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Kunst.

Blitz! Spezial

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Sonderausgabe von Schülern der Michael Bauer Schule und der FWS Uhlandshöhe

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Kunst.

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Inhaltsverzeichnis03 Editorial05 Es ließe sich viel schreiben...06 Was gefällt euch, was würdet ihr anders machen?08 25 Jahre Circus Calibastra!10 Im Schatten der sozialen Netzwerke14 Das Internet und die Mächtigen16 Ohne Heimat18 Frisches Grün für Baden - Württemberg19 Die I Am Challenge20 Mein Praktikum im Hospiz22 Schmutzige Schokolade24 Elf Freundinnen müsst ihr sein26 Biltz: Ein Tag mit den Streitschlichtern28 Kurioses aus aller Welt29 Der Igel - Comic30 Buchkritik für Kinder31 Rätselecke32 Ich war noch niemals in New York34 Was geht ab? (Veranstaltungen)36 Wiedergeburt als Ameise - Buchkritik37 Solino - Filmkritik38 Der große BLITZ! Sommergrilltest40 Grilltipps:42 Impressum

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Liebe BLITZ! Leserinnen und Leser,

DIE NEUE BLITZ! IST DA! Diese Ausgabe ist nicht nur die letzte in diesem Schuljahr, sondern auch die letzte für einige unserer Stamm-Auto-ren. Außerdem handelt es sich diesmal um eine BLITZ!Spezial! Zum ersten Mal bringt BLITZ! eine Zeitung in Koope-ration mit der Schülern der Waldorf-schule Uhlandshöhe heraus. Redak-teure der zwei Schulen (Michael Bauer Schule und der Uhlandshöhe) haben gemeinsam an dieser BLITZ!Spezail gearbeitet. Es war eine neue Heraus-forderung trotz der Ferne und dem unterschiedlichen Schulalltag eine ge-meinsame Ausgabe herauszugeben. Die Zeit war knapp und es lief nicht alles wie geplant. Obwohl wir den ein oder anden Umweg einschlagen mus-sten, haben wir es schlussendlich ge-schafft! Wir freuen uns sehr, dass wir euch diese Ausgabe noch vor den Feri-en bringen können. Warum eine gemeinsame Ausgabe? Vor einem halben Jahr haben wir uns bei einem Schülerzeitungsprojekt, auf der Didakta kennengelernt. Uns fiel auf, wie wenig wir von einander wis-sen. Das wollten wir ändern. Wir hof-fen, dieses Projekt ist erst der Anfang ist und dass es in Zukunft weitere ge-meinsame Projekte geben wird!PAUSENHOF GETUMMEL: Die Umfra-ge „was wisst ihr über uns?“ Waldorf-schulen im Vergleich wurde an beiden Schulen durchgeführt. Schüler und Lehrer äußern sich über die Schulen. Kennen die Waldorfler sich unterei-nander? Die Umfrage zeigt, dass die Schulen so gut wie nichts miteinander zu tun haben. Schade eigentlich.TOPAKTUELL: Das Leitthema dieser Ausgabe ist das „Internet und dessen Gefahren“, die man beim Surfen kaum

umgehen kann. Zu diesem Thema gibt es von beiden Schulen einen Artikel.GESELLSCHAFT: Schokolade ist über-all und auf der ganzen Welt zu kaufen! Wo kommt sie her und vor allem was und wer steckt dahinter? Kinderskla-ven schuften für die Globalisierung un-serer Süßigkeitenregale...Viel näher dran, viel realer: Musicals sind Zeitunabhängig. Immer wieder gibt es auch sehr gute Theaterstücke in Stuttgart! Die Jugend fehlt hier lei-der oft auf den Plätzen! Ihr verpasst etwas!HUMOR: die Lust zu Lachen wenn einem eigentlich zum Heulen ist.Der Humorteil ist wieder voll! Hierbei ist zu beachten, dass dieser Teil REINE SATIRE ist! Die Geschichten sind erfun-den und enthalten absolut keine Wahr-heit. Eine traurige Nachricht vom Igel. DIE SEITE 20 FÜR DIE KIDS: Lustige Rätsel und ein super Buchtipp sind hier zu finden! Schaut mal, ob was für euch dabei ist. Leider ist die Politik an dieser Stelle ausgeblieben, aber in der nächsten Ausgabe ist das dann auch wieder anders!BLITZ!TEST: Für einen guten Som-merstart ist diesmal gesorgt! Einige BLITZ!Redakteure haben für euch ei-nen Grill Test gemacht und hierbei das beste Fleisch entdeckt! Nicht zuletzt haben wir wieder von unserem Koch-profi die besten Grilltipps erhalten! Auch für Vegis gibt´s hier gute Gemü-setipps!DIE SCHLECHTE NACHRICHT: „DIE ZEIT FLIEGT“ DIE GUTE NACHRICHT: „DU BIST DER PILOT“Das Schuljahr ist schon wieder rum. Man steht einen Moment da, vor den langen Ferien und staunt wie schnell die Zeit doch vergangen ist!Mit dem Ende dieses Schuljahres ver-abschiedet die BLITZ! Redaktion Mi-chael Hilscher und Anna Weber, die im

vergangenen Jahr die Chefredaktion übernommen hatten. Die bekannte Kolumnistin Lydia Schumacher, die seit drei Jahren hier ihre Gedanken mit den Lesern geteilt hat, ebenfalls. Auch die Rubrik-Gründerin von „Politik für die Kids“, Helen Viereck, verabschie-det sich hiermit. Vincent Mayr, der seit drei Jahren unter anderem unsere BLITZ! mit dem HumorTeil bereichert hat, sagt ebenfalls mit dieser Ausgabe Adieu. An diesem Punkt gratulieren wir unseren Ehemaligen Redaktue-rinnen und Redakteuren, die jetzt im vergangenen Jahr ihre Schulkarriere erfolgreich abschließen konnten! Auf dass eure Zukunft spannend und er-folgreich wird! Natürlich wünschen wir auch allen anderen Glück und Erfolg für ihren bevorstehenden Schulab-schluss! Die sich nun verabschiedenden Redak-teure der BLITZ! sind nächstes Jahr alle im Abi-Stress und über- lassen da-her lieber der neuen Redaktion die Ver-antwortung für kommende Ausgaben. Deshalb begrüßen wir ganz herzlich unsere Neulinge: Katharina Stark, Josephine Wagner, Emma Weinmann, Maxime Klumpp, Jan Elm, Annkathrin Geiger, Joel Dufey, Sebastian Braun, Enrico Rocca und Laurens Elm.Es seht nun also ein vollkommener Re-daktionswechsel an, wie es ihn in der bisherigen BLITZ! Geschichte noch nicht gegeben hat! Das Erscheinen der Blitz wird in diesem Schuljahr mit der vorliegenden Sonderausgabe beendet um dann im kommenden Jahr mit der 20. Ausgabe fortgeführt zu werden. Nun seid ihr für den Sommer vorbereitet und womöglich ferienreif. Wir wünschen euch schöne und entspannte Ferien!

Die ChefredakteurinnenHelen Viereck (MBS) und Pauline Franz (Uhlandshöhe)

Editorial

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Es ließe sich viel schreiben...

Es ließe sich viel schreiben, über regen Austausch, gemeinsame Pro-jekte, fruchtbare Diskussionen und geteilte Erfahrungen. Es ließe sich viel schreiben, über die Zusammen-arbeit zwischen der Michael-Bauer-Schule und der Freien Waldorfschu-le Uhlandshöhe. Es ließe sich viel schreiben… wenn es viel zu beschrei-ben gäbe.Gibt es aber nicht. Die beiden Schu-len arbeiten selten zusammen. Das heißt aber nicht, dass sie nicht an einem Strang ziehen wenn um es ge-meinsame politische Ziele geht, oder um wichtige öffentliche Auftritte wie während der didacta Bildungsmesse im Februar 2011 in Stuttgart. Da-mals stemmten viele Waldorfschulen aus dem Großraum Stuttgart den aufwändigen Informationsstand ge-meinsam. Darunter natürlich auch die Uhlandshöhe und die MBS. Eine

andere Gelegenheit für Austausch und Kooperation bot eine gemein-same pädagogische Konferenz im Rahmen des 150. Geburtstages Ru-dolf Steiners. Die große Konferenz, an der ebenfalls viele Waldorfkol-legien aus Stuttgart und Umgebung teilnahmen, wurde von den Lehrern als sehr interessant und sinnvoll er-lebt. Trotzdem sieht man heute nicht mehr Notwendigkeit in stärkerer Zu-sammenarbeit. Dieser Zustand muss kein beklagenswerter sein. Natürlich kann Gemeinschaftsarbeit viele Vor-teile bieten. Die Schulen könnten sich austauschen über Erfahrungen. Wie geht die Michael-Bauer-Schule mit Mobbing um? Wie organisiert die Waldorfschule Uhlandshöhe ihre Schulküche und die Cafeteria? Wann machen die Schüler Jahresarbeiten und wie wird die Präsentation orga-nisiert?

Derzeit läuft ein Streitschlichter-Programm zwischen der Kräher-waldschule und der Uhlandshöhe. Bewährte Strategien werden von Schülern an Schüler weitervermit-telt, um Konflikte zu klären. Dieses Projekt könnte ein gutes Beispiel für sinnvolle Nachbarschaftshilfe wer-den. Ansonsten wird sich schon zei-gen an welchen Stellen Zusammen-arbeit sinnvoll und wünschenswert ist – und an welchen nicht. Schulge-meinschaften bieten ja meist schon genügend verschiedene Perspektiven und Erfahrungen um Probleme zu re-flektieren und geschlossen und stark aufzutreten.von Anna Magdalena Claus (Chefre-dakteurin „eckbrief“, Uhlandshöhe)

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Die MBSler über den Vergleich der beiden Schulen

Benjamin Hirsch: „Die Michael Bau-er Schule hat großes Potenzial. Ich glaube wir sind mindestens genauso gut wie die Uhlandshöhe“

Rosa Groll aus der 9b „Ich finde es gut hier in der MBS. Die Lehrmetho-den und der Unterricht ist interessant. Insgesamt bekommen wir nicht so viel Druck gemacht, wie die Schüler auf Staatlichen Schule. Russisch als Fach finde ich persönlich eher unnötig“

Nikolas Keller aus der 9b: „Das Gute ist einfach, dass es erst später rich-tig Noten gibt. Nur eine gescheite Turnhalle fehlt“

Rachel Klaus aus der 10b: „Naja. Un-sere Schule könnte besser sein. Die Uhlandshöhe kenne ich nicht wirk-lich. Aber von dem was ich gehört habe, sind die da drüben gut“.

Cecilia Bartlewski aus der 11b: „Ich finde die Uhlandshöhe besser, weil sie ausgereifter ist“.

Henning Scheffler aus der 13b: „Im Vergleich zu anderen Schulen ist die MBS klein und langweilig.“

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Katharina Schneemann: „Unsere Schule ist super. Andere Schulen können da nicht mithalten“

Ulrike von Pokrzywnicki: „Die MBS hat eine schöne Aussichtslage auf dem Hü-gel Österfeld. Ich finde jede Schule hat auf ihre Art eine eigene Persönlichkeit mit allen Stärken und Schwächen.“

Nicolay Oechsle aus der 9b: „Den Oberstufenraum finde ich echt gut. Sonst aber hat die Uhlandshöhe und ihre Cafeteria die Nase vorn“

Theresa Knispel aus der 10b: „Ich finde die MBS gut, ich fühle mich hier wohl. Die Uhlandsöhe hat eine schönere Lage“

Interviews: Josephine Wagner und Katharina Stark

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Elias Schock 11bDie Michael Bauer Schule?.....hm....da habe ich mal Musik gespielt. Sonst weiss ich wenig über die Schule...

Claire Schwarte 10aIch hab zwei Freundinnen, die auf die Michael Bauer Schule gehen. Ich geh da manchmal zu den Sommerfesten oder Klassenspielen und beim Ball war ich auch dort.

Basel Sansour 7aIch kenn die Michael Bauer Schu-le, weiss aber nicht so viel drüber, Freunde hab ich keine, aber ich kenn ein paar die dort zur Schule gehen..ich hab keine Vorurteile gegen die Schule

Emily Körner 4bDie Michael Bauer Schule hat einen großen Schulhof, das gefällt mir.

Sina Fischer, 11bIch weiss, dass es an der Michael Bauer Schule Förderklassen gibt.

Die Uhle über die MBSInterviews: Hannah Baumann und Ella RaetzerFoto: Makito Kumazawa

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Pausenhof 9

Der Circus Calibastra hat ein spannendes und ereignis-reiches Jubiläumsjahr hinter sich. Er ist jetzt ein Vier-teljahrhundert alt – ein Alter, dass nur wenige (Jugend-)Zirkusse bzw. (Jugend-)Zirkusprojekte erreichen, sind sie doch meistens als AG auf einen begrenzten Zeitraum aus-gelegt oder bestehen nur wenige Jahre. Darauf kann man schon ein wenig stolz sein, wenn man bedenkt, wie gering die Anzahl der Zirkusse ist, die dieses Alter erreichen. Der Circus Calibastra hat in den 25 Jahren eine unge-heure Entwicklung vollzogen. Fing er als Schullandheim-Aktivität in Norwegen einer laute ihrem Klassenlehrer Rudi Ballreich verträumten siebten Klasse an, ist er inzwischen ein eigener gemeinnütziger Verein mit ca. 150 Mitgliedern und Schülerlehrern, professionellen Trainern, Vorstand, verschiedensten Gremien und vielen ehrenamtlich hel-fenden Händen. Auch der Höhepunkt des Circus-Jahres, die Sommer für Sommer stattfindenden Aufführungen, hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Fanden sie in den Anfangsjahren noch in der Turnhalle der Michael Bauer Schule mit Turnbänken als Manegenrand statt, wird das erübte Können heute in dem großen Zirkuszelt mit Circus-Orchester, Bewirtung und Fanshop dargeboten.Zu seinem großen Jubiläum hat sich der Circus Calibastra etwas ganz besonderes einfallen lassen. Als Weihnachts-präsent hat jeder Circus-Schüler ein Jubiläums-T-Shirt erhalten. Ein zweites Gastprogramm fand den Weg ins

Calibastra-Zelt und auch vor dem Zelt gab es Neuerungen und besondere Aktionen: viele fleißige Hände zauberten liebevoll einen gelungenen Jubiläums-Brunch am ersten Aufführungs-Sonntag. Er war nicht zuletzt ein beliebter Treffpunkt ehemaliger Circus-Mitglieder. Außerdem wurde vergangenen April ein seit Jahren im Verein bestehender Traum im Rahmen des Jubiläums-Projektes „Zirkus macht Schule“ realisiert: Ein Jugend-Zir-kusfestival nicht zuletzt mit dem Ziel, ein Zirkus-Netzwerk zu schaffen und einen Austausch unter zirkusbegeisterten Jugendlichen zu ermöglichen. Nach einer langen Pla-nungszeit trudelten endlich die Zirkusgruppen aus ganz Deutschland und sogar Kenia bepackt mit Einrädern und Co. im Hegel-Gymnasium ein, wo das Festival stattfand. In diesen vier lehrreichen und vergnüglichen Tagen mit zwei wunderschönen Aufführungen im vollbesetzten Zirkuszelt als Höhepunkt konnte jeder neue Disziplinen mit professi-onellen Trainern ausprobieren und viele Bekanntschaften schließen.Weil das Festival so gelungen und stimmungsvoll war, hof-fen wir alle, dass es nicht beim 1. Stuttgarter Jugendzir-kusfestival bleibt. Als nächste Aktivität im Rahmen des Jubiläums ist für die Herbstferien eine Tournee nach Rom geplant – auch ein lang gehegter Wunsch.

von Maxime Klumpp (MBS)

25 Jahre Circus Calibastra!

„Circus, Circus, Circus Calibastra kommt...“ lautete es auch bei den Jubiläums-Sommerauf-führungen. Doch ansonsten war anlässlich des 25. Geburtstages des Circus Calibastra so einiges anders und besondere Aktivitäten rundeten das Jubiläums-Circus-Jahr ab.

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10 Topthema

Im Schatten der Sozialen Netzwerke

Soziale Netzwerke haben viele Vorteile. Aber sie haben auch ihre Schattenseiten. Spuren, die man einmal im Internet hinter lassen hat, lassen sich nur noch schwer verwischen. Darum sollte man zweimal überlegen was man ins Netz stellt und was nicht.

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Topthema 11

Entstehung

Soziale Netzwerke existieren in ih-rer reinen Form erst seit 1995. Seit dem 21. Jahrhundert boomt die Branche. 2003 ging MySpace an den Start und wurde das erste massen-taugliche Netzwerk. Ein Jahr später folgte Facebook. Mark Elliot Zucker-berg versuchte sich mit 19 Jahren er-folglos an zahlreichen Webprojekten. Er hatte wenige Freunde und war ein einsames Genie. Mit Facemash.com hatte er seinen ersten Erfolg. Er hackte sämtliche Datenbanken von Studentenhäusern an einem Abend und stellte alle Fotos ins Netz. Dort forderte er die User auf, die Attraktivi-tät von Studenten, Studentinnen und Tieren zu vergleichen. Innerhalb von fünf Stunden erzielte Facemash.com 22.000 Klicks, um 4 Uhr morgens brach das Universitätsnetzwerk von Havard zusammen. Mark Zuckerberg sorgte weltweit für Schlagzeilen.Er bekam ein Angebot von den Zwil-lingen Cameron und Thyler Winkel-voss, ein exklusives soziales Netz-werk für die Havard-Universität zu programmieren. Nach einem Mo-nat hatte er sein Werk vollendet. Allerdings war es kein exklusives Havard-Netzwerk, sondern sein ei-genes. Er hatte die Ideen der Zwil-linge geklaut und mit drei anderen Studenten Facebook erschaffen. Von den Zwillingen Winkelvoss wurde er auf 65.000.000 $ verklagt. Er verlor den Rechtsstreit und musste zahlen. Trotzdem ist Mark Zuckerberg heute der jüngste Milliardär der Welt. Der Wert von Facebook wird auf 100 Mil-liarden Dollar geschätzt. Neuesten Spekulationen zu Folge sind über 750 Millionen Menschen auf Face-book.com registriert, bestätigt hat Facebook diese Zahl nicht. Anfang 2012 wird sich wahrscheinlich der 1.000.000.000. User anmelden.

Fakten und Zahlen zu Facebook

Facebook ist blau, da Mark Zucker-

berg an einer Rot-Grün-Blindheit leidet. Menschen mit Rot-Grün-Seh-schwäche sehen bestimmte Rot- und Grüntöne als Graustufen.

Ein Fünftel der 9- bis 12-jährigen eu-ropäischen Teenager sind bei Face-book – ab 13 darf man sich anmel-den. Die Hälfte aller US-Amerikaner ist bei Facebook. In Deutschland ist es jeder Vierte. In China sind auf Grund der Internetzensur nur 0,04% der Bevölkerung registriert.Jeder zehnte Erdbewohner ist bei Fa-cebook registriert.Es gibt über 100 Milliarden Fotos bei Facebook.Facebook ist nach Google die be-liebteste Website der Welt.

Mobbing

Mobbing ist immer schlimm, nicht nur für das Opfer, auch für den Täter. Die möglichen Gründe für Mobbing sind vielfältig: Neid, Eifersucht, Miss-gunst, Angst, Ärger, Frust, Hass oder einfach nur Langeweile. Manchmal hat Mobbing aber auch egoistische Hintergründe. „Solange ich mitma-che, bleibe ich selbst verschont“, lautet dann meistens das Motto. Oft will der Täter aber einfach nur von den eigenen Fehlern und Schwächen ablenken.Mobbing passiert nicht nur auf Schulhöfen, an Arbeitsplätzen und auf Straßen. Soziale Netzwerke wer-den immer häufiger für Mobbing missbraucht. In zwei Minuten ist es möglich sich bei Facebook unter falschem Namen ein Fakeprofil zu er-stellen. Durch diese Anonymität wird

hemmungsloser und mehr gemobbt, da die Täter keine Konsequenzen fürchten.Eine junge Schweizerin wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie auf Facebook einen Mann als „Se-ckel” und als „truurige Mensch” be-schimpfte. Was noch sehr harmlose Bezeichnungen sind. Richtig schlimm wird es für das Opfer, wenn es als Kinderschänder oder schwul darge-stellt wird. Die Schweizerin schrieb wörtlich: „Oh Gott, wafüren truurige Mensch, i will de Nochname vo dem Seckel wüsseeee!“. Der Beschimpfte erstattete Anzeige.Mehrere Jugendliche wurden durch Cybermobbing in den Selbstmord getrieben. Selten suchen Opfer die direkte Konfrontation mit ihrem Pei-niger auf der Straße, was die Situ-ation nicht verbessert, sondern oft in körperliche Gewalt ausartet. Die Opfer trauen sich meistens nicht, jemand etwas zu erzählen. Das ist aber genau das Falsche, so kann der Täter fröhlich weitermobben, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Die Situation wird immer schlimmer. Richtig ist es, mit seinen Freunden, Lehrern, Eltern oder mit seinem Vor-gesetzten die Situation zu bespre-chen und eine Lösung zu suchen, denn Mobbing ist lösbar!

Facebook-Partys

Aktuell liegen Facebook-Partys voll im Trend. Auslöser war „Thessas sweet 16”-Party in Hamburg. Sie wollte zu ihrem 16. Geburtstag ihre Freunde einladen, dabei hat sie das Häkchen übersehen, durch welches die Einladung für jeden Facebook-Nutzer zugänglich wurde. 16.000 Patygäste sagten für die Party zu, obwohl sie die Party vorher absagte, erschienen 1.500 Partyfreudige. Erst wurde ausgelassen gefeiert und ge-trunken. Dann wurden Böller, Müll-tonnen, eine Gartenlaube angezün-det und Steine geworfen. Unbewusst hat Thessa einen neuen Trend erfun-den. Es gibt zahlreiche Nachahmer,

Mark Zuckerberg

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12 Topthema

deaktivieren.Heute wird häufig vor der Einstellung eines neuen Mitarbeiters erst mal sein Facebook Profil angeschaut. Fo-tos von Partys oder von Alkoholkon-sum des Bewerbers kommen mei-stens nicht sehr gut bei dem neuen Arbeitgeber an.Facebook kann Chatnachrichten in einem Zeitraum von 20 Jahren nach-lesen und mitverfolgen. Wenn auf Fa-cebook Bilder hochgeladen werden, weiß Facebook, die IP-Adresse und von welchem Computer der Upload erfolgteGoogle steht im Speichern von Da-ten Facebook in nichts nach. Sobald man sich bei seinem Google-Mail-Konto anmeldet, werden sämtliche Suchanfragen und Websites, die man besucht hat, über Jahre hinweg ge-speichert. Unter Kontoeinstellungen / In diesem Konto gespeicherte Daten anzeigen / Einträge entfernen oder Webprotokoll leeren / ist es möglich, alle Suchanfragen bei Google zu se-hen und zu löschen. Google garan-tiert allerdings nicht, dass die Daten tatsächlich gelöscht werden. Die Da-tensammelwut Googles machtnatürlich auch nicht vor euren pri-vaten Mails halt, die ihr an einen Google-Mail-Freund schreibt.Hier ein Auszug aus Googles Nut-zungsinformationen, die im Prinzip sagen: „Wir speichern alles, was du machst“. Google formuliert dies schön und kompliziert:„Wenn du YouTube verwendest, kön-nen wir Informationen zu deiner Nutzung der Website aufzeichnen, wie beispielsweise die von dir abon-nierten Kanäle, Gruppen und Favo-riten, die anderen Nutzer, mit de-nen du kommunizierst, die von dir angesehenen Videos, die Häufigkeit und Größe von Datenübertragungen sowie Informationen, auf die du in YouTube klickst (einschließlich UI-Elemente und Einstellungen). Wenn du angemeldet bist, können wir diese Informationen mit deinem YouTube-Konto verknüpfen.“„Mithilfe einer Vielzahl verschiedener Informationen wie Cookies, Web Be-

die gerne ihren Geburtstag mit der ganzen Welt feiern wollen. Der Ein-tritt ist immer frei! Leider gibt es keine Toiletten. Ebenso werden noch dringend Personen zur Reinigung der Straße und Streitschlichter gesucht. Uwe Schünemann (CDU) forderte ein Verbot der Facebook-Partys. Aller-dings erhielt er keine Unterstützung von anderen Politikern.

Demonstrationen

Verabredungen, Partys und Festivals werden heute in Sozialen Netzwerken geplant. Ebenso wie Protestaktionen und Demonstrationen. Die Demons-trationen auf den Straßen Kairos begannen friedlich, Tausende hatten sich über Twitterund Facebook zu einer friedlichen Demonstration gegen Husni Muba-rak, den Ex-Präsident Ägyptens ver-abredet. Die Situation spitzte sich zu, Internet und Mobilfunk wurden gesperrt, damit brach das Kommuni-kationszentrum der Demonstranten zusammen. Ein riesiges Chaos brach aus. Bei den Demonstrationen von Stuttgart 21 spielten Soziale Netz-werke auch eine große Rolle. Ein nor-males Leben ohne Internet ist heute nicht mehr denkbar.

Daten und Privatsphäre

Facebook gleicht einem Einwohner-meldeamt für die gesamte Welt. Von jedem User wird ein Benutzerprofil erstellt. Aus den gesammelten Daten wie z.B. Mails, Alter, Interessen, Pinn-wandeinträgen, Suchanfragen, likes, SMS … wird berechnet zu welcher Zielgruppe du gehörst. So können Firmen ihre Werbung extra für dich anpassen und dir die Werbung anzei-gen, die dich wahrscheinlich interes-siert. Leider kommt es immer wieder zu Datenpannen, Sicherheitslücken und Hackerangriffen auf Google und Facebook. Dann kann es passieren, dass dein Profil für jeden sichtbar im World Wide Web landet.

Google+ (Google Plus) ist ein neues soziales Netzwerk von Google. Be-reits in der Testphase hatte es schon ungefähr 5.000.000 User. Ingenieur Vic Gundotra vom Suchmaschinen-gigant Google war ziemlich erstaunt als mitten in der Nacht zum Sonntag die Google+ Festplatte für 80 Minu-ten voll war. Der Facebook-Konkur-rent erfreut sich größter Beliebtheit. Mittlerweile durften Google+ Benut-zer andere Personen einladen. Dies führte zu einem Massenansturm mit Schneeballeffekt, nach ein paar Stun-den wurde die Funktion deaktiviert, da die Google-Server diesen Bela-stungen auf Dauer nicht gewachsen sind. Bald wird Google+ für jeden erreichbar sein. Es könnte mit zahl-reichen praktischen Funktionen den Facebook-Boom stoppen.

Die Antwort auf Google plus ist von Facebook ein Videochat und die Ge-sichtserkennung. Die Gesichtser-kennung ist ein harmloser Name. Die Polizei fahndet teilweise mit ihr in Facebook nach Verdächtigen. Sie funktioniert denkbar einfach: Wenn Max Mustermann schon einmal auf einem Bild markiert wurde, ist er im System gespeichert. Sobald nun ein anderer Nutzer ein Bild hoch lädt, auf dem Max zu sehen ist, wird er automatisch zur Markierung vorge-schlagen. Der Uploader muss den Vorschlag dann noch bestätigen. Es wurde viel Kritik geäußert, da kein User auf die Änderung hingewiesen wurde. Die Gesichtserkennung kannst du ganz einfach unter Konto/ Privat-sphäre-Einstellungen/ (unten)Be-nutzerdefinierte Einstellungen/ (bei Freunde vorschlagen) Einstellungen bearbeiten/ Aktiviert/ Gesperrt/ OK

facebook auf dem Handy

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Topthema 13

acons, IP-Adressen, Nutzungsdaten und anderen nicht personenbezo-genen Informationen über deinen Computer oder dein Gerät, wie bei-spielsweise Browsertyp und Be-triebssystem, versorgen wir dich mit relevanter Werbung.“Nur wenige lesen die meterlangen Benutzungsbedingungen, wenn sie sich bei einer Website anmelden. Wer sich die aktuelle Facebook-App für das mobile Betriebssystem Android installieren will, sollte etwas genauer hinsehen, denn der neue Spionage-trick aus dem Hause Zuckerberg hat es in sich. Er hat es diesmal auf dei-ne SMS abgesehen, die nach einer In-stallation der Facebook-Android-App offiziell ausgewertet werden dürfen!Die aktuelle Version 1.6.0 unterstützt zwar auch den Upload von Fotos, aber wer den Richtlinien zur Installation zustimmt, akzeptiert somit auch das Auswerten und das Versenden eurer SMS durch Facebook. Auch wenn ihr eine ältere Version installiert habt, werdet ihr nicht verschont, denn das Update kennt keine Gnade, es funktio-niert komplett automatisch - ohne eure Zustimmung, sobald ihr online geht.

Sicherheit

Vorsicht ist vor allem in fremden Wireless LAN-Netzwerken geboten. Mit der App Faceniff kann jeder, der im gleichen Netzwerk unterwegs ist, sich in deinen Facebook- oder Twit-teraccount einhacken und das Pass-wort ändern… Dazu benötigt man keine speziellen Fachkenntnisse. Selbstverständlich ist dies illegal, wir raten davon ab.Anscheinend sind Facebook-Accounts leicht zu hacken. FamousHope bietet bei Hackforums.net an, für 10$ Face-book Hacks an. Viele Forenmitglieder bei Hackforums.net regten sich über den 18-jährigen auf, da er für so eine einfache Aufgabe Geld verlangte.Jeder kann sich anonym bei Face-book registrieren und sich als dein Bekannter, Freund oder Geschäfts-partner ausgeben. Darum ist es vor-

teilhaft, Geschäfte nicht über Face-book abzuschließen.

Fazit

Unser Fazit lautet: ½ Stunde pro Tag in Facebook reicht und ist nicht zu wenig. Wer mehr als 12 Stunden in der Woche in Facebook abhängt, sollte sich Gedanken über sein Leben auf der Erde machen.

Wichtige persönliche Daten wie z.B. Adresse, Telefonnummer, Kontonum-mer, Passwörter, Pins usw. raten wir nicht auf Facebook für alle sichtbar zu veröffentlichen. Bilder sind Ent-scheidungssache, allerdings sollte man wissen: Was einmal in Facebook ist, ist nur noch schwer aus dem In-ternet zu entfernen, auch wenn es bereits offiziell als gelöscht gilt.Empfehlenswert für das Passwort ist, es eine Kombination aus willkürlich ausgewählten Zahlen und Buchsta-ben zu verwenden. 100% sicher ist kein Passwort. Vorsicht ist geboten bei Freundschaftsanfragen von Leu-ten, die man nicht persönlich kennt. Wer weiß schon, wer sich hinter dem Pseudonym eines Namens oder eines schönen Fotos verbirgt.Auch wer bis jetzt auf dem Facebook-Hype der letzten Jahre mitgeschwom-men ist, sollte spätestens jetzt seine Einstellung zu Herrn Zuckerberg und dem Facebook-Imperium überden-ken. Ob Soziale Netzwerke wirklich so sozial sind wie sie vorgeben, muss jeder für sich selber entscheiden. Ob Google+ den Kampf um die Sozi-ale Netzwerke gewinnen kann, steht noch in den Sternchen.von Joel Dufey und Laurens Elm (MBS)

Geboren um zu chatten?

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14 Topthema

ren Demonstrationen und als es Aus-schreitungen von Seiten der Polizei gibt zeigen sie es der Welt mit ihren Handykameras. Und das alles über das Internet. Mit Youtube und Face-book ist plötzlich jeder ein Journalist. Jeder wird zum Berichterstatter im Krisengebiet und zeigt der Welt mit seinem Handy was er dort erlebt, wo sich normale Kamerateams gar nicht mehr hin trauen.Das zeigt dem Ausland was in dem Land los ist. Aber noch viel Wichtiger: Die Menschen im eigenen Land se-hen was ihre Regierung da treibt. Die Leute können sich beide Meinungen über das Geschehen anhören. Die der Polizei und Regierung, und die der Demonstranten.Die Regierung spürt tatsächlich Ver-antwortung. Bei humanem Handeln wird der Protest nicht größer oder sogar kleiner. Doch bei Verstößen werden sich mehr und mehr gegen sie wenden. Auch der internationale Druck wächst.So z.B. in Syrien. Das Bild- und Vi-deomaterial das wir von diesen Pro-testen und den Ausschreitungen se-hen stammt fast ausschließlich aus dem Internet. Denn das Land hat sich abgeschottet und lässt niemanden mehr rein. Die normale Presse funk-tioniert also nicht mehr. Doch das

fordern eine Website zu löschen die in Deutschland gehostet ist und sagt

“Chinas Regierung ist doof!”.Das bedeutet, dass China nur die Ver-bindung trennen kann. Doch das ge-staltet sich auch sehr schwer. Denn das Internet in diesem Land vollstän-dig abzuschalten wäre wirtschaftlich nicht tragbar und für jede Website die gesperrt wird kommen wieder zwei neue unangenehme dazu. Außerdem gibt es immer mehrere Wege eine Website zu erreichen. Soll heißen: Wenn sich jemand damit 10 Minuten beschäftigt kann er solche Sperren Problemlos umgehen. Nur die breite Masse wird ausgeschlossen.Auch Deutschland war vor nicht lan-ger Zeit von Zensur bedroht. Jedoch nicht um irgendwelche Verbrechen der Regierung zu vertuschen son-dern um Kriminelle Seiten zu Sper-ren. Dies sollte vom Geheimdienst und ohne Gerichtsbeschluss gesche-hen. Doch da man merkte wie leicht man eine Sperre umgehen kann, hat man dieses Gesetz verworfen.Doch manche Regierungen geben sich trotzdem alle Mühe. Denn was passieren kann mit einem intakten Internet zeigt uns z.B. Ägypten:Die Leute kritisieren die Regierung, sehen, dass andere das genauso tun, schließen sich zusammen, organisie-

Internet bedeutet kostengünstig viele Leute erreichen. Im Minimalfall kostet es nur ein paar Euro für ein Internetcafe.Informationen sind entscheidend für die Mächtigen. Denn wer keine In-formationen hat ist leicht zu beherr-schen. Wie wäre es gewesen wenn im zweiten Weltkrieg ein unzufrie-dener Wärter eines Konzentrations-lagers anonym über seinen Alltag geschrieben hätte und sogar offizi-elle Dokumente als Beweise für di-ese Abschäulichkeiten der Nazis im Internet verbreitet hätte. Was wäre wenn es damals nicht nur Propagan-da zu lesen gegeben hätte sondern die Leute gewusst hätten wie es im Krieg zugeht und wo Deutschland tatsächlich steht.Ich glaube Informationen können viel verändern.Um ihre Verbrechen zu verheimlichen und die Verbreitung unangenehmer Informationen zu unterbinden ist das Internet in manchen Ländern zen-siert. Jedenfalls so gut das Möglich ist. So z.B. China, Kuba, Iran, Libyen, Weißrussland und offiziell 20 weitere.Doch das Problem solcher Länder beim Zensieren ist, dass das Internet erstens riesig und zweitens internati-onal ist. Auch wenn z.B. China mäch-tig ist kann es nicht von Deutschland

Das Internet und die Mächtigen

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Topthema 15

Internet bekommt das Land nicht unter Kontrolle.Genauso Probleme mit dem Inter-net bekommt Amerika. Dort findet zwar keine große aber dafür eine kleine Revolution statt. Die Internet-plattform Wikileaks bekommt von unzufriedenen Insidern des ameri-kanischen Militärs und Beamten offi-zielle Staats-Dokumente. Diese sind zumeist geheim und beschreiben unter anderem den Krieg so wie er ist.In einem Video das Wikileaks veröf-fentlicht hat sieht man eine Original-aufnahme aus der Sicht eines Bord-schützen eines Hubschraubers im Irak. Er sieht eine Gruppe Menschen. Einer von ihnen trägt einen groß-en Gegenstand. Er glaubt es ist eine Waffe. (es war ein Reporter und sein Assistent der eine Kamera trägt)Er bittet um Feuer-erlaubnis und diese kommt sofort. Er erschießt die Grup-pe von 9 Menschen. Als ein Auto kommt und den Leuten helfen will wird auch dieses unter Beschuss genommen. Darin waren drei Männer und zwei Kinder die gerade zur Schule wollten. Die Männer sterben und die Kinder sind schwer verletzt und leiden noch immer unter den Langzeitfolgen.Bei dem Video hört man auch den Funkverkehr. Man merkt wie der Bordschütze seinen Spaß an der Sa-che hat und hört seine spöttischen Bemerkungen. (Collateral Murder – Video) In einem anderen Video, aus der gleichen Sicht, bekommt der Schütze den Befehl ein Haus mitten in einer Stadt zu beschießen. Dies-mal allerdings mit einem wesentlich größerem Kaliber. Vor dem Haus

läuft ein Mann. Dieser hat sichtlich nichts mit dem Haus zu tun und will nur daran vorbei gehen. Doch anstatt die 10 Sekunden zu warten bis der Mann weg ist, schießt der Schütze sofort ohne jede Hemmung auf das Haus und tötet den Mann mit.Diese Bilder Dokumentieren wie viel oder eben wenig ein Mensch in so einem Krieg wert ist und wie kalt die Soldaten inzwischen geworden sind.

Solche Bilder kann ein Land, in dem es verboten ist Bilder von heimkeh-renden Särgen in Zeitungen abzu-drucken, nicht gebrauchen. (Bilder von heimkehrenden Särgen – Für US-Presse Tabu) Amerika sucht nun verzweifelt nach einer Rechtfertigung Wikileaks abzuschalten. Doch die Daten sind im Netz. Tausende Leu-te haben sie sich heruntergeladen und würden sie im Zweifelsfall auch wieder hochladen und zur Verfügung stellen. Es gibt keine Möglichkeit die-se Daten wieder zu Löschen.Außerdem ist die Idee nun in der Welt. Es folgt schon eine deutsche Plattform die die Funktion von Wi-kileaks übernommen hat. Und es ist

sicher, dass noch viele weitere Folgen werden. Denn so eine Website kann ein Team von nur ein paar Leuten in-nerhalb kürzester Zeit erstellen. Und es gibt so viele Menschen die Zugriff auf geheime Informationen haben, dass es immer eine undichte Stelle geben wird.Ob Wikileaks nun Rechtmäßig ist oder nicht muss jeder mit sich aus-machen. Doch der Gründer von Wi-

kileaks, Julian Paul Assange, vertritt die Theorie, dass ein Volk erst ent-scheiden Kann ob es z.B. einen Krieg will oder nicht wenn es genügend Informationen da-rüber hat und alle Facetten kennt.Das macht natür-lich Sinn. Denn wenn ich jeman-dem über etwas nur falsche oder unvollständige In-formationen gebe und ihn dann da-rüber entscheiden lasse, dann ist das doch nicht wirklich eine mündige Ent-scheidung. Assan-ge geht sogar so weit, dass er sagt,

dass ein Land keine Geheimnisse vor seinem Volk haben darf. Denn erst mit genügend Information ist eine Demokratie komplett.Meine Meinung ist, dass das Inter-net sehr zur Freiheit beiträgt und jedem eine Stimme gibt. Es nimmt den Mächtigen das Monopol an Infor-mationen und gibt dem Volk damit mehr Macht. Ich glaube das ist ein Bedeutender Schritt der Menschheit. Außerdem ist die Entwicklung des In-ternets noch lange nicht abgeschlos-sen. Ich bin mir sicher wir können uns auf noch einiges mehr freuen!

von Moritz Göckel (Uhlandshöhe)Zeichnung: Vincent Mayr (MBS)

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Das Schicksal der Kinder, welche ohne Eltern in die Fremde aufbre-chen und auf der Suche nach Sicher-heit und Perspektiven alles hinter sich lassen um ihr Glück an einem anderen Ort zu finden. “Es gibt zu viele Flüchtlinge, sagen die Menschen, es gibt zu wenig Men-schen, sagen die Flüchtlinge” Ernst Ferstl

Allein

Wie wäre es im Urlaub in irgend einem fremden Land plötzlich völlig allein da zu stehen? Die Eltern sind weg und da ist nie-mand der einem auf Deutsch sagen

Ohne Heimat

kann wo man hin muss. Im ersten Moment wahrscheinlich ein Schock, danach ist es aber vielleicht auch cool, ganz alleine ohne jemandem, der einem sagt, was man tun und las-sen soll. Denkt man jedoch weiter, bemerkt man, dass es auch niemanden gibt, der sich um ein Dach über dem Kopf und um Essen kümmert. Wem kann man vertrauen? Wer kann einem weiter helfen? Unsereiner wür-de erst einmal zu Polizei oder zu Bot-schaft gehen, den Ausweis vorzeigen und erklären, dass man gerne zurück nach hause wolle. Das ist der Unterschied zwischen uns und denen, die aufgebrochen sind, um einen besseren Ort zu fin-

den. Denn während wir uns als Eu-ropäer mit einem gültigen Pass noch so gut wie überall für einen gewissen Zeitraum legal aufhalten können, rei-sen die unbegleiteten Jugendlichen illegal und oft ohne gültige Papiere. Dadurch würde jeder Kontakt mit der Polizei zum jähen Ende der Reise und sehr wahrscheinlich zur Rückkehr in das Land aus dem sie meist unter Le-bensgefahr geflohen sind führen.Weltweit sind ca 50 Mio Menschen auf der Flucht. Schätzungen zu Folge ist ungefähr die Hälfte von ihnen jünger als 18 Jahre. Die meisten der Kinder und Jugend-lichen sind mit ihren Eltern oder Ver-wandten auf der Flucht, doch es gibt

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immer mehr minderjährige Flücht-linge, die alleine unterwegs sind.

Wie konnte es so weit kommen?

Aber wie konnte es so weit kommen, dass einige ein sicheres Leben führen können, in dem ihnen fast alle Türen offen stehen und andere täglich um ihr Leben bangen müssen, dass es Menschen gibt, die “illegaler” sind als andere? Am schnellsten wäre die Frage wohl beantwortet, wenn man die Schuld auf den menschlichen Egoismus, das Streben nach Macht und Reichtum und die Entwicklung schieben würde. Einige wollen reich sein und deswegen müssen andere arm sein. Doch das wäre zu einfach, denn man würde einerseits verges-sen, dass zum Menschen auch Mit-gefühl und der Sinn für Gerechtigkeit gehört und es würde andererseits be-deuten, dass es so kommen musste und alles Unrecht in der Welt recht-fertigen.Es würde rechtfertigen, dass es Kin-der gibt die jeden Tag vor Hunger kaum einschlafen können, würde rechtfertigen, dass Kinder, statt zur Schule zu gehen, in Fabriken arbeiten müssen, würde rechtfertigen, dass Jugendliche vor die Wahl gestellt werden, abzudrücken, oder selbst das Ziel einer Kugel zu werden. Doch das ist durch nichts zu rechtfertigen. Und trotzdem passiert es. Dauernd. Jetzt gerade in diesem Moment. Es ist so weit, dass tagtäglich sogar Kin-der und Jugendliche mit dem Gedan-ken “Überall ist es besser als hier” alleine aufbrechen. Nicht selten wer-den sie getäuscht und erfahren auf der Flucht Dinge, die weit schlimmer sind, als dass, wovor sie geflüchtet sind. Doch dann gibt es kein zurück mehr und die tägliche Angst entdeckt zu werden und die Frage ob man den nächsten Morgen noch erleben wird bestimmen den Tag und zwingen sie immer nach vorne zu blicken. “Kann ich dem Schlepper trauen?”,“ Werden wir unbemerkt über die Grenze kom-

men?“ Eingepfercht in Zugwagons, auf Ladeflächen von LKW’s oder auf einem alten, überladenen Fischer-kahn bleiben einige auf der Strecke und nur manche schaffen den wei-ten Weg bis nach Europa. Trotzdem wurden im Jahr 2010 in Deutschland noch ca 48 600 Asylanträge gestellt.Einmal hier angekommen heißt noch lange nicht in Sicherheit, denn Eur-opa hat sich gegenüber Flüchtlingen zu einer Hochburg mit schier unbe-zwingbaren Mauern entwickelt, de-ren Tore sich nicht einmal für Kinder öffnen. Obwohl es die UN-Kinderrechtskon-vention und weitere Bestimmungen gibt, welche weltweit von fast allen Staaten ratifiziert worden sind und die Kinder in besonderem Maße schützen sollen, gibt es sogar in Deutschland immer noch Fälle in de-nen Minderjährige in Abschiebehaft genommen werden, was ausdrück-lich verboten ist.Die Missachtung der Kinderrechte fängt schon bei der Ankunft hier an. So erzählen manche, mehrere Stun-den in einem Raum ohne Trinken und ohne Toilette verbracht zu haben, oder dass ihren Angaben über Alter Herkunft nicht geglaubt wurden.Doch das ist alles eine Glückssache. Es hängt ganz davon ab, wo die Kin-der und Jugendlichen landen und wer sich ihrer annimmt. Dabei sind gera-de die ersten Momente in Deutsch-land für diejenigen, die entschließen sich zu melden und offiziell Schutz zu suchen entscheidend und prägen den gesamten folgenden Prozess, denn die Art und Weise wie sie dort behandelt werden beeinflusst auch ihre Bereitschaft zur Mitarbeit und den Glauben daran, dass ihnen hier Schutz geboten werden kann.

Der Traum einer Zukunft

Im Idealfall werden die Minderjäh-rigen nach ihrer ersten Erfassung, die durch Polizei, Grenzschutz geschieht, oder wenn sie selbstständig eine ent-

sprechende Stelle des Jugendamtes aufsuchen, direkt an eine geeignete Einrichtung übergeben. Dort werden sie ihrem Alter und Zustand entspre-chend betreut, ein Vormund wird be-stellt, sie bekommen die Möglichkeit Deutsch zu lernen, je nach Alter und vorausgegangener Bildung wird der Schulbesuch eingerichtet und ver-sucht ihnen wenigstens bis zu ihrem 18. Lebensjahr einen sicheren All-tag zu ermöglichen. Danach begin-nt auch für sie der Kampf um einen Platz in Deutschland. Je länger sie sich schon in Deutschland aufhalten, desto einfacher ist es für sie einen ge-sicherten Aufenthaltsstatus zu erlan-gen, aber auch hier hängt es wieder von den Personen in ihrer Umgebung ab, wie es weiter geht, denn manche Vormünder, die neben ihnen noch ca 200 weitere Jugendliche betreuen, haben nicht die Zeit, das aufwendige Asylverfahren durchzuführen.Wird jedoch die Mühe auf sich ge-nommen und ein Asylverfahren durchgeführt; das zu einem positiven Ausgang kommt, was allerdings sel-ten vorkommt, oder wird auf andere Weise ein sicherer Aufenthaltsstatus erlangt, kann das, wovon die mittler-weile erwachsen gewordenen Kinder einst geträumt haben, eine sichere Zukunft und vor allem überhaupt eine Zukunft, in Erfüllung gehen.Aber für einen so glücklichen Aus-gang einer solchen Suche braucht es Menschen. Menschen, die erken-nen, dass es soweit gekommen ist, dass andere alles aufgeben müssen und die sich nicht nur mit der Fra-ge beschäftigen, wie es so weit kom-men konnte, sondern sich die Frage stellen, wie es weiter geht und die Notwendigkeit zum Handeln erken-nen. Jeder einzelne von uns kann ein Teil dieser Menschen werden, jeder einzelne kann mithelfen, dass nicht mehr festgestellt werden muss, dass es zu wenig Menschen gibt.

von Josie Parkner (Uhlandshöhe)

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Seit dem 12. Mai hat Baden-Württ-emberg eine rot- grüne Regierung .Die Grünen als zweitstärkste Kraft hinter der immer noch starken CDU, stellen in der Koalition mit der SPD den ersten grünen Ministerpräsi-denten überhaupt .Doch wie ist es zu erklären, dass ein eigentlich erzkonservatives Land auf einmal einen Grünen zum Mini-sterpräsidenten wählt. Es stand bei kaum einer Landtagswahl in Baden-Württemberg in den letzen 58 Jah-ren infrage, ob die CDU an der Macht blieb. Der primäre Grund ist sicher-lich der Super-GAU in Fukushima. Die Grünen sind die Partei, die seit ihrer Grün-dung gegen Atomkraft ist. Die Angst in Deutschland vor einem Atomunfall stieg und da waren die Grünen mit ihrer Postion zum Thema Atomkraft die einzig glaubwürdige Partei. Hin-zu kamen sicherlich noch die regio-nalen Themen wie Stuttgart 21 und die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm – Punkte, die Grünen-Wähler mobili-sierten. Die Grünen sind definitiv der Wahlsieger dieser Wahl. Ob die SPD zu den Wahlsiegern gehört ist frag-

Frisches Grün für Baden-WürttembergGrüne profitieren von den Debatten der letzten Monate und stellen den ersten grünen Ministerpräsidenten.

lich, denn obwohl sie an der Regie-rung ist, musste sie herbe Verluste einstecken. Die beiden Parteien müs-sen jetzt zeigen, dass sie ihre guten Ansätze in die Tat umsetzen können. Doch das wird nicht einfach - denn auch wenn sich die beiden Parteien in vielen Punkten einig sind, gibt es Differenzen in entscheidenden The-men wie Stuttgart 21. Zwar sind bei-de für einen Bürgerentscheid, doch will die SPD den Tiefbahnhof und die Grünen wollen ihren Bahnhof so, oder zumindest so ähnlich, beibehal-ten. An Themen wie diesen muss sich diese Regierung messen lassen. Das Personal ist sicherlich auch ent-scheidend für den Wahlsieg gewesen. Der Ministerpräsidenten-Kandidat Winfried Kretschmann war auch für die konservativeren Menschen im ,,Ländle‘‘ wählbar gewesen. So groß der Triumph für die Grü-nen war, so groß war die Niederla-ge für die beiden bisherigen Regie-rungsparteien CDU und FDP. Die Christdemokraten können sich ver-ständlicherweise nur schwer damit abfinden, im Landtag von nun an auf den Plätzen der Opposition platz

nehmen zu müssen, die Liberalen durchleben derzeit gar eine regel-rechte Krise. Doch wer hätte noch vor ein paar Jahren zu träumen gewagt, dass im langjährigen CDU-Ländle ein Grüner Ministerpräsident wird.Die Wahlschlappe der Christdemo-kraten erscheint einem umso größer, wenn man sich vor Augen hält, dass sie 58 Jahre ununterbrochen an der Macht war. Es liegt auf der Hand, diese Niederlage auf die in den Mo-naten vor der Wahl beherrschenden Themen Stuttgart 21 und Fukushi-ma, bzw. dessen Konsequenzen, zu schieben. Da haben CDU und FDP wohl in den Augen zahlreicher Wäh-ler nicht sehr galant reagiert. Dies gestand sich Stefan Mappus schnell ein. Auch wenn das „Durchboxen“ des Großprojekts Stuttgart 21 bei vielen auf wenig Sympathie stößt, werden wir jetzt von einer Partei re-giert, vor deren Namen bei der Wahl nur ein Viertel der Wähler sein Kreuz gemacht hat.

von Sebastian Braun und Maxime Klumpp (MBS)

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Die I Am Challenge

Dem Einen oder Anderen ist mein T-Shirt in der Schule bestimmt schon aufgefallen. Und Jeder dem es aufgefallen ist hat sich sicher gefragt warum ich ein T-Shirt trage, auf dem steht „I am Ann-Kathrin“. Die Erklärung ist ganz einfach: Ich bin ein Teil eines inter-nationalen Projekts, der „I Am Challenge“.Vor drei Jahren, im Jahre 2008 wette der Neuseeländer Dan mit seinem Freund Ben, dass er ein Jahr lang ein T-Shirt mit der Aufschrift „I am Dan“ tragen würde.Diese Idee setzte er nicht nur in die Tat um sondern ent-wickelte sie sogar noch weiter. Er gründete die „I Am One Year T-Shirt Challenge“. Die Idee der Challenge war, neben dem tragen des T-Shirts, Geld für Hilfsprojekte speziell in der Dritten Welt zu sam-meln. Dabei spielen die Jugendliche aus aller Welt, welche für eine finanzielle Gegenleistung je 10 T-Shirts in ver-schiedensten Farben erwerben konnten, die Hauptrolle. Durch Aktionen und Spendensammeln gelang es der „I am Challenge“ bisher unter anderem Geld für Trinkwas-sertanks in Tansania zu sammeln und den Menschen dort so sauberes Trinkwasser zu ermöglichen.Für 2011 hoffen wir, dass die 100 Teilnehmermarke ge-knackt wird. Teilnehmende Länder sind bisher Neusee-land, Singapur, Thailand, Süd Afrika, Australien und in Deutschland finden sich zusammen mit mir bisher drei Teilnehmer. Nach dem Erdbeben in Neuseeland hat Dan es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht für die schwer Beschädigte Stadt Christchurch Geld zu sammeln und und es zusam-

men mit Hoffnung und Freude an die Leute dort zu geben und zu helfen.

Die Idee hinter der One Year T-Shirt Challenge, neben dem nur das I Am T-Shirt ein Jahr lang zu tragen, steckt die Idee „I care therefore I am – Ich kümmere mich, deshalb bin ich“. Gemeint ist, dass es uns Jugendliche interessiert was in der Welt vor sich geht, das wir es nicht gut hei-ßen was gerade mit unserer Welt, unserem Planeten pas-siert und das wir uns als individuelle Menschen dagegen stellen. Außerdem wollen wir zeigen, dass wir uns nicht anpassen wollen, jeder von uns ist einzigartig und auch dem Modedruck in den Schulen durch Markenklamotten wollen wir uns entgegenstellen. Der Wert eines Menschen ist nicht gleich dem seiner Kleidung!Wir stehen dafür, die Behandlung der Natur zu ändern, die Ressourcen zu pflegen und noch vieles mehr. Mit un-seren kleinen Projekten machen wir kleine Schritte diesen Wunsch umzusetzen und zu helfen.

von Annkathrin Geiger (MBS)Wenn ihr euch auch an der Challenge beteiligen oder euch einfach informieren wollt könnte ihr das bei mir oder im Internet auf der Seite der I am Challenge machen. http://www.iamchallenge.org/

Dan aus Neuseeland Mein T-shirt

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Mein Sozialpraktikum verbrachte ich im Hospiz St. Martin.Hospitium bedeutet auf Latein Her-berge, die Patienten die hierher kommen werden Gäste genannt. Man hört dem Namen also schon an, dass es sich hier um einen zeit-begrenzten Aufenthalt handelt. Ein Hospiz ist eine Pflegeeinrichtung der Sterbebegleitung, in der die Bes-serung körperlicher Krankheitsbe-schwerden ebenso wie psychischer, sozialer und spiritueller Probleme angestrebt wird. So wird es in der Palliativmedizin beschrieben. Man möchte, den Menschen in ihren letz-ten Tagen mehr Lebensqualität statt Lebensquantität geben. „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben“ (Cicely Saunders).

Das Hospiz, in dem ich gearbeitet habe, hatte acht Betten. Zu den Gästen die in das Hospiz kommen: Die Krankheiten die die Gäste haben, sind in den allermei-sten Fällen unheilbare Tumorerkran-kungen, manchmal auch AIDS oder neurologische Krankheiten. Wir hat-ten z.B. jemanden, mit Multiple Sklerose (MS). Obwohl dieses Hospiz für alle Lebensalter, außer für Kinder offen ist, sind die meisten der Gäste schon älter. Zu 99% sterben die Men-schen hier, es hat aber auch schon Fälle gegeben, in denen Menschen das Hospiz lebendig verlassen und weitergelebt haben. Dass Menschen aber, nach ihrer Ankunft im Hospiz,

erst wieder aufblühen, da sie plötz-lich das Leben wieder anders erleben können, ist häufig der Fall. Auffällig für mich war, dass der größte Teil der Gäste weiblich war. Von sieben Menschen, die während meinen drei Wochen gestorben sind, war nur ei-ner männlich. Mein Tag fing jeden Morgen, mit einem gemeinsamen Frühstück an: dem Pflegepersonal und den Gästen, die dazu noch „fit“ genug waren. Von acht Betten bei uns, kam jedoch nur eine Dame regelmäßig zum Früh-stück. Danach begann die große morgendliche Körperpflege. Ich durfte dabei assistieren. Zu meinen Aufgaben gehörte: Das Unterstützen beim Toilettengang, Anziehen, und Windel wechseln, (charmanterweise nannten wir das immer „Schlüpferle wechseln“). Einmal war ich auch da-bei daumenlange Zehennägel erst einzuweichen und dann mit einem fast gartenschärenartigem Gerät zu schneiden, oder bei einer art Darm-spülung, man nennt es Einlauf, dabei wird eine Flüssigkeit, in diesem Fall war das Milch mit Honig, über den After in den Darm eingelassen um dort alles wieder ein bisschen zu lo-ckern und so den Stuhlgang wieder zu ermöglichen. Außerdem war ich auch für Aufgaben im Haushalt zu-ständig wie Tischdecken, Bettenbe-ziehen und Säubern von Bett, Tisch und Ablageflächen. Ansonsten habe ich mich viel mit den Gästen und An-gehörigen unterhalten können.

Nun möchte ich euch ein wenig die verschiedenen Phasen und Stim-mungen der Gäste schildern, denn es gibt tatsächlich verschiedene Sta-dien die diese Menschen, wenn auch in ganz verschiedener Weise durch-leben.Wenn die Gäste in das Hospiz kom-men, kommen sie in völlig unter-schiedlichen Zuständen. Natürlich könnte keiner von ihnen mehr selb-ständig leben, es gibt aber Gäste, die sich noch einigermaßen selber, mit-hilfe ihres Wägelchens, fortbewegen, essen und auf Toilette gehen kön-nen. Vielen ist dies aber nicht mehr möglich. Die Selbständigen sind sehr stolz darauf. Einer der Frauen, sollte man, zum Beispiel nicht aus dem Weg gehen wenn sie vorbei kam, denn: „so schlimm steht es mit mir auch nicht“. Sie ist eine derjenigen, die ihre Krankheit verleugnete, wenn sie zum Beispiel an Übelkeit litt, so lag es nicht daran, das sie ein bösar-tiges Geschwür im Bauch hatte, son-dern weil das Essen schlecht war. Das manche Gäste ihre Krankheit nicht wahrhaben wollen, obwohl sie sich im Hospiz befinden, kling vielleicht undenkbar, aber als Pflegepersonal muss man solche Einstellung ak-zeptieren, denn oft ist es die einzige nützliche Strategie für solche Men-schen, ihre letzte Zeit genießen zu können. Ist die Krankheit schon wei-ter fortgeschritten, so ist es für alle die ich erlebt habe sehr demütigend, festzustellen, dass sie ihre Harnbla-se sowie ihren Stuhlgang nicht mehr

Mein Praktikum im Hospiz

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selber kontrollieren können und dass sie gefüttert werden müssen. Diese Gäste reagieren darauf total unter-schiedlich: Dass kann zum Einen Wut auf das Personal sein, so hat mich zum Beispiel ein Herr aus Afrika an-gefahren: „Why do you feed me like a baby, I said why, why, why?“. Oder der selbe Gast „you are young, what you do is not good“. Mit ihm fand ich es oft, wenn ich ehrlich bin, schwierig umzugehen, denn egal wie freundlich und liebevoll man zu ihm war, sprach er doch meistens nur in einem vor-wurfsvollen Befehlston zu einem. An-dere reagieren auf den Verlust ihrer Selbständigkeit ganz anders: Eine Frau fragte unter Tränen, als das Harnlassen neben die Schüssel ging, wann Gott der Herr sie denn endlich gehen lassen wolle. Obwohl sie see-lisch scheinbar bereit war, blieben ihr noch zweieinhalb Wochen, bevor sie erlöst wurde.

Wenn man glaubt, dass für Men-schen, die nicht mehr lange zu leben haben, manche, für uns alltäglich oder nebensächliche Dinge, über-haupt keine Rolle mehr spielen, liegt man falsch. Denn schließlich redu-ziert sich ihr ganzer Kosmos auf we-nige Quadratmeter. Zum Beispiel, ob das Bettlaken nun nicht ordentlich sitzt, oder ob die Cola zum Mittages-sen leer ist, sind durchaus wichtige Themen. Was ich auch nicht unbe-dingt an den eingefallenen Körpern die doch auch sehr von ihrer Krank-heit geprägt sind erwartet hätte, sind elegante und lackierte Fingernägel, sowie sehr gepflegte bis hin zu wirk-lich sexy Unterwäsche. Aber warum auch nicht. Solche Sachen gehören eben immer noch zum Leben. Auch erstaunte es mich als das erste Mal Gäste, die sonst fast keine Nahrung mehr zu sich nahmen, plötzlich Bier trinken wollten. Das bekamen sie auch selbstverständlich, denn gera-de solche kleine Dinge steigern die Lebensqualität der Gäste enorm.

Wie kündet sich der Tod an?Man kann die Sterbephase eines

Patienten an Symptomen, wie Schmerzen, Unruhe, Angst Atemnot, Verwirrtheit und Mundtrockenheit erkennen. Zu dieser Zeit entsteht auch eine Marmorierung an den Ex-tremitäten aufgrund einer schlech-ten Durchblutung. Aus diesem Grund werden auch die Finger weiß und kalt. Vor allem die Atmung sagt viel über den Zustand des Gastes aus. Was zu meinem beeindruckendsten Erlebnissen gehörte, war den sog. Death Rattle zu hören, auf Deutsch, Todesrassel. Death Rattle ist eine geräuschvolle Atmung in den letzten Tagen oder Stunden des Lebens. Die Patienten sind nicht mehr in der Lage Speichel zu schlucken oder Schleim abzuhusten. Für Angehörige und das betreuende Team ist diese Atmung sehr belastend; die Patienten neh-men die geräuschvolle Atmung in der Regel nicht wahr. Ihr Bewusstsein scheint zu schwinden.

Ich hatte mir den Tod immer als et-was sehr Dramatisches vorgestellt, gegen den die Menschen bis zu aller letzten Atemzug kämpfen und habe gelernt, der Tod ist für viele Gäste, die sich in einem fortgeschrittenem Stadium ihrer Krankheit befinden, auch eine Erleichterung. Zugleich habe ich mir aber auch das Sterben viel zu, ich nenne es mal „roman-tisch“ vorgestellt. Man verabschiedet sich in Ruhe noch mal von seinen Angehörigen, spricht seinen Segen, schließt die Augen und dann hört das Herz auf zu schlagen. Sicherlich gibt es auch manchmal diese Form, doch bei kranken Menschen ist das die Seltenheit. Tatsächlich haben die meisten, vor allem in den letzten Stunden Störungen von Bewusstsein, Gedächtnis, Denken und Wahrneh-mung.Der langsame Übergang in den Tod ist fast wie ein „Irdischwerden“, ein wirklicher Prozess, eine art Rückbil-dung. Der Mensch verliert alles was ihn ausmacht, seine aufrechte Kör-perhaltung, seine Eleganz, seine Kon-trolle und vor allem sein Bewusstsein. Manchmal hatte ich das Gefühl, der

Verstorbene sei noch da, also so et-was wie seine Seele. Wenn man diese letzten Stunden an einen Menschen erlebt hat, kam es mir manchmal so vor, als ob der Geist, erst als der Mensch schon Tod war, wieder Platz hatte da davor vor allem das Kör-perlich im Vordergrund stand, dass aber jetzt, nachdem, sich die Seele vom Körper lösen konnte, sie wieder Platz hatte. Ich habe mir immer ge-dacht, wenn ich tot bin, dann möchte ich meinen Körper für Organspenden oder Medizinstudenten freigeben. Jetzt aber, bin ich mir gar nicht mehr so sicher, denn eigentlich wäre es doch auch schön, wenn ich und mei-ne Angehörigen noch einmal in Ruhe Abschied nehmen könnten.?...

von Tamalone Manz (Uhlandshöhe)

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Im letzten Jahrhundert hat sich die Welt grundlegend verändert. Was vor kurzem noch unmöglich schien, praktizieren wir heute mit absoluter Selbstverständlichkeit ohne uns nä-here Gedanken darüber zu machen. Innerhalb von Sekunden ist es uns möglich mit einer Person am anderen Ende der Erde zu telefonieren oder zu chatten und innerhalb von Stunden können wir Kontinente überqueren.Wir gehen in ein Kleiderladen und kaufen völlig selbstverständlich z.B. eine Jeans, dass ihre Einzeltteile im Durchschnitt in über acht Ländern verarbeitet worden sind und die Jeans dabei einen Weg von oftmals ca. 60.000 Killometer hinter sich hat bis sie im Regal des Kaufhauses liegt bleibt hierbei im Verborgenen.Ähnlich wie in der Textilindustrie ist es im Bereich der Lebensmittel. Wir essen fast täglich Produkte aus un-terschiedlichsten Regionen der Welt. Wenn wir in einem Supermarkt ein-kaufen, dann ist es normal, dass die Bananen aus Honduras, Tomaten

aus Spanien, Birnen aus Neuseeland oder Äpfel aus Südafrika kommen.Eigentlich wissen wir dass, doch wir nehmen es als Selbstverständlichkeit hin ohne darauf zu achten, ohne es zu hinterfragen. Die meisten von uns werden auch Schokolade lieben. Die Hälfte aller Schokolade weltweites-sen die Europäer, ca. 1,5 Millionen Tonnen im Jahr, dass sind 15 Milli-arden Tafeln. Jeder Deutsche isst etwa 11 Kilo im Jahr. Und doch ist Schokolade-Essen vielleicht kein so harmloses Vergnügen wie wir glau-ben – vor allem nicht für Kinder in Afrika. Hilfsorganisationen verdäch-tigen die Schokoladenindustrie von Kinderhandel und Kinderarbeit zu profitieren und damit Straftaten zu verschleiern. Doch was ist an diesen Vorwürfen dran? Arbeiten Kinder als Sklaven auf den Kakauplantagen?Schokolade besteht aus großen Teilen aus Kakao und der wird aus Kakaobohnen gewonnen. Die größ-ten Lebensmittelkonzerne wie Kraft-Foods, Barry Callebaut, Nestlé oder

Mars beziehen zum großen Teil ihre Kakaobohnen von der Elfenbeinküste in Afrika. Das kleine westafrikanische Land Elfenbeinküste ist eines der ärmsten Länder der Welt und gleich-zeitig der weltweit größte Produzent von Kakaobohnen. Laut UNICEF ar-beiten weit mehr als 200.000 Kinder auf Kakaoplantagen Afrikas, die mei-sten von ihnen auf Plantagen an der Elfenbeinküste.Die großen Firmen der Schokoladen-industrie haben im Jahr 2001 eine Vereinbarung getroffen, dass sog. „Harkin Engels Protokoll“. Es legt fest, dass Kinderarbeit und Kinder-

Schmutzige Schokolade

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handel in der Schokoladenindustrie ab 2008 verboten sind. Alleine die Zeitspanne von sieben Jahren welche sich die Industrie gab, um die nötige Maßnahmen umzusetzten wirft die grundlegende Frage auf, was für ei-nen Stellenwert die Schokoladenkon-zerne diesem Protokoll gaben. Rund 40 % aller Kakaobohnen welt-weit stammen von der Elfenbeinküste. Der Weg beginnt auf den Kakaoplan-tagen, hier werden die Kakaobohnen geernet und in der Sonne getrocknet. Dann werden die Bohnen von den Zwischenhändlerfür einen Euro das Kilogramm aufgekauft und weiterver-kauft an die Exporteure. Dort werden die Kakaobohnen gewaschen, ver-packt und auf Schiffe verladen. Jetzt kostet das Kilogramm 2,5 Euro. An den Börsen werden die Bohnen dann an die Schokoladenfirmen verkauft, die verarbeiten die Bohnen zu Ka-kaopulver und Kakaobuttter und da-raus machen die Schokoladenprodu-zenten ihre Produkte. Aus einem Kilo Kakao, für das die Bauern einen Euro

bekommen haben, werden rund 40 Tafeln Schokolade.Dass Kinder gezwungen werden als Sklaven auf Kakaoplantagen der El-fenbeinküste zu arbeiten ist Fakt. Ein Beispiel ist hier z.B. eine Razzia geleitet von Interpol (Internationa-len Polizei Organisation) der Elfen-beinküste im Jahr 2009, bei der 65 Kinder befreit wurden, die auf den Kakaoplantagen als Sklaven arbeiten mussten.Während die Vereinten Nationen, Unicef oder wie im eben erwähnen

Beispiel Interpol Kinderarbeit auf den Plantagen bestätigen, sprechen die großen Kakaokonzerne weiterhin von Außnahmen und Einzelfällen. Aus dem Protokoll von Interpol geht hervor, dass die Kinder aus Burkina Faso, Niger, Nigeria, Togo und Benin stammten und durch die Arbeit mit Pestiziden und Mangelernährung teils krank waren. Von ihren Herkunftslän-dern wurden sie verschleppt, über die Grenze geschmuggelt und dann in der Elfenbeinküste als Kindersklaven an Kakaoplantagen verkauft. Doch was unternimmt die Schokoladenin-dustrie um das Problem wirklich zu bekämpfen? Die gesamte Schoko-ladenindustrie gibt an, 6 Millionen Euro im Jahr für Hilfsprogramm auf-zuwenden, ein Vergleich: Allein Nest-lé hat einen jährlichen Umsatz von mehr als 70 Milliarden Euro.Zu den Vorwürfen der Kinderarbeit auf Kakaoplantagen gibt es auch eine Stellungsnahme der Schokoladenin-dustrie, darin steht, dass die meisten Kakaoplantagen nicht im Besitz der Firmen sind die Schokolade herstel-len oder Kakao liefern. Und das wird als Argument dafür genommen, dass man keine Verantwortung für Vorgän-ge auf den Plantagen hat, obwohl das 2001 unterzeichnete Abkommen doch ausdrücklich vorsieht, dass die Plantagen kontrolliert und zertifiziert werden sollen. Diese Argumentation zeitgt, dass die Schokoladenindu-strie Kinderhandel und Kinderar-beit duldet, denn sonst müssten die Hersteller mehr unternehmen, mehr Plantagen kontrollieren und wirklich nur von denen kaufen, bei denen es garantiert keine Kinderarbeit gibt. Ok, aber was hat dass Ganze mit mir zu tun?Es wäre ein Irrtum zu glauben, die Veränderung der Verhältnisse begin-nt bei den Konzernen oder in der Po-litik. Nein – die Veränderung beginnt bei jedem einzelnen von uns. Ein An-fang hierfür ist die Möglichkeit, dass letztendlich wir entscheiden, wo und was wir für Produkte kaufen. Es ist wichtig, dass ein Band zwischen den Herstellern oder Bauern und uns als

Konsumenten entsteht, dass auf ge-genseitigem Respekt und Solidarität aufbaut und der Gewissheit, dass beide Seiten von dem Handel profi-tieren. Eine Möglichkeit sind z.B. Fair Traid Produkte. Die Hersteller von fair gehandelten Produkten legen gerne ihre Bezugsquellen offen und unterstützen expliziet Kleinbauern. Wir haben auch die Gewissheit, dass die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Bauernfamilien und Arbeite-rInnen in den Kakao-Bezugsländern durch faire Bezahlung verbessert werden. Zustätzlich beteiligen sie sich oftmals an Infrastrukturpro-jekten in den Abbauregionen, wel-che auf Nachhaltigkeit basieren und nicht auf dem Bestreben, dass eige-ne Image zu aufzupolieren. Informa-tionen über fair gehandelte Produkte gibt es viele im Internet, hier jedoch drei Beispiele, bei denen fairer Han-del garantiert ist, wenn sie auf der Verpackung auftauchen. Wir sollten die Alternativen die es

definitiv gibt wahrnehmen und un-terstützen. Dafür ist es wichtig Ver-antwortung zu übernehmen und den etwas höheren Preis zu akzeptieren, denn: „Jeder Einzelne von uns ist ein Steinchen im Mosaik einer ge-rechteren und nachhaltigen Weltord-nung.“von Paul von Pokrzywnicki (Uhlandshöhe)Quellen:http://www.schoko-seite.de/Schoko-lade/fair.htmlhttp://programm.ard.de/Homepage?sendung=281066038630760http://www.fairtrade-deutschland.de/

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Elf Freundinnen müsst ihr sein

Deutschland hat sich gegen alle Mitbewerber für die Frauen Fußball WM durchgesetzt und will jetzt den Titel im eigenen Land

Deutschland hat sich gegen alle Mit-bewerber für die Frauen Fußball WM durchgesetzt und will jetzt den Titel im eigenen Land Wir alle erinnern uns sicher noch an die WM 2006 ,als unsere Männer Na-tionalmannschaft ,der vor diesem Tur-nier niemand etwas zugetraut hatte, sich nach einer tollen Vorrunde bis ins Halbfinale kämpfte wo sie schließlich am späteren Weltmeister Italien schei-terten. Damals feierte ein ganzes Land seine Nationalmannschaft. Ob beim gemeinsamen Public Viewing oder in den Stadien überall war tolle Stimmung .Auch wenn am ende nur der 3.Platz er-reicht wurdeBei der diesjährigen WM der Frauen sind die sportlichen Voraussetzungen ganz andere. Deutschland war in der letzten Jahren das Maß aller Dinge im Frauenfußball. Der amtierende Europa-meister und Weltmeister Deutschland will mit Trainerin Silvia Neid in diesem

Jahr ihren Weltmeistertitel verteidigen.Neben verdienten Größen wie der Birgit Prinz ( Weltfußballerin 2003,2004,2005 ) oder Nadine An-gerer wurde der Kader durch eine Jung-stars wie Alexandra Popp ergänzt. Die Mannschaft ist Zweifellos Topfavorit auf den Weltmeistertitel.Aber auch andere Nationalteams wer-den bei der Vergabe des Titels ein ge-wichtiges Wörtchen mitreden. Neben Brasilien wollen auch die USA und Nordkorea sowie Norwegen den Deutschen ein Bein stellen. In der Vorrunde müssen sich die Deut-schen noch keine sorgen machen. Nach dem offiziellen Eröffnungsspiel gegen Kanada müssen die Deutschen Frauen noch gegen Nigeria und Frank-reich spielen.In den 9 WM Stadien werden die 16 Nationalteams spielen. Darunter Augs-burg, Berlin und Sinsheim.Wer deine Karten hat kann sich alle

spiele der Deutschen Mannschaft und ihrer Konkurrenten auf ARD. ZDF und Eurosport ansehen.Die Veranstalter erhoffen sich dadurch eine ähnliche Euphorie wie 2006.vom 26 Juni bis zum 17 Juli werden nicht nur Teams aus aller Welt, sondern auch Schiedsrichterinnen aus aller Welt in den Stadien ihr bestes geben.Darunter auch die Deutsche Bibiana Steinhaus.Auch die Politik beteiligt sich an der WM, so übernahm z.B. der Bundesprä-sident Christian Wulff die Schirmherr-schaft für das Turnier. Das Organisa-tionskomitee um Theo Zwanziger und Ex-Nationalspielerin Steffi Jones und der Gesamtren Bundesregierung ,die schon während der Bewerbung Theo Zwanziger, dem DFB-Chef vollste Un-terstützung zugesagt hat wird dafür sorgen das auch die Frauen ihr Som-mermärchen feiern können.

Sebastian Braun (MBS)

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Waldorfschulen gelten gemeinhin als vergleichsweise friedlich. Man findet auf ihnen angenehm wenige Kinder aus bildungsarmen Schichten – und macht doch mal ein verwöhntes Wohlstandsbalg Probleme, wird es mit Heileurythmie ruhiggestellt.Um die Lage noch weiter zu entschär-fen, gibt es an der MBS seit einiger Zeit die STREITSCHLICHTER. Doch wer sind diese Menschen? Biltz! be-gleitete sie einen Tag lang auf ihrer spannenden und oft auch gefähr-lichen Mission. 07:30. Wir stehen am vereinbarten Treffpunkt. Vor uns der Bauwagen, der seit kurzem das Hauptquartier

Biltzder Streitschlichter ist. Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter. X (will anonym bleiben), seines Zei-chens Streitschlichter, hat sich von hinten angeschlichen um unser Ag-gressionspotential zu testen. Sicht-lich erleichtert begrüßt er uns und bittet uns herein. - Das lassen wir uns nicht zweimal sagen, und mit feierlicher Miene betreten wir dieses allerheiligste, das bisher nur Mitgliedern dieser verschworenen Gemeinschaft offen stand. Wir stellen uns den während der nächsten halben Stunde eintru-delnden Streitschlichtern vor und werden allenthalben herzlich

empfangen. An der Wand prangt ein Schild mit dem Motto der Streitsch-lichter: „Ohne Schüler kein Streit“. Jetzt um diese Uhrzeit herrscht tat-sächlich noch keine erhöhte Wach-samkeit. „In der Oberstufe ist alles ruhig!“ meldet die Acht-Uhr-Streife. „Kein Wunder, ist ja bisher auch kaum jemand da!“ Wir schauen uns um. Gemütlich haben sie es hier, die guten Geister der Schule, wie sie von manch einem anerkennend genannt werden. Es gibt ein Sofa, eine Steh-lampe, ja sogar – ein Fernsehgerät! „Naja“ meint X, als er unseren un-gläubigen Blick bemerkt.„Manchmal ist hier einfach nichts

unabhängig überparteilich

EIN TAG MIT DEN STREITSCHLICHTERN

Achtung nur Satire!

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Humor 27

los, da schauen wir dann schon mal einen Film“.Und prompt sorgt ein jüngeres Streitschlichtermitglied für die näch-ste Überraschung: „Am liebsten schaue ich Filme, in denen Streite geschlichtet werden!“ „Streits mit S“ korrigiert ihn ein Kollege. Bei-nahe kommt es zum Konflikt. Doch die Streitschlichter hießen nicht Streitschlichter, wenn sie die Lage nicht sofort unter Kontrolle hätten. Es fließt kaum Blut.„Das ist ungefähr so, als wenn in ei-ner Feuerwehrwache ein Brand aus-bricht, nur nicht so witzig!“ Ja, das ist er, der sprichwörtliche Humor der Streitschlichter: Mit entwaffnendem Lächeln schwerbewaffneten Schülern entgegentreten, denen die Schlag-ringe nur so von den Handgelenken gleiten. „Wir sind quasi das Wasser auf den Mühlen der emotionalen Brandstifter, oder so ähnlich“. Unter der Erzählung von allerlei Streitsch-lichteranekdoten vergeht die nächste Stunde wie im Flug. Dann blinkt ein rotes Licht und alles gerät in wilde Aufruhr. Gerade wollen wir lobende Worte über die moderne Art der Ge-fahrenmeldung loswerden, da wird auch schon geschlichtet: „Es ist bloss

der Kaffee fertig, und keiner will die Didlmaus-Tasse. Wenn tatsächlich mal was ist, muss man immer noch Steinchen ans Fenster werfen, haha-ha!“ Und dann, nur Stunden später, ist es soweit: Ein Ernstfall. Auf einmal geht alles ganz schnell. In Windeseile sind die Streitschlich-teruniformen umgeworfen, die Stiefel aufgesetzt und die Kappen angezo-gen. Auf dem Pausenhof herrscht ge-spannte, atemlose Stille, nur un-terbrochen vom Klappern der Stie-fel, ein paar schreienden Kindern, dem Vogelzwitschern und natürlich dem ohrenbetäubenden Baulärm aus dem Heizungskeller. Die Sonne spiegelt sich in den blankpolierten Schirmen der Mützen, bringt die wei-ßen Armbinden zum Leuchten, auf denen, in der beruhigenden Form mäandernder Flüsse, die Lettern SS prangen. „Das heißt Streitschlichter“ werden wir aufgeklärt. „Nachdem die Qualitätskreise so eine coole Abkür-zung bekommen haben, brauchten wir auch eine!“ Am Ort des Gesche-hens hat man die Streitschlichter schon erwartet. Die Lehrerin kommt aus ihrer Deckung und erläutert die noch immer beinahe nicht übersicht-

liche Situation. Die Streitschlichter gehen ans Werk.Nach 5 Minuten kann X die erste posi-tive Entwicklung melden: „Der Streit ist jetzt schon wesentlich schlichter. In ein paar Minuten können wir die Finisher holen“.Die Finisher, das sind im Streitschlichterjargon die, die kommen, wenn die Drecksarbeit erledigt ist. Und da stehen sie auch schon in der Türe. Mit wehenden Gewändern nehmen sie die beiden Hauptaggressoren entgegen. „Denen wird ein bisschen Heileurythmie gut-tun!“Einigermaßen geschafft kehren die Streitschlichter ins Quartier zurück. „Feierabend, Jungs!“Auf unseren Einwand, der Tag sei doch noch gar nicht zu Ende, deutet X auf die Wanduhr.Mittlerweile 16:00. Und dann wieder-holt er noch einmal die alte Losung, in die, wie auf Knopfdruck, die übrigen Streitschlichter einstimmen: „Ohne Schüler kein Streit“.Dafür haben wir natürlich Verständnis. Nach einer schlichten, aber würdigen Verabschiedung treten wir den Heim-weg an, froh, an einem so ereignis-reichen Tag dabei gewesen zu sein.

von Vincent Mayr (MBS)

Auf Grund des großen Erfolges noch ein letztes Mal!

Page 28: Blitz! Spezial

28 Humor

Kurioses aus aller WeltIn Los Angeles betrat ein junger Mann eine Bank, zog eine Pistole und forderte vom Kassierer die He-rausgabe des Geldes. Nachdem ihm sein Wunsch erfüllt wurde, drückte er die Beute wieder dem Kassierer in die Hand und forderte ihn auf, alles auf sein Konto einzuzahlen. Die Ein-zahlung zu einem späteren Zeitpunkt wäre für ihn Vorteilhaft ausgefallen.

WikiLeaks Gründer Julian Assenge versteigerte auf eBay ein Mittagessen mit sich und dem Philosophen Slavoj ŽiŽek in London. Der Erlöst von knapp 6.000€ ging an WikiLeaks. Ebenfalls wur-de auf eBay eine Ehec-freie Gurke feilgeboten. Ob der Käufer das Maximalgebot in höhe von 10.000.000€ je-mals bezahlte ist unklar.

In einer New Yorker Kirche wurde einst eine Statue des kleinen Jesus gestohlen. Zwei Jahre später wurde sie zurückgebracht. Der Magen und der Kopf der Figur waren ausgehöhlt - of-fensichtlich wurde die Statue zu einer Marijuanapfeife umfunktioniert...

Der Krake Paul war während der Fußball-WM 2010 ein echter Voll-treffer. Er wusste den Gewinner aller Deutschlandspiele und den des Fi-nales als erster. Fußballwetten Be-geisterte hätten mit ihm eine Menge Geld verdienen können, wenn sie sei-nen Tipps gefolgt wären. Bei einem Wetteinsatz von 100 Euro wären da-raus insgesamt 70.000 Euro geworden.In Herne stahl ein 36-jähriger Mann 100 Tütchen mit Fußball-Sammel-bildern. Seine Ausrede: „Ich kriege mein Sammelalbum einfach nicht voll.“ half ihm auch nicht weiter.

Hätte ich gewusst, dass Ihre drei Nachfolger noch blöder sind als Sie, wären Sie nicht durchgefallen!“ teilte ein Professor der Universität Halle seinen Studenten mit.

In einer New Yorker Kirche wurde einst eine kleine Statue des kleinen Je-sus gestohlen. Zwei Jahre später wur-de sie zurückgebracht. Der Magen und der Kopf der Figur waren ausgehöhlt - offensichtlich wurde die Statue zu ei-

ner Marijuanapfeife umfunktioniert...Äußerst blamabel gestaltete sich der Auftritt eines Räubers, der im US-Bundesstaat Michigan eine Tankstel-lenüberfall versuchte. Weil der Tank-wart sein Ansinnen nicht sonderlich ernst nahm und die Herausgabe des Geldes verweigerte, drohte der Möch-tegernräuber die Polizei zu rufen. Als der Tankwart ihm daraufhin immer noch die Beute verweigerte, rief der Mann tatsächlich die Polizei...Die Polizei einer Polizeigarage in St. Louis war sehr erstaunt, als ein Mann in Schlangenlinien an die Ge-gensprechanlage heranfuhr und lal-lend einen Hamburger mit Pommes und Cola orderte. Der Mann wun-derte sich, warum die Leute von Mc-Donalds ihn wegen Trunkenheit am

Steuer verhafteten.Am nächsten Tag orderte der DJ ei-ner lokalen Radiostation, als Gag für seine Hörer einen Hamburger an der-selben Gegensprechanlage. Die Po-lizisten überprüften seine Identität und stellten fest, dass er unzählige Strafzettel nicht bezahlt hatte. Auch er wurde verhaftet.

Diese Zitate von Versicherungskun-den wurden von der deutschen Ver-

sicherungsgesellschaft ge-sammelt:Ein Fußgänger rannte in mich und verschwand wort-los unter meinem Auto.Ich habe gestern Abend auf der Heimfahrt einen Zaun in etwa 20 Meter Länge um-gefahren. Ich wollte Ihnen den Schaden vorsorglich melden, bezahlen brauchen Sie nichts, denn ich bin un-erkannt entkommen.Der Fußgänger hatte an-scheinend keine Ahnung, in welche Richtung er gehen

sollte, und so überfuhr ich ihn.Das Polizeiauto gab mir ein Signal zum Anhalten. Ich fand einen Brü-ckenpfeiler.Alle Rechnungen, die ich erhalte, bezahle ich niemals sofort, da mir dazu einfach das Geld fehlt. Die Rechnungen werden vielmehr in eine große Trommel geschüttet, aus der ich am Anfang jeden Monats drei Rechnungen mit verbunden Augen herausziehe. Diese Rechnungen be-zahle ich dann sofort. Ich bitte Sie zu warten, bis das große Los Sie ge-troffen hat.Da sich der Fußgänger nicht entschei-den konnte, nach welcher Seite er ren-nen sollte, fuhr ich obendrüber.

von Laurens Ellm (MBS)

Page 29: Blitz! Spezial

rubrik 29

Comic: Vincent Mayr (MBS)

Sehr geehrte Blitz! - Gemeinde,es ist ein selbst für meine Begriffe ungewöhnlich trauriger Anlass :-(, der mich heute nötigt, Ihnen dies mit zu teilen: Ich trete hiermit von meinem Amt als Igel mit sofortiger Wirkung zurück :-(. Es war eine Zeit voll Trübsal :-(, Mühseligkeit, durchdrängt mit dem tieferen Wissen, dass am Ende doch alles sinn-los war, immer sein wird :-(Es grüßt und wünscht Ihnen noch einen schönen Tagder Igel

Page 30: Blitz! Spezial

30 Für die Kids

Titel: Geschichten für uns Kinder Autor: von Rufus BeckIllustrator: Das Buch wurde von dem Illustrator Wolf Erlbruch mit durch-gehend farbigen Bildern gestaltet und ist hiermit im Verlag rowohlt in Berlin erschienen.Empfohlene Alter: Ab 10 Jahren

Darum gehts: Dieses Buch besteht aus vielen verschiedenen bunten Ge-schichten, bei denen sich Erwachse-ne an ihre Kindheit erinnern. Rufus Beck, der durch seine zahlreichen Lesungen und Hörspiele (zum Bei-spiel „Harry Potter“) bekannt ist, hat 28 verschiedene Geschichten und Texte gesammelt und in einem Buch vereint. Der Autor befragte unter an-derem viele bekannte Schriftsteller, die ihre Beiträge einreichen sollten.

Fazit: Von spannenden Detektivge-schichten, über märchenhafte Erzäh-lungen und humorvolle Geschichten bis hin zu Gedichten und Parodie. In dieser Geschichtensammlung von Rufus Becks ist alles vertreten. Insge-samt ist da für jeden eine Geschichte dabei.

on Emma Weinmann (MBS)

Ein Wochenende bei Mama, das nächste beim Papa…Buchtipp für unsere jungen Leser

Page 31: Blitz! Spezial

Für die Kids 31

Stern, der nur am Tag sichtbar ist.L Koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk.

ME Salzhaltiges Gewässer

Kalte Speise.Ab dem 28. Juli an deiner Schule.

S O N N EC O L A

MM E E RE I S

F E R I E N

RÄTSELECKES u d o k u

4 9 6 5 1 9 2 49 3 8 7 1 3 7

4 9 8 8 7 6 94 5 9 8 2 8 1 63 1 5 8 7 7 6 2 8 4

6 3 7 9 4 6 4 72 9 3 8 7 2 4

7 3 9 1 6 1 85 6 1 3 9 6 3 5

Leicht Mittel

Rätsel

Lösungen:

Jedes Sudoku wird mit den Zahlen 1 bis 9 so aufgefüllt, dass jede Zahl, in jeder Zeile, jeder Spalte und im jedem 3x3 Kästchen nur einmal vorkommt.

8 1 4 7 2 9 6 3 59 3 2 5 8 6 7 4 16 7 5 4 3 1 9 8 24 5 7 9 6 8 1 2 33 9 1 2 5 4 8 6 72 6 8 3 1 7 5 9 41 2 9 6 7 3 4 5 87 4 3 8 9 5 2 1 65 8 6 1 4 2 3 7 9

Rätseleckevon Laurens Elm (MBS)

von Laurens Elm (MBS)

Page 32: Blitz! Spezial

32 Wochenende

Udo Jürgens wird 1934 als Jürgen Udo Bockelmann in Österreich gebo-ren. Er studiert Klavier, Harmonieleh-re, Komposition und Gesang. 1964 nimmt er zum ersten Mal bei Europas größter Musikshow, Grand Prix Euro-vision, teil und belegt den 5. Platz. Im nächsten Jahr tritt er noch einmal an und wird auf den 4. Platz gewählt. Als er zum dritten Mal teilnimmt ge-winnt er mit dem Titel „Merci Che-rie“ und landet so einen Welthit. Er verfasst eigene Bücher und gründet die Udo Jürgens Stiftung. Unter der Regie von Carline Brouwer und Chri-

stian Struppeck, der zusammen mit Gabriel Barylli das Drehbuch schrieb, entsteht ein Musical mit den 23 größ-ten Udo Jürgens-Hits. Am 2.Dezember 2007 feiert das Mu-sical Weltpremiere im TUI-Operetten-haus in Hamburg. Im Herbst 2010 ist das 38-köpfige Ensemble dann auch in Stuttgart zu sehen.„Ich war noch niemals in New York“ erzählt die Geschichte der sehr ehr-geizigen, erfolgreichen aber auch karrierefixierten Fernsehmoderatorin Lisa Wartberg. Für ihre verwitwete Mutter Maria hat sie wegen der Ar-

beit nur wenig Zeit. Diese fühlt sich deswegen einsam und möchte nicht im Altersheim bleiben. Zusammen mit ihrer großen Liebe Otto Stau-dach, den sie im Heim kennen lernte, schmiedet Maria Pläne. Otto möch-te seiner Maria ihren Lebenswunsch erfüllen. Sie will einmal nach Ame-rika und ihn unter der Freiheitssta-tue heiraten! Sie verlassen heimlich das Heim und buchen eine Fahrt mit dem Kreuzfahrtschiff. Als Lisa davon erfährt, nimmt sie mit Ottos Sohn Axel und dessen zwölfjährigem Sprössling Florian die Verfolgung auf.

Ich war noch niemals in New York

Page 33: Blitz! Spezial

Wochenende 33

Sie muss auf ihren einzigen Lebens-inhalt verzichten, die Arbeit, obwohl die Verleihung des ersehnten Fern-sehpreises so kurz bevorsteht. Und sie muss sich fragen was im Leben wirklich zählt.Der Wechsel zwischen Theater, Ge-sang und Tanz passt immer und wirkt selbst in romantischen oder traurigen Szenen nicht kitschig und aufgesetzt. Lieder wie „Griechischer Wein“, „Mit 66 Jahren“, „Ich war noch niemals in New York“, „Aber bitte mit Sahne“, „Vielen Dank für die Blumen“, „17 Jahr blondes Haar“ und viele andere

werden von einem live Orchester be-gleitet. Die Choreografien füllen die ganze Bühne. Mir scheint die Hand-lung etwas oberflächlich, doch starke Charaktere mit Humor, rasante Ver-folgungsjagden, und so mancher witziger Schlagabtausch sorgen für Abwechslung. Alltägliche Situationen wie der starke Dialekt einer Altenpfle-gerin oder ein kaputtes Navi lassen das Stück kurzweilig erscheinen. Das Bühnenbild verändert sich ständig und, egal ob Hochzeitssuite oder an Deck, man sieht die Liebe zum De-tail. Auch die Kostüme sind aufwän-

dig und farbenfroh. Das Maskenbild war gut, nur die Mikros waren auf der Stirn der Schauspieler schlecht platziert. Gut kaschiert zwar, aber für die ersten sieben Reihen sichtbar. Endtäuschend fand ich auch die Min-derheit Jugendlicher und junger Er-wachsener im Publikum. Die älteren Generationen hatten jedoch Spaß: So manche Zuschauerin wurde von Udo Jürgens Liedern mitgerissen und sang aus voller Kehle mit...

von Josephine Wagner (MBS)

Page 34: Blitz! Spezial

34 Wochenende

Konzerte:

Am Samstag, 30.07. geht der angesagte Party-Dau-erbrenner Stuttgart Kaputtraven in eine neue Runde. Dazu hat man illustre Gäste geladen, u.a. die Audiolith-Monolithen EGOTRONIC. Feierlustige und Trümmerfrauen bitte in den Kellerklub...

Nicht in Horb, aber um Horb herorb steigt auch dieses Jahr wieder eines der beliebtesten Musikfestivals im Ländle, das Mini-Rock-Festival. Wie es der Name schon andeutet, heißt das: Festivalstimmung in geradezu intimer Runde, aber manchmal ist weniger eben mehr.Am 05. und 06. August bringen Topacts wie Prinz Pi, Casper und Blackmail die Mini-Massen zum Toben...

Wer davon nicht ausgelastet ist, kann sich für den Fol-getag gleich das nächste Kreuzchen machen: The Thermals beschwören nicht nur mit kurzen, schnellen Songs noch einmal den Geist des Punk he-rauf: Auch einen Werbevertrag mit einem Automobil-hersteller hat man schon abgelehnt. That‘s the spirit. Absolut käuflich dagegen: Die Karten für ihren Gig, am 07.08 im Universum.

Die Briten von Art Brut um den sympathischen Chaoten und Sän-ger Eddie Argos waren schon einmal im Schocken. Am 12.09 wird der frischgebackene Wahl-Berliner dort nun noch einmal den ein oder anderen Direct Hit spie-len und manche Ansage vielleicht schon auf deutsch knödeln... man darf gespannt sein.

Was geht ab?

Veranstaltungen:

„Ziemlich frei nach Goethe“ - so kommt die hochgelobte Werther – Adaption des Jungen Ensembles Stuttgart daher. Junges Gemüse in tragenden Rollen: Definitiv nichts für Roh-kostverächter und Kostümpuristen, dafür für alleFreunde frischen Theatergenusses.Am Sa, 16.07, Mi, 20.07und Do, 21.07Im Jes, Eberhardstraße 61 a.

Seit einer gefühlten Ewigkeit feste Instanz im Stuttgar-ter Sommerprogramm:Das SWR-Seefest bringt auch dieses Jahr wieder alle Alters- und Pflegestufen am Max Eyth See zu-sammen- egal ob Partytrip oder Familienausflug- Ein breit gefächertes Programm bietet für jeden etwas. Live: Madcon und Aloe Blacc.Am 22. und 23. Juli am Max Eyth See.

Wer es lieber ruhig angehen lässt, ist gut beraten, am Freitag, 22.07. stattdessen die Best of get shorties – Lesung im Lapidarium zu besuchen: In lauschiger Open-Air-Atmosphäre geben die jungen Wilden der hei-mischen Kurzliteraturlandschaft die Glanzlichter ihres Schaffens zum Besten. Beginn: 19:30

Zum Schluss noch ein Hinweis: Wenn du zwischen 12 und 14 Jahre alt und am Journalismus interessiert bist, dann bietet sich dir jetzt ein Einstieg als Ferienre-porter des Stuttgarter Jugendamtes !Das Programm umfasst neben einer eintägigen Aus-bildung am 28.07. regelmäßige Redaktionssitzungen vor allem das Berichten von verschiedenen lokalen Freizeitangeboten. Vielleicht dein Weg in die Blitz- Re-daktion?

Page 35: Blitz! Spezial

Wochenende 35

Kino:

JJ Abrams (Lost, Cloverfield) ist für maximalen Span-nungsaufbau berühmt – sowohl in seinen Filmen als auch im Vorfeld ihrer Veröffentlichung: Wie lang hat es bei Cloverfield gedauert, bis man wusste, was genau da über New York herfällt? Ein (Staats-) Geheimnis ist denn auch, was sich in Abrams‘ neuestem Opus vor den Augen einer Gruppe verdatterter Teenager, die ei-gentlich einen Amateurzombiefilm auf Super 8 drehen wollten, aus dem Inneren eines verunglückten Militär-transporters befreit. Fortan gilt es für den 13 jährigen Joe und seine Freunde, einen sehr realen Horror zu durchstehen... Zugegeben, neu hört sich das nicht an. Soll es auch nicht unbedingt, war es doch Ziel des Regisseurs, eine Hommage an seine geliebten B-Horrorstreifen der 70er Jahre (in denen der Streifen Folgerichtig auch spielt) zu drehen.Soweit, so (ungewöhnlich) klar also der Informations-stand zum Science Fiction/Horrorfilm der Saison. Nur in einem wird wohl bis zuletzt eisernes Schweigen gewahrt:Wie die Kreatur denn nun aussieht...Super 8Science Fiction, USA 2011Regie: JJ AbramsStart: 04.08.

Interna:

Montag, 25. Juli 2011undDienstag, 26. Juli 2011Projekttage-

Am 27.07. heißt es dann wieder:

„Schöne Sommerferien!“

von Vincent Mayr (MBS)

Page 36: Blitz! Spezial

36 Wochenende

Darum geht’s: Die erfolgreiche Fern-sehmoderatorin Kim Lange hat den Wunsch einmal den „Deutschen Fernsehpreis“ zu gewinnen. Sie hät-te sich nie erträumen lassen, dass sie diesen Preis einmal tatsächlich überreicht bekommt. Just an dem Tag der Preisverleihung wird Kim aber von einer russischen Raumstati-on erschlagen. Doch das ist nicht ge-nug. Sie erwacht in einem Ameisen-körper. Eine dicke Ameise, die sich „Buddha“ nennt, erklärt ihr, dass sie in ihrem früheren Leben haupt-sächlich mieses Karma gesammelt hat und dass nun die Folge ist. Kim ist völlig geschockt und kann nicht akzeptieren, eine Ameise zu bleiben. Sie macht sich zur Aufgabe gutes Karma zu sammeln um als Mensch wiedergeboren zu werden, doch wie sich herausstellt scheint das nicht so einfach. Auf ihrer Reise trifft sie ver-schiedene Persönlichkeiten. Darunter auch „Casanova“, der ihr ein guter Freund wird und einen besonders klei-nen Mistkäfer namens „Napoleon“. Fazit: Mit dem Roman „Mieses Karma“ schrieb David Safier einen äußerst witzigen Roman, der den Buddhismus in keinerlei Weise dis-kriminiert oder ins falsche Licht stellt. Der Schreibstil ist frisch und witzig und man ertappt sich ab und zu dabei wie man laut auflacht.Kommentar von Kathi: Dieser Roman gehört gelesen!Länge: 288 SeitenVerlag: rororoPunkte: 4 von 5

Wiedergeburt als Ameise…Buchtipp von Katharina Stark (MBS)

Page 37: Blitz! Spezial

Wochenende 37

Solino ist die Geschichte einer Gastar-beiterfamilie, die in den sechziger Jah-ren ihr italienisches Dorf verlassen, da-mit der Vater in Deutschland in einem Kohlekraftwerk arbeiten kann. Bald stellt er jedoch fest, dass diese Stelle nichts für ihn ist. Die Eltern Rosa und Romano mieten eine alte Eisdiele und eröffnen die erste Pizzeria in Duis-burg. Die beiden Brüder Gigi und Gi-ancarlo, beide sind am Anfang des Films noch Kinder, verlieben sich in dasselbe, blonde kleine Mädchen. Gigi ist ein fröh-licher, hübscher kleiner Junge, der gute Ideen hat und von allen gemocht wird. Giancarlo da-gegen, der ältere Bruder ist immer eifersüchtig und versucht durch lügen und stehlen Aner-kennung zu gewinnen.Später als junger Erwachsener rächt sich Giancarlo für die Beliebtheit sei-nes Bruders. Gigis größter Traum ist es mit Filmen sein Geld zu verdienen. Aber Romano, der Vater ist in keiner Weise bereit ihn dabei zu unterstützen. Aus der Not heraus ist Gigi sogar dazu bereit seine heiß begehrte Superacht-kamera zu stehlen. Giancarlo hilft ihm dabei, Gigi wird erwischt und während er im Knast sitzt macht sein Bruder die

Kamera zu Geld. Immer wieder ver-sucht Giancarlo seinen Bruder zu unter-drücken und für sich selbst den Vorteil heraus zu schlagen. Auch als Romano, der Vater, Rosa mit einer anderen Frau betrügt und Rosa krank wird, schiebt Giancarlo die ganze Verantwortung auf Gigi ab. Als Giancarlo auch noch mit Jo,

dem damals kleinen blonden Mädchen, etwas anfängt, trennen sich die Brüder im StreitSo zerbricht die Familie, Gigi und Rosa leben wieder in ihrem italienischen Hei-matdorf Solino, Giancarlo und der Vater in Deutschland. Gigi trifft in Solino wie-der auf seine alte Freundin Ada und hei-ratet sie. Sie sind glücklich. Auch Rosa ist zufrieden, wieder in Italien zu sein, weil sie sich im grauen Deutschland ei-gentlich nie wohl gefühlt hat.Zu seiner Hochzeit mit Ada lädt Gigi

Solino

Filmkritik

seinen Vater, der mit seiner Pizzeria viel Geld gemacht hat, und seinen Bru-der, der Dokumentarfilmer geworden ist damit den Traum seines Bruders lebt, ein. Am Ende stellt sich die Frage, wer glücklicher geworden ist: Die deren Pläne immer von den anderen vereitelt

wurden, oder die, die ohne Rücksicht auf andere das be-kommen haben was sie wollten…Solino ist ein wunderschöner, mitreißender Film über das Leben der Gastfamilien in Deutschland, die italienische Men-talität, über die Rivalität zwischen Brüdern und über Glück und Liebe. Dieser Film ist ei-ner der wenigen, die ohne Kitsch

die Schönheit des Lebens zeigen. Zwar gibt es einige Szenen, die alles ande-re als „schön“ sind aber gerade dieser Mix aus angenehmen und grausamen macht das Schöne im Film erst richtig deutlich. Auch wenn man (wie ich) denn Film schon sehr oft gesehen hat ist er trotzdem immer wieder spannend, mit-reißend und einfach wunderschön. Ein Film den jeder gesehen haben sollte! Es lohnt sich!

von Katja Herrmann (Uhlandshöhe)

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38 Wochenende

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Wochenende 39

Der großeBLITZ! SommergrilltestSommerzeit ist Grillzeit. Die BLITZ!-Redaktion testete die Steaks. Geschmacklich war alles dabei vom „Hundefutter“ bis zum himmlischen Luxussteak.

Das Luxussteak vom Angusrind

Das teure Steak von Rewe sieht gut aus. Es brauchte etwas länger zum Grillen als die anderen Steaks, da es dicker ist. Dann kam der Geschmackstest. Das Fleisch schmeckte himmlisch zart und zerging beinahe auf der Zunge. Doch leider hat das Steak auch einen stolzen Preis.5 von 5 PunktenPreis: 50€/kg

Das Billig-Pfeffersteak

Das Pfeffersteak von Kaufland überzeugt durch seine Optik und seinen guten Preis. Es ist eher dünn, brauchte aber trotzdem seine Zeit bis es durch war. Als wir das Steak probierten, würgten einige Redakteure ein paar Bissen herunter, die anderen spuckten es sofort wieder aus. Der Geschmack war das glatte Gegenteil des Luxussteaks: Das Steak schmeckte trocken, alt und zäh. Den großen Rest des Steaks bekam der Hund. Es gibt deshalb einen Punkt, weil es dem Hund geschmeckt hat.1 von 5 PunktenPreis: 10€/kg

Das Steak vom regionalen Metzger

Dieses Steak war sehr dünn und sehr schnell fertig. Es war schön durchfasert. Es schmeckte aber ein bisschen alt, sonst war der Geschmack aber ganz ok. 3 von 5 PunktenPreis: 20€/kg

Das Bio-Steak

Das Steak aus biologisch-dynamischem Anbau von Rewe ist der ideale Tipp für eine Grillparty. Es überzeugt durch sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und seinen Geschmack. Es schmeckt lecker, ist aber teilweise etwas zäh.4 von 5 PunktenPreis: 25€/kg Ein Steak wiegt ca. 200g.

Fazit: In der Regel bekommt man für sein Geld die Qualität, für die man bezahlt. Hände weg von Billigfleisch!

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40 Wochenende

Vegi1: Champignonsmit Frischkäse füllen und in Alu-folie einpacken, auf den Grill legen und wenn sie weich sind, dann sind sie fertig.

Salz erst nach dem Grillen aufs Fleisch mahlen

Richtiger Pfeffer? schwarzer Pfeffer = dunkles Fleisch weißer Pfeffer = helles Fleischgrüner Pfeffer = Marinade

Wenn man marinieren will einfach die Mari-nade in eine Plastiktü-te schütten, das Fleisch auch, zu machen und das Fleisch massieren

Grilltippsvon Bendedikt von Scholley (MBS)

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Wochenende 41

Vegi 2: Aubergine in Scheibenschneiden und auf den Grill legen, mit etwas Käse verfeinern

Besser ist wenn man eine Grillzange benutzt, weil die Gabel das Fleisch kaputt macht.

Wann ist das Fleisch durch? Daumen an Zeigefinger= rohDaumen an Mittelfinger = blutigDaumen an Ringfinger = mediumDaumen an kleinen Finger = durch Berühre das Fleisch an der dicksten Stelle und wenn es sich gleich anfühlt wie z.B am kleinen Finger dann ist es durch

Fleisch nur einmal wenden!

Page 42: Blitz! Spezial

42 rubrik

Schüler der Uhlandshöhe und Michael Bauer Schule

Chefredaktion:Pauline Franz (11a Uhlandshöhe) und Helen Viereck (12b MBS)

Redaktion der MBS:Vincent MayrBenedikt von Scholley (12b)Sebastian Braun (9b)Joel Dufey (9b)Jan Elm (9b)Laurens Elm (9b)Maxime Klumpp (9b)Enrico Rocca (9b)Katharina Stark (9b)Leonhard Straub (9b)Josephine Wagner (9b)Emma Weinmann (9b)Annkathrin Geiger (12b)

Redaktion der Uhle:Anna Claus (12a)Katja Herrmann (11a)Josie Parkner (12b)Paul von Pokrzywnicki (13)Moritz Göckel (11a)Hannah Baumann (11b)Ella Raetzer (11b)Tamalone Manz (11b)

Layout/Bildbearbeitung:Pauline Franz (11a Uhle)

Korrektur:Maxime Klumpp (9b)

Titelbild:Laurens Elm (9b)

Kontakt:BLITZ! e.VMichael Bauer SchuleOrthellostr. 570563 Stuttgart

eckbrief/SZFreie Waldorfschule UhlandshöheHaussmannstr. 4470188 Stuttgart

Spendenkontakt:Michael HilscherKontonr: 7412033235BLZ: 60050101 BW Bank

BLITZ! Übernimmt keine Haftung für Richtigkeit der im Heft vorkom-menden Texte und Inhalte. Die Arti-kel müssen nicht umbedingt die Mei-nung der Redaktion wiedergeben.

Bildquellen:http://www.pixelio.dehttp://www.google.de/imgres?imgurl=http://3..bp.blogspot.com/_LpuhNUz6zN8/TQ> kVi3qWRVI/AAAAAAAAAAM/Z8iwh38DFHY/s1600/Facebook.jpg&imgrefurl=http://global> newsdebates.blogspot.com/2010/12/does-mark-zucker-berg-deserve-to-be.html&usg> =__rd1n0HiT3f0SqqieTj-Ug_-pm9w=&h=1067&w=1500&sz=785&hl=de&start=7&sig2=K-sM> 5YxL8zjblYbUOhE6qw&zoom=0&tbnid=1lOE07VhPVjbuM:&tbnh=107&tbnw=150&ei=sBAWTpm> DEIao8APai7Ed&prev=/search%3Fq%3Dmark%2Bzuckerberg%26um%3D1%26hl%3Dde%26clie> nt%3Dfirefox-a%26sa%3DX%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26biw%3D1025%26bih%3> D446%26tbs%3Dimgo:1,isz:l%26tbm%3Disch&um=1&itbs=1

Impressum: