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Brüssel Aktuell | Dezember 2014

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Text of Brüssel Aktuell | Dezember 2014

  • Dezember 2014

    BrsselerWirtschaftsgesprch

    Arbeitgeberprsident Ingo Kramer stelltedas Thema Herausforderungen europi-scher Politik aus der Perspektive derWirtschaft in den Mittelpunkt seinerRede beim Brsseler Wirtschaftsge-sprch am 3. Dezember 2014.

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    Europische Kommission

    Investitionspaket derJuncker-Kommission

    Kommissionsprsident Jean-Claude Jun-cker hat am 26. November 2014 sein In-vestitionspaket fr die EU vorgestellt.

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    Rat

    Wettbewerbsfhigkeitsratvom 4. 5. Dezember 2014

    Die Wirtschaftsminister der EU-Mitglied-staaten diskutieren insbesondere Ma-nahmen fr bessere Rechtsetzung in Eu-ropa.

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    Handelspolitik

    WTO: Handelserleichterungen kommen

    Der Weg fr weltweit vereinfachte Zollab-wicklungen ist frei. Auch alle anderen Be-schlsse der letzten Ministerkonferenzder WTO sollen zgig umgesetzt werden.

    >> Seite 4

    Handelspolitik

    TTIP: Appell von BDI, BDA,DIHK und ZDH

    Die vier Prsidenten von BDI, BDA, DIHKund ZDH haben sich in einer gemeinsa-men Erklrung fr TTIP ausgesprochen.

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    Weitere Themen

    Beratungen der Aktionrsrechterichtlinie in Rat und EP>> Seite 6Beratungen der Aktionrsrechterichtlinie in Rat und EP>> Seite 6

    Positionierung der BDA zur europischen Sozialpolitik>> Seite 7Positionierung der BDA zur europischen Sozialpolitik>> Seite 7

    EU-Haushalt 2015: Einigung von Rat und EP>> Seite 7EU-Haushalt 2015: Einigung von Rat und EP>> Seite 7

  • BDI/BDA Brssel Aktuell Dezember 2014 02

    BDA-Prsident Ingo Kramer beim Brsseler WirtschaftsgesprchBDA-Prsident Ingo Kramer beim Brsseler Wirtschaftsgesprch

    Ingo Kramer, Prsident der Bundesvereinigung der DeutschenArbeitgeberverbnde (BDA), stellte das Thema Herausforde-rungen europischer Politik aus der Perspektive der Wirtschaftin den Mittelpunkt seiner Rede beim Brsseler Wirtschaftsge-sprch am 3. Dezember 2014. Fr die neue EuropischeKommission gilt es jetzt, ihre Handlungsfhigkeit zgig und mitden richtigen Prioritten unter Beweis zu stellen, so lauteteseine Kernbotschaft.

    Niedriges Wachstum, hohe Arbeitslosigkeit, alarmierende Ju-gendarbeitslosigkeit, zu viel innovations- und kreativittsbrem-sende Brokratie die neue EU-Kommission stehe vor der Her-kulesaufgabe, jeden Mitgliedstaat und die EU insgesamt wiederglobal wettbewerbsfhig zu machen. Das Investitionspaket vonKommissionprsident Juncker fr eine wachstumsorientierteNutzung des EU-Haushalts sei ein wichtiges flankierendesSignal.

    Jeder Mitgliedstaat stehe nun in der Pflicht, die richtigen Rah-menbedingungen fr mehr Investition zu schaffen und die ln-derspezifischen Empfehlungen in Hinblick auf Strukturreformenumzusetzen. Auch wenn solche Restrukturierungsprozesse Zeiterforderten und Kosten verursachten, stelle sich irgendwannder Erfolg ein. Kramer erinnerte an die positiven Entwicklungenin den Reformlndern sowie die eigenen Erfahrungen inDeutschland. Wir waren zum Jahrtausendwechsel der krankeMann Europas. Mit politischem Mut entschieden wir uns freinen schmerzhaften und anfangs mit einer nochmals steigen-den Arbeitslosigkeit verbundenen, steinigen, aber letztlich er-folgreichen Weg aus der festgefahrenen Arbeitsmarktfalle.

    Die Kommission msse sich jetzt auf die groen Themenkonzentrieren.

    - Digitaler Binnenmarkt: Eine erstklassige Breitbandinfrastruktur sei fr Wirtschaft und Gesellschaft ntig. Zudem msse eine Gre fr europische Unternehmen zugelassen werden, die es ihnen ermgliche auf globaler Ebene mitzumischen.

    - Europischer Energiebinnenmarkt: Durch ein vernetztes inter- nationales Energiesystem mssen Diversifizierung, Versorgungssicherheit und Kosteneffizienz erzielt werden.

    - Erfolgreicher Abschluss von TTIP: Die gegenseitige ffnung der beiden grten Wirtschaftsrume der Welt Nordamerika und Europa sei die Riesen-Chance fr Europa, nach mehr Wachstum, mehr Beschftigung, neuen Absatzchancen und damit Zukunftsperspektiven fr Unternehmen und Arbeit- nehmer zu streben.

    Die soziale Dimension der EU bezeichnete Arbeitgeberprsi-dent Kramer als sehr weit vorangeschritten. Hier sei es wichtig,dass die Kommission von Jean-Claude Juncker sich auf diekorrekte und gleichmige nationale Umsetzung der vorhande-nen Gesetzgebung konzentriere anstatt neue, belastende Re-gulierung voranzutreiben. Eine gute Sozialpolitik strkt einenStandort. Aber nur dann, wenn sich soziale Ansprche nichtvon der dazu notwendigen wirtschaftlichen Leistungsfhigkeitzu lsen versuchen.

    Darber hinaus msse die neue EU-Kommission das Subsidia-ritts- und Verhltnismigkeitsprinzip konsequent einhalten.Kramer sieht darin den Schlssel, um die Akzeptanzkrise derEU in weiten Teilen der Bevlkerung zu berwinden. So mss-ten Richtlinienvorschlge vom Tisch genommen werden, dieseit Jahren im Rat ergebnislos diskutiert wrden und blockiertseien.

    Das prominenteste Beispiel dieser falsch angelegten Richtlini-envorschlge sei die berarbeitung der bestehenden Mutter-schutzrichtlinie. Da es in Europa bereits 28 unterschiedlicheSysteme gbe, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ent-sprechend den nationalen Gegebenheiten regeln, werde in kei-nem Mitgliedstaat ein zustzliches europisches Korsett, dasnicht passt, bentigt.

    Auch die Revision der Pensionsfondsrichtlinie msse so ausge-staltet werden, dass die betriebliche Altersvorsorge als grtefreiwillige Sozialleistung der Arbeitgeber nicht durch teure undbrokratische Zusatzbelastungen geschwcht werde.

    Zuversichtlich fr eine gemeinsame europische Zukunft zeigtesich der Arbeitgeberprsident zum Schluss seiner Rede. Mit derraschen Vorlage des angekndigten Investitionspakets habe dieneue EU-Kommission Handlungsfhigkeit bewiesen. hnlichmsse sie nun bei den grten wachstumsrelevanten The-men Digitalem Binnenmarkt, Energieunion, TTIP vorankommen.

    Ansprechpartnerin:Sverine Fraud (BDA), [email protected]

  • BDI/BDA Brssel Aktuell Dezember 2014 03

    Investitionspaket der Juncker-Kommission: Schwerpunkt liegt auf privatenInvestitionen Investitionspaket der Juncker-Kommission: Schwerpunkt liegt auf privatenInvestitionen

    Kommissionsprsident Jean-Claude Juncker hat am26. November 2014 sein Investitionspaket fr die EU vorge-stellt, wonach in den kommenden drei Jahren mindestens 315Milliarden Euro an zustzlichem ffentlichen und privaten Kapi-tal in Infrastruktur, Bildung und Forschung investiert werden sol-len. Mit dem Investitionsplan will Juncker die seit mehreren Jah-ren andauernde Stagnation bei den privaten und ffentlichen In-vestitionen in vielen europischen Lndern durchbrechen, umnachhaltige negative Effekte auf die Wettbewerbsfhigkeit derEU zu vermeiden.

    Mit dem Paket soll ein Europischer Fonds fr Strategische In-vestitionen (EFSI) in Hhe von 21 Milliarden Euro eingerichtetwerden. Davon sollen 16 Milliarden als Garantie aus bereitsvorhandenen EU-Haushaltsmitteln kommen, die restlichen fnfMilliarden steuert die Europische Investitionsbank (EIB) bei.Die Mitgliedstaaten knnen sich direkt oder ber ihre jeweiligenFrderbanken freiwillig am Fonds beteiligen. In diesem Fall sol-len die nationalen Beitrge bei Bewertung der Staatsfinanzenim Rahmen des Stabilitts- und Wachstumspakts positivbercksichtigt werden. Der EFSI soll bis Mitte 2015 einsatzbe-reit sein. Zunchst muss der Europische Rat vom18. 19. Dezember 2014 dem Investitionsplan zustimmen.

    Damit die 315 Milliarden Euro erreicht werden, soll der 21 Milli-arden Euro schwere Fonds mittels Hebelwirkung 15-mal so vielPrivatkapital in den nchsten drei Jahren (2015 2017) fr In-vestitionen mobilisieren. Dafr soll der EFSI Brgschaften ber-nehmen, einen Teil des Verlustrisikos bei Investitionsprojektenabsichern knnen oder Kredite vergeben. Eine Task Force ausEIB, Kommission und Mitgliedstaaten wird dem EuropischenRat im Dezember einen Bericht vorlegen, in dem mgliche In-vestitionsprojekte genannt sind. Die Auswahl der Investitions-projekte soll durch einen noch zu bildenden Investitionsaus-schuss erfolgen.

    Mit der Strkung privater Investitionen in der EU setzt die neueEU-Kommission einen wichtigen Schwerpunkt fr die laufendeLegislaturperiode. Positiv zu bewerten ist, dass die Investitionenohne weitere Verschuldung angeschoben werden sollen. UmWachstum und Beschftigung zu erreichen, mssen jedoch vorallem die Rahmenbedingungen in den EU-Mitgliedstaaten ver-bessert werden, u. a. durch wettbewerbsfhige Energiekosten,flexible Arbeitsmrkte und investitionsfreundliche Steuersyste-me. Daher drfen die Mitgliedstaaten in ihrer Bereitschaft, dienotwendigen Strukturreformen durchzufhren, nicht nachlas-sen. Ferner werden Qualitt und Auswahl der Investitionspro-jekte fr den Erfolg des Investitionspakets entscheidend sein.Schlielich ist es wichtig, dass ffentliche Investitionen unab-hngig vom neuen Investitionsfonds auf nationaler Ebene haus-haltsneutral angeschoben werden. Die Arbeiten zur Strkungder Investitionsttigkeit in Europa haben erst begonnen.

    Ansprechpartner:Elisaveta Gomann (BDA), [email protected] Ritz (BDI), [email protected]

  • BDI/BDA Brssel Aktuell Dezember 2014 04

    Wettbewerbsfhigkeitsrat vom 4. 5. Dezember 2014Wettbewerbsfhigkeitsrat vom 4. 5. Dezember 2014

    Beim Wettbewerbsfhigkeitsrat vom 4. 5. Dezember 2014 dis-kutierten die Wirtschaftsminister der EU-Mitgliedstaaten insbe-sondere Manahmen fr bessere Rechtsetzung in Europa.

    Positiv sind insbesondere die Ratsbeschlsse zu Folgenab-schtzungen bei neuen Vorschlgen der EU-Kommission zubewerten. In der Vergangenheit hatte die Barroso-Kommissionwiederholt Initiativen verabschiedet, ohne deren Auswirkungenauf die Wettbewerbsfhigkeit konsequent zu prfen. Die neueJuncker-Kommission hat den Brokratieabbau in Europa zueinem Kernelement ihrer politischen Agenda fr Wachstum undJobs erklrt.

    Der Wettbewerbsfhigkeitsrat fordert die Kommission zu Rechtauf, einen jhrlichen Bericht vorzulegen, der einen berblickber die Auswirkungen der Kommissionsvorschlge aus demVorjahr gibt. Der Bericht soll eine Liste ber Folgenabschtzun-gen enthalten, bei denen die Auswirkungen auf die Wettbe-werbsfhigkeit in Europa analysiert wurden (sog. Wettbewerbs-fhigkeitscheck). Zudem spricht sich der Rat dafr aus, dassdie Kommission knftig frhzeitig Stakeholder und externe Ex-perten bei Folgenabschtzungen einbezieht.

    Die Juncker-Kommission sollte die Ratsbeschlsse fr mehrTransparenz bei Folgenabschtzungen konsequent aufgreifen.Ein jhrlicher Kommissionsbericht zur Umsetzung von Folgen-abschtzungen und insbesondere des Wettbewerbsfhigkeit-schecks wre eine wichtige Vorlage fr ein wirkliches Monito-ring und Kontrolle durch den Wettbewerbsfhigkeitsrat. Die lau-fenden Arbeiten der Kommission zur berarbeitung der Interin-stitutionellen Vereinbarung Bessere Rechtsetzung sind derrichtige Rahmen, um den Aufforderungen des Rates Rechnungzu tragen.

    Ansprechpartner:Joscha Ritz (BDI), [email protected]

    WTO: Handelserleichterungen kommen WTO: Handelserleichterungen kommen

    Der Weg fr weltweit vereinfachte Zollabwicklungen ist frei.Auerdem sollen auch alle anderen Beschlsse der letzten Mi-nisterkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) zgig um-gesetzt werden. Ein zentrales Element davon ist die Ausgestal-tung eines Arbeitsplans zum Abschluss der Doha-Verhandlun-gen.

    Bei der Sitzung des Allgemeinen Rates am 27. November 2014in Genf nahmen die 160 Mitglieder der WTO das Protokoll desAbkommens fr erleichterte Zollverfahren (Trade FacilitationAgreement, TFA) an. Damit wurde der Appell des BDI zur Be-endigung des monatelangen Stillstandes erhrt. Eine Frist frdie Ratifizierung des TFA durch die Mitglieder wurde hingegenfallen gelassen. Das TFA tritt in Kraft, sobald zwei Drittel derWTO-Mitglieder das Abkommen ratifiziert haben allerdingsnur fr die Mitglieder, die den Ratifizierungsprozess bereits ab-geschlossen haben.

  • BDI/BDA Brssel Aktuell Dezember 2014 05

    Die Einigung ber das TFA ist aus drei Grnden bemerkens-wert. Erstens knnen einzelne Lnder ihre Handelskostendurch die Umsetzung erheblich senken, die OECD geht von biszu 15 Prozent aus. Zweitens ist dies der erste multilaterale Dealder WTO seit rund 20 Jahren. Drittens stellt die Umsetzung desTFA die erste Abweichung vom strickten Verhandlungsprinzipdes sogenannten Single Undertaking dar, das bei den WTO-Verhandlung der Doha-Agenda bis zu einem Beschluss im Jahr2011 galt. Nach dem Prinzip gilt nichts als vereinbart bis Kon-sens ber alle Verhandlungsbereiche besteht.

    Bis Juli 2015 wollen die WTO-Mitglieder einen Arbeitsplan er-stellen, auf dessen Grundlage die noch ungelsten Themen derDoha-Agenda verhandelt werden sollen. Die neue EU-Handels-kommissarin Cecilia Malmstrm hat angekndigt, sich fr einenmglichst raschen Abschluss der Doha-Runde einzusetzen.Eine zgige Einigung ist voraussichtlich nur mit reduzierten For-

    derungen an Entwicklungs- und Schwellenlnder im BereichMarktzugang mglich, wrde aber neue Liberalisierungsinitiati-ven im Rahmen der WTO ermglichen.

    Ansprechpartner:Eckart von Unger (BDI), [email protected]

    Transatlantisches Handelsabkommen TTIP: Gemeinsamer Appell von BDI, BDA, DIHKund ZDHTransatlantisches Handelsabkommen TTIP: Gemeinsamer Appell von BDI, BDA, DIHKund ZDH

    Die vier Prsidenten Ulrich Grillo (BDI), Ingo Kramer (BDA), Dr.Eric Schweitzer (DIHK) und Hans-Peter Wollseifer (ZDH) habensich in einer gemeinsamen Erklrung ausdrcklich fr ein ehr-geiziges und faires Handels- und Investitionsabkommen (TTIP)zwischen der Europischen Union und den USA ausgespro-chen. TTIP sei eine Chance fr Beschftigte und Unternehmen:Der Abbau von Handels- und Investitionsbarrieren im transat-lantischen Markt sichert und schafft Arbeitspltze in unserenUnternehmen. Von TTIP profitieren daher Betriebe und Be-schftigte in Deutschland und Europa. Eine derartige Gelegen-heit mssen wir nutzen, heit es in der Erklrung.

    TTIP habe zudem eine strategische und geopolitische Bedeu-tung: TTIP bietet der EU und den USA die Chance, die Globa-lisierung mit fairen und nachhaltigen Spielregeln politisch zu ge-stalten. Dazu gehre auch ein modernes Investitionsschutzab-kommen, das Defizite in bestehenden Investitionsschutzvertr-gen und bei Schiedsgerichtsverfahren beseitigt und damit alsMesslatte fr andere Abkommen diene.

    Die Prsidenten betonen, dass TTIP nicht zu einer Absenkungvon Standards, etwa im Bereich der Sozialpolitik, der Produktsi-cherheit, des Verbraucher- oder des Gesundheitsschutzes,fhren drfe. Vielmehr lieen sich durch einen umfassendenAbbau von Zllen und den Verzicht doppelter Produktzulassun-gen und Testverfahren erhebliche Kosten zum Vorteil von Wirt-schaft und Verbrauchern einsparen ohne hierdurch beste-hende Schutzniveaus zu gefhrden. Bei den Verhandlungenseien die Interessen des industriellen Mittelstands besonders zubercksichtigen, da dieser aufgrund begrenzter Ressourcenberproportional unter Handelshemmnissen und brokratischenVorschriften leide. Zentral fr ein erfolgreiches Abkommen seizudem eine aktive Informations- und Aufklrungsarbeit der EU-Kommission und der Bundesregierung.

    Die Erklrung finden Sie hier.

    Ansprechpartner:Dr. Oliver Perschau (BDA), [email protected] Wendenburg (BDI), [email protected]

  • BDI/BDA Brssel Aktuell Dezember 2014 06

    Beratungen der Aktionrsrechterichtlinie in Rat und Parlament Beratungen der Aktionrsrechterichtlinie in Rat und Parlament

    Die Beratungen zum Vorschlag fr eine Richtlinie zur nderungder Richtlinie 2007/36/EG im Hinblick auf die Frderung derlangfristigen Einbeziehung der Aktionre (COM(2014)213 final)im Rat schreiten zgig voran. Auch im Europischen Parlamentpositionieren sich die Ausschsse.

    Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen nderungen imRahmen der berarbeitung der Aktionrsrechterichtlinie habennicht nur in der deutschen Wirtschaft sondern auch in der deut-schen Wissenschaft und Literatur teilweise heftige Kritik erfah-ren. Dem Richtlinienvorhaben wird unter anderem vorgeworfen,sich zu stark am britischen System zu orientieren und die Be-sonderheiten des dualistischen Systems, bestehend aus Auf-sichtsrat und Vorstand, auer Acht zu lassen.

    Auch vor diesem Hintergrund hat sich im Rat eine Reihe vonMitgliedstaaten zusammengeschlossen, die erhebliche Beden-ken zum Aspekt der Transaktionen mit nahestehenden Perso-nen und Unternehmen (related party transactions) teilt.Diesen Bedenken versucht die amtierende italienische Ratspr-sidentschaft mit Verbesserungsvorschlgen entgegenzukom-men, die im Bereich der related party transactions den Unter-nehmen mehr Flexibilitt gewhren sollen und den Mitgliedstaa-ten die Mglichkeit einrumt, auch Gesellschaftsorgane wie denAufsichtsrat ber entsprechende Transaktionen entscheiden zu

    lassen. Trotz dieser positiven Entwicklung bedarf es im Ratnoch weiterer Vernderungen, insbesondere in den Bereichender Vergtungspolitik und des Vergtungsberichts sowie beiden Regelungen zu Stimmrechtsberatern. Noch peilt die italieni-sche Ratsprsidentschaft eine erste allgemeine Ausrichtung biszum Ende des Jahres an. Derzeit ist aber offen, ob das noch er-reichbar sein wird.

    Auch im Europischen Parlament haben die Beratungen zudem Vorschlag begonnen. Der federfhrende Rechtsausschuss(JURI) unter dem Berichterstatter Sergio Gaetano Cofferati(S&D/Italien) hat dazu am 2. Dezember 2014 eine Anhrungdurchgefhrt und mchte im Mrz 2015 seinen Bericht verab-schieden. Der Ausschuss fr Wirtschaft und Whrung (ECON)plant schon im Februar 2015 eine Abstimmung des ECON berseine Stellungnahme.

    Es ist zu erwarten, dass die Vorschlge im Europischen Parla-ment erheblich ber den Kommissionsvorschlag hinausgehen.BDI und BDA setzen sich in den Beratungen in Rat und Eu-ropischen Parlament im Sinne der gemeinsamen Stellung-nahme von BDA, BDI und DIHK weiterhin dafr ein, dass dereuropische Ansatz die deutsche Unternehmenspraxis nicht mitweiteren Risiken und Unsicherheiten berzieht.

    Ansprechpartner:Carolina Mller (BDI), [email protected] Stefan Strer (BDA), [email protected]

  • BDI/BDA Brssel Aktuell Dezember 2014 07

    Herausgeber: Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.Breite Strae 29; 10178 Berlin; www.bdi.eu

    Strategische Positionierung der BDA zur europischen Sozialpolitik in der neueneuropischen LegislaturperiodeStrategische Positionierung der BDA zur europischen Sozialpolitik in der neueneuropischen Legislaturperiode

    Zum Amtsantritt der neuen EU-Kommission hat der Europaaus-schuss der BDA eine strategische Positionierung Beschfti-gung und Wohlstand in Europa durch globale Wettbewerbs-fhigkeit Herausforderungen fr die europische Sozialpolitikverffentlicht.

    Die Kernbotschaft ist, dass die angespannte soziale Lage in derEU nicht auf zu wenig Sozialpolitik zurckzufhren ist, sondernauf die wirtschaftlichen Schwierigkeiten infolge mangelnder glo-baler Wettbewerbsfhigkeit. Ursache fr die hohe Arbeitslosig-keit und sozialen Probleme ist die mangelnde Attraktivitt desStandorts Europa fr private Investoren. Diese muss durch einekonsequent auf globale Wettbewerbsfhigkeit ausgerichtete Re-formpolitik verbessert werden, mit der auch strukturelle Pro-bleme in den Arbeitsmarkt- und Sozialsystemen gelst werden.

    Damit wird die Grundlage fr einen nachhaltigen Aufbau vonBeschftigung in Europa geschaffen und die soziale Dimensionder EU gestrkt.

    Weiterfhrende Informationen zur strategischen Positionierungder BDA finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Euro-Infos hier. Das Papier finden Sie hier.

    Ansprechpartner:Martin Kumstel (BDA), [email protected]

    EU-Haushalt 2015: Einigung von Rat und EP in letzter MinuteEU-Haushalt 2015: Einigung von Rat und EP in letzter Minute

    Nach monatelangem Tauziehen haben Rat und EuropischesParlament (EP) sich am 8. Dezember 2014 auf einen Kompro-miss zum EU-Haushalt 2015 und zum Nachtragshaushalt 2014verstndigt. Der Ausschuss der Stndigen Vertreter der Mit-gliedstaaten hat daraufhin dem Kompromissvorschlag zuge-stimmt. Grundlage fr die Einigung war ein neuer Budgetent-wurf, den die EU-Kommission in Folge der zunchst gescheiter-ten Vermittlungsphase zwischen Rat und EP am 28. November2014 vorgelegt hatte.

    Bei dem nun gefundenen Kompromiss ist das EP von seinendeutlich hheren Forderungen bezglich des Anstiegs des EU-Haushalts im nchsten Jahr abgerckt und auf die Mitglied-staaten zugegangen. Im Vergleich zum EU-Haushalt 2014 stei-gen die Mittel fr Zahlungen damit um 4,2 Prozent auf 141,2Milliarden Euro und die Mittel fr Verpflichtungen um 1,9 Pro-zent auf 145,3 Milliarden Euro an.

    Auch beim zweiten wichtigen Konfliktpunkt, dem Nachtrags-haushalt fr 2014, wurde eine Einigung erzielt. Rat und EPsehen 3,5 Milliarden Euro fr die Begleichung unbezahlterRechnungen vor, die berwiegend aus dem Spielraum fr un-vorhergesehene Ausgaben kommen sollen. Zudem ist die EU-Kommission aufgerufen, bis 2016 einen Plan zum Abbau der in

    den vergangenen Jahren aufgelaufenen unbezahlten Rechnun-gen in Hhe von insgesamt 23,4 Milliarden Euro vorzulegen.

    Als nchstes muss der Haushaltsausschuss des EP der Eini-gung zustimmen, dann steht noch die formale Annahme durchRat und EP an. Als Termine fr die beiden Abstimmungen sindder 12. und 17. Dezember 2014 vorgesehen.

    Ohne die getroffene Einigung htte die EU im kommenden Jahrmit monatlichen Notbudgets arbeiten mssen. Durch die Be-grenzung der Ausgaben bei den Zahlungen wurde ein klares Si-gnal fr eine solide Haushaltspolitik in der EU gesetzt und dieweiterhin angespannte Haushaltslage in einigen EU-Staatenbercksichtigt. Gleichzeitig wird durch den Zuwachs an Mittelnfr den Bereich Wettbewerbsfhigkeit fr Wachstum undJobs von 11,44 Milliarden auf 15,79 Milliarden Euro gegenber2014 (+38 Prozent) der Notwendigkeit Rechnung getragen,EU-Mittel strker an der Frderung von Wachstum und Wettbe-werbsfhigkeit auszurichten.

    Ansprechpartner:Elisaveta Gomann (BDA), [email protected] Kumstel (BDA), [email protected]

    Bildnachweise: BDI/Alexander Louvet (1,2), Europische Union 2014 - Quelle: Europisches Parlament (1,3) URL-Link,Fotolia/fotografiche (1,4), Fotolia/Eisenhans (1,4),Fotolia/jamdesign (1,5), Photocase/sushi100 (6)

    Redaktion: Leonie Dack, Joscha Ritz (V.i.S.d.P.)