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GESELLSCHAFT, DISKURS, DISKO NEUE HELDEN BRAUCHT DAS LAND JUDITH HOLOFERNES ARND ZEIGLER FOR PRESIDENT FUSSBALL LITERATUR SIR ALEX FERGUSON MUSIK MILOW, BROILERS, MY CHEMICAL ROMANCE FRÜHJAHR 2014 BLUMIGE SCHÖNHEIT SANREMO

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Gesellschaft, Diskurs, Disko

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GESELLSCHAFT, DISKURS, DISKO

NEUE HELDENBRAUCHT DAS LAND

JUDITH HOLOFERNES

ARND ZEIGLERFOR PRESIDENT

FUSSBALL

LITERATUR SIR ALEX FERGUSON MUSIK MILOW, BROILERS, MY CHEMICAL ROMANCE

FRÜHJAHR 2014

BLUMIGESCHÖNHEIT

SANREMO

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4 Lass den sommer reinWir geben Orientierungshilfe für einen kompetenten Wohlfühlstart in die Draußen-Saison. Arbeitet euch durch unsere „Must Haves“ – und genießt den Sommer!

10 Verneigung Vor matthey Barney

11 mehr daVon„Endlich hat Berlin auch ‘ne Supergroup. Also nicht nur ‘ne Group, die total super ist, sondern sogar eine, die aus mehreren Künstlern unterschiedlicher anderer Projekte besteht – OUM SHATT heißt das Konstrukt, das rund um Jonas Poppe (ex-Kissogram), Chris Imler (Die Türen) und Hannes Lehmann (Mina, Contriva)“, schreibt der Radiosender Fluxfm über sie.

12 aLte heLden neue töneJudith Holofernes ist Geist und Gesicht von Wir Sind Helden, Liebling der Popnation, Projektionsfläche für kulturelle Sehnsüchte und gern gehörte Stimme im aktuellen Diskurs. Nicht alles ist die 38-Jährige gerne, verrät sie im BLANK Interview.

21 musiKMilow, Broilers, My Chemical Romance

23 Vom gLücK Vom gLauBen Vom KLetternEs muss nicht immer Abenteuer sein, manchmal muss es auch Erholung, die Aussicht auf Meer und der kühne Luxus eines mondänen Ambientes tun. Nur seelenlos darf es nie sein, wenn sich BLANK auf Reisen begibt. Wir waren in Sanremo und haben uns vom Charme von Stadt und Region vereinnahmen lassen – und von einer Herberge, die alles vereint.

BLanK nr. 15 / Frühjahr 2014

titeLFoto: meLissa jundt

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38 BLanK themenspeciaL: Kinder KinderLiebe Eltern, gebt fein acht, wir haben euch etwas mitgebracht: Nämlich eine bunte Auswahl an schönen Dingen und spannenden, leerreichen Bilder- und Bildungsbüchern. Für Kinder, Kind gebliebene und die, die am liebsten den ganzen Tag durch ein funkelndes Kaleidoskop blickend ihren Träumen nachjagen.

48 das FinaLe gewannen wir an meinem 9. geBurtstagEr moderiert frei von der Leber weg. Er spricht das aus, was wir Fussballfans hören wollen.Er ist sich für keinen Kalauer zu schade. Und sein Herz gehört dem SV Werder Bremen.Ohne jeden Zweifel macht es großen Spaß, Arnd Zeigler zuzuschauen und insgeheim wünscht man sich einen Fussballfreund wie ihn.

52 reise an die orte unserer Vergangenheit

62 axeL ranisch Von a Bis ZAxel Ranisch (1983 in Lichtenberg geboren) ist ein Mann, der kann, was nur die wenigsten Regisseure können: VERZAUBERN!

65 impressum

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die zX-serie ist eine echte adidas-erfolgsgeschichte: das puristische grunddesign der lightweight-sneaker lädt zu immer neuen transformationen ein. Mit dem zX FluX steht die nächste innovation ins haus: neue ideen, neue styles. innovation und pioniergeist. Weniger bleibt mehr – vor al-lem, wenn man auf nichts verzichten muss: der gewohnte zX-Komfort macht auch die neue serie zum lässig-lockeren hingucker für die anstehenden aufgaben zwischen coolem ausgehen und gutem aussehen. zX FluX stattet dich für alle herausforderungen aus. der neueste Clou: das zX FluX „photo print“ pack. limi-tierte, farbenfrohe hingucker für sneaker-enthusiasten. erhältlich nur in handverlesenen store. ist das noch Kunst oder schon Kult?

ADIDAs Zx FLUx

der sommer steht vor der tür und bietet vielfältige herausforderungen: neue einfl üsse prasseln auf unsere Körper ein und wir wollen alles drumrum beeinfl ussen.

sendungsbewusstsein ist angesagt – und der blick für dich selbst. Wir geben orientierungshilfe für einen kompetenten Wohlfühlstart in die draußen-saison.

arbeitet euh durch unsere „Must haves“ – und genießt den sommer!

LASS DEN SOMMER REIN

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JACK DAnIeLs

auf ihrem blog „zucker, zimt und liebe“ präsentiert Virginia horst-mann schon länger rezepte, die dem gaumen und dem auge glei-chermaßen schmeicheln. backwerk, das nicht nur ungeheuer lecker ist, sondern auch genau so aussieht – zumindest, wenn es von der autorin selbst gebacken und inszeniert wird. da wird der gugelhupf zur Kunst und während Food art in der regel eher geschmacklos daher kommt, isst hier eben nicht nur das auge mit – sondern auch alle anderen sinne stürzen sich auf die rezepte der jungen dame. denn wäre der Claim „backen ist liebe“ nicht schon von der industrie belegt, man müsste ihn als großen einklinker auf diesem immerjungen Quell´ der kulinarischen lebensfreude platzieren.

seit Januar hat „zucker, zimt und liebe“ den Weg in den buch-handel gefunden: auf 176 seiten reiht sich eine schönheit aus Mehl, Milch und exotischem an die nächste. Wir haben nicht alles nachgebacken, aber wenn die wenigen rezepte, die noch übrig sind, nur halb so lecker sind, wie sie aussehen – dann wird es noch ein backintensiver sommer. Wir freuen uns drauf!

im Coppenrath-onlineshop hält man außer dem backbuch auch eine ganze „zucker, zimt und liebe Kollektion“ für euch bereit: Vom sü-ßen etiketten-set bis zur hübschen puderzuckerdose ist alles dabei.

shop.coppenrath.de

ZUCKer, ZIMt UnD LIeBe

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DoCtor eCKsteIn

BIoKosMetIK

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als der apotheker dr. richard adam eckstein 1949 mit seiner Frau linde den grundstein dafür legte, was heute die doctor eckstein bioKosmetik ist, waren in sachen hautpflege noch eine Menge Fragen offen. heute, 65 Jahre später, haben die Fachkosmetikerinnen des unternehmens mit mehr als 100 produkten und rezepturen zahlreiche antworten gefunden. Wirkstoffe wie Collagen und hyaluron – die heute in der Werbung gerne zu innovativen, frischen Wundermitteln hochge-jazzt werden – setzt man im fränkischen oberasbach schon seit vielen Jahren ein. im dienste der haut, nicht im dienste des Marketings.

der anspruch des unternehmens, das in den letzten bald sieben Jahrzehnten innovation zur tradition ge-macht hat, ist so ambitioniert, wie naheliegend: unsere haut ist so individuell wie der Mensch in dieser hülle – und genau so individuell sind die situationen, in der wir tag für tag eine vitale, strahlende Figur machen wol-len. Wie können hersteller also Komplettlösungen für jeden hauttyp anbieten? doctor eckstein bioKosmetik versorgt fettige haut, trockene oder sensible haut. den täglichen herausforderungen begegnet man mit einem klaren Konzept: deine haut kann sich selbst am besten helfen – mit der richtigen unterstützung. es werden ausschließlich inhaltsstoffe verwendet, die entweder mit körpereigenen stoffen identisch oder aber mit ih-nen verwandt sind – das ergebnis: sehr verträgliche produkte, die die sprache unserer haut sprechen. das wird dann wichtig, wenn sie besonders klare signale sendet. zuhören lohnt sich, gerade im Frühling – denn was uns immer freut, sorgt bei unserer hülle nicht nur für begeisterung.

Beta Carotin – bewährter Schutz Mit Carotinen und antioxidantien schützt sich der Körper vor freien radikalen, die zellen angreifen und die hautalterung vorantreiben können. die uV-strahlen des tageslichts sind unter anderem mitverantwortlich für die bildung dieser freien radikale. die haut hilft sich also selbst – und das auf vielen ebenen. Mit einer Mischung aus kleinen Molekülen mit hohem Wasserbindevermögen, dem sogenannten „na-türlichen Feuchthaltefaktor“, und einem ölhaltigen schutz-fi lm wirkt sie zum beispiel der austrocknung entgegen. doch: Für all diese prozesse benötigt sie unterstützung. und genau dafür sorgt die pfl ege von doctor eckstein bioKosmetik: im Carotin Feuchtigkeitsbalsam vereint die Marke den natürlichen schutz der haut mit Carotinen und eine Mischung aus wertvollen, natürlichen Feuchthaltefak-toren in einer hautphysiologischen Cremegrundlage.

der Carotin Feuchtigkeitsbalsam in Kombination mit der bewährten Carotin Feuchtigkeitscreme eignet sich ideal für die pfl ege einer normalen haut: nachts kann sie sich unter der reichhaltigen Carotin Feuchtigkeitscreme erholen, tags-über sorgt der erfrischende Carotin Feuchtigkeitsbalsam dafür, dass die haut rundum geschützt und gepfl egt ist: 24 stunden herrliche Frische und ein samtiges hautgefühl. ein echtes Must have für den Frühling.

LiFesTYLe

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zur abwechslung schreibt genie reza also wieder ein buch. dieses Mal sind es skurile Kurzgeschichten rund um das thema glück.Fast immer von normalen zum anormalen. Fast immer große Klasse.Vor allem die Celine dion geschichten sind echte Juwele.

YAZeMInA reZA -

„GLÜCKLICH DIe GLÜCKLICHen“

Was dillon da mit ihrem neuen Werk („the unknown“) auf der bühne mit dem kongenialen tamer Fahri Özgönenc abliefert, hat etwas sakrales, schönes, Melancholisch wie Kraftvolles. eine konkrete einladung zum träumen. danke schön.

DILLon

„tHe UnKown“

zurück in die Kindheit. sich als Kind fühlen, traumhafte wie traurige Kindergeschichten durchleben und das in einer sprache, die seines-gleichen sucht. dieses kleine buch ist ein großer Wurf.

JUstIn torres

„wIr tIere“

Was kommt dabei raus, wenn sich ein sechzehnjähriger autor in zwischenwelten verliert? eine hinreissende geschichte über das anderssein. Für jung und alt.

steFAn BACHMAnn

„DIe seLtsAMen“

LiFesTYLe

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no MUsIC wItHoUt

eFFeCt®

Wenn die nächte lang, wild und legendär sein sollen, braucht es zwei dinge: stehvermögen und die richtige Musik. effect® versorgt dich mit beidem, denn hier wurde ein paket geschnürt, das zusammen bringt, was zusammen gehört. der „mental energizer made in germany“ effect® steht für mentale energie, bei der arbeit, der Freizeit und im nachtleben. Wenn sich eisgekühlt die einzigartige Kombination aus Vitami-nen und anregenden inhaltsstoffen ihren Weg gebahnt hat, wirst du mit dringend benötigter mentaler energie versorgt. der extraschub für deine partynacht. denn wenn die bässe wummern, der lieblingssound klang-stark und voluminös aus den speakern dröhnt, will niemand schlappmachen. schon gar nicht, wenn die party dabei ist, Kult zu werden. irgendwo dort, wo sie niemand erwartet hätte. diese Freiheit verschafft euch das Klangwunder im Kleinformat Jbl Flip von Jbl®. das schicke und drahtlose stereosystem für smartpho-nes und tablet-pCs verwandelt mit seinen tiefen bässen auch die kleinste laube zum wattstarken Wohlfühlclub. bis zu 5 stunden lang kann euch Jbl Flip durch die nacht begleiten. und falls ihr euch nicht traut, mit euren eigenen playlists die gang zu beschallen, könnt ihr ganz bequem auf die geschmackssicheren playlists des premium-energizers setzen: effect® hält für euch

auf energyhouse.com streams aus den angesagtesten locations von den heißesten dJs des planeten bereit. damit ihr effektvoll in den sommer eures lebens starten könnt, verlosen wir einmal das starterpaket für legen-däre nächte: ein tray effect®, der premium-energizer für verbesserte reaktions- und Konzentrationsfähigkeit und Jbl Flip von Jbl®, das Klangwunder im handlichen Format. schickt hierfür einfach eine Mail mit dem be-treff „effect“ an [email protected].

LiFesTYLe

BLAnKVERLOSUNG

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Aus dem Fäkalschlamm entsteigt er,

der Verstorbene,

zu seiner eigenen Beerdigung,

Mailer selbst,

ist es,

dennoch beginnt er, der Streit der Pharaonen,

über, neben wie unter dem goldenen Trans Am-Sarg,

die Hochöfen springen an,

und vor den Augen der Vorsehung,

erhitzen sich die Gemüter zu wilden Kämpfen,

doch auch für den Sieger heißt es opfern,

damit der Kreislauf gewahrt bleibt,

weil alles stirbt um wiedergeboren zu werden.

Eine Verneigung vor Matthey Barneys genialem Werk „River of Fundament“von Roman Libbertz

Verneigung

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MEHR DAVON

IntervIew roMan libbertz

Musik

„endlich hat berlin auch ‘ne supergroup. also nicht nur ‘ne group, die total super ist, sondern sogar eine, die aus mehreren Künstlern unterschiedlicher anderer projekte besteht – ouM

shatt heißt das Konstrukt, das rund um Jonas poppe (ex-Kissogram), Chris imler (die türen) und hannes lehmann (Mina, Contriva)“, schreibt der radiosender Fluxfm über sie.

es klingt fast so, als on sich der Velvet underground in die neuzeit geschossen hätten. unzählige einfl üsse wirbeln hier zusammen oder um es in den Worten der band auszudrücken:

„radically pure & minimal form of rock’n‘roll with arabic references”. oum shatt – eine band, die man gehört haben sollte.

BLANK: Warum macht ihr Musik?JoNAs: Aus purem Übermut, aus Dringlichkeit, zu therapeu-tischen Zwecken, zu Hypnose-zwecken, um Spannung zu er-zeugen, Schweigen zu brechen, zur Selbstreinigung und aus Spieltrieb.BLANK: Wieso ihr?JÖrg: Weiss ich nicht....hat sch herauskristallisiert und is gut so.Jonas: Andere dürfen das auch.

BLANK: Der beste Gig?...ist immer der Nächste.

BLANK: Wie ist das Tourleben?JoNAs: Eine Familientherapie mit Musik, wohlheitsbefi nd-lichkeitsfördernden Substanzen und dem Wechselspiel zwischen Warten und sich Beeilen.

BLANK: Habt ihr musikali-schen Vorbilder?JoNAs: The Devil s Anvil, Fi-kret Kizilok, Omar Khorshid, Fairouz, Wild Beasts, Patti Smith, Element of Crime, Anita Cerquetti, Daniel Johnston, Sigi

Maron, Florence Forster.

BLANK: Wo seht ihr euch ihr in zehn Jahren?JoNAs: Sitzen wir auf der Ter-rasse, trinken Rum und zwir-beln unsere Schnurrbärte.

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13 BLANK IMusik

BLANK: Wir treffen uns hier familienfreundlich um 13 Uhr mitten in Kreuzberg, dein „Ar-beitstag“ geht noch bis 15 Uhr. Ist das Zufall oder ist es dir wichtig, deine Interviews so zu takten, dass du wie eine „echte Mami“ deine Kinder von der Kita abholen kannst?Judith hoLoferNes: Ja, ich versuche tatsächlich, das so zu takten. Klar, es wird nicht immer funktionieren, weil sich die Welt ja nicht nur um mich dreht. Aber wenn es so klappt, freut es mich natürlich sehr. Wir strecken die Interviewter-mine deshalb auch über einen längeren Zeitraum. Heute ein paar, dann nächste Woche wie-der und so weiter.BLANK: Eine Regelmäßigkeit ist dir im Umgang mit deinen Kindern wichtig?

Jh: Klar, aber wir müssen uns natürlich eine gewisse Flexibili-tät bewahren. Bestimmte Pha-sen des ganzen künstlerischen Prozesses lassen sich nun mal nicht immer an die Öffnungs-zeiten der Kita anpassen. Wenn die Mama schreibt oder im Stu-dio ist, kann sie die Kinder halt nicht abholen, dann muss der Papa ran. Kreativ sein hat nun mal manchmal was mit anfalls-artigem Arbeiten zu tun (lacht).

BLANK: Hat sich dein Arbei-ten irgendwie verändert, seit du Kinder hast?Jh: Interessanterweise bin ich schneller und effektiver gewor-den. Ich schieße schneller mal aus der Hüfte. Ich weiß meine knapper gewordene Arbeitszeit mehr zu schätzen. Ich habe in-zwischen gelernt, eine neue,

gute Idee als Imperativ zu ver-stehen. Das heißt: Früher habe ich eine Idee für eine Melodie oder zwei Sätze für einen Text, die ich im Kopf hatte, aufge-schrieben, um dann irgend-wann darauf zurück zu kom-men. Heute reite ich die Idee lieber gleich nach Hause. Ich habe inzwischen verstanden, dass es viel mehr Energie kos-tet, zu etwas zurück zu kehren, als es gleich weiter zu machen.

BLANK: Kam durch dieses „Einfach machen“-Gefühl auch, vielleicht ohne bemerkt zu wer-den, die Idee für dein Soloalbum auf? Es einfach mal anpacken, anstatt auf diesem Gedanken ewig herum zu kauen und ihn totzudiskutieren?Jh: Eine gute, wirklich inter-essante Frage. Weil das Album

ALTE HELDEN

NEUE TÖNEFotos: Christoph Voy, Melissa Jundt IntervIew: till erdenberger

Judith Holofernes ist Geist und Gesicht von Wir SInd Helden, Liebling der Popnation, Projektionsfläche für kulturelle Sehnsüchte und gern gehörte Stimme im aktuellen Diskurs.

Nicht alles ist die 38-Jährige gerne, verrät sie. 2014 macht die Sängerin nun beruflich den Schritt, den sie privat schon lange gegangen ist: Sie hat ihr eigenes Baby, das sie hegen und pflegen kann. „Ein leichtes Schwert“ ist der werte Name und das neueste Familienmitglied im Hause Holofernes

ist satte 12 Songs schwer. Und es erzählt schon eine Menge Geschichten. Wir hörten genau hin und es war eine Freude, Mutter und Kind zuzuhören.

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zwar nicht aus dieser „Einfach machen“-Idee entstanden ist – es war aber die Grundstim-mung, die wir während des ganzen Prozesses hatten. Als wir Wir Sind Helden in die Pause geschickt hatten, wuss-te ich nicht, dass ich ein Solo-album machen würde. Es hat tatsächlich ein bisschen gedau-ert, diesen Gedanken zu fassen: Ungefähr sieben Lieder lang, bis ich gemerkt habe, dass da gerade ein Soloalbum entsteht. Ich mache offensichtlich noch Musik und ich meine es offen-sichtlich auch noch ernst, dach-te ich mir irgendwann. Es war Zeit, einfach aus der Hüfte zu schießen. Los geht s, ohne groß drüber nachzudenken.

BLANK: Wie ist es mit deiner Band Wir Sind Helden? Da wird nichts aus der Hüfte ge-schossen?Jh: Wir Sind Helden waren eine sehr lustige Band. Auch eine Band, die sich oft sehr leicht an-gefühlt hat, aber natürlich ein sehr umständliches Konstrukt ist. Wir haben nie alle in der-selben Stadt gewohnt und sind heute auf drei Städte verteilt, für

jede Probe mussten mindestens zwei Bandmitglieder in eine an-dere Stadt fahren. Inzwischen haben wir 5 Kinder in der Band, da ist das gleich noch sport-licher. Und wir waren immer sehr demokratisch, alles wur-de ausdiskutiert. Das heißt wir waren definitiv eine sehr lang-same Band. Diese Langsamkeit war teilweise ein Schutzschild, das uns davor bewahrt hat, in die eine oder andere Falle zu tappen. Im Moment will ich aber nicht diskutieren, sondern einfach eine Platte machen, die Spaß transportiert – im besten Falle den Spaß, den ich hatte, sie zu produzieren.

BLANK: Hört man deinen privaten Musikgeschmack auf „Ein leichtes Schwert“ 1:1 raus?Jh: Ich finde schon. Zumindest mag ich Musik, die sehr rough ist, fast ein bisschen unabhän-gig vom Stil. Alles, was nicht perfekt ist oder sein soll. Die-sen Geist atmet mein Album auch, finde ich.

BLANK: Wie „solo“ ist das Album denn überhaupt? Liest

man sich die Credits durch, fin-det man da ja auf den Spielma-cherpositionen viele bekannte Namen.Jh: Heutzutage entsteht ja kein Soloalbum mehr als wirkliches Soloalbum. Meine Motivation, Musik zu machen, war immer die, es mit tollen Leuten tun zu können. Deswegen habe ich auch meine „Liedermacher-Karriere“ nach einem halben Jahr wieder beendet.

BLANK: Apropos „Liederma-cher-Karriere“: Macht es dir Spaß, mit den Erwartungen der Leute zu spielen – und sie dann zu brechen? Als es hieß, Judith Holofernes macht jetzt solo, hat doch eigentlich jeder genau das erwartet: Sie nimmt sich jetzt ihre Gitarre und macht auf Liedermacher.Jh: Ja, das macht mir wahnsin-nigen Spaß. (lacht sich kaputt) Politische Singer-Songwriter-Plat-te? My ass! Was ich auf „Das leichte Schwert“ vorstelle, ist das, was ich liebe, was ich in Wir Sind Helden rein gebracht habe und was ich irgendwann wieder aus Wir Sind Helden mit raus nehme. Mein Bedürfnis, mich mit einem Liedermacher-schemelchen auf die Bühne zu stellen, hält sich also in Gren-zen. Dafür stehe ich viel zu sehr auf Groove. (7.33) Bei diesem fehlenden Interesse an Perfek-tion und der Begeisterung für alles, was nicht auf Click ge-spielt ist, aber trotzdem groovt,

Musik

„Ich mache offensichtlich noch Musik und ich meine es offensichtlich auch noch ernst, dachte ich mir irgendwann.“

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kamen dann mein Geschmack und meine Fähigkeiten gut zu-sammen: Ich übe nicht seit ich 14 bin 5 Tage die Woche Gitar-re. Klar, meine Musik ist mir sehr ernst und ich inverstiere ungeheuer viel Zeit ins Schrei-ben von Songs. Aber eigentlich mag ich es am liebsten, wenn es sich am Ende so anhört, als hät-te es da jemand nicht zu ernst gemeint.

BLANK: Es gibt ein Zitat von dir – 3 oder 4 Jahre alt – dass du dich weder für eine beson-ders gute Gitarristin hältst, noch dass du es besonders gerne machen würdest. Bei-des hat sich offensichtlich ge-ändert, denn für dein Album hast du eine ganze Menge Gi-tarre gespielt. Unterschiedliche Modelle in unterschiedlichen Stimmungen  – sowohl, was die Stimmung des Instruments als auch die der Musikerin be-trifft. Was ist passiert?Jh: Ja, dieses Zitat ist zu meiner größten Überraschung inzwi-schen tatsächlich überholt. Ich habe tatsächlich in der kurzen Pause die Lust und den Spaß am Gitarrespielen wieder gefun-den. Das war überhaupt die ers-te Entdeckung, die ich auf dem

Weg zu diesem Album gemacht habe: Es ist alles schön still, es muss gar nichts passieren, nie-mand erwartet irgendwas – und huch, da ist ja eine Gitarre in meiner Hand. Das hat mich er-staunt und es hat mir viel Spaß gemacht. Ich bin immer noch keine besonders gute Gitarristin im streng orthodoxen Sinne  – aber ich habe ein paar Dinge, die mir offensichtlich liegen, einfach mal ausprobiert und bin meinem eigenen Stil auf den Grund gegangen.

BLANK: War dir von Anfang an klar, dass du das Album auch auf die Bühne bringen würdest?Jh: Nein, eigentlich nicht.Es wurde mir aber mehr und mehr klar, wie viel Spaß es ma-chen würde, die Sachen live zu präsentieren. Live zu spielen war schon immer ein großer Teil meines Lebens und ich ge-nieße es immer noch, abends auf der Bühne zu stehen. Die Platte macht mir so viel Spaß, dass ich glaube, dass sie auch den Leuten Spaß machen wird. Auf Tour zu sein, das Gemein-schaftsgefühl im Bus... Ich bin ein Herdentier und es würde mir fehlen, nicht unterwegs zu

sein. Auch, wenn es natürlich kompliziert sein kann.

BLANK: Du meinst nicht zu-letzt dank der Doppelbela-stung „Mutter-Musikerin“?Jh: Das auch. Jeder, der kleine Kinder hat, weiß, dass etwas zu wollen und zu planen heißt, das Universum heraus zu fordern. Wenn Papa und Mama abends beide auf die Bühne müssen, hängt alles am seidenen Fa-den. Deswegen spielt auch Pola nicht in meiner Liveband. Eine Entscheidung, von der wir uns erhoffen, dass sie mal eine Art Lebenskonzept werden kann. Jetzt nehmen wir unsere Kin-der mit auf Tour, weil wir glau-ben, dass es ihnen etwas bedeu-ten könnte – nicht, weil sonst unser bisheriges Lebenskon-zept zusammen kracht. Das ist ein gewaltiger Unterschied und nimmt viel Druck raus.

BLANK: Die erste „Rezen-sion“ einer Freundin von dir zu deinem Album sagt, dass „die Demos unerzwungen und nach einer im besten Falle klei-nen Meise“ klingen würden – „Piep, piep – peng, peng“. Wie lautete denn das Fazit deiner Freundin zum fertigen Album?Jh: (wildes Gelächter) Das be-zog sich tatsächlich schon aufs fertige Produkt, das ist das Lustige.

BLANK: Dann muss ich die Frage wohl überarbeiten. Also:

„Wenn Papa und Mama abends beide auf die Bühne müssen, hängt alles am seidenen Faden.“

Musik

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Wie weit sind die Demos denn vom fertigen Produkt entfernt gewesen?Jh: (lacht immernoch) Die De-mos sind noch mehr „Piep, piep  – peng, peng“, ansonsten sind sie tatsächlich sehr nah dran an dem, was dann auf der Platte gelandet ist. Es fehlt eigentlich jeweils nur die wunderbare Mu-sikalität von Pola und Jörg. Auf den meisten spiele ich selber alles – deswegen ist ein Demo auch nur 40 Sekunden lang, weil ich Bass gespielt habe und mir fast die Finger geblutet haben. So ist diese Platte entstanden: Ich spie-le auf einem Demo irgendwie ein bisschen halbwegs anstän-dig Bass, dann werde ich müde

– und dann hört das Demo auf einmal auf. (lacht wieder) Aber die Ideen waren tatsächlich schon früh alle da - und als ich mit dem fertigen Mix aus dem Studio raus bin dachte ich mir „Wow, das klingt fast genau so, wie du es von Anfang an in dei-nem Kopf gehört hast“ – plus ei-ner Menge toller Ideen der tollen Leute, die mit im Studio waren. Aber der Geist des Albums ist auch der Geist, den ich auf den Demos einfangen wollte.

BLANK: Jetzt hast du also doch ein Album gemacht. War es für dich keine Option, die Bandpause dafür zu nutzen, mehr mit anderen Künstlern zu arbeiten? Du hast Maxim bei seinem letzten Album unter die Arme gegriffen – es dann aber auch dabei belassen. Wieso?Jh: Ich schreibe total gerne mit anderen Leuten, aber nur un-gern für andere Leute. Dafür verselbstständigen sich meine Ideen zu stark, als dass ich sie je-mandem ganz überlassen könn-te. Stattdessen sehe ich mich lieber als Geburtshelfer, der andere über Engpässe hinweg hilft. So, wie es andere auch bei mir machen. Manchmal sieht

man den Wald vor lauter Bäu-men nicht, dann ist es toll, wenn man jemanden zur Seite hat, der mit einem frischen Blick drauf schauen kann. So mit Maxim zu arbeiten hat natürlich un-geheuer Spaß gemacht, weil er künstlerisch so wahnsinnig viel mitbringt. Ich könnte also nicht mit jemandem zusammen arbeiten, der zum Schreiben ein Reimlexikon braucht. Das war toll, aber ich habe auch ge-merkt, dass ich so etwas nicht

zu oft machen möchte. Ich ken-ne viele Musiker und Texter, die so etwas hauptberuflich machen und dafür braucht es schon eine bestimmte Art von Motivation.

BLANK: Du wirst Dienst-leister und bist kein Künstler mehr?Jh: So ähnlich: Eine solche Zu-sammenarbeit hat auch etwas Technisches oder kann es zu-mindest haben. Ich habe Angst, dass ich anfange, Mechanismen zu entwickeln, wenn ich so et-was zu oft mache und dann nur noch Dinge abspule. Und dann geht vielleicht ein bisschen der Funke und damit die Kunst verloren. Wenn ich so etwas einmal im Jahr mache, dann ist es dagegen „künstlerischer Austausch mit tollen Kollegen“ anstatt „Arbeit“.

BLANK: Spielt da auch ein bisschen Egoismus mit rein? Du willst, dass der eigene Name drunter steht, anstatt andere Künstler mit deinen Ideen auf der Bühne zu sehen?Jh: Nein, genau das ist es gar nicht. Ich finde es wahnsinnig nett und total schön, dass Ma-xim allen von unserer Zusam-menarbeit und meinem Beitrag zu seinem Album erzählt – mein Masterplan sah allerdings etwas anderes vor. (lacht) Ich freue mich sehr über den Credit, aber die Idee war eher: Nur spie-len – und dann nicht mehr da-mit spazieren gehen. Ist ja eher

Musik

„Wow, das klingt fast genau so, wie du es von Anfang an in deinem Kopf gehört hast.“

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so halb gut aufgegangen, der Plan, wenn jetzt Maxim damit spazieren geht. (lacht) Um den Kreis zu schließen: Der Impuls, der zur Bandpause geführt hat, war, dass ich die Zeit nutze, um mit ganz vielen tollen Leuten außerhalb von Wir Sind Hel-den Musik zu machen. Okay, so ist es dann ja auch gekommen, wenn auch anders, als eigentlich gedacht. Aber der Plan ist mit Erscheinen des Albums nicht vom Tisch, es wird sicher noch diverse Kollaborationen mit an-deren Musikern geben. Mit To-bias (Bonaparte-Mastermind) ist zum Beispiel auf alle Fälle noch einiges geplant.

BLANK: Gab es irgendwann mal die Idee, „Das leichte Schwert“ unter einem anderen, vielleicht sogar deinem bürger-lichen Namen – zu veröffentli-chen, um den Fokus noch mehr auf die Lieder an sich zu legen?Jh: Klar, jetzt hat jeder, der mein Album hört, schon vor dem ersten Ton irgendeine Idee dazu. Entweder trifft es die Er-wartungen und ist deshalb doof oder es überrascht dich und ist

deswegen gut – oder andersrum. Klar, es gab mal den Gedanken, es unter einem anderen Namen zu bringen. Aber wie lange hät-te es gedauert, bis aus dem un-beschriebenen Blatt dann doch wieder „Judith von Wir Sind Helden“ geworden wäre?

BLANK: Du hättest aber viel-leicht nach Aussand der Plat-te an die Redaktionen mal wenigstens eine Woche uner-kannt bleiben können. Um so mal testen, ob sich die faulen Schreiberlinge das Album ei-ner „Newcomerin“ überhaupt noch anhören. Und dann hin-terher all den ignoranten Kol-

legen die lange Nase zu zeigen, die die erste Runde Interviews mit „der Neuen“ verstreichen lassen.Jh: (lacht) Stimmt, jetzt wo du es sagst... Das wäre ein sehr lustiges soziales Experiment geworden. Aber in der echten Welt hat es sich wirklich auch sehr gut angefühlt, dazu zu ste-hen: Ja, das bin jetzt ich – ohne meine Band. Und als Musikerin bin ich auch tatsächlich Judith

Holofernes. Ich habe mir mit 19 Jahren diesen Namen gegeben und bin damit inzwischen auch verwachsen. Hätte ich das Al-bum unter meinem bürgerlichen Namen veröffentlicht, wäre das mehr eine Verleugnung meiner Existenz als Musikerin gewe-sen, als tatsächlich eine Befrei-ung aus dem Wir Sind Helden-Leben. Außerdem genieße ich es auch sehr, noch einen Namen zu haben, den man manchmal nutzen kann, ohne dass sofort jeder weiß, was man beruflich macht. Ich muss allerdings ge-stehen, dass ich mich gerade im-mer noch ein bisschen über die verpasste Chance des anonymen Promoaussandes ärgere (lacht).

BLANK: Apropos „Anonymi-tät“ oder besser deren Gegen-teil: Ich habe mich gewundert, dass du nicht bei der aktuellen EMMA-Kampagne dabei warst.Jh: Das liegt vor allem daran, dass ich per heute erst wieder auf dem Radar erschienen bin. Ob sie einfach vergessen haben, mich zu fragen? Weiß ich nicht... Was ich aber weiß, ist, dass ich es sehr genossen habe, nicht gefragt worden zu sein, um nicht schon wieder mein Gesicht irgendwo auf einem Plakat zu sehen.

BLANK: Findest du dennoch, dass Künstler öfter gefragt werden sollten, wenn es um den öffentlichen Diskurs geht?Jh: Ich weiß es nicht, denn ich habe das Gefühl, dass man sehr

„Ich habe Angst, dass ich anfange, Mechanismen zu entwickeln, wenn ich so etwas zu oft mache und dann nur noch Dinge abspule.“

Musik

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oft gefragt wird. Also nicht nur ich, sondern auch andere Künstler.

BLANK: Glaubst du, dass dieses Interesse dann ernst ge-meint ist oder ist die Aussage des Künstlers weniger wichtig

als sein Gesicht für die dazu gehörige Plakatkampagne?Jh: Das ist unterschiedlich und zumindest ich unterscheide da schon. Ob es bei einer Einla-dung zu einer Talkshow wirk-lich um mich geht, oder ob man einfach noch die Position „Frau,

prominent, fähig, drei Sät-ze hintereinander sprechen zu können“ zu besetzen hatte und dann beim Blättern durch die Promikartei zufällig auf mich gekommen ist. Sorry, dann bit-te ohne mich. Und die zweimal, als ich tatsächlich in eine solche Falle getappt bin, habe ich mich direkt sehr schlecht gefühlt.

BLANK: Zu welchem Thema würdest du denn gerne mal be-fragt werden? Was brennt dir auf der Seele?Jh: Im Moment brennt mir akut nicht so sehr viel auf der

Musik

„Wenn mehr Leute für weniger Geld weniger Arbeiten müssten oder würden, wäre einer Gesellschaft sehr geholfen.“

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Seele. Als letztes habe ich mich öffentlich zum Thema Schwu-lenehe und Adoptionsrecht für homosexuelle Lebenspartner-schaften geäußert. Das liegt mir schon aufgrund meines familiären Hintergrundes im-mer am Herzen - und würde es

ohne den wahrscheinlich auch tun, weil es schon der gesunde Menschenverstand und auch nur ein Mindestmaß an Ein-fühlungsvermögen gebietet. Ich beschäftige mich generell gerne mit allem, was moralisch mit „Arbeiten“ bzw. auch „Nicht-arbeiten und Müßiggang“ zu tun hat, auch ohne tagesaktu-ellen Aufhänger.

BLANK: Dann werfe ich dir ein Stichwort zu: „Bedingungs-loses Grundeinkommen“.Jh: Sehr gut, finde ich total wichtig und eine gute Idee. Ich glaube auch, dass es funk-tionieren würde. Klar, es sind verschiedene Fragestellungen, die man dazu haben müsste. „Funktioniert es finanziell?“, „Funktioniert es gesellschaft-lich?“ Ich bin der Überzeu-gung, dass sich Müßiggang und Produktivität viel weniger aus-

schließen, als Geschäftigkeit und Produktivität. Und unser Verständnis von Arbeit beruht sehr, sehr stark auf Geschäftig-keit. Es scheint sehr wichtig zu sein, 8 Stunden pro Tag „auf Arbeit“ zu sein, selbst, wenn man davon vier Stunden auf

Facebook rumdaddelt. Das ist eine Arbeitsmoral, die nicht viel mit Produktivität zu tun hat. Wenn mehr Leute für weniger Geld weniger Arbeiten müss-ten oder würden, wäre einer Gesellschaft sehr geholfen. Um noch weiter zu gehen: EIne Ge-sellschaft, die Arbeit verklärt und Selbstausbeutung verherr-licht, ist eine Gesellschaft, die Arbeitslosigkeit erzeugt.

BLANK: Was würdest du Kri-tikern des BGE antworten, die sagen „Wenn jeder für Müßig-gang bezahlt wird, macht kei-ner mehr was“?Jh: Dass, das totaler Quatsch ist. Ein Mensch, der im Fluss ist und nicht niedergedrückt wird von diesem Stigma „ar-beitslos“, möchte gerne pro-duktiv sein. Wenn all die ver-schiedenen Möglichkeiten, produktiv zu sein und sich in

die Gesellschaft einzubringen, nicht so unterschiedlich bewer-tet werden würden - man un-terscheidet ja nur noch „arbei-tend“ und „arbeitslos“ – wären wir als Gesellschaft gemeinsam produktiver. Ich habe das Ge-fühl, dass das Thema „Unser Verhältnis zu Arbeit ist höchst zwiespältig“ inzwischen main-streamfähig ist. Nicht in allen Milieus und auch nur langsam, aber ich glaube schon, dass sich gerade etwas dreht. Der Schlüs-sel zu einer neuen Gesellschaft wäre, wenn das Prädikat „ar-beitslos“ oder „Geringverdie-ner“ in diesem Land nicht so einen Knick fürs Selbstwertge-fühl bedeuten würde. Gesell-schaftliche Solidarität wird ja vor allem durch Gefühle, die daraus resultieren, torpediert: Angst, Neid und mehr. „Mei-nes den meinen“. Solche zerset-zenden Gefühle kommen selten aus einer Haltung der Großzü-gigkeit oder des Selbstbewusst-seins heraus.

BLANK: Mit Selbstbewusst-sein: Ab wann ist das Album für dich ein Erfolg?Jh: Es ist schon ein Erfolg, weil ich nach wie vor das schöne Ge-fühl habe, das Album im Kasten zu haben, das ich machen woll-te. Ich fühle mich wohl damit und damit ist der größte Teil des Erfolges schon in der Tasche. Es ist schwer, einen anderen Maß-stab zu formulieren, ich weiß es nicht. Klar hat man immer

„Klar hat man immer Angst, dass es keinem gefällt und keiner es kauft.“

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Angst, dass es keinem ge-fällt und keiner es kauft. Deswegen freue ich mich auch sehr über den Ver-trauensvorschuss der Leute, die schon Tickets für meine Tour gekauft haben, ohne einen Ton vom Album ge-hört zu haben. Es hört sich immer nach einer Plattitüde an, ist aber so: Selbst die schärfste Kritik an etwas, das du zu 100% vertreten kannst, kann dir nicht so weh tun, wie ein zarter Hin-weis zu einer Arbeit, hinter der du sowieso nicht stehst. Kein „Ja stimmt, hätte ich doch mal...“ und „Ja, aber das waren die andern...“

BLANK: Wirst du dir die Kritik an dieser Platte mehr zu Herzen nehmen als an einem Wir Sind Hel-den-Album?Jh: Naja, ich merke es jetzt schon, dass es etwas anderes ist, so ganz alleine dazuste-hen. Eine Band ist ein wun-derbarer Schutz. Sie gibt die Möglichkeit, sich zumin-dest für sich darauf zurück zu ziehen, ja auch nur ein gewisser Teil der Band und des Werkes zu sein. Oder man darf sich auch bei ei-ner Kritik mal sagen „Ja, ich hätte es ja vielleicht auch anders gemacht“. Da-hinter kann man sich nicht mehr verstecken. Da ist es schon anders.

Musik

Silver Linings ist das persön-lichste Werk des Belgiers. Vol-ler Bilder zwar, aber stets mit der Möglichkeit, durchs offene Fenster in die Seele des Musi-kers zu schauen. 10 wunder-bar durchdachte, aber immer noch spontan und unkalkuliert klingende Stücke lang nimmt Milow seine Anhänger mit auf eine Reise durch seine Gefühls-welt. Und die sieht nicht immer rosig aus. Milow ist kein Jack Johnson, dem immer die Sonne hinterher reißt. Der Liederma-cher ist immer dann am besten, wenn es ruhig und ernst wird. Also eigentlich immer während dieser knappen 40 Minuten. Silver Linings versammelt die vielleicht schönsten, greifbars-ten Hooks in der Laufbahn des Straßenmusikers mit Radio-charme. Und das will was hei-ßen angesichts der Ohrwurmar-mada, die er in den vergangenen Jahren ins Radio gewuchtet hat. Milow ist 2014 kein Lieder-macher von der Straße mehr, sondern ein Hitmacher für alle, die unterwegs sind. Entweder im ganz körperlichen Sinne auf der Autobahn, auf dem Weg von irgendwo nach irgendwas und genau so für die, die mitge-nommen werden wollen, auf der Suche nach sich selbst oder dem berühmten Sinn. Klar, Milow kann nicht jeden ans Ziel füh-ren. Aber mit Silver Linings hat er zumindest einen roten Faden in der Hand. (TE)

MUSIK

MILOW Silver Linings Jonathan Vandenbroeck alias Milow kommt so unscheinbar daher: Ein kleiner Mann hin-ter einer Gitarre. Bewaffnet mit seiner Stimme und einer gewal-tigen Menge Melodien. Bisher hat er beides schon auf fünf Al-ben zum EInsatz gebracht – und nichts davon ist ihm auf dem Weg zum sechsten ausgegangen. Nachzuhören ab sofort auf Sil-ver Linings.

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MY CHEMICAL ROMANCE May Death Never Stop You Aus der Reihe „Bands, die al-les richtig gemacht haben“: My Chemical Romance! In zwölf Jahren haben die Amis vier hochklassige Alternativealben abgeliefert und sich damit in die

Genregeschichtsbücher gerifft, mit Na Na Na (Na Na Na Na Na Na Na Na Na) einen Tanz-bodenfeger für die Ewigkeit ge-schaffen - und mit ihrer Tren-nung 2013 auf dem Höhepunkt des kommerziellen Erfolges den Deckel drauf gemacht. Was sei-nerzeit denkbar überraschend

kam, ist immernoch nicht ganz verdaut: Zu frisch, zu gut und zu hungrig klang die Band noch auf „Danger Days“, ihrem letz-ten Album, als dass sie danach in die Kiste hätten springen müs-sen. Aber wer den Zeitpunkt seines Abschieds frei wählen kann, sucht ihn am besten

Aus Düsseldorf kommen scheinbar nur noch Megasel-ler: Die Toten Hosen haben mit ihrem „Ballast der Repu-blik“ inzwischen Mehrfach-Mondstaub-Status eingefah-ren, weil sich ihre Verkäufe in Platin-Auszeichnungen nicht mehr messen lassen - und die Broilers sind mit ihrem neuen Werk „Noir“ auch schon wie-der auf die 1 geklettert. Das Be-merkenswerte: Das gelang ih-nen mit einem Album, das ein echter Spaltpilz geworden ist.

Denn es ist poppig geworden, ziemlich griffi g und man muss ein bisschen genauer hinhören, um den unter textlichem und musikalischem Goldstaub den dreckig-bodenständigen Fein-staub rauszuhören, den sich die Band seit inzwischen 20 Jahren gerne auf ihre Erzäh-lungen pustet. „Noir“ ist ein Punkrockstück mit leichtem Berlin-Mitte-Einschlag, nur andersrum: Während sich in der Hauptstadt das Glatte ger-ne als Punkrock verkleidet, ist es in Düsseldorf offensichtlich andersrum. Denn das Album hat viel mehr Tiefe, viel mehr Seele und viel mehr emotionale Härte, als die fette, schmerzlo-se und durchaus radiofreund-liche Produktion beim ersten Durchlauf zulässt.

„Nur nach vorne gehen“, „Wo es hingeht“, „Ich will hier nicht sein“, „Zurück in schwarz“, sogar die ultra-glatte Konsens-nummer „Ist da jemand“ sind Hits, die den Berliner mit dem

Rheinländer versöhnen könn-ten. Der eine bleibt beim ersten Mal hängen, der andere freut sich über den zweiten Durch-gang. Aber beide bleiben dabei.Klar, da blitzt mal ein ver-dächtig nach Social Distortion-röhrendes Riff durch und mal standen auch unüberhörbar die Kollegen Hosen bei ein, zwei Ideen Pate. Aber das macht nicht, denn nur wenn man bei einem Vorbild abschreibt, hat man geklaut – integriert man die Ideen mehrerer in sei-ne Kunst, dann hat man gut recherchiert. Und die Broilers bedienen sich auf „Noir“ vor allen Dingen bei sich selbst. Sie nudeln nicht alte Ideen wieder durch, sondern benutzen die ersten 20 Bandjahre als Fun-dament, auf das sie 2014 drauf geklettert sind. Heute stehen sie ganz oben: Kommerziell und künstlerisch. Die Düssel-dorfer sind heute eine der größ-ten Bands des Landes. Ohne Verrat, ohne Kompromisse, ohne Zweifel. (TE)

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Sir Alex Ferguson – Meine Autobiographie

Selten standen Titel und Layout einer Biographie so vollump-fänglich für Art und Image des Porträtierten: Sir Alex Ferguson nannte seine Lebenserinnerun-gen schlicht „Meine Autobio-graphie“. Nicht etwa „Mein Leben, meine Triumphe“ oder „Beckham, Ronaldo und Can-tona - Ich hatte sie alle“ oder auch „Zuhause im Theater der Träume“. Obwohl das alles so passend gewesen wäre, denn all diese großen Themen fi nden sich zwischen den beiden völlig unprätentiösen Buchdeckeln mit dem Konterfei des „Föns“.

Alles Theatralische war Fer-guson Zeit seines Trainerle-bens fremd, stattdessen setzte er lieber auf Analyse und Lei-denschaft für seine Teams. So arbeitet er, der 1999 nach dem

dramatischsten aller Champions League-Finals von der Queen zum Ritter geschlagen wurde, sich auf rund 450 Seiten durch sein Leben: Analytisch, strate-gisch, leidenschaftlich.

Der knurrige Schotte gibt der hungrigen Fußballmeute das, wonach sie verlangt: Intime Einblicke in das hinter meter-hohen Mauern verborgene In-nenleben eines der erfolgreichs-ten Fußballclubs aller Zeiten. Globale Superstars wie David Beckham oder Wayne Rooney werden von Ferguson aus dem Schutze der Kabine und einer Schar Pressesprecher und -ver-hinderer gezerrt und wieder zu unreifen Schuljungs degradiert. Anekdoten und Geschichten von einem, der dank drama-tischer Tiefschläge und darob umso strahlenderer Triumphe schon im Moment seines Rück-tritts größer geworden ist, als das Leben selbst.

Zwischen beißendem Spott und rührender Fürsorge pendeln die Erinnerungen einer der span-nendsten Persönlichkeiten der Fußballgeschichte - und in bei-nahe biblischen 27 Jahren als Trainer von Manchester United, seinerseits mit immenser Dra-madichte in der eigenen Histo-rie, kam da einiges zusammen. Nicht nur für Fußballromanti-ker. (TE)

mit Bedacht und bevor es wieder in den Fahrstuhl nach unten geht. Das ha-ben sich ganz offenbar auch Sänger Gerard Way und seine Mitpsychos ge-dacht – und anstatt noch ein paar Ehrenrunden zu drehen, legen sie jetzt eine abschließende Werkschau vor. „May Death Never Stop You“ versammelt 19 Hits („The Black Parade“, „Na Na Na“ etc...), Groß-taten, Demos und einen letzten neuen Song.

Die Auswahl ist schlüs-sig und führt auf einer Achterbahn durch das bewegte Dutzend Jahre, das besonders Way an den Rand des Selbstmordes getrieben hat – und in die offenen Arme einer veri-tablen Drogensucht. Wer einsteigen möchte in die Welt des Wahnsinns, der puren Emotion und der wohligen, ansteckenden Punkrockmelancolie des Quartetts löst mit „May Death Never Stop You“ die Eintrittskarte. Die Deluxe Version enthält zusätzlich zu einem ge-schmackvollen Trauerfl or – charmante Idee – eine DVD mit Videos und weite-rem Schnickschnack. Teils überfl üssig, teils wertvoll. Für echte Fans halt. (TE)

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VOM

GLÜCK VOM GLAUBEN

VOM KLETTERNtext till erdenberger

Es muss nicht immer Abenteuer sein, manchmal muss es auch Erholung, die Aussicht auf Meer und der kühne Luxus eines mondänen Ambientes tun. Nur seelenlos darf es nie sein, wenn sich BLANK auf Reisen begibt. Wir waren in Sanremo und haben uns vom Charme von Stadt und Region vereinnahmen lassen – und von einer Herberge, die alles vereint.

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Kaum mehr als 60 Minuten nachdem der moderne Reisende heute auf dem internationalen Flughafen von Nizza gelandet ist, kann er seine Seele und seine Füße gleichermaßen ablegen.

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Königlich thront es über der Mittelmeerküste Sanremos: Das Royal Hotel ist in jeder Hinsicht das erste Haus am Platz. Wenn nach einer guten halben Stun-de die Anreise vom Flughafen Nizza direkt an der Strandpro-menade endet, gibt ein kurzer Blick den Hügel hinauf einen schnellen Eindruck davon, wa-rum Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn – besser be-kannt als Sissi – sich bei ihrem Mittelmeerurlaub 1899 gerade hier einquartierte.

Als buchstäblich über den Din-gen schwebender Ruhe- und Rückzugsort, ist das Hotel auch über 140 Jahre nachdem

es zum ersten mal die Türen für betuchte Gäste aus aller Welt öffnete, die logische Basis für einen aktiven aber erholsamen Urlaub. Das wusste die Kaiserin natürlich und wer heute seinen Urlaub im milden Mittelmeer-klima im Herzen der „Blumen-riviera“ verbringen möchte, soll-te auf kaiserliches Know-How vertrauen.

Denn kaum mehr als 60 Mi-nuten, nachdem der moderne Reisende heute auf dem interna-tionalen Flughafen von Nizza ge-landet ist, kann er im Jahre 2014 seine Seele und seine Füße glei-chermaßen ablegen – entweder an einem der Strände der Blu-

menriviera oder auf den Spuren Sissis im Wellnessbereich des Ro-yal Hotels. Dort warten indoor ein Hydromassagepool, Ham-mam, Raum und Atmosphäre zum schlichten Relaxen oder eine Vielzahl an ästhetischen oder therapeutischen Anwen-dungen im Dienste der totalen Erholung, um entspannt Stadt und Leute kennen zu lernen.

Sicher, Sanremo ist nicht Neu Delhi und es warten nicht Wun-der und Wunderliches hinter je-der neuen Ecke. Aber die Stadt bietet auchkein durchchoreogra-phiertes, touristisch aufpolier-tes Mittelmeer von der Stange. Sanremo lebt nicht von ihren

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„Willst du Nebelbänke, willst du Hügel, willst die Na-turschönheit, Stau, Opern, Landstreicher und chinesisches Essen, dann wirst auch du San Francisco lieben.“

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Sehenswürdigkeiten. Sie ist kein Reiseziel, an dem man sich mit einer Checklist von Attraktion zu Attraktion hangeln kann – oder eher muss. Die Menschen an der Blumen Riviera“ leben nicht für die Touristen, sondern lassen sie an ihrem Leben teil-haben. Mit Freude und offenen Armen, nicht mit Hintersinn und subtiler Abneigung. Statt-dessen putzt sich Sanremo zu zahlreichen Anlässen über das ganze Jahr verteilt lieber für sich selbst raus:

Das „Festival Della Canzone Ita-liana“ präsentiert Anfang März alle Jahre wieder fünf Abende hintereinander nationale und in-

ternationale Musikgrößen beim ältesten Musikfestival Europas. Wer es lieber sportlich mag, darf sich auf die Ankunft der internationalen Radelite beim Klassikerrennen Mailand-San-remo freuen oder sich seine Be-geisterung für die alljährlichen Autoralleys oder die österliche Segelregatta aufsparen. Es gibt immer etwas zu sehen – und die gut 50.000 Sanremesen laden ihre Gäste herzlich dazu ein.

Noch vor Saisonbeginn schmückt sich die Stadt für den Blumen-umzug „Sanremo in fiore“ und zeigt prachtvoll, was sie hat: Bunt und über und über mit den strahlendsten Blumen der Regi-

on geschmückte Themenwagen rollen hintereinander durch die Innenstadt und dann die Strand-promenade herunter und verzau-bern Einheimische und Touristen Jahr für Jahr aufs Neue. Ihr Ende findet die Parade – wie könnte es anders sein – zu Füßen des Hotel Royal. Wer das Finale nicht in der eigens errichteten kleinen Arena erleben möchte, genießt die Schau einfach von seinem Balkon, der Terrasse vom Fenster aus.

Die Stadt selbst lässt sich ge-mütlich erwandern. Entweder schlendernd entlang der Strand-promenade bis zur Villa des Stifters und Dynamitforschers Alfred Nobel, vorbei an kleinen

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grünen Parks und üppigen Gär-ten, großen teuren Yachten oder noch größeren stolzen Italienern, die auf nicht mehr zu zählenden Vespas durch die Straßen knat-tern und den Soundtrack der Stadt kreieren. Oder aber man sucht sein Glück in der brei-ten, ganz und gar unaufgereg-ten Fußgängerzone – und kann es schon nach wenigen Metern finden: Das 1905 eröffnete Ca-sino Sanremos gehört zu den schicksten Europas und manch einer hat hier tatsächlich sein Glück gefunden. Vielleicht, weil er vorher einen Abstecher in die Griechische Kapelle San Basi-lio unternommen hat, die eine

Jetonwurfweite von den Rou-lettetischen des Casinos entfernt steht? Selten wurde der starke Zusammenhang von Glaube und Glücksspiel manifester als in der Fußgängerzone Sanremos. Wer sich mit den falschen Zahlen al-len seines Ballastes entledigt hat, ist gerüstet, zweihundert Meter hinter der glamourösen Spiel-bank links abzubiegen – und dem Sanremo des 21. Jahrhunderts für einige intensive Minuten den Rücken zu kehren. Denn La Pigna, die historische Altstadt, das Herz Sanremos verschluckt den Reisenden, kaum dass er ei-nen Fuß durch das 1312 erbaute Santo Stefano-Tor gesetzt hat.

Rechts und links türmen sich kleine Häuschen scheinbar gesta-pelt übereinander und ineinader verbaut, hinter jedem Gässchen vermutet man eine frustbrin-gende Sackgasse, aber irgend-eine Riege von Baumeistern hat dieses einmalige Stückchen Straßenbaukunst derart perfekt durchchoreographiert, dass sich immer wieder und überall das Gewölbe öffnet und der Himmel über allem aufbricht. Die Häus-chen scheinen sich gegenseitig zu umarmen und zu beschützen – so wehrten sich die Bewohner der Küstenstadt vor den immer drohenden Piratenangriffen des Mittelalters.

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La Pigna, die historische Altstadt, das Herz Sanremos verschluckt den Reisenden, kaum dass er einen Fuß durch das 1312 erbaute Santo Stefano-Tor gesetzt hat.

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Der Tiefpunkt einer Sanremo-Reise kommt immer näher, je mehr Stufen der wunderbar un-berührten La Pigna wir hinauf steigen: Oben angekommen, mit der Wallfahrtskirche Madonna della Costa im Rücken, schweift der Blick über den Yachthafen, das italienische Wohnkonzept, das Mittelmeer in seiner vollen Pracht und das Abschiedneh-men von Stadt, Menschen und dem königlichen Hotel wird im-mer schmerzhafter.

Ob die österreichische Regentin kaiserlichen Schrittes die konzen-trischen Kreise dieses pittoresken Häusermeeres durchschritt, um am Ende den königlichen Blick zu genießen, darf jedoch zumin-dest angezweifelt werden.

Viel wahrscheinlicher ist, dass die Schöne sich den ganzen Tag auf ihrer Terrasse von Personal und Sonne verwöhnen ließ, wie es auch heute noch Sanremo-Reisende auf den Spuren der

jungen Kaiserin tun können. Denn die, in der sie im Royal Hotel zu nächtigen pfl egte, trägt auch heute noch – vollrenoviert zwar – die Handschrift des klas-sischen Sanremo. Opulent aber heimelig, nicht überladen, aber geschmackvoll mit dem Blick fürs Detail möbliert und ausge-stattet mit einem Privat-Jakuzi, der auf der aristokratisch gro-ßen Terrasse mit Meer und Gar-ten zu Füßen beinahe verloren wirkt.

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Wieder auf Normalnull in der Stadt angekommen, stellt sich die Frage: Füße hoch oder so weit die Füße tragen? Sanremos Umland lockt fast lauter als die Aussicht auf einige schöne Stunden im behaglichen Schick des Hotels. Wer den Rufen der Landschaft nachgibt, wird reich belohnt: Historische Kunst und Schriften in der Pinakothek Col-dirolas, der reich an Geschichten immer weiter wachsende Natur-park San Romolos – oder doch gleich der mondäne Glitzer- und

Glamour-Sehnsuchtsort Monte Carlo: Alle Welten, die um den Fixstern Sanremo kreisen, sind in steter Reichweite.

Wer den Tag Abend für Abend im Fiori di Murano, das präch-tigste der drei Restaurants des Royal Hotels bei prämierter Kü-che und umsorgt von den auf-merksamen Kellnern, ausklingen lassen kann, weiß, wie man sich im Adel fühlt. Zu den Füßem glitzert noch das mondbeschie-nene Mittelmeer, während Kell-

ner Ivan stetig nachgießt und der Abend unvermeidbar zur würdi-gen Krönung eines wundervollen Aufenthaltes wird.

Das Hotel: Seit über 140 Jah-ren ist das Royal Hotel direkt an der Strandpromenade Sanre-mos Treffpunkt von Aristokra-ten und Künstlern – oder eben Touristen, die königlich urlau-ben wollen. Mehr Bilder, Infor-mationen und Preise sind auf www.royalhotelsanremo.com zu finden.

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THeMensPeCiAL

liebe eltern, gebt fein acht, wir haben euch etwas mitgebracht: nämlich eine bunte auswahl an schönen dingen und spannenden, leerreichen bilder-

und bildungsbüchern. Für Kinder, Kind gebliebene und die, die am liebsten den ganzen tag durch ein funkelndes Kaleidoskop blickend ihren träumen nachjagen.

Kaufen müssen es die eltern, lieben dürfen es alle. und mit ein bisschen extraglück kommt ganz großes glück sogar frei haus

und auf unsere Kosten ins Kinderzimmer gefl attert. hierfür müsst ihr nichts weiter tun, als an [email protected] eine Mail mit dem betreff „Kinder, Kinder“

zu schicken und uns euren lieblingsartikel zu nennen.schaut, womit ihr Kinderpapamamaaugen strahlen lassen könnt.

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rotrAUt sUsAnne Berners

wIMMeLBÜCHerrotraut susanne berner ist international eine der be-kanntesten und meistgeehrten illustratorinnen. ihre Jah-reszeitenwimmelbücher sind Kult und selbst erwachse-nen macht es großen spaß, die unzähligen liebevollen kleinen details und geschichten zu entdecken, die sich nicht nur durch ein buch sondern sogar durch die ganze reihe ziehen... ein Muss in jedem Kinderzimmerregal.

gerstenberg Verlag, ab 2 Jahren

rotrAUt sUsAnne Berners

KArLCHen GesCHICHtenbei dem kleinen hasen Karlchen und seiner Familie wimmelt es zwar nicht vor details, aber vor schönen, kleinen geschich-ten. immer im Mittelpunkt: Karlchen und Mama und papa. große geschichten in der Welt der kleinen tiere. liebevoll gezeichnet, kindgerecht getextet – zum anschauen, Vorlesen und immer wieder freuen.

hansa Verlag, empfohlen ab 3 Jahren

KINDER

KINDER!

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liebe eltern: Wir verlosen antizyklisch! denn auch wenn es gerade keiner glauben möchte, der nächste herbst kommt ganz sicher. und während zumindest unsere berliner re-daktionskinder gerade noch durch die letzten spätwinter-lichen restpfützen stapfen, beginnt schon die Vorbereitung auf den nächsten Matsch. zusammen mit reima nehmen wir einem elternpaar die sorge, das Kind könnte nicht technisch und ästhetisch nicht gewappnet sein. denn: Wir haben eine ultraschicke und dazu noch megafunktionelle Kombi aus Jacke und hose aus der 70 years anniversary Collection von reima für euch, in der über Jahrzehnte gewachsenes Know-how und modernste technologien zu Kinderbekleidung vereint wird. als hommage an das eigene erbe präsentiert reima einige knallfarben Jacken-styles im stil der 1970er Jahre, ansonsten heisst es: innovation

für die aktive generation „Jetzt“! zum sortiment gehören ergonomisch geschnittene, präzise verarbeitete Jacken und hosen in atmungsaktiven, waschbaren und wasserabwei-senden Materialien. Farbenfrohe, wasserdichte sporty shell und soft shell Jacken halten warm und trocken und lassen sich perfekt zu praktischen Matschhosen und lässigen 5po-ckets mit 5000er Wassersäule kombinieren. Wir verlosen eine Kombination aus Jacke und hose, größe (zwischen 92 und 140) und Farbe sind frei wählbar.

www.reimashop.com/de

reIMA – 70 YeArs AnnIversArY CoLLeCtIon

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liebe Kinder, liebe eltern: es gibt einen neuen helden für alle von euch. Quirinius Quinn, entwaffnend freund-licher lockenschopf, lehrt euch die wichtigen lektionen des lebens. liebevoll, spielerisch, entwaffnend naiv und dabei gleichzeitig so weise, wie ein in einer seifenblase schwebender held mit seiner Freundin tortusia, ihres-zeichen sprechende schildkröte, nur sein kann. Quirinius Quinn taucht mit seiner seifenblase immer genau dort auf, wo Kinder sorgen haben. in spannenden, berührenden abenteuern fi nden sie geistreiche, berührende, ehrliche antworten auf alle Ängste der kleinen sorgenträger. Quiri-nius und tortusia lehren Kinder und erwachsene vor allem eines: „es gibt für fast alle probleme eine lösung - und die fi ndest du meistens bei dir selbst!“. die autorin Cilly holle hat eine Figur erschaffen, die so viel Wärme, zuversicht und kindgerechte philosophie transportiert, wie es vor ihr

lange keine mehr gegeben hat. illustriert sind die großen geschichten der kleinen helden ebenso: spannend, ein-fühlsam, detailfreudig. denn das auge fühlt mit. in der hörbuchfassung erweckt die leider kürzlich viel zu früh verstorbene Mareike Carrière Quirinius und seine Freunde zum leben. 92 Minuten lang schafft sie mit ihrer stimme die bilder, die hier naturgemäß fehlen. Mit ihrer warmen Wohlfühlstimme schafft sie eine neue Welt für die geschichten des kleinen lockenkopfes - ein erzähltes zuhause für Kinder, eltern und den ganzen rest. Wir verlosen 7 hörbücher und 5 bücher.

KInDerBUCH

QUIrInIUs QUInn

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die kleinen helden aus dem Coppenrath-Verlag kennt heute jedes Kind zwischen 4 und 100: prin-zessin lillifee und Capt‘n sharky sorgen bei den kleinen lese- und zuhörfreunden für nervenkitzel, lachen und große begeisterung. die geschichten sind nicht nur besonders liebevoll erzählt, sondern auch besonders detailverliebt und lebendig illust-riert. Kein Wunder, dass sich Jungs und Mädchen mit lillifee und Capt‘n sharky so wohl fühlen. Mit die spiegelburg erweckt der Coppenrath-Verlag seine helden und deren abenteuer zum leben: Mit hochwertigem spielzeug direkt aus den großen Welten der kleinen helden. Wir verlosen ein tol-les Capt‘n sharky-spiel- und bastelset aus dem spiegelburg-programm, bestehend aus 1x Capt‘n sharky-steuerrad, 1x Capt‘n sharky-rucksack, 1x Capt‘n sharky-schatztruhe mit ausgrabungsset 1x Capt‘n sharky-bettwäsche und 1x Capt‘n sharky-Wikingerschwert. Weitere informationen zum spannenden programm von die spiegelburg gibt es auf www.coppenrath.de

die kleinen helden aus dem Coppenrath-Verlag kennt heute jedes Kind zwischen 4 und 100: prin-zessin lillifee und Capt‘n sharky sorgen bei den kleinen lese- und zuhörfreunden für nervenkitzel, lachen und große begeisterung. die geschichten sind nicht nur besonders liebevoll erzählt, sondern auch besonders detailverliebt und lebendig illust-riert. Kein Wunder, dass sich Jungs und Mädchen mit lillifee und Capt‘n sharky so wohl fühlen. Mit die spiegelburg erweckt der Coppenrath-Verlag seine helden und deren abenteuer zum leben: Mit seine helden und deren abenteuer zum leben: Mit hochwertigem spielzeug direkt aus den großen Welten der kleinen helden. Wir verlosen ein tol-les Capt‘n sharky-spiel- und bastelset aus dem spiegelburg-programm, bestehend aus 1x Capt‘n sharky-steuerrad, 1x Capt‘n sharky-rucksack, 1x Capt‘n sharky-schatztruhe mit ausgrabungsset 1x Capt‘n sharky-bettwäsche und 1x Capt‘n sharky-

Weitere informationen zum spannenden programm von die spiegelburg gibt es auf www.coppenrath.de

CAPt‘n sHArKY-sPIeL- UnD BAsteLset

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Was für ein wunderbar entschleunigendes, einfühlsam gefi lmtes Meis-terwerk: die „Wunder des Waldes“ entführen uns an blätschernde bä-che, an denen sich die bewohner des Waldes treffen, das beschwingte zwitschern uralter Vogelarten dringt aus den boxen an die ohren von entwöhnten großstadtkindern und -erwachsenen und jeder Moment lockt mit der spannenden dynamik der vermeintlichen ruhe und lang-samkeit. das heimkinoabenteuer für groß und Klein lockt in eine Welt, die vielen von uns inzwischen viel zu fremd ist, dabei gibt es so viel zu sehen. in jedem Winkel, in jedem augenblick. Für die „Wunder des Waldes“ wurde 8 Jahre in den fi nnischen Wäldern Material gesammelt, um die faszinierende Wirklichkeit der natur zurück in die phantasie unserer Kinder zu transportieren. nah- und zeitlupenaufnahmen zeigen den Wald und seine bewohner in seiner ganzen Vielsei-tigkeit und schönheit in allen vier Jahreszeiten. „Wunder des Waldes“ wurde ausgezeichnet mit dem prädikat wertvoll. Wir verlosen dreimal die dVd!

DvD „wUnDer Des wALDes“

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PIP UnD PosY:

sUCHen UnD entDeCKenin der Welt von pip und posy gibt es viel zu erkunden. Wo hat sich die ente versteckt? genau hinsehen, ent-decken und benennen – eine spielerische erweiterung des Wortschatzes mit großen spannenden Wimmel-bildern.

illustriert von dem vielfach ausgezeichneten illustrator axel scheffl er, laden die beliebten pip und posy geschichten zum betrachten und entdecken ein.

Carlsen Verlag, 11,90 €, ab 2 Jahren

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BUCHPAKete

voM s.FIsCHer verLAG

zusammen mit dem s.Fischer Verlag begleiten wir deine Kinder publizistisch durch ihre frühen Jahre – und verlosen zwei buchpakete, du auch Vätern, Müttern und all den anderen Junggebliebenen im-mer neues wohliges staunen bereiten werden. die illustratorin Cruschiform schickt Kinder ab fünf auf eine reise durch die Welt der geschwindigkeit. im retrostil schickt sie libelle und Feuerwehr, Krokodil und u-boot in spannende rennen gegeneinander – mit meistens durchaus überraschendem ergebnis. ein großer spaß nicht nur für die Kleinen sondern auch für papas und Mamas, die glauben, schon alles zu wissen. ein faszinie-rendes buch faszinierend gestaltet. Was für ein tolles Mitsing-/Mitmach-/Mitspielpaket: Kuno Knallfrosch ist der held des gleichnamigen Musicals für Kinder – und lässt seine geschichte gleich in mehreren Formaten erzählen. die abenteuer des musikalischen aber im heimischen teich ungeliebten Frosches kommen als bilderbuch mit hörspiel-Cd und noten zum nach-spielen in die Kinderzimmer. Kuno ist ein Frosch, der, anstatt wie alle anderen zu quaken, lieber die backen aufbläst und dann kräftig draufhaut, um sich durch den tag zu knallen. als seine Mitfrösche eines tages genug von ihm haben, wird er des teiches verwiesen. doch der Knallmusiker bleibt nicht lange alleine: Mit einer horde ähnlich besonders veranlagter Freunde macht er sich auf die suche nach dem bubalubalu-Club, um dort berühmt zu werden. begleiten können ihn dabei seine kleinen Fans von anfang an: Mit liedern zum Mitspielen und Mitsingen, liebevollen zeichnungen und einer spannend-berührenden geschichte um träume, Freundschaft und einen langen Weg, der eigentlich schon das ziel ist.

ist das noch Kunst oder schon Kult? der Künstler rufus butler seder erschafft optische täuschungen in serie, seine zweidimensionalen Werke erwachen unvermittelt je nach blickwinkel zum leben. einer der neuesten streiche: „star Wars – 11 Kultszenen aus einer weit, weit entfernten galaxis ...“ ein buch, das dank der patentierten scanimation-technik elf unsterbliche origi-nalszenen aus den Kultfilmen wachküsst. beim blättern treten seite für seite yoda, han solo, luke skywalker und all die anderen Charaktere einen schritt aus der zweidimensionalität der buchkunst hinaus – und schla-gen noch einmal die schlachten um endor und Co. Vor den augen kleiner und großer Kinder. die Macht steckt mitten in diesen seiten.

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BLAnKVERLOSUNG

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gewohnt kuschelig und innovativ im design präsen-tiert sich die neue generation der sweety Kuscheltiere. zauberhaft sind vor allem die liebevollen details vom strickpullover bis zum häkelschal.die superkuschler haben das zeug zum lebenslangen Weggefährten.

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liebe Feministinnen, jetzt müsst ihr ganz stark sein: barbie ist nach wie vor das beliebteste spielzeug bei Mädchen. die ma-chen sich nämlich noch keine gedanken über rollenmodelle und unterdrückung und so weiter... die wollen sich einfach nur in Welten zum träumen und zum darin aufgehen entführen lassen. und das schafft kein anderes „rollenmodell“ seit Jahrzehnten so erfolgreich, wie die langmähnige schönheit. seit ende März gibt es barbie auch auf dVd und blu-ray – und zwar in der gestalt der Meerjungfrau lumina. die kann perlen tanzen und in den wunder-barsten Farben erstrahlen lassen – eine wundersame Fähigkeit, die später noch zum schlüssel zu ihrer wahren bestimmung ist. denn lumina träumt den traum eines jeden jungen Mädchens - ob über oder unter Wasser: sie möchte eine prinzessin sein. als sich eines tages der Weg ins nahe schloss auftut, packt lumina die gelegenheit beim schopfe und schwimmt los - gemeinsam mit ihrer besten Freundin Kuda, einem seepferdchen. neue Freunde und große gefahren kreuzen ihren Weg, wunderbare abenteuer und eine neue Welt. am ende des Weges wartet ein großes ge-heimnis – und ebenso große gefahr. „barbie in die magischen perlen“ bietet ab sofort die aufl ösung – und umfangreiches bonusmaterial für kleine prinzessinnen. Wir verlosen eine blu-ray von „barbie in die magischen perlen“ – gemeinsam mit einer lumina. Visuelle und haptische begeisterung in einem paket!

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abenteuern ein, sondern schulen auch gleichzeitig den gleichgewichtssinn des Kindes und fördern so spielerisch seine entwicklung. empfohlen von der bundesarbeitsge-meinschaft für haltungs- und bewegungsförderung ist la siesta JoKi der Wohlfühl-, spiel- und rückzugsort für alle kleinen Forscher, träumer, denker und spieler. gemüt-lich dank bequemem sitzkissen, hautfreundlich, reißfest und langlebig dank hochwertiger baumwolle. Wir verlosen einmal la siesta JoKi in der Farbe dolfi . geeignet für Kinder ab 3 Jahren.

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DAS FINALE GEWANNEN WIR

AN MEINEM

9. GEBURTSTAGIntervIew roMan libbertz

BLANK: Dein erster Stadion-besuch?ArNd ZeigLer: 7. Februar 1976. Werder Bremen – Bayern München. Endete 0:0, war aus heutiger Sicht vermutlich eher langweilig, aber ich war von ei-nem Tag auf den anderen infi-ziert. Es war ein schweinekalter Wintersamstag, meine Eintritts-karte kostete 2,50 DM und ich fand es vor allem toll, Fußball endlich mal in Farbe zu sehen, weil wir zu der Zeit zuhause noch ein Schwarzweißgerät hatten.

BLANK: Deine erste Nieder-lage?AZ: Privat, beruflich oder mit Werder? Ich wurde Werder-Fan zu einer Zeit, als der Verein grundsätzlich immer gegen den Abstieg spielte und sehr häu-

fig verlor. Ich glaube, so richtig gepackt wurde ich von meiner Werder-Leidenschaft im Som-mer 1977. Ab da litt ich mit, fuhr noch nicht immer, aber sehr oft zu den Spielen (ich wohnte da-mals noch außerhalb Bremens) und war dem Verein verfallen. Der verlor dann aber gleich das Auftaktspiel der neuen Saison beim gerade aufgestiegenen FC St.Pauli mit 1:3. Das war somit meine erste Niederlage. Unser Tor schoss Per Röntved.

BLANK: Wo warst du 1990 beim Finale?AZ: Habe ich mit ein paar Leu-ten bei einem damaligen Kolle-gen und späteren guten Freund geguckt, der heute ein erfolgrei-cher Roman-Autor ist: Hallo, David Safier!

BLANK: Und 1986?AZ: Da habe ich gerade Zivil-dienst gemacht und hatte eine Freundin, die ich zu der Zeit erstaunlicherweise spannender fand als Fußball. So eine Phase hat man ja auch als Fußballfan mal kurz, wenn man heran-wächst. Und ich weiß, dass ich an dem Tag bei ihr war und die-ses Finale nur mit einem Auge verfolgt habe. Klingt aus heutiger Sicht völlig seltsam, war aber so.

BLANK: Und 1982?AZ: Zuhause bei Mama und Papa im Wohnzimmer.

BLANK: Deine schönste Welt-meisterschaft?AZ: 1974 vielleicht. Das Fina-le gewannen wir an meinem 9. Geburtstag. Für Mexico 1970

Er moderiert frei von der Leber weg. Er spricht das aus, was wir Fussballfans hören wollen.Er ist sich für keinen Kalauer zu schade. Und sein Herz gehört dem SV Werder Bremen.

Ohne jeden Zweifel macht es großen Spaß, Arnd Zeigler zuzuschauen und insgeheim wünscht man sich einen Fussballfreund wie ihn.

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war ich noch zu jung, aber in der Nachbetrachtung fasziniert mich diese WM zusammen mit England 1966 am meisten.

BLANK: Der Namen Kutzop verbindest du mit?AZ: Mit DEM Elfmeter 1986 natürlich. Ich war im Stadion und hätte den ersten Meister-titel meines Lebens feiern kön-nen. Aber daraus wurde dann ja nichts. Sehr traumatisch war das damals, mehr noch aber für Mi-chael Kutzop. Es war der einzige verschossene Elfer seiner gesam-ten Bundesligakarriere. Ich habe mir das Spiel irgendwann noch-mal ganz angeguckt und dann erst erfasst, wie nervenzerfetzend auch der Rest des Spiels war, das immer auf diesen einen Elfmeter reduziert wird. Danach habe ich mich manchmal dabei ertappt, dass ich fast froh war, dass Wer-der nicht durch einen unberech-tigten Elfer Meister wird. An-dererseits – als das schiefging dachte ich: Nun wirst Du NIE wissen, wie sich ein Meisterti-tel anfühlt. Wunderbarerweise durfte ich das dann aber doch dreimal erleben.

BLANK: Das Leckerste, das du je im Stadion gegessen hast?AZ: ... war eine Stadionwurst in Bochum, vor sehr langer Zeit. Die war kurz und dick und per-fekt. Ich weiß nicht, ob es diese Würste in Bochum noch gibt.

BLANK: Das beste Stadion der Welt?AZ: Das hängt ja neben archi-tektonischen Dingen immer mit der Stimmung zusammen, und da bin ich einfach sentimental geprägt vom alten Wembley-Sta-dion (wo ich das EM-Auftakt-spiel 1996 und ein Cup Final zwischen Arsenal und Sheffield gesehen habe), Highbury (dem Ex-Stadion des FC Arsenal) und natürlich Dortmund, immer wie-der. Toll fand ich auch die alten, steilen Tribünen des Bökelbergs. Aber letztlich ist das beste Sta-dion immer noch mein Weser-Stadion. Es hat seinen Namen noch, liegt wunderschön direkt am Fluss, so dass man mit der Fähre hinfahren kann. Drum-herum ist alles grün, es wurde nicht in ein Industriegebiet ge-schissen, und vor allem: MEINE Jungs spielen da.

BLANK: Dein skurillster Stadi-onbesuch?AZ: Ich war bei der legendär-en 0:4-Blamage meines Ver-eins veim SV Pasching 2003 dabei. Der Verein wurde in den Tagen vor dem Spiel in „FC Superfund“ umbenannt, alle Schilder und Trikots mussten schnell mit dem neuen Vereins-namen überklebt werden. Das Stadion in Pasching war win-zig und lag direkt neben einem Freibad, un d in dem Freibad waren an diesem heißen Tag mehr Leute als bei dem Fuß-ballspiel. Und dann verlierst Du auch noch 0:4...

BLANK: Bist du noch aufgeregt vor deiner Sendung?AZ: Ein bisschen Grundan-spannung gehört dazu. Aber ich sende aus meiner Wohnung, mein Team besteht aus lauter Freunden – mehr Heimspiel geht nicht. Und letztlich wird von mir nichts Schwieriges erwartet sondern nur, dass ich vor der Kamera ich selbst bin. Und das kann ich gut. Deshalb ist die Aufregung eher gering.

BLANK: Dein Peinlichster TV-Moment?AZ: Als ich einmal von Thomas Schaaf für eine private Trai-ningseinheit gescheucht wurde und schon nach dem Warm-machen vor Anstrengung nicht mehr sprechen konnte.

BLANK: Schonmal wegen eines Ergebnisses geweint?

„Für Mexico 1970 war ich noch zu jung, aber in der Nach - be trachtung fasziniert mich diese WM zusammen mit England 1966 am meisten.“

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AZ: Schon oft. Aber auch schon länger nicht mehr.

BLANK: Dein aktueller Lieb-lingsspieler?AZ: Nils Petersen. Großartiger Mensch: Intelligent, integer, charakterstark.

BLANK: Der schönste Schlacht-gesang?AZ: „Bewegt eure Hüften und tanzt den Andree Wiedener - nach links, nach rechts!“

BLANK: Die schönste Europa-meisterschaft?AZ: 1992, weil es von größtmög-licher Fußball-Romantik zeugte, dass der Legende nach untrai-nierte Dänen als Nachrücker das gesamte Turnier vaufmisch-ten und gewannen, gegen lauter Teams die bis an die Zähne vor-bereitet in diese EM gingen. Ein Symbol für die Werte Teamgeist, Begeisterung, Spaß.BLANK: Was wäre deine Hen-kersmahlzeit?AZ: Parmaschinken mit Melone.

BLANK: Deine aufregendste Cham pionsleaguesaison?

AZ: Als mein Verein einmal bis zur letzten Minute im Viertelfi-nale stand und dann durch ei-nen Patzer von Tim Wiese doch noch in Turin bei Juventus aus-schied.

BLANK: Wen würdest Du ger-ne mal zu Gast haben?AZ: Eric Cantona.

BLANK: Deine beste Bundes-ligasaison?AZ: Ganz klar unser Double-Jahr 2003/2004. Der schönste Fußball, den ich je gesehen habe – Spieler wie Micoud und Ailton und eine so überlegene Meister-schaft aus dem Nichts, dass man es einfach nicht fassen konnte. Und der Erfolgsweg begann nur ein paar Tage nach Pasching!

BLANK: Wo landet Werder Bremen am Ende der Saison?AZ: Platz 12.BLANK: Wenn du keine Lei-denschaft für Fussball hättest, wärst du was geworden?AZ: Radiomoderator mit hof-fentlich einer eigenen Musiksen-dung, die dann aber wahrschein-lich nicht „Zeiglers wunderbare

Welt des Pop“ heißen würde wie die, die ich tatsächlich schon mache (Dienstags 20 Uhr bis 23 Uhr auf Radio Bremen Vier).

BLANK: Drei Bücher, die du immer empfehlen würdest?AZ: „Lost in Music“ von Giles Smith. „Betty Blue“ von Philip-pe Djian. Und weil es ohnehin jeder erwartet: „Fever Pitch“ von Nick Hornby.

BLANK: Wie sähe deine beste Elf aller Zeiten aus?AZ: Im Tor Gordon Banks;Abwehr: Rune Bratseth, Fran-co Baresi, Franz Beckenbauer, Bobby Moore; Mittelfeld: Johan Micoud, George Best, Zinedine Zidane; Sturm: Eric Cantona, Matt Le Tissier, Wynton Rufer; Trainer: Thomas Schaaf

BLANK: Und wie schneidet die Deutsche Nationalmannschaft in Brasilien ab?AZ: Halbfinale, danach alles möglich.

BLANK: Vielen Dank für dieses Interview.AZ: Gerne!

„Letztlich ist das beste Stadion immer noch mein Weser-Stadion. Es hat seinen Namen noch, liegt wunderschön direkt am Fluss, drumherum ist alles grün, es wurde nicht in ein Industriegebiet geschissen, und vor allem: MEINE Jungs spielen da.“

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REISE AN

DIE ORTE UNSERER VERGANGENHEIT

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Das goldene Licht der Lobby, und auf den gewienerten Fußböden des Wiener Grand Hotels entkommt Dir dieser tiefe Seufzer,

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Eure Brücke in Budapestals ob mehr und mehr Farbe aus der Welt fliesst,

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Momente des größten Glücks,die Suite im 717 in Amsterdam,aber Gemütlichkeit ist gegen Einsamkeit chancenlos,

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so traurig wieviel Spaß ihr hattet,

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und plötzlich aus dem Bad kommend, versteckt im Wandschrank.da seid ihr wieder,ihr.

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Oh was gäbst du drum, nicht bereits eingeschlafen…

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Axel Ranisch (1983 in Lichtenberg geboren) ist ein Mann, der kann, was nur die wenigsten Regisseure können: VERZAUBERN! Seine Filme sind illustre Träumereien, so schön,

dass man nicht umhin kann, sich fröhlich zu ergeben. Jeder Kinobesuch lässt das Herz tanzen. Bei seinem neuen Film „Ich fühl mich Disco“ ist das wieder GENAU SO!

Am (A)nfang war?Annelie Streit. Sie hat den Pega-susclub im Haus der Kinder in Berlin Lichtenberg geleitet. Sie hat die Knöpfe gefunden und ge-drückt, die man benutzen muss, um mich in Gang zu setzen. Seit dem laufe ich wie ein VW-Käfer.

Was (b)edeutet dir Anerken-nung?Viel. Muss aber nicht immer nur beruflich sein.

Bist du (C)hrist?Nein.

Bist du dir bei der Auswahl dei-ner (D)arsteller immer sofort sicher?In den meisten Fällen schreibe ich Ihnen die Rollen auf den Leib.

Wann hat ein Film für die das gewisse (E)twas?Wenn er mich überrascht. Wenn er mich vergessen lässt, dass ich einen Film gucke. Wenn ich mit-lachen darf. Wenn er mich zum Träumen bringt. Wenn er länger hält, als eine Tüte Milch.

Wovor (f)ürchtest du Dich?Einsamkeit.

Welchen Stellenwert hatte die Ausbildung an der (H)ochschu-le Konrad Wolf für deine filmi-sche Entwicklung? Die Hochschule war ein Segen. Ich durfte (musste!) Filme ma-chen, ohne mich meinen Mit-menschen gegenüber rechtferti-gen zu müssen. Ich habe viele großartige Menschen, Freunde, meine Filmfamilie kennen ge-lernt. Rosa von Praunheim war

mein Professor. Er hat mich ge-fördert, gefordert, mich erhöht und erniedrigt. Ich habe Unmen-gen an Kurzfilmen gedreht und alles ausprobiert.

Hast du (I)dole?Meine Eltern.

Was unterscheidet (J)etzt von früher?Jetzt ist das ganze, pralle, volle Leben. Früher ist immer nur Er-innerung.

Wie gehts du eigentlich mit (K)ritik um?Ich bin sehr sensibel.

Was ist so deine größte (L)eiden-s chaft?Die Musik! Ich wäre so gerne Dirigent oder Komponist ge-worden.

AxEL RANISCH

VON A BIS ZIntervIew roMan libbertz

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Wie ist der Begriff (M)acht für dich besetzt?Negativ. Ich halte nicht viel von Hierarchien.

Wenn das mit der Regie (n)icht geklappt hätte, was wäre dann aus Dir geworden?Bestimmt ein Pädagoge. Ich mag Kinder und Jugendliche. Ich mag Wissen vermitteln. Ich gebe gern meinen Senf dazu.Gab es das Kinoerlebnis, das für dich eine (O)ffenbarung darstellte?Nö. In der Musik gab es ein paar Offenbarungen: Rachma-ninoffs Sinfonische Tänze; Mas-cagnis Cavalleria Rusticana; Mussorgskis Chowantschina; Mahlers Zweite und Saint-Saens Dritte.

(P)reise bedeuten dir generell?Ich freue mich wie ein kleiner Junge über jeden, den wir kriegen.

Wann sollte man dir am Besten nicht in die (Q)uere kommen?Ich bin ganz selten schlecht ge-launt. Und wenn doch, dann sorge ich dafür, dass mir nie-mand begegnet.

Magst du den (R)egen?Na klar, für zwei, drei Tage. Wenn er mehr als zwei Wochen bleibt, sinkt meine Laune.

Deine erste (S)challplatte war?Mein Papa hat 1990 aus der Tschechoslowakei einen Ghet-toblaster und 20 Doppel CDs mit Evergreens der Klassischen Musik mitgebracht. Die habe ich mir gekrallt. Damit war ich an die Klassik verloren. Mein erstes nichtklassisches Album habe ich mir erst mit 24 gekauft. Das war die Bananen-Platte von Velvet Underground.

Warum so ausgefallene (T)itel?Was jetzt?

Wie wichtig ist es für dich mit deinen Filmen zu (u)nterhalten?Ich mach die Filme ja nicht allein zur eigenen Bespaßung. Ich finds schon gut, wenn sie gern gesehen werden.

Wenn du ein riesiges (V)ermö-gen ausgeben dürftest, wäre das sicherlich für?Meine Familie. Für meine eine Schwester kaufe ich einen klei-nen Bauernhof mit Elefanten,

für meine andere Schwester ein ganzes Jahr Freizeit, für meine Eltern errichte ich ein Rentner-Häuschen am See, mit meiner Oma mache ich eine Weltrei-se, mein Freund kriegt einen Hund und ich nen ganzen neuen Schrank CDs.

Was bedeutet für dich (W)il-lenskraft?Was ist das? Klingt so unsympa-thisch... Ich übersetze das mal: Ohne Leidenschaft und Fleiß geht gar nix.

Wann wäre für dich der Tag (X)?Ich weiß nicht, was das für ein Tag sein sollte. Ich habe so ein schönes Leben.

Hat (Y)outube das Filmgeschäft verändert?Das Internet auf jeden Fall.

Für was nimmst du dir heute noch (Z)eit?Nun, ich habe heute schon ein Musikvideo geschnitten, dieses Interview gegeben und ein Hüh-nerfrikassee gekocht. Sport habe ich gestern gemacht. Es wird mal wieder Zeit für Musik!

„Ohne Leidenschaft und Fleiß geht gar nix.“

„Ich habe heute schon ein Musikvideo geschnitten, dieses Interview gegeben und ein Hühnerfrikassee gekocht.“

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IMPRESSUM

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KontaktBLANK | Postfach 02 10 02 | 10121 Berlin

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Fotografi e

Roman LibbertzRomy BergerBoris Guschlbauer

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