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www.netzwerk-iq.de www.migraonsportal.de Lernfortschrismessung auf Grundlage von Szenarien Förderprogramm „Integraon durch Qualifizierung (IQ)“ Betreuen Beschreiben Berichten SZENE Rolle Schri Berufsbereich Pflege / Gesundheit

Betreuen Beschreiben Berichten - Deutsch am Arbeitsplatz · 2017. 4. 11. · Teil 1 - Theoretische Grundlagen 4 ... Lesen, Sprechen, Schreiben – als horizontale Strukturleiste heranzuziehen

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www.netzwerk-iq.dewww.migrationsportal.de

Lernfortschrittsmessung auf Grundlage von Szenarien

Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“

Betreuen Beschreiben Berichten

SZENE

Rolle Schritt

Berufsbereich Pflege / Gesundheit

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Impressum

Herausgeber:

VolkshochschuleBraunschweigGmbH

WilhelmineBerg

AlteWaage15

38100Braunschweig

alsTrägerdesTeilprojekts„BerufsbezogenesDeutsch“desIQNetzwerksNiedersachsen

Autorin:

GabrieleEilertEbke

Redaktion:

WilhelmineBerg

Layout:

Thurnerdesign,München

Die Szenarien sind in Zusammenarbeit mit Frau Michaela Picker, Leiterin der Krankenpflegeschule des

KlinikumsBraunschweig,imNamendesBLGSe.V.(BerufsverbandLehrendeGesundheits-undSozialberufe)

LVNiedersachsen/Bremenentstanden.

AlleRechtevorbehalten

©2016

DasFörderprogramm„IntegrationdurchQualifizierung(IQ)“wirddurchdasBundesministeriumfürArbeitundSozialesgefördert.

inKooperationmit:

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Inhalt

Teil 1 - Theoretische Grundlagen 4

WasisteinSzenario? 4

WannundwowurdedieSzenario-Methodeentwickelt? 4

WarumSzenarienfürdiearbeitsplatzbezogeneLernfortschrittsmessung? 5

Teil 2 - Praktische Umsetzung 8

WiewirdeinSzenariofürdieLernfortschrittsmessungerstellt? 8

WiewirdeinSzenariofürdieLernfortschrittsmessungdurchgeführt? 19

Teil 3 - Anmerkungen zu den drei Prüfungs-Szenarien 23

Dauer,Kann-Beschreibungen,Kommunikation

Kinderkrankenpflege„MitvielZuckerundSahne“ 23

Krankenpflege„Essennichtvergessen“ 27

Altenpflege„FrauMöllmannwehrtsich“ 31

Teil 4 - Kopiervorlagen 35

Bewertungsraster

Kinderkrankenpflege„MitvielZuckerundSahne“(mündlich) 35

Krankenpflege“Essennichtvergessen“(mündlich) 38

Altenpflege„FrauMöllmannwehrtsich“(mündlich) 41

Schriftlich 44

Teil 5 - Rollenkarten mit Storyline und Anlagen 48

Kinderkrankenpflege„MitvielZuckerundSahne“ 48

Krankenpflege„Essennichtvergessen“ 62

Altenpflege„FrauMöllmannwehrtsich“ 72

inKooperationmit:

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4 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Teil 1 – Theoretische Grundlagen

Was ist ein Szenario?

Bedeutung der Szenario-Methode für die Bewertung von arbeitsplatz-bezogenem Deutsch als Zweitsprache

BeiderSzenario-MethodegehtesumdieSimulationtypischerKommunikationssitu-

ationen am Arbeitsplatz. Dabei bauen die für einen Arbeitsbereich relevanten

Sprachhandlungen-wiez.B.PatientinnenundPatientenbetreuen,Pflegemaßnah-

menbeschreiben,KolleginnenoderKollegen informieren,Berichte schreiben - als

realitätsnaherProzessaufeinanderauf.AufdieseWeiseentstehteineaneinanderge-

reihteSchrittfolge,dievoneinemHandlungsauslöserinFormeineskonkretenAnlas-

ses,einesProblemfallsodereinerhäufigvorkommendenFragestellungausgehtund

aufeinemöglicheLösungodereinvertretbaresErgebnishinsteuert.Wichtigisthier-

bei,dassdieeinzelnenHandlungsschrittenichtisoliertbehandeltwerden,sondernin

einensituativenKontexteingebundensind.Mansprichtdaherauchvoneinerzu-

sammenhängendenHandlungskette, die einer realen Situation amArbeitsplatz in

sinnvollerundgutnachvollziehbarerAusprägungnachempfundenist.DenAkteurin-

nenundAkteureneinesSzenarioswirdsomitdieMöglichkeitgegeben,inihrembe-

ruflichenUmfeldzuagierenunddabeiunterBeweiszustellen,dasssieadäquatin

ihremBerufszweighandelnundkommunizierenkönnen:

Wann und wo wurde die Szenario-Methode für den Sprachbereich am Arbeitsplatz entwickelt?

Seiteinigen Jahren tauchtderBegriff„Szenario“oder„Szenario-Methode“ immer

häufiger indenKatalogeneinschlägigerBildungsanbieter,Sprachschulen,den IHKs

oderindenTrainingsprogrammenbetriebsinternerWeiterbildungsmaßnahmenauf.

WoraufistdieseEntwicklungzurückzuführen?Indenletzten30Jahrenwurdenim

fremdsprachendidaktischen Bereich zunehmend Überlegungen angestellt, die zu

engeBegrenzung auf primär sprachlicheAspekte in Richtung kommunikative und

handlungsorientierteKompetenzenzuerweitern.Seitherrückendiekommunikati-

venAnforderungen,dieMitarbeitendeamjeweiligenArbeitsplatzzubewältigenha-

ben,immerdeutlicherindenVordergrund.

InderArbeitsweltselbstwurdenzurselbenZeitvergleichbareÜberlegungenange-

stellt. Die Konzentration auf die Fach- undWissenskompetenz reichte nichtmehr

Betreuen Beschreiben BerichtenAnlass Ergebnis

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FörderprogrammIQ 5

aus,unddieEinbeziehungderMethoden-,Sozial-undPersonalkompetenzfüreffek-

tivesLernen inderberuflichenAus-undWeiterbildungwurdezumSchlüsselwort.

DieBetonunglagvorallemaufderVerbesserungderKommunikationundKoopera-

tion.

Vorcirca20JahrenwurdeaufInitiativedesEuroparatsderGemeinsameEuropäische

Referenzrahmen(GER)entwickeltund2001eineentsprechendeWeiterentwicklung

vomDIHK1undanderenberuflichenBildungsträgernveröffentlicht,diesichspeziell

aufdietypischenKommunikationssituationenamArbeitsplatzkonzentrierte.MitHil-

fe derGER-Matrix können seither Sprachhandlungenunddie daraus abgeleiteten

Kann-Beschreibungenbzw.Deskriptorenkonkreterbeschriebenundeinerbestimm-

tenNiveaustufezugeordnetwerden.DashatteKonsequenzenfürdieArtundWeise

derLernfortschrittsmessungineinerZweitsprache,denndiesekannaufderGrund-

lagederKann-BeschreibungendesGERintransparenterWeisevergleichbarundaus-

sagekräftiggestaltetwerden.Dies istbesondersfürberuflicheZweckevonVorteil,

dennunterHinzunahmevonhandlungs-undarbeitsplatzorientiertenInstrumentari-

enkanndieEffektivitätvonangewandterKommunikationbessergemessenwerden,

wobeireinsprachlicheElementeeineuntergeordneteRollespielen.Eswarnurnoch

eineFragederZeit,bisausdenSprachhandlungenundihrenentsprechendenKann-

BeschreibungenzusammenhängendeHandlungsketten inFormvonSzenarienkre-

iertwurden,diezumEinsatzfürdieLernfortschrittsmessungherangezogenwerden

konnten.

MittlerweilekommtdieSzenario-MethodebeieinerReihevonFirmenunddenIHKs2

nichtnurfürTrainingszwecke,sondernauchfürSprachstandserhebungenzumEin-

satz.Einige IHKsbieten fürBerufspraktikerinnenundBerufspraktikereinZertifikat

an,dessenPrüfungaufeinemGeschäftsfallbasiertundalsHandlungsketteaufge-

bautist.EinderartigesZertifikatwirdsowohlvonVorgesetztenalsauchvonMitar-

beitendenalseineeffektiveundeffizienteMöglichkeitgesehen,zueineraussage-

kräftigenEinschätzungderKommunikationsfähigkeitamArbeitsplatzzugelangen.

Warum sollten arbeitsplatzbezogene Lernfortschritts-messungen auf Szenarien basieren?

DieFestlegungaufeinehandlungs-undkommunikationsorientierteEvaluationvon

FertigkeitenhateinedirekteAuswirkungaufdieGestaltungderTestformate.Sollen

diesenämlichaufihreWirksamkeithinüberprüftwerden,dannmussauchdieLern-

fortschrittsmessung in entsprechenderWeise gestaltet sein. Rein sprachbezogene

Tests,wiez.B.Lückentexte,Multiple-Choice-AufgabenoderLese-undHörverständ-

nisaufgaben,greifendabeieinenSchrittzukurz.RelevanteSzenarien,diedieAnfor-

1 DIHK(Hgg.),ArbeitsplatzEuropa:Sprachkompetenzwirdmessbar.ACommonEuropeanFrameworkofReferenceforLanguageLearningandTeaching(CEF),2001(4.Auflage)

2 soz.B.beidieIHK-DüsseldorfundweiterenIHKsinNRW

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6 BerufsbereichPflege/Gesundheit

derungenandieProbandinnenundProbandeninihrenberuflichenKontextenwider-

spiegelnunddamitdenauthentischenAnforderungenrechtnahekommen,sollten

beiderPrüfungserstellung, derDurchführungundBewertungherangezogenwer-

den.NursokannderForderungnacheinergreifbarenTransfersicherung,diefürdie

betrieblicheQualitätssicherungentscheidendist,entsprochenwerden.

Esverstehtsichvonselbst,dassdieBewertungaufKriterienbasierenmuss,diemehr

umfassenalsnurdieFragedersprachlichenKorrektheit.LetzterekommtzumZuge,

sobaldInhaltedadurchinMitleidenschaftgezogenwerden.DasgiltauchfürdieBe-

wertungderfachsprachlichenIdiomatik,dieineinerFachprüfungbesseraufgehoben

ist.DadieAnforderungenandiekommunikativenFähigkeitenundFertigkeiten im

BereichvonGER-B2schonsehranspruchsvollsind,sollteauchhieraufderSchwer-

punktfürdieBewertungliegen.

Für spezielleBerufesinddie imFolgendengenanntenKriterienentsprechendden

Gegebenheitenanzupassen.EsempfiehltsichfürberufsspezifischeMaßnahmen,so-

fortaufdie fürden jeweiligenBeruf typischenSprachhandlungenzurückzugreifen

undnichtwiebeiberufsübergreifendenMaßnahmendieSprachfertigkeiten–Hören,

Lesen,Sprechen,Schreiben–alshorizontaleStrukturleisteheranzuziehen.InderRe-

gelresultierenerstereausdenfüreinenBerufszweigaufgestelltenBerufsbildern,von

denendierelevantenSprachhandlungenundKann-Beschreibungenabgeleitetwer-

denkönnen.(s.AnlageB:GER-MatrixPflege,S.11ff).ImPflegebereichsinddasz.B.

dieSprachhandlungen:BetreuenvonPatientinnenundPatienten,Beschreibenvon

Maßnahmen, Informieren von Kolleginnen und Kollegen, Angehörigen, Ärztinnen

undÄrztenetc.,BesprechenimTeam,BerichtenimPflegeplan.Umdierelevanten

Sprachhandlungenbenennenzukönnen,wurde fürdenBereichPflege imVorfeld

eineumfassendeSprachbedarfsermittlungvorgenommen,diedieGrundlagefürdie

GERMatrixPflegeindieserHandreichungdarstellt.

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FörderprogrammIQ 7

Handlungsorientierte Messkriterien für Szenarien im Beruf

a) Kommunikative Fertigkeiten

DieProbandin/derProbandkann:

■ typischeKommunikationssituationenamArbeitsplatzeffektivanwenden

(Frage,Kommentar,Einwand,Zusammenfassung,Klarstellung,

Hervorhebungetc.)

■ KörperspracheundIntonationadäquateinsetzen

■ denRedeflussaufrechterhaltenunddafürsorgen,dassdie

KommunikationnichtinsStockengerät

■ sichanforderungsgerechtinberuflichenSituationenausdrücken

■ aktivamGesprächsgeschehenteilnehmen(Initiative,Rückmeldung,

Rückfragen,Wechsel,metasprachlicheElementeetc.)

■ Kommunikationstechnikenzielgerichtetanwenden,umeingewünschtes

Ergebniszuerreichen(aktivesZuhören,Rückspiegeln,Paraphrasierenetc.)

b) Sprachliche Fertigkeiten:

DieProbandin/derProbandkann:

■ dieGrammatikundLexikeinerZweitsprachesoeinsetzen,dasskeine

Unklarheitenund/oderMissverständnisseentstehen

■ sichvielfältigausdrücken(idiomatischeWendungen,Kollokationen,

Redemittel(Chunks)etc.undbeilexikalischenUnsicherheitenflexibelauf

Synonymezurückgreifen

■ kontextrelevanteBegriffenutzen(Fachterminologie,Telefonspracheetc.)

■ sichselbstkorrigieren,umUnklarheitenzubeseitigen

■ diewesentlichenstrukturellenElemente(Satzbau,Tempus,

Konjugationen,Deklinationen,Präpositionenetc.)einerZweitsprache

angemessenverwenden

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8 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Teil 2 – Praktische Umsetzung

Wie wird ein Szenario für die Lernfortschrittsmessung erstellt?

ZunächstmussderKontext füreinSzenario festgelegtwerden.Anschließendwird

hierausdieDramaturgieentwickelt,diebereitswichtigeHinweiseenthältundspäter

denPrüferinnenundPrüfernalsOrientierungdient.Der inderDramaturgienoch

grobgeschilderteFallwirdaufseineSchlüssigkeithinüberprüftundnotfallsentspre-

chendneuerÜberlegungenverändert.IndieserPlanungsphasewirdderAnlassfür

eineHandlungsfolge, die Anzahl der Schritte, die Verteilung der schriftlichen und

mündlichen Aufgaben und die Zielerreichung festgelegt. Als Orientierung3 für die

richtigeEinordnungdesSchwierigkeitsgradsdienendieStufendesGER:

BeiderOrientierungkommenbereitsdiejeweiligenSprachhandlungenunddieagie-

rendenRollenzumTragen,ausdenensichdieSituationsbeschreibungenundAufga-

benstellungenfürdengewähltenFallergeben.

AnschließendwerdendieeinzelnenSchrittekonkretausformuliert.FürjedenSchritt,

deraufeinerbestimmtenSprachhandlung, z.B.betreuen,beschreibenoder infor-

mieren,basiert,werdendieRollenkartenfüreinebestimmteRollevorbereitet.Für

diebeabsichtigteLernfortschrittsmessung istbesonderswichtig,dasseingangsdie

3 SieheauchErläuterungenzumentsprechendenSchemain:AnneSass,G.Eilert-Ebke,Szenarienimberufsbezoge-nenUnterrichtDeutschalsZweitsprache,IQ-Hamburg,2014,S.12.

Dreistufiges Schema

GER-Stufe Information Formulierung Handlung

FORTGESCHRITTENEN- C2 steuernSTUFE komplex eigene/individuelle moderieren-competentuser- C1 Formulierungen strukturieren verhandeln präsentieren…

MITTELSTUFE B2 klären/lösen-independentuser- umfassend zunehmendeigene/ ändern B1 individuelle erläutern Formulierungen zusammenfassen bearbeiten beschreiben vergleichen…

GRUNDSTUFE A2 ergänzen-basicuser- einfach nachvorgegebenen/ erfragen… A1 bekanntenMustern

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FörderprogrammIQ 9

Kann-Beschreibungenfür jedenSchrittbzw. jedeSprachhandlunggenaufestgelegt

werden.DieanschließendeArtundWeisederFormulierungderSituationundAufga-

bemusssicherstellen,dassdieindenKann-BeschreibungenumrisseneLernzieldefi-

nitionauchvonderRolleumgesetztwerdenkann.DienotwendigenAnlagenfüreine

situationsgerechteUmsetzung, z.B. ein Vermerk eines Telefonats oder ein Pflege-

plan,werdenebenfallsangegeben.DamitdiePrüflingevorBeginnderPrüfungeinen

ÜberblicküberdieHandlungsketteerhaltenundihregeplanteHandlungsweiseent-

sprechendüberdenkenkönnen,wirdderSzenario-Verlaufgereicht,derSprachhand-

lungen,RollenundSituationenkurzskizziert.

ERSTELLUNG AUF EINEN BLICK:

1. AusdenErgebnissenderdurchgeführtenSprachbedarfsermittlungunddem

Ausbildungscurriculum sowie der praktischen Erfahrung wird ein für die

PrüflingetypischerFallausgewählt,z.B.Umgangmitnichtkooperierenden

PatientinnenundPatienten.

2. EinemöglicheDramaturgiederHandlungskettewirdkonzipiert, indemdie

Ausgangsintention (Anlass), die Abfolge der Sprachhandlungen, die darin

agierendenPersonenmitderenNamenundFunktion(Rollen),derKontext,

einigeVerhaltensweiseunddaszuerreichendeZiel(Ergebnis)definiertwer-

den(sieheAnlageA,Seite10).

3. Auswahl der relevanten Kann-Beschreibungen zu den entsprechenden

SprachhandlungenausderGER-Matrix(sieheAnlageB,Seite11ff.),diean-

schließendzurEvaluierungalsBewertungskriterienherangezogenwird,z.B.

PrüflingkannPflegehandlungenverständlichbeschreiben.Abweichendvom

GERwurden nicht die Fertigkeiten - Hören, Lesen, Schreiben, Sprechen -

sonderndietypischenSprachhandlungenfürdenPflegeberufalsKategorie

gewählt.

4. AusformulierungdereinzelnenSchrittefürdieRollenkarteninderSzenario-

Vorlage(sieheAnlageC,Seite16alsBeispielfüreinenSchritt),inderdieSi-

tuationen,diedarinagierendenPersonenundihreAufgabenstellungenge-

nau beschrieben werden. Die Aufträge zur Erstellung der einzelnen

Szenario-Schritte können ggf. innerhalb eines Prüfungsausschusses aufge-

teiltwerden.

5. ErstelleneinesknappformuliertenSzenario-Verlaufs(sieheAnlageD,Seite

18)zumÜberblickfürdenPrüflingüberdieSachlage,dieagierendenPerso-

nen, die Ausgangssituation, die gewählten Sprachhandlungen und das zu

erreichendeErgebnis.

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10 BerufsbereichPflege/Gesundheit

ANLAGE A: DRAMATURGIE (BEISPIEL)

Anlass:MarthaMöllmannist84Jahrealtunderstvor14TagenimPflegeheimaufgenommenworden.

SieleidetunterleichtenfunktionellenStörungenderFeinmotorik,Gangunsicherheitundneu-

erdingsauchunterHarninkontinenz.

Schritt 1: Betreuen: EinePflegekrafteiltherbeiundversucht,FrauMöllmannzuberuhi-

gen.Diese istverstört, jammertundwehrtdieAngebotederHilfe

mit beiden Händen ab. Die Pflegekraft legt ihr die Hand auf die

SchulterundsprichtberuhigendeWorte…

Schritt 2: Informieren: DiePflegekraftwischtnotdürftigdenUrinwegundruftanschließend

eineReinigungskraftan,umsiezubitten,heutenochindenAufent-

haltsraumzukommen,umdenBodengründlichzureinigen.

Schritt 3: Beschreiben: Die Pflegekraft begleitet Frau Möllmann in ihr Zimmer. Dort be-

schreibtsie,wiesieihrbeimAn-undAuskleidenundbeimWaschen

helfenwirdundwelcheMaßnahmenFrauMöllmannselbstergreifen

kann.

Schritt 4: Berichten: DiePflegekraftmachtimAnschlussandenVorfallentsprechendeEr-

gänzungenimPflegebericht.

Ergebnis: SicherstellungvonerfolgreichenPflegemaßnahmenbeinichtkooperierenden,abweisenden

PatientinnenundPatienten

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FörderprogrammIQ 11

GER-Pflege BETREUEN

DerPrüflingkann(gegenüberPatientinnen/Patienten):

B2 ■ sichauffreundliche,klareundsichereWeisevorstellen,begrüßenund

indieSituationeinführen.

■ Situationder/desPflegebedürftigen,deren/dessenProblem,

Gewohnheiten,Wünsche,Hilfsmitteleinfühlsamerfragen.

■ dieseunterstützen,wichtigeFragenzustellen,auchwennsie

zunächstabweisendsind.

■ durcheinfühlsamesHinterfragennegativgestimmtePersonenermuti-

gen,GründefürihreAblehnungvonmedizinischen/pflegerischen

MaßnahmenzuartikulierenundsodieMitarbeitderPflegebedürftigen

oderdesPflegebedürftigenaushandeln.

■ dieMöglichkeitgeben,WünscheundBedürfnissezuäußern.

■ MaßnahmenundAuswahldesMaterialsumfassenderklärenundbegründen.

■ sichüberVerständnisbezüglichderAuswirkungendergewählten

Maßnahmenvergewissern.

■ zusammenmitderPflegebedürftigenoderdemPflegebedürftigen

Pflegezielefestlegenunddiesenachvollziehbarerläutern

(zurückspiegeln).

■ durchangemessene,zugewandteSpracheberuhigen.

■ mitsichererundpositiverAusdrucksweiseundKörpersprache

Bewältigungsstrategienunterstützen.

■ sprachlichflexibelaufsituativeAnforderungenreagieren.

■ UnsicherheitenbezüglichärztlicherErklärungenoderAnweisungenmittels

verständlicherSpracheentkräftenundzwischenParteienvermitteln.

B1 ■ sichmitfreundlichenWortenvorstellen.

■ GrundfürMaßnahmeimWesentlichennennen.

■ zurAuswahldesMaterialseinigeAngabenmachen.

■ InformationenzumöglichenAuswirkungenderBehandlung/derKrank-

heitgeben.

■ diePflegezielenennen.

■ bitten,Informationenzuwiederholenundggf.korrigieren.

■ ermutigen,Fragenzustellen.

■ mitfreundlichenWortenundruhigerStimmeberuhigen.

■ inihrenBewältigungsstrategienzustimmendverstärken.

■ befragen,warumPflegebedürftigeMaßnahmennichtzustimmenund

aufNotwendigkeiteinerMaßnahmehinweisen.

■ sichfürsorglichzuwenden.

■ geeigneteMaßnahmenempfehlen.

ANLAGE B: GER-MATRIX PFLEGE

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12 BerufsbereichPflege/Gesundheit

GER-Pflege BESCHREIBEN

DerPrüflingkann(gegenüberPatientinnen/Patienten):

B2 ■ allewichtigenDetailsklar,deutlichundgutnachvollziehbarbeschreiben.

■ PflegezieleundMaßnahmenwiederholenundzusammenfassen.

■ VerständnisfürMaßnahmendurchBeschreibenvonZielenerwirkenund

diesedamitbegründen.

■ verschiedene Risiken beschreiben und auf Alternativen hinweisen und

dieseerläutern.

■ UrsacheundWirkungerläutern,Zusammenhängebeschreiben.

■ fürTransparenzinderAbfolgederPflegeprozessesorgen.

B1 ■ dasUmfeldundeinigeDetailsbeschreiben.

■ Pflegezielewiederholen und dasWesentlichemitwenigenWorten zu-

sammenfassen.

■ Risikenbeschreiben.

■ beschreiben,wieeineMaßnahmedurchgeführtwirdundwasdiesebewirkt.

GER-Pflege INFORMIEREN

DerPrüflingkann(gegenüberÄrztinnen/Ärzten,Kolleginnen/Kollegen/Angehörigen):

B2 ■ durchklareundgutstrukturierteAussagenoderRückfragensicherstel-

len,dassInformationenbeiDialogpartnerinnenundDialogpartnernrich-

tigverstandenwerden.

■ routinemäßig Namen der Informantin/des Informanten und Datum an

dafürvorgesehenerStellenotierenundrichtigesVerständnisdurchNach-

fragen,beiBedarfauchmehrmals,sicherstellen.

■ richtigesVerständnisvonroutinemäßigenDaten(z.B.Laborwerte,Medi-

kationen)sicherstellen.

■ UnterstützungvonKolleginnenoderKollegen,ÄrztinnenoderÄrztenfür

unterschiedlicheAnforderungenerbittenunddiesesicherstellen.

■ fürdensicherenAblaufvonVereinbarungenSorgetragen,indemz.B.Zeit-

undOrtsangabenund/oderAufgabenstellungenklardefiniertwerden.

■ UnsicherheitendeutlichzurSprachebringenundfüreineLösungsorgen.

■ AuskunftanAngehörigeerteilen;weißaber,wannundwieÄrztinoder

Arzteinzuschaltenist(Info-Kettenaufbauen).

■ ÜbergaberoutinemäßigmitallenerforderlichenAspektensprachlichmeistern.

■ Angaben zu Namen, Ort, Zeit, Aufgaben, Medikationen etc. deutlich

durch gezieltesNachfragen sicherstellen, indembuchstabiertwird und

Notizengemachtwerden.

■ Empathiesignalisieren.

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FörderprogrammIQ 13

B1 ■ angemessenAuskunftgeben,dazuFragenstellenundbeantworten.

■ umUnterstützungbitten.

■ dazubeitragen,dassVereinbarungengelingen.

■ beipflegerischenUnsicherheiteninangemessenerWeiseRücksprache

nehmen.

■ angemessenAuskunftgeben,dazuFragenstellenundbeantworten.

■ amTelefonnachfragen,umrichtigesVerständnissicherzustellen

(Habeichdasrichtigverstanden?).

■ daraufachten,sichjeweilsdieNamenvonInformantinnen/Informanten

undDatumzunotieren.

■ nachfragenundscheutsichnicht,diesu.U.zwei-oderdreimalzutun.

■ angemessenanÄrztinnenoderÄrzteweiterleiten,wennAngehörige

umAuskunftbitten.

■ InformationenbezüglichPatientinnenundPatientenrichtigundrecht-

zeitiganDritteweiterleiten,vonDritteneinholen(ÄrztinoderArzt,

KolleginoderKollege,Labor,Pflege-,Behandlungszentren).

■ ÜbergabeanKolleginoderKollegenansatzweiseleistenundVerständnis

sicherstellen.

■ AngabenperTelefon(Rezepturen,Dosis,Indikatoren,ph-Wertetc.)

richtigverstehenundnotieren.

GER-Pflege BESPRECHEN

DerPrüflingkann(gegenüberÄrztinnen/Ärzten/Kolleginnen/Kollegen):

B2 ■ eigeneMöglichkeitenzurVerbesserungerörternunddabeieigene

positiveAspektebenennenundrealistischundpräzisebegründen.

■ konstruktiveundsachlichbegründeteVerbesserungsmöglichkeiten

erläuternundimTeamerörtern.

■ FragenundAntwortensoformulieren,dasssiederinhaltlichenKlärung

dienen,dabeizwischenMeinungenundTatsachenunterscheiden.

■ denDialogdurchverbaleundnonverbaleKommunikationaufrechterhal-

ten.

■ PrioritätensetzenundEntscheidungenbegründen.

■ Gegenargumentesachlichvorbringen.

■ WertschätzungoderAblehnungeindeutigundangemessenäußern.

■ ungerechtfertigteKritikangemessenzurückweisen.

■ Kritikanderengegenübersachlichundsituationsgerechtäußern.

■ denpflegerischenFachwortschatzunmissverständlichundflexibel

anwenden.

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14 BerufsbereichPflege/Gesundheit

B1 ■ angemessenaufKritikreagieren,dabeiaberaucheigenepositive

Aspekteerkennen.

■ realistischeundpraktischeKommentarezuVerbesserungsmöglichkeiten

machen.

■ angemessenFragenstellenundbeantworten.

■ denpflegerischenFachwortschatzangemessenanwendenkönnen.

■ Rückmeldunggeben.

■ Gefühleansprechen.

■ Kritikhinterfragen.

GER-Pflege BERICHTEN

DerPrüflingkann:

B2 ■ allepflegerelevantenInformationendesAufnahmegesprächsindas

StammblattübertragenundfortlaufendKorrekturen/Ergänzungenmit

eigenen,nachvollziehbarenFormulierungenvornehmen.

■ ZustandderPflegebedürftigen/desPflegebedürftigen,deren/dessen

Gewohnheiten,Möglichkeiten,WünscheundBedürfnisseetc.ineinem

Formularfesthalten.

■ Pflegeplanexaktundspezifischaufstellenundkurzundknapp,ohne

Werturteildokumentieren.

■ wesentlicheAngabenüberdenZustandeinerPatientinodereines

PatientenimPlanvermerken,indemsie/erAngabenüberdasProblem,

dessenUrsachen,SymptomeundVerhaltensmöglichkeitenderPatientin

oderdesPatientenmacht.

■ routinemäßigDaten(z.B.Laborwerte,Medikationen)andafürvorgese-

henerStellenotierenundrichtigesVerständnisfürDrittesicherstellen.

■ signalisieren,woeventuellweitererHandlungsbedarfbestehtund

realistischePflegezieleverfolgenundimPflegeberichtdokumentieren.

■ relevanteAspektefürdenÜbergabeberichtandieFolgeschichtauswäh-

lenunddieseunmissverständlichundvollständigdarstellen.

■ Vermerk,Telefonnotizetc.inklarenWortenmitdenwesentlichen

AspektenerstellenundallenotwendigenAngabenzurVerfasserin,zum

Verfasser,Gesprächspartnerin,Gesprächspartner,Datumergänzen.

■ AngabeninInformationstextensachlichzutreffendundfürDritte

nachvollziehbarformulieren.

■ denpflegerischenFachwortschatzunmissverständlichanwenden.

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FörderprogrammIQ 15

B1 ■ Pflegeplanangemessenaufstellenunddokumentieren.

■ zentraleBegriffedesFachwortschatzesanwenden.

■ AngabenzurPatientin,zumPatientenundzuPflegemaßnahmen(Diagno-

se,Rezepturen,Dosis,Indikatorenetc.)richtigverstehenundindenPfle-

geplaneintragen.

■ wichtigeHinweiseindenÜbergabeberichteintragen.

■ Vermerk/InformationsblattmitdenwesentlichenAngabenerstellen.

■ imStammblattvorgeseheneAspektedesAufnahmegesprächserfragen

unddiesedortfesthalten.

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16 BerufsbereichPflege/Gesundheit

SZENARIO TITEL

GER-Stufe

Ersteller der einzelnen Szenario-Schritte

mündlich Szenario-Schritt Name Prüferin/Prüfer, E-Mail Adresse Deadline

1

2

3

schriftlich Szenario-Schritt Name Prüferin/Prüfer, E-Mail Adresse Deadline

4

Dramaturgie (nur für Prüferin, Prüfer) Anlass:

1. Schritt

2. Schritt

3. Schritt

4. Schritt

Ergebnis:

Schrittx(15Minuten):

Rollen

Rolle Name Ort Ausführung

A NamedesPrüflings(Pflegekraft) Prüfling

B NamederPatientin/desPatienten(Pflegebedürftige/r) Lehrkraft

ANLAGE C: VORLAGE ZUR ERSTELLUNG VON SZENARIEN DURCH DEN PRÜFUNGSAUSSCHUSS

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FörderprogrammIQ 17

Kann-Beschreibungen Betreuen

Rolle A Prüfling kann:

Sprachhandlung

Zu Ihrer Person (Rolle A)

Die Situation

Ihre Aufgabe

Anmerkungen zur Handlung/zur Kommunikation

Anlagen

ANLAGE C: VORLAGE ZUR ERSTELLUNG VON SZENARIEN DURCH DEN PRÜFUNGSAUSSCHUSS

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18 BerufsbereichPflege/Gesundheit

SCHRITT 3:

Beschreiben

■ PflegekraftbeschreibtPflegemaßnahme.

■ Patientinhörtzuundlenktein.

SCHRITT 4:

Berichten

■ PflegekraftergänztInformationen

imPflegeplan.

SCHRITT 1:

Betreuen

■ PatientinFrauMöllmannistgestürzt.

■ Pflegekraftversuchtzuhelfen.

SCHRITT 2:

Informieren

■ PflegekraftruftReinigungskraftan.

■ Reinigungskraftversprichtzukommen,

sobaldesgeht.

ANLAGE D: SZENARIOVERLAUF (Beispiel)

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FörderprogrammIQ 19

Wie wird ein Szenario für die Lernfortschrittsmessung durchgeführt?

DiedargestelltePrüfungumfasstdreimündlicheundeineschriftlicheAufgabe für

jeweilseinenFall inderKinderkrankenpflege,einenFall inderKrankenpflegeund

einenFallinderAltenpflege.DiePrüfungszeitfüreinenFall,z.B.derderKrankenpfle-

gebeieiner/einemErwachsenen,beträgtca.80Minuten,d.h.50Minutenfürden

mündlichen,inkl.einerReflexionsphase,und30MinutenfürdenschriftlichenTeil.

SiebeinhaltetdieZeitfürdasEinlesen,dieEinschätzung,dieDurchführungunddie

Handlungsbegründung.DaszeitlicheVolumenentsprichtdamitinetwadenministe-

riellen Vorgaben zur Überprüfung der pflegefach-sprachlichen Kompetenz, wobei

hiervoninsgesamtdreiFällenbzw.dreiPatientinnen/PatientenindenAltersstufen

Kind/Jugendliche/Jugendlicher, Erwachsene/ErwachsenerundältererMenschaus-

gegangenwird.DabeiderhiervorgeschlagenenPrüfungderSchwerpunktaufder

Kommunikations-undHandlungsfähigkeitamArbeitsplatzliegt,reichtfürdieLern-

fortschrittsmessungeineSimulationauseinemBereichaus,dieAussagekraftfürdie

AnforderungenindenanderenBereichenhat.Esistratsam,dassdietypischenAuf-

gabenstellungennichtzukleinschrittig,sondernalskomplexerProzessinFormeines

Szenariosdargestelltwerden.JedesSzenarioumfasstdaherviersukzessiveSchritte,

davondreiimmündlichenBereich,waszurFolgehat,dassdieserBereicheinstärke-

resGewichterhält.DasentsprichtauchindenmeistenFällenderSituationamAr-

beitsplatz.

VorBeginnderPrüfungerhältderPrüflingdenSzenario-Verlaufunddamiteinekurze

Übersicht über den Fall des Pflegesettings. Als nächsteswerden demPrüfling die

Rollenkarten mit eventuellen Anlagen des ersten Szenario-Schritts gegeben. Der

Prüflinghat jetzt5MinutenZeit,sich inseinefiktivePersonzuversetzen,sichdie

jeweiligenSituationenzuvergegenwärtigenundsichmitseinenAufgabenvertrautzu

machen.ErdarfsichNotizenmachen.Indennunfolgenden10MinutenwirddieSi-

mulationdeserstenSchrittsdurchgeführt.AlsDialogpartnerin/Dialogpartnerkann

dabeinureineLehrkraftundkeinePuppegewähltwerden,dadiekommunikative

Interaktionsonstnichtgewahrtist.WährenddieKandidatin/derKandidatdennächs-

tenFalldurchliest,habendieMitgliederdesPrüfungsausschusses5MinutenZeit,die

BewertunganhandderfestgelegtenBewertungskriterienvorzunehmen.JedePrüfe-

rin/jederPrüferkreuzt imBewertungsformularan,wiesie/erdiekommunikativen

FertigkeitendesPrüflingseinschätzt,d.h.obsievolldenAnsprüchengenügen(trifft

vollzu),genügen(trifftzu)odernurteilweisegenügen(trifftzumTeilzu).

Alle Schritte im Bereich der mündlichen Fertigkeiten werden in derselbenWeise

durchgeführt.AmEndedes letztenmündlichenSzenario-SchrittswirdderPrüfling

gebeten,überArtundWeiseundUmsetzungdergewähltenKommunikationzure-

flektieren.HierzuwirdinderRegelein5-minütigerDialogmitdenPrüferinnen/den

Prüferndurchgeführt.DasErgebnisfließtindieZwischenbewertungein.Derletzte

TeileinesFalls istdie schriftlicheAufgabe.FürdasEinlesen,dieReflexionunddie

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20 BerufsbereichPflege/Gesundheit

DurchführungdieserAufgabehatdieKandidatin/derKandidatinsgesamt30Minuten

Zeit.DerPrüfungsausschussnimmtwährenddieserZeitschoneinmaldieverdichtete

BewertungdermündlichenLeistungenvor,besprichtdieErgebnisseundlegtdieZwi-

schenbewertung hierfür fest. Nach Beendigung des schriftlichen Teils wird dieser

ebenfalls auf Grundlage des Bewertungsformulars beurteilt und anschließend die

endgültige Bewertung vorgenommen. Sindmindestens 50% der mündlichen und

schriftlichenFallanteileindenerstenbeidenDrittelnderBewertung,alsoimBereich

-trifftvollzu/trifftzu-,danngiltdiePrüfungalsbestanden.WeitereAussagenzum

GradderErreichungliegenimErmessendesPrüfungsausschusses.BeiderDurchfüh-

rungvonmehrerenSzenarien(z.B.derdreiangegebenenSzenarien)ergebendiever-

dichtetenErgebnissealler9mündlichenSzenario-SchritteunddieverdichtetenEr-

gebnissealler3schriftlichenSzenario-SchrittedasEndergebnis.

Durchführung auf einen Blick:

1. Teilnehmende: DurchführungdesSzenariosmitzweiLehrkräftenfürDeutsch

alsZweitspracheamArbeitsplatzundeinerVertreterin/einemVertreter in

derSchulebzw.derWeiterbildungsinstitution.DerPrüflingübernimmt je-

weilsdieRollederPflegekraftundeineLehrkraftdiederPatientin,desPati-

enten,derKollegin,desKollegen,der/desAngehörigen,derÄrztin,desArz-

tesodereineranderenPerson.

2. Szenario-Verlauf:Esistwichtig,dassderPrüflingbereitszuBeginndesSze-

narioseinenÜberblicküberdengesamtenVerlaufdesSzenarioshat,weil

dadurchdiemöglicheZielrichtungdesHandelnsbessergesteuertunddieser

AspektbesserindieReflexioneneinbezogenwerdenkann.

3. Mündlicher Teil:15MinutenfüreinenSzenario-Schritt,dabeiwerden5Mi-

nuten fürdas Einlesen, 10Minuten fürdieAusführungund zusätzliche5

MinutenfürdieReflexionamEndedesletztenmündlichenSzenario-Schritts

berechnet.FüreinSzenario,dasaufderDurchführungvondreimündlichen

Szenario-Schrittenberuht,benötigtmanalsoinsgesamt50Minuten.Sollder

gesamtemündliche Teil die drei Pflegebereiche der Kinderkrankenpflege,

KrankenpflegeundAltenpflegeumfassen,sokommtmanaufinsgesamt150

Minuten.

4. Schriftlicher Teil:30MinutenfürdasEinlesenunddieanschließendeErstel-

lung.BeiderDurchführung fürdreiPflegebereichedauertdie schriftliche

Prüfungentsprechend90Minuten.

5. Einzelbewertungen: Auf Grundlage der festgelegten Bewertungskriterien

erfolgtdiesnachjedemSzenario-Schritt.JedePrüferin/jederPrüferkreuzt

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FörderprogrammIQ 21

ihre/seine Bewertungen an, während der Prüfling den nächsten Schritt

durchliest.AlsInstrumentdientdasSzenario-SchrittBewertungsraster(sie-

heAnlageE,Seite22),indemim3er-Schrittverfahrenangekreuztwird,ob

deravisierteErreichungsgradeinerKompetenzvollzutrifft,zutrifftodernur

teilweise zutrifft. 50% oder mehr einer Leistung sind erreicht, wenn die

MehrheitderangekreuztenFelderindenerstenbeidenDrittelnliegt.

6. Zwischenergebnisse: DieVerdichtungderPrüferbewertungendermündli-

chenErgebnisseerfolgt,währendderPrüflingSchritt4(schriftlicherTeil)be-

arbeitet.EsmüssenvondiesemPrüfungsanteilmindestens50%erfolgreich

absolviertwerden,umdiePrüfungzubestehen.DieReflexionüberdieArt

undWeisederKommunikationfließtindieZwischenbewertungmitein.

DieErgebnissedesschriftlichenTeilswerden ingleicherWeiseausgeführt

undverdichtet.EsmüssenvondiesemPrüfungsanteilebenfallsmindestens

50%erfolgreichabsolviertwerden,umdiePrüfungzubestehen

(sieheAnlageF,Seite22).

7. Prüfungsergebnis:AnschließendwirddasverdichteteErgebnisdergesam-

tenSzenariosunddamitdasGesamtprüfungsergebnisermittelt

(sieheAnlageG,Seite22).

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22 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Bewertung: Beschreiben trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

allewichtigenDetailsklar, x

deutlichundgut

nachvollziehbarbeschreiben

….. x

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

x (<50%)

Zwischenbewertung trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

Szenario1:mündlich

Szenario2:mündlich

Szenario3:mündlich()

Bewertung, inkl. Reflexions- dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

leistung des Prüflings (<50%)

(ankreuzen)

Gesamtbewertung trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

mündlich x

schriftlich x

Prüfungsergebnis(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

bestanden (<50%)

x nichtbestanden

ANLAGE E: EINZELBEWERTUNG MÜNDLICH (Beispiel)

ANLAGE F: ZWISCHENBEWERTUNG MÜNDLICH (Beispiel)

ANLAGE G: PRÜFUNGSERGEBNIS (Beispiel)

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FörderprogrammIQ 23

Teil 3 – Anmerkungen zu den drei Szenarien

Anmerkungen zu Szenario 1: Kinderkrankenpflege „Mit viel Zucker und Sahne“

Schritt 1: Betreuen

Dauer15Minutenfür:■ EinlesenvonPerson,SituationundAufgaben■ DurchführungderSimulation

Kann-BeschreibungenDerPrüflingkann:■ sichauffreundliche,klareundVertrauenerweckendeWeisevorstellenund

der/demkrankenJugendlichenmitfreundlichemundverständnisvollemTon(sowieMimik)begegnen.

■ durchoffeneKörperspracheMitarbeitderkrankenPatientin/deskrankenPatientenerwirken.

■ diePatientin/denPatientendabeiunterstützen,wichtigeAngabenzumachenundzukooperieren,auchwenndiese/dieserzunächstabweisendwirkt.

■ derkrankenPatientin/demkrankenPatientendabeihelfen,ihre/seineWünscheundBedürfnissezuäußern.

■ möglicheVorgehensweisenkindgerechtbeschreibenundzusammenmitderPatientin/demPatientenerörtern(zurückspiegeln),umggf.NotizenfürdenPflegeplanmachenzukönnen.

■ sprachlichkindgerechtundflexibelaufsituativeAnforderungenreagieren.

Kommunikation■ offeneKörpersprache(Hinwendung,Mimik,Gestik),Intonation:durchHaltung,

SpracheundTonZuwendungsignalisierenunddiePatientin/denPatientendazubewegen, InformationenüberdeneigenenZustandzugebenunddieanfangsabweisendeHaltunginRichtungKooperationzulenken.

■ Wortwahl:jugendgerechtundkonkret,z.B.mitBeispielen.■ Empathie:VerständnisfürdieLagederPatientin/desPatientenzeigen,sodassBereit-

schaft zur Kooperation entstehen kann. Verwendung entsprechender Redemittel,auchChunksgenannt;z.B.:„Ichkannmirsehrgutvorstellen,dass…/Ichglaube,Duwillstdamitsagen.“

■ zurückspiegeln:z.B.durchParaphrasieren,dieWünschederPatientin/desPatientendeutlicherhervorheben.Verstärkungdurchergänzendebzw.klärendeAussagenundFragen.VerwendungentsprechenderRedemittel,z.B.:„Istdasso?Dufindestalso...“

■ Ansprache:PatientinoderPatientistJugendliche/Jugendlicher:ObDuoderSieinderAnredegewähltwird,solltevorherimPrüfungsausschussgeklärtwerden.

■ DieNotizenwerdennichtbewertet,sindaberHilfenfürdenEintragindenPfle-geplaninSchritt4.

ANLAGE E: EINZELBEWERTUNG MÜNDLICH (Beispiel)

ANLAGE F: ZWISCHENBEWERTUNG MÜNDLICH (Beispiel)

ANLAGE G: PRÜFUNGSERGEBNIS (Beispiel)

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24 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Schritt 2: Informieren

Dauer15Minutenfür:

■ EinlesenvonPerson,SituationundAufgabe

■ DurchführungderSimulation

Kann-BeschreibungenDerPrüflingkann:

■ einenschwierigenDialogüberSachverhalt,UrsachenundFolgenerfolgreichbe-

ginnenundinGanghalten.

■ durchangemesseneProsodieEinsichtundKooperationermöglichen.

■ sicherstellen,dassInformationenzuUrsachenundderenFolgenrichtigverstan-

denwerden.

■ UnsicherheitendeutlichzurSprachebringenundfüreineLösungsorgen.

■ VereinbarungenübermöglicheMaßnahmendeutlich vermitteln, z.B.weniger

Süßes,mehrBewegungundHinzunahmeeinerDiätassistentin/einesDiätassis-

tenten.

■ fürdieEinhaltungvonVereinbarungenSorgetragen,dabeiüberVorgehenswei-

sereflektierenundMaßnahmenbegründen.

Kommunikation■ Vorschlag:mindestens2MaßnahmenzurzukünftigenBesserungderSituation

vorschlagen,z.B.ReduzierungdersüßenSachen,mehrBewegung,einenTermin

mitdemDiät-Team.

■ Vertrauen:DerPrüflingschafftbeiAngehörigendurchBlickkontakt,Körperhal-

tungundAusdrucksweiseeinoffenesOhr,umdienächstenSchrittevereinbaren

zukönnen.

■ KlareAusdrucksweise:WerdendieFolgendeutlichabertaktvollsignalisiert,so

dassdie/derVerwandteemotionalerreichtwird?

■ DiePflegekraftsprichtmitderMutter,nachdemdiesesieumeinGesprächgebe-

ten hat, weil sie die Anweisungen/Ermahnungen der Ärztin/des Arztes nicht

richtigverstandenhat.DiePflegekraftkannsichdaraufinSchritt3berufen,um

ihrVorgehengegenüberderStationsschwesterzurechtfertigen.

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FörderprogrammIQ 25

Schritt 3: Besprechen

Dauer15Minutenfür:

■ EinlesenvonPerson,SituationundAufgabe

■ DurchführungderSimulation

■ Reflexion

Kann-BeschreibungDerPrüflingkann:

■ denFallknappundverständlichschildern,überTätigkeitenreflektierenundVor-

gehensweisebegründen.

■ MöglichkeitenzurVerbesserungbenennenundrealistischundpräzisebegrün-

den.

■ konstruktiveundsachlichbegründeteVerbesserungsmöglichkeitenerörtern.

■ FragenundAntwortensoformulieren,dasssiederinhaltlichenKlärungdienen.

■ Gegenargumentesachlichvorbringen.

■ ungerechtfertigteKritikangemessenzurückweisenundfürKlärungdesSachver-

haltssorgen.

Kommunikation■ Sachlichkeit:RuhigeIntonation,ruhigeKörperspracheundneutraleWortwahl

■ Ich-BotschaftdurchentsprechendeRedemittel,z.B.:„Ichempfindedas…“

■ AktivesZuhören:Andereaussprechenlassen,IntentionendesGegenübers

berücksichtigen,typischeRedemittel:„VersteheichSierichtig?/MöchtenSie,

dass…?“

■ Kritikfähigkeit:VerständnisfürEinwände/Fragen

■ Deeskalation:DurchIntonation,KörperspracheundWortwahlRuheerzeugen.

■ Akzeptanz:VerständnisfürKritikundsachlicheRichtigstellungdesSachverhalts,

dasssievonAngehörigenumKlärungderArztaussagengebetenwurde.

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26 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Schritt 4: Berichten

Dauer30Minutenfür:

■ EinlesenvonPerson,SituationundAufgabe

■ Durchführung

Kann-BeschreibungDerPrüflingkann:

■ dieSituationeinschätzenunddiealsnotwendigerachtetePflege-undVersor-

gungssituationberücksichtigen.

■ relevanteInformationenzuAdipositasbeiKindernundJugendlichenausderEr-

fahrungderStationundeinerInternetrechercheauswählen.

■ diesefürdasDiät-TeamalsEntwurfzusammenfassen,sodassfürElterneinInfo-

blattmitAufforderungscharaktererstelltwerdenkann.

■ sichinklarenWortenzudenwesentlichenAspektenausdrücken.

■ einInformationsblattzueinerKrankheiterstellen,sodassUrsachenundFolgen

deutlichwerden.

■ denpflegerischenFachwortschatz soanwenden,dasser auch für Laienohne

medizinischeKenntnisseverständlichbleibt.

Kommunikation■ Esistdaraufzuachten,dassderPrüflingnichtnurAntworteninSpiegelstrichen

verfasst, sondernmit seineneigenenWortenund inganzenSätzeneinedem

TextformatundAdressatenkreisangemesseneAusdrucksweisefindet,dieauch

leichtzuverstehenist.

■ Signalesetzen:TechnikendesHervorhebensvonwichtigenAspekten

■ Wortwahl:konkreteBeispiele

■ SprichtdieSprachean?HatderTextAufforderungscharakter?

■ PflegekrafthatsichinSchritt1und2Notizengemacht,umdieseinSchritt4für

denPflegeplanzuverwenden.

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FörderprogrammIQ 27

Anmerkungen zu Szenario 2: Krankenpflege „Essen nicht vergessen!“

Schritt 1: Betreuen

Dauer15Minutenfür:

■ EinlesenvonPerson,SituationundAufgabe

■ DurchführungderSimulation

Kann-BeschreibungenDerPrüflingkann:

■ sichauffreundliche,klareundsichereWeisevorstellen,begrüßenundindieSi-

tuationeinführen.

■ SituationderpflegebedürftigenPerson,derenProbleme,Gewohnheiten,

Wünsche,Hilfsmitteleinfühlsamerfragen.

■ durcheinfühlsamesHinterfragennegativgestimmtePersonenermutigen,Grün-

defürihreAblehnungvonpflegerischenMaßnahmenzuartikulierenundsodie

MitarbeitderpflegebedürftigenPersonaushandeln.

■ derPflegebedürftigenoderdemPflegebedürftigendieMöglichkeitgeben,ihre

oderseineWünscheundBedürfnissezuäußern.

■ sichüberVerständnisbezüglichderAuswirkungendergewähltenMaßnahmen

vergewissern.

■ zusammenmitderpflegebedürftigenPersondiePflegezieleerörtern.

Kommunikation■ SindTechnikendesaktivenZuhörenszubeobachten,d.h.lässtdiePflegekraftdie

PatientinoderdenPatientenaussprechen,kannsieodererGefühle/Ängsteäu-

ßern,fühltsieoderersichernstgenommen?

■ aktivesZuhören:VerbalisierenvonGesagtem;passendeRedemittel, z.B.: „Sie

hatdasbeunruhigt/geärgert.“

■ nonverbale Kommunikation: Blickkontakt, Nicken, kein skeptischer Ausdruck,

umzusignalisieren,dassdiePflegekraftzugehörtundverstandenhatbzw.glaubt

verstandenzuhaben

■ Einfühlsames Wiederholen/Nachfragen gesichert; passende Redemittel, z.B.:

„Habeichdassorichtigverstanden?“

■ Zurückspiegeln:WerdendieGefühle, Einstellungen,Haltungen,Wünscheund

ZielederPatientinoderdesPatientendurchwörtlichesWiederholenodersinn-

gemäßesParaphrasierendeutlichererfasst?

■ SchautsichdiePflegekraftdasBeinanundfragtsienachIntensitätderSchmer-

zen,u.U.unterZuhilfenahmeeinerSkalavon1bis10?

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28 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Schritt 2: Informieren

Dauer15Minutenfür:

■ EinlesenvonPerson,SituationundAufgabe

■ DurchführungderSimulation

Kann-BeschreibungenDerPrüflingkann:

■ durchklare,gutstrukturierteAussagenundRückfragensicherstellen,dassInfor-

mationenvomDialogpartnerrichtigverstandenwerden.

■ unterstreichen,dassDaten(z.B.Laborwerte,Medikationen)andafürvorgesehe-

nerStelleroutinemäßignotiertwerdenmüssen.

■ hervorheben,dass fürKontinuitätdesPflegeplansgesorgtwerdenmuss (Alle

PflegepersonenmüssenaneinemStrangziehen.)

■ demGesprächspartnerzuhören,umdessenLage/Motivezuerfassen.

■ UnsicherheitenbeiDialogpartnerin/Dialogpartnererkennenunddiese

entkräften.

■ VerständnisfürSituationundGefühlslagedesGegenüberssignalisieren.

Kommunikation■ AktivesZuhören:Aussprechenlassen,Rückfragenstellen,umdieMotivlageder

Fragendenrichtigeinzuschätzen

■ Empathie:WieverhältsichundwiekommuniziertdiePflegekraft,umVerständ-

niszusignalisierenundEinfühlungsvermögenbeiderjungenKolleginzuvermit-

teln?

■ Verstärken:Wird durch offeneGestik, Blickkontakt, Intonation und Verhalten

VerständnisfürdieSorgenvermittelt?ZeigtdiePflegekraftAnerkennungfürdie

InitiativederKollegin?

■ Signalisierung:WerdenformaleAspektederPflegedeutlichbetont(Aspektder

Übergabe)undverständlichvermittelt,sodassdiejungePflegekraftdieNotwen-

digkeitdessennachvollziehenkann?

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FörderprogrammIQ 29

Schritt 3: Besprechen

Dauer15Minutenfür:

■ EinlesenvonPerson,SituationundAufgabe

■ DurchführungderSimulation

■ Reflexion

Kann-BeschreibungenDerPrüflingkann:

■ VerständnisfürMaßnahmenundfürdasErreichenvonZielenerwirkenund

diesebegründen.

■ MeinungenvonTatsachentrennen,dabeiFragenundAntwortenso

formulieren,dasssiederinhaltlichenKlärungdienen.

■ denDialogdurchverbaleodernonverbaleKommunikationaufrechterhalten.

■ Gegenargumentesachlichvorbringen.

■ ungerechtfertigteKritikangemessenzurückweisen.

■ aufeingemeinsamesVorgehenhinwirken.

Kommunikation■ Spiegeln:durchWiederholenoderVerbalisiereninkonstruktiverWeisezur

KlärungderSituationbeitragen;passendeRedemittel,z.B.:„Seheichdasso

richtig?“

■ Ich-Botschaft:eigenenStandpunktdarlegenunderklären.

■ Kritikfähigkeit:Ansichtverteidigen,abereventuellangebrachteKritikakzeptie-

ren,auchwennselbstnichtdieVerursacherin/derVerursacher;denUmständen

entsprechendsachlich-professionellreagieren,nichtpatzigwerden.

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30 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Schritt 4: Berichten

Dauer30Minutenfür:

■ EinlesenvonPerson,SituationundAufgabe

■ Durchführung

Kann-BeschreibungenDerPrüflingkann:

■ dieSituationeinschätzenunddiealsnotwendigerachtetePflege-undVersor-

gungssituationberücksichtigen.

■ allepflegerelevantenInformationenindasStammblattübertragenundfortlau-

fendKorrekturen/Ergänzungenmiteigenen,nachvollziehbarenFormulierungen

vornehmen.

■ Zustandder/desPflegebedürftigen,deren/dessenGewohnheiten,Möglichkei-

ten,WünscheundBedürfnisseetc.ineinemFormularfesthalten.

■ wesentlicheAngabenüberZustandeinerPatientin/einesPatientenimPlanver-

merken,indemsie/erAngabenüberdasProblem,dessenUrsachen,Symptome

undVerhaltensmöglichkeitenderPatientin/desPatientenmacht.

■ signalisieren,woeventuellweitererHandlungsbedarfbesteht,realistischePfle-

gezieleverfolgenundimPflegeplandokumentieren.

■ denpflegerischenFachwortschatzunmissverständlich,knappunddeutlichan-

wenden.

Kommunikation■ Signalisieren:durchdeutlicheHinweisefürKontinuitätundEinhaltungderMaß-

nahmeninderÜbernahmesorgen

■ Wortwahl:adäquaterEinsatzvonPflegetermini

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FörderprogrammIQ 31

Anmerkungen zu Szenario 3: Altenpflege „Frau Möllmann wehrt sich“

Schritt 1: Betreuen

Dauer15Minutenfür:

■ EinlesenvonPerson,SituationundAufgabe

■ DurchführungderSimulation

Kann-BeschreibungenDerPrüflingkann:

■ sichauffreundliche,klareundsichereWeiseeinführen.

■ mitfreundlichemundberuhigendemTonundhingewandterKörpersprache

MitarbeitderPflegebedürftigenerwirken.

■ diePflegebedürftige,auchwenndiesezunächstabweisendist,unterstützen,

wichtigeAngabenzumachenundzukooperieren.

■ derPflegebedürftigendieMöglichkeitgeben,WünscheundBedürfnissezu

äußern.

■ zusammenmitderPflegebedürftigenVorgehensweisenfestlegenunddiese

nachvollziehbarerläutern(zurückspiegeln).

■ sprachlichflexibelaufsituativeAnforderungenreagieren.

Kommunikation■ TonundWortwahl:freundlicher,beruhigenderTonundvertrauenserweckende

Wortwahl

■ Körpersprache:zugewandteKörpersprache,Nicken,Hinwendung,scheutvor

Körperkontaktnichtzurück

■ aktivesZuhören:lässtdiePatientinausreden,unterbrichtnicht,machtkeine

Vorschriften,unddrängtnichtsofortaufLösungen;passendeRedemittel,z.B.:

„Wartenwirerst,bisesIhnenbessergeht,keineEile.“

■ Empathie:zeigtVerständnis,wodurchabwehrendeHaltungentkräftetundin

RichtungKooperationgelenktwird;passendeRedemittel,z.B.:„Ja,so,ich

verstehe/dasärgertSie/dastutweh.“

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32 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Schritt 2: Informieren

Dauer15Minutenfür:

■ EinlesenvonPerson,SituationundAufgabe

■ DurchführungderSimulation

Kann-BeschreibungenDerPrüflingkann:

■ sichdeutlichmitNamenundFunktionvorstellen.

■ Situationknappundverständlichschildern.

■ sicherstellen,dassInformationenrichtigverstandenwurden.

■ fürdensicherenAblaufvonVereinbarungenzuOrt,Zeit,Tätigkeitetc.Sorge

tragen.

■ UnsicherheitendeutlichzurSprachebringenundfüreineLösungsorgen,dabei

unterschiedlicheInteressenzueinemKompromissführen.

■ AngabenzuZeit,Ort,PersonundAufgabedeutlichvermitteln,z.B.Namenund

Handynummernotieren,umGesprächspartnerin/Gesprächspartnerzurückver-

folgenzukönnen.

Kommunikation■ TonundAusdrucksweise:ruhigerTonundklareAusspracheerleichtert

Verständnis

■ Signalisierung:durchHervorhebungfürreibungslosenundmöglichstzügigen

AblaufanSchnittstellensorgen.

■ Empathie:VerständnisfürSituationderGesprächspartnerin/desGesprächs-

partnerszeigenundsicherstellen,dasser/siespäterzurückverfolgtwerden

kann(NamenundHandynummernotieren).

■ Absprachen:klareAbsprachentreffenüberTätigkeit,OrtundZeit.

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FörderprogrammIQ 33

Schritt 3: Beschreiben

Dauer15Minutenfür:

■ EinlesenvonPerson,SituationundAufgabe

■ DurchführungderSimulation

Kann-BeschreibungenDerPrüflingkann:

■ allewichtigenDetailsklar,deutlichundgutnachvollziehbarbeschreiben.

■ PflegezieleundMaßnahmenwiederholenundzusammenfassen.

■ VerständnisfürMaßnahmenundfürdasErreichenvonZielenerwirkenunddie-

sebegründen.

■ verschiedeneRisikenbeschreiben,aufAlternativenhinweisenunddieseerläu-

tern.

■ UrsacheundWirkungerläutern,Zusammenhängeerklären.

■ fürTransparenzinderAbfolgederPflegeprozessesorgen.

Kommunikation■ Körpersprache:zugewandteHaltung,Blickkontakt,Berührung

■ TonundGestik:ruhigerTonundUnterstützungdesBeschriebenendurchHand-

bewegung

■ AktivesZuhören:Verbalisieren,umBefindlichkeitzuerfragen;passendeRede-

mittel,z.B.:„Siehabensichdabeiunwohlgefühlt/eswarIhnenunangenehm.“

■ Verstärken:positiveBilderprojizierenundeinepositiveHaltungunterstützen;

passendeRedemittel,z.B.:„Prima,ichhelfeIhnengerne.“

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34 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Schritt 4: Berichten

Dauer30Minutenfür:

■ EinlesenvonPerson,SituationundAufgabe

■ Durchführung

Kann-BeschreibungenDerPrüflingkann:

■ dieSituationeinschätzenunddiealsnotwendigerachtetenPflege-undVersor-

gungsmaßnahmenbedenken.

■ allepflegerelevantenInformationenindasStammblattübertragenundfortlau-

fendKorrekturen/Ergänzungenmiteigenen,nachvollziehbarenFormulierungen

vornehmen.

■ Zustand der/des Pflegebedürftigen, Gewohnheiten, Möglichkeiten, Wünsche

undBedürfnisseetc.ineinemFormularfesthalten.

■ wesentlicheAngabenüberdenZustandeinerPatientin,einesPatientenimPlan

vermerken,indemsie/erAngabenüberdasProblem,dessenUrsachen,Sympto-

meundVerhaltensmöglichkeitenderPatientin/desPatientenmacht.

■ signalisieren,woeventuellweitererHandlungsbedarfbesteht,realistischePfle-

gezieleverfolgenundimPflegeplandokumentieren.

■ denpflegerischenFachwortschatzunmissverständlich,knappunddeutlichan-

wenden.

Kommunikation■ Vollständigkeit:allerelevantenDatenerfassenunddokumentieren

■ Wortwahl:passendePflegeterminiverwenden

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FörderprogrammIQ 35

Bewertung für Schritt 1: Betreuen trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

sichauffreundliche,klareundVertrauen

erweckendeWeisevorstellenundder/dem

krankenJugendlichenmitverständnisvollem

Ton(sowieMimik)begegnen,durchoffene

KörperspracheMitarbeitderkranken

Patientin/deskrankenPatientenerwirken.

diePatientin/denPatientendabeiunterstützen,

wichtigeAngabenzumachenundzu

kooperieren,auchwenndiese/dieser

zunächstabweisendwirkt.

derkrankenPatientin/demkrankenPatienten

dabeihelfen,ihre/seineWünscheund

Bedürfnissezuäußern.

möglicheVorgehensweisenkindgerecht

beschreibenundzusammenmitder

Patientin/demPatientenerörtern

(zurückspiegeln),umggf.Notizenfürden

Pflegeplanmachenzukönnen.

sprachlichkindgerechtundflexibelauf

situativeAnforderungenreagieren.

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

Teil 4 - KopiervorlagenBewertungen für Szenarien 1 bis 3

MÜNDLICHER TEIL

Szenario 1 – Kinderkrankenpflege „Mit viel Zucker und Sahne“

Schritt 1: Betreuen

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36 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Schritt 2: Informieren

Bewertung für Schritt 2: Informieren trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

einenschwierigenDialogüberSachverhalt,

UrsachenundFolgenerfolgreich

beginnenundinGanghalten.

durchangemesseneProsodieEinsichtund

Kooperationermöglichen.

sicherstellen,dassInformationenzu

UrsachenundderenFolgenrichtig

verstandenwerden.

UnsicherheitenzurSprachebringenund

füreineLösungsorgen.

VereinbarungenübermöglicheMaßnahmen

deutlichvermitteln,z.B.wenigerSüßes,mehr

BewegungundHinzunahmeeiner

Diätassistentin/einesDiätassistenten

fürdieEinhaltungvonVereinbarungenSorge

tragen,dabeiüberVorgehensweise

reflektierenundMaßnahmenbegründen.

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

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FörderprogrammIQ 37

Schritt 3: Besprechen

Bewertung für Schritt 3: Besprechen trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

denFallknappundverständlichschildern,

überTätigkeitenreflektierenund

Vorgehensweisenbegründen.

MöglichkeitenzurVerbesserungbenennen

undrealistischundpräzisebegründen.

konstruktiveundsachlichbegründete

Verbesserungsmöglichkeitenerörtern.

Antwortensoformulieren,dasssieder

inhaltlichenKlärungdienen.

Gegenargumentesachlichvorbringen.

ungerechtfertigteKritikangemessenzurück-

weisenundfürKlärungdesSachverhaltssorgen.

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

Zwischenergebnis Szenario 1

Bewertung für Szenario 1: Kinderkrankenpflege trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

mündlich(inkl.Reflexionsleistung

derProbandin/desProbanden)

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

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38 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Szenario 2 – Krankenpflege „Essen nicht vergessen“

Schritt 1. Betreuen

Bewertung für Schritt 1: Betreuen trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

sichauffreundliche,klareundsichere

Weisevorstellen,begrüßenundindie

Situationeinführen.

Situationder/desPflegebedürftigen,

deren/dessenProbleme,Gewohnheiten,

Wünsche,Hilfsmitteleinfühlsamerfragen.

durcheinfühlsamesHinterfragennegativ

gestimmtePersonenermutigen,Gründefür

ihreAblehnungvonpflegerischenMaß-

nahmenzuartikulierenundsodieMitarbeit

der/desPflegebedürftigenaushandeln.

der/demPflegebedürftigendieMöglichkeit

geben,ihre/seineWünscheundBedürfnisse

zuäußern.

sichüberVerständnisbezüglichder

AuswirkungendergewähltenMaßnahmen

vergewissern.

zusammenmitder/demPflegebedürftigen

Pflegezieleerörtern(zurückspiegeln).

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

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FörderprogrammIQ 39

Schritt 2: Informieren

Bewertung für Schritt 2: Informieren trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

durchklare,gutstrukturierteAussagenund

Rückfragensicherstellen,dassInformationen

richtigverstandenwerden.

unterstreichen,dassDaten(z.B.Laborwerte,

Medikationen)andafürvorgesehenerStelle

routinemäßignotiertwerdenmüssen.

hervorheben,dassfürKontinuitätdes

Pflegeplansgesorgtwerdenmuss.

(AllePflegepersonenmüssenaneinem

Strangziehen.)

derGesprächspartnerin/dem

Gesprächspartnerzuhören,umderen/dessen

Lage/Motivezuerfassen.

UnsicherheitenbeiDialogpartnerin/

Dialogpartnererkennenunddieseentkräften.

VerständnisfürSituationundGefühlslage

desGegenüberssignalisieren.

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

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40 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Schritt 3: Besprechen

Bewertung für Schritt 3: Besprechen trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

VerständnisfürMaßnahmenundfürdas

ErreichenvonZielenerwirkenunddiese

begründen.

FragenundAntwortensoformulieren,dass

siederinhaltlichenKlärungdienen,dabei

MeinungenvonTatsachenunterscheiden.

denDialogdurchverbaleodernonverbale

Kommunikationaufrechterhalten.

Gegenargumentesachlichvorbringen.

ungerechtfertigteKritikangemessen

zurückweisen.

aufeingemeinsamesVorgehenhinwirken.

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

Zwischenergebnis Szenario 2

Bewertung für Szenario 1: Kinderkrankenpflege trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

mündlich(inkl.Reflexionsleistung

derProbandin/desProbanden)

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

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FörderprogrammIQ 41

Szenario 3 – Altenpflege „ Frau Möllmann wehrt sich“

Schritt 1: Betreuen

Bewertung für Schritt 1: Betreuen trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

sichauffreundliche,klareundsichere

Weiseeinführen.

mitfreundlichemundberuhigendemTon

undhingewandterKörperspracheMitarbeit

der/desPflegebedürftigenerwirken.

diePflegebedürftige/denPflegebedürftigen,

auchwenndiese/dieserzunächstabweisend

ist,unterstützen,wichtigeAngabenzu

machenundzukooperieren.

der/demPflegebedürftigendieMöglichkeit

geben,WünscheundBedürfnissezuäußern.

zusammenmitder/demPflegebedürftigen

Vorgehensweisenfestlegenunddiese

nachvollziehbarerläutern(zurückspiegeln).

sprachlichflexibelaufsituative

Anforderungenreagieren.

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

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42 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Schritt 2: Informieren

Bewertung für Schritt 2: Informieren trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

sichdeutlichmitNamenundFunktion

vorstellen.

Situationknappundverständlichschildern.

sicherstellen,dassInformationenrichtig

verstandenwurden.

fürdensicherenAblaufvonVereinbarungen

zuOrt,Zeit,Tätigkeitetc.Sorgetragen.

UnsicherheitendeutlichzurSprachebringen

undfüreineLösungsorgen,dabei

unterschiedlicheInteressenzueinem

Kompromissführen.

AngabenzuZeit,Ort,PersonundAufgabe

deutlichvermitteln,z.B.Nameund

Handynummernotieren,umdie

Gesprächspartnerin/denGesprächspartner

zurückverfolgenzukönnen.

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

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FörderprogrammIQ 43

Schritt 3: Beschreiben

Bewertung für Schritt 3: Besprechen trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

allewichtigenDetailsklar,deutlichundgut

nachvollziehbarbeschreiben.

PflegezieleundMaßnahmenwiederholen

undzusammenfassen.

VerständnisfürMaßnahmenundfürdas

ErreichenvonZielenerwirkenunddiese

begründen.

verschiedeneRisikenbeschreiben,auf

Alternativenhinweisenunddieseerläutern.

UrsacheundWirkungerläutern,

Zusammenhängeerklären.

fürTransparenzinderAbfolgeder

Pflegeprozessesorgen.

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

Zwischenergebnis Szenario 3

Bewertung für Szenario 1: Kinderkrankenpflege trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

mündlich(inkl.Reflexionsleistung

derProbandin/desProbanden)

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

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44 BerufsbereichPflege/Gesundheit

SCHRIFTLICHER TEIL

Szenario 1 – Kinderkrankenpflege

Schritt 4: Berichten

Bewertung für Schritt 4: Berichten trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

relevanteInformationenaus

umfangreicherenTextenausder

Fachliteraturauswählenundinganzen

Sätzenwiedergeben.

Informationensprachlich(Syntax,Lexik)

sozusammenfassen,dassderInhalt

verständlichist.

sichinklarenWortenausdrückenunddie

pflegerischeFachsprachesoanwenden,

dasssieauchfürLaienverständlichbleibt.

fürwesentlicheAspektekonkreteBeispiele

nennen.

InformationenzueinerKrankheiterstellen,

sodassUrsachenundFolgendeutlichwerden.

Anregungenzunotwendigen

GegenmaßnahmenfürDrittenachvollziehbar

vermitteln.

Zwischenergebnis

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

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FörderprogrammIQ 45

Szenario 2 – Krankenpflege

Schritt 4: Berichten

Bewertung für Schritt 4: Berichten trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

dieSituationeinschätzenunddieals

notwendigerachtetePflege-und

VersorgungssituationinkurzenNotizen,

z.B.einerÜbergabenotiz,berücksichtigen.

allepflegerelevantenInformationenindas

Stammblattübertragenundfortlaufend

Korrekturen/Ergänzungenmiteigenen,

nachvollziehbarenFormulierungen

vornehmen.

Zustandder/desPflegebedürftigen,

deren/dessenGewohnheiten,Möglichkeiten,

WünscheundBedürfnisseetc.ineinem

Formular,z.B.imStammblattfesthalten.

wesentlicheAngabenüberZustandeiner

Patientin/einesPatientenimPlanvermerken,

indemsie/erAngabenüberdasProblem,

dessenUrsachen,Symptomeund

VerhaltensmöglichkeitenderPatientin/des

Patientenmacht.

signalisieren,woeventuellweiterer

Handlungsbedarfbesteht,realistische

PflegezieleverfolgenundimPflegeplan

dokumentieren.

denpflegerischenFachwortschatzfürdie

beschriebeneSituationunmissverständlich,

knappunddeutlichanwenden.

Zwischenergebnis

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

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46 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Szenario 3 – Altenpflegepflege

Schritt 4: Berichten

Bewertung für Schritt 4: Berichten trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

dieSituationeinschätzenunddieals

notwendigerachtetenPflege-und

VersorgungsmaßnahmeninkurzenNotizen,

z.B.ineinerÜbergabenotiz,bedenken.

allepflegerelevantenInformationenindas

Stammblattübertragenundfortlaufend

Korrekturen/Ergänzungenmiteigenen,

nachvollziehbarenFormulierungen

vornehmen.

Zustandder/desPflegebedürftigen,

Gewohnheiten,Möglichkeiten,Wünsche

undBedürfnisseetc.ineinemFormular,

z.B.imStammblatt,festhalten.

wesentlicheAngabenüberdenZustand

einerPatientin/einesPatientenimPlan

vermerken,indemsie/erAngabenüberdas

Problem,dessenUrsachen,Symptomeund

VerhaltensmöglichkeitenderPatientin/des

Patientenmacht.

signalisieren,woeventuellweiterer

Handlungsbedarfbesteht,realistische

PflegezieleverfolgenundimPflegeplan

dokumentieren.

denpflegerischenFachwortschatzfürdie

beschriebeneSituationunmissverständlich,

knappunddeutlichanwenden.

Zwischenergebnis

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

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FörderprogrammIQ 47

Zwischenergebnis Szenario 1 bis 3 (fallsalledreiSzenariendurchgeführtwerden)

Bewertung Szenarien 1 bis 3 trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

schriftlich

Bewertung(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

(<50%)

Prüfungsergebnis

Gesamtbewertung trifft voll zu trifft zu trifft z.T. zu

Prüfling kann:

mündlich

schriftlich

Prüfungsergebnis(ankreuzen) dargestellt(≥50%) nichtdargestellt

bestanden (<50%)

nichtbestanden

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48 BerufsbereichPflege/Gesundheit

ROLLENKARTEN

Szenario 1: Kinderkrankenpflege „Mit viel Zucker und Sahne“

Dramaturgie (nur für Prüferinnen/Prüfer)

Anlass:TobiasBraunistgerade15Jahrealtgeworden.ZuseinemGeburtstagwurden

dieGroßeltern,OnkelundTantenzumKaffeeeingeladen.Esgabwieimmerbeiden

BraunsgehaltvolleTortenmitvielButter,ZuckerundSahne.Tobiasiststolz,dasser

ohneMühe4Tortenstückeverputzenkann.VonderFamilieerhälterdafürLob.Heu-

tehatersogar5Stückegeschafft.ErfreutsichschonaufdasAbendessen.DieMutter

hat KartoffelsalatmitWürstchen vorbereitet. In derNachtwird erwach, denner

verspürteinstarkesStecheninderrechtenunterenBauchhälfte.Erschafftesgerade

nochzurToilette,woersichübergebenmuss.DieElternrufendenNotarztundTobi-

aswirdmiteinerakutenBlinddarmreizunginsKrankenhauseingeliefert.Dortmuss

ersofortoperiertwerden.

Betreuen: DiePflegekraftvertritteineKolleginaufderKinder-undJugendstation.Sie

liestdenPflegeplanvonTobiasBraun,dernurunvollständigausgefülltist.Einkurzer

Vermerk des Chirurgen ist jedoch angeheftet. Offensichtlich hatte die Kollegin es

nichtmehrgeschafft,denPflegeplanordnungsgemäßzuführen.DiePflegekraftbe-

fragtdaherdenPatientenzuseinenGewohnheiten,Aktivitätenetc.Siemachtsich

NotizenfürdieErgänzungenimPflegeplan.

Informieren:EinArztbesprichtmitderMutterdasGewichtsproblemvonTobiasund

berät siedarüber,welcheGegenmaßnahmendringendeingeleitetwerdensollten.

DieMutteristdanachverunsichertundsuchteinGesprächmitderPflegekraft.Frau

Braunistebenfallsübergewichtig.TortenbackenistihreLeidenschaftundihreSpezi-

alität.SiebacktauchfürFeiernvonanderenFamilien.DieEssgewohnheitenvonTo-

biasundseinerMuttersolltenaberindereneigenemInteresseüberdachtwerden.

DiePflegekraftwill entsprechendaufdieMuttereinwirken,damit FrauBraundie

AnweisungendesArztesrichtigverstehtundentsprechendhandelt.

Besprechen: DerPatientTobiasBraunwird inderTeam-Besprechungbesprochen.

DiePflegekrafthatsichdazuvorbereitetundsicheineListederPunkteerstellt,die

sievorstellenundbesprechenwill.SieerhofftsichHilfestellungvondenKollegenund

KolleginnenbezüglichdesVerhaltensderstarkverunsichertenMutterundihresSoh-

nes.DiePflegekraftversichert,dasssienichtvonsichausFrauBraunkontaktierthat,

sondernvondieserumErläuterungderArztaussagengebetenwurde.

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FörderprogrammIQ 49

Berichten:EinErgebnisderBesprechung imTeamist,dassdiePflegekraftKontakt

zumDiabetes-Teamaufnehmensoll,damiteinInformationsblattfüralleElternam

Info-Standausgelegtwerdenkann,daderFallBraunkeinEinzelfallist.DiePflegekraft

fertigtfürdasDiabetes-TeameinenEntwurfausihrenBeobachtungenunddenErläu-

terungenan,diesieaufeinerInternetseitegefundenhat,damitallerelevantenInfor-

mationen,diederStationwichtigsind,eingearbeitetwerden.

Ergebnis: Sicherstellung guter Kooperationsbereitschaft vonPatientenundderen

Eltern

SCHRITT 1:

BetreuenGesprächzwischenderPflegekraftunddemübergewichtigenTobiasBraunüberEssgewohnheiten

SCHRITT 2:

InformierenRückmeldungüberUrsachendesGewichts-problemsandieMutterdesPatienten

SCHRITT 3:

BesprechenAustauschimTeamüberInformationenzuübergewichtigenKindern

SCHRITT 4:

BerichtenErstelleneinesInformationsblattsfürEltern

SZENARIOVERLAUF

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50 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Anlagen

VermerkvonTelefonatmitDr.Kern

Leichte Komplikationen bei OP wegen Gesundheitszustand des Patienten. Für das Alter und die Größe wiegt Patient mit 69 Kilo, bei Größe von 1,60 Meter deutlich zu viel. Er hat starkes Übergewicht. Mit gesunder Ernährung und vor allem mit mehr Bewegung können gesundheitliche Schäden verhindert werden. Dies gilt schon für die nächste Zeit, aber vor allem auch für die Zukunft. Ich spreche mit den Eltern über die Ursachen und mögliche Folgen.

Notizen für die Pflegeplanung

Was wurde festgestellt? Was soll erreicht werden? Was soll getan werden?

ZU IHRER PERSONSiesindKinderkrankenpfleger/-pflegerinaufderKinderstationundvertretenIhreKollegin,dadieseausdringendenfamiliärenGründenunerwartetfür2WochenUrlaubnehmenmusste.DenPflegeplanhatsiedeshalbnichtmehrvollständigausfüllenkönnen.DerdiensthabendeChirurghatnachderOPmitderKolleginvonderKinderstationtelefoniert.DiesehateinenVermerkvomTelefonatandenPflegeplangeheftet.

DIE SITUATIONTobiasBraunist15JahrealtunderwurdevordreiTagenmitakuterBlind-darmreizunginsKrankenhauseingeliefert.Ermusstesofortoperiertwerden.Siesehen,dassderPflegeplannochnichtvollständigausgefülltwordenistundlesendenVermerkvomTelefonatmitdemArzt.DanachgehenSieindasKrankenzimmervonTobiasundstellensichdemPatientenvor.

IHRE AUFGABESprechenSiemitTobias,umdenPflegeplanvervollständigenzukönnenüber:

■ seineEssgewohnheiten■ seineFreizeitaktivitäten■ seineSchulsituation/Familie■ seineWünsche/Möglichkeiten■ möglicheVorgehensweisen

MachenSiesichanschließendkurzeNotizen(s.Anlage)überdasGesprächs-ergebnis,damitSiespäterErgänzungenimPflegeplanvornehmenkönnen.

Schritt 1: Betreuen Rolle A

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FörderprogrammIQ 51

ZU IHRER PERSONSiesindTobiasBraun.Siesindgerade15JahrealtgewordenundhabenIhrenGeburtstagmitGroßeltern,OnkelundTantengefeiert.EsgabwieimmerleckereTortenmitvielButter,ZuckerundSahne.AnIhremGeburtstaghabensiedavon5Stückeverputzt,zurFreudeIhrerMutter,diestolzaufihreBackkünsteist.ZumAbendessengabeseinweiteresLieblingsessen:Kartof-felsalatmitWürstchen.InderNachthattenSieeinstarkesStecheninderrechtenunterenBauchhälfte,IhnenwurdeübelundSiehattenFieber.DerNotarztkamundSiewurdeninsKrankenhauseingeliefert,woSienochinderselbenNachtoperiertwurden.

DIE SITUATIONDieBlindarmoperationhabenSiemittlerweilegutüberstandenundIhrAppetitistwiedernormal.EinePflegekraftkommtinIhrZimmerundstelltsichvor.DiePflegekraftmöchteeinlängeresGesprächmitIhnenüberIhrenallgemeinenGesundheitszustandbeginnen.AmVortagwarbereitseineandereKrankenschwesterbeiIhnenundSiemöchtennichtschonwiedersovieleFragenbeantwortenmüssen.SiedenkenmehrandenbevorstehendenBesuchIhrerMutter,denndiesewirdeingroßesStückSahnetortemitbrin-gen;dashatsieIhnenversprochen.

IHRE AUFGABEGehenSieaufdiefolgendenFragenanfangseheretwaszurückhaltendein:■ WasessenSiegern?■ BewegenSiesichgernundtreibenSiegernSport,z.B.Fußball?■ SitzenSievielvordenFernseherundamComputer?■ WiegehenIhreMitschülermitIhnenum?■ WasessenSieinderFamiliegern?■ WelcheSportartwürdenSiegernausüben?

Schritt 1: Betreuen Rolle B

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52 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Anlagen

BMI Starkes Untergewicht Normalgewicht Übergewicht Starkes

Untergewicht Übergewicht

TabellemännlichAlter7 unter13,2 13,2–13,8 13,9–18,2 18,3–20,1 ab20,29 unter13,6 13,6–14,2 14,3–19,7 19,8–22,1 ab22,212 unter14,5 14,5–15,3 15,4–22,2 22,3–25,3 ab25,4

16 unter16,6 16,6–17,5 17,6–24,8 24,9–27,9 ab28,0

Notizen für die Pflegeplanung

Was wurde festgestellt? Was soll erreicht werden? Was soll getan werden?

DIE SITUATIONSiesinddiePflegekraftundgeheninsKrankenzimmervonTobiasBraun.EsistBesuchszeitunddieMuttersitztamBettihresSohnes.Tobiasistgeradedabei,denmitgebrachtenKuchenzugenießen,alsSiedasKrankenzimmerbetreten.FrauBraunsiehtIhrenmissbilligendenGesichtsausdruck,trotzdembittetSieumeinkurzesGespräch,dennsiehatdieAnweisungendesArztesnichtrichtigverstanden.SiegehendaraufhinmitFrauBrauninsBespre-chungszimmer.

IHRE AUFGABESprechenSiemitTobiasMutterüberdiegesundheitlicheSituationIhresSohnes.GehenSiedabeiauffolgendePunkteein:

■ VersuchenSie,dieAspekte,diederArztschonerläuterthat,nochmalsverständlichzumachen.

■ ErklärenSiedengesundheitlichenZustandvonTobias,seinBody-Mass-Index(BMI)istüber28(s.Anlage).

■ ErfragenSiedieEssgewohnheiteninderFamilie/Bewegung/Sport.■ GehenSieaufdieSituationinderSchuleein.■ ErläuternSiedieAuswirkungenaufdieGesundheit.■ MachenSieVerbesserungsvorschlägefürdaszukünftigeVorgehen.

DenkenSiedabeiauchandieHinzunahmeeinerDiät-Assistentin/einesDiät-Assistenten.

AuchvondiesemGesprächmachenSiesichNotizen.

Schritt 2: Informieren Rolle A

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FörderprogrammIQ 53

DIE SITUATIONSieübernehmendieRollevonFrauBraun.SiehabenMitleidmitIhremSohnundverwöhnenihnamliebstenmitIhrenKuchenspezialitäten.DeshalbhabenSieihmheuteeingroßesStückSahnetortemitgebracht,obwohlderArztetwasvonErnährungsänderunggesagthat.TortenbackenistaberihreLeidenschaftundihreSpezialität.SiebackenauchfürFeiernvonanderenFamilien.MitderErnährungsänderungkannjaauchspäterbegonnenwerden.DenArzthabenSiesowiesonichtrichtigverstanden.ErhatetwasvonDiät-Assistentin/Diät-Assistentenerwähnt.DiePflegekraftkommtinsKrankenzimmerundschautetwasverdutzt,alssieTobiasKuchenessensieht.SiehabeneinungutesGefühlundbittendiePflegekraft,IhnendieAnweisun-gendesArztesnocheinmalzuerläutern.SiefolgenderPflegekraftinsBesprechungszimmer.

IHRE AUFGABE■ ErläuternSiedieEssgewohnheiteninIhrerFamilie.■ FragenSienach,wasDiät-Assistentbedeutet.■ GebenSieAuskunftüberdiegeringeBewegungund„dasbisschenSport“

beiTobias.■ GehenSieaufseineSituationinderSchuleein(Konzentrations-

schwierigkeiten,kaumFreunde).■ ÜberdenkenSiediegenanntenFolgenfürdieGesundheitIhresSohnes.■ FragenSienachbeiMöglichkeitenzurVerbesserungdesGesundheits-

zustands.

Schritt 2: Informieren Rolle B

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54 BerufsbereichPflege/Gesundheit

DIE SITUATIONSiesinddievertretendePflegekraftundnehmenalsErsatzfürIhreKolleginanderwöchentlichstattfindendenTeambesprechungaufderKinderstationteil.Siehabenfestgestellt,dassdieMuttervonTobiasdieTragweitederKrankheitihresSohnestrotzderErläuterungendesArztesnichtrichtigeinschätzenkonnte,dennsiehatihnweiterhinmitKuchenversorgt.Darauf-hinhabenSieFrauBraundieSituationaufderenNachfragehinnochmalsgeschildert.Siemeinen,dassmanElternvonübergewichtigenKindernundJugendlichenmehrInformationenzukommenlassenmüsse,diedieseauchverstehen.SiewollennichtunvorbereitetindieBesprechunggehenundnehmendeshalbihrebeidenNotizenfürdenPflegeplanvonTobiasmitindieBesprechung.

IHRE AUFGABE■ BeschreibenSiedenFallTobiasBraun.■ ErläuternSiegegenübereinerKollegininFormeinesFachgesprächsden

FalldesPatienten.■ FragenSiedieKollegen/KolleginnenumRat.■ GehenSieaufEinwändeundmöglicheKritikIhrerKollegen/Kolleginnen

klärendein.■ GreifenSieVorschlägeauf/machenSieVorschläge.

Schritt 3: Besprechen Rolle A

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FörderprogrammIQ 55

DIE SITUATIONSiesindzuständigfürdiePflegeaufderKinderstationundleitendasTeamge-spräch.DieVertretungfüreineandereKollegin(Prüfling)nimmtanderheutigenTeambesprechungteilundschildertdenFalldesübergewichtigenTobiasBraun.Siewundernsich,dassdievertretendePflegekraftmitderMuttergesprochenhat.Siefinden,dassdieVorgehensweisevorhermitdemTeamhättebesprochenwerdenmüssen.SiebeendendasGesprächmitdemVorschlag,einInfoblattvomDiät-Teamerstellenzulassen.SiewollenaberaufdieGestaltungunddiebehandeltenAspekteEinflussnehmenundratendaherzueinemVorentwurf,dendiePflegekrafterstellensoll.

IHRE AUFGABE■ LeitenSiedieBesprechungundbegrüßenSiedieTeilnehmer/Teilneh-

merinnen.■ FordernSiedieKrankenpflegekraftauf,denFallTobiasBraunzuschil-

dern.■ HinterfragenSiedieVorgehensweisederPflegekraft.■ StellenSiesicher,dassSiedieKlärungderSituation(FrauBraunhatte

denArztnichtverstandenundbatumKlärung)richtigverstandenhaben.■ BittenSiediePflegekraft,StichpunktefüreinenEntwurfzumachen,

damitauchdieAspekte,diedieStationausErfahrungfürwichtighält,indasInfoblatteinfließen.

■ RegenSiean,dassdiePflegekraftKontaktmitdemDiät-TeamaufnimmtunddieVorgehensweisemitIhnenabstimmt.

Schritt 3: Besprechen Rolle B

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56 BerufsbereichPflege/Gesundheit

DIE SITUATIONDasErgebnisderBesprechunghatfürSieeineneueAufgabeergeben.DadasProblemkeinEinzelfallist,willmanfürEltern,dieKinderoderJugendlichemitGewichtsproblemenhaben,einkurzesInfoblattüberdieGefahrendesÜbergewichtsbeiKindernerstellen.DasendgültigeBlatterstelltdasDiät-Team.DamitesnochvorEndedesMonatsgedrucktwerdenkannundAspektebeinhaltet,dieIhremTeamaufderKinderstationwichtigsind,hatmanvorgeschlagen,dassSieschoneinmaleinenEntwurfliefern,derdemDiät-TeamzurVerfügunggestelltwerdensoll.

IHRE AUFGABEDieTeamleiterinhatfolgendeVorgehensweisemitIhnenabgesprochen:■ WählenSiediewesentlichenAspekteausdemangefügtenText(s.Anlage

1)aus.■ ÜbertragenSiediesezudenentsprechendenKategorien(Ursachen/

Folgen/Tipps)IhresEntwurfs(s.Anlage2).■ BerücksichtigenSiebeiderWahlIhrerSprachedenAdressatenkreis.■ BeziehenSiebereitsbeiderErstellungdesEntwurfsein,dassSiebetrof-

feneElterndamitdirektansprechenunderreichenmöchten.■ MachenSieIhreAngabeninganzenSätzenundverwendenSiedabei

IhreeigenenWorte.

Schritt 4: Berichten Rolle A

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FörderprogrammIQ 57

AnlagenTextauswahlausderFachliteratur(Anlage1)

Adipositas

BeiderAdipositas, von lat. adeps Fettabgeleitet, handelt es sichumeineErnäh-

rungs-undStoffwechselkrankheitmitstarkemÜbergewicht,diedurcheineüberdas

normaleMaßhinausgehendeVermehrungdesKörperfettesmitkrankhaftenAuswir-

kungengekennzeichnetist.UmgangssprachlichsprichtmanauchvonFettleibigkeit

oderFettsucht.

EntscheidendfürdasRisikoeinerHerz-Kreislauf-ErkrankungistnichtderBody-Mass-

Index (BMI), sondern das Fettverteilungsmuster. Besonders nachteiligwirken sich

FettdepotsimBauchraumundandeninnerenOrganenaus.Diesesintraabdominales

FettoderviszeralesFettgewebebeeinflusstdenFett-undKohlenhydratstoffwechsel

besondersungünstigundgiltalswesentlicherIndikatordesmetabolischenSyndroms

undführtdamitzuFettstoffwechselstörungenundDiabetes.Alsrisikoärmergiltdie

mehrhüft-undoberschenkelbetonteFettverteilung.

AdipositasbeiKindernwirdunterBerücksichtigungvonEntwicklungsstand,Alterund

Größe(sog.Perzentilen)bestimmt.VieleFaktorenspielenbeiadipösenKindernzu-

sammen.InmanchenAltersstufenistdasRisikofürÜbergewichtgrößer.EsgibtKin-

der,diekönnenanscheinendimmerzuessen,ohnedickzuwerden.Anderedagegen

naschendeutlichweniger,nehmenaber trotzdemzu.DieGründe,warumdies so

unterschiedlichist,sindvielfältig.

UnserKörpergewichtistzuetwa70ProzentinunseremErbgutfestgelegt.Deshalb

treffenwirübergewichtigeKinderhäufigerinFamilien,indenenauchMutteroder

Vater,OmaoderOpaübergewichtigist.AllerdingsgebenElternnurdieVeranlagung

fürdasÜbergewichtweiter.DasKindkann„leichter“zunehmen.Esmussabernicht.

Obestatsächlichübergewichtigwird,hängtauchvonanderenDingenab.

Kindersitzenheuteviel:imKindergartenbeimBasteln,inderSchule,vordemFern-

seheroderdemComputer.Wersichkaumbewegt,verbrauchtkaumKalorien.Unter-

suchungendesRobertKoch-Institutszeigen:Kinder,diewenigeralseinmalproWo-

che sportlich aktiv sind, sind häufiger übergewichtig und sehen länger fern. Aus

anderenStudienweißman,dassKinder,diemehralszweiStundenproTagvordem

Fernsehersitzen,leichterübergewichtigwerden.NaschensienebenbeinochSüßig-

keiten,Chips,KuchenundandereKnabbereien,fördernsiedasÜbergewichtzusätz-

lich.

DasriesengroßeAngebotanLebensmittelnlocktnahezuüberallmitmagischerAn-

ziehungskraftundverführt,mehrzuessen.GeradebeisehrkalorienreichenDingen

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58 BerufsbereichPflege/Gesundheit

wirdgernezugegriffen.Werhäufigundunregelmäßigisstundaußerdemzwischen-

durchgernenascht,kannleichterÜbergewichtentwickeln.

VermutetwirdaucheinZusammenhangmiteiner InfektiondurchdasAdenovirus

desTypAd-36. EinigeFormenvonAdipositas, insbesonderewenndieseohnedie

meist ebenfalls vorliegenden Fettstoffwechselstörungen einhergeht, könnten auf

eine Infektionmit diesemVirus zurückzuführen sein.DiesesVirus ist in der Lage,

StammzellenzuFettzellenzutransformieren.Unklaristjedoch,wiediesesVirusge-

nauzuÜbergewichtführt,welchezusätzlichenFaktorenEinflusshabenundwelche

therapeutischenKonsequenzendarausentstehenkönnten.Auchungeklärtistnoch,

obdiesesVirusbeiAdipösennurhäufigerzuInfektionenführt,aberselbstnichtan

derEntstehungdesÜbergewichtsbeteiligtist.

InmanchenLebensabschnittenentstehtÜbergewichthäufiger.ImerstenLebensjahr

nimmtdasBabyenormzu.DasistwichtigfürseinegesundeEntwicklungundBaby-

speckistkeinGrund,sichSorgenzumachen.Mitetwa3JahrenisterinderRegel

wiederverschwunden.BeiKindern,diebeiderGeburtsehrleichtodersehrschwer

waren,solltemandieGewichtsentwicklungaufmerksamerbeobachten.WennKin-

derindieSchulekommen,ändertsichviel:Siebewegensichnunweniger.DieAnfor-

derungensteigenundderStressnimmtzu.Daskanndazuführen,dasssichdieKilos

ansammeln.InderPubertätgerätallesausdemGleichgewicht.Dannfährtauchdie

SeeleAchterbahn.WenndasEssenoftzumTrösterwird, kanndasGewicht leicht

steigen.Hinzu kommt, dass die Lebensmittel, die bei Jugendlichen angesagt sind,

häufigzuvielFettundKalorienenthalten.

ÄrzteundWissenschaftlerwarnenvordenschädlichenFolgenfürKörperundSeele,

wenndasGewichtausderNormgerät.ÜbergewichtführthäufigzuHypertonie.Es

kanndieBlutfetteunddenBlutzuckerspiegelverschlechternundDiabetesfördern.

DamitkanndieGefahrfürHerz-Kreislauf-Erkrankungensteigen.Unddasbereitsin

jungenJahren!VorallemdieGelenke leidenunterdemhohenGewicht.Eszeigen

sichersteAnzeicheneinerArthrose.MeistentstehendieProbleme,weilsichdicke

KinderundJugendlichevielzuwenigbewegenundihreMuskelnzuwenigarbeiten.

IhnenfehltdieKraft,umdievielenKilosrichtigzutragen.Haltungsfehlertretenauf.

ImAlterkommendannandereFolgeerkrankungenhinzu:AdipositaserhöhtdasRisi-

ko fürarterielleHypertonie,DiabetesmellitusTyp2,Reflux,Herzinfarkte,Arterio-

sklerose,Schlaganfälle,Brustkrebs,Arthrose,degenerativeWirbelsäulenerkrankun-

gen, Gallenblasenerkrankungen, erhöhtes LDL, Gicht und das Obstruktive

Schlafapnoe-Syndrom.AbeinemBMIvon30istdasKrankheitsrisikodeutlicherhöht.

AdipositasistdarüberhinausaucheinRisikofaktorfüreineVerminderungderkogni-

tivenLeistungsfähigkeitundfürDemenzerkrankungen,einschließlichderAlzheimer-

Krankheit.DieskönntezumindestzumTeilmitdemDiabetesmellituszusammenhän-

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FörderprogrammIQ 59

gen,vondemmanheuteweiß,dassermiteinemerhöhtenRisikofürAlzheimer-Krankheit

assoziiertist.

ÜbergewichtigeKinderwerdenausgelacht,häufigdürfensienichtmitspielen.Fürdie

Cliquesindsienicht„cool“genug.DochnichtnurandereKinderkönnenverletzend

sein.AuchschiefeBlicke,ständigeErmahnungenundKritikvonElternoderanderen

ErwachsenenkönnendasSelbstwertgefühlangreifen.DiesesGefühlkannAngst,De-

pressionenundauchEss-Störungenfördern.

ZuempfehlensindGesprächemitderÄrztinoderdemArzt,die/derdasKindbetreut,

umzuklären,wasfürdasKinddasBesteist.ManchmalistdieTeilnahmeaneinem

Programm für übergewichtige Kinder und Jugendliche sinnvoll. Gemeinsam sollte

versuchtwerden,eingeeignetesProgrammzumAbnehmenzufinden.

RatsamistaufjedenFalleinRichtungswechselbeimEssen,TrinkenundderBewe-

gung: Schritt für Schritt ändert sich der Speiseplan und Schritt für Schritt kommt

mehrBewegungdazu.DasGewichtsolltenichtzumDauerthemawerden.DieStim-

munginderFamiliesolltenichtvonderWaageabhängen.MutterundVatermüssen

bereitsein,ihrKindzuunterstützen.Esnütztnichts,wennKindundMutterunterder

WochedieZeitenvordemBildschirmeinschränken,derVaterdasWochenendeaber

am liebsten gemeinsam vor dem Computer verbringt. Auch Großeltern müssen

manchmaldazulernen.SiekönnenihreEnkelvielbessermitgemeinsamerZeitals

mitSüßigkeitenverwöhnen.

(Quelle frei nach: www.bzga-kinderuebergewicht.de; Wikipedia: Adipositas)

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60 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Entwurf (Anlage2)

Ursachen:

(mind.4Aspekte)

Folgen:

(mind.4Aspekte)

Tipps:

(mind.4Aspekte)

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FörderprogrammIQ 61

Entwurf (Musterlösung)

Ursachen: ■ Gewichtzunahmeund-abnahmehängtvonunterschiedlichen

(mind.4Aspekte) AnforderungendesjeweiligenLebensaltersab.

■ ErbfaktorenkönneneineRollespielen,jedochhängtÜbergewicht

davonnichtzwangsläufigab.

■ DieArtundWeisederErnährungistsehrwichtig.

■ RegelmäßigeBewegungistebenfallsausschlaggebend.

Folgen: ■ Bluthochruck(Hypertonie)kanndieFolgesein,

(mind.4Aspekte) ebensoerhöhterBlutzucker(Diabetes).

■ EskannauchzuHerz-undKreislaufproblemenführen.

■ DieGelenkewerdenstarkbeanspruchtundersteAnzeicheneiner

Arthrosewerdensichtbar.

■ EinübergewichtigesKindhatAkzeptanzproblemeundkanndavon

depressivwerden.

■ GesprächemitdemArzt/derÄrztin/demDiät-Teamführen

Tipps:

(mind.4Aspekte) ■ Essgewohnheitenüberdenkenundändern.

■ AnteilanBewegungallmählichausbauenundsteigern.

■ VorbildfunktionderElternundGroßelternüberdenkenund

Verhaltenentsprechendändern.

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62 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Szenario 2: Krankenpflege „Essen nicht vergessen“

Dramaturgie (nur für Prüferinnen/Prüfer)Anlass:WalterKurz ist56Jahrealtundwurdevor10TageninsKrankenhaus

eingeliefert.IhmmusstealsFolgederGrunderkrankungDiabetesmellitusder

linkeFußamputiertwerden.Daernichtrichtigessenwill,istdieWundheilung

sehrschlecht.

Betreuen:WalterKurzsitztaufrechtinseinemBettundreibtseinlinkesBein,

daerSchmerzenhat.DiePflegekraftwechseltdenVerbandundbemerkt,dass

dieWundheilungkeineFortschrittemacht.HerrKurzrührtdasEssennichtan

undhatbishernur800mlFlüssigkeitzusichgenommen.NachRücksprachemit

demArztversuchtdiePflegekraft,gemeinsammitHerrnKurzzuberaten,wel-

chenächstenSchritteunternommenwerdenmüssen,damitderHeilungspro-

zessgutverläuft.

Informieren:EinejungePflegekraftsprichtdiediensthabendePflegekraftinder

TeekücheaufHerrnKurzan.DasiePflegeanfängerinistundbereitsaufeineran-

derenStationbeieinemvergleichbarenFallschlechteErfahrungengemachthat,

möchtesiesichüberdenFallaustauschen,umsichererzuwerden.DiePflegekraft

istüberdasInteresseunddieInitiativederjungen,etwasverunsichertenKollegin

angenehmüberraschtundversuchtbeidemGespräch,wichtigeInformationen

zuvermitteln,damitdieKolleginkonstruktiveUnterstützungbekommt.

Besprechen:DerStationsarztgehtindenDienstraum,ummitderPflegekraft

überdenPatientenKurzzusprechen.ErhatsoebendieBlutwerteausdemLa-

borerhalten,diezeigen,dassjetzteineUnterzuckerungvorliegt,daderBlutzu-

ckerwertbei nur 70mg/dl (MilligrammproDeziliter) liegt.Daherwill er die

Pflegemaßnahmenumgehendbesprechen.DiePflegekraftbeschreibtihmden

ZustandvonHerrnKurz.SienimmtKritikwahrundwillsicherstellen,dasssie

soweit alles richtiggemachthatunddassdieerstenAnzeicheneinespositiv

verlaufendenHeilungsprozessessichbeiBefolgungdereingeleitetenMaßnah-

meneinstellenwerden.SieistaberoffenfürweitereAnweisungendesArztes.

Berichten:Esistwichtig,dassdieeingeführtenPflegemaßnahmenweiterhinbe-

folgtunddurchgeführtwerden.DiePflegekraftnimmtsichdeshalbdieStamm-

karteunddenPflegeplanvonHerrnKurzvor,umnochfehlendeAngabenzuer-

gänzen,damitdieÜbernahmedurchdieNachtschwesterreibungslosfunktioniert.

Ergebnis: Ein positiv verlaufender Heilungsprozess wird durch flankierende

MaßnahmenermöglichtunddieKontinuitätsichergestellt.

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FörderprogrammIQ 63

SCHRITT 1:

Betreuen■ HerrKurznimmtkeineNahrungzusich■ DiePflegekrafterklärtNotwendigkeit

SCHRITT 2:

Informieren■ EinejungePflegekraftistverunsichert■ DieerfahrenePflegekraftberät

SCHRITT 3:

Besprechen■ DerStationsarztfragtnach■ DiePflegekraftgibtAuskunft

SCHRITT 4:

Berichten■ DiePflegekraftergänztInformationen

imPflegeplan

SZENARIOVERLAUF

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64 BerufsbereichPflege/Gesundheit

ZU IHRER PERSONSiesindKrankenpflegekraftundseiteinigerZeitineinemstädtischenKrankenhaustätig,abererstseitzweiTagenaufdieserStation.SiesindheutezumerstenMalimKrankenzimmervonWalterKurz.

DIE SITUATIONWalterKurzist56Jahrealt.ErwurdevorzehnTagenoperiert.IhmmusstederlinkeFußalsFolgevonDiabetesmellitusamputiertwerden.HeutesitzteraufrechtinseinemBett.ErreibtseinlinkesBein,daerdortSchmerzenhat.AlsSiedenVerbandwechseln,bemerkenSie,dassdieWundheilungkeinegutenFortschrittemacht.DieStelleamStumpfiststarkgerötetundnässt.Sievermuten,dassHerrKurzzuwenigNahrungzusichnimmt,dennSiewissen,dassderHeilungsprozessverzögertwird,wenneinPatientnichtausreichendProteine,VitamineundFlüssigkeitzusichnimmt.

IHRE AUFGABE■ FragensienachOrtundIntensitätseinerSchmerzen.NehmenSiedafür

eineSkalazuHilfe.■ FragenSieihn,wievielerindenletztenTagenzusichgenommenhat.■ ErläuternSieseinegesundheitlicheSituation,derenUrsachenunddie

möglichenFolgen.■ GehenSieaufdieWichtigkeitvonNahrungfürdieWundheilungein.■ BesprechenSiemitihm,wasermagundschlagenSieeinenErnährungs-

planfürDiabeteserkranktevor.■ ErläuternSiedienächstenSchritte,sowieesvomArztverordnetworden

ist(z.B.auchPhysiotherapiealsVorbereitungaufdieProthese).

Schritt 1: Betreuen Rolle A

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FörderprogrammIQ 65

DIE SITUATIONSieübernehmendieRollevonWalterKurz.IhnenmusstederlinkeFußamputiertwerden.DieOperationistnun10Tageher.Sieistgutverlaufen,aberSiesindsehrdeprimiertüberdenVerlustIhreslinkenFußes.SiehabenSchmerzenundsitzendeswegenaufrechtimBettundreibenanIhremlinkenBein.SiehabenseitderOperationüberhauptkeinenAppetit.InfolgedessenhabenSiebisherauchnurabundzuetwasgegessenundgetrunken.

IHRE AUFGABE■ TeilenSiederPflegekraftIhreSchmerzenmit.■ DrückenSieIhrenUnmutüberIhreSituationaus.■ KommenSie,etwaswiderwillig,aufIhreAppetitlosigkeitzusprechen.

(IhrebevorzugtenSpeisensind:EisbeinmitSauerkrautunddazueinPils,ggf.auchPuddingmitVanillegeschmackundApfelsaftschorle)

Schritt 1: Betreuen Rolle B

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66 BerufsbereichPflege/Gesundheit

ZU IHRER PERSONSiesindseitJahrenKrankenpflegekraftundhabeninIhrerHeimatübervieleJahreErfahrungimPflegeberufsammelnkönnen.SiefühlensichkompetentunddenAnforderungengewachsen.

DIE SITUATIONEinejungePflegekraftsprichtSieaufdenKrankheitszustandvonHerrnKurzan,demderlinkeFußalsFolgevonDiabetesmellitusamputiertwerdenmusste.DiePflegeanfängerinkannsichaneinenähnlichenFallaufeineranderenStationerinnern,dernichtgutverlaufenist.SieistverunsichertundmöchtesichmitIhnenüberdasKrankheitsbildvonHerrnKurzaustauschen.SiesindüberdasInteresseunddieInitiativederjungenKolleginangenehmüberraschtundversuchen,beidemGesprächdenwichtigenAspekteineskontinuierlichgeführtenPflegeplanszuvermitteln.

IHRE AUFGABETauschenSiesichüberdenZustandvonHerrnKurzaus:■ ErläuternSie,wasdemPatientenfehltundwaserschwerend

hinzukommt.■ BegründenSie,warumeranAppetitlosigkeitleidet.■ ErklärenSie,wiesichdieverzögerteHeilungzeigt.■ GehenSiedaraufein,welcheFähigkeitenundPotenzialederPatient

nutzenkann.■ WeisenSieausdrücklichdaraufhin,wiemaneinekoordinierteÜbergabe

(Pflegeplan)sicherstellt.

Schritt 2: Informieren Rolle A

DIE SITUATIONSiesitzenamComputerimDienstzimmer.LautEintragIhrerKolleginmusstedieInsulindosisfürHerrnKurznichterhöhtwerden.DieBlutzuckerwertewarenzudemZeitpunktnochimNormalbereich.DerStationsarztkommtinsZimmerundbittetumeinGesprächüberdenKrankheitsverlaufvonWalterKurz.SiehabendenEindruck,dassderArztetwaskritischist.Siesinderfahrenundsicher,dassSieallesrichtiggemachthabenundschildernIhrVorgehen.Ihnenistwichtig,dasseszueinemgutenErgebnisfüralleBeteilig-tenkommt.

IHRE AUFGABE■ BeschreibenSiedieSymptome.■ BeschreibenSiemöglicheUrsachenundFolgen.■ BeschreibenSiediegeplantenGegenmaßnahmen.■ StellenSieIhrenStandpunktklarnämlich,dassSieeineKolleginvertreten

undsiedenPflegeplannichtvollständigausgefülltvorgefundenhaben.■ ReagierenSieangemessenaufFragenundAnweisungendesArztes.

Schritt 3: Besprechen Rolle A

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FörderprogrammIQ 67

DIE SITUATIONSieübernehmendieRollederjungen,unerfahrenenPflegekraft.SiehabenineinemGesprächdieSituationdesPatientenWalterKurzmitgehörtundsindetwasbesorgtundverunsichert,dasiesichaneinenähnlichenFallaufeineranderenStationerinnernkönnen,dernichtgutverlaufenist.SiemöchtensichdaherüberdasKrankheitsbildvonHerrnKurzmitderzuständigen,erfahrenenPflegekraftaustauschen,umherauszufinden,wiemansicherstel-lenkann,dasssolcheKrankheitsfällenichteskalieren.

IHRE AUFGABEEröffnenSiedasGesprächundversuchenSiezufolgendenAspektenInformationenzuerhalten:

■ WasfehltdemPatienten?■ WarumisstderPatientnichtgenug?■ WiezeigtsichdieschlechteWundheilung?■ WelcheFähigkeitenundPotenzialehatderPatient?■ WiekannmanbessereinenoptimalverlaufendenPflegeprozess

erreichen?

Schritt 2: Informieren Rolle B

DIE SITUATIONSieübernehmendieRolledesStationsarztes.SiehabensoebenausdemLabordieBlutzuckerwertevonHerrnKurzerhalten,diezuniedrigsindundvermutenlassen,dassdieInsulindosisnichtrichtigangepasstwurde.SiesindbeunruhigtundsuchendaherdasGesprächmitderzuständigenPflegekraft,umdenKrankheitsverlaufunddieEinhaltungdernotwendigenPflegemaß-nahmenvonWalterKurzzubesprechen.

IHRE AUFGABE■ LassenSiesichdieSymptomeschildern.■ BesprechenSieUrsachenundFolgenundkritisierenSie,dassdieInsulin-

dosiswegenfehlenderDatennichtrichtigangepasstwerdenkonnte.■ ErfragenSiediegeplantenGegenmaßnahmen.■ VerordnenSiedieHinzunahmedesWundmanagementsundeines

Physiotherapeuten.■ SorgenSiedafür,dassdieInsulindosisrichtigangepasstwird.

Schritt 3: Besprechen Rolle B

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68 BerufsbereichPflege/Gesundheit

DIE SITUATIONSiesindeineerfahrenePflegekraftundwissendaher,wiewichtigesist,dassdieangeordnetenPflegemaßnahmenauchnachderÜbergabeweiterhinbefolgtunddurchgeführtwerden.SienehmensichdieStammkarteunddenPflegeplanvonHerrnKunzvor,damitdiemitdemArztbesprochenenMaßnahmenauchvondenanderenPflegekräftenbefolgtwerden.

IHRE AUFGABEErgänzenSienochfehlendeAngabeninderStammkarteundimPflegeplanundweisenSieineinerÜbergabenotizandenKollegen/dieKolleginderSpätschichtdaraufhin,bestimmtePunktezurSicherungderPflegekontinui-tätzubeachten.

Schritt 4: Berichten Rolle A

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FörderprogrammIQ 69

Stammkarte

Name: WalterKurz

Alter: 56Jahre

Diagnose:

Psycho-sozialeSituation: DeprimiertüberdenVerlustseineslinkenFußes

Mobilität:

Körperpflege:

Nahrung:

Hilfsmittel: HinzunahmedesWundmanagements,wennsichbis

übermorgenkeineBesserungzeigensollte;Einschalten

derPhysio….

Wasweißer/sie

überseine/ihreKrankheit:

InformationandasPflegeteam:

ZusätzlicheAngaben:

Anlagen

Übergabenotiz für:

Pflegekraft in der Spätschicht

Pflegeplanung

Was wurde festgestellt? Was soll erreicht werden? Was soll getan werden?

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70 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Musterlösung

Übergabenotiz für:

Pflegekraft in der Spätschicht

WalterKurzist56Jahrealtundihmmusstevor10TagenderlinkeFußalsFolgevon

Diabetesmellitusamputiertwerden.Daernichtrichtigessenwill,istdieWundhei-

lungsehrschlecht.DieStelleamStumpfistgerötetundnässt.ErhatSchmerzen.Der

Blutzuckerwertmusskontrolliertwerden.

Stammkarte

Name: WalterKurz

Alter: 56Jahre

Diagnose: Diabetesmellitus

Psycho-sozialeSituation: DeprimiertüberdenVerlustseineslinkenFußes

Mobilität: eingeschränkt,dalinkerFußamputiertwurde

Körperpflege: amBettwaschen,pflegerischeUnterstützungdabeinotwendig

Ernährung: Diätplaneinführen,imMomentaufVorliebeneingehen,z.B.DiätpuddingmitVanillegeschmack,Apfelsaftschorle

Hilfsmittel: HinzunahmedesWundmanagements,wennsichbisübermorgenkeineBesserungzeigensollte;EinschaltenderPhysiotherapeuten

Wasweißer/sie ■ Nahrungszunahmenotwendig,umüberseine/ihre WundheilungsprozesszugewährleistenKrankheit: ■ leidetanDiabetes,mussErnährungumstellen ■ benötigtPhysiotherapie(Prothese)

Informationan ■ PhysiotherapeutkommtabmorgendasPflegeteam: ■ Pat.hatseineSituationnochnichtakzeptiert,ist

deprimiert

■ regelmäßigVerbandwechseln ■ Blutzuckerwertebeobachten

ZusätzlicheAngaben: Insulindosismussangepasstwerden,BZwarzuniedrig

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FörderprogrammIQ 71

Pflegeplanung

Was wurde festgestellt? Was soll erreicht werden? Was soll getan werden?

Diabetesmellitus stabilerBlutzuckerwert ■ Angepasste

Insulintherapie

■ BZregelmäßig

kontrollieren

■ fürNahrungszunahme

sorgen

■ Essensvorlieben

berücksichtigen

Wundheilungsstörung bessereundschnellere ■ Wundversorgung

Wundheilung sicherstellen

■ Wundmanagement

einbeziehen

(täglichVerband

wechseln)

Depression bessereLaune, ■ Psychotherapeuten

mehrZuversicht einbeziehen

■ Schmerzkontrolle

■ Schmerztabletten

■ Selbsthilfegruppen

■ Familie

Bewegung anProthesegewöhnen, Physiotherapeut

sobaldbessere hinzuziehen

Wundheilunggegeben

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72 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Szenario 3: Altenpflege „Martha Möllmann wehrt sich“

Dramaturgie (nur für Prüferinnen/Prüfer)Anlass:MarthaMöllmannist84Jahrealtunderstvor14TagenimPflegeheimaufge-

nommenworden.SieleidetunterleichtenfunktionellenStörungenderFeinmotorik

undvorallemunterGangunsicherheit.Neuerdings zeigt sieauchAnzeicheneiner

leichtenHarninkontinenz.DerWechselinsPflegeheimmachtihrnochargzuschaf-

fen.Daszeigtsichu.a.anihremunkooperativenVerhaltenunddemnochstarkaus-

geprägtenWillen, sichweitgehendselbstzuversorgen.HeuteVormittag ist sie im

Aufenthaltsraum,dergegen11:00Uhrstetsgutbesuchtist,gestürzt.Siewolltezur

Toilette.BeimAufstehenvonihremStuhlverlorsiejedochdasGleichgewicht.Dann

fielsiehinundlagaufdemRücken.SiekonnteamBodenliegendihrenHarndrang

nichtkontrollieren.SchnellsindandererüstigerePatientenherbeigeeiltundhaben

ihrwiederhochgeholfen. Jetztsitztsiezusammengekauertund jammerndaufei-

nemStuhl.

Betreuen:EinePflegekrafteiltherbeiundversucht,FrauMöllmannzuberuhigen.

Dieseistverstört,jammertundwehrtdieAngebotederHilfemitbeidenHändenab.

DiePflegekraft legt ihrdieHandaufdie Schulter, sprichtberuhigendeWorteund

fragtFrauMöllmann,obsiesichverletzthabe,Schmerzenverspüreodersichnicht

bewegenkönne.FrauMöllmannwirddurchdieverständnisvolleSpracheundArtder

Pflegekraftlangsamruhiger.

Informieren:DiePflegekraftwischtnotdürftigdenUrinwegundruftanschließend

eine Reinigungskraft an, um sie zu bitten, heute noch in denAufenthaltsraum zu

kommen,umdenBodengründlichzureinigen.DieReinigungskraftistgeradedabei,

imObergeschossFensterzuputzen.SiemöchtedieFenstererstnochzuEndeput-

zen,daihreChefinheuteKontrollgängemacht.Sieversprichtaber,soschnellesgeht

zukommen.DiePflegekraftdrängtaufEile,damitnichtweiterePersonen imUrin

ausrutschenundweistausdrücklichdaraufhin,dasssieimAufenthaltsraum2ist.Sie

notiertsichfüralleFälledenNamenderReinigungskraft.

Beschreiben:DiePflegekraftbegleitetFrauMöllmanninihrZimmer.Dortwillsieihr

beimWaschenbehilflichsein.Vorherbeschreibtsie,dasssieihrbeimAn-undAus-

kleidenundbeimWaschenhelfenwirdundwelcheMaßnahmen(eventuellauchBe-

ckenbodengymnastik)FrauMöllmannselbstdurchführenkann.SieistüberdenVor-

fall immer noch deprimiert, will heute nicht mehr in den Aufenthaltsraum

zurückkehren.DiePflegekrafterörtertdieSituationmitFrauMöllmannundbietetihr

an,siezumMittagessenwiederabzuholen.DamitistFrauMöllmannletztlicheinver-

standen,dennesgibtihrLieblingsessen.

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FörderprogrammIQ 73

Berichten:DiePflegekraftmachtimAnschlussandenVorfallentsprechendeErgän-

zungenimPflegeberichtundstelltdabeifest,dassbishererstwenigeAngabendarin

dokumentiertsind.Diesesholtsienach.

Ergebnis:SicherstellungvonerfolgreichenPflegemaßnahmenbeinichtkooperieren-

den,abweisendenPatienten

SCHRITT 1:

Betreuen■ DieBewohnerinFrauMöllmannist

gestürzt.■ DiePflegekraftversuchtzuhelfen.

SCHRITT 2:

Informieren■ DiePflegekraftrufteineReinigungskraftan.■ DieReinigungskraftversprichtzukommen,

sobaldesgeht.

SCHRITT 3:

Beschreiben■ DiePflegekraftbeschreibtPflegemaß-

nahmen.■ DieBewohnerinhörtzuundlenktein.

SCHRITT 4:

Berichten■ DiePflegekraftergänztInformationen

imPflegeplan.

SZENARIOVERLAUF

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74 BerufsbereichPflege/Gesundheit

ZU IHRER PERSONSiehabenvor2MonatendieAusbildungzurAltenpflegekrafterfolgreichabgeschlossenundsindseitkurzemindiesemHeimalsPflegekrafttätig.UmdieStellezubekommen,musstenSieeinenWohnortwechselvornehmen,wasIhnenschwerfiel,weilsienunvonFamilieundFreundengetrenntsind.

DIE SITUATIONMarthaMöllmannistebenfallsseitzweiWochenneuimPflegeheim.Sieist84Jahrealtundhatsichnochnichtguteingelebt.FrauMöllmannsProblem:SieistetwasunsicheraufdenBeinenundzeigtseitneuestemAnzeicheneinerbeginnendenHarninkontinenz.VormittagsistsieimAufenthaltsraum2undmussum11:00UhrplötzlichzurToilette.BeimAufstehenvonihremStuhlhatsichFrauMöllmannsGehstockmitdemTischbeinverkeilt.SiehatdaraufhindasGleichgewichtverlorenundisthingefallen.AmBodenliegendkonntesieihrenHarndrangnichtmehrkontrollieren.Dasistihrsehrunange-nehm,dennumdieseZeitsindvieleLeuteimRaum.EinigehabenihrbeimAufrichtengeholfenundsieaufeinenStuhlgesetzt.SiekommengeradeanAufenthaltsraum2vorbei,wissennicht,wasvorgefallenist,sehenaber,dassFrauMöllmannjammerndundzusammengesunkenaufeinemStuhlsitzt.

IHRE AUFGABE■ GehenSiezuFrauMöllmannundsprechenSiedieverstörteFrauan.■ GehenSieaufdiejammerndeundsichmitbeidenHändenwehrende

FrauMöllmannein.■ FragenSiesie,wieesihrgeht.■ ErkundigenSiesichnachmöglichenSchmerzenbeiderBewegungund

welcheHilfesiebenötigt.■ HelfenSieihrbeimAufrichten.

Schritt 1: Betreuen Rolle A

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FörderprogrammIQ 75

ZU IHRER PERSONSiesinddiepflegebedürftigeMarthaMöllmann.Siesind84JahrealtunderstseitzweiWochenimPflegeheim.Siehabensichnochnichtguteinge-lebt.IhrProblem:SiesindetwasunsicheraufdenBeinenundleidenanAnzeicheneinerbeginnendenHarninkontinenz.

DIE SITUATIONVormittagssindSieimAufenthaltsraum2undmüssenum11:00Uhrplötz-lichzurToilette.BeimAufstehenvonIhremStuhlhatsichIhrGehstockmitdemTischbeinverkeilt.SiehabendaraufhindasGleichgewichtverlorenundsindhingefallen.AmBodenliegendkonntenSieIhrenHarndrangnichtmehrkontrollieren.DasistIhnensehrunangenehm,dennumdieseZeitsindvieleLeuteimRaum.EinigehabenIhnenbeimAufrichtengeholfenundSieaufeinenStuhlgesetzt.

IHRE AUFGABEEinePflegekraftkommtIhnenzuHilfe.BringenSiefolgendeAspekteinsSpiel:■ SiereagierenabweisendaufdiezuHilfegeeiltePflegekraft,sindbe-

schämtüberdiepeinlicheSituation,vorallemalsNeueimPflegeheim,undverlangennachIhremGehstock.

■ SieschämensichüberdieFolgenIhrerInkontinenz,weinenundwehrensichmitbeidenHändengegenjeglichenHilfeversuchseitensderPflege-kraft,dennSiewollenselbstzurechtkommen.

■ NuraufdeutlicheZuwendung(ruhige,gefassteStimme,streichelnetc.)reagierenSieallmählichentgegenkommend.

■ SieantwortenaufFragenüberIhrenZustandnur,wennSieeinfühlsamundbehutsamdanachgefragtwerden.

■ SielassensichbeimAufrichtenvomStuhlnurhelfen,wenndiePflege-krafteinfühlsamreagiert.

■ SielassensichnurinIhrZimmerführen,wenndiePflegekraftaufSieeingehtundvertrauenswürdigerscheint.

Schritt 1: Betreuen Rolle B

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76 BerufsbereichPflege/Gesundheit

DIE SITUATIONSiesinddiejungePflegekraftundbefindensichzurzeitimAufenthaltsraum2,derineinemNebengebäudeaufder1.Etageliegt.SiekümmernsichgeradeumdieverstörteFrauMöllmann,dieanInkontinenzleidetundihrWassernacheinemSturznichthaltenkonnte.Esistkurznach11:00undessindzudieserZeitvieleLeuteimRaum,diehin-undhergehen.Eserscheintdaherdringendnotwendig,denUrinaufzuwischen,damitkeinervondenBewohnernausrutschtundsichdabeieventuellverletzt.

IHRE AUFGABE■ RufenSiemitIhremHaus-HandybeieinerReinigungskraftimHausean,

denneinegründlichereReinigungscheintnotwendigzusein.■ TeilenSieihrmit,wasgeschehenist.■ BittenSiesie,heutenochdenBodeninAufenthaltsraum2zuwischen.■ DrängenSiedarauf,dassdieArbeitheutenocherledigtwird.■ StellenSiesicher,dassdieReinigungskraftdenRaumsofortfindet.■ NotierenSiesichdenNamenunddieHandynummerderReinigungskraft,

fallsSiezurückrufenmüssen.

Schritt 2: Informieren Rolle A

DIE SITUATIONMarthaMöllmannistmittlerweileinihremZimmer.DorthelfenSieihrbeimWaschen.FrauMöllmannistüberdenVorfalldeprimiertundschämtsich.SiewillheutenichtmehrindenAufenthaltsraumzurückundauchnichtsmehressen.SieerörterndieSituationmitFrauMöllmann.

IHRE AUFGABE■ BeschreibenSieihr,wieSieihrbeimAus-undAnkleidenundbeim

Waschenhelfenwerden.■ KommenSieaufihreBeschwerdenzusprechenunddarauf,wasFrau

MöllmannselbstregelmäßigmitGymnastiktunkann,umderInkontinenzentgegenzuwirken.

■ BeschreibenSiemöglicheMaßnahmenzurVerbesserungderMotorik(Gymnastik,Gehhilfenetc.).

■ BesprechenSiedenGangzumMittagessen,heutegibtesHühnchenmitReis.

Schritt 3: Beschreiben Rolle A

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FörderprogrammIQ 77

DIE SITUATIONSiegehörenzumTeamderReinigungskräfteundsinddamitbeschäftigt,dieFensterimObergeschosszureinigen,dieesdringendnötighaben.Sierechnendamit,dassIhreChefinheutefüreinenKontrollgangvorbeischauenwirdundwollendeshalbmitderArbeitschnellfertigwerden.DaerhaltenSieeinenAnrufvoneinerPflegekraft.Esgehtu.a.umFrauMöllmann,mitderSieschongesprochenhabenunddaherwissen,dasssieihrselbständigesLebeninihrereigenenWohnungvermisst.

IHRE AUFGABE■ MeldenSiesichmitIhremeigenenNamen.■ HörenSiesichdenVorfallan.■ VersuchenSiezuerklären,dassSieerstIhreAufgabeerledigenmüssen,

sonstkönnteesSchwierigkeitenmitIhrerVorgesetztengeben.■ VersprechenSie,soschnellwiemöglichzukommen,aufjedenFallnoch

heute.■ StellenSiesicher,dassSiewissen,woSiehinmüssenundwaszutunist.■ StellenSiesicher,mitwemSietelefonierthaben(Namenbuchstabieren

lassen).■ GebenSieIhreHandynummer(0151-6378004)an.

Schritt 2: Informieren Rolle B

DIE SITUATIONSieübernehmendieRollevonMarthaMöllmannundsindersteinmalfroh,wiederinIhremZimmerzusein.EigentlichmöchtenSiezunächstalleinesein.AndererseitsmöchtenSiesichaucheinmalüberIhreProblemeaus-sprechen.Siehabenaußerdemaufgeschnappt,dassesheuteIhrLieblingses-sen,HühnchenmitReis,gibt.

IHRE AUFGABE■ HörenSiesichdieVorschlägezurUnterstützungbeiderPflegeanund

willigenSieein.■ ErörternSieIhreLageundIhreBeschwerdenmitderPflegekraft(unsicher

aufdenBeinen,beginnendeHarninkontinenz).■ ErklärenSiederPflegekraft,dassSieheuteeigentlichnichtwiederinden

Aufenthaltsraumwollen,daSiesichnochimmerschämen.■ ZumMittagessengibtesheuteallerdingsIhrLieblingsessen(Hühnchen

mitReis).

Schritt 3: Beschreiben Rolle B

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78 BerufsbereichPflege/Gesundheit

DIE SITUATIONSiesindAltenpflegekraftundamNachmittagimDienstzimmermitadministra-tivenAufgabenbeschäftigt.VormittagshabenSiesichumFrauMöllmanngekümmertundkonntensieauchüberzeugen,zumMittagesseninsSpeisezim-mermitzukommen.NunistFrauMöllmanngutversorgt.SiehabenjetztZeit,sichihrStammblattundihrenPflegeplangenaueranzuschauen.DabeistellenSiefest,dassvieleAspektenochfehlen,dieSiejetztergänzenmöchten.

IHRE AUFGABE■ MachenSiesichvondemheutigenVorfallmitFrauMöllmannimAufent-

haltsraumundüberdasanschließendeGesprächinderenZimmerNotizen.

■ VervollständigenSiedasStammblattundmachenSieKorrekturen,fallserforderlich.

■ MachenSieVorschlägefürdenPflegeplan(mind.zu3Aspekten).

Schritt 4: Berichten Rolle A

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FörderprogrammIQ 79

Anlagen

Notizen

Stammkarte (zumTeilbewusstmitFehlern)

Name: MarlisMöllemann

Alter: 84Jahre

Diagnose: Sehstörungen,…,…

Psycho-sozialeSituation:

Mobilität:

Körperpflege:

Nahrung:

Hilfsmittel:

WasweißsieüberihreKrankheit: „Ichmusslangsamaufstehenund

immermeinenGehstockbeimirhaben.“

„Ichmussguttrinkenundregelmäßig

zurToilettegehen.“

InformationandasPflegeteam:

ZusätzlicheAngaben:

Pflegeplanung

Was wurde festgestellt? Was soll erreicht werden? Was soll getan werden?

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80 BerufsbereichPflege/Gesundheit

Musterlösung

Stammkarte

Name: MarthaMöllmann

Alter: 84Jahrealt

Diagnose: Arthritis,ersteAnzeicheneinerHarninkontinenz

Psycho-sozialeSituation: SituationimPflegeheimungewohnt,vermissteigene

Wohnung,Selbstständigkeitwichtig

Mobilität: gehbehindert

Körperpflege: WindelregelmäßigwechselnundIntimbereichpflegen

Nahrung: IsstgerneHühnchenmitReis

Hilfsmittel: Gehstock,eventuellRollator

Wasweißsieüber „Ichmusslangsamaufstehenundimmermeinen

ihreKrankheit: Gehstockbeimirhaben“

„IchmussguttrinkenundregelmäßigzurToilettegehen“

Informationan leidetunterderneuenSituation,schämtsichwegen

dasPflegeteam: Folgen ihrerInkontinenz,wehrtsich,aberwirdkoopera-

tiverbeiZuspruch

ZusätzlicheAngaben: …

Pflegeplanung

Was wurde festgestellt? Was soll erreicht werden? Was soll getan werden?

Unzufriedenheitwegen positiveEinstellungzur Einlebenbegleiten

Verlustdereigenen Situation

Wohnung

Bewegtsichunkoordiniert MobilitätmitGehhilfe Gymnastikundmit

mitStock (evtl.Rollator) Stock/RollatorGehen

üben

Unsicherheitwegen Fühltsichsicher Beckenbodengymnastik

Inkontinenz undPlan

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FörderprogrammIQ 81

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