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1 für die Bremer Belegschaft Betriebsrat Nr. 186 August 2016 Es geht rauf ... und runter. N EWS

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für die Bremer Belegschaft

Betriebsrat

Nr. 186 August 2016

Es geht rauf... und runter.

BetriebsratN E W S

Page 2: BRnews Nr 186 3 2016 - netkey40.igmetall.denetkey40.igmetall.de/homepages/arcelormittal_bremen_br_vk... · „Schrottliste“ geraten sind, obwohl sie doch im echten Leben häufiger

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Die Stahlkonjunktur ist „volatil“. So würden es Wirtschaftler kurz und knapp ausdrücken und damit einen Markt beschreiben, indem man an einem Tag im Wellental ist und am anderen wieder von der Welle getragen wird. „Mal ist man oben und mal unten“ trifft es auch und wir sind momentan mehr oben. Seit Mai bleibt am Ende auch wieder Geld über und die Auftragsmengen stimmen auch. Alles auf einem guten Weg, wenn diese ständigen Schwan-kungen nicht wären. Da wir das nicht beeinflussen können, bleibt uns nur die Situation immer wieder neu zu bewerten und danach zu handeln. Die aktuell beschriebene Markt-lage sieht auch für das 3. Quartal erfreulicherweise weiter gut aus. Wir werden die Situation und unse-re Handlungsmöglichkeiten, unter Berücksichtigung der von der Be-legschaft im Frühjahr getragenen Maßnahmen, im Anschluss bewer-ten. Wir gehen davon aus, dass gute Entwicklungen genauso beim Handeln zu berücksichtigen sind wie schlechte. Weiter handeln müssen wir eben-falls, um die Stabilität im Stahlmarkt erreichen. Dafür waren wir am 20. Juli mit Kollegen von TKS, Saarstahl, Salzgitter und EKO in Brüssel zu einer Aktion vor der EU-Kommission. Das Thema „Schutz vor Dumpingstahl“ stand auf der Tages-ordnung. Die Ergebnisse und damit die Grundlage für eine europäische Stahlindustrie sind weiterhin nicht klar. Die Aktionen werden deshalb weitergehen. Die IG Metall hat des-halb mit weiteren europäischen Ge-werkschaften für den 9. November zum europäischen Stahlaktionstag aufgerufen. In den nächsten Wochen wird es Informationen dazu geben. Merkt Euch schon mal den Termin.Ob wir im neuen COS-Prozess noch auf der Welle oder auf dem Weg ins Wellental sind, lässt sich noch nicht beurteilen. Die Umsetzung(en) sind erfolgt. Leider auch mit unnötigen Störgeräuschen durch Einverständ-niserklärungen zu Arbeitsplatz-

Auf der Welle statt im WellentalAktuelle Situation

veränderungen ohne vorherige Erklärungen und dem dafür notwen-digen Fingerspitzengefühl für die betroffenen Kollegen. In der Um-setzungsphase wird der Betriebsrat sein Augenmerk besonders auf die geänderten Abläufe durch die Strei-chung einer Hierarchieebene und die Einhaltung der Zusagen zu den Veränderungen der Arbeitsplätze und den dafür erstellten Beschrei-bungen für die Kollegen legen. Das Dauerthema Personalbemessung bekommt durch diese Umstruktu-rierung ebenfalls eine noch stärkere Bedeutung. Sollte es Fragen geben oder Probleme auftreten, sprecht bitte euren Betriebsrat im Bereich an.Handlungsnotwendigkeit besteht aus unserer Sicht beim Thema „Leistungsbeurteilung“. In diesem Thema sind wir unmissverständlich im absoluten Wellental. Wir haben unsere Lotus-Notes-Befragung Anfang August abgeschlossen und werten sie jetzt aus. Auf Grundlage des Ergebnisses werden wir dann mit dem Vorstand kurzfristig über den weiteren Umgang mit dieser Beurteilungsrunde und einer mög-lichen Korrektur der persönlichen Leistungszulage sprechen. Positives über abgeschlossene Verhandlungen von Vorstand und Betriebsrat gibt es auch zu berich-ten. Die Betriebsvereinbarung zur Erhöhung der Altersteilzeitange-bote ist unter Dach und Fach. Das Verfahren mit der Auswahl der 75 Kollegen in diesem Jahr und die sich daran anschließenden Beratungs-gespräche laufen jetzt an. Ebenfalls abgeschlossen wurde die Verein-barung zum Betrieblichen Einglie-derungsmanagement für Kollegen die aus längerer Krankheit zurück kommen. Beide Regelungen treffen sicherlich auf großes Interesse bei den betroffenen Kollegen. Details zu den beiden Regelungen findet ihr auf den folgenden Seiten oder könnt ihr bei einem Betriebsrat erfahren.In der Hoffnung auf eine weiter tragende Welle.

Klaus Hering

Inhalt• Verschwiegenheit 3

• Altersteilzeit 3

• Lagerwirtschaft 4

• INGAVER 4

• BEM 5

• Eingliederung 5

• BGM 5

• Kantine Hochofen 6

• Kinnriemen 6

• Anti-Dumping 7

• Stahl in Europa 7

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Betriebsrat Bremen

ATZ-Aufstockung

05

101520253035404550556065707580859095

100

2015 2016 2017 2018 2019Schicht alt Gesamtliste alt Schicht neu Gesamtliste neu SSG&A

+ 125

200

= 325

Verschwiegenheitspfl icht

Doppelt hält schlechterIn den vergangenen Wochen gab es einige Irritationen bei Kolleginnen und Kollegen, die mit dem konzern-internen Projekt „Scale Up“ betraut sind. Der Arbeitgeber hielt es für erforderlich gesondert schriftlich den vertrauensvollen Umgang mit den Projektinhalten von den Mitarbeitern bestätigen zu lassen. Da diese zusätz-liche Vereinbarung keine Änderung der arbeitsvertraglichen Pflichten oder des Verhaltens vorsieht, verunsichert so ein Vorgehen.

Der in den letzten Jahren eingeführte Code of Business Conduct mit den einhergehenden Schulungen, sensi-bilisiert schon zusätzlich in regelmä-ßigen Abständen über die gesamte Belegschaft u.a. auch den Umgang mit vertraulichen Informationen.

Ein ständiges Einholen von Mitarbei-terunterschriften zum gleichen Thema trägt irgendwann nicht mehr zu einer höheren Sensibilität bei, sondern stumpft ab oder verunsichert und wertet sämtliche bisherigen Bemü-hungen und Regelwerke ab.

Ralf Niemann

Wie auf der letzten Betriebsver-sammlung angekündigt, haben wir die Betriebsvereinbarung zur Altersteilzeit aktualisiert. Die Änderung beinhaltet im Wesentlichen die Steigerung von 25 auf 75 jährliche ATZ-Angebote und deren Verteilung.

Uns war wichtig, dass die Kriterien zur Punkteverteilung unverändert bleiben. Der Arbeitgeber hatte das große Interesse die SSG&A-Bereiche (verwaltende Bereiche) stärker zu berücksichtigen. Im Ergebnis wird es in den Jahren 2016-2019 jährlich eine dritte SSG&A-Liste geben, über die 23 Kolleginnen und Kollegen ein ATZ-Angebot von den 75 möglichen Angeboten erhalten.

Damit verdoppelt sich dann die Anzahl der Angebote der „Schichtgänger“ (von 20 auf 42) und in der Gesamt-liste (von 5 auf 10). Die betroffenen 50 zusätzlichen Kollegen für das Jahr 2016 haben in diesen Tagen schon Post vom Arbeitgeber erhalten.

Wir halten die Steigerung der ATZ-Angebote für einen richtigen Schritt,

um den demographischen Wandel auf der Hütte in einem vernünftigen Rah-men gestalten zu können. Natürlich ist es dann auch notwendig die Altersteil-zeitkollegen rechtzeitig durch jüngere Kollegen zu ersetzen.

Ralf Niemann

Altersteilzeit

Aufgestockt

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Lagerwirtschaft

BestandsbereinigungUns erreichen Rückmeldungen von Instandhaltern, dass bei der SAP-ba-sierten Reservierung von Reservetei-len ein Löschvermerk auftaucht. Über eine Filterfunktion wurden anschei-nend Teile, die im System längere Zeit (also mehrere Jahre) nicht „angefaßt“ wurden, ausgebucht. Dadurch sollen Lagerbestände gesenkt und Kosten reduziert werden. Das ist im Prinzip auch gut und richtig.

In der Praxis stellt das jedoch un-sere Instandhalter vor Probleme, da dringend benötigte Teile nicht mehr gelistet sind und auch nicht mehr bestellbar sind. Häufig sind diese Teile dann aber zum Glück doch noch nicht verschrottet, sondern finden sich ir-gendwie wieder. Baut man diese Teile dann ein, um einen längeren Anlagen-stillstand zu vermeiden, lässt sich dies aber nicht ordentlich verbuchen.

Solche fehlenden formalen Buchun-gen haben übrigens aus Sicht von Kollegen aus der Instandhaltung dazu

Im Zuge der Hochofen-Zustellung und dem zeitlich darauf abgestimm-ten Modernisierungsprojekt des Kraftwerkblocks steht eine weitere Investition mit der Leitwarte an. Diese Investitionsaufgabe löste bei der swb und in unserem Unternehmen weitere Überlegungen aus, die in dem Ge-meinschaftsunternehmen INGAVER zusammengebracht werden sollen. Dass es sich dabei nicht allein um ein technisches Projekt handelt, sondern auch eine Gesellschaft mit Personal von swb und AMB handeln soll, wurde den Kollegen in beiden Unternehmen vorgestellt.

Zurzeit warten die Kollegen und der Betriebsrat auf die Beantwortung ih-rer Fragen zu dieser möglichen neuen

INGAVER

Offene FragenGesellschaft und deren Auswirkung und Folgen. So bald Antworten auf dem Tisch liegen, werden wir sie prüfen und mit den Kollegen beraten. Der Betriebsrat hat dazu den Kontakt zum swb-Betriebsrat aufgenommen und wir stehen in direkten Kontakt mit den Kollegen bei TL.

Aktuell ist festzustellen, dass die In-teressen und Wege für eine gemein-same Gesellschaft von swb und AMB von den jeweils Verantwortlichen in den Unternehmen unterschiedlich dargestellt werden. Für unsere Kolle-gen gilt das Wort von Herrn Dr. Ringel auf der Betriebsversammlung im Juni: „Die Mitarbeiter sind bei AMB und bleiben bei AMB!“

Klaus Hering, Ayhan Zeytin

geführt, dass im System Teile auf die „Schrottliste“ geraten sind, obwohl sie doch im echten Leben häufiger „an-gefasst“ wurden, weil im Störungsfall pragmatisch improvisiert wird. Dies ist aufgrund von Bestandsreduzierung von Reserveteilen immer weniger möglich und führt in Zukunft mög-licherweise zu vermehrten Anlagen-stillständen.

Insgesamt scheint das Vorhaben der Bestandsreduzierung nicht zu Ende gedacht, da nicht ausreichend mit denjenigen gesprochen wird, die es im Fall der Fälle betrifft.

Gleichzeitig wundern sich Kollegen, die in der Hauptverwaltung arbeiten. Stehen doch auf den Parkplätzen unter der Hauptverwaltung seit mehreren Monaten unbenutzte und zugestaubte Dienstwagen der Hütte, die man zu Geld machen könnte. Hier scheint eine „Bestandsbereinigung" etwas länger zu dauern.

Daniel Tech

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Eingliederungswerkstatt

VertrauensräumeBei einem Treffen in den Bürorräumen der Eingliederungswerkstatt mit den Eingliederungsprozssbegleitern und einem Fallmanager haben wir über einen möglichen Umzug dieser Per-sonengruppe diskutiert. Danach hat sich der Betriebsausschuss mit diesen Thema befasst.

Dazu stellt der Betriebsausschuss folgendes fest: Ein Umzug würde der Qualität einer erfolgreichen Wieder-eingliederung enorm schaden, da die Nähe zur Wiedereingliederungswerk-statt nicht mehr gegeben sein würde.

Vertrauliche und zeitnahe Gespräche zur Potenzialanalyse besonders wenn sie einen psychischen Hintergrund haben und eine Betriebsöffentlichkeit unerwünscht ist, werden erschwert.

Ferner ist die Eingliederungswerkstatt nach einer längeren „Hängepartie“ erst vor ca. einem Jahr dort eingezogen. Ein erneuter Umzug würde Irritatio-nen in der Belegschaft auslösen. Da-her lehnt der Betriebsrat einen Umzug aus den derzeitigen Räumen ab.

Burkhard Löchert

Betriebliches Eingliederungsmanagement

VollbrachtNach fast vierjährigen Verhandlungen ist nun die neue Betriebsvereinbarung zum Betrieblichen Eingliederungsma-nagement (BEM) in den Unterschrif-tenumlauf gegangen. Das heißt, dass diese Betriebsvereinbarung nun end-lich rückwirkend ab dem 01.08.2016 Gültigkeit hat.

Sie gibt allen im BEM vorhandenen Akteuren (Betriebsrat, Schwerbe-hindertenvertretung, Sozialbera-tung, Fallmanager, Werksärzten, etc.) Handlungs-und Rechtssicherheit, und erfasst alle Mitarbeiter, die länger als sechs Wochen (30 Arbeitstage) in den letzten zwölf Monaten arbeitsunfähig erkrankt sind.

Vor allem die Kollegen, die eine längere Krankheit hinter sich haben und eine

Eingliederung durchlaufen haben, be-kommen durch das BEM einen beson-deren Schutz, weil Maßnahmen nur im Einverständnis mit den Fallmanager oder mit der Eingliederungsrunde zu treffen sind.

Auch die Betreuung durch die Einglie-derungsprozessbegleiter ist genau beschrieben. Diese betreuen die BEM-Kollegen während ihrer Eingliederung und sind gleichzeitig Ansprechpartner für die Betriebe.

Das ganze BEM basiert natürlich auf Freiwilligkeit. Ich kann aber nur jedem Kollegen empfehlen, dem man einen BEM-Prozess anbietet, diesen anzu-nehmen.

Burkhard Löchert

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Wie weiter?Am Donnerstag 04.08.2016 wurde dem Team Gesundheit mitgeteilt das das Projekt Betriebliches Gesund-heitsmanagement (BGM) „in die Linie zurückgeführt“ werden soll. Das heißt die Stabsstelle BGM würde aufgelöst und die Aktivitäten auf bzw. in andere Bereiche verlagert.

Wir im Team Gesundheit waren über diese Aussage entsetzt und ge-schockt. Einige Teammitglieder äußer-ten sich „das dies ein Rückschritt“ sei.

Nach der anfänglichen Schockstarre entwickelte sich dann aber eine gute und konstruktive Diskussion. Daraus entstand dann der Wunsch eine Ar-beitsgruppe mit einzelnen Akteuren des Teams Gesundheit zu bilden, mit dem Ziel die folgenden Fragen zu klären:

• Welche Aufgabe und Rolle hat ei-gentlich so ein BGM?

• Wie müssen wir das BGM für die Zukunft aufstellen?

• Wo stehen wir heute?

• Brauchen wir eine Stabstelle BGM?

Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe sollen dann dem Vorstand präsentiert werden. Der Betriebsrat begrüßt dieses Vorgehen und wird sich selbst-verständlich in dieser Arbeitsgruppe einbringen.

Was wir vom Betriebsrat aber nicht verstehen ist die Frage, warum das BGM „in die Linie“ zurückgeführt wer-den muss? Das BGM ist ein Prozess

und kein Projekt, das man mal eben so wieder zurückführt. Wir haben noch genug Baustellen und der Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen.

Gesundheitsfördergespräche, Betrieb-liches Eingliederungsmanagement ( gerade begonnen), Kurs Gesundheit, etc. sind nur einige Beispiele wo wir noch regen Handlungsbedarf haben. Der Betriebsrat warnt daher vor zu eiligen Entscheidungen seitens des Vorstandes.

Burkhard Löchert

Gesundheitswoche 12. – 16. SeptemberRücken & Co.

09.08.2016 Betriebliches Gesundheitsmanagement 0

Werksärzte am Arbeitsplatz

Aktionen an diversen Stationen:• Sprungwaage, Heben & Tragen, Balance Board, Interaktives Quiz, ,

Tipps zu Essen auf Schicht und Pausensnacks, Impfmobil, BKKfirmus, Speedcoaching Gesundheit, Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

• BR informiert über Gesundheitsfördergespräche

Vorträge und Sportangebote……Näheres im Gehaltsbeileger und der „1“

Aktionsparcours „Rücken“ am 13.9.im SMART-Raum

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6 Aus den Bereichen

Kantine Hochofen

Auf HüttenstandardHochofen

Kinnriemen

Lange hat es gedauert, lange sah es so aus, als würde am Hochofen in Sa-chen Kantine nichts mehr passieren. Aber Hartnäckigkeit zahlt sich eben manchmal doch aus. Die Kollegen vor Ort haben in der Vergangenheit mit spektakulären Aktionen (s. unten) auf den schlechten Zustand der TH-Kan-tine aufmerksam gemacht und eine Verbesserung gefordert. Nachdem auch die Kantine am KW saniert wor-den war, konnte man ja sonst überall auf der Hütte sehen, wie zeitgemäße Verpflegung aussieht.

Schließlich wurde das Projekt gemein-sam mit unserem Kantinenbetreiber EUREST doch realisiert und auch dort der „Hüttenstandard“ hergestellt. Am 8. August fand die Eröffnung statt. Dort sind jetzt täglich zwei Stam-

messen und ein Aktionsgericht sowie damit auch ein Job&Fit-Menü im Angebot.

Die Öffnungszeiten wurden für die Kollegen auf Spätschicht und am Wochenende verlängert:

Montag bis Freitag: 07:30 Uhr - 11:00 Uhr und12:00 Uhr – 19:30 Uhr Samstag, Sonn- und Feiertag: 08:00 Uhr bis 14:00 UhrAnfang 2017 werden wir wohl auch in Sachen Kaue bei TH den „Hütten-standard“ erreichen.

Celal Ugurlu

Beim Thema Arbeitssicherheit darf man sich keinen Stillstand erlauben. Durch die Analyse von Unfällen müs-sen wir unsere Prozesse und Ausrüs-tung immer wieder überprüfen, ob etwas verändert werden kann.

Vor diesem Hintergrund wird jetzt im Hochofenbetrieb der Einsatz von Kinnriemen neu geregelt. Gilt bislang hüttenweit eine Kinnriemenpflicht bei Arbeiten in Höhe und in gebeugter Haltung, soll im TH-Bereich ab sofort ein Kinnriemen generell am Helm mitgeführt werden. Das heisst der entsprechende Gabelkinnriemen ist an den vorgesehenen Stellen am Helm befestigt und kann bei Nicht-Benut-zung im Helminneren verbleiben. Er ist also nur dann zu benutzen, wenn es erforderlich ist.

Entsprechende Unterweisungen der Kollegen werden dazu durchgeführt. Es ist hierbei wichtig, die Akzeptenz für das Anlegen des Kinnriemens in den kritischen Situationen zu schaffen - damit Unfälle vermieden werden.

Celal Ugurlu

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7EBR / IG Metall / industriAll

Stahl in Europa

In BewegungDie Branche ist im Zeichen der welt-weiten Überkapazitäten weiter in Bewegung. Fusionspläne, Übernah-men und Verkäufe bzw. Schließungen kleinerer Standorte stehen weiterhin auf der Tagesordnung.

Der größte Brocken dabei bleibt TATA. Im März hatte der indische Konzern angekündigt seine britischen Stand-orte zu veräußern - und dann den niederländischen Standort Ijmuiden möglicherweise mit TKS zusam-menzubringen. Dann kam Ende Juni der BREXIT-Schock und alles wurde erstmal auf Halt gestellt.

Aktuell scheint TATA am walisischen Standort in Port Talbot festzuhalten - und drei kleinere Standorte veräußern zu wollen. Auch die Gespräche mit TKS laufen nach Medienberichten weiter. Entsprechend verunsichert sind un-sere Kollegen an Rhein und Ruhr, was ein mögliches Zusammengehen solch großer Flachstahlstandorte für die Arbeitsplätze bedeuten könnte. Die IG Metall hat deshalb für den 31. Au-gust zu einem Aktionstag in Duisburg aufgerufen.

Eine solche Fusion hätte sicherlich Auswirkungen auf den gesamten Stahlmarkt – genauso wie die unge-klärte Zukunft von ILVA in Süditalien. Nach wie vor ist offen, ob ArcelorMit-tal zusammen mit Marcegaglia den Zuschlag bekommt, oder ein italieni-sches Konsortium unter der Führung von Arvedi das Rennen macht. Derweil trennt sich der ArcelorMittal-Konzern von kleineren Langstahlstandorten in Frankreich und Spanien durch Veräu-ßerung von Anteilen.

Zwischenzeitlich hat der Konzern auch seine Quartalszahlen veröffentlicht. Die Ergebnisse sehen deutlich besser aus als in Q1. Ein Effekt soll dabei in den Einsparungen aus einem neuen Tarifvertrag in Nordamerika resultie-ren. Stabilere Preise kommen hinzu.

Der Aktienkurs des Konzerns hat sich im Vergleich zum Jahreswechsel fast verdoppelt und ist inzwischen wieder bei rund 5,50 € angekommen. Zur Erinnerung: zum Zeitpunkt der Fusion von Arcelor und Mittal vor 10 Jahren lag der Kurs bei 25 € und hatte im Sommer 2008 sogar kurzfristig 65 € erreicht, bevor die Lehman-Pleite den Stahlboom jäh beendete.

Daniel Tech

Die Zukunft der europäischen Stahlin-dustrie ist nach wie vor unsicher. Zwar hat sich die Situation der Branche im Vergleich zum Jahresanfang etwas entspannt, da sich Preise und Mengen positiv entwickelt haben. Aber die weltweiten Überkapazitäten, die Be-lastungen durch den Emissionshandel und die Energiewende bleiben nach wie vor bestehen.

Grund genug, den Druck, den wir im letzten halben Jahr auf die Straße gebracht haben, aufrecht zu erhalten. Dazu haben sich kleine Delegationen

aus allen deutschen Stahlwerken am 20. Juli nach Brüssel aufgemacht, um die im hochsommerlichen Brüs-sel tagende EU-Kommission an die Einhaltung ihres Versprechens zu er-innern, die europäische Stahlindustrie wirksam gegen Dumping zu schützen.

So deutlich hatte sich Jean-Claude Juncker bei einem China-Besuch Mitte

Juli geäußert und klar gemacht, dass auch nach einem möglichen Markt-wirtschaftsstatus für China, wirksa-mer Anti-Dumping-Schutz für die europäische Industrie erhalten bzw. entwickelt werden muss. Dazu soll unter anderem eine „Plattform“ ein-gerichtet werden. Damit ist wohl eine Arbeitsgruppe von Akteuren aus der Branche gemeint. Dort soll das Thema Überkapazitäten und Subventionen direkt diskutiert werden.

Die EU-Kommission hat zwischenzeit-lich die zeitlich befristeten Anti-Dum-

ping-Zölle auf Kaltband-Importe aus Russland und China für einen Zeitraum von fünf Jahren bestätigt. Dazu haben sicherlich auch unsere permanenten Aktionen beigetragen. Nur so können wir uns gegenüber den Interessen anderer Branchen Gehör verschaffen und Stahl langfristig sichern. Dafür braucht es einen langen Atem.

Daniel Tech

Anti-Dumping

Langer Atem nötig

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betriebsratnewsArcelorMittal BremenFlat Products

V.i.S.d.P. Klaus Hering, Ilka Burghardt, Ralf NiemannRedaktion: Daniel TechTelefon: 0421-648-2267E-Mail: [email protected]

Fotonachweis:Titel: Fotolia.com © Sergey NivensSeite 3: Betriebsrat AMB, Fotolia.com @ Stefan RedelSeite 5: Fotolia.com © frank petersSeite 6: Betriebsrat AMB, Fotolia.comSeite 7: Betriebsrat AMB, EU-Kommission

Jubilare... im Juli, August und September

23.08. Günther Willuweit TLW01.09. Walter Gubernatis TLP01.09. Jürgen Schmidt TLP03.09. Ulf Dieckmann TAS05.09. Peter Pohrl TLW02

01.07. Thomas Renken TWB01.07. Mehmet Nurdogan TSK01.07. Volker Wittpenn TLA01.07. Ibrahim Kalayci SFI201.07. Haci-Ahmet Demir SLC101.07. Burkhard Löchert BR01.07. Axel Cramm PWW107.07. Dieter Lodders SDR107.07. Hartmut Gerling TLW214.07. Günter Logemann TSR14.07. Thomas Kirchhof TLP20.07. Uwe Kolbe TWE21.07. Jochen Bullwinkel THH21.07. Harald Göritz TLW01.08. Ansgar Bußmann TLP01.08. Angelika Eßmann VM04.08. Michael Jahnke SFI204.08. Ralf Soldin SDR104.08. Ingo Berg THZ4111.08. Jörg Schulz TSI11.08. Burkhard Herrendorf THM18.08. Lothar Bunke VDT118.08. Heinz-Peter Hildebrandt TKP18.08. Heiko Lüllmann THH0225.08. Jürgen Busch TWL01.09. Jens Dadschun TSI01.09. Thomas Hörmann TWM01.09. Jens Lübkemann TKT0201.09. Norbert Steinmetz VDI101.09. Mario Arena VDI01.09. Olaf Burkandt TSP01.09. Martin Malik TLP01.09. Sven Müller TLW01.09. Thomas Müller TWI01.09. Gerald Woitaschik HBM101.09. Frank Knoche TKI01.09. Maik Schnibbe TSP01.09. Hamza Yavuz HBT01.09. Holger Schmidt TKP01.09. Uwe Becker VDL101.09. Jutta Claußen TQL01.09. Jürgen Gand-Hennings TQL01.09. Bernd Freke TCK01.09. Maik Lucas VDT01.09. Manfred Müller TLI0201.09. Manfred Vogelsang TK0101.09. Jürgen Schnibbe PPA01.09. Nico Liebschner TB0101.09. Ines Halke THH0201.09. Stephan Ziebs TK0101.09. Carsten Dreyer VB0101.09. Remo Sauer TCA01.09. Torsten Riemeier TQB01.09. Jörg Wrede TKO0208.09. Andreas Rolle TKP

15.09. Frank Jankowski TSL02 01.07. Dieter Mölk TC0101.07. Peter Schumacher TL0101.07. Frank Keunecke PPV02.07. Andreas Leu TLW102.07. Dieter Wittig TWE04.07. Horst Ziemann VDD104.07. Ralf Suhling TLA09.07. Oliver Chuttek PWF09.07. Frank Witt VDL114.07. Zbigniew Janc TB0116.07. Ole Kielinger TLP23.07. Miroslaw Dobrzynsk THO123.07. Marko Wandelt THR01.08. Dr. Heike Wenz TH0101.08. Dr. Harald Hoppe TQB01.08. Dr. Dietmar Ringel V01.09. Hayati Fetting THS0201.09. Peter Michaelis TST01.09. Sven Tölken TWI01.09. Gökay Bilercioglu TLI01.09. Andre Böschen TSP01.09. Hayrettin Cetinkaya TSI01.09. Ufuk Ergin TWI01.09. Rene Gietz TWI01.09. Marcel Grzeschik TWM01.09. Beyic Gündüz THA01.09. Stefan Haake TLP01.09. Tino Haase TSI01.09. Matthias Heiringhoff TH0101.09. Erol Isik TKO01.09. Oliver Kopec TSL0201.09. Ronny Lühr THA01.09. Luca Meier-Ohmstedt TKI01.09. Mike Schöttcker TKO01.09. Matthias Tatzig TH0101.09. Mehmet Ünal TWI01.09. Halil Üzüm TSI01.09. Thorsten Wohlfromm TK0101.09. Turgut Yaz TWI01.09. Gökhan Bilercioglu TLP01.09. Üzeyir Güner THA01.09. Akif Günes VDL101.09. Marc Meyer TWI01.09. Ilker Orakoglu TWI01.09. Ahmet-Ali Demirezen TSP01.09. Christian Kassuba TWE01.09. Thomas Schlack TSP01.09. Jörg Raida VPT01.09. Jörg Remmert TBQ01.09. Joachim Stenger TSP01.09. Martin Stubben VDL101.09. Dennis Wendt TSP01.09. Andreas Westphal TKO01.09. Markus Wölki TKO01.09. Hans-Jörg Schwertfeger TAI01.09. Ralf Krenz VFA01.09. Margrit Krüger TQ0101.09. Ralf Siemens PPE01.09. Ina Horsch PPM01.09. Rafael Bettermann VDP01.09. Stefan Fierdag TIB01.09. Kerstin Niderehe TQM01.09. Mirko Drusch TQL01.09. Stefan Thewes TBK01.09. Nicole Schwarze VBI01.09. Kai Albrecht PPA

Wir wünschen unseren Jubilaren weiterhin alles Gute!

TermineBesuch Bundestagsabgeordnete Sarah Ryglewski23. August 2016

Besuch EU-Abgeordneter Joachim Schuster2. September 2016

Betriebsräte-Vollkonferenz ArcelorMittal Deutschland8.-9. September 2016