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BUCHBESPRECHUNG Publizistik DOI 10.1007/s11616-013-0192-y © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 Buchbesprechung Dogruel, Leyla: Eine kommunikationswissenschaftliche Konzeption von Medieninnova- tionen. Begriffsverständnisse und theoretische Zugänge. – Wiesbaden: Springer VS 2013. 426 Seiten. Preis: € 49,90. Rudolf Stöber Die Dissertationsschrift von Leyla Dogruel liefert einen umfangreichen Literaturbe- richt zur Vielfalt innovationstheoretischer Ansätze. Die Autorin destilliert daraus einen gemeinsamen Innovationsbegriff, den sie sodann auf die Medieninnovationen als Produkt und Prozess anwendet. Dabei beklagt sie wiederholt die mangelnde semantische Kon- sistenz der Ansätze – sowohl hinsichtlich des Innovations- als auch des Medienbegriffs. Die Darstellung beginnt mit einem Überblick über die Innovationsforschung in der Kommunikationswissenschaft. Daran schließt sich die Vorstellung der Medieninnovation in der Kommunikationswissenschaft an, gegliedert in Perspektiven, Teildisziplinen und Forschungsbereiche. Im dritten Kapitel werden unter der Überschrift „Perspektiven der Innovationsforschung“ interdisziplinäre, ökonomische und soziologische Innovations- forschungen vorgestellt. Im vierten leitet Dogruel aus den beiden vorangegangen ihren eigenen Medieninnovationsbegriff ab. Im fünften unterzieht sie den bisherigen Litera- turüberblick einer nochmaligen, diesmal theoriegeleiteten Revision. Das abschließende Kapitel bietet einen Ausblick auf Medieninnovationen als Forschungsfeld. Durch die Anlage ist das Buch nicht ohne Redundanzen. Es erscheint dem Rezen- senten ebenso naheliegend wie problematisch, ein Forschungsfeld entlang disziplinärer Grenzen nachzuzeichnen. Für die Benutzung des Buchs als Literaturbericht ist das sicher- lich von Vorteil. Aber viele Zugriffe wiederholen sich, nicht nur die diversen Versuche der Phasenstrukturierung, sondern auch die Isolierung einzelner Bestimmungskriterien wie z. B. Neuigkeit oder Verwertbarkeit, die Diskussion von Adaption, Implementierung und Institutionalisierung sowie die Bestimmung struktureller, ökonomischer, technischer, sozialer oder politischer Faktoren. Selbst die herangezogenen theoretischen Erklärungs- rahmen finden sich in nahezu allen Disziplinen, seien es die Evolutionstheorie, die Sys- temtheorie in ihren diversen Ausprägungen oder die Diffusionstheorie. Schumpeter als Urahn der Innovationsforschung wird von beinahe jedem Beitrag bemüht. Kurzum, das Buch hätte sich anders angelegt sicherlich straffen lassen.

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PublizistikDOI 10.1007/s11616-013-0192-y

© Springer Fachmedien Wiesbaden 2013

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Dogruel, Leyla: Eine kommunikationswissenschaftliche Konzeption von Medieninnova-tionen. Begriffsverständnisse und theoretische Zugänge. – Wiesbaden: Springer VS 2013. 426 Seiten. Preis: € 49,90.

Rudolf Stöber

Die Dissertationsschrift von Leyla Dogruel liefert einen umfangreichen Literaturbe-richt zur Vielfalt innovationstheoretischer Ansätze. Die Autorin destilliert daraus einen gemeinsamen Innovationsbegriff, den sie sodann auf die Medieninnovationen als Produkt und Prozess anwendet. Dabei beklagt sie wiederholt die mangelnde semantische Kon-sistenz der Ansätze – sowohl hinsichtlich des Innovations- als auch des Medienbegriffs.

Die Darstellung beginnt mit einem Überblick über die Innovationsforschung in der Kommunikationswissenschaft. Daran schließt sich die Vorstellung der Medieninnovation in der Kommunikationswissenschaft an, gegliedert in Perspektiven, Teildisziplinen und Forschungsbereiche. Im dritten Kapitel werden unter der Überschrift „Perspektiven der Innovationsforschung“ interdisziplinäre, ökonomische und soziologische Innovations-forschungen vorgestellt. Im vierten leitet Dogruel aus den beiden vorangegangen ihren eigenen Medieninnovationsbegriff ab. Im fünften unterzieht sie den bisherigen Litera-turüberblick einer nochmaligen, diesmal theoriegeleiteten Revision. Das abschließende Kapitel bietet einen Ausblick auf Medieninnovationen als Forschungsfeld.

Durch die Anlage ist das Buch nicht ohne Redundanzen. Es erscheint dem Rezen-senten ebenso naheliegend wie problematisch, ein Forschungsfeld entlang disziplinärer Grenzen nachzuzeichnen. Für die Benutzung des Buchs als Literaturbericht ist das sicher-lich von Vorteil. Aber viele Zugriffe wiederholen sich, nicht nur die diversen Versuche der Phasenstrukturierung, sondern auch die Isolierung einzelner Bestimmungskriterien wie z. B. Neuigkeit oder Verwertbarkeit, die Diskussion von Adaption, Implementierung und Institutionalisierung sowie die Bestimmung struktureller, ökonomischer, technischer, sozialer oder politischer Faktoren. Selbst die herangezogenen theoretischen Erklärungs-rahmen finden sich in nahezu allen Disziplinen, seien es die Evolutionstheorie, die Sys-temtheorie in ihren diversen Ausprägungen oder die Diffusionstheorie. Schumpeter als Urahn der Innovationsforschung wird von beinahe jedem Beitrag bemüht. Kurzum, das Buch hätte sich anders angelegt sicherlich straffen lassen.

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Dabei ist der Band interessant und vielschichtig. Dogruel favorisiert sinnvoller Weise den Medienbegriff 2. Ordnung, der auf die Institutionalisierung komplexer, systemischer Eigenschaften abhebt; er ist der Kommunikationswissenschaft schon deshalb angemes-sen, da er Medien als Instrumente sozialer Kommunikation bzw. sozialer Handlungen interpretiert. Auch die theoretische Akzentuierung der zentralen Bestimmungskriterien Neuerung, Verwertbarkeit und kommunikative Folgen ist aus theoretischer Perspektive stimmig. Bevorzugt greift die Verfasserin auf evolutionstheoretische Ansätze zurück; zu Recht betont sie deren Vorteile, insbesondere für die Beschreibung nicht zwangsläufig ablaufender Prozesse.

Zugleich aber kritisiert Dogruel diese Ansätze, da sie nicht genügend Erklärungs-potenzial liefern würden. Um dies Potenzial zu stärken, bemüht sie deren ko-evolutionäre Abwandlung, ohne jedoch darauf hinzuweisen, dass Ex-Post-Prozesse, die als nicht deter-ministisch zu charakterisieren sind, sich per se auch nicht prognostizieren lassen können. Weiter sei angemerkt, dass Ko-Evolution gleichfalls zur Evolutionstheorie zählt; der Ansatz klingt zwar komplexer, ist aber – da in der Regel auf wenige ko-evolvierende Aspekte bezogen – de facto sogar weniger komplex als der umfassendere evolutionstheoretische.

Wie schwer sich Dogruel tut, ihre stimmige Theorie auf die Praxis der Innovation herunterzubrechen und den Vorteil der ko-evolutionären Erklärung gegenüber anderen Modellen zu verdeutlichen, machen die verwendeten Beispiele augenfällig: Insbesondere „Twitter“ wird wiederholt bemüht, daneben der Walkman oder auch DAB. Das sind alles „Medien“, deren basisinnovativer Charakter schon mit Blick auf die letztlich eher ökono-misch oder technisch definierte Engführung bestritten werden muss. Dennoch erleichtern die Schneisen, die Dogruel durch das Dickicht der Theorien und Quasi-Theorien geschla-gen hat, zukünftiger kommunikationswissenschaftlicher Forschung die Arbeit erheblich.

Drüeke, Ricarda: Politische Kommunikationsräume im Internet. Zum Verhältnis von Raum und Öffentlichkeit. – Bielefeld: transcript 2013 (= Reihe: Critical Media Studies; Bd. 11). 308 Seiten. Preis: € 32,80.

Manuel Wendelin

Das Thema Öffentlichkeit hat seit einigen Jahren wieder Hochkonjunktur. Während schon mehrere interessante Studien erschienen sind, die einzelne Phänomene des Öffent-lichkeitswandels empirisch erforschen, findet die theoretische Aufarbeitung weit weniger extensiv statt. Allein schon deshalb ist das Buch von Ricarda Drüeke sehr spannend und wichtig. Die Dissertation liefert neben einer detaillierten Untersuchung der Migrations-debatte um Arigona Zogaj in Österreich vor allem einen theoretischen Entwurf, der ver-schiedene Ansätze zu medialen Räumen mit Öffentlichkeitskonzepten verknüpft und ein Modell politischer Kommunikationsräume im Internet vorschlägt.

Ein solches Modell sei notwendig, weil vorhandene Analysen zur politischen Kommu-nikation im Internet häufig nur hegemoniale Öffentlichkeit(en) im Blick hätten. Dadurch würden das kritische Potenzial des Internets und die Standpunkte marginalisierter Grup-pen nur unzureichend erfasst. Diese Aussagen sind irritierend – zunächst zumindest. Schließlich interessieren sich sowohl Öffentlichkeitstheorie als auch die entsprechende

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Forschung zum Internet durchaus für die Einflussmöglichkeiten von sozialen Bewegun-gen, für die Repräsentation von oppositionellen Minderheiten, für die Entstehung von Gegenöffentlichkeiten und für die Zivilgesellschaft insgesamt. Im Buch wird dennoch auf Basis von Argumenten aus den Bereichen Cultural Studies und Gender Studies sehr überzeugend mehr Sensibilität für verschiedene Exklusionsmechanismen nahe gelegt. Insbesondere dafür sollen Raumtheorien die entsprechenden Instrumente liefern. Der Leser wird deshalb umfassend, kenntnisreich und systematisch in die unterschiedlichen Konzepte zur Geographie der Kommunikation eingeführt. Dabei geht es in erster Linie um eine geographische Verortung der Begriffe Kultur, Identität und Macht.

Differenziert und lesenswert ist auch die darauf folgende Übersicht zu einigen klassi-schen und neueren Öffentlichkeitskonzepten. Hierbei legt Drüeke besonderen Wert auf Ansätze, die zumindest in der deutschsprachigen Literatur bislang zu wenig Beachtung finden (z. B. Fraser, Mouffe, feministische Öffentlichkeitstheorien). Bei dem Kapitel über Öffentlichkeitstheorien stellt sich allerdings die Frage, ob die separate Diskussion der Raumkonzepte notwendig ist, dies sowohl in Hinsicht auf die theoretischen Ziele der Arbeit als auch die durchgeführten Untersuchungen. Es wird an mehreren Stellen gezeigt, dass Raum bei vielen Öffentlichkeitstheorien eine Rolle spielt und Differenzierungen verschiedener Öffentlichkeitsebenen mit ihren unterschiedlichen Restriktionen dort eben-falls vorgenommen werden. Dieser Einwand spricht allerdings nicht gegen den Wert des aus dieser Diskussion entstehenden Gesamtmodells politischer Kommunikationsräume im Internet, mit dem beide Theoriebereiche zusammengeführt werden, ganz im Gegen-teil. Drüeke hätte aber noch deutlicher auf Zusammenhänge zwischen den Theorietradi-tionen hinweisen und sie zugleich aufeinander beziehen können.

Die empirische Untersuchung holt die theoretische Komplexität in vielen Facetten wie-der ein. Zur Migrationsdebatte um Arigona Zogaj wurde sowohl eine quantitative als auch eine qualitative Inhaltsanalyse von Onlineangeboten durchgeführt (z. B. Webseiten von Parteien und sozialen Bewegungen, journalistische Medien, Weblogs, Foren). Das Buch ist insgesamt sehr gut geschrieben, Argumentationsschritte und Aufbau werden durchgehend transparent gehalten. Für die bessere Nachvollziehbarkeit der Zusammenhänge zwischen Theoriearbeit und empirischer Untersuchung hätte im Ergebnisteil vielleicht noch mehr und direkter auf die vielen Forschungsfragen und Hypothesen Bezug genommen werden können. Ricarda Drüeke legt ein theoretisch sehr elaboriertes Modell vor, das zukünftig auch für weitere und anders gelagerte Diskurse angewandt werden kann, die im Unter-schied zum „Fall“ Arigona Zogaj aufgrund der im Buch beschriebenen Exklusionsme-chanismen möglicherweise eben nicht in allen Öffentlichkeitsräumen verhandelt werden.

Fraas, Claudia, Meier, Stefan und Christian Pentzold (Hrsg.): Online-Diskurse. Theorien und Methoden transmedialer Online-Diskursforschung. – Köln: Herbert von Halem Verlag 2013 (= Reihe: Neue Schriften zur Online-Forschung; Bd. 10). 432 Seiten. Preis: € 29,50.

Wolfgang Schweiger

Online-Diskurse sind unter Kommunikationswissenschaftlern derzeit eines der populärs-ten Forschungsthemen. Das verwundert nicht, wenn man sich einerseits die demokratie-

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theoretische und gesellschaftliche Relevanz des Themas vor Augen führt und andererseits die methodischen Möglichkeiten und Herausforderungen bedenkt, die von suchmaschi-nenbasierten Inhaltsanalysen über Netzwerkanalysen bis hin zu neuen Befragungsfor-men und Rekrutierungstechniken reichen. Deshalb sind viele Kolleginnen und Kollegen gespannt auf diesen Band, dessen Klappentext „interdisziplinäre[n] Beiträge aus Kom-munikationswissenschaft, Linguistik und Soziologie“ verspricht.

Leider bringt mir als quantitativ-empirischem Kommunikationswissenschaftler, der sich auch für qualitative Verfahren interessiert, der Sammelband mit 13 teilweise über-langen Texten nur wenig. Das liegt zunächst daran, dass die drei Herausgeber und die Überzahl der Beiträge aus der Germanistik, Linguistik und Medienwissenschaft stam-men. Die Kommunikationswissenschaft ist mit nur wenigen Beiträgen (z. B. von Jan-Hinrik Schmidt und Svenja Bergt & Martin Welker) deutlich unterrepräsentiert.

Nun müssen wenige kommunikationswissenschaftliche Beiträge noch kein Nachteil sein. Es war ja Interdisziplinarität versprochen. Allerdings stehen die beiden Welten – die sozialwissenschaftliche und die kulturwissenschaftliche – in diesem Buch leider weit-gehend unverbunden nebeneinander. Ein echter Dialog oder Austausch findet nicht statt, auch wenn vor allem die Herausgeber in ihren drei eigenen Beiträgen auch kommuni-kationswissenschaftliche Quellen zitieren, diese aber meist nur oberflächlich rezipieren.

Dabei hatte alles vielversprechend angefangen: Der Hintergrund des Publikations-projekts war eine DFG-finanzierte Studie der Bandherausgeber namens „Online-Dis-kurse. Methodeninstrumentarium der Datenerhebung und -analyse zur Bestimmung von Online-Diskursen als gesellschaftliche Praktiken“ an der Universität Chemnitz. In die-sem Zusammenhang fand im Januar 2011 eine interdisziplinäre Tagung statt. Ich stelle mir eine solche Veranstaltung anregend vor: Endlich kommen Vertreter unterschiedli-cher Disziplinen zusammen, beziehen sich auf einen gemeinsamen Gegenstand, stellen sich gegenseitig die Relevanz ihrer Forschungsfragen, ihre Theorien und die eingesetzten Methoden vor und diskutieren sie. Eine solche Tagung erfordert zweifellos auf allen Sei-ten eine gewisse Offenheit, Ambiguitäts- und Frustrationstoleranz, sie kann aber auch überaus inspirierend und integrierend sein, wenn auf allen Seiten die Bereitschaft zum Zuhören und zur offenen Diskussion besteht. Und wenn dann noch das Buch den Geist dieser Tagung atmet, umso besser. Leider atmet das Buch diesen Geist eben nicht.

Das wird beispielsweise deutlich in den Beiträgen der Herausgeber, deren Kernaussage besagt, „dass die gesellschaftliche Verhandlung und Darstellung von Themen in einem transmedialen kultur- und sprachübergreifenden Zusammenhang von massenmedialen Medienangeboten und mediatisierter interpersonaler Kommunikation mit variablen und zahlenmäßig verschieden großen Publika erfolgt“ (S. 259). Als Sozialwissenschaftler fühlt man sich an das Öffentlichkeitskonzept erinnert, das ja auch Diskursöffentlich-keiten über Medienangebots- und Mediengattungsgrenzen (transmedial) hinweg kennt. Tatsächlich überträgt Jan-Hinrik Schmidt in seinem Text eben diesen Ansatz auf Online-Diskurse. Die Semiotiker und Medienwissenschaftler gehen darauf leider nicht ein. Der einzig echte Integrationsversuch stammt von Alexander Ziem, der das Frame-Konzept als linguistischen Prädiktions- und kommunikationswissenschaftlichen Medienrahmen dis-kutiert. Überhaupt scheint das Frame-Konzept die wesentliche Klammer zwischen den beteiligten Disziplinen zu sein, denn es taucht in dem Band wiederholte Male auf, wird allerdings nur oberflächlich besprochen.

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So zerfällt der Band im Wesentlichen in drei Teile: Erstens berichten Claudia Fraas, Stefan Meier und Christian Pentzold in drei Beiträgen über ihr Forschungsprogramm, ihre diskurslinguistischen, d. h. kulturwissenschaftlich geprägten Fragestellungen, die Spezifika von Online-Diskursen und ihre qualitativen Zugänge. Dem eiligen Leser emp-fehle ich den letzten Text (Sommer/Fraas/Meier/Pentzold), der als „Werkstattbericht“ mit einer Beispielanalyse konkret wird. Zweitens finden sich qualitative Analysen von Online-Kommunikation, die zum kommunikationswissenschaftlichen Diskurs-Verständ-nis leider nicht viel beitragen (Jana Tereick, Angelika Wirtz, Niku Dorostkar & Alexander Preisinger, Steffen Albrecht, Maren Lübcke). Und drittens gibt es einige kommunika-tionswissenschaftliche Beiträge. Hier finde ich – neben dem Theorieüberblick von Jan-Hinrik Schmidt und der Konzeption einer quantitativen Social Media-Analyse von Michael J. Eble – den Text von Svenja Bergt und Martin Welker lesenswert, die unter-suchen, inwiefern Online-Redaktionen Nutzer-Kommentare bei ihrer Qualitätssicherung berücksichtigen.

Haußecker, Nicole: Terrorismusberichterstattung in Fernsehnachrichten: visuelles Fra-ming und emotionale Reaktionen. – Baden-Baden: Nomos 2013 (= Reihe: Rezeptions-forschung; Bd. 26). 266 Seiten. Preis: € 36,–.

Stephanie Geise

Vor dem Hintergrund der oft kritisierten zunehmenden Visualisierung und Emotionali-sierung in der Terrorismusberichterstattung widmet sich Nicole Haußecker in ihrer Dis-sertation der visuellen Terrorismusberichterstattung in deutschen Fernsehnachrichten und ihrem Potenzial zur Emotionalisierung. Ausgehend von der Framingtheorie und emotionspsychologischen Konzepten untersucht die Autorin in zwei Teilstudien, wel-che Strategien des Visual Framing im Themenfeld Terrorismus eingesetzt und welche emotionalen Reaktionen durch die einzelnen Bilder ausgelöst werden. Kerngedanke der Studie ist also die Vermutung, dass die Terrorismusberichterstattung nicht auf Themen und Erklärungen fokussiert, sondern durch visuelle Framingstrategien geprägt wird, die unterschiedlich starke emotionale Reaktionen erzielen.

Die Studie ist damit nicht nur thematisch hoch aktuell und verbindet gegenwärtig gewichtige Forschungsbereiche der empirischen (visuellen) Kommunikationsforschung, sie ist auch theoretisch und methodisch sehr anspruchsvoll. Haußecker geht das Thema zunächst aus theoretischer Perspektive an: Nach der differenzierten definitorischen Klä-rung von Terrorismus und der Darstellung zentraler Befunde der Terrorismusbericht-erstattung in Kap. 2 erfolgt in Kap. 3 die Grundlegung der Framingtheorie, die in Kap. 4 um Theorien zum Bild, zur Bildanalyse und Bildrezeption ergänzt wird. In Kap. 5 wid-met sich die Autorin dann emotionspsychologischen Konzepten, bevor in Kap. 6 eine Integration der Befunde erfolgt. Dazu entwickelt die Autorin ein theoretisches Modell, das die dargelegten Dimensionen sowohl auf die Medien- als auch auf die Rezipienten-seite bezieht. Die Integration mündet in die Beschreibung der Fragestellungen, bevor die Methodik und Untersuchungsanlage der empirischen Studie dargestellt und schließlich die Ergebnisse präsentiert werden.

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Der kurze Überblick über das weite Spektrum der bearbeiteten Theorien deutet schon auf eine inhaltliche Kritik hin: So sehr die theoretische Fundierung auch darauf ausgelegt ist, in die Breite zu gehen – so sehr mangelt es an einigen wichtigen Stellen an einer tie-feren Betrachtung, die auch den aktuellen Forschungsstand integriert. So strebt die Arbeit zwar explizit die Verbindung Visueller Kommunikation mit dem Konzept des Framing an, vernachlässigt aber den in den letzten Jahren zunehmend etablierten Forschungsbereich des Visual Framing weitgehend und zwar sowohl in theoretischer als auch empirischer Hinsicht. Dies ist besonders verwunderlich, da einige Medieninhaltsanalysen vorliegen, die explizit das visuelle Framing im Bereich der Kriegs- und Terrorismusberichterstat-tung untersuchen (z. B. Fahmy 2005, 2010; Schwalbe et al. 2008). Weiter widmen sich auch einige Wirkungsstudien explizit emotionalen Reaktionen auf visuelle Frames (z. B. Lobinger et al. 2012; Fahmy et al. 2006). Ähnliches lässt sich zur Auseinandersetzung mit der Theorie und Empirie zum Bild, zur Bildanalyse und Bildrezeption anmerken, die an einigen Stellen wichtige Befunde der Visuellen Kommunikationsforschung vermissen lässt. Durch diese Shortcomings entstehen auch konzeptionelle Unschärfen: So konzeptu-alisiert die Autorin das Einzelbild als Frame-Element, mehrere Bildeinheiten formen eine visuelle Framingstrategie. Es wird jedoch nicht reflektiert, dass das Zusammenspiel von Framing Devices auf monomodaler (visueller bzw. textlicher) und multimodaler Ebene (im Sinne einer Bild-Text-Interaktion) auch anders zu denken wäre; beispielsweise ließe sich argumentieren, dass ein Bild nicht ein Frame-Element, sondern ein Frame für sich ist oder aber dass ein Einzelbild mehrere Frames bereitstellen kann.

Als besondere Leistung der Autorin ist zu würdigen, ein äußerst anspruchsvolles Thema in einem innovativen Forschungssetting zu analysieren. Dass sich Haußecker Fernseh-nachrichten und damit den komplexen Bewegtbildern widmet, muss als Herausforderung für die Autorin und als echter Gewinn für das Forschungsfeld gewertet werden. So konzi-piert Haußecker im empirischen Teil zunächst eine Inhaltsanalyse der Fernsehnachrichten im Zeitraum 2007 bis 2009; Ziel ist hier die Identifikation und Betrachtung der visuellen Framingstrategien und der mit ihnen verbundenen Emotionalisierungstendenzen. Leider wird auch hier der Forschungs- bzw. Methodenstand der Visuellen Kommunikationsfor-schung kaum einbezogen; so konzipiert Haußecker zwar eine Bildinhaltsanalyse, ohne jedoch die methodisch-theoretischen Implikationen der Codierung von Bildinhalten kri-tisch zu reflektieren. Die so identifizierten Framing-/Emotionalisierungsstrategien wer-den in Teil 2 im Rahmen einer explorativen, quasi-experimentellen Rezeptionsstudie auf das Potenzial zur Induktion emotionaler Reaktionen getestet. Die so gewonnenen Rezeptionsdaten verknüpft Haußecker schließlich mit den inhaltsanalytischen Daten und leitet aus dieser Integration die Emotionalisierungsstärke der visuellen Framingstrategien ab, die dann weiteren Analyse unterzogen werden, um ihr Emotionalisierungspotenzial genauer differenzieren zu können. Das größte Emotionalisierungspotenzial besitzen dem-zufolge Bilder der Framing-Strategie „Terroristische Ereignisse“.

Fazit: Nicole Haußecker leistet einen spannenden Beitrag zu einem vielschichtigen, theoretisch und methodisch komplexen, zugleich aber gesellschaftlich hoch relevanten Forschungsbereich. Ihr Projekt ist engagiert, regt zur weiterführenden Reflexion an und inspiriert damit an vielen Stellen zu Anschlussstudien, was nicht zuletzt die theoretische und methodische Weiterentwicklungen im Feld der Visuellen Framingforschung motivie-ren dürfte.

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Hoffjann, Olaf und Simone Huck-Sandhu (Hrsg.): UnVergessene Diskurse. 20 Jahre PR- und Organisationskommunikationsforschung. – Wiesbaden: Springer VS 2013. 562 Sei-ten. Preis: € 59,99.

Ralf Spiller

Ziel des Buchs sei es, so schreiben die Herausgeber in ihrer Einleitung, die zentralen Debatten der deutschsprachigen PR- und Organisationskommunikationsforschung in Erin-nerung zu rufen. Dafür werden in dem Band die wichtigsten Themen der bisherigen zwan-zig DGPuK-Fachgruppentagungen aufgegriffen und in Form von Rückblicken betrachtet. Zumeist waren die jeweiligen Autoren auch die Organisatoren der damaligen Tagungen.

Der Band gliedert sich in fünf Abschnitte. Er beginnt mit dem Kapitel „Deutschspra-chige PR-Forschung 1991 – revisited“, in dem drei „Veteranen“ der PR-Forschung eine recht persönliche Bilanz ziehen. Es folgt das Kapitel „Meta-Diskurse“ mit Aufsätzen zur PR-Ausbildung, zum Verhältnis von Theorie und Praxis sowie einer Synopse zu 20 Jah-ren PR- und Organisationsforschung anhand deutschsprachiger Dissertationen. Im dritten Kapitel – überschrieben mit „Theorie-Diskurse“ – werden in acht Aufsätzen konkrete Fachtagungen reflektiert sowie Forschungsdesiderata aufgezeigt. Im anschließen Kapitel „Praxis-Diskurse“ behandeln drei Aufsätze die Themen Integrierte Kommunikation, Ver-ständigungsorientierte Öffentlichkeitsarbeit sowie Issues Management. Im letzten Kapi-tel werden schließlich auf knapp 50 Seiten die bisherigen Tagungen der Fachgruppe in Form einer kurzen Einleitung und dem Tagungsprogramm dokumentiert.

Das Buch zeigt anschaulich gerade durch seinen letzten Teil auf, wie sich die Diszi-plin in Deutschland entwickelt und geformt hat. So kamen zu den ersten Fachtagungen Anfang der 1990er Jahre 15 bis 20 Teilnehmer, heute sind es knapp 100. Waren am Anfang noch Thesenpapiere üblich, ist heute eine empirische und/oder theoretische Fundierung der eigenen Aussagen unumgänglich. Theoriediskurse haben sich überhaupt erst auf der vierten Fachgruppensitzung entwickelt. Besonders hervorzuheben ist in dem Band der Beitrag von Sandhu/Huck-Sandhu, in dem die beiden Autoren 286 Dissertationen aus 20 Jahren PR- und Organisationskommunikationsforschung systematisch analysieren und so das Feld in großer Breite interpretieren. Dieser Ansatz geht über den Blick auf die einzel-nen DGPuK-Fachgruppensitzungen oder auch die Fachgruppe insgesamt hinaus.

Der Band gibt einen guten Überblick über die deutschsprachige PR-Forschung der letz-ten 20 Jahre. Wichtige Themen werden darin aufgegriffen und historisch nachskizziert, aber auch neue Entwicklungen dargestellt und Forschungsdesiderata aufgezeigt. Das Werk ist also historisch angelegt, reicht aber in Gegenwart und Zukunft hinein. Kritisch ist zu erwähnen, dass die Themen der Fachgruppensitzungen – so scheint es – eher nach den Vorlieben des Tagungsausrichters gewählt wurden, anstatt sich am internationalen fachwis-senschaftlichen Diskurs oder an gesellschaftlicher Relevanz zu orientieren. Da die Fach-gruppentagungen und die daraus folgenden Publikationen häufig wichtige Meilensteine der Fachentwicklung darstellen – auch das macht der Band deutlich – erscheint eine kritischere und reflektiertere Auswahl künftiger Tagungsthemen angezeigt. So ist z. B. fraglich, ob das Thema „Issues Management“ nicht zu spezifisch für eine Fachgruppentagung war.

Was dem Band fehlt, ist eine Einordnung der deutschsprachigen PR-Wissenschaft in den europäischen und internationalen Kontext. Konkret: Wie hat sich die Subdisziplin im

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Vergleich zu anderen Ländern entwickelt, insbesondere den USA? Darauf wird leider nur vereinzelt eingegangen (z. B. Hoffjann, S. 330f, Rademacher, S. 421f ). Fazit: Das Buch gibt einen sehr guten Überblick über die 20jährige Fachgeschichte der deutschsprachi-gen PR-Forschung anhand der DGPuK-Fachgruppensitzungen. Die Beiträge reichen in Gegenwart und Zukunft hinein, sodass sie mehr als nur historische Berichte sind. Jedem, der sich kompakt einen Überblick über die PR-Forschung der deutschsprachigen Scienti-fic Community verschaffen möchte, sei dieses Buch empfohlen.

Künzler, Matthias, Oehmer, Franziska, Puppis, Manuel und Christian Wassmer (Hrsg.): Medien als Institutionen und Organisationen. Institutionalistische Ansätze in der Pub-lizistik- und Kommunikationswissenschaft. – Baden-Baden: Nomos 2013 (= Reihe: Medienstrukturen; Bd. 2). 258 Seiten. Preis: € 39,–.

Michael Harnischmacher

Es ist schwierig, diesem Buch, das ursprünglich als Sammelband eines Symposiums zum 80. Geburtstag Ulrich Saxers gedacht war, in einer kurzen Rezension gerecht zu werden. Schwierig in zweierlei Hinsicht: Zum einen, weil dieser programmatische Band den ver-schiedenen institutionstheoretischen Linien innerhalb der Kommunikationswissenschaft nachspürt, und das bedeutet, dass er eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze, Definitionen und Vorschläge vereint. Zum anderen, weil er durch den Tod Ulrich Saxers im Juni 2012 von einer gelungenen Festschrift auf tragische Weise zum Nachruf auf einen bedeutenden Fachvertreter geworden ist.

Der Band leistet zweierlei. In vier Teilen illustriert er an unterschiedlichen Beispielen, warum die Institutionentheorie in der Kommunikationswissenschaft in den vergangenen Jahren zu Recht eine Renaissance erlebt hat. (Neo-)institutionalistische Ansätze eig-nen sich hervorragend, Kognitionen, Normen, ihre Manifestationen in organisationalen Strukturen sowie die darin eingebundenen Akteure gemeinsam in den Blick zu nehmen und somit mediale Systeme umfassend zu analysieren. Gleichzeitig verweist der Band auf das bereits traditionelle Vorhandensein institutionellen Denkens in der deutschen Kommunikationswissenschaft – nicht zuletzt dank Ulrich Saxer.

Der erste Teil des Buchs beinhaltet zunächst kurze, essayistische Würdigungen Saxers durch fünf ehemalige Doktoranden und Mitarbeiter. Im Vordergrund der anekdotenrei-chen Beiträge steht die praktische Anwendbarkeit des Saxerschen Institutionenbegriffs, sein Einfluss als Lehrer und seine medienpolitische Tätigkeit. Und es geht immer wie-der um die berühmte Definition der Medien als „komplexe institutionalisierte Systeme“. Dass diese Initialzündung institutionalistischen Denkens in der deutschsprachigen Kommunikationswissenschaft – Medien zum einen als Institutionen der Gesellschaft zu begreifen, zum anderen den Prozess der Institutionalisierung in den Blick zu nehmen – nichts von ihrer Relevanz verloren hat, zeigt der zweite Teil des Bandes, der den neu-eren gesellschaftswissenschaftlichen Institutionentheorien gewidmet ist. Zunächst wird von Raimund Hasse das neo-institutionalistische Programm US-amerikanischer Prägung vorgestellt und danach von Patrick Donges auf „Klassische Medien als Institutionen“ angewendet. Beide sehen im Neo-Institutionalismus Scotts, diMaggio/Powells, Such-

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mans und anderer Anschlussfähigkeit und Potenzial für die „Weiterentwicklung des von Ulrich Saxer initiierten Forschungsprogramms“ (S. 80). Christoph Neuberger beruft sich in seiner Beschreibung von „Onlinemedien als Institutionen“ auf Schimank und damit wiederum auf einen anderen Instititutionenbegriff, während Klaus-Dieter Altmeppen für eine medienökonomische Perspektive auf Berger und Luckman (1964) rekurriert – sozu-sagen die Keimzelle des Institutionalismus.

Diese allesamt lesenswerten Beiträge geben einen Einblick in die Möglichkeiten, die institutionstheoretisches Denken der Kommunikationswissenschaft eröffnet. Interes-sant ist in diesem Zusammenhang auch der Beitrag Marie Luise Kiefers, die aufzeigt, wie die neo-institutionelle Perspektive ein ganz anderes Paradigma, die Systemtheorie, anwendbar und operationalisierbar macht. Im dritten Teil demonstrieren Anna Maria Theis-Berglmair, Swaran Sandhu und Manuel Puppis, wie die theoretischen Ansätze zum Verständnis und zur Untersuchung konkreter Teilbereiche des Mediensystems, der PR und der Medienregulierung eingesetzt werden können. Insgesamt wird deutlich, welches umfassende Programm zur Analyse von Medien und Gesellschaft das institutionelle Den-ken der Kommunikationswissenschaft an die Hand gibt. Diese Erkenntnis ist auch das Thema des abschließenden Artikels von Saxer selbst (Teil 4 des Buchs), der darin noch einmal das Fach auffordert, vor dem Hintergrund des umfangreichen Instrumentariums der Institutionentheorie seinen Gegenstandsbereich zu überdenken.

Eine Herausforderung, gerade für Einsteiger, dürfte die verwirrende Menge unter-schiedlicher Zugangsweisen und Definitionen sein, die hier versammelt sind. Dies ist für den in diesem Band angestrebten programmatischen Überblick jedoch notwendig, da der (Neo-)Institutionalismus keine einheitliche Theorie, sondern eher eine Denk- und Ana-lyserichtung darstellt: „Gerade weil der Begriff der Institution einen sozialwissenschaftli-chen Schlüsselbegriff darstellt, wird er auch so unterschiedlich definiert“ (Donges, S. 88). Allerdings fehlt dem Reader – wie der Kommunikationswissenschaft im Allgemeinen – ein Beitrag, der die unterschiedlichen Stränge dieser Denktradition einmal systematisch vergleichend gegenüberstellt.

Trotzdem eignet sich der Band einerseits für Interessierte, die einen Überblick oder einen Einstieg in die Denkweise institutioneller Forschungsansätze suchen, und anderer-seits für Versierte, die hier Inspirationen und Anwendungsfelder finden. Vor allem eignet er sich auch dazu, um an die Aktualität und Relevanz des Saxerschen Denkens für unser Fach erinnert zu werden. Dieses Buch ist zugleich ein interessanter Sammelband und ein würdiger Nachruf.

Mayer, Florian Leander: Erfolgsfaktoren von Social Media: Wie „funktionieren“ Wikis? Eine vergleichende Analyse kollaborativer Kommunikationssysteme im Internet, in Organisationen und in Gruppen. – Münster: Lit Verlag 2013 (= Reihe: Studien zur Orga-nisationskommunikation; Bd. 4). 203 Seiten. Preis: € 24,90.

Christian Pentzold

Im Fokus der in Bamberg entstandenen Dissertationsschrift stehen Wikis. Als Kommu-nikationsform populärer Projekte wie Wikipedia werden sie häufig exemplarisch für die

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Leistungsfähigkeit freiwilliger, internet-basierter Zusammenarbeit angeführt. Im Gegen-satz zu der häufig mit anekdotischen Belegen geführten Diskussion um die Potenziale von Wikis, fragt die Arbeit nach kontextunabhängigen Strukturprinzipien für deren Erfolg. Um die Möglichkeit von Anschlusskommunikation in Wikis zu erklären, greift Mayer nach einem kurzen Überblick bekannter Wikis und des Wiki-Prinzips auf die Systemtheo-rie zurück und entwirft ein Forschungsdesign, um fallvergleichend und multimethodisch Wikis in unterschiedlichen Anwendungsbereichen zu untersuchen.

Prägnant und konzeptuell innovativ wendet Mayer dabei Aspekte des systemtheore-tischen Paradigmas auf Wikis an. Er versteht sie so schließlich als Trägermedien von Kommunikation, auf deren Basis sich kollaborative Kommunikationssysteme formie-ren können. Anschlusskommunikation als kommunikativer Selektionsschritt und als das Erfolgsmerkmal von Wikis kommt demnach zustande, wenn psychische, technische und soziale Systeme strukturell gekoppelt werden. Die Bedingungen für diese Kopplung wer-den an mehreren Fallstudien von Internet-Wikis, Organisations-Wikis und Gruppen-Wi-kis im e-Learning untersucht. Dabei bezieht die Arbeit Ergebnisse von Drittmittel- und studentischen Projekten ein. Die Fallstudien bedienen sich jeweils methodischer Kombi-nationen aus Interviews, teilnehmenden und nicht-teilnehmenden Beobachtungen, Grup-pendiskussionen, visuellen Analysen und dynamischen Netzwerkanalysen.

Die Vorteile des zeitlich gestreckten Vorgehens mit verschiedenen Fallgruppen und Fällen liegen zum einen darin, so argumentiert Mayer, gemäß der Vielfalt an Gebrauchs-weisen differenzierte Nutzungskontexte einzubeziehen. Zum anderen könnten auf Grundlage eines breiten Fallvergleichs über Grounded Theory-Codierungen und diffe-renztheoretische Textanalysen Erfolgsfaktoren ermittelt werden. Die Nachteile, auch auf diese weist Mayer hin, liegen dagegen ebenso auf der Hand: Die Studien sind methodisch und forschungspraktisch heterogen und die Arbeit kann die drei Kontextbereiche nicht immer parallel darstellen. So werden insbesondere die Wikis im e-Learning im zweiten Teil der Ergebnisdiskussion nur relativ kurz behandelt, während der forschungsleitende Analyserahmen mit Organisationsstrukturen als sozialen Systemen, Wikis als zu orga-nisierenden Systemen sowie Organisationsmitgliedern letztlich am besten auf Wikis in Organisationen zu passen scheint.

In gewisser Weise führt die Ergebnisdarstellung diese Stärken und Schwächen des Ansatzes fort. Die deskriptiven Ergebnisse bestätigen an vielen Stellen bekannte Tenden-zen der Wiki-Nutzung, so die stark ungleichen Beteiligungsverhältnisse und die Wich-tigkeit einzelner Nutzer im Koordinieren des kollaborativen Beteiligens. Die Arbeit ist besonders da überzeugend, wo Prozesse und Strukturen, die Aufmerksamkeit, Organi-sation und Motivation als die drei ermittelten Erfolgsfaktoren steuern, an Einzelstudien gekoppelt erklärt werden. Entsprechend wäre es plausibel, die Arbeit hätte die Studien und manche knapp erwähnten Ergebnisse zunächst für sich genommen ausführlicher dargestellt und mit den drei generell gültigen, doch in ihrer Allgemeinheit auch schwer zu bestreitenden Erfolgsfaktoren für den Erhalt von Kommunikationssystemen in Wikis verknüpft.

Denn gerade hierin liegt der wichtige Beitrag der Arbeit zum Thema wiki-basierter Kooperation: Empirisch fundiert spannt die Studie den generellen Möglichkeitsrahmen auf, ohne dabei die Vielfalt der Nutzungsmuster und konkreten Ursachenbündel für Erfolg oder Scheitern eines Vorhabens zu übergehen. Damit ist Mayers Dissertation von

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Wert für die sozialwissenschaftliche Untersuchung wie für das Management von Koope-ration in sozialen Medien. Sie zeigt die Aufgaben auf, die bewältigt werden müssen, um Zusammenarbeit anzuregen und zu organisieren, um sie so wahrscheinlicher zu machen.

Naab, Teresa K.: Gewohnheiten und Rituale der Fernsehnutzung. Theoretische Konzep-tion und methodische Perspektiven. – Baden-Baden: Nomos 2013 (= Reihe: Rezeptions-forschung; Bd. 27). 317 Seiten. Preis: € 44,–.

Thomas Koch

Die Erfahrung, dass ein(e) andere(r) Doktorand(in) das gleiche Thema wie man selbst bearbeitet, löst oft gemischte Gefühle aus. So war es zumindest bei mir (vielleicht auch bei Teresa Naab?), als ich erfahren habe, dass wir unsere Dissertationen jeweils über den Einfluss von Gewohnheiten auf die Fernsehnutzung schreiben. Dieses nicht unbedingt positive Gefühl trügt jedoch: Die parallele Bearbeitung des gleichen Themas ist vielmehr ein Glücksfall und sollte als Hinweis auf die Relevanz eines Themas verstanden werden. Sicher ist es auch für die wissenschaftliche Erkenntnis nur vorteilhaft, wenn sich mehrere Personen mit voneinander unabhängigen Blickwinkeln einem Thema widmen.

So bietet die Studie von Teresa Naab eine völlig neue und äußerst spannende Pers-pektive: Sie rückt nicht nur Gewohnheiten in den Fokus ihrer Dissertation, sondern auch Rituale der Fernsehnutzung. Die Monographie beschäftigt sich also einerseits mit den kognitiven Abkürzungen von Selektionsentscheidungen, andererseits widmet sie sich auch den sinnstiftenden Elementen, die dem wiederholten Einschalten des TV-Geräts oder einzelner Sendungen zukommen. Dabei drehen sich die Ausführungen insbesondere um die Frage der Messbarkeit beider Konstrukte. Der erste Teil der Dissertation arbeitet den theoretischen Hintergrund zu TV-Gewohnheiten und -Ritualen umfassend auf und zeigt die oftmals sehr undifferenzierte Verwendung beider Begrifflichkeiten. Im zweiten Teil wendet sich Naab den methodischen Herausforderungen der empirischen Untersu-chung von Fernsehnutzungsgewohnheiten und -ritualen zu und führt zwei voneinander weitgehend unabhängige Studien zum Thema durch.

Die erste Untersuchung basiert auf der Erhebung von Fernsehnutzungsdaten mittels Medientagebüchern. Die Autorin rückt die Frage nach der Stabilität des Kontexts (Ort, Uhrzeit und Paralleltätigkeiten), in dem die Fernsehnutzung stattfindet, in den Fokus und deckt überraschenderweise auf, dass der Kontext der Fernsehnutzung für die meisten Teilnehmer keineswegs so stabil ist, wie die Forschung bislang angenommen hat; auch zeigt sich, dass die reine „Wiederholung“ der TV-Nutzung kein brauchbarer Indikator für habituelle oder rituelle Nutzung ist. Der methodische Zugang mittels Medientagebüchern ist vielversprechend, allerdings tritt das subjektive Erleben der Probanden zu sehr in den Hintergrund. So ist fraglich, wie man das diffuse Konstrukt der „Kontextstabilität“ eigent-lich interpretieren sollte: Muss es z. B. tatsächlich objektiv die gleiche Uhrzeit sein, zu der wiederholt ferngesehen wird, oder ist Kontextstabilität vielmehr dann gegeben, wenn der Rezipient subjektiv das Gefühl hat, es ist Abend und daher den Fernseher einschaltet.

Die zweite Studie konzentriert sich auf die kognitiven Prozesse, die mit habitueller bzw. ritueller Fernsehnutzung verbunden sind, und fragt, wie die Prozesse der habituellen

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Zuwendung und die rituellen Komponenten der TV-Nutzung quantitativ erfasst werden können. Dazu führt Naab eine Online-Befragung einer nach verschiedenen Merkmalen quotierten Stichprobe durch. Naab differenziert je vier theoretisch abgeleitete Dimen-sionen von Gewohnheiten und Ritualen und prüft, ob sich diese Dimensionierung auch empirisch zeigen lässt. Weiterhin analysiert sie den Zusammenhang der Konstrukte unter-einander sowie mit wiederholter Nutzung und situativer Konstanz. Besonders spannend sind die Befunde einer Clusterbildung, bei der die Autorin fünf Rezeptionsweisen hin-sichtlich ihrer rituellen Bedeutungsaspekte differenziert.

Das Fazit der Monographie fällt recht kurz aus. Was bleibt also zu tun in zukünftigen Studien? Man könnte den Blick z. B. weg vom einzelnen Medium hin zum gesamten Medienrepertoire richten und methodisch könnten Beobachtungen, Experimente oder Methodenkombinationen vielversprechende Denkanstöße liefern. Insofern ist hier noch genug Raum für weitere Arbeiten (und freilich auch für weitere Dissertationen). Auch das Fazit der Rezension kann kurz ausfallen: Ein überaus lesenswertes Buch, das zwei spannende Studien und eine reflektierte theoretische Auseinandersetzung beinhaltet und Pflichtlektüre für jeden Mediennutzungsforscher sein sollte.

Naab, Teresa K., Schlütz, Daniela, Möhring, Wiebke und Jörg Matthes (Hrsg.): Standar-disierung und Flexibilisierung als Herausforderungen der kommunikations- und publi-zistikwissenschaftlichen Forschung. – Köln: Herbert von Halem Verlag 2013 (= Reihe: Methoden und Forschungslogik der Kommunikationswissenschaft; Bd. 9). 324 Seiten. Preis: € 29,50.Möhring, Wiebke und Daniela Schlütz (Hrsg.): Handbuch standardisierte Erhebungsverfah-ren in der Kommunikationswissenschaft. – Springer VS 2013. 389 Seiten. Preis: € 49,99.

Hans-Bernd Brosius

Gleich zwei herausgegebene Bände widmen sich dem Thema „Standardisierung“, eines als Ergebnis einer Tagung der Fachgruppe „Methoden“ in der DGPuK, das andere als Handreichung für quantitativ Forschende. Beide Bände belegen die in den letzten Jahren zu beobachtende Ausdifferenzierung der Methodenliteratur. Sie belegen allerdings auch, dass die Menge der auf Methoden spezialisierten Autoren durchaus noch vergrößert wer-den könnte. Einige Beiträge und etliche Autoren finden sich in beiden Bänden.

Das „Handbuch standardisierte Erhebungsverfahren“ verwendet als Gliederung die klassi-schen Bereiche der Methoden von allgemeiner Methodologie über Forschungsdesigns hin zu den Standardverfahren der Befragung, Inhaltsanalyse und Beobachtung. Von ausgewiesenen Experten bekommt man neben einer allgemeinen Einführung jeweils vertiefende Einblicke in Spezialgebiete wie Mehrmethodendesigns, automatisierte Inhaltsanalyse oder psychophy-siologische Messmethoden. „Standardisiert“ wird in dem Band durchgehend als quantitativ-empirisch verstanden und bezieht sich auf die allgemeine Ausgangsüberlegung, dass Planung, Erhebung, Datenerfassung und Auswertung nachvollziehbar, für alle erhobenen Fälle gleich und reliabel zu geschehen haben. Ein Parallelband für qualitative Methoden ist offenbar in Arbeit.

Das Ordnungsprinzip des Handbuchs ist nachvollziehbar, lediglich die zweiseitige Abhandlung über ethische Aspekte des Forschungsprozesses in der Einleitung wirkt etwas deplatziert und hätte durchaus ein eigenes Kapitel verdient gehabt. Die Qualität und das

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Potenzial einzelner Kapitel schwanken stark. Zum einen bieten grundlegende Kapitel oft wenig Neues gegenüber bestehender Literatur. Dies mag man mit der Vollständig-keit oder der Systematik eines Handbuchs rechtfertigen. Zum zweiten sind Beiträge zum Teil sehr intensiv an die psychologische Forschungsliteratur angelehnt, das Anwendungs-potenzial für die Kommunikationswissenschaft wird zu wenig herausgearbeitet. So ist es sicherlich sinnvoll, dass psychometrische Tests, die in der (angewandten) psychologi-schen Diagnostik zum Einsatz kommen, validiert werden. Ob das auch für Skalen gelten muss, die lediglich (einmal) intervenierende Variablen in einer Studie schätzen, darüber lässt sich trefflich streiten. Zum dritten gibt es erhellende und weiterführende Beiträge. Solche Bewertungen sind aber letztlich auch subjektiv und daher erspare ich mir, durch die Nennung von Namen den Unmut der Betroffenen auf mich zu ziehen.

Der Tagungsband zu „Standardisierung und Flexibilisierung“ teilt die Stärken und Schwächen der so zahlreichen Tagungsbände aus dem Umfeld der DGPuK-Fachgruppen: Zu Beginn ist dort eine deutlich erkennbare Programmatik der Tagungsorganisatoren – in diesem Fall das als Gegensatz ausgelegte Begriffspaar Standardisierung und Flexibilisie-rung – am Ende steht ein buntes Sammelsurium von Beiträgen, die vage das Tagungsthema reflektieren und eher die aktuellen inhaltlichen Forschungsschwerpunkte der Autoren widerspiegeln. Einige Beiträge habe ich mit großem Interesse gelesen (z. B. von Weber/Kühne über Zähldaten oder von Peter/Fahr zur Messung sozialer Vergleichsprozesse). Gerade in diesen Beiträgen spielt aber Standardisierung eine eher untergeordnete Rolle.

Was man an der Konzeption des Bandes weiter bemängeln kann, ist das Ungleichgewicht der beiden Schlüsselbegriffe: Standardisierung zur Herstellung von Wiederholbarkeit, Nach-vollziehbarkeit, Kommunikationsfähigkeit, Reliabilität und Validität empirischer Befunde wird niemand in Frage stellen. Flexibilisierung taucht hingegen erstens in den Beiträgen gar nicht auf und bildet zweitens meines Erachtens keinen Gegensatz zur Standardisierung. Auch standardisierte Verfahren sollte man in der Lage sein, flexibel – also problembezo-gen und sachangemessen – einzusetzen. Flexibilität im Sinne einer geistigen Beweglichkeit würden ich den meisten Kommunikationswissenschaftlern auch ohne Lektüre des Bandes zutrauen. Flexibel scheint mir zudem teilweise mit „innovativ“ verwechselt zu werden.

Das Handbuch ist aus meiner Sicht insgesamt ein deutlicher Gewinn, den Tagungs-band sollte man – wie eigentlich immer – sehr selektiv nutzen, wenn man denn in der Lage ist, die für einen relevanten Beiträge auch zu finden.

Rau, Harald: Einladung zur Kommunikationswissenschaft. – Baden-Baden: Nomos (UTB) 2013. 223 Seiten. Preis € 19,99.

Merja Mahrt

Harald Rau lädt seine Leserinnen und Leser zur Kommunikationswissenschaft ein, der Titel dieses Buchs ist tatsächlich wörtlich zu nehmen. In seiner Einführung in den Begriff und die Modelle der Kommunikation wendet er sich direkt an die Leserschaft und flicht häufig persönliche Bezüge in die Darstellung ein. Damit wirkt dieses Einführungs- und Lehrbuch wie eine Vorlesung, in der es kleine Abschweifungen und manchmal unge-wöhnliche Beispiele gibt, anhand derer etwa abstrakte Begriffe erklärt werden.

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Der ausgeprägt persönliche Charakter dieses Buches ist einerseits eine Stärke, da der Autor im Laufe der Lektüre immer plastischer hervortritt und man möglicherweise eher bereit ist, sich auf seine Anliegen einzulassen. Andererseits kann die starke persönliche Note gelegentlich irritieren, da sie deutlich macht, wie subjektiv die Auswahl und Ver-knüpfung von Theorien und Modellen an vielen Stellen ist. Die Einladung stellt sich damit nicht den Anspruch, in „die“ Kommunikationswissenschaft einzuführen, sondern vertritt eher die Position, dass es mehrere Kommunikationswissenschaften gebe. Rau stellt seine in fünf Abschnitten vor.

Das erste Kapitel ist dem Begriff Kommunikation gewidmet und wählt über Mer-ten einen konstruktivistischen sowie über Luhmann einen systemtheoretischen Zugang. Auch der Positivismusstreit wird angesprochen. In Kap. 2 werden die einzelnen Elemente des Kommunikationsprozesses unterschieden und verschiedene Modelle vorgestellt. Rau räumt Shannon und Weaver viel Platz ein und über mehrere Zwischenschritte endet das Kapitel schließlich mit Maletzkes Feldschema der Massenkommunikation. Die interper-sonelle und sprachliche Kommunikation ist Schwerpunkt des dritten Kapitels, erläutert werden die Modelle von Schulz von Thun, Bühler sowie Jakobson. Das folgende Kapitel beleuchtet psychologische und psychotherapeutische Ansätze, die in kommunikations-wissenschaftlichen Einführungen sonst häufig fehlen. Ausführlich wird die Transaktions-analyse nach Berne erläutert, ebenso Fromms Unterscheidung von Haben und Sein, wobei dies überraschenderweise in eine kurze Einführung in die Nachrichtenwerttheorie mün-det. Watzlawicks Kommunikationsaxiome stellt Rau im fünften Kapitel vor und erläutert dabei die Schwierigkeiten des (interkulturellen) Verstehens anhand ethnolinguistischer Beispiele. Ein Einblick in neurolinguistische Grundlagen des Spracherwerbs bildet den Abschluss.

Die Einladung präsentiert also eine breite Auswahl an Kommunikationsbegriffen und -modellen. Stellenweise ist die Darstellung detailliert und vertiefend, häufig muss sie angesichts der Fülle an angesprochenen Begriffen und Ansätzen aber an der Oberfläche bleiben. Wieviel Anfänger am Ende der Lektüre mitnehmen, ist schwer einzuschätzen; der Autor versteht die ausgesprochene Einladung aber auch explizit als Anregung zum selbständigen Weiterlesen und Vertiefen. Hierzu wären jedoch zumindest Vorschläge zur weiteren Lektüre schön gewesen.

Die Einführung basiert auf einem Studienbuch aus einem Fernstudiengang und ist auch in der aktuellen Form für das Selbststudium konzipiert. In die Darstellung sind immer wieder Übungen eingefügt, und Rau schlägt an vielen Stellen vor, nach einem Abschnitt eine kurze Pause einzulegen oder z. B. den nächsten nur zu beginnen, wenn man ihn ohne Unterbrechung beenden können wird. Schließlich möchte er Orientierung bei der Wahl eines kommunikationswissenschaftlichen Studiengangs geben. Allerdings bietet das Buch über die Aufzählung von weiterführenden Nutzungs- und Wirkungsansät-zen hinaus keine Hinweise zu Studieninhalten an bestimmten Standorten oder zu weiter-führenden Informationsmöglichkeiten. Als Studienführer scheint mir die Einladung daher weniger geeignet. Insgesamt überwiegt doch eher die Ansprache von (Fern-)Studieren-den, die bereits im Beruf stehen oder über Berufserfahrung verfügen, wie insbesondere die Übungsaufgaben in Kap. 4 nahelegen.

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Schulze, Anne: Internetwerbung und Kinder. Eine Rezeptionsanalyse. – Wiesbaden: Springer VS 2013. 254 Seiten. Preis: € 39,99.

Philip Sinner

Ohne Medien afzuwachsen, ist heute kaum mehr möglich. Das Einstiegsalter ins Internet sinkt. Die Internetnutzerinnen und -nutzer und somit die potenziellen Rezipientinnen und Rezipienten von Internetwerbung werden immer jünger. Zugleich steht den Kindern in Deutschland mehr (Taschen-)Geld zur Verfügung als je zuvor. Umstände, die der werbe-treibenden Industrie wohl bewusst sind. Vor diesem Hintergrund besitzt Anne Schulzes Rezeptionsstudie „Internetwerbung und Kinder“, die an der Universität Münster ent-stand, höchste gesellschaftliche Relevanz.

Schulze will herausfinden, wie kompetent Grundschulkinder vor dem Hintergrund ihrer kognitiven Fähigkeiten und ihrer geringen Lebenserfahrung speziell mit Internet-werbung umgehen und grenzt ihre Fragestellung somit innerhalb des Forschungsbereichs Kinder – Medien – Werbung – Rezeption hinreichend ab. Die konkreten Forschungs-fragen finden sich dabei allerdings erst im äußerst kurzen Kap. 4 (S. 115–117) der Stu-die. In den vorangehenden Kapiteln nähert sich die Arbeit zunächst theoretisch fundiert dem konkreten Forschungsgegenstand an. Fragen der Internetnutzung und Prozesse der Medienaneignung werden ebenso verhandelt wie Entwicklungstheorien, Konzepte der Werbung, rechtliche Rahmenbedingungen und das weite Feld der Medienkompetenz. Angesichts des hohen Stereotypisierungsgrades von Kinderprodukten fehlt in den theo-retischen Ausführungen allerdings eine Auseinandersetzung mit der Bedeutung von (Geschlechts-)Stereotypen.

Die empirische Forschung mit Kindern ist anspruchsvoll. Ansätze, Methoden und konkrete Wege der Umsetzung werden aktuell auch international diskutiert (siehe etwa Ólafsson et al. (2013): How to research children and online technologies?). Dieser Her-ausforderung stellt sich Schulze gemeinsam mit einem Team von Hilfskräften und einem umfangreichen „Forschungs- und Auswertungsdesign“ (S. 119), das im fünften Kapi-tel vorgestellt wird. Zur Anwendung kommen wohldurchdachte und aufeinander abge-stimmte Auswahlmethoden (mehrstufige qualitative Stichprobenziehung mittels Auswahl der Schule, der Klassen(stufen) und Befragung der Eltern), Erhebungsmethoden sowie Analysestrategien (standardisierter Elternfragebogen, Grundintelligenztest, teilneh-mende Beobachtung, Leitfadeninterview, qualitative Datenanalyse). Besonders hervor-zuheben ist dabei die Durchführung und Dokumentation der teilnehmenden Beobachtung der Internetnutzung der Kinder mittels Tonaufzeichnung und zwei Kameras – je eine für das Geschehen auf dem Bildschirm und das Verhalten der Kinder.

Im anschließenden sechsten Kapitel legt Schulze den „Analyseprozess“ der Auswer-tung (qualitative Inhaltsanalyse, Clusteranalyse) transparent offen und erfüllt so das in vielen anderen Studien nur postulierte Kriterium der intersubjektiven Nachvollzieh-barkeit des Forschungsprozesses. Die umfangreichen und tiefgehenden Ergebnisse der abschließenden Clusteranalyse verstecken sich leider in Unterkapitel 6.3.2 und wer-den im zusammenfassenden Kap. 7 nur kurz aufgegriffen. Diese auch theoretisch gut reflektierten Ergebnisse hätten eine prominentere Platzierung verdient. Fragestellung, Vorgehen und Ergebnisse werden in ihrer Darstellung durch insgesamt 41 informative

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Abbildungen und Tabellen unterstützt; der Anhang der Arbeit steht online zur Verfügung. Darüber hinaus reflektiert Schulze die Reichweite der Studie kritisch und stellt Über-legungen zu notwendigen Maßnahmen an. Die saubere Vorgehensweise ist ein positives Beispiel für gute wissenschaftliche Praxis, was sich vorteilhaft auf die Rezeption der Studie auswirken dürfte: Für Studierende ist sie ein fundiertes Best-Practice-Beispiel; für die Community ein anwendbares und überprüfbares Werkzeug zur Ermittlung von „Inter-netnutzungs- und Internetwerbekompetenzstile[n]“ (S. 223) und ein Ausgangspunkt für weiterführende Forschung.

Waldherr, Annie: Die Dynamik der Medienaufmerksamkeit. Ein Simulationsmodell. – Baden-Baden: Nomos 2012 (= Reihe: Politische Kommunikation und demokratische Öffentlichkeit; Bd. 4). 237 Seiten. Preis: € 34,–.

Bertram Scheufele

Der Einsatz bestimmter Methoden und statistischer Verfahren dürfte teilweise auch dem folgen, was Thomas S. Kuhn als Paradigmenwechsel beschrieben hat. Mit Blick auf sta-tistische Verfahren lässt sich in unserem Fach holzschnittartig z. B. ein Wandel von einfa-cheren multivariaten über zeitreihenanalytische Verfahren hin zu Strukturgleichungs- und Mehr-Ebenen-Modellen erkennen. Vereinzelt mag mehr Wert auf statistische Virtuosität denn auf Theoriearbeit gelegt werden. Letztlich ist das Aufkommen dieser statistischen Verfahren jedoch als Reaktion auf Probleme zu sehen, die mit den bisherigen Verfahren nicht mehr adäquat bearbeitet werden konnten. So überwinden etwa zeitreihenanalyti-sche Verfahren die korrelative Betrachtung vieler Feldstudien, während z. B. Mehr-Ebe-nen-Modelle der Kontextabhängigkeit von Kausalzusammenhängen gerecht werden, was Regressions- und Varianzanalysen alleine nicht leisten. Auch agentenbasierte Simula-tionen sind als Reaktion auf Probleme zu sehen, die anderweitig nicht in den Griff zu bekommen sind. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der methodischen Herausforderun-gen durch das Internet dürften sich Simulationen als besonders zukunftsträchtig erweisen. Die Buchfassung von Annie Waldherrs Dissertation könnte sich dabei als Grundlagen-werk für die kommunikationswissenschaftliche Anwendung von Simulationen etablieren.

Das Ziel agentenbasierter Simulationen ist weniger die klassische Hypothesenprü-fung als vielmehr die Entwicklung oder Validierung theoretischer Überlegungen sowie die Entdeckung bislang unbekannter Zusammenhänge in komplexen sozialen Systemen. Agenten sind Akteure (z. B. Journalisten, Themensponsoren), für die bestimmte Merk-male, Präferenzen oder Ziele definiert werden. Festzulegen sind zudem Regeln, wie diese Agenten handeln (z. B. Kriterien der Nachrichtenselektion bzw. Aufmerksamkeits-generierung). Schließlich wird eine Umwelt modelliert, in der die Akteure interagieren (z. B. Öffentlichkeitsarena). Auf diese Weise lässt sich ein non-lineares Wechselspiel aus Aggregation und Disaggregation modellieren, das im Gegensatz zu einfachen Mehr-Ebe-nen-Modellen so dynamisch, komplex und vielschichtig ist, dass sich Makro-Phänomene (z. B. Themenkarrieren) nicht mehr per einfacher Ableitung auf Mikro-Phänomene (z. B. Handlungen von Journalisten) zurückführen lassen. In einem ebenfalls lesenswerten

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Aufsatz hat Annie Waldherr dies mit Marko Bachl schon für die Schweigespiraltheorie exemplifiziert.

Das vorliegende Buch wird vielleicht nicht jeder in theoretischer Hinsicht gleicher-maßen gewinnbringend lesen; die Erkenntnisse zu Medienhypes sind gleichwohl erhel-lend. Für mich persönlich war das Buch in anderer Hinsicht sehr fruchtbar: Erstens bietet es einen guten Einblick in die komplexitätstheoretischen Grundlagen von Simulations-modellen. Zweitens legt es die erforderlichen Simulationsschritte nachvollziehbar dar. Drittens zeigt es klar auf, wo der Mehrwert, aber auch wo die Grenzen agentenbasierter Simulationen für unser Fach liegen. Viertens illustriert es anschaulich, wie sich bei Simu-lationen quasi-experimentelle Settings realisieren lassen und wie sich Simulationsläufe empirisch validieren lassen. Die Anwendungsmöglichkeiten agentenbasierter Modelle sind vielfältig. Neben medialen Themenhypes, die schon Marc Fishman beschrieb, ist etwa an Shitstorms im Internet oder medial angestoßene bzw. verstärkte Protestwellen zu denken. Simulationsmodelle mögen zwar nicht das klassische Methodeninventar erset-zen. Sie gehen aber deutlich über das hinaus, was Werner Früh einmal als „anspruchs-volle Beiträge zur abendländischen Geistesgeschichte“ bezeichnet hat. Möglicherweise tragen Simulationen auch dazu bei, dass sich der Blick der empirisch Forschenden unse-res Faches nicht nur auf Narzissmus im Social Web richtet, sondern dass gesellschaftlich relevante Makro-Phänomene empirisch überzeugend erforscht werden können.

Wiedemann, Thomas und Michael Meyen (Hrsg.): Pierre Bourdieu und die Kommunika-tionswissenschaft. Internationale Perspektiven. – Köln: Herbert von Halem Verlag 2013 (= Reihe: Theorie und Geschichte der Kommunikationswissenschaft; Bd. 13). 296 Seiten. Preis: € 28,50.

Armin Scholl

Der Anspruch des Sammelbandes ist hoch: Mit der Theorie Bourdieus soll es möglich sein, viele Fragestellungen in der Kommunikationswissenschaft zu beantworten, einen neuen Blick auf alte Probleme zu werfen oder ausgeblendete Probleme auf die Agenda zu bringen. Dies ist keineswegs überheblich, sondern für alle Gesellschaftstheorien selbst-verständlich. Die Herausgeber versammeln zu diesem Zweck international renommierte Kenner von Bourdieus Theorie, die eine große Bandbreite von Forschungsfeldern behan-deln. So reicht das Spektrum von der Journalismus-, PR-, Medieninhalts- und Medien-nutzungsforschung bis hin zur Fachgeschichtsschreibung.

Im Einleitungskapitel wird das eigene Vorhaben leider unnötig hochgejazzt, weil Bourdieus Theorie in der deutschen Kommunikationswissenschaft angeblich zu wenig wahrgenommen wird. Diesen Eindruck teile ich nicht, aber der Band erfüllt trotzdem eine wichtige Funktion zu ihrer Verbreitung. Die Herausgeber haben um der Systematik und Vollständigkeit willen nicht nur Originalbeiträge eingesammelt, sondern auch bereits publizierte, die ins Deutsche übersetzt wurden. Dies tut der Stringenz des Bandes gut, und die Qualität der Beiträge ist durchgehend so hoch, dass sie Bourdieu zur Ehre gereichen.

Dennoch fehlt mir etwas: Dass Bourdieus Theorie neue Fragen stellt, das Fach also mit seiner Originalität bereichert, ist ein Argument, das ich teile, das aber eher als Prämisse

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gesetzt, denn wirklich begründet wird. Zwar sprechen die Aufsätze für sich, aber mir fehlt der Gegencheck, also die Frage, ob Bourdieus Theorie tatsächlich exklusiv ist oder seine Themen bereits in anderen Theorien bearbeitet werden. Vergleichende Theoriearbeit fin-det im Band kaum statt. Rodney Bensons Vergleich mit dem Neo-Institutionalismus ist eher darauf aus, die Gemeinsamkeiten zu finden als sie kritisch zu prüfen.

Die Soziologen sind in der Theoriearbeit hier einen Schritt weiter: Hier liegen z. B. Vergleiche zwischen Bourdieu und Luhmann vor (vgl. Nassehi und Nollmann (2007): Bourdieu und Luhmann. Ein Theorienvergleich). Ein interessantes Unterfangen, da sich beide Wissenschaftler zu Lebzeiten gründlich ignoriert haben. Bei solchen Vergleichen kann deutlich werden, wo die Stärken und Grenzen der jeweiligen Theorie liegen (vgl. Rudeloff (2013): Mediensystem und journalistisches Feld). Es geht mir nicht darum, von den Herausgebern zu fordern, dass sie statt für Bourdieu zu werben (S. 7) einen syste-matischen Vergleich hätten anstellen sollen, aber mir liegt als Journalismusforscher der journalistische Zugang eines kritischen, prüfenden Diskurses näher. Durch die Qualität der Beiträge handelt es sich immerhin um Werbung im besten Sinn und nicht um Pro-paganda. Deutlich wird, wie mit Bourdieus Theorie neue Sichtweisen auf verschiedene Forschungsfelder möglich werden (siehe Edwards in Bezug auf die PR), wie auch die theoretischen Antworten neue Perspektiven generieren (siehe den Beitrag von Park) und wie neue und originelle methodische Zugänge gefunden werden (siehe den Beitrag von Beck/Büser/Schubert).

Nicht alle Autoren sind strenge Anhänger von Bourdieu, einige nutzen ihn nur als Hypothesenspender (Beck/Büser/Schubert oder Scherer), ohne sich den ganzen Bourdieu damit einzukaufen. Dass man Bourdieu nicht nur freundlich-pragmatisch umarmt wie in diesem Band, zeigt der Beitrag von Erik Neveu, der die heftigen Auseinandersetzun-gen um Bourdieu in Frankreich kritisiert. Dass die Übersetzungen ins Deutsche sinnvoll sind, belegt ein Beitrag auf unfreiwillige Art. Nicolas Hubé wählt in seinem ansonsten instruktiven Aufsatz einen geradezu grotesk einseitigen Einstieg in die deutsche Jour-nalismusforschung, weil er wahrscheinlich die deutschen originalsprachlichen Beiträge nicht wahrgenommen hat. Oder wie ist es zu erklären, dass er behauptet, die deutschen Journalisten seien Missionare und Kritiker der Gesellschaft (er beruft sich auf Köcher 1989!)?

Zum Schluss: Ich finde das Eintreten der Herausgeber für den Einsatz einer Gesell-schaftstheorie in der Kommunikationswissenschaft wichtig und richtig. Meine Bitte an die Herausgeber wie die Autoren wäre, dass sie ebenso wohlwollend mit anderen Gesell-schaftstheorien umgehen. Oder um es mit Erik Neveu auszudrücken: „Ein Forscher, der nur an einem Gegenstand arbeitet, ist kein Sozialwissenschaftler, sondern nur ein Spe-zialist auf seinem speziellen Gebiet“ (S. 95). Der Satz wird richtig interessant, wenn man nicht das „einem“, sondern den „Gegenstand“ betont.

Verzeichnis der Rezensent(inn)en

Dr. Hans-Bernd Brosius ist Professor an Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität München.

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Dr. Stephanie Geise ist akademische Rätin am Seminar für Medien- und Kommunika-tionswissenschaft der Universität Erfurt.

Dr. Michael Harnischmacher ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich II – Medienwissenschaft der Universität Trier.

Dr. Thomas Koch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikationswis-senschaft und Medienforschung der Universität München.

Dr. Merja Mahrt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialwissenschaften (Fach Kommunikations- und Medienwissenschaft) der Universität Düsseldorf.

Christian Pentzold ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medienforschung der Technischen Universität Chemnitz.

Dr. Bertram Scheufele ist Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Hohenheim

Dr. Armin Scholl ist Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft der Univer-sität Münster.

Dr. Wolfgang Schweiger ist Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Hohenheim.

Philip Sinner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Kommunikationswissen-schaft der Universität Salzburg.

Dr. Ralf Spiller ist Professor an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommuni-kation, Campus Köln.

Dr. Rudolf Stöber ist Professor am Institut für Kommunikationswissenschaft der Uni-versität Bamberg.

Dr. Manuel Wendelin ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikations-wissenschaft und Medienforschung der Universität München.

Neu in der Rezensionsredaktion

In dieser Liste stehen alle Bücher, die von Autoren oder Verlagen an die Redaktion Buch-besprechungen geschickt wurden. Aus diesen Neuerscheinungen wählen die Herausgeber der Publizistik und die Redaktion in Zusammenarbeit mit Peers die Bücher aus, die dann rezensiert werden (vgl. Heft 3/2009, Editorial).

Literatur

Alles, D. (2013). Die Methode Michael Moore. Baden-Baden: Nomos.Arendt, K. (2013). Entertainment-Education für Kinder. Potenziale medialer Gesundheitsförde-

rung im Bereich Ernährung. Baden-Baden: Nomos.Bergermann, U. (2013). Verspannungen. Vermischte Texte. Münster: Lit.Breyer-Mayländer, T. (Hrsg.). (2013). Clustermanagement und Entwicklungsperspektiven der

kreativen Industrie. Analyse und Standortbestimmung mit exemplarischer Beschreibung der trinationalen Metropolregion Oberrhein. Baden-Baden: Nomos.

Castendyk, O., & Krüger, U. M. (Hrsg.). (2013). Wirtschaftsbilder in der Fernsehunterhaltung. Eine Analyse der Langzeitreihen „Tatort“ und „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Marburg: Tectum-Verlag.

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Compagna, D., & Derpmann, S. (Hrsg.). (2013). Soziologische Perspektiven auf digitale Spiele. Virtuelle Handlungsräume und neue Formen sozialer Wirklichkeit. Konstanz: UVK.

Eberwein, T. (2013). Literarischer Journalismus. Theorie – Traditionen – Gegenwart. Köln: von Halem.

Grüblbauer, J., & Kammerzelt, H. (Hrsg.). (2013). Werbewirkung und Mediaplanung. Kompendium für Praxis und Lehre von Gerhard Turcsanyi und Robert Schützendorf. Baden-Baden: Nomos.

Illenberger, R. P. (2013). Erfolgsfaktoren printmarkenbasierter Online-Angebote. Baden-Baden: Nomos.

Klaus, E., & Wischermann, U. (2013). Journalistinnen. Eine Geschichte in Biographien und Texten 1848–1990. Münster: Lit.

Meinhof, M. (2013). Konstruktion und Koordination von Wissen über relevante Umwelten. Der Umgang netzwerkförmiger Volunteer Tourism Organisationen mit dem kulturell Fremden. Münster: Lit.

Meyen, M., & Fiedler, A. (2013). Wer jung ist, liest die Junge Welt. Die Geschichte der auflagen-stärksten DDR-Zeitung. Berlin: Links.

Naab, T. (2013). Naive Medientheorien und Third-Person Perception. Eine Untersuchung zur Inte-grierbarkeit beider Konzepte. Baden-Baden: Nomos.

Paus-Hasebrink, I., Trültzsch, S., Pluschkowitz, A., & Wijnen, C. W. (Hrsg.). (2013). Integrative AV- und Online-Kommunikationsforschung. Perspektiven – Positionen – Projekte. Baden-Baden: Nomos.

Pechriggl, A., & Schober, A. (Hrsg.). (2013). Hegemonie und die Kraft der Bilder. Köln: von Halem.Pöttker, H., & Vehmeier, A. (Hrsg.). (2013). Das verkannte Ressort. Probleme und Perspektiven des

Lokaljournalismus. Wiesbaden: Springer VS.Robertson-von Trotha, C. Y. (Hrsg.). (2013). Celebrity Culture. Stars in der Mediengesellschaft.

Baden-Baden: Nomos.Röttger, U., Gehrau, V., & Preusse, J. (Hrsg.). (2013). Strategische Kommunikation. Umrisse und

Perspektiven eines For-schungsfeldes. Wiesbaden: Springer VS.Rossmann, C., & Hastall, M. R. (Hrsg.). (2013). Medien und Gesundheitskommunikation. Befunde,

Entwicklungen, Herausforderungen. Baden-Baden: Nomos.Russi, L. (2013). Ökonomische Bedingungen publizistischer Vielfalt. Eine theoretische Modellie-

rung und Fuzzy-Set-Analyse der Beziehung von Wettbewerb und Produktdifferenzierung in europäischen Zeitungsmärkten. Baden-Baden: Nomos.

Scherfer, K., & Volpers, H. (Hrsg.). (2013). Methoden der Webwissenschaft. Münster: Lit.Schulz, A., & Rössler, P. (2013). Schweigespirale Online. Die Theorie der öffentlichen Meinung

und das Internet. Baden-Baden: Nomos.Schwab Cammarano, S. (2013). Rollen in der Politikvermittlung. Die Interaktion zwischen Politik

und Journalismus in der Schweiz. Baden-Baden: Nomos.Sehl, A. (2013). Partizipativer Journalismus in Tageszeitungen. Eine empirische Analyse zur pub-

lizistischen Vielfalt im Lokalen. Baden-Baden: Nomos.Siegfried, F. (2013). Eine Zeitung in vier Stunden. Journalistischer Herstellungsprozess der Pend-

lerzeitung „Blick am Abend“. Münster: Lit.Summ, A. (2013). Freie Journalisten im Fernsehen. Professionell, kompetent und angepasst – ein

Beruf im Wandel. Baden-Baden: Nomos.Thomä, M. (2013). Der Zerfall des Publikums. Nachrichtennutzung zwischen Zeitung und Internet.

Wiesbaden: Springer VS.Wolfrum, P. (2013). Die Rolle von Komitees bei der Standardsetzung in den Bereichen des Internets

und der Informationstechnologien. Baden-Baden: Nomos.Zillich, A. F. (2013). Fernsehen als Event. Unterhaltungserleben bei der Fernsehrezeption in der

Gruppe. Köln: von Halem.