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Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Bildgebung bei HirntumorenJennifer Linn
Abt. für Neuroradiologie
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren 20.1.2011
Hauptziel dieser Vorlesung:
Erlernen einer Befundungs-Systematik, d. h. einer Herangehensweise!
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
• weitgehend unabhängig von Tumorentität
Ursachen:• intrakranielle Drucksteigerung
Tumormasse � peritumorale Ödem � Liquorzirkulationsstörung � Aufstau des Ventrikelsystems
• direkte Irritation des Hirngewebes fokalneurologische Symptomatik v. a. abhängig von Lokalisation
Symptome bei Hirntumoren
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
• Initiale Diagnosestellung• Komplikationen, Zeichen eines erhöhten intrakraniellen
Drucks• Artdiagnostische Einordnung, Differentialdiagnosen?
• Therapieplanung
• Beurteilung des Therapieerfolgs
• Rezidivdiagnostik
Aufgaben der Bildgebung
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
• Initiale Diagnosestellung• Komplikationen, Zeichen eines erhöhten intrakraniellen
Drucks• Artdiagnostische Einordnung, Differentialdiagnosen?
• Therapieplanung
• Beurteilung des Therapieerfolgs
• Rezidivdiagnostik
Aufgaben der Bildgebung
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
• Initiale Diagnosestellung• Komplikationen, Zeichen eines erhöhten intrakraniellen
Drucks• Artdiagnostische Einordnung, Differentialdiagnosen?
• Therapieplanung
• Beurteilung des Therapieerfolgs
• Rezidivdiagnostik
Aufgaben der Bildgebung
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Rigider Schädel,rigide Dura
� Der Schwächere gibt nach
„Hirndruck“ = Intrakranieller Druck = der im Schädelinneren einschließlich den Liquorräumen herrschende Druck
� beim Erwachsenen im Liegen: 8 bis 10 mmHg.
„Hirndruck“ –Was ist das?
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Besser: Zeichen eines erhöhten intrakraniellen Drucks
• enge kortikale Furchen• Kompression von Ventrikeln, Aufstau von Ventrikeln• Mittellinienverlagerung• Herniation von Hirnanteilen
„Hirndruckzeichen“
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Subfalzine Herniation
Transtentorielle Herniation
Tonsilläre Herniation
Herniationsformen
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
= Uncusherniation• Herniation von anteromedialen Anteilen des
Temporallappens durch den Tentoriumsschlitz • Uni- oder bilateral• Typischerweise bei lateralisierter RF
Uncusschnürfurche
Laterale transtentorielle Herniation
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
= Herniation der Kleinhirntonsillen durch Foramen magnum
• typische Ursache:Raumforderung in der hinteren Schädelgrube
Tonsilläre Herniation
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
• Initiale Diagnosestellung• Komplikationen, Zeichen eines erhöhten intrakraniellen
Drucks• Artdiagnostische Einordnung, Differentialdiagnosen?
• Therapieplanung
• Beurteilung des Therapieerfolgs
• Rezidivdiagnostik
Aufgaben der Bildgebung
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
• Einteilung nach zellulärem Ursprung (WHO-Klassifikation)
• Hirneigen versus nicht hirneigen
• Niedrig versus hochgradig (WHO Grad)
Differentialdiagnosen
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Wie kommen wir zur wahrscheinlichstenDifferentialdiagnose?
m, 70 J, langsame Wesensänderung
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Supratentoriell Infratentoriell
Sinnvoller Algorithmus
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Supratentoriell Infratentoriell
Kind oderJugendlicher
Kind oderJugendlicher
(älterer)Erwachsener
(älterer)Erwachsener
Sinnvoller Algorithmus
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Supratentoriell Infratentoriell
Kind oderJugendlicher
Kind oderJugendlicher
(älterer)Erwachsener
(älterer)Erwachsener
Sinnvoller Algorithmus
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Supratentoriell Infratentoriell
Kind oderJugendlicher
Kind oderJugendlicher
(älterer)Erwachsener
(älterer)Erwachsener
extraaxialintraaxial
= im Hirnparenchm = außerhalb der Pia mater
Sinnvoller Algorithmus
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Supratentoriell Infratentoriell
Kind oderJugendlicher
Kind oderJugendlicher
(älterer)Erwachsener
(älterer)Erwachsener
extraaxialintraaxial
= im Hirnparenchm = außerhalb der Pia mater
Häufigster Tumor: Meningeom
Sinnvoller Algorithmus
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
• V. a. zw. 40. bis 60.Lj• Ca. 15-25% aller primären intrakraniellen Tu• Inzidenz: 6/100000/Jahr• Meist WHO Grad I
• Extraaxial, duraständig• Perifokales Ödem variabel (Größe,
Wachstumsgeschwindigkeit• Verkalkungen • „Dural-Tail“
Diagnose: Meningeom
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Supratentoriell Infratentoriell
Kind oderJugendlicher
Kind oderJugendlicher
(älterer)Erwachsener
(älterer)Erwachsener
extraaxialintraaxial
= im Hirnparenchm = im außerhalb der Pia mater
Sinnvoller Algorithmus
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Supratentoriell Infratentoriell
Kind oderJugendlicher
Kind oderJugendlicher
(älterer)Erwachsener
(älterer)Erwachsener
singulär
extraaxialintraaxial
multiple
Sinnvoller Algorithmus
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Supratentoriell Infratentoriell
Kind oderJugendlicher
Kind oderJugendlicher
(älterer)Erwachsener
(älterer)Erwachsener
singulär
extraaxialintraaxial
multiple
Häufigster Tumor: Metastasen
Sinnvoller Algorithmus
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
• Inzidenz steigt mit zunehmendem Alter• werden autoptisch bei ca. 25% aller
Krebspatienten gefunden• Häufigste Primärtumoren: Bronchial-CA,
Mamma-Ca
• oft multiple• oft randständig KM-aufnehmend• können Einblutungen zeigen (Nieren-Ca)• perifokales Ödem meist relativ stark
(schnelles Wachstum)
Metastasen
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Supratentoriell Infratentoriell
Kind oderJugendlicher
Kind oderJugendlicher
(älterer)Erwachsener
(älterer)Erwachsener
singulär
extraaxialintraaxial
multiple
Sinnvoller Algorithmus
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Supratentoriell Infratentoriell
Kind oderJugendlicher
Kind oderJugendlicher
(älterer)Erwachsener
(älterer)Erwachsener
singulär
extraaxialintraaxial
multiple
Kein KM KM-Aufnahme
Sinnvoller Algorithmus
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Supratentoriell Infratentoriell
Kind oderJugendlicher
Kind oderJugendlicher
(älterer)Erwachsener
(älterer)Erwachsener
singulär
extraaxialintraaxial
multiple
Kein KM KM-Aufnahme
Häufigster Tumor: Diffuses Astrozytom, WHO Grad II
Sinnvoller Algorithmus
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
• homogen hyperintens in T2w• meist mit Kortexbeteiligung • kaum perifokales Ödem• typischerweise KEINE KM-AufnahmeCAVE: 20% nehmen doch KM auf!!
Diffuses Astrozytom WHO °°°°II
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Supratentoriell Infratentoriell
Kind oderJugendlicher
Kind oderJugendlicher
(älterer)Erwachsener
(älterer)Erwachsener
singulär
extraaxialintraaxial
multiple
Kein KM KM-Aufnahme
flächig randständig
Sinnvoller Algorithmus
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Supratentoriell Infratentoriell
Kind oderJugendlicher
Kind oderJugendlicher
(älterer)Erwachsener
(älterer)Erwachsener
singulär
extraaxialintraaxial
multiple
Kein KM KM-Aufnahme
flächig randständig Häufigster Tumor: Glioblastom
Sinnvoller Algorithmus
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
• häufigster primärer Hirntumor• mittl. Alter: 53 – 62 J
• heterogenes Binnensignal(Einblutungen, Nekrosen,…)
• oft zentrale Nekrose• kräftige randständige KM-Aufnahme• kann multilokulär oder multifokal sein
Glioblastom
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
WHO Grad I: Pilozytisches Astrozytom
WHO Grad II: Diffuses Astrozytom
WHO Grad III: Anaplastisches Astrozytom
WHO Grad IV: Glioblastom
Keine KM-Aufnahme (Ausnahme 20%)
KM-Aufnahme (Ausnahme 2/3!!!)
„niedriggradig“
„hochgradig“
AUSNAHME! KM-Aufnahme!
WHO-Gradierung der Astrozytome
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
27J, w, Übelkeit, Erbrechen
Pilozytisches Astrozytom, WHO °°°°I
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Eiter!Eiter!
64J, Anfall
An andere DD´́́́s denken! BakteriellerAbszess!
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Supratentoriell Infratentoriell
Kind oderJugendlicher
Kind oderJugendlicher
(älterer)Erwachsener
(älterer)Erwachsener
singulär
extraaxialintraaxial
multiple
Kein KM KM-Aufnahme
flächig randständig
usw... usw.…
Sinnvoller Algorithmus
WeitereCharakterstika!
Andere Sequenzen!
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Normal Zytotoxisches ÖdemZellreichtum, EITER!
Diffusionsgewichtete MRT (DWI-MRT)
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Protonen in einer Schicht werden angeregt
Freie Diffusion
Protonen habensich aus der
angeregten Schichtherausbewegt
Kein Signal
EingeschränkteDiffusion
Protonen sind noch in der Schicht,
die ausgelesen wird
Viel Signal
Timothy PL. JMRI, 26:2007
Signalabnahme ist Maßfür Diffusionsstärke� Apparenter Diffusions-
koeffizient (ADC-Wert)
Niedriger ADC-Wert:Eingeschränkte Diffusion
Diffusionsgewichtete MRT (DWI-MRT)
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Protonen in einer Schicht werden angeregt
Freie Diffusion
Protonen habensich aus der
angeregten Schichtherausbewegt
Kein Signal
EingeschränkteDiffusion
Protonen sind noch in der Schicht,
die ausgelesen wird
Viel Signal
Timothy PL. JMRI, 26:2007
iffusionsgewichtete MRT (DWI-MRT)
Signalabnahme ist Maßfür Diffusionsstärke� Apparenter Diffusions-
koeffizient (ADC-Wert)
Niedriger ADC-Wert:Eingeschränkte Diffusion
Prinzipiell: ADC-Wert korreliert negativ mit dem Zellreichtum eines Prozessesd. h. je niedriger der ADC-Wert, desto zellreicher der Tumor
Diffusionsgewichtete MRT (DWI-MRT)
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
BA Moffat et al. PNAS 2005
Einfluss verschiedener biologischer Prozesse auf den ADC-Wert
Anstieg
Abfall
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
• Alter des Patienten
• Tumorlokalisationintraaxial/extraaxialsupratentoriell, intratentoriell…
• Tumormorphologie Binnensignal/Dichte Kontrastmittelverhalten Ausprägung des peritumoralen Ödems…
• Funktionelle und metabolische MRT- VerfahrenTumordurchblutung � MRT-PerfusionZellreichtum � DiffusionsbildgebungMetabolitzusammensetzung � MR-Spektroskopie
Differentialdiagnosen
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Was kann man prinzipiell beim Tumor messen?
Ausblick:Funktionelle und metabolische Verfahren
Vaskuläre Veränderungen
Zelluläre Veränderungen
Veränderungen der Umgebung (Infiltration)
MR-SpektroskopieMR-PerfusionMR-Diffusion
MR-Diffusion
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
• Initiale Diagnosestellung• Komplikationen, Zeichen eines erhöhten intrakraniellen
Drucks • Artdiagnostische Einordnung, Differentialdiagnosen?
• Therapieplanung
• Beurteilung des Therapieerfolgs
• Rezidivdiagnostik
Erkennen!
Sinnvollen Algorithmus anwenden!
Aufgaben der Bildgebung
Jennifer Linn Bildgebung der Hirntumoren Vorlesung
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Homepage der Abteilung: www.nrad.de
Weiterführende Literatur,Übersichtsartikel zum Themagerne anzufordern unter [email protected]