkurzb ... lc~nung

    B 7914!RKP

    ELN-Nummer

    Herausgab. datum 12/79 Blatt '1.2 Seit. 1

    Alle Horizontalkräfte, die durch Wind auf die GebäudehUlle sowie infolge unbe-absichtigter Schiefstellung der stutzen entstehen, werden Uber die Horizontal-scheiben auf die Vertikalscheiben Ubertragen und von diesen in den Baugrund ab-gelei tet.

    FUr die Ermittlung der Schnittkräfte aus diesen Hauptlasten können im Aufriß, bei einer Scheibenstabilisierung Uber alle Geschosse, gelenkige AnschlUsse der Geschoßdecken und StUtzen angenommen werden (Skizze a). Wird das Dachgeschoß allein durch mehrgeschossige StUtzen stabilisiert, so gilt das System nach Skizze b.

    -- --~

    ~

    mehrgesch. stützen

    mehrgesch,Stützen gelenkig wirkende Montagemulde

    mehrgesch. Stützen

    eingesch,Stützen Montageeinspannung

    stat. Systeme Dachgeschoft

    stat. System der mittleren Geschosse

    stat. Systeme am Gründungs -anschlun

    FUr die Ermittlung von Zwängungskräften aus den Längenveränderungen der De,cken ,durch Temperatur sind bei mehrgeschossigen StUtzenelementen im Dachgeschoß und GrUndungsbereich die Systeme nach den Skizzen b - d maßgebend, bei eingeschos-sigen Stützenelementen mit Montageeinspannung das nach Skizze 9. Siehe Abschn. 1.3.1.2 •• In diesen Fällen sind auch die StUtzenbeanspruchungen nachzuweisen. Siehe BWT-Katalog "StUtzen" B 7918 PWT.

  • , Katalogkurzbezeichnung

    Herausgabedatum 12/79

    1.2.2. Lastannahmen

    1.2.2.1. Horizontale Lasten

    1.2.2.1.1. Windlasten

    B 7914 RK~ Blatt 1.2 Seit. 2

    Die auf das Gebäude anzusetzenden Windlasten sind naoh TGL 32274/07, Dezember 1976, zu ermitteln und in jeweils ungUnstigster Wirkungsweise zu berüoksiohti-gen. Die Windlast pro Deoke resultiert aus den halben GeschoßhBhen. Im Falle des allein stützenstabilisierten Daohgesohosses wird generell ein Ansatz mit zweigesohossigen Stützenelementen gebildet.

    1.2.2.1.2. Sohiefstellungskräfte

    Für Maßabweiohungen des Systems und ungewollte Ausmittigkeiten der senkreohten Lasten ist nach TGL 33404/01, Entwurf Februar 1980, vereinfachend eine Lotab-weichung der Schweraohsen aller Stützen nach fallweise versohiedener Bestimmung in Rechnung zu stellen. Nicht enthalten sind darin Abweichungen aus Längenände-rungen durch Temperatur, die im allgemeinen vernaohlässigbar sind.

    Fall 1:

    Für die Horizontalscheiben ist der Lastfall duroh eine Schrägstellung aller der-j.enigen Stützenelemente zu berücksichtigen, die mit ihrer genzen Länge unmittel-bar unter oder über der betraohteten Deckenscheibe stehen (siehe Skizze).

    = 100 Pm· fk in rad

    Bei 2- und 3-geschossigen Stützenelementen gilt nur die Deoke im Stoßbereioh als aussteifendes Bauteil. Liegen nicht alle Stützenstöße in der gleichen Deckenscheibe, so ist nur der Lastanteil aus den gestoßenen Stützen von den entspreohenden Decken zu übertra-gen. Konstruktiv ist bei jeder Deoke mindestens der Betrag der Schiefstellungs-kraft der darüberliegenden Decke anzusetzen.

    hm = Mittel aus den jeweiligen stockswerkshöhen unter und über dem betrachteten waagerechten ausstei~enden Bauteil in Metern, bei Fertigteilstützen über

    zwei und mehr Geschosse die Stützenhöhe, wobei ~ür Dachdecken eine darüber-

    liegende Stockwerkshöhe mit h = 0 zu berücksichtigen ist; hm ist nicht kleiner als 3 m und nicht größer als 10 manzunehmen.

    k = Anzahl der auszustei~enden Stützenelemente unter der betrachteten Decke.

    N1 = Summe der Normalkräfte NO und NU aus Gebraucnslast der Stützen, die in der betre~~enden Decke gestoßen sind.

    Die Stabilisierungskräfte dürfen auf die Länge der betrachteten Deckensoheibe gleichmäßig verteilt angenommen und analog dem Lastfall'Wind behandelt werden. Sie gelten für den Nachweis der Deckenscheiben sowie für ihren Anschluß an die senkrechten aussteifenden Bauteile.

  • .

    Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Herausgab.datum 12n9 Blatt 1.2 Seit. .3

    ~; f·' ..!, t-~ , auszusteifende Stütze -;f+ - j H 1· N1.j' c51 r-- Horizontalscheibe j

    r;. ~ Nid2 ~ j..Sf1 ~ "'"""I -.j

    I N ~ I N ~+1 o 0 u u N 1,j - N i + N i + 1 + N i + N i-l. I Fall 1a:

    Im Falle des allein stützenstabilisierten Dachgeschosses ist analog Wind zu verfahren.

    Fllll 2:

    Für die Vertikalscheiben ist der testfall Lotabweichung durch eine einsinnige Schiefstellung aller Stützen und Vertikalscheiben in ungünstigster Richtung zu berUck3ichtigen.

    100 lHtot' in rad.

    H2 darf. über die Länge oder Breite des Bauwerkes gleichmäßig verteilt angenom-men und analog dem testfall Wind behandelt werden.

    = BauwerkshBhe in Metern über Oberfläche Fundament.

    = in HBhe der betrachteten Geschoßdecke j gegenüber der Decke j + 1 neu hinzukommende Normalkraftanteile aus Vertikallasten im Gebrauchszu-stand infolge der Eigenlast der Decke j einschließlich Riegel, der stützen und Wände sowie der Nutzlast der Decke j.

    L Vertikalscheibe

    V"" cf. ö. 02 • ~ ... Ho- 2 .... 1-/- 2 - !:::..:-- auszusteifende Stütze ~/b-'--IhIl---+-N--~ j +1

    , ~ j

    v H2 • N2'0;

    j -1

    ~

    Schiefstellungen infolge grBßerer Setzungsunterschiede und Fundamentverdrehungen sind mit den hiernach ermittelten Kräften noch nicht erfaßt.

    Fall 2a:

    Im Falle des allein stützenstebilisierten Dachgeschosses ist analog Wind zu verfahren.

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914,RKP Herausgabedatum 12/79 Blatt 1.2 Seit. 4

    1.2.2.1.3. Temperatur und Restschwinden

    Alle Geschoßdecken und die Dachdecke erhalten gegenüber der GrUndung gleichge-richtete Längenänderungen aus Temperatur und Restschwinden der Fertigteile. Für diesen Lastfell ist mit 6t = ± 15 K zu rechnen. Für die Dachdecken ist zusätz-lich eine Temperaturabweichung gegenüber den ~brigen Decken von ± 15 K anzu-setzen.

    1.2.2.2. Vertikale Lasten

    Folgende vertikale Lasten werden in Vertikalscheiben eingetragen': Eigenlast der Vertikalscheibe , Eigen-, Ausbau- und Verkehrslast der Decken mit bestimmten Einflußflächen, bei Trep,penhausscheiben zusätzlich Eigen-, Ausbau u. Ver-kehrslast aus der Treppe. Die Lasteinzugsbereiche der Deckenplatten u~d die zu-zuordnenden Lasten (g1 = Eigengewicht, g2 = Ausbeulest, p = Verkehrslast) re-sultieren aus Verformungsbehinderungen der Decken, teilweise auch aus Kräfteum-lagerungen, die durch unterschiedlich große Stauchungen der Vertikalscheiben und der angrenzenden stützen entstehen. Auf den nachfolgenden Skizzen sind diese Lasteinzugsbereiche mit den zuzuordnen-den Flächenlasten für die vier Hauptfälle der Vertikalscheibenanordnung im Grund-riß dargestellt. Sie sind bei der SCheibenbemessung, der Ermittlung der Verfor-mungsdifferenz zwischen Scheiben und Stützen und der Bestimmung der vertikalen Anschlußkräfte der Horizontal- an die Vertikalscheiben entsprechend zu berück-sichtigen.

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914: ~p Herausgabedatum 12/79 Blatt 1.2 Seite 5

    'Nandscreibe parallel zu den Deckenplattenlängsseiten

    2bm

    fbm!bmf

    .t-._-~---_. -t I ~ 1 I t~-t

    - N

    I" "2AA3 . V2AA4 I -+---_·+------f

    l AA 3 I AA4 !

    ~, St--t ~ Lasteinzugsbereich der u ze

    ~ Lasteinzugsbereich der Scheibe

    bm .. 1,25m für AA 2 ,. 4,2 m

    bm .. \00 m für AA 2 ~ 4,2 m

    Verformungsdifferenz Die maßgebenden Schnittkräfte ergeben sich aus den dar-gestellten Lasteinzugsbereichen unter Ansatz von q. g1 + g2+P 1)

    8emessung der Vertikalscheibe Für den Lastfall maximale . Normalkraft wird der Lasteinzugs -bereich der Scheibe unter Ansatz von q angenommen I tür den Lastfall minimale Normalkraft unter Ansatz von g1

    1) Dieser Nachweis ist in der Regel tür diese Scheibenstellung nicht zu führen (siehe 81.4S31)

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Herausgabedatum 12/79 Blatt 1.2 Seite 6

    Wandscheibe parallel zu den Deckenplattenstirnseite n

    '-+, '-'~~t' '-'-1t 1 .

    I ~ ~ J66

  • Katalogkurzbezoichnung B 7914 RKP Herausgabedatum 12/79 Blatt 1.2 Stitt 7

    Treppenhausscheibe parallel zu den Deckenplattenlängsseiten

    N « «

    « «

    o o U)

    bm .1,25 m für AA 1 - 4,2 m bm= 1,00 m ftir AA1;: 4,2 m

    Lasteinzugsbereich der stütze

    Lasteinzugsbereich der Scheibe

    Verform ungsdi fferenz

    Bemessung der Vertikal scheibe

    Die maßgebenden Schnitt kräfte ergeben sich aus den dar-gestellten Lasteinzugsbereichen unter Ansatz von q. g~ + 92+P

    Für den Lastfall maximale Normalkraft wird der Lasteinzugs-bereich der Scheibe unter Ansatz von q angenommen. für den Lastfall minimale Normalkraft unter Ansatz von 91

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Herausgabedatum 12/79 Blatt 1.2 Seit. 8

    Treppenhausscheibe parallel zu den Deckenplattenstirnseiten

    Bild 1

    Bild 2

    Verformungsdi ff erenz

    Bemessung der Vertikalscheibe

    Lasteinzugsbereich der Stütze

    Lasteinzugsbereich der Scheibe

    g, Lasteinzugsbereich nach Bild' g2+ P - Lasteinzugsbereich nach Bild 2

    Für den Lastfall maximale Normalkraft wird ger Last-einzugsbereich für q nach Bild 2 gewählt.

    Für den Lastfall minimale Normalkraft wird der Last-einzugsbereich zu Null (Bild 1)

  • It It I~ Internationaler Kla .. i'i~a.lor

    Katalogart Kalaloggruppe

    . Katalog

    Konstruktion Betonbau

    Richtlinie Stabilisierung SKBS 75

    Bemessung und Konstruktion der Horizontalscheibe

    1.3. Berechnung und Konstruktion der Horizontalscheibe

    1.3.1. Schnittkräfte

    1.3.1.1. Hauptlasten

    Katalogkurz -bezelchnun9

    ELN-Nummer

    B 7914 RKP

    Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1.3 Seile 1

    Die maximalen Biegemomente und Querkräfte der Horizontalscheibe aus den gleich-mäßig verteilten Hauptlasten Wind und Schiefstellung sind im allgemeinen unter der Annahme einer unverschieblichen Lagerung an den senkrechten aussteifenden Bauteilen zu ermitteln. Sie dürfen nach der Elastizitätstheorie im Zustand I für Stabtragwerke gerech-net werden. Als statisches System können Durchlauf träger angenommen werden, die auch vereinfachend in Einfeldträger mit bzw. ohne Kragarm aufgelöst werden kön-nen. Bei Berechnung als Durchlauf träger und einer Schlankheit der Scheiben von ! ~ 3,3 sind die Erhöhungsfaktoren für die Auflagerkräfte nach TGL 33404/02 zu berücksichtigen (siehe auch Abschn. 1.3.2.2.1.).

    Als Stützweite der einzelnen Deckenscheibenf.elder ist der Achsabstand der senk-rechten aussteifenden Bauteile anzunehmen. Treppenhäuser können hierbei gegebe-nenfalls auch als eine Aussteifung angesehen werden. Der Bemessung des Ringankers ist der jeweils größte Momentenbetrag der maßge-benden Schnitte eines betrachteten Deckenscheibenfeldes (Feld, Stütze) für alle Schnitte dieses Feldes zugrundezulegen.

    Im Falle größerer öffnungen in den Scheiben oder bei wesentlich unterschiedli-cher Steifigkeit der Vertikalscheiben ist deren Einfluß durch vereinfachende, auf der sicheren Seite liegende Annahmen zu berückSichtigen. Bei der Berück-sichtigung unterschiedlicher Steifigkeiten der Vertikalscheiben sind auch die Schnittkreftergebnisse der Berechnung nach Abschn. 1.4.1. zu beachten.

    Bei der Ermittlung der Schnittkräfte für die Dachscheibe ist die für das Dach-geschoß gewählte Stabilisierungsform zu berückSichtigen.

    1.3.1.2. Zusatzlasten

    1.3.1.2.1. Allgemeines

    Zusätzlich zu diesen Beanspruchungen aus Biegeträgerwirkung· sind bei der Bemes-sung noch die Schnittkräfte in Längsrichtung der Scheibe zu berücksi~htigen, die aus Windsog auf den Giebel und aus Längenänderung der Decken durch Tempera-tur bei den vom Pendelstützensystem abweichenden Systemen nach Abschn. 1.2.1. entstehen. Diese Kräfte können gleichmäßig verteilt über die Scheibentiefe 0 angenommen werden.

    1.3.1.2.2. Montageeinspannung bei eingeschossiger Stützel

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1.3 Seite 2

    Bei Montageeinspannung kann der Anschluß Stütze/Fundament mit einer Einspann-tiefe t • 450 mm auch für den endgültigen Gebrauchszustand mit Beanspruchungen aus At • ! 15 K (Abschn. 1.2.2.1.3.) nicht als voll gelenkig wirkend angese-hen werden. Bei geringen Biegewiderständen der Stützen und kleinen Horizontalverschiebungen der Stützenköpfe braucht dieser Lastfall jedoch nicht berücksichtigt zu werden.

    Unter der Voraussetzung, daß die Einspanntiefe von 450 mm nicht überschritten wird und die Anwendungsbeschränkung auf eingeschossige Stützen als unterste Stütze bei Montageeinspannung eingehalten wird, kann auf einen Nachweis für die stabilisierenden Bauteile unter folgenden Bedingungen verzichtet werden:

    bei 300 mm dicken Stützen in Richtung der kleineren Querschnittsachse

    bei Stützen 300/600 mm auch in Richtung der größeren Querschnittsachse

    bei Stützen 300/750 mm ebenfalls in Richtung d~r größeren Querschnittsachse bis zu einem Abstand von 30 m von der Stütze bis zur Scheibe (h< 3,75 m).

    Für hiervon nicht erfaßte Fälle kann dem nachfolgenden Diagramm entnommen werden, von welchem Abstand der Stütze zur Scheibe an die Kraft aus Stützenkopfauslen-kung zu berücksichtigen ist.

    Abstand

    Is[m]

    42,0

    36,0

    30,0

    24,0

    18,0

    12,0

    6,0

    !900/600 ! / !300/9oo I

    2,0 3,0 3,45 3,75 4,0 4,35 4,95 5,0 6,0 6,15 h [m]

    h • freie Stützen länge (GH t 0,15 rri) , ls· Abstand stütze - Bewegungsruhepunkt

    Ist ein Nachweis erforderlich, so kann mit E • 2100 ~ gerechnet werden. cm

    Die Schnittkräfte können mit dem Faktor 0,4. der das Kriechen der Stützen und einen gesicherten Fundamentverdrehungsanteil berücksichtigt. abgemindert werden. Werden in Beanspnuchungsrichtung von einer oder mehreren Stützen die Bedingungen zur Vernachlässigung dieser Kräfte nicht erfüllt, so sind die Kräfte aus allen Stützen anzusetzen und zu summieren.

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1.3 Seite 3

    Eine Möglichkeit der oberen Begrenzung der in die Horizontalscheibe einzureoh-nenden Kraft besteht darin, die Schnittkräfte zu ermitteln, die mit Sicherheit die Zerstörung der MontagehOlse zur Folge haben. Oberschreitet das Einspann-moment der StOtze aus der Längenänderung der Deckenscheibe den 1,75fachen Wert des zur Bemessung der MontagehOlse nach Katalog B 7913 RKP "Richtlinie zur Pro-jektierung von FlächengrOndungen mehrgeschossiger Gebäude der SKBS 75" ange-setzten Momentesi. so ist nur mit der Horizontalkraft in der Deckenscheibe weiter zu rechnen, die sich aus dem 1,75fachen Bemessungsmoment ergibt.

    Bemessungsmomente der in Frage kommenden MontagehOlsen:

    StOtzenquerschnitt My M t Y x f mm.l f kNm.l i" kNm.l

    r+-300/750 47,7 .+. x 300/900 64,9 - ---600/900 51,0 65,8 ~

    1.3.1.2.3. Gelenkiger GründungsanschluB mehrgeschossiger StOtzen:

    ~ I I I 1

    ~ 3 \ I ~

    I I I I . 2

    ~ I I I I I I

    ~ I

    1 \ \

    ~ I \

    .!:LA 11 llAI2

    Die Kräfte aus den StOtzen dieses Anschlusses durch 6. t .. :!: 15 K sind bei der Scheibenbemessung der ersten beiden GeschoBdecken zu berücksichtigen, aber nur, wenn es sich um EinriegelstOtzen mit einer Beanspruchung in ihrer Querschnitte-längsachse handelt. Als Grenzwerte ergeben sich folgende Abstände von der Stütze zur Vertikalscheibe, unterhalb derer die Horizontalkraft aus Stützenverformung bei der Horizontalscheibenbemessung nicht zu berücksichtigen ist.

    Stützen- Knoten 2-geschossig 3-geschossig que rschni tt GH 3300 3600 4200 GH 3300 3600 FmmJ FmJ fmJ

    1. 40,8 42 42 33,9 42 300/600

    2. 42 42 42 42 42

    1. 21,0 27,3 42 17,4 22,7 300/750 2. 42 42 42 26,3 34,1

    1. 12,0 15,0 24,6 300/900 2. 24,0 30,0 42

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP

    Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1.3 Seite 4

    kN Bei erforderlichem Nachweis kann mit E = 2100 ~ und mit einem ungeschwächt cm

    durchgehenden Stützenquerschnitt gerechnet werden. Die Schnittkräfte können mit dem Faktor 0.4 abgemindert werden. Werden "in Beanspruchungsrichtung von einer oder mehreren Stützen die Bedingungen zur Vernachlässigung dieser Kräfte nicht erfüllt, so sind die Kräfte aus allen Stützen anzusetzen und zu summieren.

    1.3.1.2.4. Dachgeschoß-Stabilisierung durch Vertikalscheiben

    Bei eingeschossigen Stützen im Dachgeschoß sind keine Kräfte aus den Stützen-köpfen durch Längenänderungen infolge Temperatur zu berücksichtigen.

    Bei mehrgeschossigen Stützen und Dehnungsfugenabständen > 24 m sind die Horizon-talkräfte aus der Stützenverformung durch die Längenänderung der Dachdecke mit einer Temperaturdifferenz ~ 15 K in die Dach- und Geschoßdecken und Vertikal-scheiben einzurechnen. Bei zweigeschossigen Stützen sind die Dachdecke und die beiden darunterliegenden Geschoßdecken und bei dreigeschossigen Stützen die Dachdecke und die drei darunterliegenden Geschoßdecken davon betroffen.

    Wegen des graSen Anteils dieses Lastfalles in den oberen Geschossen an der Ge-samtbelastung sind sämtliche Horizontalkräfte aus Verschiebung zu summieren. Die Abminderung mit dem Faktor 0,4 aus Kriechen der Stützen ist nicht statthaft.

    1.3.1.2.5. Dachgeschoß-Stabilisierung allein durch'mehrgeschossige Stützen:

    Bei Dehnungsfugenabständen 24 m sind ebenfalls die Kräfte aus dem Lastfall Tem-peratur ~ 15 Kahne Abminderung in die Horizontalscheiben einzurechnen.

    \ \

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1 .3 Seite 5

    1.3.2. Bemessung

    1.3.2.1. Spannungserm1ttlung

    1.3.2.1.1. Druckspannungen

    D1e Betonspannungen der Deckensche1be aus Hauptkräften werden, sowe1t d1e Stab-theor1e g1lt, nach dem Gerad11n1engesetz

    5 .. ~ erm1ttelt m1t W

    M .. Moment nach Abschn. 1.3.1.1.

    W • d 02

    6 d .. 29 cm be1 Druck auf DP-St1rnse1te

    21 cm be1 Druck auf DP-Längsseite be1 Naßraumdeckenplatten 24 cm und 16 cm

    o .. T1efe der Deckensche1be e1nschl. R1nganker Innerhalb der Sche1bentheor1e sh. Rechenbe1sp1el.

    Zuläss1ge Betondruckspannungen aus Hor1zontalbeanspruchung 1m Bere1ch der vermörtelten Fuge:

    zul. Betondruckspannung ~/cm~ Deckenplatten Betongüte LF 1 LF 2

    alle Elemente

    alle Elemente

    R"anddecken-, Schutzraumdecken-platten und sonst1ge volle Querschnitte

    B 300

    B 450

    B 300

    90 120

    120 150

    160 200

    LF 1 W1nd + Stützenschiefstellung

    LF 2 W1nd, Stützensch1efstellung + Temperatur

    Zusätzl1ch kann e1ne Erhöhung der aufnehmbaren Kräfte senkrecht zur Decken-plattenlängsfuge noch durch e1ne vermörtelung d1eser Fuge 1n voller Höhe er-re1cht werden.

    Größere Deckenaussparungen sind bei der Erm1ttlung der Betondruckspannung zu berücksichtigen.

    1.3.2.1.2. Scherspannungen

    Die zulässige Scherspannung 1n den Deckenfugen·beträgt:

    '( .. 20 N/cm2

    t .. Q. mit Q .. Querkraft nach Abschn. 1.3.1.1.

    lF. Fugenlänge ohne Ringanker

    d • 29 cm bei DP-Stirnfuge • 21 cm bei DP-Längsfuge

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1.3 Seite 6

    1.3.2.2. Bewehrung der Deckenscheibe

    1.3.2.2.1. Ringankerbewehrung

    .. 1,7 • M z • 6s

    mit z .. &0 3

    6' .. 50 kN/cm2 bei St T-IV s

    Dazu kommt der Bewehrungsanteil des Ringankers aus den Zusatzlasten nach Abschn. 1.3.1.2 •• sowie der Anteil der Netzbewehrung aus der Schubkraft-deckung nach Abschn. 1.3.2.2.2.

    Für Scheiben mit 1:. < 2.0 bei Einfeldscheiben 0

    1:. < 2.5 bei Endfeldern von Mehrfeldscheiben. 0

    1:. < 3.3 bei Innenfeldern von Mehrfeldscheiben 0

    1:. < 1,0 bei Kragscheiben 0

    ist die Zugbewehrung nach TGL 33404/02, Abschnitt 6., zu ermitteln. Bei beson-ders ungünstigen oder komplizierten statischen Verhältnissen für die Horizontal-scheibe. ist die anzusetzende Stahlspannung des St T-IV mit Ss. 42 kN/cm2 zu be-grenzen. Die Erhöhung der Auflagerkräfte nach TGL 33404/02, Tabelle 22. ist zu beachten.

    Die Ringankerbewehrung aus Biegung ist ungeschwächt durchzuführen und ausrei-chend zu verankern. Die Ringankerbewehrung an den Giebelseiten oder an sonstigen geringer beanspruchten Außenseiten ist mindestens in halber Größe der maximal ermittelten zu wählen. Bei außen liegenden Treppenhäusern kann nur mit der verringerten Scheibentiafe gerechnet werden. Bei der Bemessung .sind größere Deckenöffnungen bzw. Schwächun-gen ebenfalls zu berücksichtigen.

    1.3.2.2.2. Netzbewehrung

    Zur Aufnahme der Schubspannungen in der Scheibe und zur Verbesserung der Fugen-tragfähigkeit ist ein senkrecht zueinander stehendes Bewehrungsnetz in den Decken-fugen anzuordnen. Ein grundsätzlicher Unterschied in der Ermittlung der Netzbe-wehrung für die Fugen zwischen den Oeckenplattenlängsseiten bzw. den Deckenplatten-stirnseiten besteht. bis auf die unterschiedlichen Einflußbreiten. nicht. Für einen Schnitt mit dem Abstand c von der Vertikalscheibe und der Einflußbreite a der Deckenscheibe beträgt die Netzbewehrung

    mit Qc" Querkraft an der Stelle c

    Unter t a 5 N/cm2 ist kein Bewehrungsnachweis erforderlich. Es ist die konstruk-tive Mindestbewehrung nach Abschn. 1.3.2.2.4. anzuordnen. Die Fugenbewehrungen müssen über die ganze Scheibentiefe 0 durchgehen. Die für die Fugen in Längsrichtung der Scheibe ermittelte Bewehrung ist mit der sich aus den Zusatzlasten nach Abschn. 1.3.1.2. ergebenden zu überlagern.

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Herausgabedatum 12/79 Blall 1.3 Seite 7

    Außer der ausgewiesenen Horizontalscheibenbewehrung kann in den Längsfugen zwi-

    schen Hohlraumdeckenplatten Rißsicherungsbewehrung erforderlich werden. Diese

    Bewehrung ist grundsätzlich nur im Bereich der Außendeckenplatten und bei be-

    stimmten Laststuf'en notwendig.

    Einzelheiten zur Größe und Lage der Bewehrung sowie zu den infrage kOlwnenden

    Laststuf'en sind dem Bauwerksteilkatalog IGeschoßdecken" B 7917 PWT zu entnehmen.

    ~' rr~ ,

    t:iJ -==========1 ~ I I I I I I I I

    \ Ringankerbew. + Netzbewehrung

    -~\---~~~~---~---~---~~~1--

    ~ ~ I ,..---1=- Netzbewehrung

    zwischen DP- Löngsseite

    I ~ I I l-I

    I I

    L~I ~l~~~=-~~~H-=F_~~~~-4 __ ~~~ll~J g ~ 1 ~ L- :

    Anhängebew.anl-+----I V- Scheibe I

    I I I I

    cl

    L~L.....I.--l...-~

    Bewehrung über dem Riegel + I Netzbewehrung

    I l-

    I I I J

    IaL

    7 Ringankerbew. + Netzbewehrung .....

    1.3.2.2.3. Anhängebewehrung an den Vertikalscheiben

    Diese Bewehrung ist erforderlich, wenn die Vertikalscheibenlänge kleiner als

    die Scheibentiefe D ist.

    Fe = 1,7 • Q

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1.3 Seite 8

    1.3.2.2.4. Bewehrungsgrenzen

    Maximale Bewehrung der Ringanker und Deckenfugen

    Die Angaben beziehen sich auf die Anwendung des grundsätzlich anzuordnenden 5t T-IV. Den Bewehrungsvorgaben liegt die Höheneinordnung der maximalen Durch-messer nach B2.2523 zugrunde.

    Ringankerbewehrung Fuge an den Deckenplattenstirnseiten

    beim Zweiriegelsystem Deckenlängsfuge Ringanker am Treppenhaus, senkrecht zu den Treppenhausscheiben

    zwischen Deckenplattenstirnseiten und Treppenhaussonderplatte zwischen 5tützenumfassungsdecken-platte und Podest platte - verteilt auf zwei Fugen -zwischen Randdeckenplatte und Podestplatte

    4 ~ 25, siehe B2.251-2 2 ~ 25, siehe B2.251-2 2 ~ 22, siehe B2.451-4 1 ~ 25, siehe B2.251-2

    4 ~ 25, siehe B2.2515-17

    4 ~ 22, siehe B2.2519-21

    4 ~ 25, siehe B2.2S19-21

    In 50nderfällen, z. B. bei einem 5tützenquerschnitt 300/900 mm und einer Stützenaussparung für den 200 mm breiten Riegel ergibt sich bei Achslage an der Außenseite ein Freiraum mit der Breite v~n 125 mm (ca. 1/2 Aussparungs-breite) für die Durchführung des äußeren Ringankers. Diese Durchführungsbreite kann sich in Verbindung mit der Aussparung für den 200 mm breiten Riegel auch bei anderen Entwurfssituationen. wie z. B. negativen Ecken ergeben. In diesen Fällen können als äußere Ringanker einlagig nur·3 ~ 25 angeordnet werden.

    für Wandplatten-verankerung

    n I t=.===r-lt

    600

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1 .3 Seite 9

    Minimale Bewehrung der Ringanker und Deckenfugen

    Die Angaben beziehen sich auf die Anwendung des grundsätzlich anzuordnenden St T-IV.

    Ringanker (auch am Treppenhaus) Fuge zwischen den Stirnseiten Deckenlängsfuge

    2 fIJ 14 1 fIJ 14 (bzw. 2 fIJ 14 gemäß Blatt 2.2) 1 fIJ 8

    Höchstabstand 1200 mm bei 1200 und 600 mm breiten Deckenplatten, bei 2400 mm breiten Deckenplatten 2400 mm Abstand, aber fIJ 10 in den Deckenlängsfugen.

    Die Mindestbewehrungen gelten auch für die Ausbildung von Dachscheiben bei Stützenstabilisierung des Dachgeschosses nach Abschn. 1.3.1.2.5.

    1.3.2.2.5. Sonstige Bewehrungsvorgaben

    Verankerungen sind mit einer Länge von 60 de auszuführen.

    Die Stöße sind prinzipiell zwischen den Stützen anzuordnen und vorwiegend. durch Oberdeckung der Stähle zu realisieren. Die Oberdeckungsstöße sind versetzt anzu-ordnen, mit einer Oberdeckungslänge von 60 deo Liegt nur ein Bewehrungsstahl im Fugenquerschnitt, so ist die Oberdeckungslänge mit 80 de vorzusehen. In den Rand-feldern dürfen die Stähle in den Fugen zwischen den Deckenplattenstirnseiten nicht gestoßen werden (siehe B2.2S1). Können die Stähle nicht durchlaufend ange-ordnet werden, so ist ein Schweißstoß vorzusehen. Der Bewehrungsversatz, der bei Stählen in den Deckenlängsfugen erforderlich wer-den kann, wenn Treppenhaussonderplatten in Randdeckenplatten eingehängt werden, kann durch eine Schweißverbindung mittels Winkelprofil ausgeführt werden (siehe B2.2S15-17). Der Versatz kann vermieden werden, wenn in Verlängerung der die Son-derplatte tragenden Randdeckenplatte eine weitere Randdeckenplatte angeordnet wird. Die äußere Ringankerbewehrung ist dort, wo es möglich ist, mit mindestens einem Bewehrungsstahl vor der Stütze durchzuführen. Bewehrungsstähle der Längsfugen, dia an Ringankern enden, sind mit Rundhaken zu versehen, welche die Ringanker umschließen. Die deckenstirnseitige Ringanker- und Fugenbewehrung ist durch die Eck- bzw. Randstützen durchzuführen und mit einem Querstab fIJ 14 in ihren Endhaken zu ver-ankern (siehe B2.2S1). Bei Durchmessern ~ 20 mm kann aus Platzgründen eine Ver-ankerung mittels aufgeschweiBter Que~stäbe erforderlich werden. Am Treppenhaus ist die Ringankerbewehrung in die Treppenhausscheibe einzubinden (siehe B2.2S15, 18. 19 u. 22). Beim Zweiriegelsystem, das nur bei inneren Stützenreihen eingesetzt wird, ist eine Durchführung der stirnseitigen Fugenbewehrung durch die Stützen nur am Zwischen-knoten zweigeschossiger Stützen möglich. Am Stützenkopf sind die Bewehrungsstähle zwischen den Stützen einzuschweißen. Die Durchleitung der Kraft durch die Stütze ist vom Element her für die als maximal angegebene Fugenbewenrung gesichert (siehe B2.4S1-4). Ein Wechsel der Riegelrichtung ist zu vermeiden, da sich daraus häufig Schwierig-keiten bei der Bewehrungsführung ergeben. die zu einem grcißeren Ortbetonanteil in diesem Deckenbereichführen können. Soll auf einen Wechsel der Riegelrichtung nicht verzichtet werden, so ist in der Decke eine Schnitt fuge ohne Spreizung vor-zusehen, so daß im Sinne der Horizontalscheibe getrennte Deckenabschnitte ent-stehen.

  • Katalogkurzbezeichn.ung B 7914 RKP Herausgab.datum 12/79 Blatt 1.3 Seit. 10

    Negative Ecken

    Die Bewehrungsausbildung in negativen Ecken kann je 'nach Grundrißsituation in Anlehnung an die Konstruktionsgrundsätze für abgesetzte Auflager bzw. für Rahmenecken vorgenommen werden. Siehe hierzu /18/ bis /21/.

    I-Anhängebewehrung

    -- ~ Druckstrebe RA I~ Rr:- I

    I

    Die Anhängebewehrung ist für 1,2 Q zu bemessen. Für den Wechsel der Riegel-richtung siehe Abschn. 1.3.2.2.5.

    1.3.2.2.7. Deckenaussparungen für Aufzugsschächte

    Die maximalen Aussparungsgrößen betragen bei:

    • Doppelschächten • Einzelschächten

    4800/3000 mm 3000/2400 mm.

    Die folgend gemachten Bewehrungsangaben beziehen sich auf diese beiden Größen. Weiterhin wird von der Lage im Grundriß her in zwei Fälle unterschieden:

    • Lage im Außen- oder Randfeld neben dem Treppenhaus (im Anschlußbereich der Horizontalscheibe an die Treppenhausscheibe)

    • Lage im Außen- oder Randfeld zwischen den Auflagerungen an den Verti-kalscheiben (im Druckgurt der Horizontalscheibe).

    Die Aussparungen werden dadurch gebildet, daß Randdeckenplatten mit einem der Aussparung entsprechenden Abstand verlegt werden. Außerhelb der Aussparungen werden dann Treppenhausdeckenplatten in die Ausklinkungen der Randdeckenplatten eingehängt. Die vier an die Aussparung anschließenden Deckenplatten sind so an-zuordnen, daß eine rundumlaufende Ausklinkung entsteht, die der Bewehrungsauf-nahme direkt an der Aussparung dient.

    Entsprechen die Aussparungen den auf den folgenden Schemaskizzen dargestellten Bedingungen und wird bei der Lage der Aussparung im Druckgurt der Horizontal-scheibe im ungeschwächten Scheibenquerschnitt eine Betondruckspannung von 90 N/cm2 (LF 1) bzw. 120 N/cm2 (LF 2) eingehalten, 60 kBnnen die dort angege-benen Bewehrungen ohne Nachweis angeordnet werden. Die durch die Aussparungen unterbrochene Netzbewehrung ist auf die Fugen neben den Aussparungen aufzu-teilen.

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Herausgabedatum 12/79 Blatt 1.3 Seite 11

    Zulagebewehrung an den Aussparungen neben dem Treppenhaus - AuRenfeld

    ~C ~C t.--\618

    St T-IV

    I

    ~[ I 1 il: 18001

    Aussparung

    Aussparung 4800/3000 mm

    :E 9118 St T - rv

    ~[ I i: 1800 I

    3000/2400 mm

    Bei Anordnung im Randfeld

    sind die Bewehrungsbilder

    um 90° zu drehen.

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Herausgabedatum 12/79 Blatt 1. J Seite 12

    Zulagebewehrung an den Aussparungen im Druckgurtbereich der Horizontalscheibe

    fJ22 -St T-IV

    ~b St T-IV

    \

    -~18 St T-IV in der 1. Decken-fuge

    o

    An ] --~- -f- - ---

    ~ Außenfeld

    f -=i1;=~=2=2=-(-'-e=in=sc=h=l=ie'-ß"":~ -===--

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1 .3 Seite 13

    1.3.2.3. Anschlüsse der Horizontalscheiben an die Vertikalscheiben

    1.3.2.3.1. Allgemeines

    Bei den anzuschließenden Kräften handelt es sich um Horizontalkräfte. die aus der Wirkung der Geschoßdecke als Horizontalscheibe entstehen und von den Ver-tikalscheiben in den Baugrund abzuleiten sind sowie um Vertikalkräfte .aus Dek-kenteilbereichen. die sich zwangsweise aus den konstruktiven Anschlüssen der Horizontalscheiben ergeben. Die Lasteinzugsflächen für die Vertikallasten aus Decken sind im Abschnitt 1.2.2.2. dargestellt. Es sind die für die Verformungs-differenz vorgegebenen Zuordnungen anzunehmen.

    Für den Anschluß der Vartikal- und Horizontalkräfte ergeben sich folgende Mög-lichkeiten:

    Anschluß über Scherfugen vertikal, Abdeckung im allgemeinen über Bewehrung horizontal, Abdeckung über Schubspannungen und Bewehrung bzw. Reibung

    Anschluß über Kontaktstoß. Hierzu ist eine Umschließung der Vertikalscheibe durch die Horizontalscheibe erforderlich. Als zulässige Betonspannungen kön-nen die nach TGL 0-1045, Abschnitt 17, angenommen werden.

    Besonderheiten der Dachscheibenanschlüsse siehe Abschn. 1.3.2.4.

    1.3.2.3.2. Wandscheibe parallel zu den Deckenplattenlängsseiten (siehe B2.2S9-11

    Die Wandscheibe dieser Lage wird in jedem Fall mittig durch eine Installations-deckenplatte durchgeführt. Der Anschluß der Horizontalkräfte aus der Deckenscheibe erfolgt über die Horizon-talfugen zwischen Wandscheibe und Deckenplatte. Der Nachweis der Aufnahme wird praktisch mit dem Nachweis der Querkräfte der Vertikalscheibe geführt. In der nächstliegenden Deckenfuge ist eine zulässige Schubspannung von ~ = 20,0 N/cm2

    einzuhalten.

    't = T mit T Q Querkraft der Horizontal-IF . d scheibe

    lF = Fugenlänge der Installat1ons-deckanplatte

    d Fugendicke

    Die konstruktiv gewählte Bewehrung in den Installationsplattenöffnungen dient der Schwindbehinderung des Ortbetons und damit der gleichmäßigen Lastübertragung.

    1.3.2.3.3. Wandscheibe parallel zu den Deckenplattenstirnseiten (siehe B2.2S12-14)

    Die parallel neben_den Riegeln hochzuführenden Scheiben werden beim Einriegel-system mit 300 mm und beim Zweiriegelsystem mit 600 mm Achsabstand zwischen Stützen und Scheibe angeordnet. Bei vertikalem Wechsel vom Zweiriegel- auf das Einriegelsystam sind durchgehend 600 mm vorzusehen.

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Herausgabedatum 12/79 Blatt 1.3 Seite 14

    In dem Deckenfeld, in dem sich die Wandscheibe befindet, können folgende Deckentypen vorgesehen werden:

    an den Stützen Randdeckenplatten oder Installationsdeckenplatten an den Kanälen der Hauptbewehrung Installationsplatten zwischen den vorgenannten Platten 600 mm breite Normaldeckenplatten (statt der Normaldeckenplatten können bei Bedarf auch Installationsdecken-platten, RanddeCkenplatten1Joder Schutzraumdeckenplatten mit b = 600 mm ver-legt werden)

    Bis zu einer Belastung von g2 + P = 9 kN/m2 !{:önnen in diesem Scheibenfeld

    auch Naßraullldec!{:en mi t d = 240 nun angeordnet werden. Bei Anordnung der Wand-scheibe im Randfeld ist jedoch an der AUßem"and die konstruktiv notwendige

    Verlegung einer Randdeckenplatte mit d = 290 llllll zu berÜCkSichtigen. Die horizontalen Auflagerfugen an Ober.,- und Unterseite der Decl{:enplatten er-

    fordern keinen gesonderten Nach,,,eis.

    Zusätzlich zur Deckenlängsfugenbewehrung aus der Gesamtscheibenwirkung, die hier im unteren Fugenbereich anzuordnen ist, sind Bewehrungszulagen durch fol-gende Nachweise zu ermitteln:

    1. Nachweis der VerdUbelung der Deckenstirnseiten für die zu Uber-tragenden Horizontal- und Vertikalkräfte

    2. Deckung der Momente aus der Teileinspannung der Decke in der Vertikalscheibe

    3. Nachweis der Bewehrung für das StUtzmoment des Uber die Vertikal-scheibe hinausragenden Deckenkragarrr.es.

    Die Zulagenbewehrung für die durchlaufenden Deckenfugen ist fUr den ungUnstig-sten Fall zu ermitteln. Im einzelnen sind die Bewehrungsermittlungen wie folgt zu fUhren:

    Nachweis der DeckenstirnseitenverdUbelung

    Die Vertikalfuge zwischen den Deckenstirnseiten Uber dem Riegel erfordert eine BewehrungsverdUbelung durch den Bewehrungsstahl der Deckenlängsfuge, um ein vertikales Abreißen der nicht in der Scheibe liegenden Decken zu verhindern und damit die horizontale KraftUbertragung nicht zu stören.

    1) außer Elementen für Riegelaus!~ragul1g

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Herausgab.datum 12/79 Blatt 1.3 Seit. 1 .5

    Achse (Scheibell r-Achse (Riegel I q. .

    """,,6 1C,,1"""""""1 4YflfT

    1.7 • R

    c5 s

    Aus der behinderten Deckendurch-biegung über den Riegeln und Kräfteumlagerungen aus den unter-schiedlichen Stauchungen der Stützen und der Scheibe ergibt sich nebenstehendes Lastbild fUr die durch die Verdübelung zu übertragende Ver-tikallast P. Sie ist mit der hori-zontalen Anschlußkraft der Decken-scheibe T = Q zu einer Resultie-renden R zusammenzusetzen. Der dann erforderliche Bewehrungsquerschnitt beträgt

    Verankerungs länge 1 = 60 de

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Heral.\sgabedatum 12/79 Blatt 1.3 Seite 16

    Einriegelsystem

    Bezpgsformeln wie beim 2-Riegelsystem

    1'; 250 mm P q-o,5·l2

    Ermittlung des maßgebenden Bemessungsmomentes:

    d = 280 mm (Scheibendicke); ME vorzeichenbehaftet

    1 '2 ( q - g1 ) • 1'1

    q • 1"1' + P

    ME -F

    1

    Das dem Betrag nach größere der beiden Nomente H~ bz,,,. "q( ist der Bemessung zugrundezulegen.

    Dimensionierung der Bewehrung:

    Baustoffe: B 300 bzw. B 450 (Elementebetongüte); St T-IV

    Bemessungsmoment

    ~laßgebend z.B, M~ ( I:t--~ I ~ I~~c I ) V He = - 1, 6· ~ - 1,0 NZe

    Bewehrungseinsatz: yH

    Feerf

    = ke

    , __ e_

    h

    + N 6 s

    Anordnung der Bewehrung:

    N = Druckkraft auf den Beton infolge Vorspannung

    Vereinfachend kann angesetzt werden:

    q - g1 ;;; .-,

    12 kN/!!)."" N - 530 kN/m

    q - g1 < 12 kN/m2 N = - 400 kN/m

    Für SLnecke = 4,80 m ist N = 0

    ze 9::$ 22,5 cm

    Bei Naßraumdecken ist ze entsprechend

    zu verändern,

    Die ermittelte Bewehrung ist in den Deckenplattenlängsfugen mit fixierter Höhenlage, Betondeckung von oben 15 mm, anzuordnen.

    Dabei gilt es zu beachtenl

    im Bereich der Normaldeckenplatten und Schutzraumdecl;:.enplatten

    (Fugenabstand 600 111m)

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Herausgabedatum 12/79 Blatt 1.3 Seite 17

    Fevorh ~ 1 ~ 25 mm, St T-IV (pro Fuge)

    im Bereich der Installations-, Handdeckenplatten und Naßraumdeckenplatten (Fugenabstand 1200 mm)

    F > Fe Fe lf evorh = erf -

    Fevorh ~ 1 ~ 25 mm, St T-IV (pro Fuge) im Regelfall

    ~ 2 ~ 25 mm, St T-IV (pro Fuge) im Ausnahmefall,. AusfUhrung nur mit Handdeckenplatten

    Fe * ist der bereits in den Deckenplatten vorhandene Bewehrungsquer-schnitt, dessen Größe in der nachfolgenden Tabelle ausgewiesen ist.

    Deckenplattent:yp

    Installations-deckenplatte

    Randdeckenplatte mit breiter StUtzen-aussparung

    Handdeckenplatte mi t schmaler StUtzenaussparung

    Na ßra umdeckenpla tten

    Fe*(T-IV)

    cm2/m

    1,65

    4,50

    0,85

    1,90

    2,62

    3,80

    1,65

    GUltigkeitsgrenzen

    SI ~ 6000 mm, alle Laststufen SI = 7200 mm, g2 + P ~ 12kN/m2

    SI 7200 mm, g2 + P = 17kN/m2

    SI = 4800 mm, alle Laststufen

    SI > 4800 mm, alle Laststufen

    SI ~ 6000 mm, alle Laststufen SI = 7200 mm, g2 + P ~ 9 kN/m2

    SI = 7200 mm, g2 + P > 9 kN/m2

    SI ~ 7200 mm, alle Laststufen

    Die Einspann- bzw. Kragbewehrung ist auf der Feldseite mit der Länge 0,2 11 + 60 de und auf der Kragarmseite mit 60 de ab Deckenstirnseite anzuordnen.

    Findet die Deckenlängsfuge im Nachbarfeld keine Fortsetzung, bzw. sind bei durchgehender Fuge ausnahmsweise 2 Fugeneinlagen erforderlich, dann ist es zu-lässig, den bzw. einen Bewehrungsstab in der Deckenstirnfuge mittels Schlaufe zu verankern.

    Die in der Deckenlängsfuge in balber Höhe vorhandene Scheibenbewehrung darf nicht zur Aufnahme der E1nspann- bzw. Kragmomente herangezogen werden.

  • Katalogkurzbezeichnung

    Bearbeitungsstand

    D 7914 RKP

    12/79 Blatt 1 • 3

    0,21+S0d e

    Seite 18

    SOde, max 1500

    Die Installationsöffnungen werden im Scheibenbereich konstruktiv bewehrt.

    1.3.2.3. 1f. Treppenhausscheibe parallel zu den Deckenplattenlängsseiten

    (siehe D2.2S15-18).

    Die lIorizontalscheibe ,drd über die Randdeclcenplatte am Treppenhaus an die

    Treppenhausscheibe angeschlossen. Die Randdeclcenplatte liegt mit ihrer Längs-

    seite, an die sonst die Außem.and anschließt, an der Vertikalscheibe.

    Die horizontalen und vertikalen Anschlußlcräf'te ",erden vom l!'ertigteil in den

    monolithischen Anschlußstreifen der Längsausklinkung über Bügel l1i 20, st A-I eingeleitet, die ",erkseitig an im Abstand von 600 mm in der Randdeckenplatte

    angeordnete Einbauteile E 11 G angesch",eißt werden. Die damit übertragbare,

    zulässige Vertilcallcraft P zul = 18,1 lcN und Horizontalleraft T zul = 30,9 lcN je Einbauteil dürfen nicht überschritten werden.

    Die Iyeiterleitung in die Treppenhausscheibe erfolgt dann über Bügel mit einem

    maximalen Abstand von :300 nUll.

    Für diesen BUge 1 sind folgende

    Fe /l' p

    o,8·d.Ge

    ']S:! 11

    B 300; St T-IV

    Iängsstäbe Bügel 6;

    rJ 10 rJ 10

    e ;li 300 mm

    Nachweise zu fUhren:

    Fe = Stahlquerschnitt eines mit Büge ls chenke ls

    a = 8,9 cm p = Vertikalkraft aus der Decke d = 12,5 cm

    Ge = 24 kN/cm2 bei St T-IV

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1.3 Seite 19

    Aus P und T ist die resultierende Scherkraft R je BOgel zu bilden und der durch den Bügel aufnehmbaren Kraft Rzul gegenOberzustellen:

    Rzul = 3,37 • d~K in kN

    • BOgeldurchmesser in cm

    = 50 kN/cm2 bei 5t T-IV

    Oie Formel für Rzul gilt nur bei einer Betongüte B 300.

    1.3.2.3.5. Treppenhausscheibe parallel zu den Deckenplattenstirnseiten (siehe 82.2519-22)

    Dieser Anschluß erfolgt über Außendeckenplatten, d. h. über deren stirnseitige Ringankerausklinkungen. Oie Kraftübertragung aus der Deckenscheibe in den monolithischen Anschlu8streifen erfolgt durch Verdübelung mit der Längsfugenbewehrung zwischen den Deckenplatten, die mit 1 = 40 de im Monolithteil zu verankern ist. Der Fugenabstand beträgt maxi-mal 1200 mm, kann aber bei 8edarf durch die Anordnung 600 mm breiter Deckenplatten verringert werden. Oie durchzuführende Fugenbewehrung ergibt eich aus Feerf • 1,7 • R mit

    6s R = 11 p2 + Q2' und Os = 50 kN/cm2 • Minimal 1 ~ B 5t T-IV, maximal 1 ~ 25 St T-IV je Deckenfuge.

    Q = anzuschließende Querkraft je Fugenbeweh-rung aus Horizontalscheibe

    P = Vertikalkraft aus der Decke je Fugen-bewehrung

    Die 125 mm dicke Ortbetonplatte ist entsprechend den üblichen Bemessungsregeln für die zu übertragenden Vertikalkräfte und Horizontalkräfte zu bewehren.

    Das Moment aus P kann mit M = P • l' angesetzt werden. 2

    l' • Ausklinkungsbreite

    Die Plattenbewehrung ist mit einem maximalen Abstand von 300 mm zu verlegen. Der Ortbetonstreifen wird durch Netzbewehrung konstruktiv zur Aufnahme des Ver-satzmomentes M = T • l' bewehrt. Die daraus resultierenden Auflegerkräfte werden auf der Seite des Hauptpodestes durch eine druckfeste Verbindung in beiden Rich-tungen aufgenommen, auf der Seite des ZWischenpodestes durch Druck auf die Decken-scheibe bzw. durch zugfesten Anschluß mittels Ringanker.

    B 300: 5t T-IV Längsstäbe ~ 10 BOgel und Längsfugen-bewehrung nach stati-scher Berechnung, min ~ 10

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1.3 Seite 20

    Wird die Treppenhausscheibe nicht, wie vorzugsweise vorzusehen, im Abstand von 600 mm zur Systemlinie der Stützen angeordnet, sondern im Abstand von n • 600, n • 2,3 und 4, so können am Riegel endende Innendeckenplatten eingesetzt und ein vom Riegel zur Treppenhausscheibe spannender Ortbetonstreifen mit d = 290 mm angeordnet werden. Hier kann für die Vertikalübertragung Einspannung in de.r Vertikalscheibe und gelenkige Auflagerung auf dem Riegel angenommen werden. Das Versatzmoment aus Obertragung der Horizontalkraft ist zu beachten.

    1.3.2.4. Besonderheiten der Dachscheibe und ihrer Anschlüsse an die Vertikalscheiben

    1.3.2.4.1. Allgemeines

    Entsprechend der gewählten Stabilisierungskonzeption für das Dachgeschoß ist die Dachscheibe kraftschlüssig an die Vertikalscheiben anzuschließen bzw. von ihnen zu trennen.

    Die Dachscheibenanschlüsse an die Wandscheiben weisen gegenüber den Deckenscheiben-anschlüssen keine wesentlichen Besonderheiten auf o Die Wandscheiben enden entweder an der Dachdecke oder an der darunter liegenden Geschoßdecke und werden in beiden Fällen kraftschlüssig angeschlossen.

    Die Treppenhausscheiben werden grundsätzlich bis an die Dachscheibe herangeführt und dort entweder mit ihr verbunden oder zur Vermeidung von Kraftübertragungen durch Zwischenlagen von ihr getrennt. Durch die Abdeckung des Treppenhauses im Dach weichen auch die kF~ftschlüssigen Anschlüsse von denen der Geschoßdecken ab.

    1.3.2.4.2. Wandscheiben

    Die Anschlüsse sind nach Abschnitt 1.3.2.3.2. und 1.3.2.3.3. zu bemessen und aus-zubilden. Abweich,:mgen:

    • Es ist zusätzlich nachzuweisen, dsß die horizontale Auflagerkraft der Horizon-talscheibe durch die in den Deckenaussparungen verankerte vertikale Hauptbe-wehrung der Wandscheiben auf Abscheren aufgenommen wird.

    Bei der parallel zu den DP-Stirnseiten stehenden Wandscheibe ist wegen der feh-lenden Auflast für die Bemessung der oberen Deckenfugenbewehrung das Kragmo-ment M'K maßgebend (siehe B1.3S15).

    Zur Verankerung der vertikalen Hauptbewehrung der Wandscheiben siehe BWT-Katalog "Vertikalscheiben" B 7918 PWT, Abschnitt 1.3.3.4.3. .\

    1.3.2.4.3. Dachscheibe im Treppenhaus mit kraftschlüssigem Anschluß an die Treppenhaus8cheiben

    Auf den Blättern B2.3S1-4 werden EntwUrfsbeispiele für die Fälle "Treppenhaus im Außenfeld; Scheiben parallel zu den DP-Längsseiten" und "Treppenhaus im Rand-feld; Scheiben parallel zu den DP-Stirnseiten" dargestellt.

    Die Ringanker werden im Treppenhausbereich außen durchgeführt.

    Im Bereich der vertikalen Hauptbewehrung der Treppenhausscheiben werden die Treppenhäuser mit Podestelementen, Randdeckenplatten mit weiter Gabel oder in Sonderfällen auch mit einem Ortbetonstreifen abgedeckt. Verankerung der

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1.3 Seite 21

    8ewehrung siehe 8WT-Katalog "Vertikalscheiben" 8 7918 PWT, Abschn. 1.3.3.4.3. Zu beachten ist, daß die Randdeckenplatte einen der Aussparungskanäle abdeckt, so daß nur die Bewehrung der restlichen beiden Kanäle verankert werden kann.

    Das Treppenhaus im Außenfeld ist zwischen den Platten, in denen die Vertikal-bewehrung verankert wird, mit 600 mm breiten Platten abzudecken, um die An-schlußkräfte der Horizontalscheibe über die Fugenbewehrung ableiten zu können. Der Nachweis des Anschlusses ist nach Absahn. 1.3.2.3.4. zu führen zuzüglich des Nachweises der Aufnahme der Horizontalkräfte durch die vertikale Hauptbe-wehrung. Abweichungen in der Form der Anschlußbewehrung siehe 82.352.

    Für die Abdeckung des Treppenhauses im Randfeld dürfen dort, wo die Obertra-• gung der Vertikal- und Horizontalkräfte über Ortbetonstreifen erfolgt, nur Oek-

    kenplatten eingesetzt werden, da deren 5tirnseitenprofilierung als Auflager für den Ortbetonstreifen dient. Der Nachweis des Anschlusses ist nach Abschn. 1.3.2.3.5. zu führen, wobei das Moment für die Ermittlung der Plattenbewehrung mit M • P • l' anzusetzen ist. Abweichungen in der Form der Anschlußbewehrung siehe 82.354. Zusätzlich ist der Nachweis der Aufnahme der Horizontalkräfte durch die verti-kale Hauptbewehrung der Treppenhausscheiben zu führen.

    1.3.2.4.3. Dachscheibe im Treppenhausbereich ohne kraftschlüssigen Anschluß an die Treppenhausscheiben

    Für die Anordnung des Treppenhauses im Außenfeld, Treppenhausscheibe parallel zur OP-Längsseite, sind Entwurfsbeispiele auf 82.355 dargestellt. Oie Abdeckung des Treppenhauses, gebildet aus Podest- und Geschoßdeckenplatten, wird von der Dachscheibe allseitig getrennt. In die das Treppenhaus begrenzen-den Deckenfugen wetden 25 mm dicke HWL-Platten gestellt, mit denen die vertika-le Verschieblichkeit der Dachscheibe gegen das Treppenhaus gewährleistet werden soll. Gleichzeitig werden die Obertragung von Horizontalkräften und das Auftre-ten von Zwängungen verhindert. Oie Ringankerführung erfolgt wie im Normalgeschoß, wobei die Abbiegung des außen liegenden RA irr die Randdeckenplattenausklinkung am Plattenrand bis an die Ein-hangplatten herangeführt wird. Oie Hauptbewehrung der Treppenhausscheibe wird bis in die Aussparungen der Po-destplatten geführt und ohne Nachweis für die Festsetzung der Treppenhausab-deckung benutzt.

    8ei Lage des Treppenhauses im Randfeld, Treppenhausscheibe parallel zur OP-5tirnseite siehe 82.356. Oie Horizontalscheibe wird in voller Tiefe ausgebildet und der Ringanker durch den Treppenhausbereich durchgeführt. Oie horizontale Passungsfuge zwischen Ge-schoßdeckenplatten und Treppenhausscheibe wird mittels HWL-Platten, die nach-träglich in die Fuge eingebracht werden, als Bewegungsfuge ausgeführt. Wird die Passungsfuge 28 mm, so ist ein anderes, geeignetes zusammendrückbares Mate-rial zu wählen (siehe' BWT-Katalog "Vertikalscheiben" 87918 PWT). Bei auskragen-den Treppenhäusern werden die außerhalb der Dachscheibe liegenden Platten zur Abdeckung des Treppenhauses, durch Ausbildung der vertikalen Anschlußfuge als Beweg4ngsfuge, von der Dachscheibe getrennt.

    Oie außen liegende Podestplatte wird wie vor durch die Hauptbewehrung an die Treppenhausscheiben angeschlossen.

  • It It I~ Internationaler Ktg~?iti~ator

    Katatogarl Kataloggruppe

    Katalog

    Konstruktion Betonbau

    Richtlinie ~tabilisierung SKBS 75

    Bemessung der Vertikalscheiben

    1.4. Bemessung der Vertikalscheiben

    1.4.1. Schnittkraftermittlung

    Kalalogkurz • bezeichnung B 7914 RKP

    ELN-Nummar

    BearbeItungsstand

    Blatt 1.4 12/79

    Seil. 1

    Die Lastverteilung der Horizontalkräfte (Wind und Stabilisierungskräfte in~olge Lotabweichung, unterschiedlicher Setzungen und Fundamentverdrehungen sowie Zwän-gungskräfte aus Temperatur und Restschwinden) auf die Stabilisierungselemente hat unter der Berücksichtigung der Gleichgewichts- und Verformungsbedingungen zu er-folgen. In der Regel genügt die Annahme unendlich steifer Deckenscheiben, sofern keine wesentlichen Störungen vorliegen, z. B. in folge großer öffnungen. Die Vertikal-aussteifungen werden an ihrem Fuß, dem Scheibenfundament, als starr eingespannt

    , angesehen.

    Die Aussteifungen dürfen nach der Theorie I. Ordnung als unverschiebliches System berechnet werden, wenn nach TGL 33404/01 die Stabilität mit Hilfe der Labilitäts-zahlen nachgewiesen wird. Bei Einhaltung der dort angegebenen Kriterien tritt in-folge der Verschieblichkeit eine Schnittkraftzunahme ~ 5 % gegenüber dem unver-schieblichen System auf. Der dort dargelegte Nachweis gilt in allgemeiner Form für einen rechteckigen Bau-werksgrundriß, wenn die senkrechten Lasten im Grundriß und über dio Höhe annähernd gleichmäßig verteilt sind. Werden die Bauwerksaussteifungen durch Vertikalscheiben na.ch BWT-Katalog B 7918 PWT vorgenommen, so ist die St. Venantsche Torsionssteifigkeit und die Wölbsteifigkeit der einzelnen Aussteifungen vernachlässigbar und es sind nach TGL 33404/01 folgende Nachweise zu führen:

    ~

    Ol.x = HtotTF I y

    Htot ~ F I

    r:J.-..y = BI x

    0,2 + 0,1 n • < für n ii 3

    0,6

    Hto~ i-;-- C 2

    1 aL 'V = Ltot + Btot + c2 b M 12 für n > 4 •

    Der Nachweis für Cl'f kann entfallen, wenn keine Verdrehung auftritt.

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP

    Bearbeitungsstand 12/79 Blatt 1.4 Seite 2

    ·Y.! ~ y i

    :s m

    n

    ~ BI V· j BI v,j ..

    .. r EbIV,j BIx" 1 BIx,j ..

    .. j EbIX,j

    EbCM ..

    1(EbI X,j x2

    m+ EbIV,j v~)

    c

    M

    S

    .. Anzahl der Geschosse

    ~ Bauwerkshöhe über Oberfläche Fundament

    x f-.--

    .. Summe aller Vertikallasten des Bauwerkes im Grenz-zustand der Nutzungsfähigkeit

    Summe der Biegesteifigkeit aller senkrechten ausstei-fenden Bauteile im Zustand I bezogen auf die V-Achse

    wie vor, bezogen auf die x-Achse

    .. Wölbsteifigkeit aller zum Gesamtstab zusammengefaßten senkrechten aussteifenden Bauteile im Zustand I

    .. auf den Schubmittelpunkt bezogener Wölbwiderstand des Ersatzstabes

    .. Abstände vom Schubmittelpunkt M des Gesamtstabes zum Schubmittelpunkt m des jeweiligen aussteifenden Bau-teiles j

    "1c~'+ c~ 'Abstand des Grundrißmittelpunktes G vom Schubmittelpunkt M

    .. Schubmittelpunkt des Gesamtstabes

    .. Flächenschwerpunkt des Gesamtstabes

    ..

    ..

    1

    BI x

    1

    BI 'V Abstände des Schubmittelpunktes M vom Flächenschwer-punkt SI gemessen in x- bzw. V-Richtung

    .. 2100 kN/cm2 für Vertikalscheiben nach B 7918 PW1"

  • Katalogkurzbezelchnung B 7914 RKP

    Beerbeitunglatand 12/79 Blatt 1.4 Seite 3

    Ergibt die Berechnung der Labilitätszahlen, daß die Ermittlung der Schnittkräfte noch nach der Theorie I. Ordnung durchgefOhrt werden kann, so kann bei statisch bestimmten Aussteifungssystemen die Auf teilung der Horizontallasten nach Gleich-gewichtsbedingungen vorgenommen werden. Bei statisch unbestimmten Systemen mOs-sen zusätzlich, Verformungsbetrachtungen herangezogen werden. Verfahren, nach de-nen die Aufteilung der Lasten vorgenommen werden kann, geben z. B. Stiller /1/ und Beck, Schäfer /2/ an. Besteht keine außergewöhnliche Auf teilung der Vertikalaussteifungen im Grund-riß, haben alle Vertikalaussteifungen die gleiche Höhe, eine durchgehend konstan-te oder durch eine konstante Ersatzsteifigkeit substituierte Steifigkeit und kön-nen die Deckenscheiben als starr wirkend angenommen werden, so karon nach dem fol-gend dargelegten Verfahren gerechnet werden. Ausgehend von den Entwurfsbedingun-gen der SKBS 75 wird auch vorausgesetzt, daß die Haupttr.lgheitsachsen der einzel-nen Aussteifungselemente parallel zu den Koordinatenachsen i und y verlaufen.

    i i

    I

    xm3

  • Katalogkurzbezeichnung B 7914 RKP

    Baarbeitungsstand 12/79 Blatt 1.4 Salta 4

    Koordinaten des Schubmittelpunktes M:

    -. Auf teilung der angreifenden Horizontalkräfte:

    H j" y,

    HX • Iy,j

    2. Iy,j

    Hy • Ix,j

    ~Ix,j

    Hierbei ist

    +

    (HX • YH - Hy • xH) • Ix,i • xm ~IX,jX~ + '2. I y ,j • y~

    Summe des Biegewiderstandes der zu einem Gesamtstab zusammengefaßten Vertikalscheiben, bezogen auf die y-Achse

    Summe des Biegewiderstandes der zu einem Gesamtstab zusammengefaßten Vertikalscheiben,. bezogen auf die' x-Achse

    Drillmoment um den Schubmittelpunkt des Gesamtstabes

    auf den Schubmittelpunkt des Gesamtstabes bezogener W.ölbwiderstand

    mit Vorzeichen

    Sind die beschriebenen Voraussetzungen fOr dieses Verfahren nicht gegeben, so sind neben /1/ und /2/ folgende Literaturhinweise zu beachten:

    allgemeiner Oberblick - /3/, /4/

    ungleiche Höhen der Vertikalaussteifungen und QuerschnittssprOnge - /5/

    teilweise Anwendung monolithischer Konstruktionen und keine als starre Scheibe anzusetzenden Horizontalscheiben - /6/

  • Ka~alogkurz bezeichnung B 7914 IU(P

    Herausgabedatum Blatt 1.4 Seit. 5

    Ist auf Grwld der Überschreitung der für die Labilitätszahlen angegebenen Grenzen

    eine Schnittkraftermittlung nach Theorie II.Ordnung erforderlich, so kann unter

    ge\~issen ei.nschränkenden Voraussetzungen dennoch in vielen Fällen das Rechnen nach

    Theorie Ir. Ordnung vermieden werden:

    • allgemeine Hinweise - /3/, /4/

    • bei ebenen Systemen - die Resultierenden der Horizontalkrä.fte gehen

    durch den Schubmittelpunkt - /7/

    • der Schwerpunkt S der aussteifenden Teile und der Schubmittelpunkt M

    fallen :7USaInmen - /8/, /9/

    Ein Berechnungsverfahren allgemeiner Art \~ird in /10/ beschrieben.

    1.4.2. Bemessung

    1.4.2.1. Berechnungsgang

    Die Vertikalscheiben werden auf

    • Biegung mitLängskraft zur Ermittlung der Fe - Werte

    • Querkraft und

    • Auslenkung (s. 1.4.3.)

    untersucht.

    - Die Nachweise werden mit folgenden Schnittkraftkombinationen geführt:

    Nachweis

    • Bemessung auf' Biegung mit Längskraft

    zur Ermittlung von

    F = F' e e

    • Nachweis für Querkraft

    - Ermittlung der Bewehrung F = F' e e

    Schnittkraftkombination

    (1Ic.:> Nmin ; zugeh.vt.:> Mmax)

    und

    (VUIl Nmax; zugeh.\{(':) Mmax }

    (",v:> siehe 1. 4. 2. J. )

    (IT Ul N . ; zugeh.lI"U) H} m~n

    (siehe Nachweis .für die Querkraft)

    Hierzu sind die Bemessungskurven im Anhang zu 1.4. anzuwenden. ZWischen zwei

    Fe - Kurven kann geradlinig interpoliert werden.

  • Ka tal og k urzbezeichn ung

    Herausgabedatum

    B 7914 RKP

    Blatt 1.4

    - Nachweis für die Querkraf't Q

    Dachdecke

    Q = l:H

    Schnitt in der V-Scheibe

    (Q wird durch die Horizontalscheiben eingetragen).

    Seit. 6

    Der Nachweis wird durch den Vergleich der Querkraft und der maximal möglichen

    Reibungskraf't Rzul • im Traglastzustand geführt:

    JAo=0,3

    DT = Betondruckkraf't + Stahldruckkräfte im Traglastzustand.

    DT = Db + De

    DT entsteht aus einer Kräf'tegruppe11tJN,vtJM,Vls'H mit zugehörigem i,Fe = F~, CRand gemäß den Annahmen für die Biegung (siehe 1.4.2.3.4. und 1.4.2.4.).

    i ~ u' (kN)

    x > h: D = Z' e e + Z e; DT ='1..., N

    ~/Rand x

    = 5 . E 1,344 ( %0) h - x

    In den (N,R) - Diagrammen sind dieliw R l in Abhängigkeit von", N für gleiche zu • F auf'gezeichnet. Die Werte..r..., R 1 wurden unmittelbar im Anschluß an die (N ,M)-e zu • Koordinaten mit den betref'f'enden i und F ermittelt.

    e

    1.4.2.2. Spezielle Hinweise zur Anordnung der Hauptbewehrung

    Die Bewehrung kann entsprechend dem Schnittkraf'tverlauf' über die Gebäudehöhe abge-

    stuf't werden. Maßnahmen dazu sind:

    - Verringerung de~ Anzahl der Stähle

    Dafür sind die erforderlichen Verankerungs längen nach TGL 0-1045,Abschnitt 14.4.)

    "Verankerung der Bewehrungsstählen und nach der Vorschrift der Staatlichen Bauauf-

    sicht Nr. 14/77 Blatt 2, Abschnitt 4.1./ "Ergänzungen zur TGL 0-1045, Abschnitt

    14", zu bestimmen.

    Anzusetzen ist der schlechte Haf'tbereich.

    - Verringerung des verwendeten Durchmessers

    Bei der Stoßverbindung unterschiedlicher Durchmesser mit Längskehlnähten ist die

    maximal mögliche Kanalbelegung nach BWT-Katalog "Vertikalscheiben" D 7918 PWT,

    B1.3S5 einzuhalten.

  • Kata I ogk urz b eze i chn ung

    Herausgabedatum

    B 7914 RKP

    Blatt 1.4 Seit. 7

    Für die Anordnung der Hauptbewehrung in Treppenhausscheiben ist zu beachten, daß

    bei Anwendung von 600 nun breiten Podestelementen im Hauptpodest teilweise nur

    2 Bewehrungskanäle je Scheibenrand nutzbar sind. Hierzu und zur Verankerung der

    HauptbBl'lehrung in der Dachscheibe siehe BilT-Katalog "Vertikalscheiben" B 7918 PWT

    Bl.1S4 bzw. B1.3S6.

    1.4.2. J. Festlegungen zur Bemessung der Vertikalscheiben auf Biegung mit

    Längs krai' t

    x _... -+=====t=[ =====J---...-=t

    Die Vertikalscheiben werden auf Biegung mit LängSkrai't im Zustand 11 nach der Trag-

    last bemessen. Dabei werden die relevanten Probleme der Stabilität berücksichtigt.

    1.4.2.3.1. Beulsicherheit

    Zur Erreichung von Beulsicherheit wird ersatzweise angenommen, daß die Betondruck-

    krai't Db , die aus einer jeweiligen Betondruckfläche der Breite d resultiert, eine

    Ausmittigkeit in Querrichtung von YoM = 2 cm hat.

    Unter dieser Vorgabe wird stets an einem Längsrand bzw. an einer Ecke die zulässige

    Spannung G b ( €. b = 2 %0) eingehalten. ,max ,max

    Hierzu wurde in einer allgemein zutreffenden Untersuchung in Querrichtung dasjenige

    D~ eines beliebigen Querstreifens ermittelt, das bei 2 cm Außermittigkeit

    G b,max (€ b,max) erreicht.

    Dieses D~ nunmehr mittig angesetzt, ergibt die zuläsSigen Randwerte für die Spannung

    (5 Rand und die Dehnung t: Rand des Betons, die der Untersuchung in Längsrichtung