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Buchbesprechungen 379 yon 1950 bis 1956 in das Amt des Pr~isidenten des Usterreichischen Forstverelns, der ihn 1960 als Ehrenpr~sident wiirdigte. Aufgeschlossen fiir alle forstlichen Tages- probleme, war er viele Jahre Mitredakteur des Zentralblattes fiir die gesamte Forst- und Holzwirtschafi und bis zuletzt Mitherausgeber des Forstwissenschafilichen Central- blattes in M[inchen. l~berblickt man das wissenscha~liche Lebenswerk mit fund 100 Ver/Sffentlichungen, so liegt ein Schwerpunkt auf iSkologisch-pflanzengeographischen Grundlagenarbeiten, wie die klassischen Untersuchungen iiber die Verbreitung der Buche in ESsterreich oder fiber die L~.rche in den Ostalpen zeigen. Eingehende forstgeschichtliche Untersuchun- gen, Urwaldstudien, Arbeiten fiber Plenterwald- und Durchforstungsprobleme zeigen, dat~ TSC~rRMAlf ungew~hnlich vielseitig t~itig war. Mit dem 1950 erschienenen ,Wald- bau auf pflanzengeographisch-~kologischer Grundlage ~ hat TSCHrR.~AII das erste moderne Waldbau-Buch fiir ESsterreich verfaf~t, das v. a. auch im siidosteurop~.ischen Raum Beachtung fand. Die Forstliche Fakult~it der Georg-August-Universit~it G&tin- gen in Hann.M~nden verlieh 1959 Prof. TSCHERMAIIdie Ehrendoktorw[irde in Wiir- digung seiner Forschungen ~iber die Verbreitung, ESkologie und Formenmannigfaltig- keit der Baumarten und in Anerkennung filr seinen wissenschafilichen Beitrag zum Aufbau eines regionalen und standortsgerechten Waldbaues. Nicht nur des Fachmannes, sondern auch des Menschen TSCHERMA~: ist ZU gedenken, der durd~ seine ritterliche Art, stete Hilfsbereitschait, unerschi~tterliche Wahrheitsliebe und freundliche Liebenswi~rdigkeit rasch Zunelgung erwarb. Ein aufrechter Mensch - eine echte Pers6nlichkeit - ist nicht mehr. H~',~s M~x~ III. BUCHBESPRECHUNGEN Die Klimaschwankungen des Eiszeitalters. Von BtSR~ARD FREraZEt. Sammlung ,,Die Wissenscha~% Bd. 129. Braunschweig: Verlag Friedr. Vieweg & Sohn 1967. 296 S., 107 Abb. und 23 Tab. 49,50 DM. Im Forstw. Cbl. 86, 319 f., 196 t., waren RuDLorrs ,,Sdawankungen und Pendelungen des . c~ n Kllmas in Europa selt Beginn der regelm~ifhgen Instrumenten-Beobadatungen besproche worden. Dabei hatte sich gezeigt, daf~ nach der GAvssschen Glockenkurve der Zufallsstreuung zwar zwei Drittel a11er beobadateten Werte innerhalb der ,Standardabwelchung ~ (a), aber immerhin drei yon tausend F~illen augerhalb des Dreifachen dieses Wertes liegen. Auf diese Weise erleben auch wlr immer wieder Temperaturen oder Niederschl~ige, an welche sich die ~ltesten Leute nicht mehr erlnnern k/3nnen, well sie in unserem Jahrtausend wirklich erstrnalig sind. Man hat sich daher darauf geelnlgt, yon Klimaschwankungen erst dann zu sprechen, wenn sie dutch wenlgstens eine Generation (30 Jahre) vom Gewohnten abweichen. Nach dieser Definition stellt der Temperaturriickgang des 16. bis 19. Jahrhunderts mit seinen Gletscher- vorst/Sf~en die bekanntesten Klimaschwankungen gegeniJber dem hohen Mittelalter dar (,,Kleiiae Eiszeit~). Sehr viel ausgepr~igter sind ,Die Klimasdawankungen des Eiszeitalters" gegeniiber dem Terti~ir, iiber welche nun BiSRKrtARt~ FRE~ZELelne eindrudisvolle Fiille yon Tatsachen vorlegt: W.ihrend im Terti~ir die n/Srdlich gemiil~igten Zonen dutch fast 50 Millionen Jahre ein fast subtropisches Klima aufwlesen, welches unter anderem dutch das Vorkommen yon Palmen belegt ist, brachte die letzte Million Jahre einen Riickgang der Mitteltemperatur yon iiber 20 auf Werte zwischen 10 und nicht einmal 0 ~ C; das bedeutet Vergletscherungen, Frostb/Sden und eine schrittweise Dezimierung der w~irmebedlirflcigen Lebewelt. Verf. belegt das alles dutch Punkt- und Arealkarten, wobei ihm die Kennmis der slawischen, zumal russischen und polni- schen Literatur besonders zugute kommt. Vie1 schwieriger als die allgemein anerkannte Feststellung dieser Grundtatsadaen ist ihre klimatologische Deutung. Trotz der Strittigkeit weltweiter Synchronisierungen scheint sich immer mehr zu best~itigen, dai~ Warm- und Kaltzeiten nicht etwa regional alternierten, son- dern au[ der ganzen Erde gleicbzeitig gewechselt haben, also yon au~en gesteuert wurden. Das

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Buchbesprechungen 379

yon 1950 bis 1956 in das Amt des Pr~isidenten des Usterreichischen Forstverelns, der ihn 1960 als Ehrenpr~sident wiirdigte. Aufgeschlossen fiir alle forstlichen Tages- probleme, war er viele Jahre Mitredakteur des Zentralblattes fiir die gesamte Forst- und Holzwirtschafi und bis zuletzt Mitherausgeber des Forstwissenschafilichen Central- blattes in M[inchen.

l~berblickt man das wissenscha~liche Lebenswerk mit fund 100 Ver/Sffentlichungen, so liegt ein Schwerpunkt auf iSkologisch-pflanzengeographischen Grundlagenarbeiten, wie die klassischen Untersuchungen iiber die Verbreitung der Buche in ESsterreich oder fiber die L~.rche in den Ostalpen zeigen. Eingehende forstgeschichtliche Untersuchun- gen, Urwaldstudien, Arbeiten fiber Plenterwald- und Durchforstungsprobleme zeigen, dat~ TSC~rRMAlf ungew~hnlich vielseitig t~itig war. Mit dem 1950 erschienenen ,Wald- bau auf pflanzengeographisch-~kologischer Grundlage ~ hat TSCHrR.~AII das erste moderne Waldbau-Buch fiir ESsterreich verfaf~t, das v. a. auch im siidosteurop~.ischen Raum Beachtung fand. Die Forstliche Fakult~it der Georg-August-Universit~it G&tin- gen in Hann.M~nden verlieh 1959 Prof. TSCHERMAII die Ehrendoktorw[irde in Wiir- digung seiner Forschungen ~iber die Verbreitung, ESkologie und Formenmannigfaltig- keit der Baumarten und in Anerkennung filr seinen wissenschafilichen Beitrag zum Aufbau eines regionalen und standortsgerechten Waldbaues.

Nicht nur des Fachmannes, sondern auch des Menschen TSCHERMA~: ist ZU gedenken, der durd~ seine ritterliche Art, stete Hilfsbereitschait, unerschi~tterliche Wahrheitsliebe und freundliche Liebenswi~rdigkeit rasch Zunelgung erwarb. Ein aufrechter Mensch - eine echte Pers6nlichkeit - ist nicht mehr. H ~ ' , ~ s M ~ x ~

I I I . B U C H B E S P R E C H U N G E N

Die Klimaschwankungen des Eiszeitalters. Von BtSR~ARD FREraZEt. Sammlung ,,Die Wissenscha~% Bd. 129. Braunschweig: Verlag Friedr. Vieweg & Sohn 1967. 296 S., 107 Abb. und 23 Tab. 49,50 DM.

Im Forstw. Cbl. 86, 319 f., 196 t., waren RuDLorrs ,,Sdawankungen und Pendelungen des �9 . c~ n Kllmas in Europa selt Beginn der regelm~ifhgen Instrumenten-Beobadatungen besproche

worden. Dabei hatte sich gezeigt, daf~ nach der GAvssschen Glockenkurve der Zufallsstreuung zwar zwei Drittel a11er beobadateten Werte innerhalb der ,Standardabwelchung ~ (a), aber immerhin drei yon tausend F~illen augerhalb des Dreifachen dieses Wertes liegen. Auf diese Weise erleben auch wlr immer wieder Temperaturen oder Niederschl~ige, an welche sich die ~ltesten Leute nicht mehr erlnnern k/3nnen, well sie in unserem Jahrtausend wirklich erstrnalig sind. Man hat sich daher darauf geelnlgt, yon Klimaschwankungen erst dann zu sprechen, wenn sie dutch wenlgstens eine Generation (30 Jahre) vom Gewohnten abweichen. Nach dieser Definition stellt der Temperaturriickgang des 16. bis 19. Jahrhunderts mit seinen Gletscher- vorst/Sf~en die bekanntesten Klimaschwankungen gegeniJber dem hohen Mittelalter dar (,,Kleiiae Eiszeit~).

Sehr viel ausgepr~igter sind ,Die Klimasdawankungen des Eiszeitalters" gegeniiber dem Terti~ir, iiber welche nun BiSRKrtARt~ FRE~ZEL elne eindrudisvolle Fiille yon Tatsachen vorlegt:

W.ihrend im Terti~ir die n/Srdlich gemiil~igten Zonen dutch fast 50 Millionen Jahre ein fast subtropisches Klima aufwlesen, welches unter anderem dutch das Vorkommen yon Palmen belegt ist, brachte die letzte Million Jahre einen Riickgang der Mitteltemperatur yon iiber 20 auf Werte zwischen 10 und nicht einmal 0 ~ C; das bedeutet Vergletscherungen, Frostb/Sden und eine schrittweise Dezimierung der w~irmebedlirflcigen Lebewelt. Verf. belegt das alles dutch Punkt- und Arealkarten, wobei ihm die Kennmis der slawischen, zumal russischen und polni- schen Literatur besonders zugute kommt.

Vie1 schwieriger als die allgemein anerkannte Feststellung dieser Grundtatsadaen ist ihre klimatologische Deutung. Trotz der Strittigkeit weltweiter Synchronisierungen scheint sich immer mehr zu best~itigen, dai~ Warm- und Kaltzeiten nicht etwa regional alternierten, son- dern au[ der ganzen Erde gleicbzeitig gewechselt haben, also yon au~en gesteuert wurden. Das

380 Bud~besprechungen

schliei~t nicht aus, dai] rich das Abschmelzen yon Gletschern und der entsprechende Anstieg der Ozeane einige Jahrtausende hinziehen kann und dutch Erdkrustenbewegungen zus~itzlich modi- fiziert wird. Neu ist die Erkenntnis, dai~ die Kaltzeiten infolge geringer Meeresverdunstung relativ tro&en waren und am Wiistensaum weniger durch hiShere Niederschl~ige als durch Abkiihlung und damit h6here Lufifeuchtigkeit Beweidung m6glich war.

Uber die kosmischen Ursachen der Ktimaschwankungen enthglt sich Verf. jeder Hypothese; sicher scheint nut, dai~ W~irme- und Feuchtigkeitss&wankungen, wie wir sie alle erleben, erneut zu Warm- und Kaltzeiten fiihren kSnnten, wenn sie durch iF.ngere Zeit anhielten und nicht immer wieder zuriickpendeln wiirden. Dieses Damokles-Schwert schwebt - - wenn auch nicht so kurzfristig drohend wie ein Atomkrieg - - dauernd iiber der Menschheit. HUBER

Waldbau als Wissenschafi. Von Professor Dr. FRIEDRICH WEH~L~ BAUER. Band I. Waldbauliche Wissenschai~ und Grundlegung, Miinchen - Basel - Wien: BLV Verlagsges. 1960. Mit 20 L~bersichten und 8 Photos auf Tafeln. Format 16,8 )< 24, 183 S., 23,- DM. - Band II. Tell 1 : Technologie unter besonderer Ber[icksichtigung der bildungen und 33 ~bersichten, 305 S., 1968. Lw. 66,- DM.

Der emeriderte Ordinarius der Universit~it Freiburg/im Brsg., FRIEDRICH WILHELM BA~rI~, hat in zwei B~nden (1960 und 1968) eine Darstellung der Waldbaulehre auf insgesamt knapp 500 Seiten ver~Sffentlicht. Der Titel ,Waldbau ats Wissenschal%" klingt s den Fachkollegen aufrilhrerisch, denn viele Biicher der gleichen Materie gewidmet sind bescheiden als ,,Waldbau ~ bezeichnet women. Mit Recht, denn der Waldbau ist seit den R~Smern ein Zweig der Boden- kultur gleichgeordnet dem Landbau, dem Weinbau und dem Gartenbau. Der Waldbau ist eine biologisch gebundene Technik, die wlrtschaf~llchen oder sozialen Zietsetzungen dient. Der Gesamtkomplex yon T~.tigkeiten im Walde und der daraus erwachsenden Problemstellungen, allgemein als Forstwirtschat~ oder besser ais Forstwesen bezeichnet, hat relativ fr/ih zum Ein- satz wissenschai%licher L)'berlegungen und Forschungen gefiihrt. Ein Blick in eines der grot~en forstlichen Dokumentationsorgane zeigt in den jeweils zusammengestellten Titeln einen un- unterbrochenea Strom wissens&a~licher Publikationen, die zum groSen Tell unmittelbar oder mittelbar die Erarbeitung yon neuen Erkenntnissen gerade fiir Grundlagen und Technik des Waldbaus manifestieren. Einerseits beh~ilt der Waldbau seinen biologisch-technischen Charakter bei; andererseits gibt es seit langem eine geradezu bliihende Wissenschafl: vom Waldbau, wie schon allein die im deutschen Sprachbereich erscheinenden Forschungsergebnisse zeigen.

Gesamtdarstellungen des Waldbaus mit seinen Tiitigkeiten und Aufgaben, mit seinen wissenscha~lichen Grundlagen und praktischen Erfahrungen werden zweckm~iBig nach den 8kologischen Grundlagen (yon LEIBUNDGUT auch als ,,Waldkunde" bezeichnet) und der wald- baulichen Techik im engeren Sinne gegliedert.

BAu~ widmet den ersten Band der Waldbaulichen Wissenschaflslehre und Grundle~ung; unter den 15 Kapiteln fallen auf ,,eine allgemeine wissenschafistheoretische Einf~ihrung", .die wissenschaf[stheoretische Entwiddung der Forstwirtschaf~", .waldbauliche Grundbegriffe", .die Lehre vom Walde ~, ,,die Lehre yore Waldbestand", .Forstliche Betriebsgesetze% ,,Waldbau- liche Bodenpflege%

Der zweite Band enth~ilt im Tell 1 eine .Technologie unter besonderer Beriicksichtigung der Waldbautechnik Siidwestdeutschlands" mit Abschnitten ~iber ,die waldbaulichen Produktions- und Betriebsverfahren in historischer Sicht", ,ktinstliche Bestandsbegriindung", ,Bestands- pflege". - - Tell 2 tr~igt den Titel ,,Watdbauliche Wertlehre". Im Abschnitt ,Grundlagen" sind die ,Wertphilosophie ~ und ,,das waldbauliche Werturteil ~ behandelt, im Abschnitt ,Analyse der konkreten Waldbaulichen T~itigkeit" Verjiingungstechnik und Erziehungstechnik, im Ab- schnitt ,Auswertung der in der Analyse erzielten Ergebnisse" auf der Basis ,,synthetischer Folgerungen", ,auf Erfahrung gegrtindete Lei~s~itze zur optimalen Gestaltung der Waldbau- technik ~, im Abs&nitt ,,Betrlebssynthese" werden ,,Bausteine" aus gel~iufigen Fragestellungen, wie Plencerwald oder Hodawald, Naturverjiingung oder Kunstverjiingung, Breit- oder SchmaI- saum und anderes, gewonnen f~r eine ,,Synthese einer standortsgerechten Wirtscha~ nachhalt- lich h~Schster Ertragsleistung" (8 Seiten). In den Schluf~ausfiihrungen wird auch eine originelle Anweisung fiir die ,,Kritik an den Ansichten des Autors" gegeben.

Der Leser braucht sida yon der etwas verwirrend wirkenden Disposition des Buches nicht aus dem Denkkonzept des Waldbaus bringen zu lassen, denn im Stoffe setbst sind unvermeid- li& eben die biologischen und ~kologischen Grundlagen des Waldbaus und die Probleme der Waldbautechnik behandelt; zu diesen zwei gebr~uchlichen Stoffgebieten kommt dann noch als Neuerung die philosophische Grundlegung des Waldbaus, die man als einen dritten Tell aus verschiedenen Kapiteln zusammenfiigen kann.

Die biologischen und /Skologischen Grundlagen des Waldbaus werden yon BAoE~ knapp behandelt, wobei aus der neueren Literatur weder auf den Gebieten der Bodenkunde, der

Buchbespred~ungen 381

Genetik, der Ertragskunde noch der speziellen Waldkunde nur ganz selten Forschungsergebnisse erw~ihnt oder gar zitiert werden. Der Drang zu einer knappen Stof~konzentration kommt schon darin zum Ausdruck, dat~ der Lehre yon den "r einschliefilich der Genetik nut 14 Seiten gewidmet find; grtindlicher ist der Anbau ausl~indischer Waldb:iume mit Auf- fiihrung der wi&tigsten Arten auf 17 Seiten behandelt.

In der Darstellung der Waldbautechnik, die den Hauptteil der zwe{ B~nde einnirnmt, zeigt sich der erfahrene Waldbauer und geschi&te Lehrer. Waldbauliche Begrirt"e sind in einem Kapitel zusammenfassend definiert. Die ,Technologic ~ umfal~t die Produktions- und Betriebs- verfahren, die kiinstli&e Bestandsbegriindung, die Pflegemai~nahmen. Bei der Bespred~ung der Naturverjtingungsverfahren wird mit Recht der historischen Entwicklung groge Aufmerksam- kek geschenkt. B,uER betont selbst die besondere Berii&sichtigung der Waldte&nik in Siid- westdeutschland. Bemerkenswerte Kapitel. z.B. das iiber den GroRschirmschlag in Tannen- w~ildern des S&warzwaldes zusammen mit Absohnkten tiber die Hiebste~nik, iiber die Analyse yon Betriebstechnik und Betriebsformen u. a., legen den Wuns& nahe, daig diese Teile den Kern einer konzentrierten Darstellung der Entwicklung des Waldbaus in BadEn in der Zeit yon 1833 bis zur Gegenwart bilden sollten. An konkreten Betriebs- und Bestandsbeispielen k6nnte in der regionalen Darstellung tiber Rebel und Schaber hinaus ein Buch ,,Waldbauliches aus Baden ~ die Literatur wesentii& bere{&ern.

BAL'E~ hat es anders gewollt; er hat die tradifionellen und auch in Zukunfi existenten Waldhaubereiche in einen weiten phiiosophisdaen Mantel geh~illt. Auf unserem bescheidenen moosgriinen Untergrund wird eine prunkvolle Wertphilosophie gesti&t, welche die meisten Leser wohl nur bestaunen und bewundern k6nnen. In der Tat ist es bewundernswert, dag B.suER - - erst im vorgerti&ten Alter auf den Freiburger Lehrstuhl und damit in den Dienst der wissenschaftlid~en Fors&ung berufen - - den Mut aufgebra&t hat, den Ans&luf~ eines bescheidenen technischen Faches an die allgemeine Philosophie zu su&en und das Ergebnis dieser Bemiihungen der iDffentlichkeit vorzulegen.

Das ist urn so mehr des Dankes weft, als schon nSchste Kollegen - - wie Besprechungen des ersten Bandes zeigen - - nicht bereit sin& ibm zu fulgen. Auch der Rezensent muff gestehen, dal~ er in l~bereinstimmung mit seinem Ziircher Ko[tegen LEIBUND6Ur in tier Rolte des ,bie- deren Waldbauers" einer philosophischen Diskussion sich nicht gewachsen f~ihlt (so wird z. B. ftir ihn schon das Problem zu schwierig, warum zu einem philosophlschen Mantel for das Fadagebiet nicht die heute weltbeherrschende Frage der idealistlschen und materialistlschen Philosophic, die des Existentialismus [ftir Freiburg besonders naheliegend] oder des Kreises der Kulturphilosophie gew~.hlt worden sind). Der Rezensent h;ilt die Diskussion aber auch ni&t ftir n6tig. Denn zur Begrtindung des Rechtes in technischen Fragen Werturteile abzugeben, bedarf es der Herbelfiihrung bedeutender Philosophen nicht. Jegliches technisches Vorgehen wird seit eh und je nada der Erreichung gesetzter Ziele beurteilt. Wenn fiir einen Bestand oder einen Betrieb klare Bestockungs- und Pilegeziele aufgestellt sind, lassen si& Werturteile tiber die Wege der angewandten waldbaulichen Technik lei&t finden. Wissenscha~liche Forschungs- ergebnisse erlauben Verfeinerung und Rationalisierung der technischen M6glichkeiten und fiihren zu gr;-indlicheren Einblicken in das Beziehungsgefilge des Waldes und seiner vielf~Itigen Ausformungen unter menscb.lichem EinflulL

In e{ner Zeit, in der analysierende Spezialarbeiten auch auf dem kle{nen Sektor der Forst- wissenschafi zu elner uniibersehbaren Ftille angewadasen sin& erfordern zusammenfassende Darstellungen einen gewissen Mut. Es ist ftir die allgemeine Entwi&lung der Forstwissensc:haf~ von lnteresse, zu studieren, wie ein als Leiter eines Forstamts, als Direktor einer F/3rsterschule und als Chef einer grol~en Staatsforstverwaltung hochverdienter Praktiker in den Bereich der Philosophie einzudringen versucht. Daft in den Aufbau persSnlicher Konfessionen die Be- miihungen einer dem Waldbau gewidmeten weltweiten Forschung kaum erw?ihnt sin& braucht den Dank an den Autor nicht zu mindern.

Diese Buchbesprechung {st im Sommer 1968 geschrieben worden, lnzwischen hat uns die Nachrid~t yore Tode Professor B^uLss erreitht. Wir werden dieser eigenwilligen PersSnlichkeit und ihren bedeutenden Leistungen stets ein ehrendes Gedenken bewahren. J .N. K6STLFa

1Dber die En t s t ehung der Rassen der ,Schwarzen Blattliiuse ~ (Aphis fabae Scop. und ve rwand te Arten) , iiber ihre phy topa tho log ische Bedeutung und iiber die Aussichten fiir e r fo lgverspred lende Bek~impfungsmal~nahmen ( H o m o p t e r a : Aphididae) . Von I. IGLrSCH. Berlin und Hamburg : Verlag Paul Parey 1968. 34 S. 9 , - DM (Mitt. aus der Biol. Bundesanst. f. Land- u. Forstw., Ber l in-Dahlem, H. 131, N o v e m b e r 1968).

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tigsten Ergebnisse lauten: 1. Es gibt Blattl~iuse, zu denen die ,schwarzen Arten ~ mit der Hauptart Doratis [abae, der gef-:ihrlichen Bohnen- und Riibenlaus, gehiSren, die nut durda Zucht auf bestimmten Testpflanzen unterschieden werden k6nnen; nach 'iul~eren Merkmalen ist dies nicht m6glida. 2. Diese Rassen und Arten spalten durda Kreuzung st~ndig in neue Formen auf, die zum Tell viel besser pflanzenpathogene Viren iibertragen k/Snnen als ihre Elternteile. Es muff damit gerechnet werden, daft bereits innerhalb Deutschlands zahlreiche Misdapopulationen auftreten, deren wirtsdaafiliche Bedeutung sich yon Jahr zu Jahr ~ndert. 3. Mit der Anpflanzung der drei Str~ucher Evonymus europaeus, �89 opulus und Philadelphus coronarius schafl~ man fiber das ganze Land verteilte Zentren der Rassenbildung, denn diese kann sich nur auf diesen drei Straudaarten vollziehen. Eine sinnvolle Bek~impfung der schwarzen Blattl.~use ist daher nur durch Beseitigung der genannten Str~iudaer in den gefiihrdeten Gebieten m/Sglich. SC~r',VE~E

Dkologie der Tiere. Ein Lehr- und Handbuda in drei Teilen. Band II. Dem6kologie. Struktur und Dynamik tierischer Populationen. Von F. SCHWERDTFEGER. Hamburg und Berlin: Verlag Paul Parey 1968. 448 S. mit 252 Abb. Ganzlw. 84,- DM.

Dem 1963 erschlenenen 1. Band: ,Aut6kologie" des dreiteiligen Werkes folgt nunmehr der 2. Band: ~Dem6kologie". Ausffihrlichere Darstellungen iiber dieses bisher als ,,Populations- ~Skologie ~ bezeichnete Gebiet der Tier/Skologie lagen bisher nur in englisdaer Sprache vor, doch reichen sie nada Umfang und Tiefe nicht an das vorliegende Buch heran. SCH~rE~DrrrGE~t ver- sucht hierin, den fast uniJberschaubar gewordenen Wissensstoff ;fiber die Tierpopulationen in ihren Beziehungen zur Umwelt, insbesondere also iiber den Massenwedasel der Tiere, zu ordnen und lehrbuchartig darzustellen. Das zwingt ihn nicht nur zu fast stichwortartiger Kiirze, sondern auda (wie schon beim 1. Band, der AutiSkologie) zur Schaffung vieler neuer Begriffe und Termini, die die Gefahr in sich bergen, die noch in starker Entwioklung begriffene iSkologische Populationsforschung zu friJh in einem terminologischen Prokrustesbett einzu- engen. Die Zukunfi wird zeigen, wieweit dieser Begriffsapparat den Bedfirfnissen der For- schung entspricht.

Dieser Hinweis grunds2itzlicher Art soil jedoch den Wert des Buches nidat schm~.lern, der darin liegt, dal~ den Zooiogen, Phytopathologen, Land- und Forstwirten bier erstmals ein vollst.'indiger 12berblick iiber die Probleme und Ergebnisse der Popu[ations6kologie der Tiere geboten wird. Insbesondere werden die Bearbeiter bestimmter Tiergruppen, z. B. der Insekten, es begriiflen, iJber die populationsiSkologischen Verb~ltnisse anderer Tiergruppen, wie z. B. der V/Sgel, informiert zu werden. Eine 33V.~ Seiren umfassende Literatur-12bersicht beschliel~t das Buch, das auf l~ngere Zeit ein auf dem Gebiet der zoologischen Populationsforsdaung unent- behrliches Nadaschlagewerk bleiben d~irfie. SCHWENKE

Bibliographie der Pflanzenschutz-Literatur. Neue Folge, Band 2, He~ 1, herausgege- ben yon der Biologischen Bundesanstalt fiir Land- und Forstwirtsdaafc, Berlin-Dahlem. Bearbeitet yon Wissenscha~lichem Rat Dr. W. L^ux unter Mitarbeit yon Dr. W. SICK~R. Berlin und Hamburg: Komm. Verlag P. Parey. 194 S. Brosch. 16,- DM.

Die ,Bibliographie der Pfianzenschutz-Literatur', begriindet 1921 yon Prof. MORSTATT und bis 1963 voa Dr. B?iRNErt weitergefi2hrt, wurde ab 1965 auf Grund tier elektronisdaen Datenverarbeitung im Zuge der Einrichtung eines Dokumentationssdawerpunktes Pflanzen- krankheiten und Pflanzenschutz dahin umgestellt, daft kiinfiig nidat mehr die Titel des in einem Jahr erscheinenden phytopathologischen Schriflctums zusammenfassend ver/Sffentlicht werden, sondern die bel der Dokumentationsstelle einlaufende Literatur in mehreren in einem Jahr erscheinenden Hefien tirelm~iflig erfaf~ wird. Dadurch verkiirzt sida der zeitliche Abstand zwischen Erscheinen und bibliographischer Verarbeitung der einschl~gigen Abhandlungen.

Im Band 2 He~ 1 der ,Neuen Folge ~ sind die Abhandlungen, die sich mit Klimaeinfliissen, mit durch pflanzlidae und tierische Sch~idlinge verursachten Krankheiten an forstlichen Ge- w:ichsen befassen, auf den Seiten 79-88 zusammengestellt. E. ROrtMEDER

Bibliographie der Pflanzenschutz-Literatur. Neue Folge, bearbeitet yon Wiss.-Rat Dr. W. L^ux unter Mitarbeit yon Dr. W. SICKER, aus der Biologischen Bundesanstalt fiir Land- und Forstwirtsdaafi, Berlin-Dahlem, Kommlssionsverlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, Berlin 1968. Bd. 3, 1,203 S. Brosch. 16,- DM.

Bacbbe~prec.bungen 383

den eine Titelsammlung der Pflanzenschutzliteratur der Jahre 1914 bis 1954 sowie fiir das Jahr 1958. Die Dokumentationsarbeiten der Biologis&en Bundesanstalt fi.ir Land- und Forst- wirts&a~t mit dem Schwerpunkt ,Pllanzenkrankheiten und Pflanzenschutz" wurden 1964 auf elektronische Datenverarbeitung umgestellt. Dadurch wird dis seit 1965 erschlenene SchriRtum auf den Gebieten der Phwopathologie, des Pflanzen- und Vorratsschutzes und der Unkraut- forsd~ung in der .Neuen'Folge" der Bibliographic der Pflanzens&utzliteratur erneut erfas Die in der neuen Folge ers&einenden Bande enthaken nldat mehr - - wie fri~her - - die in emem Jahr erschienene Literamr, sondern in mehreren ~m Laufe eines Jahres ersc~einenden Hefien die jeweils neuesten bei der Dokumentationsstelle erfalgten Arbeiten. Dadurch kann der Zeitraum zwischen Erscheinen einer Arbeit und ihrer Aufnahme in die Titelsammlung ab- geMirzt werden. Die fri~here Stoffgliederung wurde im wesentlichen beibehalten.

Aut?,er dem ,Allgemeinen Tell* (Sammelwcrke, Lehrbficher, T3.tigkeltsberichte, Biographien usf.) ist f~ir Institute und Forstleute, die sich mit Forsts&utz im weitesten Sinn zu befassen haben, der Absc.s III 8 .ForstgehSlze, Nutzh6lzer. HolzzerstSrer und Holzsd~utz" yon besonderem Weft. In ibm sind neuere Arbeiten, meist aus den Jabren 1965 bis 1967 erfatgt, die sich mit abiotis&en Gefilhrdungen, mtt yon pflanzlidacn und tierisdaen Schaderregera ver- ursadxten Krankheiten befassen.

Die noch nid~t vorliegendea B:inde 1 und 2 der ,Neuen Folge* sollen in Ktirze erscheinen. E. R O H . ~ g

Aus dem Walde. Mittei lungen aus der Nieders3ichsischen Landesfors tverwal tung. HePc 12, 1966, 200 Seiten. Mat 6 Beitr~igen verschiedener Autoren.

Der erste Bekrag yon K. B o ~ c ~ s befafit sid~ mat den .Betriebszidtypcn aIs Weiser forst- licher Produktionsplanung', wobei der Begriff ,Betriebszieltyp" den gcsamtcn Komplex aller wirtschaPcspolitischen, forstpolifischen und waldbau-betriebste&nischen Zielsetzungen umfagt. Er bringt eine Zusammenstellung der yon der Nieders:/d~sischen Landesforstverwaltung f(ir deren Bereich ent~,ickelten Betriebsziettypen fi~r Rein- und Mischbest?inde mit den entspre- d~enden Standortsangaben, der Baumar~enzusammensezzung, dem Bestandesaufbau und der wirtsd3aPdichen Zielsetzung. W. KaaMts untersucht die Zusammenh~.nge zwischen ,,Kalkung und Rotf~iu[e bei Fichte =. Die Kaikung aI/eia hat danach keiaen gcsichetten Einflut~ auf die Rotf?iule. Eine voile Melioration mat [andwirtschafi[idaer Zwischennuczung erh6bt dagegen den Rotf3/uleanteil bei gleichzeifiger wesentlicher Steigerung dcr Ertragsleistung. Die Rotf?iule ward nut zu etwa 20 ~ yon Fomes annosus verursad~t, daneben spielt der Hallimasch (Armillaria mellea) cane grolge Rolle. E. v. LE'~qNSKt sdareibt tiber die .M6gli&keiten zur blechanisierung bei der Aufforstung feuchter Grenzertragsb6den*, wonach die Kulturkosten ohne die Materialkosien fiat Pflanzen und Diinger durch die Anwendung yon Maschinen um mehr als 50 ~ gesenkc werden kbnnen. .Zur Kukurbegriindung und jungbestandspflege bei Fidate" nimmt H. KRa~4E~ ausfiihrlich Ste~lung. Angefangen yon der Pflanzcnzahl und dem Pflanzverband /iber die L~iuterung b;.s zur Jungdurchforstung werdea unter Auswertung dec eins&l~gigen Literatur und an Hand eigener Versuche nile damit zusammenh/ingenden Pro- bleme eingehend behandelt. Kulturbegr(indung, L'iuterung und jungdurchforstung sand stark vonelnander abh~ingig. Nach KJt.sMEt sollte es das Ziel scan, zuk~infiig die Fichtenbest~inde so zu begr(inden, daf~ eine sp~itere Li/uterung gar nicht erforderlida ist und der erste Pflegehieb erst dann durchzuftihren ist, wenn seine H6he die Werbungskosten deutli& ~.ibersteigen. Eine M6glichkeit hierfiir bietet der weite Reihenverband. Der kritische Durchmesser, bei dem die Werbungskosten durch den Erl6s gede&: werden, Eegt zur Zeit in Niedersa~hsen zwischen 1O und 12,5 cm. Dleser Beicrag von H. KF.AS~ER, der etwa ein Viercel des Hefies einnimmt, gibt auch dem Praktiker einen ausgezeichneten Gberbti& und eine Antwort auf alle mat dem Problem zusammenh~,ngenden Fragen.

Zwei weitere Beitr~ge ,Zur Wirtsdaaftlichkeit der Pflanzenzucht in forstbetriebseigenen K3impen* yon H. RIvKEtq und ,,Zur Jugendpflege der Rotbuche ~ yon H. J. Lmcge schliei]cn sich an. Der erste bringt eine becriebswirtschafiliche Durchleud~tung der staatseigenen Forst- pflanzg~irten in Niedersachsen. Dana& ist die Fichten-Anzucht in vielen Fiillen unrentabel, im Gegensatz z u r Anzudlc von Douglasie, Larche und anderen hochwer:igen Sorcimenten. Lovcat sdaildert die Ergebnisse langj~hriger Beoba&tungen der Auswirkung ei.~er verschiedenen Be- handlung yon Jungbestainden der Rotbudae.

Die S&ritt bringt mat diesen sechs Berichten dne so vielf~ltige und interessante Informa- tion, dat?, die Lektiire nut empfohlen werden kann. R. K~s~t_

Er t ragskundl iche und waldbauliche Auswer tung der S tandor t ska r t i e rung im badi~ sdlen Bodenseegebiet . Von Dr. F. KXL~LZ. Schrifienreihe der Landesfors tverwal tung Baden-W~irttemberg, Bd. 22, 1966. 152 S., 19 Tab., 23 Abb.

384 Bucbbesprechungen

Die forstlid~e Standortskartierung wurde in den letzten Jahren soweit vorangetrieben, dal~ rich eine weitere Auswertung in ertragskundlicher und waldbaulicher Hinsicht anbietet. Eine wirklichkeitsnahe Leistungseinschiitzung der Baumarten und Best~.nde ist nut unter Bertick- sichtigung der stand6rflichen Voraussetzungen m6glich. Von diesen Gedanken ausgehend hat der Verfasser, der selbst mehrere Jahre als Standortskartierer tiitig war, die Ergebnisse der Standortskartierung eines gr~Sferen Gebietes zusammengefaft und durch ertragskundliche Untersuchungen erg~inzt. Die Grundlage der Arbeit bildet die Standortskartierung yon rund 17 700 ha /Sffentlicher Waldungen im badischen Bodenseegebiet. Die ertragskundliche Unter- suchung beschriinkt rich auf den Wachstumsgang der Fichte mit dem Ziel, standortstypische Leistungszahlen zu erhalten. Fiir die 33 wichtigsten Standortseinheiten wurden 25 Dauerver- suchsfliichen, 387 Probekreise, 76 Fliichen mit je fiinf H/3henanalysen an gef~illten Stimmen und Forsteinrichtungsdaten verwendet. An Hand dieser Aufnahmen wurde die HShen-, Stammzahl-, Durchmesser-, Grundfl~idaen- und Vorratsentwidflung yon elf Wuchsreihen abge- letter, die aus der Zusammenfassung geeigneter Standortseinheiten entstanden. Die Gesamt- wuchsleistung wurde nach den Verfahren MAGIN (1963) und Fa^NZ (1963) berechnet und in einzelnen F~llen mit Versuchsflichen und mit ertragsgeschichtlich hergeleiteten Werten ver- glichen, wobei sich eine gute Ubereinstimmung ergab. Der Vergleich mit den Fichten-Ertrags- tafeln yon ZIM.~EI~LZ (1947) und W;EDE.~ANN (1957) zeigte auch ftir dieses Gebiet den zu steilen Verlauf des H~Shenfiichers der ZrMMr/tLE-Tafel. Bet zehn yon etf Wuchsreihen bleibt die HiShenentwicklung mit zunehmendem Alter hinter der Tafel-Entwicklung zurtick, to daft die H/Shen-Bonltiiten sinken. Die tibrigen Ertragsgr~Sfen stimmen verh~iltnism~iBig gut mit der Tafel yon ZX.~MrrtLE iiberein.

Ein v/Sltig anderes Bild ergibt der Vergieidl mit der Ertragstafel WIEDE.~^Nrr Die Werte fast aller Ertragsfaktoren tiberschreiten selbst auf den schlechtesten Standorten die Werte der Ertragstafel WiEDE.~aNt,'; auf den guten Standorten bis zu 30 ~ Als Ubergangsl/3sung bis zur Aufstellung eigener Standortstafeln werden ftir jede der elf Standortsgruppen Korrektur- faktoren ftir den dGZ~0 , der Tafeln WlrDr.~^~/q und Z:~u~I . r in Abh~ingigkeit vom Alter berechnet. Schlieflich bringt der Verfasser an Hand der ertragskundiichen Ergebnisse die wich- tigsten Folgerungen f/.ir die waldbauliche Behandlung unter Berti&sichtigung der [ibrigen, nut orientierend in die Untersuchung mit einbezogenen Baumarten.

Der Verfasser setzt mit seiner Untersuchung die Reihe standortskundllch-ertragskundlicher Arbeiten fort, die in der Mitre der 50er Jahre yon H. U. Moos~Aw~t und M. GON-rH~ be- gonnen wurde. Die Schrii~ hat in ihren Schlut~folgerungen vielfach auch tiberregionale Bedeu- tung und gibt vor allem dem Praktiker manchen wertvollen, gut fundierten Hinweis fiir sein waldbauliches Handeln und Planen. R. Kr~Nrr

Der Baum. Von JAcqurs BRoss~, Deutsche Bearbeitung: Prof. Dr. W. HABER, ~be r - setzung KARIN B/.JNEMANN, Gelei twort Dr. K. SEEBERGER. Miinchen - Basel - Wien: BLV-Verlagsgesellschafi 1967. 107 S., 88 Photos, davon 12 farbig, 53 Vignetten, Format 21,5X19,2 cm. 19,80 DM.

Dieser aus dem Franz/Ssischen tibersetzte, gut und reich illustrierte Band ftihrt durda die Jahrtausende der Erdgeschichte, die ftir die Ausbreitung der Lebewesen yon besonderer Bedeu- tung waren und schildert ausftihrlich den Entwi~lungsprozef des Baumes yon den baum- artigen Wasserpflanzen bis zu den vielfi/ltigen heutigen Arten. Auf die Beschreibung der ver- schle.denen Waldtypen und die Er/3rterung ihrer Bedeutung ftir den Menschen unserer Zeit folgen interessante Einzelheiten tiber den biologischen Aufbau yon Laub- und Nadelb~.umen sowie tiber das Wachstum der B~.ume und ihre Anpassung an Klima und Jahreszeiten.

Zahlreiche Photos, Reliefs, Miniaturen, Gem;/lde und Aquarelle veranschaulichen die sym- bolische Bedeutung des Baumes und seine his in unsere Tage lebendig gebliebene Verbunden- heir mit dem menschlichen Leben und Denken. Sagen und Legenden vieler VSlker find mit dem Baum verkniipR und manche Rellgionen sehen in ihm ein verehrungswtirdiges Wesen. Das Bild des stilisierten, vermensehllchten Baumes findet rich in zahlreichen Darstellungen der Malerei, abet auch in den Uranf~ngen der Architektur und der Bildhauerei, selbsr in der Dichtkunst spielt es eine bevorzugte Rolle.

Text undBilder ftihren dem Leser deutlich vor Augen, dat~ der Wald, auch wenn er seine jetzige Gestalt fast immer anthropogenem Einfluf verdankt, eine Welt ftir sich darstellt, die ihre eigenen Gesetze hat und in der der Mensch auch heute noch Ruhe und Zuflucht aus dem allt~.glichen Getriebe zu finden vermag, v. AuFstss