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Buch
Kaiserin Elisabeth, besser bekannt als Sisi, war zu ihren Lebzeiten eine international gefeierte Schönheit. Ihr Bildnis wurde durch die lebendige Darstellung von Franz Xaver Winterhalter wahrhaft weltberühmt, die Sorge um ihre wundervolle Haarpracht, die der dadurch zu hohen Ehren gekommenen Madame Feifalik oblag, ist schon fast zum Mythos geworden. Die sensationelle Nachricht von ihrer Verlobung mit dem österreichischen Kaiser Franz Joseph I. rückte die blutjunge Tochter des bayerischen Herzogpaars Maximilian und Ludovika für ihr ganzes Leben ins Rampenlicht, ob sie dies nun wollte oder nicht. Obwohl sie, genau wie ihr Cousin Ludwig II., dem sie sehr zugetan war, die Repräsentation eher scheute, lagen doch stets alle Augen auf ihr. Schon damals interessierte man sich sehr für ihre blendende Erscheinung und ihre Anmut, aber auch für ihre Eigenarten, Schrullen und Vorlieben, ihren Kampf um ihr ganz persönliches Lebensglück – all die Umstände, die heute legendär geworden sind. Christine Stecher erzählt hier auf vergnügliche Weise im Stile einer »Hofgala« die Geschichte einer Persönlichkeit, die ih
rer Zeit in vielem weit voraus war.
Autorin
Christine Stecher ist erfolgreiche Buchautorin im Bereich Gesundheit, Spiritualität und ganzheitliche Medizin.
Von Christine Stecher außerdem bei Mosaik bei Goldmann
Das kleine Buch der Feen und Elfen (16735) König Ludwig – einzigartig, vielgeliebt, unvergessen (17248) Maria – Trost, Stärkung und Heilung für dich (HC 39174)
Mein kleines Engelbuch (16653)
Christine Stecher
KaiSerin Sisieinzigartigvielgeliebt
unvergessen
Illustrationen von Beate Brömse
Verlagsgruppe Random House FSCDEU0100Das für dieses Buch verwendete FSC®zertifizierte Papier
Classic 95 liefert Stora Enso, Finnland.
1. AuflageOriginalausgabe Mai 2011
Wilhelm Goldmann Verlag, München,in der Verlagsgruppe Random House GmbH© 2011 Wilhelm Goldmann Verlag, München,in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlaggestaltung: Uno Werbeagentur, MünchenUmschlagmotiv: Elisabeth (1837–98), Kaiserin von Österreich,1865 (Öl auf Leinwand), Winterhalter, Franz Xaver (1805–73) /Kunsthistorisches Museum, Wien / The Bridgeman Art Library
Illustrationen: Beate Brömse, MünchenRedaktion: Dunja Reulein
Satz: Barbara RabusDruck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck
CB · Herstellung: IHPrinted in Germany
ISBN 9783442172498
www.goldmannverlag.de
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Inhalt
Editorial: Eine große Seele ist von uns gegangen, die Legende lebt weiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Eilmeldung: Der Kaiser von Österreich heiratet süßes Mädel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Wer ist Prinzessin Sisi? – Ein Hintergrundbericht . . . . . . 19
Plötzlich Kaiserin – Katzenjammer nach der Jahrhunderthochzeit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Bilder einer gefeierten Schönheit – Interview mit Star-Hofmaler Franz Xaver Winterhalter . . . . . . . . . 43
Madame Feifalik und die berühmtesten Haare der Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
Her Majesty fest im Sattel – Reiter-Ass Bay Middleton über Parforcejagden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
Eilmeldung: Bayerischer Märchenkönig tot im See . . . 89
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Von Insel zu Insel – Ein hoheitliches Reise-Special . . . . 97
Hinter meinem Fächer – Die Kaiserin exklusiv über Leben, Liebe und Tod . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
Eilmeldung: Attentat in Genf . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
Sisis Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
Zeitdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150
Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153
Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155
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Hinweis für die Leser und Leserinnen des 21. JahrhundertsAlles hier Aufgezeichnete ist wahr oder doch wahrheitsgetreu nachempfunden. Fiktive Interviews geben nun einmal dem Klatsch die Würze. Leider muss aus technischhistorischen Gründen auf PaparazziFotos weitgehend verzichtet werden.
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Editorial Eine große Seele ist von uns gegangen,
die Legende lebt weiter
Trauer ergriff die Welt, als sich die Nachricht von dem entsetzlichen Tod Ihrer Majestät, der Kaiserin von
Österreich, verbreitete. Eine Gewalttat ist immer abscheulich und ungerecht. Doch dass es gerade diese seit Langem so zurückgezogen lebende Persönlichkeit traf, die meist inkognito ihrer Wege ging und nichts auf ihren Rang gab, ist schwer zu verstehen. Erste Verhöre mit dem sogleich gefassten Attentäter ergaben, dass er willkürlich zustach und alles nur ein schrecklich zufälliges Zusammentreffen war. Die Kaiserin hatte es ja schon lange vermieden, sich mit dem üblichen k. u. k. Pomp in der Öffentlichkeit zu zeigen. Repräsentationspflichten waren ihr kaum noch aufgebürdet, denn sie reiste die meiste Zeit Zerstreuung suchend durch Europa. Die Tage ihres Aufsehen erregenden Engagements für den Ausgleich mit der ungarischen Na
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tion sind längst Geschichte, und seither hatte sie auf alle politische Einflussnahme herzlich gern verzichtet.
»Es war ein eigen Ding mit unserem Kaiserpaar Franz Joseph und Elisabeth.
Der großen Masse waren die beiden viel eher Begriffe als Menschen; sie schienen nicht Personen zu sein, sondern Symbole.
Franz Joseph war für das Volk die Verkörperung restloser Pflichterfüllung, Elisabeth das Sinnbild königlicher, fast
überirdischer Schönheit und Würde.«Eugen Ketterl, von 1894 bis 1916 Leibkammerdiener des Kaisers,
in seinen Erinnerungen
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Was bleibt, sind die Bilder von ihr, die sich uns, ihren treuen Verehrern und Verehrerinnen, unauslöschlich eingeprägt haben. Die vielen Momente des Glücks und der Trauer, die sie durchlebt hat, bilden den bunten Faden, aus dem nun dieses Sonderheft gewoben ist. Die privaten Seiten der märchenhaft schönen Kaiserin wollen wir noch einmal tief seufzend Revue passieren lassen.
»Sie hatte etwas in ihrem Wesen, das faszinierte.«
PIrma Gräfin Sztáray, Hofdame der Kaiserin
und bis zu deren letztem Atemzug treu zu Diensten
Einige der Gespräche und Einblicke in ihre erstaunlichen Aktivitäten, die wir in den fünf Jahrzehnten ihres kaiserlichen Lebens aufzeichnen und sammeln durften, haben wir hier noch einmal exklusiv für die geneigte Leserschaft zusammengefasst. Möge diese Auswahl Antworten auf die Fragen geben, die uns nach wie vor brennend interessieren: Wie war sie wirklich, wer stand ihr nahe, was liebte sie
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am meisten? Gab es überhaupt ein Wesen, das dieser empfindsamen, sich manchmal so kühl und abweisend gebenden Hoheit inneres Glück geschenkt hat? Worin bestand das gewisse Etwas, das sie unter ihren schönen Schwestern und den anderen aparten Damen der internationalen Aristokratie so herausragen ließ?
Der Mythos Sisi, wie wir das Phänomen an dieser Stelle einmal vertraut nennen wollen, nährt sich aus der sprudelnden Quelle der Verehrung für das Schöne und Rätselhafte, aber auch aus der nur zu menschlichen Neugier auf die Reichen und Mächtigen und der großen Anteilnahme an originellen Leistungen und entsetzlichen Schicksalsschlägen. In diesem Sinne sind wir uns sicher, dass die Erinnerung an die bezaubernde, die Herzen bewegende Kaiserin noch lange lebendig bleibt.
»Kein naturwahres Porträt. So ist es mit allem, was über Mama
gesagt und geschrieben wird.«3
Tochter Marie Valerie in ihrem Tagebuch am Silvestertag 1898
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»Eines betrübt mich jedoch, und das ist, dass nur so wenige Menschen wissen,
was sie ist. Ich möchte wünschen, dass die ganze Welt davon Kenntnis habe
und sie so bewundere, wie es eine so seltene Persönlichkeit verdient.«
5Gyula Andrássy, ehemaliger k. u. k. Außenminister,
an seinem Lebensende über die ihm von Herzen zugetane österreichische Kaiserin Elisabeth
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Eilmeldung Der Kaiser von Österreich
heiratet süßes Mädel
Ischl, 19. August 1853. Wie wir soeben aus gut informierter Quelle erfahren, ist der in katholischen Hochadels
kreisen weit und breit begehrteste Junggeselle nicht mehr zu haben. Seine Majestät, der schneidige, blonde und blauäugige Franz Joseph I., hat sich einen Tag nach seinem 23. Geburtstag verlobt. Er präsentierte sich mit überglücklicher Miene am Fenster des kaiserlichen Domizils in Ischl, wie immer in Uniform, die ihn so unglaublich gut kleidet. Sensationellerweise heißt seine Braut nicht Helene, wie im Vorfeld des von Kaisermutter Sophie mit der bayerischen Herzogin Ludovika scheinbar so absichtslos arrangierten Familientreffens in dieser Bergidylle zu vermuten war. Zur großen Verblüffung aller ist die Auserwählte die kleine Schwester Helenens: Elisabeth. Die Liebe hat beim Kaiser wie der Blitz eingeschlagen, und die grazile fünfzehnjähri
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ge Braut, von allen nur Sisi gerufen, scheint davon noch ganz betäubt zu sein.
Die Braut aus dem Hause Wittelsbach trug bei ihrer Ankunft an dem vom österreichischen Kaiserhaus so geschätzten Ort der Sommerfrische ein einfaches Reisekleid. Ihre
prachtvollen Haare waren in Zöpfen nach hinten gesteckt. Am Abend des kaiserlichen Geburtstagsballs setzte sie ebenfalls auf eine natürliche Silhouette und entzückte alle in einem weißrosafarbenen Kleinmädchengewand. Es unterstrich ihre schlanke Zartheit und verträumte Anmut in vorteilhaftester Weise. Der Kaiser zeigte jenen Waidmannsblick, und vielleicht gab dies für seine energische Mama den Aus
schlag. Erzherzogin Sophie hatte bereits in der Vergangenheit ihrem Erstgeborenen alle Wege zu Macht und Erfolg zu ebnen gewusst. Wie selten erleben wir es, dass zu einer Verbindung aus dynastischer Räson noch Sympathie oder gar Liebe hinzukommt!
Von der Mutter der Braut hörten wir das geflügelte Wort: »Dem Kaiser von Österreich gibt man keinen Korb.« So bereiten wir uns auf glanzvolle Hochzeitsfeierlichkeiten in Wien vor. Weitere Reportagen folgen.
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»Alle Tage liebe ich Sisi mehr und überzeuge mich mehr,
dass keine für mich besser passen kann als sie.«7
Der frischgebackene Bräutigam 1853 an seine Mutter Erzherzogin Sophie
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Wer ist Prinzessin Sisi? Ein Hintergrundbericht
München, Possenhofen, Unterwittelsbach, September 1853. Bislang war wenig über die durchlauchtigste
Herzogin Elisabeth Amalia Eugenia, Prinzessin in Bayern, in den allerersten Kreisen der Residenzstadt zu hören gewesen. Alle Aufmerksamkeit zieht der Papa, Herzog Maximilian in Bayern, auf sich, der sehr untypisch für seinen gesellschaftlichen Rang famos die Zither spielt und dies auch zur allgemeinen Gaudi ganz ungezwungen in der Öffentlichkeit tut. Der reiselustige Herzog ohne Berührungsängste besitzt in seinem Münchner Palais ein Hippodrom sowie eine Brettlbühne, die ihresgleichen suchen. Seiner scherzhaft hingeworfenen Bemerkung: »Wenn mir koane Prinzn waarn, waarma Kunstreiter worn« könnte man ergänzend hinzufügen, dass ihm auch eine Karriere als Musiker (ZitherMaxl) oder Schriftsteller offengestanden hätte. Seinem dichterischen Pseudonym Phantasus hat er be
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reits alle Ehre gemacht. Es wäre auch zu wünschen, dass die skurrilen Verse seiner fidelen Herrenrunde AltEngland bald dem geneigten Publikum zugänglich werden, wie dies bereits mit seiner Sammlung oberbayerischer Volksweisen und Lieder geschehen ist. Die schöne alte Sitte der sogenannten Leberreime, dieser übermütigen Zweizeiler, die stets mit einem »Die Leber stammt von einem Hecht …« anzufangen haben, wird vom Herzog in verdienstvoller Weise lebendig erhalten.
»Die Leber ist von einem Hecht und nicht von einem Kater,
Lasst’s schmecken euch gar fein und wohl beim neuen Schwiegervater.«
Feierlicher Leberreim mitten aus der herzoglichen »Artusrunde«, 1853
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Leider steht der so vielseitig beschäftigte Vater der Braut für ein Gespräch momentan nicht zur Verfügung. Er hat sich angesichts des Trubels um die standesgemäße Brautausstattung in seine »Burg«, das romantische Wasserschloss Unterwittelsbach, zurückgezogen. Wie wir von neugierigen Nachbarn wissen, übt er dort mit zwei seiner unehelichen Töchter, zu denen er sich ganz ungeniert bekennt, neue Clownsspäße und andere Zirkusnummern ein.
Die Mutter der Braut führt dagegen ein vergleichsweise ruhiges Leben inmitten einer Schar von weißen Spitzen, ihren Lieblingshunden. Leider sieht sie sich ebenfalls zu keiner Stellungnahme fähig. Sie weist darauf hin, dass im Moment bei ihrer Schwester Sophie alle Fäden zusammenlaufen, der sie im Übrigen absolute Verschwiegenheit geloben musste. Herzogin Ludovika, Mimi, wie die Kinder liebevoll sagen, hat neben ihrer Migräne nur eine Sorge: das Wohlergehen der Familie. Wir bangen nun mit ihr, ob die sonnige Sisi vor der Übersiedelung nach Wien die nötige Nervenstärke für all die Lektionen in Landeskunde, Fremdsprachen und Etikette aufbringt, die ihr durch das kaiserliche Obersthofmeisteramt empfohlen sind.
In Possenhofen, der wunderbar am Starnberger See gelegenen Sommerresidenz, können alle befragten Fischers und Bauernkinder bezeugen, dass Prinzessin Sisi trotz ih
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rer jungen Jahre eine erfahrene Reiterin und Bergsteigerin ist. Mit großem Ehrgeiz übt sie das Laufen und Springen, hält sich mit Schwimmen fit und findet auch Gefallen am Fechten. Die Liebe zur Natur und speziell zur Bergwelt sowie der Reitsport sind starke Anknüpfungspunkte für die künftige gemeinsame Freizeitgestaltung mit dem kaiserlichen Gemahl. Dessen Steckenpferde sind ebenfalls die Berge und, sehr männlicharistokratisch, die Pirschjagd. Wir wagen die Prognose, dass der Wiener Marstall bald voller edler Reitpferde für die junge Kaiserin stehen wird. Und wer weiß, vielleicht kommt es schneller als man denkt auch zum Anbau einer speziellen Manege, damit die gelenkige Sisi, wie vom Papa gewohnt, sich weiterhin darin üben kann, die Hohe Schule zu reiten und sich in akrobatischen Kunststückchen zu vervollkommnen.
»Ich habe den Kaiser so lieb! Wenn er nur kein Kaiser wäre!«
dSisi anlässlich ihrer Verlobung 1853
UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE
Christine Stecher
Kaiserin Sisieinzigartig - vielgeliebt - unvergessen
ORIGINALAUSGABE
Little Book, Broschur, 160 Seiten, 11,5 x 15,5 cmISBN: 978-3-442-17249-8
Mosaik bei Goldmann
Erscheinungstermin: Mai 2011
Kaiserin Elisabeth, besser bekannt als Sisi, war zu ihren Lebzeiten eine international gefeierteSchönheit. Legendär ihre blendende Erscheinung und Anmut, aber auch ihre Eigenarten,Schrullen und Vorlieben, ihr Kampf um ihr ganz persönliches Lebensglück. Christine Stechererzählt die Geschichte einer Persönlichkeit, die ihrer Zeit in vielem weit voraus war.