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BIM-Auftraggeber-Informations-An- forderungen (AIA) für Objektplanung ….. HOAI Leistungsphase bis Projekt: ….. Vertrags-Nr.: ………. Version 1.6

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BIM-Auftraggeber-Informations-An-

forderungen (AIA)

für

Objektplanung …..

HOAI Leistungsphase … bis …

Projekt: …..

Vertrags-Nr.: ……….

Version 1.6

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Projekt: …… Vertrags-Nr.: …..

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Haftungsausschluss

1. Hinweis zur Nutzung der Inhalte

Der Inhalt des vorliegenden Dokuments wurde mit größtmöglicher Sorgfalt zusammengestellt

und unterliegt weiterhin stetiger Fortschreibung. Der Herausgeber stellt dieses Dokument

kostenlos und frei zur Verfügung. Er übernimmt keine Gewähr für Richtigkeit und Aktualität

der darin enthaltenen Informationen. Die Nutzung dieses Dokuments erfolgt auf eigene Ge-

fahr. Allein durch den Abruf kommt keinerlei Vertragsverhältnis zwischen dem Nutzer und

dem Herausgeber zustande, insoweit fehlt es am Rechtsbindungswillen des Herausgebers.

Allein die im Rahmen der Vergabe herausgegebenen projektspezifischen Unterlagen sind als

verbindlich anzusehen.

2. Verweise und Benennung von Produkten

Das Dokument enthält Verweise auf andere Dokumente und externe Quellen. Für diese haf-

tet der jeweilige Herausgeber selbst. Zum Zeitpunkt der Einführung in das vorliegende Doku-

ment waren keine Rechtsverstöße ersichtlich.

Auf die aktuelle und künftige Gestaltung der Quellen hat der Herausgeber des vorliegenden

Dokuments keinen Einfluss, auch ist die permanente Überprüfung der Quellen ohne konkrete

Hinweise auf Rechtsverstöße nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverstößen wer-

den die betroffenen Passagen unverzüglich entfernt.

Die nicht herstellerneutrale Benennung von Produkten und Lösungen erfolgt nur zur besse-

ren Verdeutlichung der darzustellenden Sachverhalte und entfaltet keine Bindungswirkung.

3. Urheberrecht / Verwandte Schutzrechte

Das vorliegende Dokument und sein Inhalt unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Der

Herausgeber räumt dem Nutzer des vorliegenden Dokuments kostenlos ein einfaches, räum-

lich und zeitlich unbeschränktes Nutzungsrecht an diesem und dessen Inhalt ein. Das Nut-

zungsrecht umfasst die Vervielfältigung, Bearbeitung, Übersetzung, Einspeicherung, Verar-

beitung bzw. Wiedergabe von Inhalten in Datenbanken oder anderen elektronischen Medien

und Systemen. Eine darüber hinaus gehende Nutzung bedarf der schriftlichen Zustimmung

des Herausgebers. Die Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr. Inhalte und Rechte Dritter sind als

solche zu kennzeichnen.

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Inhalt

1. Einleitung ....................................................................................................................... 6

1.1 Projektübersicht/Projektbeschreibung ..................................................................... 6

1.2 BIM im Projekt …….. ............................................................................................... 6

1.3 Zusatzerklärung ...................................................................................................... 7

2. BIM-Projektziele und BIM-Anwendungsfälle ................................................................... 8

2.1 BIM-Ziele ................................................................................................................. 8

2.2 BIM-Anwendungsfälle ............................................................................................. 8

2.3 Prüf- und Freigabeprozess ...................................................................................... 9

3. BIM-Abwicklungsplan (BAP) ..........................................................................................10

4. Definition der BIM-Rollen ...............................................................................................12

4.1 BIM-Kompetenzen, BIM-Referenzen ......................................................................12

4.2 BIM-Rollen .............................................................................................................12

4.2.1 BIM-Manager ..................................................................................................12

4.2.2 BIM-Gesamtkoordinator ..................................................................................13

4.2.3 BIM-Fachkoordinator .......................................................................................13

4.2.4 Modellautor .....................................................................................................13

4.3 Verantwortlichkeiten und Qualitätssicherung ..........................................................13

5. BIM-Koordinierung .........................................................................................................15

5.1 Koordinierung in der jeweiligen Fachdisziplin .........................................................15

5.2 Koordinierung am Koordinationsmodell, Kollisionsprüfung .....................................15

5.3 BIM-Planungsbesprechung, Modellkoordinationsbesprechung ..............................16

5.4 Virtuelle Planungsbesprechung (Virtual Design Review – VDR) .............................16

5.5 Aufgabenmanagement ...........................................................................................17

6. Modellierungsrichtlinie und Datenanforderungen ...........................................................17

6.1 Koordinatensystem, Einheiten ................................................................................17

6.2 Modellgrenzen ........................................................................................................18

6.3 BIM-Modellstruktur, Modellinhalte ..........................................................................18

6.4 Eingangsdaten .......................................................................................................19

6.5 Modellerstellung, Liefergegenstände ......................................................................19

6.6 Modellübergaben ...................................................................................................20

6.7 Level of Development (LOD) ..................................................................................20

6.7.1 LOD Anforderungen ........................................................................................21

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6.7.2 Genauigkeit .....................................................................................................21

6.8 Namenskonventionen .............................................................................................21

6.9 Datenaustauschformate .........................................................................................22

7. Common Data Environment – Gemeinsame Datenumgebung.......................................23

7.1 Kollaborationsprozess gemäß CDE ........................................................................23

7.2 Plattform(en) für das Common Data Environment ..................................................24

8. Software ........................................................................................................................26

9. Geltende Normen und Richtlinien ..................................................................................27

10. Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................................28

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 – Definition der BIM-Rollen 12

Abbildung 2 – Modellstruktur 18

Abbildung 3 - Konzept der Container-Zustände (Quelle: DIN EN ISO 19650-1:2018) 23

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 – Anwendungsfälle 9

Tabelle 2 – Eingangsdaten zur Aufstellung des BAP 10

Tabelle 3 – Inhalte des BAP 12

Tabelle 4 – Rollenbilder bezüglich BIM und BIM-basierter Qualitätssicherung 14

Tabelle 5 – Modellarten Beispiele 19

Tabelle 6 - LOD-Anforderungen 21

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1. Einleitung

1.1 Projektübersicht/Projektbeschreibung

Projektbeschreibung und Ziele die mit der BIM-Methodik erreicht werden sollen

Anmerkung: Grüne kursive Texte, grüne Punktreihen stellen Platzhalter bzw. Erläuterungen

dar, und müssen im Abschluss gelöscht werden

….

1.2 BIM im Projekt ……..

Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA) sind eine projektspezifische Zusammenfas-

sung der unter Anwendung digitaler Methoden (BIM) gestellten wesentlichen Anforderungen

an Planer und Projektbeteiligte. Sie sind Teil der Ausschreibungsunterlagen und sollen die

Planenden über die Ziele und Informationsbedürfnisse des AG unterrichten. Die AIA unter-

stützen die Anwendung von Standards und eine effektive Zusammenarbeit. Die AIA be-

schreiben, warum welche Information wann benötigt wird. Sie beschreiben nicht, wie diese

Information wo bereitgestellt wird; dies erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt im BIM-Abwick-

lungsplan (BAP). Hieraus werden die Modellierungsrichtlinien abgeleitet. Weiterhin definieren

AIA verschiedene Prozesse, die der AN in seiner Projektabwicklung zu berücksichtigen hat.

Die vorliegenden AIA spezifizieren die relevanten Informationen für die Leistungserbringung

der Auftragnehmer. Vornehmlich relevant sind Daten und Informationen, die zu vergabe- und

kostenrelevanten Entscheidungen des AG sowie zur Herstellung der Genehmigungsfähig-

keit, geometrischen Durchführbarkeit, zur Konflikterkennung/-beseitigung etc. benötigt wer-

den. Durch diese Vorgehensweise soll eine Überproduktion von Informationen sowie nicht

wertschöpfende Tätigkeiten minimiert werden. Da sich die Verbreitung und Anwendung von

BIM speziell im Bereich der Infrastruktur vor dem Hintergrund des „Stufenplans Digitales Pla-

nen und Bauen“ des BMVI in Deutschland fortwährend stark verändert, behält sich der AG

vor, die in diesem Dokument getroffenen Vorgaben im weiteren Projektverlauf anzupassen.

Die Auftraggeber-Informations-Anforderung (AIA) sind Bestandteil der Vergabeunterlagen

und werden im Auftragsfall Vertragsbestandteil.

Im Zuge der Angebotsphase ist vom AN ein Konzept für den BIM-Abwicklungsplan (BAP) an-

zufertigen und mit den Angebotsunterlagen einzureichen. Dieses Konzept soll konkret und

projektspezifisch beschreiben, wie der AN plant, die vom AG vorgegebenen BIM-Ziele und

AIA unter Verwendung der BIM-Methode in diesem Projekt umzusetzen. Bestandteil dieses

Konzepts sind u.a. folgende Themen:

Überführung der BIM-Ziele, BIM-Anwendungsfälle sowie der in AIA beschriebenen

Anforderungen in konkrete BIM-Anwendungen

Geplante Projektstruktur

Aufbau- und Ablauforganisation

Rollen und Verantwortlichkeiten, Personaleinsatz

Geplanter Software-Einsatz

Zusammenspiel der Softwarepakete und Nachweis der Kompatibilität(en)

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Definition der Schnittstellen zum Datenaustausch zwischen Objektplanung Verkehrs-

anlagen, Ingenieurbauwerke, Entwässerungsanlagen, Leitungsbestand und Fachpla-

nung für z.B. Umweltplanung

Konzeption und Pflege der gemeinsamen Datenumgebung (CDE – Common Data

Environment)

Ein konkreter, projektspezifischer BIM-Abwicklungsplan (BAP) wird im Zuge der Planung

vom AN Objektplanung erstellt, mit dem BIM Manager (AG) abgestimmt und nach Freigabe

fortlaufend aktualisiert.

Der BIM-Manager als Vertreter des AG und der BIM-(Gesamt-)Koordinator als Vertreter des

AN sind Hüter der Einhaltung der definierten Konventionen für das digitale Bauwerksmodell.

In beiderseitiger Abstimmung sind Vorgaben und deren Realisierung ständig transparent zu

halten. Die zu den Planungsbesprechungen erarbeiteten Planungsergebnisse sind durch

Darstellung am Modell zu erläutern.

1.3 Zusatzerklärung

Mit der Teilnahme an diesem Projekt zeigt der AN seine umfassende BIM-Kompetenz an.

Dazu zählt u.a. auch die Befähigung des Objektplaners seine Planung dreidimensional und

objektorientiert umzusetzen und auszugeben. Ohne diese Befähigung kann die angebotene

Leistung, aus Sicht des Auftraggebers, grundsätzlich nicht erbracht werden.

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2. BIM-Projektziele und BIM-Anwendungsfälle

2.1 BIM-Ziele

……(Ziele aus dem Interview mit der Projektleitung)..

Höhere Qualität der Projektinformationen durch verschiedenartige Visualisierungen

aus Modellen

Verbesserung der internen und externen Projektkommunikation und Unterstützung

bei der Öffentlichkeitsarbeit

Verbesserung der Planungsqualität und des Risikomanagements durch höhere

Transparenz in der iterativen (3D) Planung mehrerer Beteiligter zur Ermittlung einer

technisch optimalen, wirtschaftlichen und umweltverträglichen Vorzugslösung

Höhere Kostensicherheit (5D) durch höhere Qualität der Planung

Optimierung des Informationsaustausches und der Kommunikations-Dokumentation

unter den Projektbeteiligten mittels einer gemeinsamen Daten-Plattform (CDE)

Frühzeitige und verbesserte Koordination mit beteiligten Dritten wie beispielsweise

den Ver-und Entsorgungsbetrieben.

Generierung von Unterstützungsprozessen für die Beteiligten

2.2 BIM-Anwendungsfälle

In diesem Abschnitt erfolgt die Auflistung der definierten Anwendungsfälle. Der Auftraggeber

versteht unter diesen Anwendungsfällen die Aufgaben und Lieferleistungen der Planung,

Vergabe, Ausführung und dem Betrieb von Bauprojekten in Anlehnung an die HOAI.

Code Bezeichnung Erläuterung / Inhalte

BS Bestand Grundlegende Beschreibung der Ausgestaltung sowie der Ziele

BS.1 Anwendungsfall Detaillierte Beschreibung der Inhalte

PL Planung / Visualisierung Grundlegende Beschreibung der Ausgestaltung sowie der

Ziele

PL.1 Anwendungsfall Detaillierte Beschreibung der Inhalte

TM Termine / Bauablauf Grundlegende Beschreibung der Ausgestaltung sowie der

Ziele

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Code Bezeichnung Erläuterung / Inhalte

TM.1 Anwendungsfall Detaillierte Beschreibung der Inhalte

KM Mengen / Kosten Grundlegende Beschreibung der Ausgestaltung sowie der

Ziele

KM.1 Anwendungsfall Detaillierte Beschreibung der Inhalte

QM Qualitätsmanagement Grundlegende Beschreibung der Ausgestaltung sowie der

Ziele

QM.1 Anwendungsfall Detaillierte Beschreibung der Inhalte

DK Dokumentenmanagement Grundlegende Beschreibung der Ausgestaltung sowie der

Ziele

DK.1 Anwendungsfall Detaillierte Beschreibung der Inhalte

Tabelle 1 – Anwendungsfälle

2.3 Prüf- und Freigabeprozess

Der Prüf- und Freigabeprozess erfolgt vorzugsweise modellbasiert in folgenden groben

Schritten:

1) Qualitätsprüfung der Fachplanung seitens des AN in fachlich-planerischer Hinsicht

und hinsichtlich der Kompatibilität mit den Vorgaben aus den AIAs und dem BAP

2) Einreichen der Fach-und Koordinationsmodelle seitens des Objektplaners beim AG

3) Prüfung seitens des AG in datentechnischer und fachlich-planerischer Hinsicht sowie

hinsichtlich der Kompatibilität mit den Vorgaben aus den AIAs und dem BAP.

Mögliche Prüfinstanzen des AG:

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a. Abteilung

b. Sicherheitsauditor

c. Querschnittsbereich

4) AG gibt Prüfvermerke an AN zurück.

5) AN überarbeitet, ggfs. die Unterlagen gemäß Anmerkungen, anschließend erneutes

Einreichen der Unterlagen beim AG

6) Plausibilitätsprüfung seitens des AG

7) Freigabe seitens des AG

Die Prüf- und Freigabeprozesse seitens des AG erfolgen mindestens vor jeder Abgabe zum

Ende der Leistungsphase.

Bei Datenaustausch, Durchführung sowie Dokumentation der Prüf- und Freigaberoutinen

spielt die CDE als Datenaustauschplattform, Datenmanagementsystem sowie Modellserver

die zentrale Rolle unter Anwendung der unter Punkt 7 beschriebenen Grundprinzipien für

den Austausch von Projektdaten.

Alle hierzu notwendigen Prozesse sind auf Grundlage der BIM-Anwendungsfälle im Rahmen

des BAP aufzustellen und umzusetzen.

3. BIM-Abwicklungsplan (BAP)

Der BIM-Abwicklungsplan (BAP) legt die Zusammenarbeit aller Beteiligten im Projekt inhalt-

lich und strategisch fest. Er dient dazu, die Umsetzung aller projektspezifischen Ziele des AG

aufzuzeigen sowie darzulegen, wie die AIA vom AN umgesetzt werden soll.

Auf der Grundlage des mit den Angebotsunterlagen abzugebenden Konzept- BAP (Version

0.0) ist 2 Wochen nach Auftragserteilung vom Bieter ein BIM-Abwicklungsplan (Version 1.0)

zu konzipieren. Hierbei ist insbesondere auch auf die Herangehensweise bezüglich der BIM-

Methodik, die geplante Umsetzung der Anwendungsfälle, das Konzept der gemeinsamen

Datenumgebung und auf die geplante Software-Strategie einzugehen.

Der BAP ist während der gesamten Leistungserbringung in Abstimmung mit dem AG bzw.

BIM Manager vom AN kontinuierlich fortzuschreiben.

Die Eingangsdaten, die für die Aufstellung des BAP zur Verfügung stehen sind in der folgen-

den Tabelle zusammengefasst:

Beschreibung Lieferant

Projektziele AG

Spezifische Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA) AG

Leistungsbeschreibung und Vergabeunterlagen AG

Diverse Informationen bzw. Vereinbarungen aus Besprechungen

bzw. sonstigen Workshops während des Planungsprozesses

AG/AN

Tabelle 2 – Eingangsdaten zur Aufstellung des BAP

Der erwartete Umfang zum Inhalt des BAP (Liefergegenstand) ist in der folgenden Tabelle

zusammengefasst.

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Projekt: …… Vertrags-Nr.: …..

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Beschreibung Inhalt Übergabe-

format

Liefe-

rant

BAP (Version 0.0)

Konzept während

der Ausschreibungs-

phase

Überführung BIM-Ziele & AIA in BIM-

Anwendungen

Projektstruktur, Zusammenarbeit, Rol-

len & Verantwortlichkeiten

Nachweis von BIM-Referenzen und -

Kompetenzen

Geplante Software-Strategie

Geplante Datenplattform CDE

Geplanter Kollaborationsprozess

Geplante Vorgehensweise in modell-

basierten und virtuellen Planungsbe-

sprechungen (VDR)

DOCX, PDF AN

BAP (Version 1.0)

Version 1.0 als

Grundlage

Überführung BIM-Ziele & AIA in BIM-

Anwendungen

Liefergegenstände & Fertigstellungs-

grade

Datenübergabepunkte, Meilensteine

Projektstruktur, Zusammenarbeit, Rol-

len & Verantwortlichkeiten

Modellierungsvorschriften

Modellinhalte & -struktur

Model Element Authors (MEA)

Eingesetzte Software

Training bzgl. Software

Eingesetzte Datenplattform CDE

Umsetzung des Kollaborationsprozes-

ses

Datenmanagement

Datenaustausch & -formate

Ablauf Planungskoordination, virtuelle

Planungsbesprechungen (VDR)

Kollisionsprüfung & -beseitigung

Ablauf- & Terminplan

Qualitätssicherung der Planung

Qualitätssicherung hinsichtlich der

BIM-Anforderungen

Koordination u. Integration der Bei-

träge weiterer Planungsbeteiligter

DOCX, PDF AN

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BAP (Version X.X)

Fortgeschriebene

Versionen (fortlau-

fender Prozess)

Wie zuvor (BAP Version 1.0) jedoch

fortlaufend fortgeschrieben gemäß

des Projektfortschritts (mind. 1x pro

HOAI-Leistungsphase)

DOCX, PDF AN

Tabelle 3 – Inhalte des BAP

4. Definition der BIM-Rollen

4.1 BIM-Kompetenzen, BIM-Referenzen

Der Auftragnehmer stellt die in den Auftraggeber-Informations-Anforderungen benannten

BIM-Kompetenzen sicher. Es ist AN-seitig ferner zu gewährleisten, dass die unter Punkt 4.2

beschriebenen Rollen kontinuierlich ausgefüllt werden.

4.2 BIM-Rollen

Abbildung 1 – Definition der BIM-Rollen

4.2.1 BIM-Manager

Der BIM-Manager ist der Vertreter des Auftraggebers im BIM-Management gegenüber dem

BIM-Gesamtkoordinator (Vertreter des AN).

Seine primäre Rolle besteht in der Sicherstellung der Anwendung und Umsetzung digitaler

Methoden im Projekt. Er entwickelt die Anwendung der BIM-Methode im Projekt weiter. Der

BIM-Manager führt Konzeptions- und Steuerungsmaßnahmen der Prüf-und Freigabeprozes-

ses durch. Er überprüft die Prozesse der Projektbeteiligten und beteiligt sich an dem modell-

basierten Informationsaustausch im Projekt. Er wirkt wesentlich mit an der Entstehung und

Prüfung des BAP.

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4.2.2 BIM-Gesamtkoordinator

Der BIM-Gesamtkoordinator ist verantwortlich für die Anwendung der BIM-Methodik auf Auf-

tragnehmer-Seite. Er ist direkter Ansprechpartner des BIM-Managers. Seine primäre Auf-

gabe ist die Koordinierung der BIM-Koordinatoren aller Fachplanungen. Er führt die einzel-

nen Fachmodelle in einem Koordinationsmodell zusammen. Er ist verantwortlich für z.B. Kol-

lisionskontrollen zwischen den Fachmodellen sowie Modellanalysen und erwirkt die Einhal-

tung der geforderten Anwendungsfälle, die aus diesem Dokument resultieren. Der BIM-Ge-

samtkoordinator führt die übergeordnete Prüfung der Daten hinsichtlich Konformität mit den

AIA und dem BAP durch. Er erstellt den BAP und schreibt ihn stetig fort. Die Verpflichtung

zur Fortschreibung erlischt mit Beginn einer Leistungsphase in der die Anwendung digitaler

Methoden ausdrücklich nicht vereinbart worden ist.

4.2.3 BIM-Fachkoordinator

Der BIM-Fachkoordinator ist analog zu den Aufgaben des BIM-Gesamtkoordinator für sein

Fachmodell verantwortlich. Er ist Ansprechpartner für die Modellautoren seines Fachmodells,

den BIM-Gesamtkoordinator und den BIM Manager.

4.2.4 Modellautor

Der Modellautor ist ein qualifizierter Ingenieur oder Konstrukteur. Er erstellt die Modelle in

der geforderten Qualität.

4.3 Verantwortlichkeiten und Qualitätssicherung

Der AN ist verpflichtet, ausschließlich kollisions- und widerspruchsfreie Modelle und Mo-

dellableitungen an den AG und/oder weitere Projektbeteiligte zu übergeben.

Es ist ferner zu gewährleisten, dass die Modelle all die Daten transportieren, die zur Erfül-

lung der Bestellung – hier im Besonderen der Anwendungsfälle – notwendig sind.

Die Qualitätssicherung dient einerseits der Sicherstellung der Planungsqualität und anderer-

seits dem BAP-konformen Informationsaustausch im Innenverhältnis aller Projektbeteiligten

und im Außenverhältnis zum Auftraggeber. Die verschiedenen Verantwortlichkeiten für die

Qualitätssicherung werden den BIM-Rollen zugeordnet.

Die Verantwortlichkeiten zur datentechnischen Qualitätssicherung sind in folgender Tabelle

beschrieben. Die Verantwortlichkeiten zur Sicherung der Planungsqualität sind hiervon nicht

beeinflusst, bekannte Prozesse und Verantwortlichkeiten haben weiterhin Bestand.

BIM-Rolle Rollenbild Qualitätssicherung

Modellautor Erstellung der Fachmodelle für die eigene Pla-

nungsdisziplin

Ableitung der Pläne und ergänzender Doku-

mente, wie Stücklisten, etc., aus den Fachmo-

dellen

Praktische Umsetzung der spezifischen BIM-

Anwendungsfälle in den jeweiligen Software-

produkten

Kontinuierliche Qualitätsprüfung

der eigenen Fachmodelle

Einhaltung der Modellierungsregeln

und LOD Festlegungen bei der Er-

stellung der Fachmodelle.

Prüfung der bereitzustellenden

Fachmodelle

Validierung der Exportdateien zur

Bereitstellung für die Koordination

und anderweitige Nutzung

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BIM-Rolle Rollenbild Qualitätssicherung

BIM-Fachko-

ordinator Ansprechpartner der Projektleitung und des

BIM-Managers in allen BIM betreffenden Fra-

gen für die eigene Fach-Planung

Sicherstellung der Umsetzung der vereinbar-

ten BIM-Anwendungsfälle für die eigene Pla-

nung

Bereitstellung der BIM-Fachmodelle auf der

bereitgestellten Projektplattform gemäß dem

vereinbarten Lieferplan

Sicherstellen, dass ausschließlich relevante In-

formationen für den Koordinationsprozess

übergeben werden, und bereitgestellte Da-

teien hinsichtlich Größe und Inhalt optimiert

sind.

Kontrolle, Freigabe und Übergabe

der BIM-Fachmodelle an den BIM-

Gesamtkoordinator für die BIM-ba-

sierte Koordination.

Sicherstellung und Prüfung der ei-

genen BIM-Fachmodelle gemäß

der LOD Festlegungen und Anwen-

dung der Modellierungsrichtlinien

Bei Verantwortung über mehrere

BIM-Fachmodelle zusätzliche Prü-

fung der Koordination zwischen

diesen Modellen vor Übergabe an

den Gesamtkoordinator

BIM- Gesamt-

koordinator Erstellung und Fortschreibung des BIM-Projek-

tabwicklungsplans

Einhaltung der festgelegten Meilensteine und

Fertigstellungsgrade für die periodischen BIM-

Übergaben an den Auftraggeber inklusive der

notwendigen Abstimmungen mit dem BIM-Ma-

nager

Festlegung und Durchführung der Koordina-

tion der BIM-Modelle der jeweiligen Anwen-

dungsfälle

Freigabe und Überprüfung der BIM-Fachmo-

delle der Objekt- und Fachplaner im Sinne der

Koordinierbarkeit und hinsichtlich der Konfor-

mität mit dem BAP

Freigabe des BIM-Koordinationsmodells für

die Planungsbesprechungen und Verfolgung

der am BIM-Koordinationsmodell festgestellten

Änderungsanforderungen

Prüfung der erstellten BIM-Koordi-

nationsmodelle auf Einhaltung der

geforderten datentechnischen Qua-

lität (wie Modellierungsregeln und

LOD Festlegungen)

Prüfung der bereitgestellten BIM-

Fachmodelle auf die Einhaltung der

geforderten datentechnischen Qua-

lität und der benötigten Informati-

onstiefe, ggf. zurückweisen und

neu anfordern bei Nichteinhaltung.

Qualitätssicherung des Koordinati-

onsprozesses, der Dokumentation

der Prüfergebnisse und der Nach-

verfolgung der Änderungen in der

weiteren Modellbearbeitung.

BIM -Mana-

ger Verantwortlich für die Steuerung der BIM-An-

wendungen im Projekt sowie die Festlegungen

der BIM-bezogenen Rechte und Pflichten der

Projektteilnehmer

Mitwirken bei der Erstellung und Fortschrei-

bung des BIM-Projektabwicklungsplans

Beratung der Projektleitung bei der weiteren

Ausgestaltung der BIM-Implementierung im

Projekt

Überprüfung der Einhaltung des BAP, der Ko-

ordinationsprozesse und Workflows, sowie

vereinbarter Standards und Richtlinien

Überprüfung der vereinbarten BIM-

Datenübergaben auf die geforderte

datentechnische Qualität gemäß

BAP

Definition und Überprüfung der

Meilensteine für die BIM Daten-

übergaben in Abstimmung mit der

Projektleitung

Freigabe Modelle hinsichtlich der

datentechnischen Qualität gemäß

BAP zu den vordefinierten Meilen-

steinen

Tabelle 4 – Rollenbilder bezüglich BIM und BIM-basierter Qualitätssicherung

Der AG schließt nicht aus, dass seitens des AN mehrere Rollen von einer Person ausgefüllt

werden.

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Projekt: …… Vertrags-Nr.: …..

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5. BIM-Koordinierung

5.1 Koordinierung in der jeweiligen Fachdisziplin

Die Fachmodelle (ggf. auch deren Teilmodelle) werden von Verantwortlichen der jeweiligen

Fachdisziplin entsprechend den geforderten Fertigstellungsgraden (LoD) erstellt. Hierbei er-

folgt jeweils bereits eine Koordination an den Schnittstellen zu den anderen Fachdisziplinen.

Zu diesem Zweck werden die jeweils aktuell im Status „Geteilt“ oder „Freigegeben“ über die

CDE verfügbaren Fachmodelle (ggf. auch deren Teilmodelle) der anderen Fachdisziplinen

referenziert sowie zur Koordination des eigenen Fachbeitrages herangezogen.

Die Weiterbearbeitung der Fachmodelle erfolgt zudem auf Grundlage der aus den Koordinie-

rungsrunden entstandenen Protokolle und der zugewiesenen Aufgaben.

Darüber hinaus sind die einzelnen fachdisziplinären Teilmodelle vor Veröffentlichung durch

den jeweiligen BIM-Koordinator auf deren inhaltliche Vollständigkeit und die geometrische

Genauigkeit zu prüfen. Es sind die im BAP festzulegenden Prüfregeln in datentechnischer

und in planerischer Hinsicht anzuwenden und deren Einhaltung nachzuweisen.

Als Mindestanforderungen sollten die Plausibilitätsprüfungen außerdem die geometrische

und parametrische Vollständigkeit, visuelle Überprüfungen, Überprüfungen der Umsetzbar-

keit bautechnischer Details, Plausibilitätsnachweise zu den ermittelten Massen sowie eine

Regelwerkskonformität beinhalten bzw. berücksichtigen.

Schließlich ist sicherzustellen, dass die vom AG vorgegebenen Projektziele durch die vorlie-

gende Planung eingehalten werden können.

Nach Einarbeitung der Änderungen wird ein neuer Revisionsstand der Fachmodelle durch

die Koordinatoren geprüft übergeben und durch den Gesamtkoordinator freigegeben.

5.2 Koordinierung am Koordinationsmodell, Kollisionsprüfung

Die Koordination liegt im Verantwortungsbereich des AN und wird im BIM-Abwicklungsplan

dokumentiert.

Alle Fachmodelle sind durch den BIM-Gesamtkoordinator (Verkehrsanlage) zu einem ge-

samthaften Koordinationsmodell zusammenzuführen und gemäß Abstimmung mit dem AG

zu veröffentlichen.

Das Koordinationsmodell ist regelmäßig modellbasiert und anwendungsfallbezogen zu prü-

fen; die Prüfberichte sind entsprechend zu dokumentieren. Das BIM Collaboration Format

(BCF) und ein damit verbundenes Issue-Management sind Mittel der Wahl.

Die Kollisionsprüfung erfolgt immer im Koordinationsmodell, das alle Fachmodelle inkludiert.

Die Feststellung der Kollisionsfreiheit der aktuellen Planung hat immer oberste Priorität, um

Unstimmigkeiten in der Planung frühestmöglich feststellen und beheben zu können. Der An-

spruch an die Kollisionsfreiheit wird dabei immer im LOD zur entsprechenden Leistungs-

phase definiert und ist einzuhalten (Modelldaten und Informationstiefe).

Ist eine vollständige Kollisionsfreiheit des Modells aufgrund technischer Beschränkungen der

Software nicht möglich, so hat der AN den möglichen Grad der Kollisionsfreiheit zu Beginn

des Projektes mit dem AG abzustimmen und im BAP zu präzisieren. Demnach können fol-

gende mögliche Grade der Kollisionsfreigaben erteilt werden:

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Kollisionsgeprüft:

Äquivalent zur Kollisionsprüfung in konventioneller 2D-Planung: Die Hauptelemente

der Trasse und der Bauwerke in Verbindung mit dem Bestand werden kollisionsfrei,

durch Vermeidung von geometrischen Überschneidungen, geplant. Kleinere Ele-

mente werden während der Bauzeit koordiniert.

Kollisionsbefreit:

Prüfung wird auf weitere Elemente des Modells ausgedehnt; wie weit ist jeweils spe-

zifisch für das Projekt zu definieren.

5.3 BIM-Planungsbesprechung, Modellkoordinationsbesprechung

Während der Modellierungsphase sind zur Planungsprüfung regelmäßig Modellkoordinati-

onsbesprechungen durchzuführen.

Die Datenbereitstellung durch die BIM-Koordinatoren der einzelnen Fachdisziplinen an den

BIM-Gesamtkoordinator hat jeweils rechtzeitig vor einem solchen Termin zu erfolgen. Der

BIM-Gesamtkoordinator bereitet die Gesamtmodelle entsprechend der zu diskutierenden

Themen vor und testet, ob diese unter den in den Besprechungsräumlichkeiten vorhandenen

Voraussetzungen funktionieren.

Der BIM-Gesamtkoordinator ggfls. in Zusammenarbeit mit den BIM-Koordinatoren, erstellt in

den Koordinationsmodellen bereits Ansichtspunkte, um in der Planungsbesprechung schnell

die gewünschte zu diskutierende Ansicht auf das jeweilige Modell verfügbar zu machen.

Die so vorbereiteten Koordinationsmodelle inkl. der jeweiligen Fachmodelle sind dem BIM-

Manager rechtzeitig vor der Besprechung zu übergeben, so dass der AG den aktuellen Pla-

nungsstand bewerten und sich auf die Besprechung vorbereiten kann.

Ergebnisse der Planungsbesprechungen sollen modellbasiert protokolliert, nachverfolgt so-

wie daraus resultierende Modelländerungen wieder ebenso modellbasiert, wenn möglich un-

ter Verwendung des offenen Formats BCF, dokumentiert werden.

Im BAP ist zu definieren, wie häufig diese Besprechungen zwischen den Planungsbeteiligten

stattfinden sollen und wann Daten hierfür im Vorfeld bereitstehen sollen.

5.4 Virtuelle Planungsbesprechung (Virtual Design Review – VDR)

Während der Modellierungsphase sind zur kurzfristigen Koordination der Fachdisziplinen un-

tereinander sowie zur Durchsprache bestimmter Themen mit dem AG regelmäßig virtuelle

Planungsbesprechungen unter Nutzung von Technologien wie Online-Meeting, Bildschirmtei-

lung, Online-Moderatoren-Wechsel, Telefonkonferenz, Videokonferenz und, soweit für den

Zweck sinnvoll einsetzbar, Virtual Reality (VR) durchzuführen. Die Häufigkeit der VDR hängt

von den abzustimmenden Themen ab und kann individuell festgelegt werden. Die Teilneh-

merzahl der VDR kann zur Koordination zwischen den Fachdisziplinen auf den relevanten

Personenkreis eingeschränkt werden.

Ergebnisse der virtuellen Planungsbesprechungen sollen modellbasiert protokolliert, nach-

verfolgt sowie daraus resultierende Modelländerungen wieder ebenso modellbasiert, wenn

möglich unter Verwendung des offenen Formats BCF, dokumentiert werden.

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5.5 Aufgabenmanagement

Um modellbasierte Aufgaben, Ergebnisse der Planungsbesprechungen, Modellkoordinie-

rungskommentare etc. zu erzeugen, nachzuverfolgen und schließlich deren Bearbeitung zu

prüfen ist ein digitales Aufgabenmanagement aufzusetzen.

6. Modellierungsrichtlinie und Datenanforderungen

6.1 Koordinatensystem, Einheiten

Das von allen Projektbeteiligten, für alle georeferenzierten Daten (Bauwerksmodelle, Stre-

ckenmodelle, Trassendaten, geotechnische Daten, CAD-Daten, Geo-TIFFs etc.), zu verwen-

dende Referenzsystem besitzt folgende Spezifikation:

Bezugssystem Lage: ETRS89_UTM32 (Lagestatus 489)

Bezugssystem Höhe: Deutschen Haupthöhennetz DHHN92 (Höhenstatus 160)

Eine einheitliche Georeferenzierung im beschriebenen System ist bei der Erstellung sowie

beim Austausch von Planungsdaten zu gewährleisten.

Es ist zwingend erforderlich, die Kompatibilität zwischen den einzelnen Modellen sowie sons-

tiger fachdisziplinärer Unterlagen zu testen.

Im Rahmen der planungsbegleitenden Vermessung wird ein für den Bearbeitungsbereich

gültiger Maßstabskoeffizient berechnet, welcher allen Projektbeteiligten nach Auftragsertei-

lung mitgeteilt wird. Dieser Maßstabskoeffizient ist für die Ermittlung der tatsächlichen Ob-

jektgeometrie als Projektmaßstab anzuhalten.

Falls aufgrund der informationstechnischen Bearbeitung der Modelle ein Modell-Nullpunkt

bzw. ein lokales Koordinatensystem erforderlich ist, muss dieses im Bezug zum festgelegten

globalen Lage- und Höhensystem stehen, und im BAP spezifiziert und dokumentiert werden.

Eindeutige Transformationsparameter sind in den jeweiligen georeferenziert arbeitenden

Systemen zu definieren, zu hinterlegen und als Definitionsdateien allen Projektbeteiligten zur

Verfügung zu stellen. Die Information der Referenzierung der Daten im jeweiligen Referenz-

system ist über Metadaten, getrennt für Lage und Höhe, im verwendeten Datenmanage-

mentsystem mitzuführen.

Für alle Daten mit geometrischen Inhalten und Mengenangaben jeglicher Art gelten folgende

Festlegungen:

Allen Daten ist das metrische System zu hinterlegen

Als Basiseinheit für Längen gilt Meter. Weitere notwendige Einheiten sind im BAP zu

definieren

Ergebnisse modellbasierter Berechnungen sind in der Anzahl der Nachkommastellen

und hinsichtlich der Rundung so auszugegeben, dass diese den für die Leistungs-

phase gültigen Toleranzen entsprechen. Es ist sicherzustellen, dass keine falschen

Genauigkeiten aufgrund der Ausgabe von Werten mit sehr vielen Nachkommastellen

suggeriert werden.

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6.2 Modellgrenzen

Die Ausdehnung des Planungsraumes ergibt sich in Abhängigkeit der Festlegungen zur Vor-

gehensweise für die umweltfachlichen, schalltechnischen und ggfs. luftschadstofftechnischen

Untersuchungen sowie aus den Anforderungen und dem Umfang der Visualisierungen.

(Sind in Absprache mit der Projektleitung und den Fachplanungen in Abhängigkeit der

Leistungsphasen zu klären.

Und ggf. in der weiteren Planung anzupassen.

Umfang und Granularität

!!)

6.3 BIM-Modellstruktur, Modellinhalte

Der BIM-Methodik liegt eine Arbeitsweise zugrunde, nach der alle am Projekt Beteiligten ihre

Fachbeiträge und Planungsergebnisse modellbasiert entwickeln und zur Kollaboration bzw.

Koordination zur Verfügung stellen. Diese Fachbeiträge werden als Fachmodelle über das

gemeinsame CDE bereitgestellt. Fachmodelle können aus mehreren inhaltlich sich ergän-

zenden Teilmodellen bestehen. Sie können jedoch auch aufgrund besserer Datenhandhab-

barkeit oder aus anderen Gründen in einzelne zonenbasierte Teilmodelle zerlegt werden.

Um Redundanzen zu vermeiden, darf jede Information jedoch nur einmal in genau einem

Teilmodell auftauchen. Werden identische Informationen in mehreren Teil-, Fach-oder Koor-

dinationsmodellen immer wieder benötigt, so sind diese trotzdem nur in einem Modell abzu-

legen.

Abbildung 2 – Modellstruktur

KM

FM I

•TM I.1

•TM I.2

•TM I.3

FM ...

•TM ...

•TM ...

FM ...

•TM ...

•TM ...

FM III

•TM III.1

•TM III....

FM II

•TM II.1

•TM II....

FM – Fachmodell

TM – Teilmodell

KM – Koordinationsmodell

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BIM-Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA) DEGES – Vers. 1.6 Seite 19 von 29

Folgende Modelle werden beispielhaft für die genannten Modellarten aufgeführt:

Modellart Beispielmodell

Koordinationsmodell Koordinationsmodell Bestand

Koordinationsmodell Planung

Fachmodell Fachmodell Planung (Bauwerk)

Fachmodell Leitungsbestand

Fachmodell Baugrund

Teilmodell Teilmodelle Bauwerk (Überbau)

Teilmodelle Planung Strecke

(Erdbau)

Tabelle 5 – Modellarten Beispiele

6.4 Eingangsdaten

Folgende Daten werden durch den Auftraggeber zur Verfügung gestellt:

Liegenschaftskataster (ALKIS-Daten)

Folgende Daten werden vom AN bei der jeweils zuständigen Stelle angefordert und sind auf

Grundlage des Softwarekonzeptes in eine Modellstruktur, wie unter Punkt 6.3 beschrieben,

zu überführen:

Digitale Orthofotos

DGM1 und DGM5 des Landesvermessungsamtes

Datenabruf bei den Leitungsträgern. Die Bestandsunterlagen der einzelnen Leitungs-

träger sind auf Aktualität zu überprüfen und ggf. zu ergänzen.

Liegenschaftskataster (ALKIS-Daten)

Digitales Stadtmodell im LOD2 (CityGML)

Bebauungspläne (hilfsweise Flächennutzungspläne)

Umweltinformationen (Biotopflächen, Umweltdaten, usw.)

Weitere Informationen, z.B. ÖPNV, Radwege, Stellplätze, Kampfmittelsondierungen,

Altlastenverdachtsflächen usw.

6.5 Modellerstellung, Liefergegenstände

Es sind alle zur Ausführung der Anwendungsfälle (siehe Ziff. 2.2) notwendigen Modelle (Ko-

ordinationsmodelle, Fachmodelle, Teilmodelle), zu erstellen.

Alle Fachmodelle und Fachplanungen sind so zu entwickeln, dass sie der Durchführung der

unter Punkt 2.2 beschriebenen Anwendungsfälle dienen.

Die Modelle und die mit den Modellelementen verknüpften Daten sind dem AG so bereitzu-

stellen, dass er nachvollziehen kann, welches Modellelement, z.B. mit welchem Vorgang o-

der welcher Leistung verknüpft ist und umgekehrt.

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6.6 Modellübergaben

Hinweis: Der BIM-Manager muss mit dem Projektteam im Vorfeld die Ziel-und Umset-

zung für die Modellübergabe klären.

Der AN stellt zu Beginn des Projektes die erste Version des Koordinationsmodells Bestand

inkl. der hierfür zugrundeliegenden Fachmodelle auf. Dieses wird im Rahmen der im Projekt

definierten Datenübergabepunkte fortgeschrieben.

Der AN stellt zum vereinbarten Meilenstein die erste Version des Koordinationsmodells Pla-

nung inkl. der hierfür zugrundeliegenden Fachmodelle auf. Dieses wird im Rahmen der im

Projekt definierten Datenübergabepunkte fortgeschrieben.

Der AN stellt zum vereinbarten Meilenstein jeweils die erste Version der Bauablauf-bzw.

Kosten-Modelle inkl. der hierfür zugrundeliegenden Fachmodelle sowie der verknüpften Da-

ten zur Verfügung. Diese werden im Rahmen der im Projekt definierten Datenübergabe-

punkte fortgeschrieben.

Die Modellübergaben müssen mindestens dem LOD gem. Punkt 6.7 entsprechen und wer-

den vom BIM-Gesamtkoordinator in den Status „Geteilt“ versetzt und sind somit zur Nutzung

im gesamte Projektteam freigegeben.

Die genauen jeweiligen Datenübergabepunkte folgen dem Terminplan der Gesamtprojektbe-

arbeitung und werden im BAP entsprechend abgebildet.

6.7 Level of Development (LOD)

Das modellbasierte Arbeiten im Rahmen der BIM-Methodik erfordert eine Weiterentwicklung

des bisherigen über Maßstäbe definierten Konzepts, wie es durch fachspezifische Zeichen-

vorschriften für Planungsunterlagen (z.B. RE 2012 und/oder RAB-ING) umgesetzt wird. Die

Anwendung der BIM-Methodik ermöglicht es, anwendungsfallbezogen über den Grad der

Generalisierung und der Inhaltstiefe die erforderliche Modellierung eines Planungsgegen-

stands anzugeben.

Dazu wird in der BIM-Methode die LOD-Angabe (Level of Development) herangezogen, die

nach allgemeinem Verständnis sowohl den Genauigkeitsgrad der modellierten Geometrie

(LOG – Level of Geometry) als auch die Zuordnung relevanter Informationen bzw. Attribute

(LOI – Level of Information) beschreibt und definiert.

LODs werden üblicherweise in Kategorien von LOD 100 bis LOD 500 eingestuft. Dabei kann

der Entwicklungsgrad verschiedener Objekte innerhalb eines Modells sowie auch zwischen

LOG und LOI durchaus variieren. Ziel des Konzepts ist es, dass je nach Risiko, Entschei-

dungsgrundlage oder anderen Fragestellungen bedarfsgerecht Informationen und/oder Di-

mensionen hinzugefügt werden.

Die Vorgabe der Informationsstruktur, und damit die Vorgabe zur Attribuierung, erfolgt aus-

schließlich durch den Auftraggeber. Ziel ist es, durch eine Standardisierung von Seiten des

AG, eine höhere Transparenz und Effizienz im Informationsmanagement zu erreichen.

Es obliegt einzig dem AG zu entscheiden ob im Einzelfall auf Standards des AN zurückge-

griffen wird. Der AN kann nicht davon ausgehen, dass die durch ihn erarbeiteten Standards

im Projekt wirksam werden.

Die Planabgabe und Übergabe von Modellen sollte bezüglich der Informationstiefe in Ein-

klang zur beauftragten Leistungsphase stehen. Die projektspezifischen LODs basieren zwar

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auf der Grundlage von vorliegenden internationalen Vorgaben und Beispielen für die Bestim-

mung von Fertigstellungsgraden, müssen aber den nationalen und aktuell gültigen Standards

angepasst werden.

6.7.1 LOD Anforderungen

Beispielhafte Darstellung der LOD-Zuordnung. In dieser Tabelle sollen alle Fachmodelle mit einer eindeutigen Zuweisung des LOD aufgelistet werden.

Fachmodell LOD/Leistungsphase

LPH1 LPH2 LPH3 LPH4 LPH5 LPH6 LPH7 LPH8 LPH9

Umgebung 100 100 100

Bestand

Strecke 100

BW 1 200

Planung

Strecke 200

BW 1 300

Tabelle 6 - LOD-Anforderungen

Die vollumfängliche Detaillierung des LOD (LOG/LOI) findet sich im LOD-Konzept des AG

wieder (sh. Anlagen zur AIA).

6.7.2 Genauigkeit

Der LOD hat in seiner Genauigkeit den Erfordernissen der Planung in der jeweiligen Leis-

tungsphase zu entsprechen. Dies gilt besonders für den LOD 100.

Vor diesem Hintergrund nimmt der AG keine Definition des Level of Accuracy (LOA) vor.

6.8 Namenskonventionen

Dieser Abschnitt bezieht sich auf alle im Rahmen dieses Projektes notwendig werdenden

Benennungen von Daten, Dokumenten, Objekten, Eigenschaften usw., hiervon insbesondere

auf Modell-, Datei-, Bauteil- und Attributnamenskonventionen. Die konkrete Konzeption und

Umsetzung erfolgt im Rahmen des BAP.

Die Namensgebung soll einheitlich, eineindeutig und nachvollziehbar als eine Kombination

von Metadaten erfolgen. Dabei ist jedoch zu vermeiden, dass dynamische Metadaten, wie

Revisionsnummern oder Statusangaben zur Benennung von Dateien zur Anwendung kom-

men. Diese Informationen sind im Rahmen der Metadatenzuweisung innerhalb der CDE mit-

zuführen.

Das Namenskonventionskonzept muss zudem hinsichtlich folgender Themen eindeutig sein.

Verwendung von Umlauten, Sonderzeichen, Bindestrichen, Unterstrichen

Maximale Zeichenlängen

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6.9 Datenaustauschformate

Digitale Methoden können nur dann effizient genutzt werden, wenn über alle Leistungspha-

sen hinweg durchgängige Prozesse Anwendung finden. Für sämtliche digitale Planungsleis-

tungen sind daher offene, herstellerneutrale Datenformate, die über offene Schnittstellen

zum verlustfreien Informationsaustausch zwischen Software-Applikationen verschiedener

Hersteller verwendet werden können, zu nutzen.

Vom AN ist sicherzustellen, dass nach Abschluss der jeweiligen Planungsphase die Pla-

nungsdaten verlustfrei in die nächstfolgende Planungsphase übernommen und weiter bear-

beitet werden können.

Als herstellerneutrale Datenaustauschformate sind grundsätzlich die zum jeweiligen Projekt-

stand aktuellen folgenden Formate zu verwenden:

IFC (Industry Foundation Classes-Format)

BCF (BIM Collaboration Format)

Da in diesen Formaten die Modellierungsanforderungen für die Infrastrukturplanung derzeit

noch nicht vollständig beschrieben werden können bzw. parallel weitere, teilweise ergän-

zende, BIM-fähige offene Standards sich in Entwicklung befinden, sind parallel hierzu fol-

gende Formate zulässig:

proprietäre (d.h. softwareinterne, geschlossene) Datenformate

aus der konventionellen Planung bekannte Datenformate und Datenbanken (wie z.B.

ASCII, XML, OKSTRA, REB DA 45, 49, 58, GAEB-XML)

cpiXML

LandXML

mpp und weitere Formate zum Datenaustausch von 4D- und 5D- Informationen.

Diese Liste kann in Abstimmung mit dem AG und unter Dokumentation im BAP ergänzt wer-

den.

Es ist jedoch sicherzustellen, dass sowohl die geometrischen als auch die alphanummeri-

schen Objektinformationen mindestens eines der übergebenen Datenformate bzw. Daten-

banken pro übergebenen Fachmodell oder Anwendungsfall mit der bereit gestellten Viewer-

Software verlustfrei und ohne Konvertierungsaufwand visualisiert und genutzt werden kön-

nen. Die zum Datenaustausch zur Anwendung kommenden Formate sind im BAP festzu-

schreiben.

Sämtliche Datenformate, die während der Projektbearbeitung zur Anwendung kommen, sind

zu pflegen und in der jeweils im BAP definierten Version dem AG an den festgelegten Daten-

übergabepunkten zu übergeben.

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7. Common Data Environment – Gemeinsame Datenumgebung

Für die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Projektbeteiligten bedarf es einer gemeinsa-

men Datenumgebung (CDE). Dazu sind seitens des AN die technischen Voraussetzungen

zu schaffen und die Regeln für den Umgang zu klären.

7.1 Kollaborationsprozess gemäß CDE

Alle abgestimmten Festlegungen zur CDE und zum effizienten Datenmanagement inklusive

der erforderlichen Prozesse werden im BAP verankert.

Das in diesem Projekt zu implementierende Daten- und Informationsmanagement orientiert

sich am international verwendeten Standard für das Common Data Environment (CDE).

Maßgeblich hierfür sind folgende Regelwerke:

PAS 1192-2:2013 bzw. BS 1192:2007 (CDE)

DIN EN ISO 19650

Richtlinienreihe VDI 2552 (Richtlinienreihe in Planung)

Grundprinzip des CDE für den Austausch von Projektdaten zwischen den Projektbeteiligten

ist das in der genannten Normung definierte Konzept der Container-Zustände mit den folgen-

den Statusbezeichnungen:

Unter Bearbeitung (Work in progress)

Geteilt (Shared)

Freigegeben (Published)

Archiviert (Archived)

Abbildung 3 - Konzept der Container-Zustände (Quelle: DIN EN ISO 19650-1:2018)

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Es sind Workflows so zu definieren und in die Plattform zu implementieren, dass diesem

Konzept Rechnung getragen wird.

Um die Planung koordinieren zu können sind die einzelnen Fachmodelle regelmäßig gemäß

Projektfortschritt zu einem Koordinationsmodell bzw. Gesamtmodell im Status „geteilt“ zu-

sammenzustellen.

In einem zu definierenden Rhythmus haben modellbasierte Abstimmungsrunden zur Planung

stattzufinden. Die Ergebnisse und die daraus resultierenden Aufgaben sind zu dokumentie-

ren und gemäß den im BAP abgestimmten Zeitpunkten und Formaten dem AG zur Verfü-

gung zu stellen.

Zwingend erforderliche Zeitpunkte für den Datenaustausch (Datenübergabepunkte) werden

gemeinschaftlich zwischen dem AG und dem AN abgestimmt. Eine Präzisierung erfolgt im

Zuge der Erstellung des BIM-Projektabwicklungsplans (BAP).

7.2 Plattform(en) für das Common Data Environment

Eine gemeinsame Datenumgebung (CDE), bestehend aus einem oder mehreren Datenma-

nagementsystemen und Datenbanken, ist vom AN für alle Projektbeteiligten während der ge-

samten Projektlaufzeit zur Verfügung zu stellen und ist fortlaufend zu administrieren. Für den

AG fallen keine Nutzungsentgelte an. Die Datenhoheit sowie die Nutzungsrechte an den Da-

ten liegen beim AG.

Die Datenaustauschplattform ist gemäß Wahl des AN von diesem unter Berücksichtigung

der folgenden Anforderungen einzurichten. Alle abgestimmten Festlegungen zur CDE sind

im BAP zu verankern.

Im Rahmen des BAP ist ein geeignetes Datenschutz- und Datensicherheitskonzept zu entwi-

ckeln, abzustimmen und umzusetzen. Die hierfür notwendigen Grundlagen und anzuwen-

denden Standards werden zusammen mit dem BIM-Manager erarbeitet werden.

Das CDE soll die folgenden grundlegenden Funktionen für ein effizientes Datenmanagement

aufweisen:

Datenmanagement aller im Projekt gemeinsam genutzter Daten (Modelle, Berichte,

Pläne etc.) inklusive erforderlicher Prozesse

Effizientes Zuweisung bzw. Einstellen von Dateien und Dokumenten anhand Metada-

tenkonzeptes, die übersichtlich einzurichten sind

onlinebasierter, sicherer Zugang zu Daten von verschiedenen Standorten

Festlegen von Nutzern, Einrichtung und Zuweisung von Gruppen (z.B. AG, AN, Fach-

planer etc.) mit definierten Berechtigungen (z.B. Lese- und/oder Schreibzugriff, Admi-

nistrator etc.) und Zugängen zu bestimmten Bereichen innerhalb der Plattform (je

nach definierten Berechtigungen innerhalb einer Gruppe kann auch nur auf be-

stimmte Daten zugegriffen werden)

Einrichtung von Workflow, die die Kollaborations- und Freigabeprozesse gemäß Ziffer

7.1 unterstützen

Akzeptable Zugriffs- und Downloadgeschwindigkeiten für alle Projektbeteiligten

Schlagwortsuche für Filterfunktionen (sowohl innerhalb textbasierter Dokumente als

auch in den ausgefüllten Dateieigenschaften)

Unterstützung von Datenversionierung

Management verlinkter Dateien

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strukturierte Archivierung

Die Struktur der CDE ist so zu konzipieren, dass die bisher gewohnte ordnerbasierte Daten-

managementarbeitsweise von einer dateneigenschaftbasierten Arbeitsweise abgelöst wird.

Kommen Ordner und Unterordner und somit ordnerbasiert Datenpfade zum Einsatz, so sind

Vorkehrungen zu treffen, dass die Datennutzbarkeit aufgrund zu langer Pfad- und Dateina-

men zu keiner Zeit eingeschränkt werden.

Hierfür ist ein geeignetes und übersichtliches Metadaten-/Dateiattributkonzept zu entwickeln

und mit dem AG im Rahmen des BAP abzustimmen und umzusetzen. Unter anderem soll so

die Möglichkeit geschaffen werden, spezifische Ansichten auf die gewünschten Dokumente

zu generieren. Hierfür sind u.a. folgende Eigenschaften über Metadaten an die entsprechen-

den Dateien anzuheften:

Datei-Status gemäß Kollaborationsprozess (Ziffer 7.1)

Revisionierung

Nomenklatur der einzelnen bestehenden und zu planenden Teilbauwerke

Verfasser

Die Einrichtung der Datenaustauschplattform mit den zuvor beschriebenen Anforderungen

und Funktionen sollte in Abstimmung mit dem AG spätestens 2 Wochen nach Vertragsab-

schluss erfolgen. Für den AG und weitere Projektbeteiligte sollen keine Nutzungsentgelte an-

fallen.

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8. Software

Die Auswahl von adäquater Software zur Durchführung der aus den BIM-Anwendungsfällen

resultierenden Prozesse bleibt dem beteiligten AN überlassen. Sie muss jedoch geeignet

sein, um den gewählten Datenaustausch verlustfrei zu gewährleisten.

Während des Projektverlaufs ist ausschließlich die im BAP vorabgestimmte Software einzu-

setzen. Eine Modellerstellung unter Verwendung anderer als der vorabgestimmten Software

ist nur nach Abstimmung mit dem AG unter gleichzeitiger Fortschreibung des BAP zulässig.

Die Festlegungen der Projektsoftware erfolgen im Rahmen des BAP. Die verwendeten Soft-

ware-Lösungen unter Angabe der Version sind mit den weiteren Projektbeteiligten und dem

AG abzustimmen, auch im Hinblick auf die spätere Nutzung im Betrieb, und im BAP mit dem

jeweiligen Verwendungszweck aufzulisten.

Wenn die Anforderungen nicht von der verwendeten Software erfüllt werden können, muss

der AG darüber in Kenntnis gesetzt werden.

Für die seitens des AG durchzuführende Projektbearbeitung, dies sich für ihn aus den durch-

zuführenden Anwendungsfällen ergibt, sind ggf. die erforderlichen Modell-Viewer bzw. Che-

cker kostenlos durch den AN zur Verfügung zu stellen. Dabei soll eine handelsübliche Soft-

ware zum Einsatz kommen. Das einzusetzende System dient der Betrachtung und Auswer-

tung der Fachmodelle und des Gesamtmodelles und soll folgende Funktionalitäten beinhal-

ten:

Betrachtung aller Fachmodelle sowie des Koordinationsmodells unter Beachtung ge-

wählten Datenaustauschformate (siehe hierzu Ziffer 6.9)

Zugriff auf die alphanumerischen Objektinformationen

Zugriff auf Teilmodelle und Einzelobjekt (Ein-, Ausschalten, Isolieren, Filtern)

Möglichkeit zur eigenständigen Zusammenstellung von (Gesamt-)Modellen durch Re-

ferenzierung von Teilmodellen bzw. Fachmodellen

Werkzeuge zur Erzeugung von Schnitten und Ansichten

Werkzeuge zur Anpassung der Anzeigeeigenschaften der Bauteile (z.B.: Änderung

von Farben)

Kollisionsprüfung

Abspielen der Simulationen

Issue-Management, Redlining (z.B. via BCF)

Ansichtspunkterstellung

Speicherfunktion

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9. Geltende Normen und Richtlinien

DIN EN ISO 19650 - CDE

ISO 16739 - Industry Foundation Classes

ISO 29481 - Building Information Models

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10. Abkürzungsverzeichnis

Abkürzung

AG Auftraggeber

AIA Auftraggeber-Informations-Anforderungen

AKVS 2014 Anweisung zur Kostenermittlung und zur Veranschlagung von Straßen-baumaßnahmen

AN Auftragnehmer

ASB Artenschutzbeitrag

BAP BIM-Abwicklungsplan

BCF BIM Collaboration Format

BIM Building Information Modeling

BImSchV Bundes-Immissionsschutzverordnungen

BMVI Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

BS Britische Normungsorganisation (British Standards)

BW Bauwerk

CAD rechnerunterstütztes Konstruieren (computer aided design)

CDE Datenaustauschplattform (Common Data Environment)

D Dimension

DIN Deutsches Institut für Normung

DTV durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke

FFH Fauna-Flora-Habitat

FFH-VP Verträglichkeitsprüfung nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie

FFH-VU Verträglichkeitsuntersuchung nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie

HOAI Honorarordnung für Architekten und Ingenieure

IFC Datenaustausch-Standard zur digitalen Beschreibung von Gebäudemo-dellen (Industry Foundation Classes)

ISO Internationale Organisation für Normung

LBP Landschaftspflegerischer Begleitplan

LOD Modellfertigstellungsgrad (Level of Development)

LOG Geometrischer Detailierungsgrad (Level of Geometry)

LOI Grad der Information (Level of Information)

Lph. Leistungsphase (HOAI)

LSA Lichtsignalanlage

n.z. nicht zutreffend

PAS öffentlich verfügbare Anforderung des DIN (Publicly Available Specifica-tion)

RAB-ING Richtlinien für das Aufstellen von Bauwerksentwürfen für Ingenieurbau-ten

RE 2012 Richtlinien zum Planungsprozess und für die einheitliche Gestaltung von

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Entwurfsunterlagen im Straßenbau, Ausgabe 2012

RLBP Richtlinien für die landschaftspflegerische Begleitplanung im Straßenbau

RStO Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen

SPA Besonderes Schutzgebiet (Special Protection Area)

UVP Umweltverträglichkeitsprüfung

UVPG Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (in der neusten Fassung 2017)

UVS Umweltverträglichkeitsstudie (gem. UVPG in der alten Fassung), Um-weltbericht in der neusten Fassung

VDI Verein Deutscher Ingenieure

VDR Virtuelle Planungsbesprechung (Virtual Design Review)

VOB/C Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen

WRRL Wasserrahmenrichtlinie

ZTV Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen (ergänzend zur VOB/C u. a.)

ZTV E-StB Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Erdar-beiten im Straßenbau

ZTV SoB-StB Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Schichten ohne Bindemittel im Straßenbau