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Nummer 158 · Mittwoch, 12. Juli 2017 20 Stadt und Kreis Workshop in Sachen Existenzgründung BACKNANG. Der Workshop „Existenz- gründung kompakt“ bietet eine Grundlage für die letztendliche Ent- scheidung über eine berufliche Selbst- ständigkeit. Anhand von Beispielen aus der unternehmerischen Praxis werden die wesentlichen Erfolgsfakto- ren einer Existenzgründung darge- stellt. Im Mittelpunkt stehen: Markt- chancen und -risiken, Gründungsfeh- ler, Unternehmensformen und steuerli- che Kriterien, Standortwahl und Mar- keting, Business- und Finanzierungs- bedarfsplan, Mittelbeschaffung ein- schließlich öffentlicher Förderpro- gramme, Bankgespräche. Die Referen- tin hat den Prozess der Existenzgrün- dung selbst erfolgreich absolviert. Der Kurs findet am Mittwoch, 19. Juli, 18 bis 21 Uhr im Haus der Volkshoch- schule statt. Weitere Infos bei der Volkshochschule (0 71 91 / 96 67-0). Berufswahlsiegel Boris vergeben BACKNANG. Boris, das Berufswahlsie- gel Baden-Württemberg, feiert Ge- burtstag: Es werden damit zum zehn- ten Mal Schulen ausgezeichnet, die ih- re Schüler in besonderer Weise bei der Wahl eines Ausbildungsberufs oder Studienfachs unterstützen. Bei einer Feierstunde im Stuttgarter IHK-Haus erhielten 19 Schulen aus der Region Stuttgart nach erfolgreicher Erst- oder Rezertifizierung das Berufswahlsiegel. Erstmals zertifiziert wurde die Max- Eyth-Realschule Backnang sowie aus dem Rems-Murr-Kreis ferner das Ge- org-Büchner-Gymnasium Winnenden und die Wittumschule Urbach. Erneut zertifiziert wurde die Realschule am Bildungszentrum Weissacher Tal. Drei Personen leicht verletzt WAIBLINGEN (pol). Ein Streit zwischen zwei Männern ist am Dienstagnachmit- tag eskaliert. Wie die Polizei mitteilt, waren vor dem Rathaus ein 21-Jähriger und ein 24-Jähriger aneinandergeraten. Die beiden begannen zu raufen. Eine Polizeistreife trennte die Streithähne und nahm eine Anzeige wegen Körper- verletzung auf. Die Männer wurden in unterschiedliche Richtungen von der Örtlichkeit verwiesen. Kurz nach 13 Uhr trafen sie in der Langen Straße erneut aufeinander. Dabei verletzte der 24-Jährige den 21-Jährigen und dessen 17-jährigen Bruder mit einem Messer. Der 24-Jährige zog sich ebenfalls eine leichte Verletzung zu. Er wurde später von der Polizei festgenommen. Mann zieht im Streit sein Messer Auto überschlägt sich im B-29-Tunnel SCHORNDORF. Wegen eines verlorenen Lkw-Reifens hat sich am Dienstagvor- mittag auf der B 29 im Grafenbergtun- nel ein Verkehrsunfall ereignet. Wie die Polizei mitteilt, kippte der Renault eines 37-Jährigen beim Aufprall um und rutschte etwa 80 Meter auf der Straße entlang, ehe er zum Stillstand kam. Der 37-Jährige konnte sich allein befreien. Er wurde leicht verletzt. Am Renault entstand wirtschaftlicher To- talschaden in Höhe von etwa 2 000 Eu- ro. Zur Bergung des Wagen und zur Fahrbahnreinigung gab es Sperrun- gen. Es kam zu einem Rückstau. Hin- weise auf den Lkw erbittet das Poli- zeirevier Schorndorf (0 71 81 / 204-0). Katapult-Achterbahn, Wildparadies-Streichelzoo, Seifenkistenrennen, Vinarium und vieles mehr Die vergünstigten Eintrittskarten erhalten Sie in unserer Geschäftsstelle Postgasse 7, Backnang. Eine telefoni sche Bestellung ist nicht möglich. Bitte Abo-Nummer bereithalten. Noch nicht BKZ-Abonnent? Bestellen Sie noch heute Ihre Heimatzeitung bei unserem Leserservice. Telefon: 07191-808 138, [email protected] oder www.bkz-online.de (service > abo) Ermäßigter Eintritt Tageskarte Erwachsene 28.– statt 31.– Kinder (4-11 Jahre) und Senioren (ab 60 Jahre) 23.– statt 26.– Von Armin Fechter WEISSACH IM TAL. „Wir staunen selbst im- mer wieder, wie groß die Halle ist“, sagen Jürgen Göhring und Stefan Bauer. Zu- sammen mit Bauers Bruder Thomas sind sie seit März Eigentümer des lang ge- streckten Ziegelbaus. Dieser steht in ex- ponierter Lage auf dem fast fünf Hektar großen Rombold-Areal zwischen Welz- heimer Straße und Jägerhalde. Dort gibt es derzeit kaum einen Winkel, an dem nicht geschafft wird. Die meisten Bauten aus der Zeit der Tonwarenherstellung wurden abgebrochen – ein Ärztehaus soll entstehen, eine Brauerei, mehrere Gewer- bebetriebe und viele Wohnungen. Die Kalthalle aber gehört neben dem Kamin zu den Altbeständen, die – so war es der Wunsch in der Gemeinde von An- fang an – erhalten bleiben sollten, weil sie das Ortsbild prägen. Die neuen Eigentümer haben sich mit großem Elan darangemacht, die Halle zu sanieren. Dabei wollen sie „das Originale von den Ziegeln“ bewahren und dort, wo es verdeckt ist, wieder hervorholen. Da- her haben sie den weißen Anstrich an den Innenwänden beseitigen lassen. Gro- ße Mühe bereitete der Tonstaub, der überall in der Halle verteilt war – nicht nur auf dem Boden, sondern auch im De- ckenbereich und auf Balken. Ein zwölf- köpfiges Kärcher-Team wurde engagiert, um alles zu säubern. Auf dem Boden lie- gen Schienen. Die alten Gleise, auf denen einst Loren mit Tonprodukten fuhren, insgesamt fünf nebeneinander, sollen als Reminiszenz erhalten bleiben. Das Dach wurde neu gemacht, und es werden auch neue Fenster und Tore eingebaut. Der größte Teil der 92 Meter langen und 25 Meter breiten Halle wird, so der Plan, in etwa 55 Stellplätze aufgeteilt. Alle sollen großzügig dimensioniert sein, wobei es je nach Fahrzeug – amerikani- sche sind meist etwas größer, europäische etwas kleiner – unterschiedliche Formate geben soll. Jede Parzelle erhält ihren ei- nen eigenen Stromanschluss. Die Mieter haben rund um die Uhr Zugang, gleich- zeitig wird die Halle videoüberwacht. In der künftigen Kraftwagenhalle wollen die Eigentümer keine Restaurierungsob- jekte stehen haben, sondern vorzeigbare Modelle. Und sie wollen auch nicht, dass der Raum eine bloße Abstellfläche für Sommer- oder Winterautos darstellt. Die Karossen sollen, so die Bedingung, min- destens 20 Jahre alt und uneingeschränkt einsatzfähig sein. Ansonsten sind die Be- treiber „für alles offen“. Gleichzeitig wollen die Eigentümer verhindern, dass der Raum wie eine Tief- garage wirkt, er soll vielmehr eher Muse- umscharakter aufweisen. Schaufenster sollen Passanten den Blick ins Innere er- möglichen. Den optischen Anspruch un- terstreichen Requisiten von der früheren Tonwarenproduktion, die in der ganzen Halle verteilt ihren Platz erhalten sollen. Jürgen Göhring und die Gebrüder Bauer haben sich zu diesem Zweck eine Aus- wahl an Erzeugnissen, Maschinen und Gerätschaften der früheren Firma Rom- bold gesichert. Zu einem dermaßen ge- stalteten Ambiente würde es auch nicht passen, wenn das Gesamtbild durch lau- fende Reparaturarbeiten an den Autos gestört werden. Die Fahrzeugpflege soll deshalb in dem kleinen Anbau am hinte- ren Ende der Halle erfolgen. Was im abschließenden Querriegel- Bau passieren soll, ist derzeit noch offen. Eine Überlegung ist, dort einen Platz für Motorräder zu schaffen. 80 Quadratmeter Fläche für kulturelle Veranstaltungen Am entgegengesetzten Hallenende, wo im Freien unterm Kamin ein offener Be- reich anschließt, richten die Eigentümer eine etwa 80 Quadratmeter große Veran- staltungsfläche ein. Für Beleuchtung, Ton und Stühle – insgesamt 127 – ist gesorgt. Diesen Bereich kann die Gemeinde für kulturelle Veranstaltungen, beispielswei- se Lesungen, nutzen. In diesem Zusam- menhang fällt das Stichwort „Literatur unterm Kamin“, eine Reihe, die der Kul- turkreis Bildungszentrum Weissacher Tal initiiert und über längere Zeit zusammen mit der Gemeinde betrieben hat. Die Eigentümer der Halle hoffen zu- dem, dass sich noch andere Events im Gebäude und im Außenbereich ermögli- chen lassen, beispielsweise Oldtimertref- fen oder Flohmärkte. Der Platz vor der Halle beim angrenzenden künftigen Biergarten könnte sich auch, so die Hoff- nung, als Station für Clubs etablieren, die auf Spritztour mit alten Liebhaber- kutschen in Weissach vorbeikommen. Die Gebrüder Bauer haben schon früh ein Faible für Autos entwickelt. Mit Ga- ragen kamen sie aber nicht weit, und die Suche nach Örtlichkeiten, wo sie unge- stört an den Fahrzeugen schrauben und polieren konnten, gestaltete sich schwie- rig. 2003 konnten sie dann in Fellbach nahe der Bahnlinie eine Halle mit 27 Stellplätzen mieten. Doch bald ging die Suche von Neuem los, als es um den Er- werb ging und die Stadt ihr Vorkaufs- recht ausübte. In Unterweissach wurden sie dann fündig: In der Welzheimer Stra- ße, gegenüber dem Rombold-Areal, er- richteten sie eine eigene Oldtimerhalle. Von dort aus versorgen sie jetzt im Übri- gen die Bewohner in der benachbarten Flüchtlingsunterkunft mit WLAN. Als dann die Firma Rombold Insolvenz an- melden musste, fiel die Aufmerksamkeit der Autoliebhaber gleich auf die Kalt- halle, die sie nun gemeinsam mit Jürgen Göhring zur Kraftwagenhalle mit öffent- lichem Charakter ausbauen. „Das ist für uns auch Neuland“, sagen sie und sind dabei durchaus optimistisch: „Das kann eine ganz nette Sache werden.“ Oldtimerhalle mit Ziegelei-Ambiente Sanierungsprojekt auf dem Unterweissacher Rombold-Areal – Investoren schaffen Platz für 55 Liebhaberfahrzeuge Verwandeln die schmucklose Kalthalle der Tonwarenfabrik Rombold in einen Oldtimerausstellungsraum mit dem Flair der alten Ziegelei: Jürgen Göhring (links) und Stefan Bauer. Fotos: J. Fiedler Neuer Glanz für die ehemalige Kalthalle der Tonwarenfabrik Rombold: Aus dem schmucklosen Bau, in dem einst Waren sortiert wurden, wird eine schicke Fahr- zeughalle für Oldtimer. Die eleganten Kraftwagen sollen in einem Ambiente stehen, das bewusst an die über 300- jährige Historie der Ziegelei erinnert. Die Kalthalle, in der früher Erzeugnisse der Tonwarenproduktion sortiert wurden, steht an markanter Stelle auf dem Rombold-Areal in Unterweissach. Persönlich erstellt für: Johannes Weingärtner

BKZ, Ausgabe: BKZ, vom: Mittwoch, 12. Juli 2017kraftwagenhallen.de/assets/20170712_bkz_e-paper-ausgabe_bkz... · Nummer158 · Mittwoch,12.Juli2017 StadtundKreis 20 WorkshopinSachen

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Nummer 158 · Mittwoch, 12. Juli 2017 20Stadt und Kreis

Workshop in SachenExistenzgründungBACKNANG. Der Workshop „Existenz-gründung kompakt“ bietet eineGrundlage für die letztendliche Ent-scheidung über eine berufliche Selbst-ständigkeit. Anhand von Beispielenaus der unternehmerischen Praxiswerden die wesentlichen Erfolgsfakto-ren einer Existenzgründung darge-stellt. Im Mittelpunkt stehen: Markt-chancen und -risiken, Gründungsfeh-ler, Unternehmensformen und steuerli-che Kriterien, Standortwahl und Mar-keting, Business- und Finanzierungs-bedarfsplan, Mittelbeschaffung ein-schließlich öffentlicher Förderpro-gramme, Bankgespräche. Die Referen-tin hat den Prozess der Existenzgrün-dung selbst erfolgreich absolviert. DerKurs findet am Mittwoch, 19. Juli, 18bis 21 Uhr im Haus der Volkshoch-schule statt. Weitere Infos bei derVolkshochschule (07191/9667-0).

BerufswahlsiegelBoris vergebenBACKNANG. Boris, das Berufswahlsie-gel Baden-Württemberg, feiert Ge-burtstag: Es werden damit zum zehn-ten Mal Schulen ausgezeichnet, die ih-re Schüler in besonderer Weise bei derWahl eines Ausbildungsberufs oderStudienfachs unterstützen. Bei einerFeierstunde im Stuttgarter IHK-Hauserhielten 19 Schulen aus der RegionStuttgart nach erfolgreicher Erst- oderRezertifizierung das Berufswahlsiegel.Erstmals zertifiziert wurde die Max-Eyth-Realschule Backnang sowie ausdem Rems-Murr-Kreis ferner das Ge-org-Büchner-Gymnasium Winnendenund die Wittumschule Urbach. Erneutzertifiziert wurde die Realschule amBildungszentrum Weissacher Tal.

Drei Personen leicht verletzt

WAIBLINGEN (pol). Ein Streit zwischenzwei Männern ist am Dienstagnachmit-tag eskaliert. Wie die Polizei mitteilt,waren vor dem Rathaus ein 21-Jährigerund ein 24-Jähriger aneinandergeraten.Die beiden begannen zu raufen. EinePolizeistreife trennte die Streithähneund nahm eine Anzeige wegen Körper-verletzung auf. Die Männer wurden inunterschiedliche Richtungen von derÖrtlichkeit verwiesen. Kurz nach 13Uhr trafen sie in der Langen Straßeerneut aufeinander. Dabei verletzte der24-Jährige den 21-Jährigen und dessen17-jährigen Bruder mit einem Messer.Der 24-Jährige zog sich ebenfalls eineleichte Verletzung zu. Er wurde spätervon der Polizei festgenommen.

Mann zieht imStreit seinMesser

Auto überschlägtsich imB-29-TunnelSCHORNDORF. Wegen eines verlorenenLkw-Reifens hat sich am Dienstagvor-mittag auf der B29 im Grafenbergtun-nel ein Verkehrsunfall ereignet. Wiedie Polizei mitteilt, kippte der Renaulteines 37-Jährigen beim Aufprall umund rutschte etwa 80 Meter auf derStraße entlang, ehe er zum Stillstandkam. Der 37-Jährige konnte sich alleinbefreien. Er wurde leicht verletzt. AmRenault entstand wirtschaftlicher To-talschaden in Höhe von etwa 2000 Eu-ro. Zur Bergung des Wagen und zurFahrbahnreinigung gab es Sperrun-gen. Es kam zu einem Rückstau. Hin-weise auf den Lkw erbittet das Poli-zeirevier Schorndorf (07181/204-0).

Katapult-Achterbahn,

Wildparadies-Streichelzoo,

Seifenkistenrennen, Vinarium

und vieles mehr

Die vergünstigten Eintrittskarten erhalten Sie in unserer

Geschäftsstelle Postgasse 7, Backnang. Eine telefonische

Bestellung ist nicht möglich. Bitte Abo-Nummer bereithalten.

Noch nicht BKZ-Abonnent?

Bestellen Sie noch heute Ihre Heimatzeitung bei unserem Leserservice.

Telefon: 07191-808138, [email protected] oder www.bkz-online.de

(service > abo)

Ermäßigter Eintritt Tageskarte

Erwachsene 28.– € statt 31.– €

Kinder (4-11 Jahre) und

Senioren (ab 60 Jahre) 23.– € statt 26.– €

Von Armin Fechter

WEISSACH IM TAL. „Wir staunen selbst im-mer wieder, wie groß die Halle ist“, sagenJürgen Göhring und Stefan Bauer. Zu-sammen mit Bauers Bruder Thomas sindsie seit März Eigentümer des lang ge-streckten Ziegelbaus. Dieser steht in ex-ponierter Lage auf dem fast fünf Hektargroßen Rombold-Areal zwischen Welz-heimer Straße und Jägerhalde. Dort gibtes derzeit kaum einen Winkel, an demnicht geschafft wird. Die meisten Bautenaus der Zeit der Tonwarenherstellungwurden abgebrochen – ein Ärztehaus sollentstehen, eine Brauerei, mehrere Gewer-bebetriebe und viele Wohnungen.

Die Kalthalle aber gehört neben demKamin zu den Altbeständen, die – so wares der Wunsch in der Gemeinde von An-fang an – erhalten bleiben sollten, weilsie das Ortsbild prägen.

Die neuen Eigentümer haben sich mitgroßem Elan darangemacht, die Halle zusanieren. Dabei wollen sie „das Originalevon den Ziegeln“ bewahren und dort, woes verdeckt ist, wieder hervorholen. Da-her haben sie den weißen Anstrich anden Innenwänden beseitigen lassen. Gro-ße Mühe bereitete der Tonstaub, derüberall in der Halle verteilt war – nichtnur auf dem Boden, sondern auch im De-ckenbereich und auf Balken. Ein zwölf-köpfiges Kärcher-Team wurde engagiert,um alles zu säubern. Auf dem Boden lie-gen Schienen. Die alten Gleise, auf deneneinst Loren mit Tonprodukten fuhren,insgesamt fünf nebeneinander, sollen alsReminiszenz erhalten bleiben. Das Dachwurde neu gemacht, und es werden auchneue Fenster und Tore eingebaut.

Der größte Teil der 92 Meter langenund 25 Meter breiten Halle wird, so der

Plan, in etwa 55 Stellplätze aufgeteilt.Alle sollen großzügig dimensioniert sein,wobei es je nach Fahrzeug – amerikani-sche sind meist etwas größer, europäischeetwas kleiner – unterschiedliche Formategeben soll. Jede Parzelle erhält ihren ei-nen eigenen Stromanschluss. Die Mieterhaben rund um die Uhr Zugang, gleich-zeitig wird die Halle videoüberwacht. Inder künftigen Kraftwagenhalle wollendie Eigentümer keine Restaurierungsob-jekte stehen haben, sondern vorzeigbareModelle. Und sie wollen auch nicht, dassder Raum eine bloße Abstellfläche fürSommer- oder Winterautos darstellt. DieKarossen sollen, so die Bedingung, min-destens 20 Jahre alt und uneingeschränkteinsatzfähig sein. Ansonsten sind die Be-treiber „für alles offen“.

Gleichzeitig wollen die Eigentümerverhindern, dass der Raum wie eine Tief-garage wirkt, er soll vielmehr eher Muse-umscharakter aufweisen. Schaufenstersollen Passanten den Blick ins Innere er-möglichen. Den optischen Anspruch un-terstreichen Requisiten von der früherenTonwarenproduktion, die in der ganzenHalle verteilt ihren Platz erhalten sollen.Jürgen Göhring und die Gebrüder Bauerhaben sich zu diesem Zweck eine Aus-wahl an Erzeugnissen, Maschinen undGerätschaften der früheren Firma Rom-bold gesichert. Zu einem dermaßen ge-

stalteten Ambiente würde es auch nichtpassen, wenn das Gesamtbild durch lau-fende Reparaturarbeiten an den Autosgestört werden. Die Fahrzeugpflege solldeshalb in dem kleinen Anbau am hinte-ren Ende der Halle erfolgen.

Was im abschließenden Querriegel-Bau passieren soll, ist derzeit noch offen.Eine Überlegung ist, dort einen Platz fürMotorräder zu schaffen.

80Quadratmeter Flächefür kulturelle Veranstaltungen

Am entgegengesetzten Hallenende, woim Freien unterm Kamin ein offener Be-reich anschließt, richten die Eigentümereine etwa 80 Quadratmeter große Veran-staltungsfläche ein. Für Beleuchtung, Tonund Stühle – insgesamt 127 – ist gesorgt.Diesen Bereich kann die Gemeinde fürkulturelle Veranstaltungen, beispielswei-se Lesungen, nutzen. In diesem Zusam-menhang fällt das Stichwort „Literaturunterm Kamin“, eine Reihe, die der Kul-turkreis Bildungszentrum Weissacher Talinitiiert und über längere Zeit zusammenmit der Gemeinde betrieben hat.

Die Eigentümer der Halle hoffen zu-dem, dass sich noch andere Events imGebäude und im Außenbereich ermögli-chen lassen, beispielsweise Oldtimertref-

fen oder Flohmärkte. Der Platz vor derHalle beim angrenzenden künftigenBiergarten könnte sich auch, so die Hoff-nung, als Station für Clubs etablieren,die auf Spritztour mit alten Liebhaber-kutschen in Weissach vorbeikommen.

Die Gebrüder Bauer haben schon frühein Faible für Autos entwickelt. Mit Ga-ragen kamen sie aber nicht weit, und dieSuche nach Örtlichkeiten, wo sie unge-stört an den Fahrzeugen schrauben undpolieren konnten, gestaltete sich schwie-rig. 2003 konnten sie dann in Fellbachnahe der Bahnlinie eine Halle mit 27Stellplätzen mieten. Doch bald ging dieSuche von Neuem los, als es um den Er-werb ging und die Stadt ihr Vorkaufs-recht ausübte. In Unterweissach wurdensie dann fündig: In der Welzheimer Stra-ße, gegenüber dem Rombold-Areal, er-richteten sie eine eigene Oldtimerhalle.Von dort aus versorgen sie jetzt im Übri-gen die Bewohner in der benachbartenFlüchtlingsunterkunft mit WLAN. Alsdann die Firma Rombold Insolvenz an-melden musste, fiel die Aufmerksamkeitder Autoliebhaber gleich auf die Kalt-halle, die sie nun gemeinsam mit JürgenGöhring zur Kraftwagenhalle mit öffent-lichem Charakter ausbauen. „Das ist füruns auch Neuland“, sagen sie und sinddabei durchaus optimistisch: „Das kanneine ganz nette Sache werden.“

Oldtimerhallemit Ziegelei-AmbienteSanierungsprojekt auf demUnterweissacher Rombold-Areal – Investoren schaffen Platz für 55 Liebhaberfahrzeuge

Verwandeln die schmucklose Kalthalle der Tonwarenfabrik Rombold in einenOldtimerausstellungsraummit dem Flair der alten Ziegelei: Jürgen Göhring (links) und Stefan Bauer. Fotos: J. Fiedler

Neuer Glanz für die ehemalige Kalthalleder Tonwarenfabrik Rombold: Aus demschmucklosen Bau, in demeinstWarensortiert wurden, wird eine schicke Fahr-zeughalle für Oldtimer. Die elegantenKraftwagen sollen in einemAmbientestehen, das bewusst an die über 300-jährige Historie der Ziegelei erinnert.

Die Kalthalle, in der früher Erzeugnisse der Tonwarenproduktion sortiert wurden, steht anmarkanter Stelle auf demRombold-Areal in Unterweissach.

Persönlich erstellt für: Johannes W

eingärtner