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BGI 556 (bisherige ZH 1/103 a) Sicherheitslehrbrief für Anschläger VMBG Vereinigung der Metall- Berufsgenossenschaften

BGI 556 Sicherheitslehrbrief für Anschläger · Leitern sicher benutzen BGI 521 (bisherige ZH1/23) Mensch und Arbeitsplatz BGI 523 (bisherige ZH1/28) Sicherheit durch Unterweisung

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BGI 556(bisherige ZH 1/103 a)

Sicherheitslehrbrief für Anschläger

VMBGVereinigungder Metall-Berufsgenossenschaften

Informationsschriften

Sicherheitslehrbriefe für– Schleifer BGI 543 (bisherige ZH 1/63)– Metallbau-Montagearbeiten BGI 544 (bisherige ZH 1/91)– Gabelstaplerfahrer BGI 545 (bisherige ZH 1/92)– Umgang mit Gefahrstoffen BGI 546 (bisherige ZH 1/93)– Handwerker BGI 547 (bisherige ZH 1/94)– Elektrofachkräfte BGI 548 (bisherige ZH 1/95)– Gießereiarbeiter BGI 549 (bisherige ZH 1/96)– Fahrzeug-Instandhaltung BGI 550 (bisherige ZH 1/98)– Presseneinrichter BGI 551 (bisherige ZH 1/99)– Galvaniseure BGI 552 (bisherige ZH 1/100)– Lichtbogenschweißer BGI 553 (bisherige ZH 1/101)– Gasschweißer BGI 554 (bisherige ZH 1/102)– Kranführer BGI 555 (bisherige ZH 1/103)– Anschläger BGI 556 (bisherige ZH 1/103 a)– Lackierer BGI 557 (bisherige ZH 1/103.2)– Instandhalter BGI 577 (bisherige ZH 1/167)– Jugendliche BGI 624 (bisherige ZH 1/329)– Arbeiten an Bildschirmgeräten BGI 742

Ermittlung der GeräuschimmissionArbeitshilfe für die Tätigkeit der BetriebsärzteSicherheit in GießereienElektromagnetische Felder in MetallbetriebenLeitern sicher benutzen BGI 521 (bisherige ZH 1/23)Mensch und Arbeitsplatz BGI 523 (bisherige ZH 1/28)Sicherheit durch Unterweisung BGI 527 (bisherige ZH 1/46)Sicherheit und Gesundheitsschutz durch Koordinieren BGI 528 (bisherige ZH 1/49)Sicherheit beim Arbeiten mit Handwerkzeugen BGI 533 (bisherige ZH 1/71)Arbeiten in engen Räumen BGI 534 (bisherige ZH 1/78)Arbeitssicherheit durch vorbeugenden Brandschutz BGI 560 (bisherige ZH 1/112)Sicherheit durch Betriebsanweisungen BGI 578 (bisherige ZH 1/172)Arbeiten unter Hitzebelastung BGI 579 (bisherige ZH 1/174)Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Transport- und Lagerarbeiten BGI 582 (bisherige ZH 1/185)Arbeitsschutz will gelernt sein –Ein Leitfaden für den Sicherheitsbeauftragten BGI 587 (bisherige ZH 1/193)Schadstoffe in der Schweißtechnik BGI 593 (bisherige ZH 1/223)Sicherheit bei der Blechverarbeitung BGI 604 (bisherige ZH 1/261)Sichere Verwendung von Flüssiggas in Metallbetrieben BGI 645 (bisherige ZH 1/388)Hautschutz in Metallbetrieben BGI 658 (bisherige ZH 1/467)Lärm am Arbeitsplatz in der Metall-Industrie BGI 688 (bisherige ZH 1/581)Arbeitsschutz im Handwerksbetrieb BGI 741Wolfram-Inertgasschweißen (WIG) BGI 746 (bisherige ZH 1/522)

Sicherheitslehrbrief für Anschläger

Verantwortlich fürden Inhalt:

NMBGNorddeutscheMetall-Berufsgenossenschaft

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Inhaltsverzeichnis

Seite

1. Vorwort 5

2. Wie gehe ich an den Arbeitsplatz? 6Schutz des Kopfes 6Schutz der Füße 6Schutz der Hände 6Gehörschutz 6Belastungstabellen 7

3. Ablauf eines Krantransportes 8

4. Die Hilfsmittel des Anschlägers 10

5. Die Last: Gewicht und Schwerpunkt 12

6. Welches Anschlagmittel wofür? 16

7. Faserseile 18

8. Drahtseile 19

9. Seilendverbindungen 22

10. Hebebänder und Rundschlingen 25

11. Anschlagketten 28

12. Kombinierte Anschlagmittel 33

13. Hebeklemmen 34

14. Tragfähigkeit der Anschlagmittel 38

15. Anschlagen mit Traversen als Lastaufnahmemittel 46

Seite

16. Sicherung gegen unbeabsichtigtes Aushängen 48

17. Lasthebemagnete 52

18. Verlassen des Gefahrbereiches 54

19. Verständigung zwischen Kranführer und Anschläger 56

20. Absetzen der Last nach dem Transport 62

21. Lagern von Lasten 64

22. Vermeiden von Schäden an Anschlagmitteln 65

23. Verschleiß, Ablegereife sowie Kontrolle vor dem Gebrauch 67

24. Aufbewahrung von Anschlag- und Lastaufnahmemitteln 78

25. Aufgaben und Bestellung einesSachkundigen für Anschlagmittelund Lastaufnahmemittel 80

26. Aus den BG-Vorschriften und der Arbeitsmittelbenutzungs-verordnung 83

27. Schlussbetrachtung 87

28. Hinweise für alle, die es genauer wissen müssen 88

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Im Transportbereich ist trotz hohen Mecha-nisierungsgrades noch ein erheblicherAnteil Handarbeit zu leisten, vornehmlichbeim Transport von Lasten durch Hebe-zeuge.

Krane helfen, schwere Lasten leichter zubewegen. Sie entlasten von schwerer körperlicher Arbeit, verlangen aber dafürmehr Kopfarbeit.

Der Mann an der Last, der Anschläger, bildet zusammen mit dem Kranführer einTeam, das den Lastentransport mit Kranendurchführt. Das Verhalten des Anschlägersist bedeutungsvoll für den sicheren Trans-port von Lasten.

In Bearbeitungsbetrieben werden zu-nehmend flurgesteuerte und drahtlosgesteuerte Krane eingesetzt, so dass derAnschläger gleichzeitig den Kran bedient.Er ist allein für beide Funktionen verant-wortlich. Die Gefahr liegt darin, dass Pro-duktions- und Reparaturpersonal sowohlden Kran bedient als auch anschlägt unddamit eine völlig ungewohnte Tätigkeit aus-übt. Die Leichtigkeit, mit der der Kran oderdas Hebezeug die Last anhebt, täuschtüber die Gefahrensituation hinweg.

1. Vorwort

Durch Schilderung von typischen Unfall-situationen sollen diese Gefährdungendeutlich erkennbar gemacht werden. DieserSicherheitslehrbrief soll zudem über densicheren Gebrauch von Anschlagmittelnund Lastaufnahmemitteln informieren.

Die Hinweise in diesem Sicherheitslehrbriefbeziehen sich auf das Anschlagen vonLasten und die Benutzung von Anschlag-mitteln in Handwerks- und Industriebe-trieben, vom Schlossereibetrieb über denFahrzeugbau bis zur Werft. Die hier ange-sprochenen Regelungen umfassen nichtdas Heben von Personen und Gefahrgut,den Transport von Flüssigmetallen undSäureballons, Glasscheiben, strahlendemMaterial sowie den Transport in Kernkraft-werken und anderen Bereichen mit Sonder-regelungen, wie z. B. Bohr-Plattformen oderTheaterbühnen.

Im Abschnitt 25 wird auf die durch denEuropäischen Binnenmarkt bedingte Ände-rung der BG-Vorschrift „Lastaufnahmeein-richtungen im Hebezeugbetrieb“ (VBG 9a)vom Januar 1993 hingewiesen. Zur früh-zeitigen Information sind im Abschnitt 27die zukünftigen harmonisierten Normengenannt, die sich noch im europäischenAbstimmungsverfahren befinden.

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2. Wie gehe ich an den Arbeitsplatz?

Schutz des Kopfes

Wegen der Anstoßgefahr, z. B. an den Kranhaken, beim Annehmen der Anschlag-mittel, beim Gang durch Lagerregale, ist einSchutzhelm notwendig.

Überall, wo mit Kopfverletzungen zu rechnen ist, müssen Arbeitsschutzhelmezur Verfügung gestellt und getragen werden.

Schutz der Füße

Durch herabfallende Gegenstände, und sei es nur der Aufhängering einer Anschlag-kette oder eine Blechhebeklemme, sind dieZehen gefährdet. Da der Anschläger auf die Last, den Kranfahrer und viele andereDinge achtet, können die Zehen durchAnstoßen an spitze und scharfe Gegen-stände verletzt werden. Deshalb sindSchutzschuhe mit Stahlkappen erforderlich.

In Bereichen, in denen Beilagehölzer und Keile auch vernagelt werden, sindSchutzschuhe mit durchtrittsicherer Sohlezu tragen.

Gehörschutz

In Bereichen, die als Lärmbereiche gekenn-zeichnet sind, ist Gehörschutz zu benutzen.Geeigneten Gehörschutz stellt der Unter-nehmer zur Verfügung.

Schutz der Hände

Beim Umgang mit Anschlagmitteln werdenimmer wieder Handverletzungen verur-sacht, z. B. durch abstehende Drähte beiSeilen.

Auch wenn scharfkantige Werkstückeangefasst werden müssen oder aber dierohen Beilagehölzer und Keile mit ihrenHolzsplittern, ist ein Handschutz durchSchutzhandschuhe notwendig.

Belastungstabellen

Zur vollständigen Ausrüstung eines An-schlägers gehören auch die von der Berufs-genossenschaft herausgegebenen Belast-ungstabellen für Anschlagmittel. DieseKarten in einer Plastikhülle können leicht inder Brusttasche des Arbeitsanzuges mitge-führt werden. Damit steht ein schnellesHilfsmittel zur Verfügung, um für die ver-schiedenen Anschlagmittel und Anschlag-arten die jeweilige Tragfähigkeit zu ermit-teln, und die Winkel mit Hilfe der Rückseitezu bestimmen.

Das hilft bei schlecht erreichbarenKennzeichnungsanhängern und wenn dieTragfähigkeit des zunächst vorgesehenenAnschlagmittels bei der notwendigenAnschlagart nicht ausreicht und ein anderesAnschlagmittel ausgewählt werden soll. DieSuche nach einem geeigneten Anschlag-mittel ist mit diesen Karten etwas einfacher.Die Belastungstabellen für Chemiefaser-hebebänder und Rundschlingen berück-sichtigen auch die Anschlagwinkel beimEinsatz von zwei Hebebändern oder Rund-schlingen.

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Die Karten sind abgestimmt auf den heu-tigen Bestand der meist in den Betriebenvorhandenen Anschlagmittel. Neuentwick-lungen, wie z. B. Ketten Güteklasse 8 miterhöhter Tragfähigkeit (8S, 8E etc.), sind biszur Vorlage eines Normentwurfs noch nichtberücksichtigt.

Gleiches gilt für Natur- und Chemiefaser-seile nach den europäischen Normen undBemessung nach dem Anhang I derMaschinenrichtlinie. Eine Anschlagseilnormfür diese Seile liegt noch nicht vor. Es giltder Tragfähigkeitsanhänger.

Bild 2-1: Belastungstabellen für Anschlagmittel

1. Vorbereitungen treffen: Gewicht der Lastund Schwerpunkt ermitteln; geeignete An-schlagmittel und Kantenschutz bereitlegen;Sichtkontrolle der Anschlagmittel. Unterleg-hölzer und Keile an der Abladestelle bereit-legen oder bereits in Position bringen.

2. Dem Kranführer das Gewicht der Lastmitteilen.

3. Kranhaken senkrecht über Schwerpunktder Last fahren.

4. Anschlagen der Last; nicht benutzteStränge hochhängen; Anschlagmittel, wennnötig, von außen fassen und halten unddabei langsam straffen.

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3. Ablauf eines Krantransportes

Bild 3-1: Der hochgehängte dritte Strangkann sich nicht unbeabsichtigt verhaken!

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5. Verlassen des Gefahrbereiches.

6. Verständigung mit allen an demAnschlagvorgang Beteiligten herbeiführen.Warnung Unbeteiligter im Transportbereichund im Abladegefahrbereich.

7. Zeichengeben an den Kranführer durchnur eine einzige Person.

8. Beim probeweisen Anlüften beachten, ob● die Last sich verhakt hat oder festsitzt,● die Last in Waage ist bzw. richtig hängtund● alle Stränge gleichmäßig tragen.

9. Schiefhängende Lasten wieder ablassenund neu befestigen.

10. Transportieren der Last durch den Kran.

11. Beim Transport sperriger Teile und beiWindbelastung führt man die Last miteinem Leitseil. Man geht dabei außerhalbdes Gefahrbereiches, z. B. neben statt vorFahrzeugkranen.

12. Absetzen der Last nach Anweisung desAnschlägers.

13. Last gegen Umstürzen und Ausein-anderfallen sichern.

14. Entfernen der Anschlagmittel von derLast.

15. Haken der Anschlagmittel hochhängenin den Aufhängering.

16. Beim Anheben der unbenutztenAnschlagmittel auf Freigehen von der Lastachten.

Holzkeile sollen das Auseinanderrollen,Rutschen und Abgleiten verhindern. DerFaserverlauf soll zur Spitze weisen, damitdie Keile nicht brechen und erforderlichen-falls auch genagelt werden können.

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4. Die Hilfsmittel des Anschlägers

Unterleghölzer geben Bodenfreiheit beimAbsetzen und ermöglichen beim Stapeln,das Anschlagmittel zwischen den abge-setzten Lasten herauszunehmen.

Bild 4-1: Keile und Unterleghölzer verhindern das Wegrollen

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Wenn die Last wieder transportiert werdensoll, erleichtern sie das Zwischenschiebenbzw. Ziehen des Anschlagmittels.

Das Herausziehen des Anschlagmittelsunter der aufliegenden Last– beschädigt die Last,– beschädigt die Anschlagmittel,– wirft den Stapel um.

Deshalb müssen die Hölzer ausreichenddick sein, um Platz für das vorgeseheneAnschlagmittel zu schaffen und genügendstabil, um die auftretende Belastung auf-nehmen zu können. Abbrechende Unterleg-hölzer fliegen schnell wie Geschosse undverursachen immer wieder schwere Unfälle.Beim Stapeln schwerer Teile wie Träger,Brammen keine Hölzer unter 8 x 8 cm verwenden. Um Fingerquetschungen zuvermeiden: Seitlich anfassen.

Ziehhaken aus hakenförmig gebogenemDraht mit Handgriff ermöglichen es demAnschläger, seine Hände aus dem Gefahr-bereich herauszuhalten.

Der Anschläger ist in der Lage, mit demZiehhaken das Anschlagmittel in Positionzu halten oder die Lage zu korrigieren: Beispielsweise in der Stellung 1 drücken, in der Stellung 2 ziehen.

Bild 4-2: Ziehhaken

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Wie schwer ist die Last, die gehoben werden soll?

Zur Beantwortung dieser Frage gibt es ver-schiedene Möglichkeiten: Wissen, Wiegen,Rechnen, Schätzen!

Am besten ist es, wenn die Last mit demGewicht gekennzeichnet ist. Für versand-fertige Ware sowie an technischen Arbeits-mitteln der Werften, die schwerer sind alseine Tonne, ist die Kennzeichnung vor-geschrieben. Diese sinnvolle Regelung sollte auch bei Ihnen gelten. Die Herstellervon Maschinen und Anlageteilen sind in-zwischen verstärkt bemüht, die Lasten miteiner Gewichtsangabe zu versehen. In den Transportpapieren oder den Begleit-papieren sind ebenfalls Gewichtsangabenzu finden.

Zum Wiegen werden Hilfsmittel eingesetzt,wie Kranwaagen oder Hebezeuge mitWägeeinrichtungen, die das Gewicht derLast anzeigen.

Wenn diese Möglichkeiten nicht vorhandensind, lässt es sich nicht umgehen, die Lastzu berechnen oder aber von den Vorge-setzten oder Mitarbeitern der Arbeitsvor-bereitung berechnen zu lassen.

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5. Die Last: Gewicht und Schwerpunkt

Bild 5-1: Der Idealfall: Gewichtsangabe aufder Last

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Bild 5-2: Batteriegetriebene digitale Kran-waagen sind leicht transportabel und gutablesbar

Das Schätzen ist die schlechteste Möglich-keit. Nur, wenn viele gleichartige und bisherbekannte ähnliche Teile transportiert worden sind, hat der Anschläger in etwadie Möglichkeit, durch Schätzen ein befrie-digendes Ergebnis zu erreichen.

Bild 5-3: Steuerbirne mit digitaler Lastanzeige

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Bilder 5-4 und 5-5:Dieser unscheinbaren Kiste . . .

sieht man die einseitige Belastung nicht an!

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Ähnlich sieht es mit der Feststellung desSchwerpunktes aus. Bei vielen Bauteilen istdie Schwerpunktlage offensichtlich, wennsie gleichmäßig geformt sind. Anders verhält es sich jedoch bei Teilen wie Dreh-bänken, Schneckenpressen oder ähnlichgeformten Maschinen. Die beste Möglich-keit ist, am Bauteil selbst oder aber an derVerpackung die Schwerpunktlage zu kenn-zeichnen.

Nur wenn die Schwerpunktlage richtigermittelt worden ist, kann man den Kran-haken in die richtige Position bringen.

Die Tragfähigkeit von Auslegerkranen istvon der Auslegerstellung abhängig. Auchder Anschläger muss wissen, dass dieTragfähigkeit mit dem Abstand der Lastvom Kran abnimmt. Der Lastmoment-begrenzer darf nicht als Ersatz für mangel-hafte Gewichtsbestimmung mißbrauchtwerden.

Bild 5-6: Die geringste Tragfähigkeit ergibt sich bei der längsten Auslegerstellung

Für den Lastentransport mit Kranen werdenAnschlagmittel und Lastaufnahmemittelverwendet.

Anschlagmittel sind beispielsweise Seile,Ketten, Hebebänder, Rundschlingen. Mitihnen kann die Last unmittelbar mit demTragmittel des Kranes, beispielsweise mitdem Kranhaken, verbunden werden.

Lastaufnahmemittel sind Einrichtungen zur Aufnahme von Lasten, wie zum BeispielHebeklemmen, Zangen, Greifer, Lasthebe-magnete, C-Haken, Vakuumheber, Traversen.

Die Lastaufnahmemittel werden entweder unmittelbar oder mit Hilfe von Anschlag-mitteln mit dem Tragmittel des Kranes ver-bunden.

In diesem Sicherheitslehrbrief befassen wir uns mit den Anschlagmitteln, den viel-seitigen Werkzeugen des Anschlägers, denTraversen und den Blechhebeklemmen. DieAuswahl des richtigen Anschlagmittels isteinerseits eine Aufgabe, die bereits demBetriebsmittelkonstrukteur oder aber demFertigungsplaner zufallen sollte. Anderer-seits ist es auch häufig der Anschlägerselbst, der sich unter den vorhandenenAnschlagmitteln das Geeignete aussuchensoll.

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6. Welches Anschlagmittel wofür?

Bild 6-1: Kombination Seil /Kette für denTransport scharfkantiger Lasten

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Geeignet sind:– Seile

für Lasten mit glatten, öligen oder rutschigen Oberflächen sowie Hakenseilefür die Verbindung zwischen dem Kran-haken und den Ösen des Ladegutes.

– Kettenfür heißes Material und Lasten mit nichtrutschigen Oberflächen sowie scharf-kantige Träger, Brammen oder Profile.Hakenketten dienen zur Verbindung desKranhakens mit den Ösen der Last.

– Hebebänder und Rundschlingenfür Lasten mit besonders rutschiger oderempfindlicher Oberfläche, wie z. B. Walzen, Wellen, Fertigteile, lackierte Teile.

– Naturfaserseile und Chemiefaserseile für Lasten mit empfindlicher Oberflächeund für relativ leichte Lasten, z. B. Rohre,Heizung/Lüftungsteile, Teile mit druck-empfindlicher Oberfläche.

– Kombination Seil/Kette für den Transport von Profilstahl und aufBaustellen, wenn mit dem mittlerenBereich des Anschlagmittels, nämlich derüberdimensionierten Kette, scharfkantigeLasten umfasst werden sollen und dasSeil zum Durchstecken unter den Lastenverwendet wird.

Nicht geeignet sind:– Seile

für scharfkantiges oder heißes Material.– Ketten

für Lasten mit glatten oder rutschigenOberflächen.

– Hebebänder und Rundschlingenfür scharfkantige oder heiße Lasten.

Bild 6-2: Hebebänder sind oberflächenschonend

Das älteste bekannte Anschlagmittel ist das Faserseil. Es entsteht durch Verseilen,durch Flechten oder Umhüllen von gelegtenEinzelfasern. Als Werkstoffe wurden früherdie pflanzlichen Faserstoffe Hanf, Sisal oderManila für die Herstellung von Seilgarnenverwendet. Heute sind diese natürlichenFasern überwiegend durch synthetischeFasern aus Polyamid, Polyester oder Polypropylen ersetzt. Diese synthetischenFasern sind unter Handelsnamen wieNylon, Perlon, Diolen, Trevira, Vestanbekannt.

Unterscheidungsmöglichkeiten der ver-schiedenen Natur- und Kunstfaserstoffe

Da die Faserstoffe erhebliche Unterschiedein ihrer Festigkeit aufweisen, ist es erfor-derlich, die daraus gefertigten Seile zukennzeichnen:● Bereits ab 8 mm Seildurchmesser mussin einer Litze ein farbiger Kennfaden zurKennzeichnung des Werkstoffes eingeseiltsein. Natur- und Kunstfaserseile unter16 mm Durchmesser sind jedoch alsAnschlagmittel zu dünn und nicht zugelas-sen.● Ab 16 mm Seildurchmesser ist zusätzlichein Kennzeichen mit Angaben über Herstel-ler und Jahr der Herstellung erforderlich.

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7. Faserseile

Durch nationale und internationale Nor-mung sind folgende Farben der Kennfädenfestgelegt:

■ Hanf grün

■ Sisal rot

■ Manila schwarz

■ Polyamid grün

■ Polyester blau

■ Polypropylen braun

Die Kennfarben grün für Hanf- und Poly-amidseile führen nicht zu Verwechslungen,da sich die Seile durch die Oberflächen-struktur augenfällig unterscheiden.

Die Festigkeit von Polypropylenseilen ist je nach gewählter Sorte sehr verschieden.Es ist daher wichtig, dass vor der Anwen-dung die Zuordnung zu den jeweiligenFestigkeitstabellen erfolgt.

Polyethylenseile (oranger Kennfaden) sindnicht zum Heben geeignet, da das Materialbei Dauerbelastung fließt.

Siehe auch BG-Regeln „Gebrauch von Anschlag-Faserseilen“(BGR 152 / bisherige ZH 1/326).

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Drahtseile werden aus kaltgezogenenStahldrähten hoher Festigkeit hergestellt.

Die Einzeldrähte werden zunächst zu einerLitze verseilt und die Litze wiederum zumStahldrahtseil geschlagen. Der Einzeldrahtliegt in einer doppelten Schraubenlinie imSeil beim einlagigen Rundlitzenseil. DurchBelastung des Seiles wird eine Volumenver-änderung bewirkt, die sich aus dem Setz-prozeß des Litzengefüges zur Faser- oderStahleinlage hin erklären lässt. Das Seilwird dabei geringfügig dünner.

Zur Abstützung der Litzen ist im Seilinnereneine Seele aus Fasermaterial – Natur- oderChemiefaser – oder aus Stahldrähten ein-gebaut. Die Seele aus Fasermaterial übtnicht nur Stützfunktion aus, sondern sie istauch als eine Art Schmiermittelbehälteranzusehen. Bei Belastung des Seilesdrücken die Litzen auf die Faserseele undpressen eine geringe Menge Schmiermittelheraus. Dadurch wird die Reibung im Seilerheblich verringert.

8. Drahtseile

Seile, bei denen das Schmiermittel ver-braucht oder durch Hitzeeinwirkung ver-dampft ist, haben zwar nicht an Festigkeitverloren; jedoch ist die Lebensdauer desSeiles herabgesetzt. Deshalb sollte das Seilzusätzlich von Zeit zu Zeit mit geeignetenSchmiermitteln von außen gefettet werden.

Der Bruch eines Einzeldrahtes ist vonuntergeordneter Bedeutung, da der ge-brochene Einzeldraht in kurzem Abstandvon der Bruchstelle wieder im Seilgefügeeingeklemmt ist und an der Tragfunktionwieder teilnimmt. Erst wenn die Einzel-drahtbrüche sich häufen, wird die Trag-fähigkeit des Seiles unzulässig herab-gesetzt. Hier zeigt sich eine weitere guteEigenschaft des Seiles: Ein Seilbrucherfolgt nie ohne Warnung durch Einzel-drahtbrüche.

Bild 8-1: Die Belastungstabelle gibt für dasschmiegsame Kabelschlagseil (rechts) einegeringere Tragfähigkeit an als für das linksdargestellte Litzenseil

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Bild 8-2: Aufbau eines Litzenseiles

Das übliche Stahllitzenseil besteht aussechs Litzen und der Hanfseele mitSchmiermittel. Das dargestellte Litzenseilist als Anschlagseil, Kran- und Windenseilüblich. Es hat eine gute Verformbarkeit undeignet sich für allgemeine Einsätze.

Demgegenüber darf ein Spiralseil oder eine einzelne Litze nicht als Anschlagseil ver-wendet werden. Diese Seile werden nur fürBetätigungsseile und Verspannungen ver-wendet und sind ziemlich steif.

Die geschmeidigste Art des Anschlagseilesist das Kabelschlagseil. Es besteht ausmehreren Litzenseilen, die ihrerseits wiederzu einem Seil gefügt sind. Man erkenntKabelschlagseile bereits von außen an derFeingliedrigkeit der einzelnen Litzen. Davon ihrem Querschnitt jedoch ein rechthoher Anteil aus der Fasereinlage besteht,haben sie bei gleichem Durchmesser eineniedrigere Tragfähigkeit als die Litzenseile.

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Bild 8-3: So misst man einen Seildurchmesser

Soll die Tragfähigkeit eines Seiles durch dieBestimmung des Durchmessers mit Hilfeder Belastungstabellen bestimmt werden,so ist das Seil diagonal über dem größtenDurchmesser zu messen.

Kranseile sind anders aufgebaut, meistmehrlagig und in der Regel steifer alsAnschlagseile. Sie verschleißen in unter-schiedlichen Bereichen stark oder auchsehr wenig. Man kann einem abgelegtenKranseil von außen nicht ansehen, wie esinnen verschlissen ist. Deshalb dürfenabgelegte Kranseile und Reste von neuenmehrlagigen Kranseilen nie als Anschlag-seile verwendet werden.

Die Norm DIN 3088 „Anschlagseile“ gehtvon einer erhöhten Seilfestigkeit aus undschreibt einlagige Litzenseile vor. Für dieSeilendverbindungen unterscheidet sie dieHerstellungsmethodenN („Normal“),K („Kabelschlag“),F („Flämisches Auge“),G („Grummet“), Endlosseil.

Diese neuen Seile dürfen entsprechendihren auf den runden Anhägern ange-gebenen Tragfähigkeiten benutzt werden.

Richtig! Falsch!

Jedes Seil ist nur so gut wie seine Endver-bindung. Seilendverbindungen zur Bildungvon Aufhängeösen werden heute meistdurch Pressklemmen hergestellt.

Preßklemmen aus Aluminiumlegierungensollen gestatten, die Lage des Totseilendeszu kontrollieren. Sie müssen das Kenn-zeichen des Verpressers tragen. Es bestehtaus zwei eingeprägten Buchstaben.

Gespleißte Seile sind zwar statthaft, beiBelastung eines einzelnen Seiles dreht sichdie Last jedoch und öffnet den Spleiß. Des-halb muss das Drehen der Last verhindertwerden.

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9. Seilendverbindungen

Bild 9-1: Pressklemme mit Verpresserkennzeichen

Bild 9-2: Unzulässiger Knoten zerstört den Seilverbund

Seilendverbindungen durch Knoten herzu-stellen ist nicht zulässig, da die Tragfähig-keit des Seiles durch hohe Flächenpres-sung und Knicke stark herabgesetzt wird.Die Litzen und Drähte werden so gestaucht,dass der Seilverbund nicht mehr gewähr-leistet ist.

Drahtseilklemmen sind für Seilendverbin-dungen von Anschlagseilen grundsätzlichungeeignet. Sie dürfen nur zur Herstellungeiner speziellen Endverbindung für die ein-malige Verwendung genutzt werden. Durchdie Drahtseilklemme wird das Seil starkbeansprucht. Die Seilklemmen müssenunter Belastung nachgezogen werden, weildas Seil unter Belastung dünner wird(Querkontraktion) und sich hierdurch Seil-klemmen lockern können.

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Auch bei ihrer einmaligen Verwendung istbesondere Sorgfalt notwendig:● DIN 1142 legt fest, dass nur verstärkteDrahtseilklemmen mit Bundmuttern undgroßer Auflage für sicherheitstechnischeBelange verwendet werden dürfen. AlleDrahtseilklemmen sind so anzubringen, dass die Klemmbacken auf dem tragendenTrumm und alle Klemmbügel auf dem nichttragenden Trumm sitzen. Mindestens vierDrahtseilklemmen sind für dünne Anschlag-seile notwendig. Die Anzahl steigt entspre-chend dem Durchmesser nach der Normbis zu sechs Klemmen an. Damit fälsch-licherweise diese Verbindung nicht späterwieder verwendet wird, ist sie gleich nachdem Benutzen wieder auseinander zuschrauben.

Die alten Drahtseilklemmen nach der früheren DIN 741 mit einfachen Muttern und schmaleren Auflagen sind nicht mehrgenormt und dürfen keinesfalls fürAnschlagseile verwendet werden.

Bild 9-5: Sofort nach Benutzung demontieren!

Bild 9-3: Mindestens 4 Seilklemmen sind nötig!

Bild 9-4:Fertig zum Einsatz! Alle Klemmbacken sitzen auf dem tragenden Strang

Neuerdings werden Seilverbindungenimmer mehr in Form des „flämischenAuges“ hergestellt. Das „flämische Auge“entsteht durch Aufdrehen des Seilendes inzwei Enden mit je drei Litzen. Die beidenEnden sind etwa doppelt so lang wie diegewünschte Öse. Die beiden Enden mitden drei Litzen werden gegeneinander gebogen und gegenläufig miteinander ver-seilt. Dadurch entsteht die Öse.

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Den Abschluss der gegeneinander zur Öseverseilten Litze bildet eine Stahlpresshülse.Diese Seilendverbindung erreicht die glei-che Festigkeit wie das Seil selbst. Aller-dings gilt die Norm DIN 3095 nur für Stahl-drahtseile mit Stahleinlage. Damit kann einStahldrahtseil auch bis 400°C benutzt wer-den, jedoch muss die Tragfähigkeit zwi-schen 250°C und 400°C auf 75% herabge-setzt werden.

So entsteht ein „flämisches Auge“:

Bild 9-6: Die beiden Endenmit den drei Litzen sind inder Mitte zusammen-gebogen. Von hier ausbeginnt das Verseilen

Bild 9-7: Die beiden Endensind gegeneinander verseilt

Bild 9-8: Über die gegen-läufig verseilten Enden isteine angeschrägte Stahl-presshülse geschoben undverpresst

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Hebebänder entstehen durch das Vernähen von gewebten Gurtbändern aus Polyester-,Polyamid- oder Polypropylen-Fasern.Bezogen auf das Eigengewicht besitzenHebebänder eine hohe Tragfähigkeit undschonen durch ihre Anschmiegsamkeit dieOberfläche der Last.

Rundschlingen bestehen aus einem Faden-gelege in einem Schlauch und sind sehrflexibel.

Das Polyester-Hebeband und die Polyester-Rundschlinge sind erkennbar am blaueneingenähten Etikett.

10. Hebebänder und Rundschlingen

Sie verbinden Licht- und Wärmestabilisie-rung, gute Beständigkeit gegen die meistenSäuren und Lösungsmittel mit einem hohenElastizitätsmodul. Polyester ist der am häu-figsten verwendete Werkstoff. Nur beim Einsatz in Laugen ist er nicht so beständigund sollte deshalb auch nicht mit Seife,sondern mit schonenden Haushaltswasch-mitteln gewaschen werden.

Demgegenüber ist das Polyamid-Hebebandmit grünem Etikett gegenüber Laugen gutbeständig. Der Nachteil des Polyamid-Hebebandes liegt in der starken Dimensio-nierung wegen der zu berücksichtigendengeringeren Nassbruchfestigkeit und hohenWasseraufnahme in feuchter Umgebung,die bei Frost zum Steifwerden führt.

Hebebänder und Rundschlingen aus Poly-propylen mit braunen Etiketten haben zwareine geringere Tragfähigkeit bezogen auf ihrEigengewicht. Sie sind jedoch chemischsehr beständig und werden entsprechendbei Sonderfällen eingesetzt.

Für den Einsatz in chemischen Bädern allerArt wird empfohlen, genaue Verwendungs-angaben des Herstellers einzuholen unddabei Temperatur und Badverweildaueranzugeben.

Bild 10-1: Polyester-Hebeband mit eingenähtem Etikett

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Bild 10-2: Nur der verschiebbare Polyurethan-Schutzschlauch mit mindes-tens 5 mm dicker Beschichtung ermöglichtdas gefahrlose Wenden des Coils, wenn das Band deutlich länger ist als derKantenschutzschlauch

Je nach Art der Vernähung gibt es ● endlose Hebebänder,● Hebebänder mit Endschlaufen und End-

schlaufenverstärkung,● Hebebänder mit Endbeschlägen.

Wegen der möglichen Alterung der Chemie-fasern, insbesondere beim Dauereinsatz im Freien oder beim Einsatz in chemischenBädern, ist stets das Datum der Herstel-lung des Hebebandes oder der Rund-schlinge auf dem Etikett anzugeben.

Zur Erhöhung der Abrieb- und Schnitt-festigkeit können Beschichtungen oderÜberzüge aus hochschnittfesten Kunststof-fen, insbesondere mindestens etwa 5 mmdickem Polyurethan, aufgebracht werden.Zur Verhinderung von Schnittbeschädi-gungen werden verschiebbare Schutz-schläuche mit dicker Polyurethanbeschich-tung verwendet, zum Teil zusätzlich miteingelegten kleinen Metallteilen. Flexible,dünne Schutzschläuche aus 1 bis 2 mmTextil- oder PU-imprägniertem Schutz-schlauch, ähnlich einem Feuerwehr-schlauch, dienen nur dem Abriebschutz:Sie sind kein Kantenschutz! Beim Positio-nieren der Kantenschutzschläuche istdarauf zu achten, dass alle, auch beimUmfangen von größeren Lasten die oberen,scharfen Kanten einer Last abgedeckt sind.

Rundschlingen mit Kantenschutzschlauchsind nur zum Heben, nicht jedoch zumWenden geeignet, im Kantenbereich ent-steht zu viel Wärme.

Durch die Fehlpositionierung von Kanten-schutzschläuchen und durch die Verwen-dung von Abriebschutzschläuchen alsKantenschutzschläuche ist es zu einer Viel-zahl von Unfällen gekommen.

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Einige Unfälle seien hier als Beispielegenannt:– Weil der aufsteckbare Kantenschutz-

schlauch erst eine Woche später geliefertwerden konnte, wurde provisorisch miteiner Rundschlinge, die nur mit einemAbriebschutzschlauch versehen war, ein Coil angehoben. Bereits beim erstenHub stürzte das Edelstahl-Coil ab undzerstörte den Transportwagen.

– Beim Anheben eines Kranes wurden seinevier Stützen mit je einer Rundschlingeunterfangen. Auf den Schutz der unterenscharfen Kanten achtete man; eine oberescharfe Kante des Stützträgers durch-schnitt durch den 2 mm dicken Abrieb-schutzschlauch die Rundschlinge. Sodannwurden alle anderen drei Rundschlingenebenfalls zerschnitten. Sachschaden: 300.000 DM.

Aber auch beim Einsatz der Kantenschutz-schläuche kann es zu Fehlern kommen: Ein Coil war mit 23 t schwerer als die übli-chen Coils und konnte so nicht mit einem20 t-Hebeband mit Kantenschutzschlauchvon einem Schiff aus angehoben werden.Man positionierte in dem engen Loch des Coils zwei Bänder nebeneinander, diesich naturgemäß schräg stellten. Dadurchwurden von außen ausgehend beide Hebe-bänder durch den Kantenschutzschlauchhindurch durchgeschitten. Die Last stürzteaus 5 m Höhe in das Binnenschiff zurückund zerstörte den Schiffsboden.

Bei einseitig, mindestens 5 mm dickbeschichteten Bändern darf natürlich nurdie mit Kantenschutz versehene Seite ander Last anliegen. Damit darf man jedochkeine Last wenden.

Es gibt für Hebebänder und Rundschlingeneinige besondere Anwendungshinweise:– Beim Heben der Last darf der Öffnungs-

winkel der Endschlaufen an den Verbin-dungsstellen 20° nicht übersteigen.

– Sie dürfen nur mit verstärkten Endschlau-fen im Schnürgang verwendet werden.

– Beim Einsatz mehrerer Hebebänder oderRundschlingen unter Traversen müssendiese annähernd lotrecht hängen, damiteine einseitige Belastung nicht auftritt.

– Lasten dürfen nicht auf ihnen stehen,wenn dadurch die Gefahr der Beschädi-gung besteht.

– Sie dürfen nicht geknotet werden.– Nach Einsatz in Chemikalienbädern sind

sie zu neutralisieren und zu spülen. Nurdadurch lassen sich Chemikalienkonzen-trationen im Faserwerkstoff, die eineninneren Reibverschleiß bewirken können,bei mehrmaligem Einsatz vermeiden.

– Hebebänder ohne metallische Beschlag-teile dürfen bei vorgeschlungenen Lade-gütern – wenn die Hebebänder währendeines längeren Transportes oder bei län-gerer Lagerung um die Ladeeinheitgeschlungen bleiben – mit dem 1,6-fachender auf dem Etikett angegebenen Nenn-tragfähigkeit beansprucht werden. AmEnde der Transportkette müssen dieHebebänder der weiteren Benutzung ent-zogen werden. Eine erneute Verwendungist nur zulässig, wenn festgestellt wird,dass keine die Sicherheit beeinträchti-genden Mängel vorhanden sind. FürHebebänder, die entsprechend dem Ent-wurf DIN 61360 und entsprechend dergeänderten Maschinenrichtlinie geliefertwerden, beträgt die Zugkraft höchstens1/7 der Bruchkraft. Für diese Hebebänderreduziert sich der genannte Faktor fürvorgeschlungene Ladegüter von 1,6 auf 1,4.

Rundstahlketten entstehen in vielen For-men und Qualitäten durch Widerstands-schweißen der vorgebogenen Kettengliederin vollautomatischen Schweißmaschinen.Anschließend werden sie wärmebehandeltund automatisch gereckt und dabei geprüft.Nach losweisen Zerreiß- und Biegeprobenwerden geprüfte Rundstahlketten meter-weise gestempelt.

Die Teilung ist die innere Länge einesKettengliedes. Nur Ketten mit einer Teilung,die nicht größer ist als das Dreifache desKettenglied-Durchmessers, dürfen zumHeben von Lasten verwendet werden. Dieshat folgenden Grund:

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11. Anschlagketten

Ein um die rechtwinklige Kante gelegtesKettenglied wird durch die Nachbargliederabgestützt. Die Kette kann dann an derKante nicht verbogen werden.

In fast jedem Betrieb werden auch andere, langgliedrige Ketten verwendet, beispiels-weise als Spannketten, Absperrketten oderZurrketten. Diese Ketten dürfen nicht alsAnschlagketten verwendet werden. BeimHin- und Herbiegen könnten sie brechen.Gleiches gilt auch für Motoraushebeketten.

Bild 11-1: Eine langgliedrige Kette darf selbst im Neuzustand nicht als Anschlagmittel verwendet werden. Die Kettenglieder verbiegen!

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Bild 11-2:Tragfähigkeit in Abhängigkeit von den Kettentemperaturen

Durch unterschiedliche Stahlfestigkeit ergeben sich starke Unterschiede der Trag-fähigkeit und der Einsatzmöglichkeit bei tiefen und hohen Temperaturen.

Die Tragfähigkeit einer 10-mm-Kette derGüteklasse 2 beträgt im Einzelstrang 1000 kg. Eine Kette der Güteklasse 4 hatbei gleichen Bedingungen bereits 1600 kgTragfähigkeit. Demgegenüber trägt eineKette der Güteklasse 8 bei 10-mm-Ketten-dicke sogar 3200 kg. Eine Kette der Güte-klasse 8 kann bei gleichem Eigengewichteine mehr als dreimal größere Last aufneh-men als eine Kette der Güteklasse 2.

Im Festigkeitsverhalten bei tiefen undhohen Temperaturen sind die hochfestenKetten den Ketten der Normalgüte – derGüteklasse 2 – ebenfalls deutlich überlegen.

Die Güteklassen der Ketten sind durchKettenanhänger, die sich in Form und Farbeunterscheiden, gekennzeichnet. Die rundenKettenanhänger gelten für Güteklasse 2,ansonsten zeigt die Anzahl der Ecken desKettenanhängers die Güteklasse an. Die achteckigen Anhänger der Ketten derGüteklasse 8 sind üblicherweise rot.

Wenn der Anhänger fehlt, muss die Trag-fähigkeit der Kette entsprechend derGüteklasse 2 reduziert werden. Weil jederMeter dieser Ketten einen Prüfstempel trägtund zusätzlich die Güteklasse eingeprägtist, kann ein Sachkundiger jedoch in derKettenwerkstatt den Kettenanhäger nach-rüsten.

Die Bruchdehnung von Anschlagketten muss mindestens 20 Prozent betragen.Eine hohe Dehnung der Anschlagkettemacht es jedem Anschläger deutlich, dassdie Kette überlastet worden ist. Bei starkerÜberlastung bleibt die Last am Boden, unddie Kette wird steif gezogen. Diese zusätz-liche Sicherheit vor Überlastung ist fürAnschlagketten notwendig. Deshalb dürfennie abgelegte Hebezeugketten, die ja nureine Bruchdehnung von 5 bis 15 Prozentaufweisen, als Anschlagketten weiter ver-wendet werden.

Tragfähigkeit in % bei Kettentemperatur von °C

Güteklasse unter -20 unter -10 unter 0 von 0 über 100 über 150 über200 über250 über300 über400bis -40 bis -20 bis -10 bis 100 bis 150 bis 200 bis 250 bis 300 bis 400 bis 475

2 0 50 75 100 75 50 30 0 0 0

4 100 100 100 100 100 100 100 100 75 50

8 100 100 100 100 100 100 90 90 75 0

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Bild 11-3:Kettenanhänger nach DIN 685

Geschweißte Anschlagketten aus Kettender Güteklasse 2 werden heute noch ausfolgenden technischen Gründen hergestelltund verwendet: – Für Beizereien und Verzinkungsbäder ist

der Einsatz von geschweißten Anschlag-ketten nach DIN 695 „GeschweißteAnschlagketten, Güteklasse 2“ aus Kettennach DIN 32891 „Rundstahlketten, Güte-klasse 2, nicht lehrenhaltig, geprüft“ beibegrenzter Lebensdauer eine preiswerteLösung.

– Die Verwendung von Reineisenketten(Armco) ist wirtschaftlich beim wechseln-den Einsatz der Ketten im Beizbad undFeuerverzinkungsbad.

Ketten der Güteklasse 8 würden im Beiz-bad durch den in den Stahl hineinwan-dernden Wasserstoff verspröden und beimkleinsten Stoß oder Schlag spröde brechen.

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In Beizbädern dürfen Ketten deshalb nur verwendet werden, wenn sie ausSonderlegierungen bestehen oder derGüteklasse 2 – der Normalgüte – entspre-chen, siehe BG-Regeln „Rundstahlkettenals Anschlagmittel in Feuerverzinkereien“(BGR 150 / bisherige ZH 1/323). Einezusätzliche Alternative ergibt sich durchgeschweißte Anschlagketten Güteklasse 4nach DIN EN 818 Teil 5.

Montierte Anschlagketten werden ausMeterketten und geschmiedeten, geprüftenEinzelteilen nach DIN EN 1677 „Einzelteilefür Anschlagmittel, Sicherheit; Teil 1:Geschmiedete Einzelteile, Güteklasse 8“zusammengebaut. Lösbare Zubehörteile,wie Kettenverbindungsglieder, Haken,

Kettenverkürzungsklauen, müssen derGüteklasse 8 entsprechen. Sie sind meistrot gekennzeichnet, falls sie nicht Zinkgrun-dierung tragen oder galvanisch verzinktwurden. Jedes Einzelteil trägt den -Stem-pel nach DIN 685 Teil 1 bis 5 „GeprüfteRundstahlketten“ und als Kennziffer dieNenndicke der dazugehörigen Kette Güte-klasse 8 nach DIN EN 818-2 „KurzgliedrigeRundstahlketten für Hebezwecke,Sicherheit; Teil 2: Mitteltolerierte Rundstahl-ketten für Anschlagketten, Güteklasse 8“.Die Kennzeichnung 10 8 heißt also: Für 10-mm-Kette nach DIN EN 818-4. Entsprechend gibt der rote Achteckan-hänger bei der einsträngigen Kette 3,15 tTragfähigkeit an.

Bild 11-4: Aus diesen Bestandteilen entsteht eine Anschlagkette im Baukastensystem

Es ist zwar erlaubt, Meterketten der Güte-klasse 2 mit diesen lösbaren Teilen zu ver-binden; entsprechend der geringeren Trag-fähigkeit müssen dann jedoch auch andereAnhänger verwendet werden. Wirtschaftlichist das jedoch in fast allen Fällen nicht.

Deshalb:

Meterketten nach DIN EN 818 Teil 2+ Ketteneinzelteile nach DIN EN 1677

= Anschlagkette nach DIN EN 818 Teil 4(Güteklasse 8)

Für die Güteklasse 8 gibt es Bauteilserien,die eine eindeutige Zuordnung von Ketten-Nenndicke und Bauteil mit gleicher Trag-fähigkeit gewährleisten. Die Öffnung amBauteil ist zu schmal für eine zu dickeKette, der Bolzen zu dick für eine zu dünneKette. Damit können nur Ketten in derGüteklasse 8 verwendet und mit diesenBauteilen kombiniert werden. Die Kontrolleder Kenn-Nummer mit der Ketten-Nenn-dicke muss dennoch erfolgen.

Die Kettenverbindungsglieder sind als Uni-versalverbindungsglieder so gestaltet, dassauch andere Teile als Ketten miteinanderverbunden werden können, beispielsweiseÖsenhaken nach DIN EN 1677 Teil 2 oder 3oder Sicherheitshebeklemmen.

Neuartige, mit Sonderfarben gekennzeich-nete Ketten und Kettenzubehörteile derGüteklasse 8S mit erhöhter Tragfähigkeitdürfen entsprechend den Herstellerangabenauf dem Sonderanhänger belastet werden.Jedes Vertauschen der Ketten bzw. Ketten-zubehörteile ist unzulässig.

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Damit „montierte Anschlagketten“ richtigmontiert werden und auch die zugehörigenAnhänger mit CE-Kennzeichnung bekom-men, gibt es drei Möglichkeiten:● Die betriebsfertigen Anschlagketten werden von Kettenherstellern bezogen. EinPrüfzeugnis nach DIN EN 818-1 „Kurzglied-rige Rundstahlketten für Hebezwecke,Sicherheit; Teil 1: Allgemeine Abnahmebe-dingungen“ oder eine Werksbescheinigungnach Teil 4 und eine EG-Konformitätsbe-scheinigung werden mitgeliefert.● Fachfirmen übernehmen die Montageund liefern betriebsfertige Anschlagkettenaus. Eine Werksbescheinigung nach DIN EN 818-4 „Kurzgliedrige Rundstahl-ketten für Hebezwecke, Sicherheit; Teil 4: Anschlagketten Güteklasse 8“ und eine EG-Konformitätsbescheinigungwerden ausgestellt.Prüfzeugnisse für Meterketten und Bauteile werden bei der Fachfirma aufbewahrt.● Sachkundiges, eigenes Personal montiertdie Ketten und erstellt eine Werksbeschei-nigung und EG-Konformitätserklärung wiefür Fachfirmen erläutert. Prüfzeugnisse für Meterketten und Bauteile werden im eigenen (Groß-)Betrieb aufbe-wahrt. Eine eigene Lagerung mit der Zuord-nung Prüfzeugnis/Produkt, z. B. mit Lauf-karten, ist nötig.

Bei Einsatz in Beizereien oder Verzinkereienoder anderen Korrosionsangriffen dürfendiese Ketten mit Verbindungselementennicht eingesetzt werden, weil sich die Säurein den Fugen festsetzt und dort unsichtbarsowohl den Bolzen als auch die Halteele-mente zerfrisst oder das Zink die Beweg-lichkeit verhindert. Für diese besonderen Einsatzzwecke sind nur die bereits be-schriebenen geschweißten Rundstahlkettender Güteklasse 2 oder 4 oder Ketten ausReineisen einsetzbar.

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Um für Anschlagzwecke sowohl die Hand-habbarkeit als auch die Dauerhaftigkeit desAnschlagmittels sowie die Schonung derLast zu erreichen, werden verschiedeneAnschlagmittel mit Ketten kombiniert:● Seil – Kette – Seil;ein Seil kann unter der Last durchgescho-ben werden. Der die Last umschlingendeTeil besteht aus einer Kette der Güteklasse8, um beispielsweise beim Verladen vonProfilstahl den Verschleiß des Anschlagmit-tels gering zu halten. Bei Belastung drehtdas Seil etwas die Kette ein; die Kette soll-te mindestens eine Kettennenndicke über-dimensioniert sein und bei rauhem Betriebnicht unter 16 mm Ø sein.● Ketten mit Verkürzungseinrichtung – Seil;wenn Seile im Bereich der Last gewünschtwerden und eine Verkürzungsmöglichkeiterforderlich ist, wird die Kette mit einemVerkürzungsglied ausgerüstet und dieKombination Kette mit VerkürzungsgliedSeil – Kette gewählt.● Kette – Hebeband;Hebebänder haben sich für den Transportvon feinbearbeiteten Teilen und für vieleandere Zwecke bewährt. Beschlagteile bieten für den Übergang von Ketten zuHebebändern große Vorteile: Beim Ver-schleiß kann das Band leicht ausgetauschtwerden. Die Kette hat eine sehr hoheLebensdauer. Die Länge des Anschlag-mittels kann durch Kettenverkürzungs-glieder verändert werden.

12. Kombinierte Anschlagmittel

● Kette – Polyesterrundschlinge;in gleicher Weise können mit speziellenÜbergangsgliedern Rundschlingen mit Ketten verwendet werden. Man kann alsoso eine Kette im Baukastensystem mit denverschiedenen Möglichkeiten wie Verkür-zungseinrichtungen, Wirbeln zusammen-bauen und dann durch die Rundschlingeerreichen, dass die Last geschont wird.

Bei allen kombinierten Anschlagmitteln istzu beachten, dass der Anhänger mit derTragfähigkeit des am geringsten belast-baren Anschlagmittels ausgerüstet ist. Meistens wird dabei die Tragfähigkeit derKette nicht voll ausgelastet. Um so wichti-ger ist es, sich nicht auf das Gefühl zu verlassen und nicht mit einem Blick auf dieKette die Tragfähigkeit des kombiniertenAnschlagmittels zu schätzen, sondern korrekt den Anhänger zu lesen.

Bild 12-1: Kombination Kette - Hebeband

Zum Transport senkrecht hängender Blechtafeln verwendet man lastschließendeHebeklemmen. Es ist vorgeschrieben, dasslastschließende Hebeklemmen eine Verrie-gelung haben müssen.

Der Greifbereich ist auf dem Typenschildangegeben. Nur im angegebenen Greif-bereich und nur bei bestimmungsgemäßemGebrauch ist ein sicherer Transport möglich.Niemals mehr als ein einzelnes Blech trans-portieren!

Die Klemmen benutzt man paarweise,sonst pendelt das Blech. Die Außenseitender Greifrillen können dann sehr schnellverschleißen; die Kanten können aus-brechen.

Vor dem Transport sind die Klemmen zuverriegeln.

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Für den Transport unterschiedlicher Profileund auch von Eisenbahnschienen gibt eseine Vielzahl von Sonderklemmen, die nichtalle eine Einrichtung gegen selbständigesLösen der Last besitzen. Diese Klemmenwurden für Sonderzwecke konstruiert undhaben zum Teil zusätzlichen Formschluss.Sie sind nur für das passende Profil ge-eignet.

Auch für den Transport waagerecht hängender Bleche werden verriegelbareKlemmen empfohlen, denn dünne Blecheneigen zum Durchhängen und Schwingen.Nicht verriegelte Klemmen könnten abge-schleudert werden.

13. Hebeklemmen

Bild 13-1: So hängt das Blech sicher an zwei Klemmen

35

36

Regelmäßige Prüfung durch Sachkundige

Die Greiffunktion von Hebeklemmen hängtentscheidend von dem Zustand derKlemmteile, des Gehäuses, der Öse, derVerbindungsteile, der Bolzen, ggf. der Federbzw. der Sicherheitseinrichtungen ab.Hebeklemmen müssen daher durch regel-mäßige Prüfungen auf Schäden von Sach-kundigen geprüft werden, spätestens nacheinem Jahr.

Die Prüfungen beziehen sich auf denZustand, die Vollständigkeit und Wirksam-keit der Sicherheitseinrichtungen sowie aufBeschädigungen, Verschleiß, Korrosion,Kantenausbrüche, Risse und sonstige Ver-änderungen der erwähnten Bauteile. ZurPrüfung ist die Klemme so zu demontieren,dass innenliegende Verschleißteile sichtge-prüft werden können. Zusätzlich fixiert mandas bewegliche Klemmteil und spürt an derAufhängeöse beim Hin- und Herziehen vonHand das Spiel. Sofern vom Herstellerkeine Angaben zur zulässigen Abnutzungder einzelnen Klemmenbauteile zu erfahrensind, ist als Richtwert für die zulässigeAbnutzung, z. B. von Bolzen, Aufhängeösenoder sonstigen tragenden Teilen, eineMinderung der Querschnittsmaße um 5%anzusetzen.

Da beim Transport immer der gleichenBleche z. B. nur ein Zahn verschleißt, musshier sehr sorgfältig bei der Sichtprüfungvorgegangen werden. Im Zweifelsfall ist für die Ermittlung der Verschleißgrenze derKlemmteile von Klemmen zum Hebenhängender Blechtafeln ein Pendelversuchsinnvoll. Dabei wird ein Prüfblech mit nureiner zu prüfenden Klemme aufgenommen.Das Prüfblech soll so dick sein wie immeran dem betreffenden Arbeitsplatz oder aberes ist von den ungünstigsten Randbedin-gungen auszugehen: Gewicht des Blechesca. 10 bis 30% der Tragfähigkeit, härtestesBlech wie es im Betrieb umzuschlagen istmit glatter Oberfläche. Dabei ist möglichstein Blech im untersten Greifbereich derKlemme zu benutzen. Mit einem Hilfsseilwird das aufgenommene Blech aus sichererEntfernung um ca. 30° ausgelenkt undlosgelassen; sodann auspendeln lassen.Anschließend wird es auf Rutschmarkenuntersucht. Rutschmarken oder das Her-ausfallen aus der Klemme während desPendelns zeigen, dass die Klemmteile aus-getauscht werden müssen.

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Zur Überwachung des nächsten Prüf-termins ist das Führen einer Karteikarte undBenummerung der Klemmen oder dasAnbringen einer Prüfplakette sinnvoll. Es ist zu empfehlen, die Prüfung mit einemPrüfungsbefund zu dokumentieren mitDatum der Prüfung, festgestellten Mängeln,Beurteilung, ob Bedenken gegen denWeiterbetrieb (ggf. bis zur Lieferung derErsatzteile) bestehen und Angaben überevtl. notwendige Nachprüfungen sowieNamen, Anschrift (bei Fremdfirmen) undUnterschrift des Sachkundigen.

Hinweis:Bei augenfälligen Mängeln während derBenutzung: Sachkundigenprüfung odergleich Instandsetzung veranlassen!

Nachdem das richtige Anschlagmittel, nämlich Seil, Kette, Hebeband oder einkombiniertes Anschlagmittel, ausgewähltworden ist, stellt man fest, wie dick es seinmuss. Die vorhandene Last soll gehobenwerden, ohne dass das Anschlagmittelüberlastet wird. Die Tragfähigkeit gibt dieMasse an, die höchstens mit dem An-schlagmittel gehoben werden darf. Bei derBeurteilung der Belastung von Anschlag-mitteln sind folgende Überlegungen anzu-stellen:– Wird die Last an einem bzw. mehreren

senkrechten Strängen angeschlagen?– Wird die Last an zwei oder mehr

Strängen, die zueinander geneigt sind,angeschlagen?

38

14. Tragfähigkeit der Anschlagmittel

Grundsätzlich gilt:

Wenn eine Last an einem oder mehrerensenkrechten Strängen angeschlagen wirdund sich die Last gleichmäßig auf alleStränge verteilt, darf mit der Tragfähigkeitaller Stränge gerechnet werden.

Wenn sich die Last jedoch nicht gleich-mäßig auf alle Stränge verteilt, darf nur mitder Tragfähigkeit von zwei Strängengerechnet werden.

Wenn eine Last so angeschlagen wird, dassdie Stränge einen Winkel zur Lotrechten bilden, den so genannten Neigungswinkel,so vermindert sich die Belastbarkeit dereinzelnen Stränge. Die Belastbarkeit wird dabei um so kleiner, je größer der Neigungswinkel wird. Aufgrund dieserGesetzmäßigkeit muss daher bei größerwerdendem Neigungswinkel ein stärkeresAnschlagmittel verwendet werden.

Neigungswinkel Tragfähigkeit jedes Stranges Tragfähigkeit desim Zweistranggehänge Zweistranggehänges

0° 100% 2 x 1,0

bis 45° 70% 2 x 0,7

45° bis 60° 50% 2 x 0,5

über 60° Verwendung unzulässig

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Bild 14-1:Demonstrationslast mit Messelementen im Haken mit bis zu vier Kettensträngen. Bei diesem unzulässig hohen Neigungswinkel übersteigt die Kraft in jedem Einzelstrang das Gewicht der Last!

Bild 14-2: Im Einzelstrang werden über 2,5 t gemessen, obwohl das Gewicht der Last nur 1,75 t beträgt

Falsch !

Bei Lasten mit ungleichmäßiger Form liegt der Schwerpunkt nicht in der Mitte derLast. Die Last hängt deshalb schief und belastet einen Strang mehr als denanderen.

Zur Vermeidung einer Überlastung desstärker belasteten Stranges darf nur einStrang als tragend angenommen werden:Die Anschlagmittel müssen daher so ausgewählt werden, als ob die Last nur aneinem Strang angehängt wäre.

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Bild 14-3: Unzulässig großer Neigungswinkel:Mit Neigungswinkel wird der Winkel be-zeichnet, der gebildet wird aus der Richtungeines Stranges des Anschlagmittels undeiner gedachten Lotrechten. Er lässt sichauch bei mehrsträngigen Gehängen gutmessen, weil er von außen zugänglich ist

Bild 14-4: Last hängt schief; daher sind dieNeigungswinkel nicht gleich groß

Bild 14-5: Entsprechend den Neigungs-winkeln liest man die Tragfähigkeit ab!

Neigungswinkelgrößer als 60°

Falsch!

hoheBelastung

niedrigeBelastung

41

Verschiedene Anschlagarten

Als Beispiel für die folgenden Berechnun-gen soll das Anschlagmittel immer eine Ein-zelstrangtragfähigkeit von 1000 kg besitzen:– 10 mm Kette Güteklasse 2,– 12 mm Drahtseil,– 24 mm Polypropylenseil, Sorte 2,– 6 mm Kette Güteklasse 8.

Es soll gezeigt werden, wie schwer die Lastbei den verschiedenen Anschlagarten dabeihöchstens sein darf.

Bild 14-6: Einsträngige Aufhängung: Dies ist die einfachste Art des Anschlagens.Die Last darf so groß seinwie die Tragfähigkeit des Einzelstranges

Bild 14-7: Zweisträngige Aufhängung mit Neigungswinkel: Die Last wird mit zwei oder mehr Seilenbzw. Ketten angeschlagen. Entsprechenddem Neigungswinkel reduziert sich derenTragfähigkeit

1000 kg

1000

kg

bis 45°

bis 60°

1400 kg

1000 kg

1000

kg1000 kg

1000 kg 1000 kg

42

Bild 14-8: Hängegang senkrecht:Die Last darf so groß sein wie die Summeder Tragfähigkeit der vier Stränge, wenn derDurchmesser der Last groß genug ist unddamit keine scharfe Kante bildet. Im Hänge-gang darf nur dann angeschlagen werden,wenn großstückige Lasten so befestigt werden, dass die Anschlagmittel nicht ver-rutschen oder sich verlagern können

Bild 14-9: Schnürgang senkrecht:Wegen der Biegebeanspruchung imSchnürpunkt (Schlupp) ist die Tragfähigkeitauf 80 Prozent verringert

1000

kg

1000

kg

4000

kg1000

kg

1000

kg

800

kg

800

kg

1600

kg

43

Bild 14-10: Hängegang mit Neigungswinkel:Wegen des Neigungswinkels darf nicht die volle Tragfähigkeit der beiden Doppel-stränge genutzt werden (4 x 700 kg)

Bild 14-11: Schnürgang mit Neigungswinkel:Die Last hängt an zwei Strängen.Die Tragfähigkeit ist entsprechend dem Neigungswinkel zu verringern. Die durchden Schnürgang (Schluppen) erforderlicheHerabsetzung auf 80 Prozent muss zusätz-lich berücksichtigt werden

bis 45°

1000

kg

1000

kg

1000

kg

1000

kg

2800

kg

bis 45°

800

kg

800

kg

1120

kg

44

Bild 14-12: Wird eine Last mit einer Kranz-kette, deren beide Enden an einem gemein-samen Ring befestigt sind, so angeschla-gen, dass die Kette im Hängegang knickfreium die Last liegt und der Neigungswinkelvernachlässigt werden kann, darf jederStrang als voll tragend angesehen werden.Bei Abweichungen bis 7° darf diesunberücksichtigt bleiben

Bild 14-13: Wird eine Kranzkette im Schnür-gang um die Last gelegt, muss die Trag-fähigkeit wegen der Biegebeanspruchungim Schnürpunkt auf 80 Prozent der Tragfähigkeit des Doppelstranges verringertwerden

1000

kg

1000

kg

2000 kg

800

kg

800

kg

1600 kg

45

Bild 14-14: Wird eine endlose Kette imHängegang knickfrei um die Last gelegt undunmittelbar in den Kranhaken gehängt, darfwegen der Biegebeanspruchung im Kran-haken nur 80 Prozent des Doppelstrangesgenutzt werden. Neigungswinkel bis 7°brauchen nicht zusätzlich berücksichtigt zuwerden

Bild 14-15: Wird eine endlose Kette imSchnürgang um die Last gelegt und unmittelbar in den Kranhaken gehängt,muss die Tragfähigkeit wegen der Biege-beanspruchung im Schnürpunkt und imKranhaken auf 80 Prozent der Tragfähigkeitdes Doppelstranges verringert werden

800

kg

800

kg

1600 kg

800

kg

800

kg

1600 kg

Durch die Verwendung von Traversen kannmit kleiner Hubhöhe auch in niedrigen Hal-len angeschlagen werden. Die Neigungs-winkel der Anschlagmittel können dadurchbei langen Lasten verringert oder ganz auf-gehoben werden.

Unter Traversen muss die Last so unter-fangen sein, dass sie sich nicht übermäßigdurchbiegt und ein Herausschießen derLast oder von Einzelteilen verhindert wird.

Einziger Nachteil ist das Eigengewicht der Traverse, das auf dem Typenschild jederTraverse ablesbar ist. Entsprechend demEigengewicht der Traverse reduziert sichdas höchstmögliche Gewicht der Last.

46

15. Anschlagen mit Traversen als Lastaufnahmemittel

Bild 15-2: Außermittiges Anschlagen der Last an Traversen. Die Traverse hängtschief, die Last kann aus den Anschlag-mitteln rutschen. Die Aufhängung derTraverse wird einseitig beansprucht

Bild 15-3: Richtiges Anschlagen

Bild 15-1: Anschlagen mit umgekehrtem Neigungswinkel. Die Anschlagmittel können unter der Last hervorrutschen

Falsch! Richtig!

Falsch!

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Bild 15-4: Last ist außermittig angeschlagen.Das Gewicht wirkt nur auf das linke Hubseil

Bild 15-5: Last ist mittig angeschlagen.Das Gewicht wird auf beide Hubseile verteilt

Richtig!Falsch!

Schwer wiegende Unfallgefahren entstehenbeim unbeabsichtigten Aushängen desAnschlagmittels aus dem Kranhaken undbeim unbeabsichtigten Lösen des An-schlagmittels von der Last.

Nach dem Anhang der Arbeitsmittelbenut-zungsrichtlinie Abschnitt 2.5 muss jedesArbeitsmittel, von dem eine Gefahr durchherabfallende oder herausschleuderndeGegenstände ausgeht, mit Schutzvorrich-tungen gegen diese Gefahren versehen sein.

Grundsätzlich ist eine Sicherung gegen dasunbeabsichtigte Aushängen der Anschlag-mittel oder der Lastaufnahmemittel ausdem Kranhaken notwendig.

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16. Sicherung gegen unbeabsichtigtes Aushängen

Bild 16-1: Kräftige Hakensicherungen an Kranhakenund Traverse sichern gegen das Aushängen

Entsprechend dem Einsatz ist sowohl amKranhaken als auch am Anschlaghakeneine stabile Hakensicherung erforderlich.

Der Einsatz zweier unabhängiger Anschlag-mittel in einem Kranhaken mit Neigungs-winkeln über 45 bis 60° ist zu vermeiden,wenn durch die Hakenform bedingt dasvorderseitige Anschlagmittel zur Haken-spitze hochwandern kann und Schäden amHaken und an der Hakensicherung zubefürchten sind.

Nur wenn das unbeabsichtigte Aushängenverhindert ist oder wenn wegen besondererGefahren beim Aushängen z. B. heißerLasten die Sicherung stören würde, dürfenHaken ohne Sicherung verwendet werden.

Bei der Verwendung starrer Lastaufnahme-mittel wie Zangen, C-Haken oder kurzen,steifen Stahldrahtseilen kann durch eine zutiefe Bewegung des Kranhakens das An-schlagmittel herausrutschen. Entsprechenddem Einsatz ist sowohl am Kranhaken alsauch am Anschlaghaken eine stabileHakensicherung erforderlich.

Von einigen Herstellern werden verschie-dene Bauarten von Ösenhaken, die nachdem Einhängen nicht mehr herausrutschenkönnen, angeboten. Im Baubetrieb sowiebeim Stahlbau und beim Schiffbau sinddiese Haken zwingend vorgeschrieben.

Haken müssen so in die Anschlagpunkteoder Ösen der Last eingehängt werden,dass sie bei Schlaffseil oder Schlaffkettenicht aus den Ösen rutschen können. Dazuwird die Hakenspitze von innen nach außendurch die Öse gesteckt.

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Bild 16-2: Haken rutschen bei Schlaffkettenaus den Ösen

Soweit bei Verwendung von Anschlag-ketten infolge von Schlaffkette die Gefahrdes unbeabsichtigten Aushängens besteht,müssen auch hier Lasthaken mit Siche-rungsklappen verwendet werden.

Bild 16-3: Haken von innen nach außen stecken. Noch besser ist: Haken mit Sicherung verwenden

Bild 16-4: Gabelkopfhaken mit Sicherung im Anschlagpunkt

Falsch !

Haken dürfen nicht durch zu kleine Ösengezwängt werden: Die freie Beweglichkeitmuss erhalten bleiben, damit der Haken inseinem Maulgrund und nicht etwa auf derSpitze belastet wird; er rutscht dann zuleicht ab oder wird aufgebogen.

Es wird empfohlen, an Maschinen und Tei-len, die häufig transportiert werden sollen,Anschlagpunkte zu befestigen, um demÖsenhaken eine sichere Befestigungsmög-lichkeit zu geben. Diese Anschlagpunktewerden von verschiedenen Herstellernsowohl in schraubbarer Ausführung alsauch in Anschweißausführung geliefert.

50

Auf jeden Fall ist verboten, unter dieUmschnürung der Last zu fassen. DieRödeldrähte, mit denen Baustahlmatten-pakete oder Bewehrungselemente im Bau-gewerbe zusammengehalten werden, sindkeine Anschlagpunkte. Für diesen Zweckverwendet man entweder spezielle Bau-stahlmattenhaken oder kurze Drahtseil-strops, die durch das Gewebe hindurchge-steckt werden.

Bild 16-5: Einhängen in die Umschnürung ist lebensgefährlich!

Falsch !

51

Bild 16-6: Baustahlmattenhaken oder diesekurzen Durchsteckseile sind die richtigeMethode!

Beim Transport von Halbzeugen in Bündeln ist darauf zu achten, dass nicht Stücke mitUnterlänge herausrutschen können oderlose auf dem Bündel liegen. Ebenso ist esnicht zulässig, lose Teile auf der Last zutransportieren. Falls beim Transport dieLast irgendwo anstößt, können diese Teileherunterfallen. Bereits geringe Gewichtekönnen dann lebensgefährlich wirken.

Wenn Hebeklemmen zum Transport vonBlechtafeln verwendet werden, ist darauf zuachten, dass sie vor dem Transport verrie-gelt werden. Der Greifbereich dieser Klauenist auf dem Typenschild angegeben. Nur imangegebenen Greifbereich ist ein sichererTransport mit Blechhebeklemmen möglich.

Hebeklemmen dürfen nur bestimmungs-gemäß verwendet werden. Das bedeutet,dass jeweils nur eine Blechtafel bzw. einStahlprofil angeschlagen werden darf. Werden z. B. zwei oder mehrere Blechtafelnmit Hebeklemmen gleichzeitig angeschla-gen, besteht die Gefahr des Lastabsturzes.Richtig !

Magnete sind bewährte kraftschlüssigeLastaufnahmemittel zum Transport magne-tisierbarer Werkstücke, es dürfen damitjedoch keine gefährlichen Güter, wie z. B.Druckgasflaschen oder radioaktive Stoffe,transportiert werden. Es gibt sie als hand-betätigte Hubmagnete und Batteriemag-nete, z. B. zur Maschinenbestückung, oderals netzabhängige Lasthebegeräte, auchmit Stützbatterie. Die Erschöpfung der Bat-terie wird mit einer selbsttätig wirkendenWarneinrichtung, z. B. durch Blinken und/oder akustisch angezeigt. Der Anschlägermuss mit diesen Warnzeichen vertraut sein,um ggf. sofort die Last abzusetzen. BeiAusfall der Energie fällt die Last!

52

17. Lasthebemagnete

Bild 17-1: Ferngesteuerter Batterie-Lasthebemagnet

Kraftschlüssig angeschlagene Lasten dürfen nie über Personen hinweggeführtwerden. Blechplatten segeln jedoch, undandere Werkstücke können durch Anstoßenoder anschließendes Abgleiten von derMaschine den Maschinenbeschicker ver-letzen.

Damit sich Personen so weit von der Lastentfernt aufhalten können, dass sie nichtmehr gefährdet sind, werden ferngesteuerteMagnete eingesetzt. Ebenso reduziert einefrei verziehbare Steuertafel die Gefahr,getroffen zu werden.

Die Tragfähigkeit hängt vom magnetischenFeld ab, das eine kurze Zeit zum Aufbaubenötigt. Dicke und Form der Last sowieOberfläche beeinflussen die Tragfähigkeit;bei zunehmender Temperatur sinkt die Haltekraft.

Als Beispiel aus der Bedienungsanleitungeines Batteriemagneten sei genannt:Abreißkraft nach VDE 0580 5400 kgTraglast Stahl flach 3000 kg

Stahl rund 1500 kgStahlguss flach 1800 kgStahlguss rund 900 kg

Die Angaben finden sich häufig zusätzlichzur Bedienungsanleitung in vereinfachterForm am Gehäuse.

Bei Lasthebemagneten mit Störaus-sendungen, die Personen mit Herzschritt-macher gefährden können, ist zumindestdie Nennfeldstärke für mindestens eineEntfernung anzugeben. Messergebnisse annetzbetriebenen großen Magneten ergabenz. B. einen Mindestabstand von 2,5 m für Personen mit elektronischen Organ-prothesen.

53

Bild 17-2:Batterie-Lasthebemagnet bei der Maschinenbestückung

Der Kranhaken hängt nicht immer genaumittig über der Last. Die Last pendelt dannbeim Anheben zur Seite. Es ist nicht vor-hersehbar, wohin die Last pendeln wird.Deshalb ist die Umgebung der Last einGefahrbereich. Verhängnisvoll sind „Mause-fallen“, die entstehen, wenn es keine Aus-weichmöglichkeit für den Anschläger gibt.

54

18. Verlassen des Gefahrbereiches

Bilder 18-1 und 18-2: Zwischen zwei Bündeln steht man gefährlich!

„Mausefallen“ entstehen zwischen der auf-zuziehenden Last und Gebäudewänden,Säulen, Maschinen, gelagertem Material,Rungen und Bordwänden auf Fahrzeugensowie den Wänden von Laderäumen inSchiffen.

Falsch !

55

Bild 18-3: Vorsicht! Falle!So darf der Anschläger nicht stehen, wenn er Zeichen zum Anheben der Last gibt. Wenn der Kranhaken nicht mittig über der Last hängt, pendelt die Last beim Anheben. Sie drückt ihn an das hinter ihm gelagerte Material

Falsch !

Das Anschlagen und Transportieren vonLasten ist im allgemeinen eine Arbeit, dievon mehreren Personen gemeinsam durch-geführt wird.

56

19. Verständigung zwischen Kranführer und Anschläger

In diesem Team bedarf es einer gutenVerständigung. Wenn mehr als ein Anschlä-ger für den Anschlagvorgang erforderlich ist,muss zunächst die Verständigung zwischenden Anschlägern untereinander erfolgen.

Bild 19-1: Beide Anschläger geben Zeichen – aber unterschiedliche.In einem solchen Fall bewegt der Kranführer überhaupt nichts!

Falsch !

57

Erst danach erfolgt die Zeichengebung fürden Kranführer. Für eine gute Zusammen-arbeit zwischen den Anschlägern genügt imallgemeinen die Sprache. Zur Vermeidungvon Missverständnissen muss sie klar unddeutlich sein.

Einer aus der Gruppe der Anschläger wirdals Verantwortlicher bestimmt und demKranführer benannt. Nur dieser Anschlägernimmt Verbindung mit dem Kranführer auf.

Bild 19-2: So verhalten sich die Anschläger richtig. Nur ein Anschläger, und zwar der vorher bestimmte und dem Kranführer benannte Anschläger, gibt Zeichen

Richtig !

Nur er darf dem Kranführer Zeichen für dasBewegen der Last geben, nachdem er sichüberzeugt hat, dass die Last sicher ange-schlagen ist und die Anschläger und er denGefahrbereich verlassen haben. Nur aufZeichen dieses vorher benannten An-schlägers darf der Kranführer von Handangeschlagene Lasten bewegen.

Die Verständigung zwischen Anschlägerund Kranführer erfolgt im allgemeinendurch:– Handzeichen,– Sprache, wenn der Kranführer in unmittel-

barer Nähe ist, z. B. bei flurgesteuertenoder drahtlos gesteuerten Kranen,

– Sprechfunk, sonstige akustische oderoptische Zeichen wie Trillerpfeife, Licht-signale.

58

Zur Vermeidung von Missverständnissen,die folgenschwer für Anschläger oder sonstige in der Nähe der Last befindlichePersonen werden können, sind die Verstän-digungszeichen vorher festzulegen.

Für das Zeichengeben von Hand habensich in der Praxis die in der Tabelle zusam-mengestellten Zeichen bewährt. Abwei-chungen sind zulässig. Wichtig ist, dassabweichende Zeichen unmissverständlichund vorher verabredet sind.

Anschläger und Führer von flur- oder drahtlos gesteuerten Kranen müssen ausdem Gefahrbereich herausgetreten sein,bevor sie Zeichen geben oder den Kransteuern. Niemals spontan Zeichen gebenoder steuern.

Bild 19-3: Grundzeichen

Zeichen

Benennung Bedeutung Erklärung Bild vereinfachteDarstellung

Achtung Hinweis auf Arm gestreckt mit nachnachfolgende vorn gekehrterHandzeichen Handfläche hochhalten

Halt Beenden eines Beide Arme seitwärtsBewegungs- waagerecht ausstreckenablaufes

Anmerkung: Im Bedarfs-fall kann das Zeichenauch einarmig gegebenwerden

59

Zeichen

Benennung Bedeutung Erklärung Bild vereinfachteDarstellung

Halt – Gefahr Schnellst- Beide Arme seitwärtsmögliches waagerecht ausstreckenBeenden eines und abwechselnd Bewegungs- anwinkeln und streckenablaufes

Anmerkung: Im Bedarfs-fall kann das Zeichen aucheinarmig gegeben werden

Langsam Verzögern und Rechten Arm waagerechtlangsames Fort- ausstrecken, Handflächesetzen eines zeigt nach unten undBewegungs- wird langsam auf- undablaufes abbewegt

Orts- Markieren Mit beiden Händen aufbestimmung eines Ziel- Zielpunkt zeigen

punktes füreine Bewegung Anmerkung: Im Bedarfs-

fall kann das Zeichen aucheinarmig gegeben werden

Angabe des Anzeige einer Beide HandflächenAbstandes Abstands- parallel dem Abstandzum verringerung entsprechend haltenHaltepunkt

Anmerkung: NachErreichen des gewolltenAbstandes ist das Hand-zeichen „Halt“ zu geben

60

Bild 19-4:Zeichen für senkrechten Bewegungsablauf

Zeichen

Benennung Bedeutung Erklärung Bild vereinfachteDarstellung

Auf Einleiten einer Mit nach oben zeigendersenkrechten Hand mit dem ArmAufwärts- Kreisbewegungenbewegung ausführen

Ab Einleiten einer Mit nach unten zeigendersenkrechten Hand mit dem ArmAbwärts- Kreisbewegungenbewegung ausführen

Langsam auf Einleiten einer Unterarm waagerechtlangsamen mit nach obenAufwärts- gekehrter Handflächebewegung leicht auf- und abbewegen

Langsam ab Einleiten einer Unterarm waagerechtlangsamen mit nach untenAbwärts- gekehrter Handflächebewegung leicht auf- und abbewegen

61

Bild 19-5: Zeichen für waagerechten Bewegungsablauf

Zeichen

Benennung Bedeutung Erklärung Bild vereinfachteDarstellung

Abfahren Einleiten oder Arm hochgestrecktFortsetzen einer mit nach vorn gekehrterFahrbewegung Handfläche seitlichgemäß einem hin- und herbewegenvorlaufendenRichtungssignal

Richtungs- Einleiten einer Den der Bewegungs-angabe Bewegung in richtung zugeordneten

eine bestimmte Arm anwinkeln undRichtung seitlich hin- und

herbewegen

Herkommen Einleiten einer Mit beiden Armen mitBewegung in zum Körper gerichtetenRichtung des Handflächen heranwinkenEinweisers

Anmerkung: Im Bedarfs-fall kann das Zeichen aucheinarmig gegeben werden

Entfernen Einleiten einer Mit beiden Armen mit vomBewegung vom Körper weggerichtetenEinweiser weg Handflächen wegwinken

Anmerkung: Im Bedarfs-fall kann das Zeichen aucheinarmig gegeben werden

Der Anschläger darf das Zeichen zumAbsenken der Last erst dann geben, wennalle Personen aus dem Gefahrbereich derAbladestelle herausgetreten sind. Immerwieder wurden Unfälle dadurch verursacht,dass Anschläger oder Führer von flur- oderdrahtlos gesteuerten Kranen von der nie-dergehenden Last erfaßt und erdrückt wor-den sind, weil sie noch schnell ein Unter-legholz zurechtrücken oder andere Arbeitenauf der Ablagefläche verrichten wollten.

62

20. Absetzen der Last nach dem Transport

Müssen Lasten während des Transportesgeführt oder im Kranhaken gedreht werden,so sind Leitseile oder Ziehhaken zu ver-wenden.

Wird eine Last beim Absetzen von Hand inBewegung gesetzt, um sie zu drehen, darfman sich nie zwischen der bewegten Lastund festen Teilen aufhalten. Denn auch ineiner von Hand in Bewegung gebrachtenLast steckt so viel Energie, dass die Lastnicht auf der Stelle durch Körperkraft abge-stoppt werden kann.

Bild 20-2: So wird ein Unterlegholz richtig angefasst. Die Finger sind nicht gefährdet

Bild 20-1: Unterlagen dürfen sonicht angefasst werden. Es besteht die Möglichkeit der Fingerquetschung

Falsch !

Richtig !

63

Beim Absetzen von Lasten ist darauf zuachten, dass die richtigen Unterlagenbereitliegen, damit die Anschlagmittel unterder Last hervorgezogen und die Lastenwieder aufgenommen werden können.

Rundes Material ist gegen Abrollen zusichern. Der Faserlauf der Unterlegkeile istzu beachten. Beim Lagern in Hürden oderzwischen Rungen darf nicht über derenSpitze hinaus abgesetzt werden.

Bild 20-3: Die Anschläger, die diese Last abgesetzt haben, haben nicht daran gedacht, dass das Material auch wieder mit dem Kran aufgenommen werden muss

Falsch !

Beim Lagern sind die Verkehrswege frei-zuhalten. Ein Mindestabstand von 0,5 m zubewegten gleisgebundenen Fahrzeugenoder Kranen ist einzuhalten.

Achten Sie darauf, dass Stapel höchstensdrei- bis viermal so hoch sind, wie sie breitsind. Wenn möglich, sollen Einzellasten imVerband gestapelt werden.

64

21. Lagern von Lasten

Besondere Vorsicht und Umsicht ist erforderlich, wenn in Hürden oder zwischenhohen Stapeln gearbeitet werden muss. Einzusätzlicher Einweiser muss die Zusam-menarbeit zwischen den Beteiligten koordi-nieren.

Bild 21-1: Vorbildliche Lagerung in Hürden

65

22. Vermeiden von Schäden an Anschlagmitteln

Ösen und Haken müssen zueinander passen. Die Ösen müssen auf den Hakenfrei beweglich sein, sonst sind Reduzier-gehänge zu verwenden.

Lasthaken sind so einzusetzen, dass einunbeabsichtigtes Aushängen verhindert ist.Dies gilt nur dann nicht, wenn wegenbesonderer Unfallgefahren beim Absetzender Last, z. B. im Warmbetrieb, ein Aus-hängen ohne Mitwirken eines Anschlägersnotwendig ist.

Bild 22-1: Öse ist für den Kranhaken zu klein. Sie wird aufgeweitet und verbogen. An dem Haken fehlt die Sicherheitsklappe

Bild 22-2: Haken ist in eine zu kleine Öse eingehängt. Haken und Öse werden verbogen. Außerdem besteht die Gefahrdes unbeabsichtigten Aushängens

Falsch !

Falsch !

Zur Vermeidung von Schäden, die dieAnschlagmittel sofort unbrauchbar machen,dürfen Seile, Ketten, Hebebänder undRundschlingen ● nicht geknotet werden, ● nicht so um scharfe Kanten der Last ge-

legt werden, dass Seile geknickt bleiben,Kettenglieder verbogen oder Hebebänderbzw. Rundschlingen angeschnitten werden.

Eine scharfe Kante liegt dann vor, wenn derRadius der Kante kleiner ist als der Durch-messer des Anschlagmittels. Bei Seilen istdeshalb in vielen Fällen Kantenschutz erfor-derlich.

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Bild 22-3: Scharfe Kante, wenn der Kantenradius (r) kleiner als Durchmesser (d) des Seiles, der Kette oderder Dicke des Hebebandes ist

Wenn man Ketten auswählt, die mindestenseine Nenndicke dicker sind als für die Trag-fähigkeit erforderlich, sind sie quasi gepan-zert: Verbiegungen der Kettenglieder sindnicht zu befürchten. Bei rauem Betrieb odersehr scharfkantigem Gut sind zwei Nenn-dicken dicker noch besser geeignet unddauerhafter; bei der Gefahr des Anstoßensmit der Kette an der scharfen Kante anandere gelagerte scharfkantige Güter oderan Bauteile sollte die Mindestdicke 16 mmbetragen.

Bild 22-4: Stark verdrehte Kette. Beim Anheben der Last wird die Kette sobeschädigt, dass sie nicht mehr weiter ver-wendet werden darf

Verdrehte Seile, Ketten oder Hebebändersind vor der Belastung auszudrehen.

Falls Kettenverbindungsglieder im Ketten-strang vorhanden sind, dürfen sie nichtbeim Hebevorgang an der Ecke liegen.

Falsch !

67

23. Verschleiß, Ablegereife sowie Kontrolle vor dem Gebrauch

Unabhängig von der regelmäßig min-destens jährlich einmal erforderlichenPrüfung der Anschlagmittel durch einenSachkundigen muss der Anschläger vordem jeweiligen Gebrauch das Seil, dieKette oder das Hebeband ansehen undsich davon überzeugen, dass sein „Werk-zeug“ in Ordnung ist. Durch Einwirkungäußerer Gewalt oder Überlastung seit derletzten regelmäßigen Prüfung könnenAnschlagmittel inzwischen so beschädigtworden sein, dass ihre Weiterverwendungzum Bruch des Seils oder der Kette undzum Absturz von Lasten führen kann.

Die Kontrolle vor dem Gebrauch dient alsodem persönlichen Schutz des Anschlägers.

Bild 23-1: Der Kettenparallelhaken beansprucht die Kette weit stärker als Ver-kürzungsklauen. Durch Überlastung ist eineinzelnes Kettenglied gebrochen und nichtlanggezogen. Deshalb genau hinsehen!

Ablegereife von Anschlagmitteln

Die Ablegereife von Anschlagmitteln hängtvon ihrem Zustand ab.

Bei der Prüfung durch den Sachkundigenund bei der Inaugenscheinnahme durchden Anschläger können Mängel erkanntwerden.

Stahldrahtseile sind ablegereif bei– Bruch einer Litze,– Knicken,– Quetschungen,– Aufdoldungen,– Kinken (Klanken),– Rostschäden, z. B. Korrosionsnarben,

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– starker Überhitzung,– starker Abnutzung der Seilendverbindung,

z. B. der Presshülse, des Spleißes,– heraustretender oder beschädigter Hanf-

seele,– Anzahl sichtbarer Drahtbrüche

nach folgender Tabelle aus DIN 3088:

Bild 23-4: Kinke (Klanke) und Eindrückung einer Litze. Der Seilverbund ist zerstört: Ablegen!

Bild 23-2: Knick Bild 23-3: Quetschung

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Bild 23-5:Ablegereife von Drahtseilen

Bild 23-6: Bei einem 14-mm-Litzenseil signalisieren sechs Drahtbrüche auf einer Länge von 6 x Seildurchmesser (d) = 84 mm die Ablegereife

Seilart Anzahl sichtbarer Drahtbrüche bei Ablegereife auf einer Länge von3 d * 6 d * 30 d *

Litzenseil 4 6 16Kabelschlagseil 10 15 40

* d = Seildurchmesser

Hanf- und Chemiefaserseile sind ablege-reif bei– Bruch einer Litze, – mechanischen Beschädigungen,– starkem Verschleiß oder Auflockerungen,– Herausfallen von Fasermehl beim Auf-

drehen des Seiles,

70

– Einfluss von Feuchtigkeit oder aggressi-ven Medien, z. B. durch Säuren, Laugen,

– Garnbrüchen in größerer Zahl – mehr als 10 Prozent der Gesamtgarnzahl,

– Verbrennen, Verschmoren oder Verspröden durch Hitzeeinstrahlung,

– Lockerung der Spleiße.

Bild 23-7: Durch Einkerbung, Rissbildung und Quetschung beschädigte Kettenglieder

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Bild 23-8: Kette mit verbogenem undeingekerbtem Kettenglied

Bild 23-9:Durch Überlastung steif gezogene Kette

Ketten sind ablegereif bei– mechanischen Beschädigungen durch

Quetschung, Einkerbung oder Rissbil-dung,

– Deformation durch Verbiegen, Verdrehenoder Eindrücken,

– Dehnung durch Überlastung: Wenn dieganze Kette oder ein einzelnes Glied um5 Prozent oder mehr gelängt ist,

– Verschleiß: Abnahme der Gliedstärke anirgendeiner Stelle um mehr als 10 Prozent.

Bolzenin Kettenverbindungsgliedern und Gabel-kopfverbindungen (siehe Bild 23-1) sindebenso zu beurteilen. Spätestens nach dreiJahren sollten sie ausgetauscht werden.

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Bild 23-10: Die Kette ist ablegereif, wenn ein oder mehrere Glieder außen um je3 Prozent gelängt sind. Dies entspricht einer inneren Längung von 5 Prozent

Bild 23-11: Kette ist ablegereif, wenn die mittlere Glieddicke dm an einer Stelle um10 Prozent oder mehr abgenommen hat

Hebebänder sind ablegereif bei– Garnbrüchen bzw. Garneinschnitten im

Gewebe von mehr als 10 Prozent desGesamtquerschnittes,

– Beschädigung der tragenden Nähte,– Verformung durch Wärmeeinfluss, z. B.

durch Strahlung, Reibung, Berührung,– Einfluss aggressiver Stoffe wie Säuren,

Laugen, Lösemittel.

Hebebänder aus Chemiefasern müssenlicht- und wärmestabilisiert sein. Diese For-derung der Unfallverhütungsvorschrift istStand der Technik, so dass eine Vorschriftüber das Ablegen auf Grund der Alterung

nicht mehr in DIN 61360 „Hebebänder aussynthetischen Fasern“ aufgenommen ist.Eisen- und Metallbetrieben wird wegen desinneren Abriebs jedoch empfohlen, Hebe-bänder und Rundschlingen spätestenssechs Jahre nach dem auf dem Etikettangegebenen Herstelldatum abzulegen. Bei üblicher Benutzung ist ein Hebebandjedoch viel früher verschlissen und damitablegereif.

Hebebänder, die selten oder nie benutztwerden, z. B. für Großreparaturen oder Bergungseinsätze, können auch ohne Zeit-begrenzung einsatzbereit gehalten werden.

L0

+ 3

%

L0

dd 1

d2

73

Bild 23-12: Durch scharfkantige Last eingeschnittenes Hebeband

Bild 23-13: Durch Schnitte beschädigte Ummantelung und Einlage einer Rundschlinge

74

Rundschlingen sind ablegereif bei– Verformung durch Wärmeeinfluss,

z. B. durch Strahlung, Reibung,Berührung,

Bild 23-14: Durch Wärmeeinfluss zerstörte Ummantelung

– Beschädigung der Ummantelung und sichtbarer Beschädigung der Einlage,

– Einfluss aggressiver Stoffe wie Säuren,Laugen, Lösemittel.

75

Bild 23-15:Aufgeriebene Schutzhülle. Da auch die Einlage zerstört ist, ist keine Reparatur möglich

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Zubehörteile, wie Haken, Ösen und Beschlagteile an Seilen, Ketten undHebebändern sind ablegereif bei– mechanischen Beschädigungen durch

Quetschung, Einkerbung, Rissbildung,

Bild 23-16: Die unteren drei Haken sind mehr als 10 Prozent geöffnet und damit ablegereif.10 Prozent sind nicht viel! Aber trotzdem gefährlich!

– Deformation durch Verbiegen, Verdrehenoder Eindrücken.

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Bild 23-17: Der am gereckten Strang tiefer hängende Haken zeigt, dass der ganze Kettenstrang ausgetauscht werden muss. Die Maulöffnung ist um 10 Prozent erweitert, die Klappe schließt nicht mehr

Anschlagketten und Anschlagseile werdenzweckmäßigerweise an Gestellen hängendaufbewahrt. Sie müssen trocken und luftigsowie gegen die Einwirkung von Witte-rungseinflüssen und aggressiven Stoffengeschützt gelagert werden.

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24. Aufbewahrung von Anschlag- und Lastaufnahmemitteln

Es ist zweckmäßig, schwere Anschlagmittelmit großen Aufhängeringen so in Auf-nahmevorrichtungen zu lagern, dass derKranfahrer sie direkt mit dem Kranhakenaufnehmen kann.

Bild 24-1: Vorbildliche Aufbewahrung von Seilen und Ketten

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Dadurch ist es nicht mehr notwendig, denschweren Ring mit der Hand aufzulegen.Für die Finger entfällt die Quetschgefahr.

Wenn einsträngige Seile und Ketten in Normalgüte ohne Tragfähigkeitsanhängereingesetzt werden, ist es zweckmäßig, inder Nähe des Anschlagmittelständers eineBelastungstabelle mit den dazugehörigenTragfähigkeiten anzubringen.

Bild 24-2: Abgestellte, gegen Umfallen gesicherte Lastaufnahmemittel

Der „Sachkundige“ wird in der BG-VorschriftVBG 9a „Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb“ mehrfach genannt,jedoch ist es immer der gleiche Sachkun-dige? Das kann sein, muss aber nicht sein.

Sachkundiger ist, wer aufgrund seinerfachlichen Ausbildung und Erfahrung aus-reichende Kenntnisse für die Beurteilungder verschiedenen Anschlagmittel undLastaufnahmemittel hat und mit den ein-schlägigen staatlichen Arbeitsschutzvor-schriften, BG-Vorschriften und allgemeinanerkannten Regeln der Technik (z. B. BG-Regeln, DIN EN-Normen, DIN-Normen,ISO-Normen) so weit vertraut ist, dass erden arbeitssicheren Zustand von Anschlag-mitteln bzw. Lastaufnahmemitteln beurtei-len kann. Als Sachkundige können für diePrüfung neben den Sachverständigen fürKrane (siehe BGV D 6 § 28 / bisherige VBG 9), die auch häufig die Sachkunde für Anschlagmittel und Lastaufnahmemittelhaben, auch Betriebsingenieure, Maschi-nenmeister, Kranmeister oder hierfürbesonders ausgebildetes Fachpersonalherangezogen werden, sofern sie Erfah-rungen und ausreichende Kenntnissehaben.

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25. Aufgaben und Bestellung eines Sachkundigen für Anschlagmittel und Lastaufnahmemittel

Als „Muster einer schriftlichen Beauf-tragung“ wird den Sachkundigen fürAnschlagmittel und Lastaufnahmemittel einVorschlag gemacht, der sich einerseits anden Mustervordruck für die Übertragungvon Unternehmerpflichten anlehnt, anderer-seits die Möglichkeit gibt, gezielt dieAufgaben und Befugnisse des jeweiligenSachkundigen zu beschreiben. Weil hieringleichzeitig vorgeschlagen wird, die Befug-nisse zur Reparatur und Neubeschaffungmit zu übertragen, empfiehlt sich dieschriftliche Pflichtenübertragung.

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Bild 25-1: Muster einer schriftlichen Beauftragung

Betrieb

Schriftliche Beauftragungals Sachkundiger für Anschlagmittel und Lastaufnahmemittel **)

Herr / Frau geb.

Wohnort:

wird in vorstehend genanntem Betrieb als Sachkundiger gemäßUVV „Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb“ (VBG 9a) beauftragt.

Die Beauftragung gilt für Art der Prüfung

❏ Anschlagketten ❏ § 40 (1) Regelmäßig, spätestens jährlich❏ § 40 (2) Besondere Prüfung, spätestens nach 3 Jahren

❏ Stahldrahtseile ❏ § 40 (1) Regelmäßig, spätestens jährlich❏ § 30 (5) Vor dem Hub bei Lasten über 50 t

❏ Hebebänder / Rundschlingen § 40 (1) Regelmäßig, spätestens jährlich

❏ Faserseile § 40 (1) Regelmäßig, spätestens jährlich

❏ Schäkel § 40 (1) Regelmäßig, spätestens jährlich

❏ Lastaufnahmemittel **) wie Traversen, Hebeklemmen, Zangen, Greifer, Vakuumheber, Magnete ❏ § 39 Vor der ersten InbetriebnahmeSonstige: ❏ § 40 (1) Regelmäßig, spätestens jährlich

❏ Die Beauftragung gilt auch für die außerordentlichen Prüfungen nach § 41

Er/Sie hat seine/ihre Befähigung zur Beurteilung vorstehend genannter Anschlagmittel/Lastaufnahme-mittel **) gegenüber dem Unternehmer nachgewiesen *).Er/Sie ist befugt, entsprechend § 37(2) mangelhafte Anschlagmittel/Lastaufnahmemittel **) der weiterenBenutzung zu entziehen und

– Reparaturen zu veranlassen, soweit ein Betrag von DM– Ersatzbeschaffungen zu veranlassen, soweit ein Betrag von DM

nicht überschritten wird.Die erforderliche Unterweisung erfolgte durch *)❏ Anschlagmittel-Lehrgang von bis❏ Lehrgang für von bis❏ außerbetriebliche Schulung von bis❏ innerbetriebliche Schulung am

Datum Unternehmer Sachkundiger

*) Zutreffendes ankreuzen**) Nichtzutreffendes streichen

Wer die Ablegekriterien für Anschlagmittelder Unfallverhütungsvorschrift „Lastauf-nahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb“in § 37 „Mängel“ und die entsprechendenNormen kennt, kann im Regelfall mit ent-sprechenden Berufserfahrungen die„Regelmäßigen Prüfungen“ nach einemJahr entsprechend § 40 (1) durchführen.

Für die „Besonderen Prüfungen von Rund-stahlketten“, spätestens nach drei Jahren,bedarf es jedoch entweder einer Prüfma-schine bzw. speziellen Belastungsge-wichten, oder aber einer magnetischenRissprüfeinrichtung. Die Benutzung einersolchen Einrichtung setzt eine Schulung, imRegelfall durch den Hersteller des Gerätes,voraus und eine entsprechende Sehfähig-keit. Häufig werden deshalb die besonde-ren Prüfungen für Rundstahlketten Fremd-firmen übergeben, deren Sachkundigedurch sehr häufig wiederkehrende Tätigkeitüber ausreichende Erfahrungen verfügen.

Demgegenüber ist für spezielle Lastaufnah-memittel wie Vakuumheber und Magnetedie genaue Kenntnis der Betriebsanleitun-gen notwendig, um diese Prüfungen durch-zuführen.

82

Nach Schadensfällen oder besonderenVorkommnissen, die die Tragfähigkeitbeeinflussen können, sowie nach derInstandsetzung sind sowohl Anschlagmittelals auch Lastaufnahmemittel einer außeror-dentlichen Prüfung durch einen Sach-kundigen zu unterziehen. Ein besonderesVorkommnis ist z. B. das Überfahren vonAnschlagmitteln durch Flurförderzeuge oderdas unbeabsichtigte Aussetzen vonAnschlagmitteln gegenüber Wärmestrah-lungen. Ein Sachkundiger für diese Prüfun-gen muss sich auch die inneren Schädenvon Anschlagmitteln vorstellen können, um seine Entscheidung zu treffen. EinSchweißrückströmen ausgesetztes Seil hateben anschließend einen inneren, höherenVerschleiß durch eventuelle Verschweißun-gen an den Berührungsstellen der Litzen!Hier muss er seine Befugnis, mangelhafteAnschlagmittel der weiteren Benutzung zuentziehen, umsetzen.

Das Formblatt braucht nur angekreuzt zuwerden, nachdem die notwendigen Anga-ben eingetragen worden sind. Man kannjedoch genau so gut eine schriftlicheBeauftragung nach diesem Muster erstel-len, in der nur die betreffenden Anschlag-mittel bzw. Lastaufnahmemittel genanntsind. Mit dieser schriftlichen Beauftragungder Sachkundigen wird deren Befugnis klar beschrieben und das Verantwortungs-bewusstsein erhöht.

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Persönliche Schutzausrüstungen

BGV A 1 § 4 (bisherige VBG 1): (1) Ist esdurch betriebstechnische Maßnahmen nicht ausgeschlossen, dass die Versicher-ten Unfall- oder Gesundheitsgefahren aus-gesetzt sind, so hat der Unternehmergeeignete persönliche Schutzausrüstungenzur Verfügung zu stellen und diese in ord-nungsgemäßem Zustand zu halten.

(2) Der Unternehmer hat insbesondere zurVerfügung zu stellen:1. Kopfschutz, wenn mit Kopfverletzungen

durch Anstoßen, durch pendelnde, herabfallende, umfallende oder wegflie-gende Gegenstände oder durch losehängende Haare zu rechnen ist;

2. Fußschutz, wenn mit Fußverletzungendurch Stoßen, Einklemmen, umfallende,herabfallende oder abrollende Gegen-stände, durch Hineintreten in spitze undscharfe Gegenstände oder durch heißeStoffe, heiße oder ätzende Flüssigkeitenzu rechnen ist;

26. Aus den BG-Vorschriften und der Arbeitsmittelbenutzungsverordnung

3. Augen- oder Gesichtsschutz, wenn mitAugen- oder Gesichtsverletzungen durchwegfliegende Teile, Verspritzen von Flüssigkeiten oder durch gefährlicheStrahlung zu rechnen ist;

4. Atemschutz, wenn Versicherte gesund-heitsschädlichen, insbesondere giftigen,ätzenden oder reizenden Gasen, Dämpfen, Nebeln oder Stäuben ausge-setzt sein können oder wenn Sauerstoff-mangel auftreten kann;

5. Körperschutz, wenn mit oder in der Nähe von Stoffen gearbeitet wird, die zu Haut-verletzungen führen oder durch die Hautin den menschlichen Körper eindringenkönnen, sowie bei Gefahr von Verbren-nungen, Verätzungen, Verbrühungen,Unterkühlungen, elektrischen Durch-strömungen, Stich- oder Schnittverlet-zungen.

(3) Die Vorschriften über die ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen sind unabhängigdavon anzuwenden, ob persönlicheSchutzausrüstungen benutzt werden.

Unterweisungspflicht

BGV A 1 § 7 (bisherige VBG 1): (2) DerUnternehmer hat die Versicherten über diebei ihren Tätigkeiten auftretenden Gefahrensowie über die Maßnahmen zu ihrerAbwendung vor der Beschäftigung unddanach in angemessenen Zeitabständen,mindestens jedoch einmal jährlich, zuunterweisen.

AMBV § 6: Bei der Unterweisung nach § 12des Arbeitsschutzgesetzes hat der Arbeit-geber die erforderlichen Vorkehrungen zu

treffen, dass den Beschäftigten angemes-sene Informationen und, soweit erforderlich,Betriebsanweisungen für die bei der Arbeitbenutzten Arbeitsmittel in für die Beschäf-tigten verständlicher Form und Sprache zurVerfügung stehen. Die Informationen unddie Betriebsanweisungen müssen min-destens Angaben über die Einsatzbedin-gungen, über absehbare Betriebsstörungenund über die bezüglich der Benutzung desArbeitsmittels vorliegenden Erfahrungenenthalten.

Befolgung von Weisungen des Unternehmers, Benutzung persönlicherSchutzausrüstungen

BGV A 1 §14 (bisherige VBG 1): Die Versicherten haben nach ihren Mög-lichkeiten alle Maßnahmen zur Verhütungvon Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahrensowie für eine wirksame Erste Hilfe zuunterstützen und die entsprechendenAnweisungen des Unternehmers zu be-folgen.

Sie haben die zur Verfügung gestelltenpersönlichen Schutzausrüstungen zubenutzen.

Die Versicherten dürfen sicherheitswidrigeWeisungen nicht befolgen.

Beauftragung

VBG 9a § 28: Der Unternehmer darf mit der selbständigen Anwendung von Last-aufnahmeeinrichtungen nur Personenbeauftragen, die mit diesen Aufgaben vertraut sind.

DA: Mit diesen Arbeiten vertraut seinschließt mit ein, dass die betreffenden Per-sonen entsprechend der Aufgabenstellungunterwiesen worden sind und die Betriebs-anleitung sowie die in Frage kommendenbetrieblichen Anweisungen kennen und dass insbesondere folgende Kenntnisseund Fertigkeiten vermittelt werden:– Abschätzen des Gewichtes der Last,– Abschätzen der Schwerpunktlage von

Lasten,– Kenntnisse über zur Verfügung stehende

Anschlagmittel,– Tragfähigkeit von Anschlagmitteln in

Abhängigkeit von Zahl der Stränge,Anschlagart und Neigungswinkel,

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– Auswahl geeigneter Anschlagmittel,– Sicherung gegen unbeabsichtigtes Aus-

hängen,– Verhalten beim Anschlagen, Anheben und

Transport,– Zeichengebung,– Vermeidung von Schäden an Anschlag-

mitteln, Kantenschutz,– Verhalten bei Absetzen und Lösen der

Anschlagmittel,– Ablegereife von Anschlagmitteln, Prüfung, – Aufbewahrung von Anschlagmitteln.

AMBV § 5 Satz 1: Ist die Benutzung einesArbeitsmittels mit einer besonderen Gefähr-dung der Sicherheit oder Gesundheit derBeschäftigten verbunden, hat der Arbeit-geber die erforderlichen Vorkehrungen zutreffen, damit die Benutzung des Arbeits-mittels den hierzu beauftragten Beschäftig-ten vorbehalten bleibt.

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Beseitigung von Mängeln

BGV A 1 §16 (bisherige VBG 1): (1) Stelltein Versicherter fest, dass eine Einrichtungim Hinblick auf die Verhütung von Arbeits-unfällen, Berufskrankheiten und arbeits-bedingten Gesundheitsgefahren nicht ein-wand frei ist, so hat er diesen Mangelunverzüglich zu beseitigen. Gehört diesnicht zu seiner Arbeitsaufgabe oder verfügter nicht über Sachkunde, so hat er denMangel dem Vorgesetzten unverzüglich zumelden.

(2) Absatz 1 gilt entsprechend, wenn derVersicherte feststellt, dass1. Arbeitsstoffe im Hinblick auf die Ver-

hütung von Arbeitsunfällen, Berufskrank-heiten und arbeitsbedingten Gesund-heitsgefahren nicht einwandfrei verpackt,gekennzeichnet oder beschaffen sindoder

2. das Arbeitsverfahren oder der Arbeits-ablauf im Hinblick auf die Verhütung vonArbeitsunfällen, Berufskrankheiten undarbeitsbedingten Gesundheitsgefahrennicht einwandfrei gestaltet bzw. geregeltsind.

VBG 9a §37: (1) Versicherte, die Lastauf-nahmeeinrichtungen anwenden, müssendiese während des Gebrauchs auf augen-fällige Mängel hin beobachten.

(2) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen,dass Lastaufnahmeeinrichtungen mit Mängeln, die die Sicherheit beeinträchtigen,der weiteren Benutzung entzogen werden.

VBG 9a §38: Der Unternehmer hat dafürzu sorgen, dass Instandsetzungsarbeiten an Lastaufnahmeeinrichtungen nur von Personen durchgeführt werden, welche diehierfür notwendigen Kenntnisse und Fähig-keiten besitzen.

AMBV § 5 Satz 2: Handelt es sich umInstandhaltungs- oder Umbauarbeiten, hatder Arbeitgeber auch die erforderlichenVorkehrungen zu treffen, damit die mit derDurchführung beauftragten Beschäftigteneine angemessene spezielle Unterweisungerhalten.

Bestimmungsgemäße Verwendung von Einrichtungen

BGV A 1 §15 (bisherige VBG 1): Die Ver-sicherten dürfen Einrichtungen nur zu demZweck verwenden, der vom Unternehmerbestimmt oder üblich ist.

Unbefugte Benutzung von Einrichtungen BGV A 1 §17 (bisherige VBG 1): Ver-sicherte dürfen Einrichtungen und Arbeits-stoffe nicht unbefugt benutzen. Einrich-tungen dürfen sie nicht unbefugt betreten.

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Aufenthaltsverbote

BGV A 1 § 37 (bisherige VBG 1): (2) Angefährlichen Stellen, insbesondere unterschwebenden Lasten, in Fahr- undSchwenkbereichen von Fahrzeugen und

ortsveränderlichen Arbeitsmaschinen sowiein unübersichtlichen Verkehrs- und Trans-portbereichen, dürfen sich Versicherte nichtunnötig aufhalten.

Zutritts- und Aufenthaltsverbote

BGV D 6 § 30 (bisherige VBG 9): (9) DerKranführer soll Lasten nicht über Personenhinwegführen. Bei Verwendung vonLastaufnahmeeinrichtungen, die die Lastdurch Magnet-, Reib- oder Saugkräfte ohnezusätzliche Sicherung halten, sowie beiKranen ohne selbsttätig wirkende Hub-oder Auslegereinziehwerksbremse darf erdie Last nicht über Personen hinwegführen.

Entsprechend dieser Vorschrift, die sich an den Kranfahrer wendet, dürfen sich Ver-sicherte nicht in diese Bereiche hineinbewegen. Deshalb ist das Verbot des Auf-enthaltes von Personen im Gefahrbereichder Transportvorgänge und die Absperrungdes Gefahrbereiches eine der zusätzlichenSicherungen für diese Transporte.

Verbot, auf der Last mitzufahren BGV D 6 §36 (bisherige VBG 9): (1) DerKranführer darf Personen mit der Last oderder Lastaufnahmeeinrichtung nicht beför-dern.

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27. Schlussbetrachtung

Wir wünschen Ihnen, dass Sie nach demDurcharbeiten dieses Heftes Ihre verant-wortungsvolle Tätigkeit leichter, erfolg-reicher und unfallfrei durchführen können.Unfallfrei werden Sie arbeiten können,wenn Sie „Respekt“ vor bewegten Lastenhaben und Unregelmäßigkeiten mit einkal-kulieren. Der Umgang mit Anschlagmitteln

ist einfach, wenn man sich an die wenigendargestellten Regeln hält.

Es ist notwendig, sich als Anschläger praktisch und theoretisch auszubilden. Mitdem Durcharbeiten dieses Heftes habenSie dazu schon einen guten Schritt getan.

Geeignete Anschlagmittel

+ transportgerecht konstruiertes Ladegut

+ ausgebildete Anschläger am sicheren Standort

= sicherer Transport

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BG-Vorschriften

BGV A 1 „Allgemeine Vorschriften“(bisherige VBG 1)

BGV D 8 „Winden, Hub- und Zuggeräte“(bisherige VBG 8)

28. Hinweise für alle,die es genauer wissen müssen

BGV D 6 „Krane“ (bisherige VBG 9)

VBG 9a „Lastaufnahmeeinrichtungen imHebezeugbetrieb“

VBG 32 „Gießereien“

Aufenthaltsverboteunter schwebenden Lasten

BGV A 1 § 37 „Nicht unnötig aufhalten“(bisherige VBG 1)

BGV D 6 § 30 „Verbot, Lasten überPersonen hinwegzuführen bei Magneten,Vakuumhebern und Greifern, die mitReibungskraft halten“ (bisherige VBG 9)

VBG 9a DA zu § 30 Absatz 1 „Aufenthalts-verbot oder Ersatzmaßnahmen“

VBG 32 § 22 „Feuerflüssige Massen“

Belastungstabellen

BGI 622 „Plastiktasche mit allen Tabellen“(bisherige ZH 1/321)

BGI 622.0 „Belastungstabelle für Stahl-drahtseile“ (bisherige ZH 1/321.0 )

BGI 622.1 „Belastungstabelle für Natur- undChemiefaserseile“ (bisherige ZH 1/321.1)

BGI 622.2 „Belastungstabelle für Rundstahl-ketten Güteklasse 2“ (bisherige ZH 1/321.2)

BGI 622.4 „Belastungstabelle für Chemie-faserhebebänder“ (bisherige ZH 1/321.4)

BGI 622.8 „Belastungstabelle für Rundstahl-ketten Güteklasse 8“ (bisherige ZH 1/321.8)

BGR 150 „Rundstahlketten als Anschlagmittel in Feuerverzinkereien“ (bisherige ZH 1/323)

Gesetze, Verordnungen

Gerätesicherheitsgesetz (GSG)

Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)

Maschinenschutzverordnung (9. GSGV)

Arbeitsmittelbenutzungsverordnung (AMBV)

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DIN-NormenAnschlagseile

DIN 1142 „Drahtseilklemmen für Seilend-verbindungen bei sicherheitstechnischenAnforderungen“

DIN 3051 T1 „Drahtseile aus Stahldrähten; Grundlagen; Übersicht“

DIN 3051 T2 „Drahtseile aus Stahldrähten; Grundlagen; Seilarten, Begriffe“

DIN 3051 T3 „Drahtseile aus Stahldrähten; Grundlagen; Berechnung, Faktoren“

DIN 3051 T4 „Drahtseile aus Stahldrähten; Grundlagen; Technische Lieferbedingungen“

DIN 3088 „Drahtseile aus Stahldrähten;Anschlagseile im Hebezeugbetrieb; sicher-heitstechnische Anforderung und Prüfung“

DIN 3089 T1 „Drahtseile aus Stahldrähten;Spleiße; Spleiß-Endverbindungen an Draht-seilen“

DIN 3089 T2 „Drahtseile aus Stahldrähten;Spleiße; Langspleiß“

DIN 3090 „Kauschen; Formstahlkauschenfür Drahtseile“

DIN 3093 T2 „Pressklemmen aus Alumi-nium-Knetlegierungen; Pressverbindungen,sicherheitstechnische Anforderungen“

DIN 3095 T2 „Flämisches Auge mit Stahlpressklemme; Formen, sicherheits-technische Anforderungen, Prüfung“

DIN 83302 „Anschlag-Faserseile“

DIN EN 701 „Faserseile für allgemeine Ver-wendung, Allgemeine Spezifikation“

DIN EN 919 „Faserseile für allgemeine Ver-wendung, Bestimmung einiger physikali-scher und mechanischer Eigenschaften“

DIN EN 696 „Faserseile für allgemeine Verwendung, Polyamid“

DIN EN 697 „Faserseile für allgemeine Verwendung, Polyester“

DIN EN 698 „Faserseile für allgemeine Verwendung, Manila und Sisal“

DIN EN 699 „Faserseile für allgemeine Verwendung, Polypropylen“

DIN EN 1261 „Faserseile für allgemeine Verwendung, Hanf“

DIN 83305 T2 „Faserseile; Begriffe“

DIN 83319 „Spleiße für Faserseile“

DIN 83329 „Polypropylen-Seile; Sorte1“

DIN 83334 „Polypropylen-Seile; Sorte 3“

ZH 1/324 „Merkblatt für den Gebrauch vonHebebändern aus synthetischen Fasern(Chemiefaserhebebänder)“

BGR 151 „Gebrauch von Anschlag-Draht-seilen“ (bisherige ZH 1/325)

BGR 152 „Gebrauch von Anschlag-Faser-seilen“ (bisherige ZH 1/326)

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DIN-NormenHebebänder

DIN EN 1492 „Textile Anschlagmittel –Sicherheit, Teil 1: Flachgewebte Hebebänder aus Che-miefasern für allgemeine Verwendungs-zwecke“

Teil 2: „Rundschlingen aus Chemiefasernfür allgemeine Verwendungszwecke“

DIN-NormenAnschlagketten

DIN EN 818 „Kurzgliedrige Rundstahlkettenfür Hebezwecke, Sicherheit; Teil 1: Allgemeine Abnahmebedingungen“

Teil 2: „Mitteltolerierte Rundstahlketten fürAnschlagketten, Güteklasse 8“

Teil 3: „Mitteltolerierte Rundstahlketten fürAnschlagketten, Güteklasse 4“

Teil 4: „Anschlagketten, Güteklasse 8“

Teil 5: „Anschlagketten, Güteklasse 4“

Teil 6: „Anschlagketten, Festlegungen zuInformationen über Gebrauch und Instand-haltung, die vom Hersteller zur Verfügungzu stellen sind“

DIN 685 T1 „Geprüfte Rundstahlketten;Begriffe“

DIN 685 T2 „Geprüfte Rundstahlketten; sicherheitstechnische Anforderungen“

DIN 685 T3 „Geprüfte Rundstahlketten;Prüfung“

DIN 685 T4 „Geprüfte Rundstahlketten; Kennzeichnung; Prüfzeugnisse“

DIN 685 T5 „Geprüfte Rundstahlketten; Benutzung“

DIN 695 „Rundstahlketten; Hakenketten, Ringketten“

DIN 5687 T1 „Rundstahlketten, Güteklasse 5, nicht lehrenhaltig, geprüft“

DIN 5688 T 1 „Anschlagketten;Hakenketten, Ringketten, Güteklasse 5“

DIN 5688 T 3 „Anschlagketten;Hakenketten, Ringketten, Güteklasse 8“(teilweise zurückgezogen)

DIN EN 1677 „Einzelteile für Anschlagmittel,Sicherheit, Teil 1: Geschmiedete Einzelteile –Güteklasse 8“

DIN 32891 „Rundstahlketten, Güteklasse 2, nicht lehrenhaltig, geprüft“

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DIN-NormenLasthaken

DIN EN 1677„Einzelteile für Anschlagmittel –Sicherheit,Teil 1: Geschmiedete Einzelteile, Güteklasse 8“

Teil 2: „Geschmiedete Haken mit Sicherungsklappe, Güteklasse 8“

DIN 7540 „Ösenhaken, Güteklasse 5“

DIN 7541 „Anschlagmittel; Ösenhaken mit großer Öse, Güteklasse 5“

DIN 15106 „Lasthaken für Hebezeuge; Hakenmaulsicherung für Einfachhaken“

DIN 15404 T1 „Lasthaken für Hebezeuge;Technische Lieferbedingungen fürgeschmiedete Lasthaken“

DIN 15428 „Hebezeuge; Lastaufnahmeeinrichtungen, TechnischeLieferbedingungen“

DIN 82017 „Ladehaken“

DIN-NormenSchäkel

DIN 82003 T2 „Ladegeschirr; Zubehör und Beschlagteile; Technische Lieferbedingungen“

DIN 82016 „Ladeschäkel“

DIN 82101 „Schäkel“

DIN-NormenHandzeichen

DIN 33409 „Sicherheitsgerechte Arbeits-organisation; Handzeichen zum Einweisen“

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Europäische Normen im Abstimmungsverfahren (nur zur Information).Bei diesen Normen ist der Anwendungswarnvermerk zu beachten.

Anschlagseile aus Stahldraht

DIN EN 12385 „Drahtseile aus Stahldrähten – Sicherheit“Teil 1: „Allgemeine Anforderungen“ (E 1/00)

Teil 2: „Begriffe, Bezeichnungen und Klassifizierung“ (E 12/99)

Teil 4: „Litzenseile für allgemeine Verwendungszwecke“ (E 6/99)

DIN EN 13411„Endverbindungen für Stahldrahtseile –Sicherheit“Teil 1: „Stahlkauschen für allgemeineAnwendung“ (E 5/99)

Teil 2: „Spleißen von Seilschlaufen fürAnschlagseile“ (E 11/00)

Teil 3: „Verpresste Seilschlaufen“ (E 10/99)

Teil 4: „Metallvergüsse und Kunstharz-vergüsse“ (E 5/99)

Teil 5: „Drahtseilklemmen für Seilschlaufen“(E 5/99)

Teil 6: „Asymmetrische Seilschlösser“(E 5/99)

DIN EN 13414 „Anschlagseile aus Stahldrahtseilen –Sicherheit“Teil 1: „Anschlagseile“ (E 5/99)

Teil 2: „Anleitung für Auswahl, Verwendung,Prüfung und Ablegen“ (E 2/00)

Teil 3: „Grummetz und Kabelschlag-anschlagseile“ (E 5/99)

Anschlag-Faserseile

prEN 1492: „Textile Anschlagmittel – Sicherheit“

Teil 4: „Anschlag-Faserseile für allgemeine Verwendung aus Natur- und Chemiefaserseilen“ (E in Vorbereitung)

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Lasthaken

DIN EN 1677 „Einzelteile für Anschlagmittel, Sicherheit“

Teil 3: „Geschmiedete selbstverriegelndeHaken, Güteklasse 8“ (E 3/00)

Teil 5: „Geschmiedete Haken mit Sicherungsklappe, Güteklasse 4“ (E 4/99)

Schäkel

DIN EN 13889„Geschmiedete Schäkel für allgemeineHebezwecke – Gerade und geschweifte Schäkel – Güteklasse 6 – Sicherheit“ (10/00)

Rundstahlketten

DIN EN 818„Kurzgliedrige Rundstahketten fürHebezwecke, Sicherheit“Teil 7: „Feintolerierte Ketten für Hebezeuge,Güte T (Typ T, DAT, DT)“(E 3/99)

DIN EN 1677„Einzelteile für Anschlagmittel, Sicherheit“Teil 4: „Einzelglieder, Güteklasse 8“(E 6/00)

Teil 6: „Einzelglieder, Güteklasse 4“ (E 10/00)

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Notizen

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Notizen

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Rostock

Saarbrücken

Mainz

Mannheim

Stuttgart

Nürnberg

München

Bielefeld

DortmundEssen

Düsseldorf

Köln

Hamburg

Bremen

Berlin

MagdeburgHannover

Leipzig

Erfurt

Dessau

Dresden

Chemnitz

Bad Hersfeld

Traunstein

Freiburg

Norddeutsche Metall-BG Maschinenbau- und Metall-BG Süddeutsche Metall-BG

Hütten- und Walzwerks-BG

Überwachungs- und Beratungsdienste; Präventionsbezirke

Edel- und Unedelmetall-BG

Hauptverwaltung

Vereinigung der Metall-BerufsgenossenschaftenFederführung: Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft, Kreuzstraße 45,40210 Düsseldorf, Telefax (0211) 82 24-4 44 und 5 45 ........................................................ (0211) 82 24-0

VerwaltungsgemeinschaftMaschinenbau- und Metall-BerufsgenossenschaftHütten- und Walzwerks-BerufsgenossenschaftKreuzstraße 45, 40210 Düsseldorf, Telefax (0211) 82 24-4 44 ............................................ (0211) 82 24-0E-Mail: [email protected], Internet: http://www.mmbg.de, www.hwbg.de

Maschinenbau- und Metall-BerufsgenossenschaftPräventionsabteilung (Aufsichtsdienst)

Leitung: 40210 Düsseldorf, Kreuzstraße 45, Telefax (0211) 82 24-5 45 .......................... (0211) 82 24-0Außendienststellen der Präventionsabteilung:

44263 Dortmund, Semerteichstraße 98, Telefax (02 31) 4196-199 ................................ (02 31) 41 96-033602 Bielefeld, Oberntorwall 13/14, Telefax (05 21) 9 6704-99 ................................ (05 21) 9 6704-7040239 Düsseldorf, Graf-Recke-Straße 69, Telefax (0211) 82 24-8 44 ............................. (0211) 82 24-051065 Köln, Berg.-Gladbacher-Straße 3, Telefax (02 21) 6784-2 22 ............................... (02 21) 6784-006842 Dessau, Raguhner Straße 49b, Telefax (03 40) 25 25-362 ................................ (03 40) 2525-039104 Magdeburg, Ernst-Reuter-Allee 45, Telefax (03 91) 5 32 29-11 ......................... (03 91) 5 32 29-001109 Dresden, Zur Wetterwarte 27, Telefax (03 51) 8 86-4576 ................................. (0351) 886-50 4104109 Leipzig, Elsterstraße 8a, Telefax (03 41) 129 91-11 ............................................. (03 41) 129 91-0

Hütten- und Walzwerks-BerufsgenossenschaftPräventions- und Schulungsabteilung

Leitung: 40210 Düsseldorf, Kreuzstraße 45, Telefax (0211) 82 24-5 45 .......................... (0211) 82 24-0Außendienststelle der Präventions- und Schulungsabteilung:

40239 Düsseldorf, Graf-Recke-Straße 69, Telefax (0211) 82 24-8 44 ............................. (0211) 82 24-0

Norddeutsche Metall-BerufsgenossenschaftSeligmannallee 4, 30173 Hannover, Telefax (0511) 8118-2 00 ............................................. (0511) 8118-0Internet: http://www.nmbg.dePräventionsbezirke:

30173 Hannover, Seligmannallee 4, Telefax (0511) 8118-5 69, E-mail: [email protected] ...... (0511) 8118-012099 Berlin, Lorenzweg 5, Telefax (0 30) 756 97-240, E-mail: [email protected] ............ (0 30) 756 97-028195 Bremen, Töferbohmstraße 10, Telefax (04 21) 3097-255, E-mail: [email protected] (04 21) 30 97-020149 Hamburg, Rothenbaumchaussee 145, Telefax (0 40) 4 4112-296 ........................ (0 40) 4 4112-0

E-mail: [email protected] Außenstelle in 18055 Rostock, Blücherstraße 27,Telefax (03 81) 49 56-250, E-mail: [email protected] .............................................. (03 81) 49 56-0

Süddeutsche Metall-BerufsgenossenschaftWilhelm-Theodor-Römheld-Straße 15, 55130 Mainz, Telefax (0 6131) 8 02-6 70................ (0 6131) 8 02-0E-Mail: [email protected], Internet: http://www.smbg.de

Technische Aufsichtsdienste:80615 München, Arnulfstraße 283, Telefax (0 89) 17918-2 49 .................................. (0 89) 17918-2 3583278 Traunstein (Außenstelle), Kernstraße 4, Telefax (08 61) 70878-20 ..................... (08 61) 70878-090403 Nürnberg, Weinmarkt 9-11, Telefax (0911) 23 47-152 .......................................... (0911) 23 47-070563 Stuttgart, Vollmoellerstraße 11, Telefax (0711) 13 34-213 ................................. (0711) 13 34-2 9879100 Freiburg (Außenstelle), Basler Straße 65, Telefax (0761) 4 56 88-88 .................(0761) 4 56 88-6068167 Mannheim, Dudenstraße 50, Telefax (06 21) 38 01-2 73 ....................................... (06 21) 38 01-066119 Saarbrücken, Koßmannstraße 48-52, Telefax (06 81) 85 09-87 ........................... (06 81) 85 09-055130 Mainz, Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 15, Telefax (0 6131) 8 02-133 ....... (0 6131) 8 02-4 0099099 Erfurt, Lucas-Cranach-Platz 2, Telefax (03 61) 4391-6 02 ............................... (03 61) 4391-6 2436251 Bad Hersfeld (Außenstelle), Seilerweg 54, Telefax (0 66 21) 4 05-2 30 .............(0 66 21) 4 05-2 2009117 Chemnitz (Außenstelle), Nevoigtstraße 29 , Telefax (03 71) 8 42 22-18 .............. (0371) 8 42 22-055027 Mainz – HA Prävention, PF 3780, Telefax (0 6131) 8 02-6 70................................(0 6131) 8 02-0

Edel- und Unedelmetall-BerufsgenossenschaftVollmoellerstraße 11, 70563 Stuttgart, Telefax (0711) 13 34-5 20 ......................................... (0711) 13 34-0E-Mail: [email protected], Internet: http://www.edelbg.de

Ausgabe 2001Bestell-Nr. BGI 5568.2001 / 21.000

Herausgeber:Vereinigung der Metall-Berufsgenossenschaften

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Norddeutsche Metall-Berufsgenossenschaft, HannoverSüddeutsche Metall-Berufsgenossenschaft, MainzEdel- und Unedelmetall-Berufsgenossenschaft, Stuttgart

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