BSG-Magazin 3-2011

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Magazin für Mitarbeiter an Bäderbetrieben und Rettungsschwimmer

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der port esundheitMagazin fr Mitarbeiter in Bderbetrieben und Rettungsschwimmer

Foto: Gerd Altmann Shapes AllSilhouettes.com pixelio.de

Facebook und Co.Soziale Netzwerke als Marketingmittel

Ausgabe 3-2011

Editorialvon Heiko Reckert

Liebe Leser...rauf sicherlich gewesen: Gar nichts!

nach einem ersten Blick auf unser Titelbild werden Sie sich vielleicht wundern, was denn das Thema Facebook in einem Magazin fr Mitarbeiter an Bderbetrieben zu suchen hat. Vor einigen Jahren wre die Antwort hieDoch haben sich die Rahmenbedingungen in den letzten Jahren rapide gendert. Herkmmliche Marketingwege reichen in einem immer schwierigeren Marktumfeld schon lange nicht mehr aus. Die Informationsbedrfnisse unserer Kunden haben sich gendert. Es wre falsch anzunehmen, dass Themen wie Internet und Neue Medien zwar in der Gesellschaft an Bedeutung

ImpressumHerausgeber: BSG-Institut zur Aus- und Fortbildung von Bderpersonal Reckert / Meyer-Bergmann GbR Redaktion: Heiko Reckert (re) (v.i.S.d.P) Kurt Meyer-Bergmann (kmb) Titelbild: Gerd Altmann pixelio.de Fotos : pixelio, Wikipedia und Heiko Reckert Gestaltung: Heiko Reckert, [email protected] Druck: PDF-Format Redaktionsanschrift: Bder - Sport - Gesundheit Magazin fr Mitarbeiter in Bderbetrieben und Rettungsschwimmer BSG-Institut Auf dem Lay 20 31542 Bad Nenndorf Telefon: 05723 / 91928080 Fax: 05723 / 91928089 Mobil: 0178 / 81 84 288 E-Mail: [email protected] Erscheinungsweise: Erscheint kostenlos 4x jhrlich, jeweils Ende Mrz, Juni, September und Dezember. Abonnement Anmeldung: [email protected] Abonnement Abmeldung: [email protected] www.schwimmmeister-schulung.de www.ada-schulung.co.de www.reckert-online.de

gewinnen, diese Entwicklung aber keinen Einfluss auf unser Berufsbild hat. Das Gegenteil ist der Fall. Neue Kommunikationswege bieten Mglichkeiten, beinhalten aber auch Risiken, wie unser Schwerpunkt ab Seite 4 deutlich zeigt. Schreiben Sie uns, was Sie von Facebook und Co. in der ffentlichkeitsarbeit halten. Gerne auch auf unserer Facebook-Seite unter: http://www.facebook.com/pages/BSG-Institut-zur-Aus-und-Fortbildung-von-B%C3 %A4derpersonal/210585282301338 Dazu passend setzen wir in dieser Ausgabe unsere Serie ber Public Relations mit einem Beitrag ber elektronische Massenmedien fort. Eine weitere Folge unserer Serie zum Sanittswesen finden Sie ebenfalls in dieser Ausgabe. Fr das Team von Bder-Sport-Gesundheit wird es in wenigen Tagen wieder erst. Dann beginnt hier in Bad Nenndorf der ausgebuchte Vorbereitungskurs auf die Prfung zum geprften Meister fr Bderbetriebe. 15 Fachangestellte werden im April 2012 voraussichtlich den Meisterbrief erhalten. Doch zunchst liegen einige arbeitsreiche aber auch sehr spannenden Wochen vor ihnen. Natrlich wird das BSG-Magazin auch den Meisterkurs 2011/2012 in Wort und Bild begleiten. Nachdem die Nachfrage nach Kurspltzen auch 2011 wieder sehr gro war, haben wir fr alle, die 2011 keinen freien Platz mehr ergattern konnten, die Anmeldefrist fr 2012/2013 bereits erffnet. Entsprechende Unterlagen knnen Sie sich auf unserer Internetseite www.schwimmmeister-schulung.de herunterladen. So, und nun wnsche ich Ihnen einige informative Minuten mit der neuen Ausgabe des BSG-Magazins.

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Edito rialLieber Leser Inhaltsverzeichnis 2 3

The maFacebook und Co. Grafik: Gerd Altmann_pixelio.de United Breaks Guitars oder die neue Macht der Kunden 10 4

Foto: F. Gopp pixelio.de

FacEBook

und

co.

BildungSchwimmbad ABC Teil 5 - E-Learning Serie Public Relations Elektronische Massenmedien in der Bundesrepublik Deutschland 16 12

Wir schauen auf Facebook und andere Netzwerke und stellen die Frage: Kann man diese Dienste als Marketingmittel in der ffentlichkeitsarbeit einsetzen? Doch wir fragen auch: Wo liegen die Risiken dieser neuen Marketingmittel?

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Magaz inErstes Passivhaus-Hallenbad Europas in Lnen schlgt Wellen Buchkritik: Sackmann - Lehrbuch fr die Meisterprfung 24 22

Me diz inSerie MedizinFoto: Daniel Labs pixelio.de

Die Funktion der Atmung

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ElEktroniSchE maSSEnmEdiEnIm 3 Teil unserer Serie ber ffentlichkeitsarbeit stellen wir die elektronische Medienlandschaft in Deutschland vor. TV, Radio, Internet... welche Mglichkeiten bieten mir die unterschiedlichen Meiden fr meine PR-ARbeit.

Aus de n Ve rbnde nDLRG Sommerbilanz: 306 Menschen ertrunken 30

B e rufe - S e minare - G e sel l s chaf t

Buchkritik SackmannWir stellen die neue 10. Auflage des Lehrbuchs zur Meisterprfung Teil 4, Berufs- und Arbeitspdagogik Ausbildung der Ausbilder vor und sagen unseren Lesern, ob der Kauf lohnt.

Der Wert der Mitarbeiter wird unterschtzt Nur jedes dritte Unternehmen setzt auf Burn-Out Prvention Mit dem Chef als Partner ist der Mitarbeiter gesnder Mitarbeiterwissen wird oft zu wenig genutzt

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Redaktionsschluss fr die Ausgabe 4-2011 ist am 15. November 2011

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und Co.Mglichkeiten, Risiken und Grenzen der sozialen Netzwerke im Bdermarketing Von Heiko Reckert5

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THEMAAls der Student Mark Zuckerberg am 4. Februar 2004 an der Harvard Universitt fr die dortigen Studenten ein soziales Netzwerk ins Leben rief, gab er ihm den Namen Facebook. Ein Begriff, den man von der Bedeutung her wohl am ehesten mit dem Studentischen Jahrbuch gleichsetzen kann. Damals ahnte noch keiner, dass Zuckerberg gemeinsam mit den Studenten Eduardo Saverin, Dustin Moskovitz und Chris Hughes ein Gemeinschaftsportal geschaffen hatte, das rund sechs Jahre spter jhrliche Einnahmen von 2 Mrd Dollar hat. Weltweit sind heute ber 710 Millionen Nutzer bei Facebook registriert. Mehr als 20 Millionen Nutzer kommen aus Deutschland. Das heit also, dass etwa jeder vierte Deutsche bei Facebook ein Konto hat. Facebook hat durch die Angaben seiner Nutzer ber Status oder politische Einstellung eine gigantische Datenmenge angesammelt, die durchaus an das Datensammel-Imperium Google heranreicht. Jngst rechnete Der Spiegel aus, dass jeder Facebooknutzer fr das Unternehmen 100 Dollar wert ist, denn mit Nutzerdaten lsst sich Geld machen und Facebook ist gut darin, genau dies zu tun. Darf es sein, dass ein einzelnes Unternehmen so viel ber uns wei? Sollte man gegen das Facebookmonster mit allen Mitteln angehen? Sollte man sein Konto bei Facebook also besser lschen oder gar nicht erst erffnen? Kritiker sehen dies durchaus so. Schon ein E-Mail-Konto beim Suchmaschinenriesen Google ist fr viele Datenschtzer unzumutbar (der Autor dieser Zeilen hat ein solches Konto). Facebook ist fr sie die Realitt gewordene orwellsche Zukunftsvision auf freiwilliger Basis, denn schlielich wird keiner gezwungen, ber Facebook zu posten, was er gerade macht oder wie er sich fhlt.

Foto: F. Gopp pixelio.de

Datenschutz ber Bord werfen?Die meisten, die diese Zeilen lesen, werden den Datenschutz ber Bord werfen, denn sie sind von den Vorzgen des Dienstes berzeugt. Stndig Kontakt zu Freunden zu halten, die vielleicht inzwischen weit weg wohnen, die man sonst selten oder gar nicht mehr sehen wrde, das ist wichtiger, als die Sorge, vielleicht einige Daten ber den Tagesablauf oder die eigenen Gefhle preiszugeben. Es wird also trotz datenschutzrechtlicher

Bedenken dabei bleiben, dass rund 25 Prozent der Deutschen bei Facebook registriert sind. Ja, es darf sogar davon ausgegangen werden, dass diese Zahl noch ansteigt. Diese Tatsache lsst jedoch nicht nur Datenschtzer aufhorchen, sondern auch Marketingstrategen. Kann man diese gigantische Facebookgemeinde vielleicht fr das eigene Marketing sinnvoll nutzen? Ja, man kann, und angesichts der Tatsache, dass schon viele Unternehmen davon Gebrauch machen, muss man dies sogar, um nicht den Anschluss an die Mitbewerber zu verlieren. Wir erinnern und noch daran, was all jenen passiert ist, die in den 90er Jahren standhaft den Siegeszug des Internets ignoriert haben. Sie haben die sich dadurch ergebenden Marketingmglichkeiten verpasst, bis es zum Teil zu spt

war, noch Fu im neuen Medium zu fassen.

Generation Y ist dabeiDer berwiegende Teil der jungen Generation ist heute Mitglied in einem sozialen Netzwerk. Felix Holzapfel und Klaus Holzapfel gehen in ihrem Buch Facebook Marketing unter Freunden davon aus, das 96 Prozent der Generation Y (womit nach allgemeinem Verstndnis Menschen gemeint sind, die um bzw. nach 1980 geboren wurden) einem Social Network angehren. Zwei Drittel dieser Nutzer loggen sich nach Angaben der Autoren tglich mindestens ein Mal ein. Weiter gehen die Holzapfels davon aus, dass fr diese jngere Gruppe E-Mail bereits ein Relikt der Vergangenheit sei,

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THEMAeines Mediums aus. BITKOM, der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. verffentlichte im September seine reprsentative Studie zur Mediennutzung und dem Informationsverhalten in der Gesellschaft und kam zu einigen interessanten, wenn auch nicht wirklich berraschenden Ergebnissen. Immer mehr Deutsche sind online. Fast drei Viertel von ihnen nutzen das Internet. Bei den unter 30-jhrigen ist fast jeder online, bei den Senioren immerhin 25 Prozent. Bei der Internetnutzung gewinnen neue Gerte an Bedeutung. 24 Prozent der Befragten nutzen Laptops, Tablet-PCs oder PDAs und 18 Prozent Mobiltelefone, um online zu gehen. Die durchschnittliche Onlinezeit betrgt gut zwei Stunden tglich, wobei Mnner lnger surfen als Frauen und junge Internetnutzer lnger als ltere. 85 Prozent der Internetnutzer haben bereits Waren oder Dienstleistungen ber das Internet erworben. Der Renner sind dabei Eintrittskarten fr Theater, Konzerte und andere Veranstaltungen. Das Internet hilft sowohl privat als auch beruflich. Zwei Drittel der Nutzer pflegen ber das Internet Freundschaften, knapp die Hlfte knpft berufliche Kontakte. Die Bedeutung des Internets als Informationsquelle wchst. Zwar liegen die klassischen Medien im Gesamtergebnis vorne, aber schon die Hlfte der Nutzer informiert sich im Netz. Fr Digital Natives (also solche Nutzer, die mit dem Internet gro geworden sind) ist das Internet bereits wichtiger als Zeitungen und Zeitschriften, wenn es um die Informationsbeschaffung geht. Bei der Informationsbeschaffung im Netz sind die Webseiten von TV- und Radio-Sendern sowie von Zeitungen und Zeitschriften besonders beliebt. Etwa die Hlfte der Nutzer greift darauf zurck. Die unter 30-jhrigen nutzen verstrkt neue Kanle, wie soziale Netzwerke oder den Twitter Dienst. Um sich ber das Tagesgeschehen und persnliche Interessensgebiete zu informieren, ist das Internet nicht konkurrenzlos. Fast alle Deutschen nutzen den Fernseher (95 Prozent), immerhin 84 Prozent das Radio, 81 Prozent Zeitungen und Zeitschriften aber nur 55 Prozent das Internet. Allerdings ndert sich dieses Verhltnis, wenn man die jngere Generation anschaut. 80 Prozent der 14bis 29-jhrigen informieren sich ber das

vielmehr wrde die Kommunikation dieser Nutzer vorwiegend ber die sozialen Netzwerke ablaufen. Diesem genderten Kommunikationsverstndnis muss man zweifellos auch von Seiten der Badbetreiber entgegen kommen. Schon lange sind die Zeiten vorbei, in denen eine Internetseite, die nur Preise und ffnungszeiten unseres Bades enthielt, noch ausreichte. Heute suchen Nutzer nach Fotos und am liebsten htten viele sogar einen virtuellen Rundgang durch das Bad. Und sie mchten sich mit anderen Nutzern austauschen. Das knnen die bisher in der ffentlichkeitsarbeit eingesetzten klassischen Medien so gut wie gar nicht bieten und auch herkmmliche Internetdienste sind hier gegenber sozialen Netzwerken im Nachteil.

Ende der alten Medien?Doch wie verhlt es sich mit den alten Medien. Sind Zeitungen und Zeitschriften berflssig, kann man sich vllig auf das neue Medium Internet strzen und dort vorwiegend auf die sozialen Netzwerke? Dazu einige Zahlen. Die Zahl der Zeitungsleser sinkt seit Jahren kontinuierlich, die der Netzwerknutzer hingegen steigt. Die Langzeitstudie Mediennutzung von ARD/ZDF ergab bereits im Frhjahr 2005, dass im Vorjahr, bei einer Gesamtnutzung tagesaktueller Medien von 600 Minuten pro Tag, die Tageszeitungen mit 28 Min. gegenber dem Internet (44 Minuten) schon betrchtlich ins Hintertreffen geraten waren. Das war wohlgemerkt vor sechs Jahren. Allerdings sagt die reine Nutzungszeit nicht alles ber den Erfolg

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Bild : Gerd Altmann AllSilhouettes.com pixelio.de

Internet. Nur 74 Prozent nutzen dazu die Zeitung. Die komplette Studie ist kostenfrei abrufbar unter http://www.bitkom.org/de/publikationen/38338_68888.aspx. Die Schlussfolgerung aus den oben genannten Fakten muss also sein, dass nicht allein der Bericht in der Tageszeitung der optimale Weg ist, auf eine Veranstaltung aufmerksam zu machen. Vielmehr kann das Einrichten einer Veranstaltungsseite im Rahmen des eigenen Internetangebotes und bei einem sozialen Netzwerk, abhngig von der Zielgruppe, mindestens genauso zum Erfolg beitragen. Allein auf Internet und soziale Netzwerke darf man sich bei seinen Marketingprojekten aber auch nicht verlassen. Den Zeitungen bleibt brigens trotz schwindender Nutzungszeit und Leserschaft ein Vorteil, sie sind fr viele Nutzer noch glaubwrdiger als andere Medien. Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass viele Zeitungen ihr Angebot zu einem gewissen Teil auch im

Internet verbreiten und das dieses Angebot, wie oben beschrieben, ein wichtiger Anlaufpunkt fr die Nutzer ist. So werden einige der in der gedruckten Auflage schwindenden Leser ber das Medium Internet wieder zurckgewonnen. Was fr die Zeitungen durchaus nicht nur positiv ist, denn lieber ist den Konzernen natrlich ein Printleser, kann uns als Unternehmen, das eine Veranstaltung ankndigen mchte, natrlich egal sein. Die Hauptsache ist, wir erreichen den Leser (Rezipienten), das Medium, gedruckte Zeitung, Internet oder IPad-Angebot ist dann zweitrangig.

Zielgruppe im Auge behaltenVor einer zweckmigen ffentlichkeitsarbeit muss man sich also zunchst darber klar werden, wie sich die Zielgruppe zusammensetzt, denn die Zahlen oben zeigen, dass der Weg ber soziale Netzwerke nicht in jedem Fall der Knigsweg ist. Der Aquafitnesskurs zum Beispiel, der nur in seltenen Fllen von der Generation Y besucht wird, sondern eher von

lteren Teilnehmern, bleibt mglicherweise bei Facebook vllig unbeachtet. So haben nach einer Studie des statistischen Bundesamtes, die im September 2011 publiziert wurde, 42 Prozent der 55- bis 74-jhrigen noch nie das Internet genutzt. Die oben angesprochene BITCOM-Studie geht davon aus, dass 30 Prozent der 50- bis 64-jhrigen und sogar 73 Prozent der ber 65-jhrigen das Internet gar nicht nutzen. All diese Zahlen zeigen, dass ein Medium allein heute fr eine effektive ffentlichkeitsarbeit und ein erfolgreiches Marketing nicht mehr ausreicht, sondern vielmehr der Medienmix, abhngig von der Zielgruppe den Erfolg ausmacht. Jedes neue Massenmedium (siehe unseren Beitrag ab Seite 16) fhrte nicht zu einem Ersatz der bisher genutzten Medien, sondern zu einer Ergnzung. Zum Teil wurde das neue Medium allerdings in seiner Frhzeit eher als Kopie, denn als Erweiterung verstanden und genutzt. Gerade in der Anfangszeit des Internets war dies der Fall. Damals wurden Informationen aus der Zeitung 1zu1 von der gedruckten Ausgabe ins Internet bernommen.

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THEMADie neuen Mglichkeiten des Mediums wurden dabei nicht genutzt. Eine Zeitung, so wie sie gedruckt ist, ins Internet zu bringen, ist etwa so, als wrde mann ber das Fernsehen nur Ton bertragen und dabei nur ein Testbild senden. Leider ist dies in einigen Bereichen heute noch der Fall. Doch wie muss der Medienmix fr unser Bad aussehen und welchen Anteil darf und mssen dabei Facebook und andere Netzwerke haben? Das hngt, wie oben beschrieben, natrlich von dem Zielpublikum ab. Da sich dies aber abhngig von der beworbenen Aktion ndert, macht es Sinn, sich stndig alle Kommunikationswege offen zu halten. Zwar ist eine eigene Facebookseite bzw. ein entsprechendes Firmenangebot mit wenigen Mausklicks erstellt. Dann geht es jedoch darum, fr diese Seite auch Nutzer zu finden, die ber einen Klick auf die Schaltflche gefllt mir zeigen, dass sie die Facebook Firmenseite gut finden. 173.146 Nutzer finden z.B., whrend ich diese Zeilen schreibe, das Angebot von Spiegel Online gut wohingegen nur 12 Personen das Hallenbad Hagen a.T.W. gut finden. Doch wie gewinnt man Fans fr seine Seite? Im Prinzip dadurch, dass man Inhalte auf die Seiten stellt, die fr Nutzer einen Mehrwert bieten. Gewinnspiele und die Links auf lustige Videos knnen z.B. einen Anreiz bieten, auf die Seite zu kommen. Ab einer gewissen Fangemeindegre fllt es leichter, neue Seitenbesuche zu generieren, denn ber Facebook sind all diese Nutzer ja untereinander verbunden. Was der eine mag, wird vielleicht auch dem anderen gefallen, denn er sieht nun dass Nutzer X nun Y mag. So verbreitet sich die eigene Werbebotschaft quasi von selbst wie eine Lawine durch Facebook. Dies funktioniert brigens bei anderen Netzwerken hnlich. die einen solchen Button einsetzten bald empfindliche Strafen drohen. Unabhngig von der Auslegung der Datenschutzbestimmungen im Bezug auf den Gefllt mir Button bleibt aber auf jeden Fall die Interaktivitt des Netzwerks und die enge Verknpfung seiner Mitglieder als groer Pluspunkt bestehen. ne Person durch den geschickten Einsatz des richtigen Internetdienstes auch grere Organisationen empfindlich schdigen, wie es der Beitrag auf Seite 10 zeigt.

FazitInsbesondere soziale Netzwerke sind also beides, Chance und Risiko fr den Unternehmer. Sie sind ein Kommunikationsmittel, das heute schon eine riesige Nutzerzahl aufweist und das in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen wird. Mit dem Einsatz dieses Netzwerks zur Kundengewinnung lsst sich mit wenig Aufwand eine riesige Zahl an Empfngern erreichen. Gleichzeitig begibt man sich allerdings bis zu einem gewissen Punkt in die Hand der Betreiber eines solches Dienstes. Man ist abhngig von deren Geschftsbedingungen und Regeln. Zudem ffnet man sich mit der Teilnahme an einem solchen Dienst auch den Kritikmglichkeiten der anderen Nutzer diesen Dienstes. Letzteres kann allerdings

Die Macht der KundenDa man andere Nutzer quasi als Multiplikatoren nutzen kann, ist es auf diesem Wege mit geringem finanziellen Aufwand mglich, einen groen und vor allem am Thema interessierten Kundenkreis anzusprechen. Allerdings macht man sich durch diese ffnung hin natrlich auch angreifbar. Die Macht der Kunden hat durch das Internet deutlich zugenommen. Beschwerte sich frher ein beleidigter Badegast ber den rcksichtslosen Kraulschwimmer beim Meister und unternahm dieser dann nach

Bild : Gerd Altmann AllSilhouettes.com pixelio.de

Versto gegen deutsches RechtInsbesondere der auf vielen Internetseiten eingebaut gefllt mir Button, mit dem man anderen Nutzern zeigen kann, dass man eine besuchte Internetseite besonders mag, ist allerdings zurzeit in Verruf geraten. Deutsche Rechtsexperten warnen vor dem Einsatz des Buttons, denn er verstt ihrer Meinung nach gegen deutsche Datenschutzbestimmungen. Somit knnte Seitenbetreibern,

Meinung des Gastes nicht genug, so folgte hchstens ein Leserbrief in der lokalen Zeitung. Der wurde sehr wahrscheinlich nur gekrzt bzw. entschrft abgedruckt und der Schaden fr unser Unternehmen hielt sich in Grenzen. Das ist heute anders. Im Internet kann jeder Empfnger auch zu einem Sender werden, der eine hnlich groe Rezipientenzahl ansprechen kann wie Zeitungen oder das Fernsehen. So kann eine einzel-

auch durchaus ohne eine eigene Teilnahme der Fall sein. Die aktuelle Entwicklung zeigt aber, dass dies ein Risiko ist, das man eingehen sollte, denn die Mglichkeiten fr ffentlichkeitsarbeit bzw. Marketing sind immens und knnten in einer fr die Badbetreiber schwierigen Marktlage einen Ausweg darstellen.

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United Breaks Guitars ... oder die neue Macht der Kunden

Foto: Pressebild www.davecarrollmusic.com/

wie er fast ein Jahr lang vergeblich versuchte, den Schaden von der Fluggesellschaft ersetzt zu bekommen. CBS berichtete ebenfalls darber und interviewte Carroll und andere Passagiere des Fluges, die ebenfalls Zeuge waren, wie seine 3.500 Dollar teure Gitarre von Angestellten der Gepckabfertigung durch die Luft geworfen wurde. Nach den Berichten in den Medien meldete sich United Airlines bei Carroll. United Airlines gab bekannt, dass sie das Video knftig gern als Material fr die Schulung der eigenen Mitarbeiter verwenden wolle, um eine bessere Unternehmenskultur in diesem Bereich und eine Verbesserung des Service zu erreichen. Carrol lehnte eine nach dem Erfolg des Videos angebotene Entschdigung ab, dies mache nun auch keinen Unterschied mehr. United Airlines solle das Geld an eine wohlttige Einrichtung ihrer Wahl spenden. Die Times berichtete, dass $3000 an das Thelonious Monk Institute of Jazz gespendet wurden. Infolge des durch die Fernsehberichte erreichten Bekanntheitsgrades der Geschichte,

(re/Wikipedia) "United Breaks Guitars" ist ein Song des kanadischen Musikers David Carroll und seiner Band Sons of Maxwell. Er schildert, wie er die Zerstrung seiner Gitarre whrend einer Flugreise mit United Airlines selbst mit ansehen musste. Der Refrain des Songs lautet I should have flown with someone else, or gone by car, because United breaks guitars (Ich htte mit einer anderen Fluggesellschaft fliegen oder mit dem Auto fahren sollen, weil United Gitarren zerbricht). Das Video zum Song wurde am 6. Juli 2009 bei YouTube verffentlicht.

United Breaks Guitars ist ein Beispiel dafr, welche Macht Kunden haben, wenn sie die neuen Mglichkeiten des Mediums Internet konsequent nutzen. ber Dienste wie Youtube kann jeder Zuschauer selbst zu Sender werden, mit zum Teil dramatischen Folgen. Im Fall des Musikers David Carrol kam der Stein ins Rollen, als der Sender CNN darber berichtete und das Video daraufhin nahezu ber Nacht zum Hit wurde. Fr die ffentlichkeitsarbeit von United Airlines war dies eine Katastrophe. Carroll erluterte in dem Lied,

ist die Zugriffszahl des Songs bei YouTube innerhalb kurzer Zeit auf knapp 11 Millionen gestiegen (Stand: September 2011). Taylor Guitars, der Hersteller der beschdigten Gitarre, brachte ebenfalls ber YouTube eine Antwort auf die Geschichte, was dazu beitrug dass Carroll tausende Antworten erhielt und eine Welle ffentlicher Untersttzung erfuhr. Es folgten Youtube Reaktionen von United, einem Hersteller von Gitarrenkoffern und von anderen Geschdigten, die sich ber andere Fluggesellschaften beschwerten. Carroll, sowohl Mitglied der Gruppe Sons of Maxwell, als auch Soloknstler, hatte drei Songs samt Video angekndigt. Der zweite Teil beschftigt sich mit weiteren Erfahrungen, die er mit dem Kundenservice von United Airlines gemacht hat, und den ersten Reaktionen der Airline. Im dritten und letzten Teil wird auf eine groe Zahl vergleichbarer Vorkommnisse hingewiesen und United Airline aufgefordert, sich zu ndern. David Carroll thematisiert in dem dritten Lied auch die Bedeutung der Ereignisse

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NACHRICHTEN

fr ihn und seine Karriere als Musiker. Und diese war durchaus positiv, denn vor seinem Protestsong kannte fast niemand den Kanadischen Musiker bzw. seine Band. Die Auswirkungen auf United waren dagegen weniger positiv. Die Times berichtete dass innerhalb der ersten vier Tage seit das Video auf Youtube verffentlicht war, der Aktienkurs von United um 10 Prozent fiel, was die Aktionre rund 180 Millionen Dollar kostete. Da allerdings in diesen Tagen auch die Kurse anderer Fluggesellschaften fielen, ist unklar, wie viel vom Kursrckgang wirklich durch Carrolls Song verursacht wurde. Dennoch zeigt der Fall Carroll die Marktmacht des Einzelnen. Darber hinaus ist United Breaks Guitars ein gutes Beispiel dafr, wie man durch schnelle Reaktion auf ein solches Medienereignis daran teilhaben kann, denn die Reaktion von Taylor Guitars wurde immerhin auch schon von ber 570.000 Nutzern angeklickt. http://www.youtube.com/wa tch?v=n12WFZq2__0&feature =relatedFoto: Naddi Gleim pixelio.de

Natrlich erreicht nicht jeder Kundesprotest die Bekanntheit von Carrols Song. So wurde etwa Only A Northwest Song des Knstlers Bing Futch, in dem er auch auf Carrolls Lied eingeht, nur rund 28.000 mal angeklickt, weil er auf Youtube unter dem Titel United Breaks Guitars - Northwest Breaks Dulcimers zu finden ist.

http://www.youtube.com/ watch?v=x50pJe_QvQQ Nicht jeder Kundenversuch, ber diesen Weg seinen Protest an die ffentlichkeit zu bringen ist erfolgreich. Doch eben jene wenigen Flle, in denen so ein Protest zum Selbstlufer wird sind es, die einen sorgen mssten und dazu antreiben sollten, al-

les zu unternehmen, um die Kundenzufriedenheit sicherzustellen. Dies gilt natrlich nicht nur fr Fluggesellschaften, sondern auch und gerade fr die Bereiche unserer Arbeit. Egal ob Fluggesellschaft oder Bderbetrieb. Bleidigte Kunden knnen durch neue Kommunikationswege das Image eines Betriebs nachhaltig schdigen

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BILDUNG

Schwimmbad ABC Teil 5:

E-Learninghaltes ermglicht wurde. Dadurch konnte der Lern-Prozess individualisiert werden. Im Jahre 1971 startete die NSF (National Science Foundation) in den USA zwei Groprojekte mit dem Ziel, die Effizienz von computergesttzter Instruktion fr den Unterricht zu beweisen. Zum einen handelte es sich dabei um das Projekt TICCIT (engl.: Time-shared, Interactive, Computer-Controlled Information Television) und zum anderen um das Projekt PLATO (engl.: Programmed Logic for Automated Teaching Operations). Als Fazit dieser beiden Untersuchungen konnte die NSF den computeruntersttzten Unterricht als wirksames Hilfsmittel besttigen. In Deutschland wurden seit 1964 Lehrmaschinen entwickelt, jedoch weder nach Vorstellungen von Skinner/Holland noch nach denen von Crowder. Die Lernprogramme, die in Deutschland entwickelt wurden, dienten der Gruppenschulung. Beispiele fr solche Lehrautomaten sind der GeromatIII, bei dem drei Lernende die richtige Antwort angeben mussten, um im Lernstoff vorwrts zu kommen, und das Lernprogramm Bakkalaureus. An diesem Programm konnten bis zu 64 Personen gleichzeitig lernen, es waren Verzweigungen mglich und drei verschiedene Schwierigkeitsstufen einstellbar. Anfang der 1970er Jahre gab es eine Reihe von Forschungsund Entwicklungsprojekten zum computergesttzten Unterricht. Neben dem Einsatz an Schulen entwickelte sich ein weiterer Schwerpunkt: die betriebliche Aus- und Weiterbildung. So wurden beispielsweise interaktive Videos zum Verhaltenstraining fr Vertriebsmitarbeiter eingesetzt. 1978 entwickelte die Agentur M.I.T. zusammen mit ihrem Kunden Hertie eines der ersten Computer Based Trainings (CBT) und die dazu passende Hardware Videomit 2000. Seit Anfang der 1990er Jahre wurden die Planspiele unter Forschungsaspekten bedeutsam. Seit Ende der 1990er Jahre erfuhr das E-Learning durch die Verbreitung des Internets einen starken Aufschwung. Der Begriff E-Learning hat sich seit Mitte der 1990er Jahre etabliert. Das Bundesministerium fr Bildung und Forschung hat seitdem einige Initiativen ins Leben gerufen. Dazu gehrt zum Beispiel die Initiativen Schulen ans Netz, Neue Medien in der Bildung und Notebook-University.

Unter E-Learning (englisch electronic learning = elektronisch untersttztes Lernen), auch als E-Lernen (E-Didaktik) bezeichnet, werden nach einer Definition von Michael Kerres alle Formen von Lernen verstanden, bei denen elektronische oder digitale Medien fr die Prsentation und Distribution von Lernmaterialien und/oder zur Untersttzung zwischenmenschlicher Kommunikation zum Einsatz kommen. Fr E-Learning finden sich als Synonyme auch Begriffe wie: Online-Lernen, Telelernen, multimediales Lernen, computergesttztes Lernen u.a.

Geschichte

Die wahrscheinlich erste Lernmaschine wurde 1588 vom italienischen Ingenieur Agostino Ramelli entwickelt, als er fr den Knig von Frankreich ein Leserad erfand. Durch dieses Leserad wurde das Zurckgreifen auf verschiedene Literaturquellen ohne Hin- und Herlaufen ermglicht. 1866 meldete Halcyon Skinner das erste Patent auf seine Lernmaschine an. Bis 1936 wurden 700 weitere Patentantrge fr vergleichbare bungsmaschinen besttigt. 1938 entwickelten B. F. Skinner und James G. Holland lineare Lernprogramme nach dem Gesetz der operanten Konditionierung (Skinner-Hollandsches Lernprogramm). Demnach wurden den Lernenden der Lehrstoff in kleinen Schritten (Frames) prsentiert, jeweils gefolgt von Fragen. 1959 erfand Norman Crowder die verzweigten Lernprogramme, bei denen eine fe h l e ra b hngige Darbietung des Lehrin-

Bernd Boscolo pixelio.de

Unter E-Learning versteht man das Lehren und Lernen mittels verschiedener elektronischer Medien. Neben dem Ausdruck E-Learning existieren verschiedenste andere Ausdrcke, wie des computerbasierten Lernens, Onlinelernens, multimedialen Lernens etc. Da die Begriffsbestimmung des E-Learning noch keine

Begriffsbestimmung

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BILDUNG

allgemein anerkannte Definition erbracht hat, versuchte man, E-Learning durch verschiedene Facetten zu beschreiben: Multimedialitt, Multicodalitt, Multimodalitt und Interaktivitt. Multimedialitt Multimedialitt stellt die verschiedenen Mglichkeiten an Medien, durch die Wissen akquiriert werden kann, dar. Verschiedenen Medien knnen beispielsweise Bcher, Videoplayer, Audioplayer, Computer, Hrbcher, Ebooks (elektronische Bcher), E-Lectures (online gehaltene Vorlesungen) sein. Multicodalitt Unter dem Begriff der Multicodalitt ist gemeint, dass die Informationen in den verschiedenen Medien verschieden codiert werden knnen, welche auch von der Art des Mediums abhngig ist. So lassen sich in Bchern natrlich keine animierten Bilder zeigen. Andere Arten von Codierungen wren Bilder, Texte und im Falle des Computer Hypertexte (Querverweise, vernetzter Text), Animationen und Simulationen. Der Unterschied zwischen Animationen und Simulationen liegt darin, dass bei einer Simulation der Benutzer eine erhhte Kontrolle ber das Geschehen hat. Bei einer Animation handelt es sich im Grunde genommen um animierte Bilder, whrend es bei einer Simulation mglich ist, beispielsweise verschiedenen virtuelle Experimente in der digitalen Umwelt durchzufhren.

Multimodalitt Unter Multimodalitt versteht man die verschiedenen Mglichkeiten, Informationen ber die Sinnesmodalitten aufzunehmen. In der Regel sind dies auditive oder visuelle Sinneseindrcke. Andere Modalitten wie der Geruchs-, Geschmacks- und der Tastsinn spielen im eLearning bisher keine Rolle. Interaktivitt Als interaktiv wird etwas bezeichnet, wenn es dem Benutzer gestattet wird, verschiedene Steuerungs- und Eingriffsmglichkeiten auszuben.

E-Learning und damit verbundene Technik

E-Learning kann auf sehr unterschiedlichen Technologien basieren und in unterschiedlichen didaktischen Szenarien realisiert werden. Hufig diskutiert werden folgende Varianten: Web- und Computerbasierte Trainingsanwendungen Der Ausdruck CBT (Computer Based Training) bezeichnet die Arbeit mit Lernprogrammen (Lernsoftware), die vom Lernenden zeitlich und rumlich flexibel genutzt werden knnen und bei dem die Lernenden nicht in direktem Kontakt mit dem Lehrenden und anderen Lernenden stehen. Diese Programme knnen multimediale Lerninhalte (wie z.B.: Animationen oder Videodokumente) beinhalten und werden meist auf CD-ROM

Foto: Dieter Schtz_pixelio.de

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oder DVD vertrieben. Beim CBT handelt es sich um eine in erster Linie nichttutorielle Form des E-Learning, bei dem das Selbststudium im Vordergrund steht und die Kommunikation, wenn berhaupt, auf asynchrone Weise erfolgt. CBT existiert bereits seit den 80er Jahren. Den grundlegenden Baustein netzbasierter Lernangebote bildet das so genannte WBT (Web Based Training) eine Weiterentwicklung des CBT. Hierbei werden Lerneinheiten nicht auf einem Datentrger verbreitet, sondern von einem Webserver online mittels des Internets oder eines Intranets abgerufen. Die Einbettung ins Netz bietet vielfltige weiterfhrende Mglichkeiten der Kommunikation und Interaktion des Lernenden mit dem Dozenten/Tutor bzw. seinen Mitlernern. So knnen Mails, News, Chats und Diskussionsforen mit dem WBT verknpft und Audio- und Videosignale live gestreamt werden. Eine Weiterentwicklung des WBT hin zu einer kommunikativeren Nutzung ist die Lernplattform. Diese untersttzt unterschiedliche Kommunikationsarten, wie z.B. Chat und Foren, um somit die Nutzer der Lernplattform beim direkten Austausch und Anwenden des gelernten zu frdern (z.B. Babbel (Software)). Videokonferenz/Teleteaching Die Videokonferenz schafft virtuelle Hrsle, indem sie rumlich verteilte Lernende und Vortragende miteinander kommunizieren lsst. Diese als Teleteaching bezeichnete Variante des E-Learnings ist in erster Linie durch die bertragung von Bild und Ton gekennzeichnet. Sie ermglicht eine der Prsenzlehre

hnliche Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden, die auf verbale uerungen ebenso zurckgreifen kann wie auf Gestik und Mimik. Eingeschrnkt wird das Teleteaching durch die relativ hohen technischen Anforderungen. Mit zunehmender Bandbreite der Internet-Verbindungen entwickeln sich aus dieser Technologie neue eVideo-Formate.

Formen des E-LearningVirtuelle Lehre Virtuelle Lehre bezeichnet Lehre, die vorrangig ber das Internet durchgefhrt wird und keine signifikanten Anteile von Prsenzlehre umfasst. Zum Spektrum der Darbietungsformen virtueller Lehre zhlen web-untersttzte Lehrbuchkurse, Hypertext-Kurse (z.B. mit Lehrtexten, Multimediaelementen, Animationen und bungen), videobasierte Kurse (z.B. Vortrag samt Foliensatz) oder audiobasierte Kurse bzw. Podcasts. Da bei virtueller Lehre im Unterschied zu Prsenzlehre und Blended Learning wenig Gelegenheit zu direkter Interaktion besteht, nutzen Lehrende und Studierende zur Kommunikation hufig elektronische Medien wie Chatrooms, Diskussionsforen, Voice Mail oder E-Mail. Virtuelle Lehre spielt eine wachsende Rolle im Kontext der Einfhrung weiterbildender Online-Master-Studiengnge an zahlreichen Hochschulen.

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BILDUNGBlended Learning Wenn die Vorteile von Prsenzveranstaltungen mit denen von E-Learning verknpft werden, spricht man von Blended Learning (dt. integriertes Lernen). Blended Learning verbindet dabei beide Lernformen in einem gemeinsamen Lehrplan (Curriculum). Blended Learning wird insbesondere dann eingesetzt, wenn neben reiner Wissensvermittlung auch die praktische Umsetzung trainiert werden soll (z.B.: im Arbeitsschutz). Content Sharing Es gibt mittlerweile Webseiten, die es erlauben, Lerneinheiten auszutauschen. Solche Initiativen existieren als kommerzielle oder freie Angebote. Ein Beispiel fr eine kommerzielle Initiative ist UNIDOG.DE - hier werden monetre Anreize zur Aufbereitung von Lehrinhalten gesetzt. Dadurch soll die Qualitt der publizierten Mitschriften, Lernkarten oder Zusammenfassungen steigen. Als typisches Beispiel fr ein nicht-kommerzielles Forum kann z.B. das Fachschaftsforum fr Wirtschaftsingenieurwesen an der Uni Duisburg-Essen dienen (WiING-DU). Schon bei solchen lokalen Initiativen zeigt sich oft ein hoher Bedarf, wie die dokumentierten Zugriffszahlen von WiING-Du beispielhaft zeigen. Learning Communities Personengruppen, die gleiche Ziele und/oder fachlichen Interessen haben, knnen sich ber ein Informations- und Kommunikationssystem eine gemeinsame Wissensbasis aufbauen. Jedes Mitglied dieser Learning Community kann sein eigenes Wissen einbringen und somit wird die Wissensbasis ber gemeinsame Lernprozesse erweitert und angepasst. Computer-Supported Cooperative Learning Computer-Supported Cooperative Learning (CSCL) beschreibt Lernanstze, bei denen das kooperative Lernen durch den Einsatz von computergesttzten Informations- und Kommunikationssystemen untersttzt wird. Web Based Collaboration Der Begriff Web Based Collaboration beschreibt die Zusammenarbeit an einer Lernaufgabe einer Gruppe von Personen ber das Internet. Virtual Classroom (virtuelles Klassenzimmer) Beim Virtual Classroom dient das Internet als Kommunikationsmedium, um geographisch getrennte Schler und Lehrer miteinander zu verbinden. Das virtuelle Klassenzimmer ermglicht somit eine synchrone Form des Lernens. Als eine extreme Form wird das Tele-Teaching betrachtet. Whiteboard Ein Whiteboard ist vergleichbar mit einer Tafel oder einem Flipchart. Die Nutzer haben die Mglichkeit, ber ein Netzwerk gemeinsam Skizzen zu erstellen und zu betrachten. Dazu stehen sowohl Zeichen-/Mal- als auch Textwerkzeuge zu Verfgung. lungsformen (hybride Lernarrangements) kann Lernen optimiert werden. Insbesondere Menschen, die lieber den PC und das Internet nutzen als Bcher lesen, knnen durch E-Learning viele Lerninhalte besser aufnehmen oder bereits bekannte Inhalte ergnzend und interaktiv erarbeiten. Zu weiteren Vorteilen des E-Learning gehren zweifellos die konomischen Aspekte. Die Lernenden sind rumlich und zeitlich unabhngig. Die Vermittlung von Lernstoffen kann also unabhngig von der persnlichen Anwesenheit geschehen. Dank PC und Internet ist die Verteilung grerer Informationsaspekte machbar. Gerade diese konomischen Vorteile sind nicht zu unterschtzen. Denn life-long learning bedeutet meistens berufsbegleitendes Lernen, und da ist die Flexibilitt hinsichtlich Ort und Zeit besonders wichtig. Medien sind nur zu einem geringen Teil fr den Lernerfolg ausschlaggebend, deshalb kann nicht per se von effizienterem Lernen durch E-Learning gesprochen werden. Erst wenn eine Vielzahl von Faktoren zusammenkommen, kann E-Learning erfolgreich sein (zu beachten sind etwa Erkenntnisse aus der Mediendidaktik bzw. Medienpdagogik). Auf der Grundlage von Erkenntnissen der Mediendidaktik zeigen sich Vorteile u.a. darin, dass: Kurse im Gegensatz zu traditionellen Lehrmitteln interaktiv sind, abstrakte Inhalte mithilfe von Simulationen anschaulich gemacht werden knnen, Lernkontrollen individualisiert werden knnen und Repetitionsaufgaben variieren knnen, Kurse an bestimmte Bedrfnisse adaptiert werden knnen, zeit- und ortsunabhngig gelernt werden kann, Dokumentation und Wiederholungen einfacher gehen, Lernobjekte wieder verwendbar sind, Audio und Videodokumente leicht einzubinden sind, ein individuelles Lernen je nach Vorkenntnis (Lerntempo, Reihenfolge der Lerninhalte) mglich ist, unterschiedliches Vorwissen besser ausgeglichen wird, Aufnahmekanle fr jeden Lerntyp vorhanden (Lesen, Audio, Video, Animation &c.) sind und dass keine Blostellung vor anderen Teilnehmern bei Wissenslcken erfolgt. Nachteile werden unter anderem darin gesehen, dass: Lerner erst lernen mssen, mit den verschiedenen Publikationsformen (Medien) umzugehen, zu wenig Pdagogen im E-Learning-Bereich arbeiten (in weiten Bereichen, aber nicht in allen), die Technik und die Techniker den Markt bestimmen, die Prsentation der Lerninhalte oft von technischen und nicht von didaktischen Faktoren bestimmt ist, die Didaktik beim Erstellen einer E-Learning-Lsung oft nicht bercksichtigt wird, Bildschirmlernen fr fast alle Menschen ermdender als Lernen vom Papier ist, Selbstdisziplin und Selbstlernkompetenz ntig sind, reduzierte soziale Kontakte zu Lehrer/ Trainer und Teilnehmern den Erfahrungsaustausch schwieriger machen und dadurch Fragen oft ungeklrt bleiben, Erklrungen durch Lehrer/Trainer reduziert sind und das Wissen selbst erarbeitet werden muss sowie dass das zustzliche Lernen in der Freizeit oder am Arbeitsplatz als lstig empfunden wird.

Vor- und Nachteile von E-Learning

Noch vor wenigen Jahren galt E-Learning als die Bildungsform des 21. Jahrhunderts. Mittlerweile vermutet man, dass E-Learning die traditionellen Bildungsformen nicht ersetzen kann. Es ist lediglich als eine sinnvolle Untersttzung im Lernprozess zu sehen. Durch Kombination verschiedener medialer Vermitt-

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Serie Public Relations Teil 3:

Elektronische Massenmedien in der Bundesrepublik Deutschland(re) In der letzten Folge unserer Serie ber ffentlichkeitsarbeit haben wir uns die Printmedien-Landschaft in Deutschland etwas genauer angeschaut. In dieser Folge werden wir uns nun den elektronischen Medien zuwenden, deren jngster Zweig, das Internet, die ffentlichkeitsarbeit, auch und gerade im Bereich der Bder, revolutioniert hat. die im Bereich des Hrfunks. Gab es in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, sieht man einmal von wenigen privaten auslndischen Radiostationen ab, nur den so genannten ffentlich-rechtlichen Rundfunk, so hat sich die Radiolandschaft heute, rund 40 Jahre spter, drastisch gewandelt. Wie auch im Fernsehen, sind private Rundfunksender als Konkurrenz zu den ffentlich-rechtlichen Sendern aufgetreten, was diese wiederum dazu anregte, Sendekonzepte zu berarbeiten. Die groen ffentlich-rechtlichen Stationen betreiben mittlerweile nicht wie frher zwei oder drei, sondern oft fnf oder sogar sechs unterschiedliche Sender. Zum Teil, bedingt durch digitale bertragungswege, sogar noch mehr. In der Regel handelt es sich bei diesen ffentlich-rechtlichen Sendern um landesweite Sender, wie zum Beispiel beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) oder um Sender, die sogar ber Lndergrenzen hinweg senden. Bekanntestes Beispiel sind die Sender des Norddeutschen Rundfunks, die im gesamten Norden empfangen werden. Einzige Ausnahme ist hier das Programm NDR 1, das regional in Niedersachsen, Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommern mit unterschiedlichen Inhalten verbreitet wird. Sicherlich untersttzt durch die Einfhrung lokaler Angebote im Privatfunk,

Lokale, landesweite und bundesweite Radiosender hnlich vielfltig, wie die Zeitschriftenlandschaft in Deutschland ist, ist auch

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BILDUNGwaren auch die ffentlich-rechtlichen Sender in den 90er Jahren gezwungen, ihre landesweiten Wellen weiter zu lokalisieren, sodass es heute zahlreiche Lokalstudios bei den ffentlich-rechtlichen gibt. Den drastischsten Umbruch in dieser Hinsicht hat wohl die Radiolandschaft in Nordrhein-Westfalen Anfang der Neunziger Jahre gemacht. Mit der Einfhrung des Privatfunks in diesem Bundesland sahen sich die ffentlich-rechtlichen Sender vor neue Herausforderungen gestellt. Whrend zum Beispiel in Niedersachsen schon Jahre frher private Radiosender erlaubt waren, was in den jeweiligen Landesrundfunkgesetzen festgeschrieben ist, gab es in NordrheinWestfalen lange keinen Privatfunk. Anders als in Niedersachsen legten sich die Nordrhein-Westfalen jedoch bei ihrem Privatfunk auf ein lokales Konzept fest. Das heit, fr jede Stadt beziehungsweise fr jeden Kreis sollte es einen lokalen Sender geben. Dabei setzten die Nordrhein-Westfalen auf das so genannte Zwei Sulen Modell, das die Veranstaltergemeinschaft, die verantwortlich fr den Programminhalt ist, streng von der Betriebsgesellschaft trennt. Whrend die Betriebsgesellschaft gewinnorientiert ist, arbeitet die Veranstaltergemeinschaft gemeinwohlorientiert. Im Rahmen dieser Lokalstationen wird in Nordrhein-Westfalen auch der so genannte Brgerfunk bertragen. Nach Landesrundfunkgesetz steht den Brgern 15 % der Rundfunksenderzeit fr die Produktion eines eigenen Programms zur Verfgung. Dieses sind im Allgemeinen Programmbeitrge von Rundfunkvereinen aus dem jeweiligen Verbreitungsgebiet des Sen-

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ders. Der Vorteil dieser so genannten 15 % Gruppen ist es, dass sie sich gelegentlich auch einmal 60 Minuten lang mit ein und demselben Thema beschftigen knnen. Der Nachteil ist, dass dies meist niemand hrt und so hat man vielleicht mit seinem Hallenbad eine sechzigmintige Sendung im Lokalfunk, wird jedoch quasi von der Hrerschaft ignoriert. Dies liegt vor allem daran, dass die 15 % Gruppen ein eher schlechtes Image haben, was in den meisten Fllen auch durchaus begrndet ist, denn die Qualitt der Rundfunksendungen der Brgergruppen kann in keinem Fall an den des normalen Lokalfunks heranreichen. In den meisten Kreisen war und ist der Lokalfunk in Nordrhein-Westfalen ein

Erfolgsmodell. Das aus Oberhausen gesendete Rahmenprogramm Radio NRW, dass immer dann, wenn der Lokalsender gerade einmal nicht mit eigenem Programm On Air ist, die Sendeinhalte liefert, ist eine der erfolgreichsten deutschlandweit. Tatschlich ist der Lokalfunk in Nordrhein-Westfalen so etwas wie die Lokalzeitung ins Radio transferiert. Das heit, dass sie fr uns und unser Bad durchaus interessant ist, denn wir haben die Mglichkeit, dort im Studio einmal interviewt zu werden oder per Telefon Kontakt zum Sender und seinen Hrern aufzunehmen. Im Allgemeinen ist es natrlich deutlich einfacher, das eigene Bad in solchen Sendungen unterzubringen, die einen typisch lokalen Charakter haben. In landesweiten Sendern ist dies in der Regel deutlich schwieriger. Beim Versuch, seine eigenen Inhalte ber den Rundfunk zum Empfnger zu bringen, darf man nicht auer Acht lassen, wer die Empfnger sind und in welchem Rahmen die Informationen am besten an den Mann oder die Frau gebracht werden knnen. Mit anderen Worten: der Sender, den wir vielleicht jeden Morgen hren, ist nicht unbedingt der Sender, ber den wir unsere Kunden am besten erreichen knnen. Ich wohne in Niedersachsen und wenn ich Radio hre, luft bei mir fast nur der Rocksender Radio 21. Meine Frau und Kinder hingegen schwren auf FFN, keinesfalls darf es Radio Antenne Niedersachsen sein. Will ich jedoch die grte Hrerzahl erreichen, dann msste ich

Foto: Daniel Labs pixelio.de

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BILDUNGmich an NDR 1 Radio Niedersachsen wenden. Dieser Schnulzensender ist nmlich einer der erfolgreichsten Sender deutschlandweit. Gleiches gilt brigens fr das Gegenstck aus Nordrhein-Westfalen (WDR 4). In den bisherigen Verffentlichungen zum Thema Rundfunk in Deutschland war es unerlsslich, die deutsche Rundfunklandschaft in ffentlich-rechtlichen und Privatfunk zu unterteilen. Obwohl hier natrlich nach wie vor rechtlich ein enormer Unterschied besteht, hat die Frage, ob wir mit einem Privatsender oder mit einem ffentlich-rechtlichen Sender in Kontakt treten fr die praktische Arbeit nur noch geringe Bedeutung. Sieht man von diversen Programmen ab, die sehr textlastig berichten, zum Beispiel einige Sendungen auf WDR 5, liegt der Musikanteil bei den meisten Programmen bei 70 % oder mehr. Sagte man frher noch: kein Beitrag ber 3 Minuten, so muss man sich heute meistens mit 90 Sekunden zufrieden geben. Einfach ausgedrckt knnte man sagen, dass man entweder viel Sendezeit bei einem Sender bzw einer Sendung bekommt, den/die sowieso keiner hrt oder weniger Sendezeit bei einem Sender mit einer hheren Reichweite. Internet-Radio ber Jahrzehnte wurde das Radio auf dem gleichen Weg verbreitet: UKW, Mittelwelle oder Langwelle, also terrestrisch. In Deutschland sendeten die meisten Sender, allein schon wegen der besseren Qualitt, ber UKW. Die relative Begrenztheit der zur Verfgung stehenden Frequenzen sorgte dafr, dass man in den einzelnen Teilen der Republik auch nur jeweils die dortigen lokalen Sender empfangen konnte. Auf terrestrischem Wege ist dies auch heute noch so. In den achtziger Jahren eroberte jedoch dann das Kabel Deutschland, was dazu fhrte, dass man pltzlich statt drei oder vier Rundfunksendern rund 30 Sender empfangen konnte. Ich wei noch, dass sich mir damals eine vllig neue Radiowelt erschloss, den das erste Mal in meinem Leben hrte ich als Westfale einen bayerischen Sender. Es folgte die Verbreitung der Radiosender ber den Satelliten (in der Regel Astra), was dazu fhrte, dass man pltzlich nicht nur deutsche Sender, sondern auch zahlreiche internationale, vor allem europische Rundfunksender, hren konnte. Mit Beginn des neuen Jahrtausends gewann ein anderer Verbreitungsweg an Bedeutung: das Internet. Heute muss einem klar sein, dass selbst der lokalen Rundfunksender der Universitt Dortmund, Eldorado, der ber UKW noch nicht einmal fehlerfrei im ganzen Stadtgebiet Dortmunds zu empfangen ist, weltweit ber das Internet empfangen werden kann. Gleiches gilt fr nahezu alle anderen deutschen Sender. Diese Entwicklung hat dazu gefhrt, dass nicht nur die herkmmlichen Rundfunksender, die auch ber terrestrische bzw. Kabelfrequenzen verfgen, ihr Programm ins Internet stellen, sondern auch solche Sender entstanden sind, die ausschlielich ber das Internet senden. Ohne langes Suchen, kann man sich im Internet Listen mit ber 15.000 Sendern aus nahezu jedem Land auf dieser Erde herunterladen. Entsprechend gering ist natrlich auch die jeweilige Hrerzahl. In vielen Fllen sind die technischen Mglichkeiten der Sender aber auch gar nicht dafr ausgelegt, groe Hrerzahlen mit einem Stream zu bedienen. Darum kann man in den meisten Fllen das Internet Radio als Verbreitungsweg fr eine Presseinformation durchaus zweitrangig behandeln. Frher konnte man Internetradiosender ausschlielich am PC empfangen. Heute gibt es eine Vielzahl an Empfangsgerten. Neben dem herkmmlichen Computer dienen Mobiltelefone, Tablet Computer wie das Ipad und speziell fr diese Aufgabe produzierte Internetradios als Empfnger. Die Hrde, um ber das Internet zu senden ist rechtlich und wirtschaftliche deutlich geringer, als dies bei terrestrischer Verbreitung der Fall ist. Darum gibt es inzwischen zahlreicheWohnzimmersender, die zum Teil von einem oder zwei Mitarbeitern betrieben werden. Theoretisch wre es sogar mglich, dass wir bald einen eigenen Bad-Radiosender betreiben. Ein Sender, der ausschlielich auf digitalem Wege, also ber DAB und das Internet verbreitet wird, und dabei recht erfolgreich ist, ist der Fuballsender 90elf (http://www.90elf.de/), der freitags und samstags und sonntags die jeweiligen Bundesliga Begegnungen bertrgt. Sptestens seit die WDR Fuball-RadioLegende Manfred Manni Breuckmann zum Beginn der Saison 2011/12 seinen Ruhestand beendete und fr 90elf ttig wurde, hat sich gezeigt, dass Internetradio nicht zwangsweise von minderer Qualitt sein muss. Vergessen darf man dabei aber nicht, das es neben Licht auch ganz viel Schatten in der Landschaft der Internetradios gibt. Die Welt des Podcasts Radio ist ein typisches Nebenbeimedium. Das bedeutet, in der Regel sitzen wir nicht vor dem Rundfunkempfnger und hren gebannt zu, wie es vielleicht noch unsere Groeltern taten, sondern wir machen nebenbei andere Dinge. Lesen, Wsche bgeln, Handarbeiten oder einfach im Bro arbeiten. Diesem Umstand wurden schon in den achtziger Jahren die TV-Zeitschriften gerecht, indem sie das damals noch mit abgedruckte Rundfunkprogramm immer weiter zusammen krzten. Die meisten Fernsehzeitschriften erwhnen heute das Radioprogramm gar nicht mehr. Eine Sendung geht in die andere ber, ohne dass man sich direkt berlegt, wie denn der Name der Sendung war oder ist. Nur in seltenen Fllen wird es so sein,

Foto: Rainer Sturm pixelio.de

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BILDUNGmate bei den ffentlich-rechtlichen Sendern durchaus eine grere Chance. Was die Behandlung tagesaktueller Nachrichten angeht, gleichen sich die einzelnen Sender jedoch immer weiter an. Mehr als eine kurze Meldung ber das eigene Bad wird es in den meisten Fllen nicht geben. Auer, es ist zu einer Katastrophe gekommen, wie z.B. einem Todesfall oder sonstigen negativen Ereignissen. Unterteilung der Sender Die Unterteilung der Fernsehsender ist in etwa identisch mit der im Bereich des Radios. Es gibt bundesweite Sender, wie zum Beispiel ARD, ZDF, RTL oder Sat 1. Darber hinaus gibt es Landessender, die bis auf wenige Ausnahmen ffentlich-rechtlich sind. In einigen Ballungsgebieten gibt es darber hinaus noch so genannter Stadtsender, einzelne Universitten, wie zum Beispiel die Universitt Dortmund, unterhalten darber hinaus eigene Fernsehsender, zum Teil in Kooperation mit anderen Sendern. Bundesweite Sender haben zum Teil noch unterschiedliche Regionalprogramme, die zu bestimmten Zeiten regionale Informationen fr nur ein Bundesland bieten. Landesweite Sender haben zum Teil noch so genannte Lokalfenster, die auf eine spezielle Region abgestimmt sind. Dies gilt zum Beispiel fr die diverse Sendungen auf den dritten Programmen von NDR und WDR. Die Verbreitungwege Die Verbreitungswege dieser einzelnen Sender sind sehr unterschiedlich. Vereinfacht knnte man sagen, je grer ein Sender ist, desto vielfltiger sind auch seine Verbreitungswege. Noch vor 20 Jahren gab es unter den Anbietern ein massives Gerangel um terrestrische Frequenzen. Dies verschaffte in der Anfangsphase des Privatfunks den ffentlich-rechtlichen Anstalten einen gewaltigen Reichweitenvorsprung. RTL plus und Sat 1 waren oft nur ber Kabel, nicht aber ber die damals noch auf fast jedem Haus befindlichen Antennen, zu empfangen. Heute ist es in aller Regel so, dass die Programme entweder ber Kabel oder ber Satellit verbreitet werden. Nur noch ein relativ geringer Teil der Haushalte wird ber den Nachfolger des analogen terrestrischen Fernsehens, das digitale terrestrische Fernsehen nach DVB-T Standard, beliefert. Die Mglichkeit der digitalen Verbreitung der Programme hat dazu gefhrt,

Foto: Walter Galan Wikipedia

dass man gezielt das Radio einschal-

tet, weil man zum Beispiel eine spezielle Sendung hren mchte. Und doch gibt es solche Sendungen. Das Zeitzeichen, Echo des Tages oder diverse Sendungen des Deutschlandradios. Es gibt viele interessante Rundfunkbeitrge, doch leider hat man nicht immer die Zeit, sie auch zu hren. Aus der TV-Welt kennen wir den Videorecorder, heute wohl eher der Festplattenrecorder, der es uns ermglicht, eine Sendung zeitversetzt anzuschauen. hnliches gab es fr den Rundfunk so gut wie nicht. Wenn auch die Aufnahme auf Kassette oder Mini-Disc durchaus mglich war, so konnte man doch kaum programmierbare Aufnahmegerte fr Rundfunkbeitrge kaufen. Mit dem Siegeszug des Internets haben sich hier fr den Rundfunk ganz neue Mglichkeiten ergeben. Podcast heit das Zauberwort. Das Kofferwort setzt sich aus der Abkrzung POD - playable on demand und Broadcasting zusammen. Eine Podcastepisode, kann ber den Computer gestreamt werden und zwar zu einem vom Hrer bestimmten Zeitpunkt. Die Beitrge stehen zum Teil mehrere Wochen oder Monate im Netz und knnen stndig abgefragt oder heruntergeladen werden. ber den Computer gelangen die Sendungen des Podcasts dann auf den MP3 Spieler und sind somit berall konsumierbar. Inzwischen haben auch viele Fernsehsender diese Mglichkeit eingerichtet und bieten ihre Sendungen bis zu einer Woche nach der TV-Ausstrahlung auch auf ihrer

Seite im Internet an. Dieser Umstand erhht natrlich die Zuschauerzahlen fr die jeweilige Sendung, was insbesondere bei privaten Sendern wichtig ist. In den meisten Fllen sind diese Sendungen aber dann nur als Stream nutzbar, man kann sie aus rechtlichen Grnden nicht auf den eigenen Rechner laden.

Quotendruck hnlich, wie die Radiolandschaft hat sich in den vergangenen Jahren auch die TV-Welt in Deutschland radikal gewandelt. Dies betrifft die Verbreitungswege genauso, wie die Technik der Empfangsgerte. Die Revolution im TV-Markt begann 1984, als RTL, damals noch mit dem Zusatz plus, und Sat 1 als private Anbieter auf Sendung gingen. Spielten die Einschaltquoten bis dahin eine eher untergeordnete Rolle, so geht heute der panische Blick des Intendanten morgens als Erstes auf die Einschaltquoten des vergangenen Abends. Entsprechend gro ist der Druck auf einzelne Sendungen, unbedingt erfolgreich zu sein. Zwar knnen sich auch quotenschwache Sendungen im ffentlich-rechtlichen Rundfunk zum Teil ber einen lngeren Zeitraum halten, doch letztendlich knnen auch ARD und ZDF nicht ohne einen Blick auf die Quoten produzieren und senden. Whrend private Sender zum Teil schon nach nur einer Folge einer Sendung absetzen, haben weniger erfolgreiche For-

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BILDUNGdass ffentlich-rechtliche, wie auch private Sender dazu bergegangen sind, digitale Spartenkanle zu schaffen. Zum Teil sind diese kostenlos zu empfangen, wie etwa die Angebote von ARD und ZDF, zum Teil aber auch nur gegen Bezahlung einer Abogebhr, etwa bei den digitalen Angeboten von RTL. Insbesondere kleine Sender werden zum Teil nur digital ber Astra verbreitet. Hier gibt es inzwischen eine nahezu unberschaubare Anzahl an so genannten Special Interest Sendern ber Themen wie Angeln, Horoskope oder ber das Satelitenfernsehen. Dabei sind, hnlich wie bei den Internetradios, die Einschaltquoten der diversen Sender natrlich zum Teil verschwindend gering. erst in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch die Einfhrung der grafischen Oberflche, mit der Mglichkeit der Verlinkung einzelner Seiten (Hyperlink), eine weite Verbreitung. Von einem Medium fr einige wenige technikinteressierte Menschen ist das Internet heute zu einem Medium geworden, das fr einen Groteil der Bundesbrger genau so dazugehrt, wie Zeitungen, das Fernsehen oder das Radio. Inzwischen knnen sich viele Brger wohl eher eine Welt ohne morgendliche Tageszeitung vorstellen, als ohne E-Mail und Chat. Durch das Internet haben Nutzer die Mglichkeit, unterschiedliche Angebote weitaus schneller und umfassender zu vergleichen, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Auch wenn es nach wie vor nicht mglich ist, im volkswirtschaftlichen Sinne eine vllige Preistransparenz zu schaffen, so machen diverse Onlinedienste es doch deutlich einfacher, unter verschiedenen Angeboten das Billigste herauszufinden. Doch das Internet macht nicht nur die Preise, sondern auch die Leistungen der einzelnen Anbieter vergleichbar. Insbesondere bei Wellnessbdern, also solchen mit einem Saunaund/oder Solebereich, geht der Blick von Neukunden oft zuerst ins Internet, um sich dort zu informieren, ob denn die einzelnen Sauna-Rume auch die Erwartungen erfllen. Manche Hallenbder haben aus diesem Grund ihren gesamten Innenraum dreidimensional abfotografieren lassen und ermglichen ihren Besuchern, vor dem Eintritt von zuhause aus, jeden Bereich des Bades einmal um 360 Blickwinkel zu betrachten. Allerdings sind noch nicht alle Bder in dieser modernen Internetwelt angekommen. Insbesondere bei einfachen Hallenbdern in kommunaler Verwaltung besteht das Internetangebot des Bades hufig nur aus einer Informationsseite, die ber das Internetangebot der Stadt aufgerufen werden kann. Negatives Beispiel ist hier leider das Hallenbad der Stadt Bad Nenndorf: http://w w w.badnenndor f.de/ Schwimmbaeder.52.0.html oder das Hallenbad Hemer: http://www.hemer.de/tourismus/sport/ hallenbad/Hallenbad_Hemer.php Positiv kann man hingegen folgende Bder hervorheben: Topicana Stadthagen http://www.tropicana-stadthagen.de/316.0.html Nettebad Osnabrck http://www.nettebad.de Ein Blick auf diese Seite lohnt sich alle Mal, um Anregungen fr das eigene Auftreten im WWW zu erhalten.

Das Internet (von engl. interconnected network) als jngstes Massenmedium ist ein weltweites Netzwerk bestehend aus vielen Rechnernetzwerken, durch das Daten ausgetauscht werden. Es ermglicht die Nutzung von Internetdiensten wie E-Mail, Dateibertragung, WWW und in letzter Zeit zunehmend auch Telefonie, Radio und Fernsehen. Im Prinzip kann dabei jeder Rechner weltweit mit jedem anderen Rechner verbunden werden. Obwohl das Internet in seiner Urform bereits 1969 geschaffen wurde, erlangte es

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Foto: Bdergesellschaft Lnen

Erstes PassivhausHallenbad Europas in Lnen schlgt Wellen22

(ots) - DBU frderte Projekt mit 125.000 Euro - Hlfte des bisherigen Energieverbrauchs und Kosten gespart Eine Idee ist seit heute Wirklichkeit: Im Beisein zahlreicher Ehrengste erffnete das Lippe-Bad in Lnen nach rund dreijhriger Planungsund Bauphase als eines der ersten Passivhaus-Bder Europas seine Pforten. Die neue Halle, in die auch ein ehemaliges Fernheizwerk integriert wurde, soll zuknftig 50 Prozent weniger Energie als ein normaler Neubau verbrauchen. Dr. Wulf Grimm, Abteilungsleiter Umwelttechnik der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), betonte anlsslich der Erffnung, das Passivhaus-Bad solle "eine Initialzndung fr weitere Bder sein". In den rund 3.500 Hallenbdern in Deutschland schlummere noch "ein enormes Energieeinsparpotenzial", das durch das Lippe-Bad als "kologisches Leuchtturmprojekt" geweckt werden solle. Die DBU frderte die Planungsphase mit 125.000 Euro. In Zusammenarbeit mit dem Passivhaus Institut (Darmstadt) hatte die Bdergesellschaft Lnen die Grundlagen zum Konzept entwi-

ckelt. Der Schwerpunkt liegt auf einer verbesserten Wrmedmmung an der Gebudehlle und einer Dreifach-Verglasung. Dadurch sollen Wrmeverluste verringert und eine hhere Raumluftfeuchte ermglicht werden. Grimm: "Beides sind entscheidende Voraussetzungen fr die hohen Energieeinsparungen." Mit einer optimalen Dmmung knne die Luftfeuchtigkeit hher sein, ohne dass Wasser an der Fassade kondensiere. Das sorge auch fr mehr Hygiene. Alle Manahmen zusammen genommen sollen jhrlich bis zu 193.000 Euro an Energiekosten sparen. Zum Gesamtprojekt gehre neben dem Neubau auch die Umnutzung eines ehemaligen Fernheizwerkes, das konzeptionell in den Gesamtkomplex integriert worden sei. Es beherbergt ein 25 Meter langes Schwimmbecken und sei gleichwertig wie der Neubau gedmmt. Grimm zeigte sich erfreut: "Hier gelingt nicht nur ein Neubau nach Passivhausstandard. Auch die alte Infrastruktur wird aufgearbeitet und integriert." Fr noch folgende Bauprojekte sollen die Ergebnisse aus Lnen aufbereitet werden. Eine Broschre und Prsentationen auf Fachveranstaltungen seien geplant.

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MAGAZIN

Buchkritik: bersichtliches Lehrbuch zur Ausbilderprfung in neuer Auflage(re) Eine Voraussetzung fr eine qualitativ hochwertige Ausbildung sind qualifizierte Ausbilder, die Spa an ihrer Aufgabe haben. Zumindest was die Qualitt betrifft, sorgt eine seit dem 1. August 2009 vernderte Prfung fr diese Qualittssteigerung. Der Ausbilderschein kann nicht mal eben im Vorbeigehen mitgenommen werden. Die Prfung stellt durchaus hohe Ansprche an den Anwrter. Der berwiegende Teil der Prflinge bereitet sich im Rahmen eines Vorbereitungskurses auf diese Prfung vor, so wie ihn auch das BSG-Institut ab Januar anbietet. Nach langer Prfung hat sich das BSG-Insittut fr diesen AdA-Kurs und fr die AdASchulung im Rahmen des Meisterkurses auf ein neues Lehrbuch festgelegt, das so neu gar nicht mehr ist, denn der Sackmann - das Lehrbuch fr die Meisterprfung Teil IV Beruf und Arbeitspdagogik Ausbildung der Ausbilder gibt es aktuell schon in der 40. Auflage. Die 2010 erschienene Publikation beinhaltet natrlich alle nderungen seit den nderungen der AusbilderEignungsverordnung im August 2009. Auf rund 300 Seiten stellen die Autoren alles das vor, was fr die Prfung bentigt wird. Die vier Handlungsfelder Ausbildungsvoraussetzungen prfen und Ausbildung planen Ausbildung vorbereiten und Einstellung von Auszubildenden durchfhren Ausbildung durchfhren Ausbildung abschlieen werden in einzelnen Kapiteln anhand von zahlreichen Beispielen erklrt. Jedes der Handlungsfelder ist nochmals in einzelne Teilkapitel unterteilt, die jeweils mit einem kurzen Selbsttest abschlieen. An zahlreichen Stellen wird der Text durch Grafiken, Tabellen und Organigramme erlutert. Dem Buch liegt eine CD mit diversen PDF-Dateien bei, die Bezug auf die im Buch behandelten Themen haben. Findet sich

auf der CD eine Datei, z.B. ein Gesetzestext; der im Buchtext erwhnt wird, ist dies durch ein kleines CD-Symbol in der rechten Spalte gekennzeichnet. Wir haben zwar keine Datei gefunden, die man sich nicht auch kostenlos im Internet herunterladen knnte, die CD erspart aber allemal zeitintensives suchen, so dass man sich ganz auf die Prfungsvorbereitung konzentrieren kann. Durch sein umfangreiches Stichwortverzeichnis taugt der neue Sackmann aber nicht nur als Lehrbuch, sondern auch als Nachschlagewerk in der tglichen Arbeit mit dem Auszubildenden. Welche Grnde knnte es dafr geben, dass mein Auszubildender seine Ausbildung abbrechen will und wie kann ich dies verhindern? Mein Auszubildender hat Prfungsangst, wie kann ich ihm helfen? Auf alle diese Fragen findet man die jeweilige, wenn auch nicht immer in die Tiefe gehende, Antwort. Sackmann das Lehrbuch fr die Meisterprfung Teil IV Beruf und Arbeitspdagogik Ausbildung der Ausbilder 40. Auflage 2010 Verlagsanstalt Handwerg GmbH 18,80 Kann ber diese Seite bestellt werden: http://www.schwimmmeister-schulung.de/html/literatur.html

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Geprfte/r Meister/in fr Bderbetriebe Schon im April 2013 kann der Traum Wirklichkeit seinIn Abstimmung mit der Landesschulbehrde Hannover bieten wir auch 2009 wieder einen Lehrgang zum Erwerb des anerkannten Abschlusses

Geprfte/r Meister/in fr Bderbetriebe 2012 / 2013(gem. Verordnung vom 07.07.98) an. Unsere Pluspunkte: Wir haben ein erfahrenes Lehrteam, das wei, was Sie wissen mssen und dies zuverlssig vermitteln kann Wir setzen moderne Techniken ein und schulen Sie auch im Umgang mit diesen Das Hallenbad befindet sich in unmittelbarer Nhe und kann von den Kursteilnehmern jederzeit genutzt werden Wir betreuen Sie in kleinen Lerngruppen individuell - natrlich auch am Wochenende und nach Feierabend

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Die Funktion der Atmung(re) Der Frisr will einer Blondine die Haare schneiden und sagt: " Wenn ich Ihnen die Haare schneiden soll, dann mssen Sie aber Ihre Kopfhrer absetzten." "Nein, das geht nicht", erwidert die Blondine. Nach etwa einer halben Stunde reicht es dem Frisr und er reit ihr die Kopfhrer vom Kopf. Kurz darauf erstickt sie. Als der Frisr an den Kopfhrern horcht, hrt er eine beruhigende Stimme sagen: "Atmen sie jetzt ein, atmen sie jetzt aus. Atmen sie jetzt ein...." Gut, dass dies nur ein Witz ist und die Atmung natrlich bei Blondinen, und ebenso bei allen anderen Menschen, nicht etwa durch den Kopfhrer, sondern durch das Atemzentrum im verlngerten Rckenmark gesteuert wird. Im Bereich der Ersten Hilfe geht es in vielen Fllen um den Erhalt der Herzkreislauffunktion. Atmung und Herzttigkeit mssen durch den Ersthelfer stndig sichergestellt werden. Darum wollen wir uns Atmung und Herz zunchst einmal etwas genauer anzuschauen. Um seinen Krperfunktion aufrechtzuerhalten muss jeder Mensch stndig atmen. Dabei nimmt die Einatemluft in der Regel folgenden Weg: Nase bzw. Mund Rachen (Pharynx) Kehlkopf (Larynx) Luftrhre (Trachea) Bifurkation (Abzweigung der Luftrhre in die beiden Hauptbronchien) Bronchienstamm Bronchien Bronchiolen Lungenblschen (Alveolen)

Strukturen des Kehlkopfs(1) Schildknorpel (2) Ligamentum cricothyroideum (3) Ringknorpel (4) Luftrhre (Trachea) (A) Koniotomie (B) Tracheotomie

die Luftrhre (1 - 4) und therapeutische Eingriffe (A - B).

Die Ausatemluft nimmt genau den gleichen Weg in umgekehrter Reihenfolge. Nachfolgend wollen wir uns die einzelnen Stationen der Atemluft etwas genauer anschauen. Dabei macht es durchaus Sinn, sich auch die entsprechenden Fremdwrter zu merken, denn zum Beispiel den Begriff Larynx fr Kehlkopf finden sich irgendwann im weiteren Verlauf dieser Serie beim Laryngoskop wieder. die Nase ist eine paarige, zunchst knorpelige, weiter innen dann knchernen ffnung im Schdel. Die Nase hat verschiedene Aufgaben. Die borstenartigen Haare im Nasenvorhof haben die Aufgabe die Atemluft zu reinigen. Der Innenraum der Nase ist mit einer Schleimhaut ausgestattet, die die eingeatmete Luft anfeuchtet und erwrmt. Der Rachen ist das Verbindungsstck zwischen Nase, Mund und Kehlkopf. Es handelt sich dabei um einen Muskelschlauch, der von der Schdelbasis bis zur Luftrhre reicht. Er endet dort, wo sich Luft- und

Nase

Rachen

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Grundlegendes ber Pharynx, Larynx und Trachea3- 20 11

Grafik: LadyofHats- Wikipedia

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MEDIZINtasten. Unter dem Schildknorpel liegt waagrecht der Ringknorpel, an den sich die Knorpelspangen der Luftrhre anschlieen. Der Kehldeckel verschliet den Kehlkopfeingang gegenber dem Rachen und ist mit dem Schildknorpel verbunden. Die Knorpel werden von verschiedenen Bndern zusammengehalten. Der Kehlkopf ist oben durch eine Membran mit dem Zungenbein verbunden. Zwischen den Stellknorpeln und der Hinterwand des Schildknorpels liegen die Stimmbnder.Grafik: Louisa Howard- Wikipedia

nur aus zwei, statt drei Lungenlappen. Der linke Hauptbronchus teilt sich in zwei Lappenbronchen, der Rechte in drei. Die Bronchen (ver)teilen sich von dort immer weiter in Bronchiolen an deren Ende die Lungenblschen (Alveolen) den eigentlichen Gasaustausch ermglichen. Die Lungenblschen sind kleine, mit Luft gefllte Hohlrume, die von einem dichten Kapillarnetz, den Lungenkapillaren, umspannt sind. Hier findet der eigentliche Gasaustausch statt. Durch Diffusion, also den Ausgleich unterschiedlicher Partialdrcke zwischen den Lungenblschen und den umgebenden Kapillaren, wird Sauerstoff auf der einen Seite und Kohlendioxid auf der anderen Seite ausgetauscht. Ein effektiver Austausch von zwei Gasen ber Diffusion kann aber nur dann erfolgen, wenn die Oberflche entsprechend gro ist. In der Lunge ist dies der Fall. Jede der beiden Lungenseiten hat etwa 300 Millionen Lungenblschen, was einer Oberflche von 100 m entspricht. Rund 7000 Liter Blut flieen durchschnittlich jeden Tag durch die Lunge. Die Bronchen, Bronchiolen, Lugenblschen und die sie umgebenden Kapillaren bilden zusammen die Lunge. Nach unten wird die Lunge durch das Zwerchfell begrenzt. Jeder Lungenflgel ist von einer Haut, dem Lungenfell umhllt. Gegenber dem Lungenfell ist der Brustkopf von innen mit einer weiteren Haut berzogen, dem Rippenfell. Der winzige Spalt zwischen diesen beiden Huten heit Pleuraspalt und ist mit einer Flssigkeit gefllt (ca 5-10ml). Durch den relativen Unterdruck im Pleuraspalt haftet die Lunge mit dem Lungenfall am Brustkorb mit dem Brustfell fest. Dies bedeutet, dass sie sich bei einer Weitung des Brustkobs ausdehnt, bzw. bei einem Zusammensinken des Brustkorbs wieder zusammenzieht. Dies ist fr eine geregelte Atmung unerlsslich, weshalb Beschdigungen des Pleuraspalts zu gefhrlichen Strungen der Atmung fhren knnen. Wir haben weiter oben ja bereits etwas ber den Gasaustausch in der Lunge erfahren. Nun stellt sich die Frage: Wie kommt die Luft in die Lunge? Hier gibt es mehrere Faktoren. Zunchst einmal spannt sich das glockenfrmige Zwerchfell, das die Lunge nach unten zum

Lungenblschen

Speiserhre teilen. Auch der Rachen ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Der Kehlkopf bildet den bergang vom Rachen zur Luftrhre. Von auen kann man beim Menschen in der Mitte des Halses den Adamsapfel erkennen. Er entspricht dem mittigen Vorsprung des Schildknorpels, dem grten der drei groen Knorpel des Kehlkopfes. Die beiden anderen Knorpel sind der Ringknorpel und der Kehldeckel (Epiglottis). Daneben gibt es noch zwei kleineren Stellknorpeln. Der Schildknorpel bildet die vordere Wand des Kehlkopfes. Man kann seine Oberkante von auen sehen und erGrafik: Jrg Rittmeister - Wikipedia

Kehlkopf (Larynx)

Die Luftrhre ist ein zwischen 10 und 15 cm langer Schlauch mit 16-20 Hufeisenfrmigen Knorpelspangen. Die Knorpelspangen sorgen dafr, dass die Luftrhre durch den Unterdruck, der bei der Einatmung entsteht, nicht zusammenfllt. Auch die Luftrhre ist mit einer Schleimhaut ausgestattet. Sogenannte Kinozilien (Flimmerhrchen) sorgen durch eine geordnete Bewegung dafr, dass Schleim und Staubteilchen abgehustet oder ausgeworfen werden.

Die Luftrhre

Bronchienstamm / Bronchien / BronchiolenDie Luftrhre teilt sich in Hhe des 4. bis 5. Brustwirbels in die beiden Hauptbronchen. Dieser Punkt wird als Bifurkation bezeichnet. Da das Herz in die linke Brustkorbhlfte hinein ragt, ist die linke Seite der Lunge kleiner als die rechte Seite. Sie besteht

Lunge (Pulmo)

Funktion der Atmung

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Atemfrequenzen / Minute Erwachsene Jugendliche Kleinkinder Neugeborener / Sugling ca.12x ca. 20x ca. 30x ca. 40x

Atemzugvolumen Erwachsene Jugendliche Kleinkinder Sugling Neugeborener ca. 500 ml ca. 350 ml ca. 150 ml ca. 50 ml ca. 20 ml

Bauchraum abgrenzt an und senkt sich dadurch. Gleichzeitig hebt die Zwischenrippenmuskulatur die Rippen an, was in Kombination mit der Zwerchfellanspannung zu einer Weitung der Lunge fhrt. Wir erinnern uns: Die Lunge haftet mit dem Lungenfell ber den Pleuraspalt am Rippenfell und macht somit die Bewegungen des Rippenfells mit. Durch den entstehenden Unterdruck wird Luft in die Lunge gezogen. Bei besonderer Anstrengung kann durch die Atemhilfsmuskulatur der Brustraum noch weiter vergrert werden, was zu einem greren Atemzugvolumen fhrt. Bei der Ausatmung entspannen sich das Zwerchfell und die Zwischenrippenmuskulatur, der Brustkorb sinkt durch sein Eigengewicht in seine ursprngliche Form zusammen und drckt dabei die in der Lunge befindliche Luft heraus. Wir atmen aus. Das machen wir als Erwachsene im Ru-

hezustand rund 12 Mal in der Minute. Vergleiche Tabelle oben.

pazitt und Residualvolumen nennt man Totalkapazitt. Kommen wir zurck zur Blondine beim Frisr. Auch bei ihr wird die Atembewegung vom Atemzentrum im verlngerten Rckenmark gesteuert. Das Atemzentrum bekommt von Nerven an den Lungenblschen und von Sensoren an den Hals- und Herzaterien Informationen ber den Kohlendioxidgehalt im Krper. Die Menge an CO2 ist der vorwiegende Steuerungsmechanismus fr die Atemttigkeit. Zwar wird durch andere Sensoren im Krper auch der Sauerstoffgehalt bestimmt, er ist jedoch bei der Steuerung der Atmung im Normalfall zu vernachlssigen.

Atemzugvolumen

Dabei atmet der Erwachsene bei einem normalen Atemzug rund 500 ml Luft ein. Darber hinaus kann ein Mensch im Bedarfsfall noch eine grere Menge Luft in den Lungen aufnehmen, dies ist das inspiratorische Reservevolumen, was zwischen 2000 und 3000 ml betrgt. Bei einer maximalen Ausatmung (exspiratorisches Reservevolumen) knnen nochmals ca. 1000 ml ausgeatmet werden. Die gesamte Einatemreserve und Ausatemreserve nennt man Vitalkapazitt. Sie liegt beim Erwachsenen bei ca. 3000 - 4000 ml. Ein gewisser Teil der Luft verbleibt immer in der Lunge und kann auch bei maximaler Ausatmung nicht ausgeatmet werden. Diesen Teil nennt man Residualvolumen. Die Gesamtheit von Vitalka-

Atemsteuerung

Grafik: Patrick J. Lynch, medical illustrator - Wikipedia

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DLRG Sommerbilanz: 306 Menschen ertrunken

Foto: Rainer Sturm pixelio.de

zeitig verzeichneten die Rettungsschwimmer der DLRG in den Sommermonaten zahlreiche lebensrettende Einstze an den bewachten Badestellen. "Ohne ihren Einsatz wren die tdlichen Badeunflle deutlich hher. Dies zeigt die Notwendigkeit und den Erfolg des ehrenamtlichen Wasserrettungsdienstes", so Dr. Klaus Wilkens weiter. In Schwimmbdern ertranken acht Menschen, neun weniger als noch im Vorjahr. Insgesamt sind Schwimmbder, die ebenfalls bewacht sind, sichere Badestellen. Die tdlichen Unflle in Gartenteichen und privaten Swimmingpools sind ebenfalls deutlich zurckgegangen. Fnf Opfer weist die Statistik der DLRG aus, darunter waren drei Kleinkinder im Alter zwischen einem und vier Jahren. Die Verteilung der tdlichen Wasserunflle nach Alter zeigt, dass besonders die lteren Menschen ber 50 Jahre betroffen sind. 166 Mnner und Frauen in den hheren Altersklassen sind 2011 bisher ertrunken, das sind 59%. In den Altersstufen von null bis 15 Jahren ertranken erfreulicherweise nur 17 Kinder und Jugendliche. Kaum Vernderungen zeigt die Statistik nach Geschlecht: Vier von fnf Opfern sind Mnner. 244 Mnner und 61 Frauen kamen in deutschen Gewssern in den ersten acht Monaten dieses Jahres um. Wie in den Vorjahren fhrt Bayern die Liste der Bundeslnder mit den meisten Todesfllen durch Ertrinken wieder an. 60 Personen starben in bayerischen Gewssern, gefolgt von Niedersachsen mit 45 Opfern, Baden-Wrttemberg (40) und Nordrhein-Westfalen (36). Mit Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern nehmen drei "neue" Bundeslnder mit 20, 16 und 15 Todesfllen die Pltze fnf bis sieben ein. Im Bundesland Bremen ertrank nur eine Person, wenige Opfer gab es auch im Saarland (4), Thringen (5) und Sachsen-Anhalt (6).

(ots) - Obwohl der Sommer 2011 weitgehend kalt und verregnet war, sind in den ersten acht Monaten 306 Mnner und Frauen ertrunken. Zwischen Juni und August kamen 117 Menschen in deutschen Gewssern ums Leben. Im Vergleich mit dem Vorjahr waren es 25 Personen weniger. Diese Zahlen gab die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) heute bekannt. "Das schlechte Wetter hat viele Menschen vom Schwimmen oder Wassersport abgehalten. Die Freibder beklagen erhebliche Rckgnge bei den Besucherzahlen und auch viele Urlauber an Nord- und Ostsee verzichteten auf ein Bad in den Wellen. Dennoch ist die Zahl der tdlichen Unflle nach wie vor sehr hoch. Signifikante Rckgnge sind nicht erkennbar. Von einer Entspannung der Sicherheitslage im und am Wasser kann keine Rede sein", kommentierte DLRG-Prsident Dr. Klaus Wilkens die Zwischenbilanz. Die meisten Todesflle ereigneten sich wieder im Binnenland. In Flssen, Seen und Kanlen kamen zumeist abseits bewachter Badestellen 253 Menschen ums Leben, das sind 82,7% aller tdlichen Unflle. Wieder entspannt hat sich die Sicherheitslage an den Ksten von Nord- und Ostsee. 14 Personen verloren im Meer das Leben, neun weniger als vor einem Jahr. Gleich-

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Magazin fr Ausbildung, Arbeit und Karriere

esellschaft

Der Wert der Mitarbeiter wird oft unterschtzt

Foto: S. Hofschlaeger_pixelio.de

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BERUF

Der Wert der Mitarbeiter wird unterschtzt(re) Qualifizierte Mitarbeiter werden inzwischen in vielen Branchen gesucht. Die Zeiten geburtenstarker Jahrgnge, aus denen sich die Chefs die qualifiziertesten Bewerber herauspicken konnten, sind vorbei. Und so ist das Halten qualifizierter Mitarbeiter im Betrieb von besonderer Bedeutung. Allerdings haben noch nicht alle Arbeitgeber den Wert ihre Mitarbeiter erkannt. Zu sorglos gehen viele mit ihren Angestellten um. Unsere Beitrge auf den folgenden Seiten zeigen, dass im Personal ungeahnte Potentiale schlummern, die es zu entdecken gilt. Nicht auer acht lassen darf man dabei aber, dass die Arbeitszufriedenheit nicht nur auf die Produktivitt, sondern auch auf die Gesundheit der Angestellten einen direkten Einfluss hat. Unsere Beitrge zeigen, dass der Chef durch seine Auftreten gegenber den Mitarbeitern einen direkten Einfluss auf deren Krankentage nehmen kann. Viele reagieren erst dann, wenn es um die Gesundheit der Mitarbeiter schon nicht mehr zum Besten steht. So setzt nur jeder dritte Betrieb auf Burn-Out Prvention, wie unser Bericht auf dieser Seite beschreibt. Es gibt also noch viel zu tun, um eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die den optimalen Unternehmenserfolg sicherstellt. Wie weit sind Sie mit Ihrem Betrieb noch davon entfernt.

Nur jedes dritte Unternehmen setzt auf Burn-Out PrventionB d e r S p or t G e s und h e it

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BERUFwie Stress am Arbeitsplatz, berbelastung und berforderung seien bei 79 Prozent der Betroffenen verantwortlich fr den Erschpfungszustand. "Bei knapp 59 Prozent spielen jedoch auch private Grnde eine ganz entscheidende Rolle", erlutert Petra Timm. ber die Studie Die dargestellten Ergebnisse stammen aus einer aktuellen Online-Befragung im Rahmen des Randstad Expertenpanel Personal, das der Personaldienstleister gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Innofact im Mai dieses Jahres durchgefhrt hat. Befragt wurden 1561 Personalverantwortliche zu ihren Erfahrungen mit vom Burn-Out betroffenen Arbeitnehmern. ber Randstad Gruppe Deutschland Mit durchschnittlich rund 63.000 Mitarbeitern und 500 Niederlassungen in rund 300 Stdten sowie einem Umsatz von rund 1,73 Milliarden Euro(2010) ist die Randstad Gruppe der fhren-

Grafik: Gerd Altmann_Shapes_AllSilhouettes.com pixelio.de

(ots) - Ausgebrannt, erschpft, depressiv. Burn-Out hat sich in Deutschland zu einem echten Volksleiden entwickelt. Kein Wunder, gehren doch Stress und Belastung laut einer Allensbach-Studie zu den Top Gesundheitsbeschwerden der Deutschen. "Burn-Out zieht sich heute ber alle Ebenen und Branchen und ist fr die Leidtragenden wie fr den jeweiligen Arbeitgeber sehr unschn", kommentiert Petra Timm, Sprecherin von Randstad Deutschland. Laut der im aktuellen 'Randstad Expertenpanel Personal' befragten Personalverantwortlichen fallen gut 42 Prozent der Betroffenen zwischen einem und drei Monaten aus, knapp 18 Prozent sind sogar mehr als sechs Monate raus aus dem Job. "Unternehmen mssten daher eigentlich alles tun, um dem Erschpfungszustand vorzubeugen", so die Sprecherin. Tatschlich bieten jedoch nur 34 Prozent der befragten Personalverantwortlichen in ihren Betrieben Prventionsprogramme wie Stressmanagement oder Gesundheitsvorsorge an. Immerhin 45 Prozent kmmern sich um die Reintegration ihrer Mitarbeiter nach dem Burn-Out. Auffllig dabei ist: Je grer das Unternehmen, desto mehr Vorbeugungs- und Nachsorgeprogramme gibt es. So bieten beispielsweise 44 Prozent der Firmen mit ber 500 Mitarbeitern Prventivmanahmen an, bei den Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern sind es lediglich 13 Prozent. Grund fr den Burn-Out ist nach Ansicht der Personalverantwortlichen zumeist eine Kombination verschiedener Faktoren. Individuelle berufliche Grnde

de Personaldienstleister in Deutschland. Randstad bietet Unternehmen unterschiedlicher Branchen umfassende Personalservice-Konzepte. Neben der klassischen Zeitarbeit gehren zum Portfolio von Randstad unter anderem die Geschftsbereiche Professional Services, Personalvermittlung, HR Lsungen und Inhouse Services. Spezialisierung und Weiterentwicklung des Leistungsangebots sind die Eckpfeiler der Randstad Marktstrategie. 'Spezialisierung' steht fr konzentriertes Know-how in ausgewhlten und zukunftstrchtigen Branchen unter den Stichworten Airport Services, Callflex, Finance, Medical und Energie um damit jederzeit die von Kundenunternehmen gewnschten Qualifikationen anbieten zu knnen. Mit der Weiterentwicklung des Leistungsangebots setzt sich Randstad deutlich vom Wettbewerb ab. Als Impulsgeber fr den Arbeitsmarkt hat Randstad bereits im Jahr 2000 einen flchendeckenden Tarifvertrag mit ver.di abgeschlossen, der als Grundlage fr die geltenden tariflichen Regelungen in der gesamten Branche diente. Randstad ist seit ber 40 Jahren in Deutschland aktiv und gehrt zur niederlndischen Randstad Holding nv: mit einem Gesamtumsatz von rund 14,2 Milliarden Euro (Jahr 2010), rund 547.000 Mitarbeitern und 4.200 Niederlassungen in ber 40 Lndern, ist Randstad einer der grten Personaldienstleister weltweit. Vorsitzender und Sprecher der Geschftsfhrung von Randstad Deutschland ist Eckard Gatzke.

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Fehlzeiten-Report 2011: Mit dem Chef als Partner sind Mitarbeiter gesnder(ots) - Mehr Einsatz fr die Mitarbeiter, mehr Feedback und fter mal ein Lob fr gute Arbeit - das wnschen sich Beschftigte von ihrer Fhrungskraft. Dieser Einsatz lohnt sich, besttigt der aktuell verffentlichte Fehlzeiten-Report 2011. Danach haben Mitarbeiter, die von ihren Fhrungskrften gut informiert werden und Anerkennung erfahren, weniger gesundheitliche Beschwerden und identifizieren sich hufiger mit ihrem Unternehmen. Das erhht auch den Unternehmenserfolg. "Doch viele Chefs verhalten sich nicht entsprechend. Selbst kleine Selbstverstndlichkeiten, wie ein Lob bei guter Leistung, erhalten mehr als die Hlfte der Mitarbeiter nicht von ihrem Chef", so Helmut Schrder, Mitherausgeber des Fehlzeiten-Reports 2011, der vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) in Kooperation mit der Universitt Bielefeld und der Beuth Hochschule fr Technik Berlin publiziert wird. Aber auch die Fhrungskrfte selbst stehen unter Druck. Vor allem in unteren und mittleren Fhrungsebenen leiden sie unter starkem Zeitdruck und hoher Arbeitsdichte. So gaben Fhrungskrfte in einer im Fehlzeiten-Report vorgestellten Befragung an, nur an durchschnittlich 4,8 Tagen im Jahr krank gewesen zu sein. Andere Erhebungen zeigen hingegen, dass Fhrungskrfte im Gegenzug an 8,3 Tagen trotz Krankheit zur Arbeit gingen und sich bei Krankheit nicht angemessen erholten oder zu frh an ihren Arbeitsplatz zurckkehrten. Der Fehlzeiten-Report informiert auerdem ber die Ausfalltage der deutschen Wirtschaft insgesamt: Obwohl der Krankenstand 2010 im Vergleich zum Vorjahr bei 4,8 Prozent stagniert, hat die Zahl der Krankheitstage erneut leicht zugenommen. Ein Trend, der sich auch im ersten Halbjahr 2011 fortsetzt. Im Durchschnitt dauerte 2010 eine Arbeitsunfhigkeit 17,6 Tage. Die Daten basieren auf den Fehlzeiten der mehr als 10 Millionen bei der AOK versicherten Erwerbsttigen. Die meisten Krankheitstage entfielen 2010 auf die Gruppe der Muskel- und Skeletterkrankungen (24,2 Prozent). Darauf folgen akute Verletzungen (12,9 Prozent), Atemwegserkrankungen (12 Prozent) und psychische Erkrankungen (9,3 Prozent). Der Trend der Zunahme psychischer Erkrankungen setzt sich nach wie vor fort: Im Vergleich zum Vorjahr sind die Arbeitsunfhigkeitstage aufgrund dieser Erkrankung um 0,7 Prozentpunkte angestiegen. Insgesamt ist seit 1994 bei den Arbeitsunfhigkeitsfllen ein Anstieg der psychischen Erkrankungen von mehr als 100 Prozent, bei den Arbeitsunfhigkeitstagen um nahezu 90 Prozent zu verzeichnen.

Foto: Thorben Wengert pixelio.de

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Foto: Stephanie Hofschlaeger pixelio.de

Mitarbeiterwissen wird oft zu wenig genutzt BGW: Befragungen knnen helfen, verborgene Potenziale zu entdecken(ots) - In Mitarbeitern von Unternehmen schlummert ein Wissens- und Erfahrungsschatz, den Betriebe oft kaum nutzen. Sie vergeben damit groe Chancen, die Gesundheit, Motivation und Leistungsfhigkeit ihrer Beschftigten zu strken und so ihren Unternehmenserfolg zu frdern. Durch systematische Mitarbeiterbefragungen lassen sich wichtige Informationen gewinnen, um die Arbeitsbedingungen und -ablufe zu optimieren, rt die Berufsgenossenschaft fr Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). In einer Altenpflegeeinrichtung kommt es immer wieder zu unerwartetem Personalausfall. Der Krankenstand ist hoch, die angespannte Situation fhrt zu Missstimmung und einem gereizten Umgangston. Darber beschweren sich Angehrige der Bewohner; der Ruf des Heims leidet. Kurzum: Die ganze Situation ist unbefriedigend. Nur - wo ansetzen, was sind die Ursachen fr die latente Dauerkrise? In der Regel bringt es wenig, punktuell im Nebel zu stochern und aufs Geratewohl das eine oder andere zu ndern. Vielmehr sollte systematisch das gesamte Unternehmen einbezogen werden. "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Experten in eigener Sache, viele Betriebe nutzen das zu wenig", berichtet Lars Welk von der BGW. "Neben ihrem fachlichen Wissen haben die Beschftigten meist eine gute Kenntnis der Arbeitsbedingungen, der Belastungen und Gefhrdungen, aber auch der versteckten Potenziale im Betrieb." Diesen Schatz gelte es systematisch zu bergen und zu nutzen. "Hufig ergeben sich daraus wertvolle Hinweise, wo Dinge im Argen liegen - aber auch darauf, was von den Mitarbeitern besonders positiv gesehen und geschtzt wird, was es also zu