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Touristik-Magazin für Praktikerinnen und Praktiker
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bulletinTouristik-Magazin für PraktikerInnen
P. b. b.; 05Z036024M; Verlagspostamt 1040 Wien
Dezember 2012/Jänner 2013
plus:Markt Rumänien
Bundesländer im Porträt
Auf NachhaltigkeitgesetztDen Qualitätstourismus leben
Tourismusunternehmen stehen vor neuen Herausforderungen in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales. Nachhaltig erfolgreiche Unternehmen setzen auf das Österreichische Umweltzeichen als unbestechliche staatliche Auszeichnung und gestalten die Zukunft aktiv mit! Weitere Infos unter:www.umweltzeichen.at
Dein Handeln pfl anzt sich fort.
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bulletininhalt
Auf NachhaltigkeitgesetztDas Urlaubsland Österreich muss auf Qualität statt auf Masse setzen, um die Wertschöpfung auch in Zukunft zu sichern. Dabei spielt nachhaltiger Tourismus in unterschiedlichen Ausprägungen eine tragende Rolle. Seite 14
Markt RumänienDer Kultur auf der Spur Seite 6
Krisenkommunikation Gerüstet für den Ernstfall Seite 24
Bundesländer im FokusÖsterreich neunmal anders: Salzburg, Tirol und Wien Seite 18
PorträtWilhelm Klinger, Weinmarketing-Chef Seite 28
SkilanglaufAuf Winters Spur Seite 26
ETC-Prognose Seite 4
Wintertrends Seite 10
Ski-WM Schladming Seite 12
Neues aus den Märkten Seite 13
Kurz notiert & Impressum Seite 21
Blogger & PR-Arbeit Seite 22
Travel-Trends Seite 23
6 Top-Tipps für Ihren persönlichen Gewinn Seite 30
außerdem:
Touristik-Magazin für PraktikerInnen
Dezember 2012/Jänner 2013
A ls relativ krisenresistent erwies sichEuropas Tourismus im heurigen Jahr.
Einige große westeuropäische Märkte wie Spa-nien (+14,2 %) oder Deutschland (+7,7 %)konnten bei den Ankünften deutlich zulegen.Neben diesen Destinationen entwickelten sichvor allem die Länder Ost- und Zentraleuropasüberdurchschnittlich gut, allen voran etwa Polen, Rumänien, Litauen, Ungarn und dieTschechische Republik. Österreich lag mit einer Steigerung der internationalen Ankünfteum 4,6 Prozent von Jänner bis Juli im Mittelfeld.Dies geht aus dem Bericht der European TravelCommission (ETC) für das dritte Quartal 2012hervor.
Umsätze unter Druck
Wenn sich auch die Wachstumsrate in denletzten Monaten verlangsamt hat, wies die inner -europäische Nachfrage steigende Tendenz auf.Das deutet darauf hin, dass Europäer nun ver-stärkt näher gelegene Reiseziele aufsuchen,um Kosten zu sparen. Diesen Trend zur Kür-zung des Urlaubsbudgets bestätigt auch dieEntwicklung der Umsätze, die weiter unterDruck gerieten.Hand in Hand damit ging eine leicht rück-
läufige Auslastung (–0,2 %) der europäischenHotellerie in den ersten acht Monaten. Da dieseAuswertung mit den Monaten Juli und Augustbereits die Hochsaison miteinschließt, rechnetdie ETC mit einem Rückgang der Auslastungfür das Gesamtjahr 2012. Diese mäßige Per-formance bestätigt auch die Auswertung nachLändern, wonach die Beherbergungsindustrie
in 13 von 25 untersuchten Nationen Einbußenbei der Auslastung hinnehmen musste. Die höchsten Rückgänge verzeichneten Grie-
chenland, Italien, die Schweiz, Portugal undGroßbritannien. Österreich konnte im Ver gleichs - zeitraum die Auslastung leicht um 0,3 Prozentsteigern. Die höchste Zunahme wiesen zen-tral- und osteuropäische Destinationen auf (z. B. Slowakei +9,6 %, Russland +6,6 % oderPolen +3,6%). Die Einnahmen pro Zimmer haben sich europaweit um 5,3 Prozent erhöht.In Island, den CEE-Ländern und Irland sindsie am stärksten gestiegen. Auch Deutschlandhatte Steigerungen (+6 %) über dem Durch-schnitt. Österreich liegt derzeit nach Einnahmenpro Zimmer betrachtet im Mittelfeld (+2,3 %).Das europäische Flugverkehrsaufkommen
trotzte mit einem Plus von 6,2 Prozent der Wirt-schaftsschwäche, wobei die Steigerung vor allem von intraeuropäischen Flügen und derInlandsexpansion getragen wurde. Mit gerin-geren Wachstumsraten als in den Jahren zuvormusste sich der Langstreckenverkehr vonEuropa nach Asien (+3,3 %) und nach Nord-amerika (+4,3 %) begnügen.
Abschwächung in Sicht
Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbe-dingungen haben den europäischen Tourismusin den ersten zwei Jahresdritteln noch relativunbeeindruckt gelassen. Dennoch ist eine Abschwächung der Wachstumsdynamik er-kennbar. Die ETC rechnet für heuer weltweitmit einem Anstieg der internationalen Ankünfteum 3,7 Prozent. In Europa soll der Zuwachs
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4 Dezember 12/Jänner 13
Europa-Tourismus
Der KrisegetrotztTrotz der Spargesinnung vielerKonsumenten konnte sich der europäische Tourismus bisher gutbehaupten, sodass auch heuer mit Wachstum zu rechnen ist.
2,4 Prozent betragen. Die Prognosen wurden im Ver-gleich zu früheren Publikationen nach oben korrigiertund entsprechen nun den Vorhersagen der UN World Tourism Organisation (UNWTO). Für das kommende Jahr gehen die Ökonomen der
ETC von einer Abschwächung der Nachfrage aus:Weltweit dürften die internationalen Ankünfte nur nochum 2,6 Prozent zulegen, wobei Asien und der pazifi-sche Raum (6,2 %) als Wachstumsmotor gelten. ImVergleich der Weltregionen schneidet der alte Konti-nent, der mit einer Besucherstagnation rechnen muss,am schlechtesten ab. Innerhalb Europas dürften nurdie zentraleuropäischen und die baltischen Staatensowie die Nicht-EU-Mitgliedsländer mit einem beschei-denen Anstieg rechnen. Für 2014 stehen die Zeichen dann auch in Europa
wieder auf Wachstum: Die internationalen Ankünftein Europa sollen um 2,9 Prozent zulegen. Von diesemNach frageschub werden, so die ETC-Vorhersage,auch alle europäischen Subregionen profitieren. Österreich konnte in den ersten neun Monaten
dieses Jahres die Ankünfte internationaler Gäste um4,8 Prozent steigern. In absoluten Zahlen entsprichtdies einem Plus von etwas mehr als 900.000 Perso-nen. Die Zahl der Besucher aus dem Inland erhöhtesich um 3,3 Prozent, sodass sich die Ankünfte ins -gesamt um 4,3 Prozent auf knapp 30 Mio. erhöhten. Eine erfreuliche Bilanz kann Österreich nach den
ersten fünf Monaten der abgelaufenen Sommersaisonziehen: Auch in der warmen Jahreszeit verlief dieNachfrage aus dem Ausland deutlich dynamischer(4,8 %) als aus dem Inland (1,9 %), die durchschnitt-liche Aufenthaltsdauer der internationalen Gäste bliebunverändert bei 3,7 Nächten.
Starkes Plus aus Deutschland
Für das kräftige Wachstum bei den Nächtigungen ausdem Ausland sorgten nicht zuletzt die drei wichtigstenHerkunftsmärkte für Urlaub in Österreich: AusDeutschland erhöhten sich die Nächtigungen um 2,4 Prozent, jene aus den Niederlanden legten um5,3 Prozent und jene aus der Schweiz um 4,4 Prozentzu. Für die höchsten Zuwachsraten unter den auslän-dischen Gästen sorgten Besucher aus Saudi-Arabien(67,9 %) und aus den übrigen arabischen Länder (38,2 %), aus Brasilien (42,2 %) und aus China (37 %). Die Tourismusumsätze erhöhten sich um 2,5 Pro-
zent und erreichten ein Volumen von 9,5 Mrd. Euro.Real – also inflationsbereinigt – stagnierten die Um-sätze (0,2 %), der Qualitätsindikator „realer Aufwandje Nächtigung“ ging um 2,4 Prozent zurück. Damitsetzte sich der langfristig anhaltende Trend in RichtungKonsumation kostengünstigerer Angebote fort: NachAbschluss der Sommersaison dürfte der reale Auf-wand je Nächtigungen um etwa ein Zehntel unter demNiveau des Jahres 2000 liegen.
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Editorial
Dr. Petra StolbaGeschäftsführerin
der Österreich Werbung
Optimismus in der Branche
Skiweltcup-Auftakt in Sölden und in ganz Österreich öffnendie Adventmärkte – kein Zweifel, die Wintersaison hat
begonnen. Wie aber wird der heurige Winter für den öster -reichischen Touris mus? Österreich hat ja seit Jahren meist sehrgute, zuletzt auch immer wieder Rekord-Ergebnisse zu melden.Inwieweit diese auch heuer erreicht werden können, kann manheute noch nicht sagen. Konkrete Prognosen werden ja immerschwieriger, vor allem durch das immer kurzfristigere und oftvom Wetter abhängige Buchungsverhalten sowie den steigen-den Direkt bucher-Anteil. Laut Marktbefragungen der ÖW-Büros ist aus Sicht der inter-
nationalen Reiseveranstalter und Partner die Grundstimmungin unseren wichtigsten Herkunftsmärkten aber durchwegs po-sitiv: Die allgemeine Reiselust ist, trotz Krise, auf hohem Niveau.Die Ferientermine in den wichtigsten Herkunftsmärkten fallengut, dazu kommen günstige Weihnachtsfeiertage und ein attrak -tiver Ostertermin. Ab Seite 10 lesen Sie, wie die Experten imjeweiligen Land die heurige Wintersaison einschätzen und welche Angebote auf den wichtigsten Auslandsmärkten im Trendliegen. Einig sind sich die meisten: Die Ski-WM in Schladmingim Februar wird zusätzliche mediale Aufmerksamkeit für dasWintersportland Österreich bringen. Welche Wertschöpfungs-effekte dies langfristig zur Folge hat, erfahren Sie auf Seite 12. Die Investitionen der Regionen, Betriebe und Seilbahnen
versprechen jedenfalls ein hervorragendes Angebot in diesem Winter. Gleichzeitig bietet Österreich auch dem zunehmendenWunsch der Gäste nach Urlaubsaktivitäten abseits der Pistesowie im Bereich Städte, Kunst und Kultur entsprechende Möglichkeiten. Dazu kommt der aktuelle Trend, wonach geradein unsicheren und turbulenten Zeiten der Wunsch der Menschenweiterhin Richtung Natur, Individualität und eigenem Wohl -befinden geht. Insgesamt daher ein optimistischer Blick in dielaufende Saison.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen erfolgreichen Startin den Winter und eine interessante Lektüre dieser bulletin-Ausgabe.
Text: Susanna Gassner Erst vor 20 Jahren erhielten die Rumänendie Möglichkeit, ins Ausland zu reisen –
finanziell leisten konnte es sich die obere Ein-kommensschicht vor zehn Jahren. Daher habenGäste aus dem südosteuropäischen Landnoch großen Aufholbedarf in Sachen Auslands-trips: Allein von 2006 bis 2010 erhöhte sich dieZahl der Reisen, die Rumänen jenseits derLandesgrenzen führten, um knapp ein Drittelauf 5,7 Mio., wie die Statistik der UN WorldTourism Organisation (UNWTO) belegt.
Rasantes Wachstum
Aufgrund seiner günstigen geografischen Lageund der historischen Verbundenheit war Öster-reich das erste Land im Westen, das die Ru-mänen besuchten. Von 2006 bis 2010 weistdie UNWTO für Österreich eine Zunahme derAnkünfte um 84 Prozent aus. Wenn auch dieRumänen inzwischen als reiseerfahrener geltenund den Radius ihrer Urlaubsziele deutlich erweitern, so liegt Österreich stets unter denTop fünf der beliebtesten Auslandsdestinatio-nen. In den vergangenen fünf Jahren warendas Nachbarland Bulgarien und Österreichjene Reiseziele, die die höchsten Zuwächseverzeichneten. Ebenso zu den Gewinnern zäh-len Frankreich und Italien, wenn auch nur mitschwachen Steigerungsraten. Im Vorjahr erhöhten sich die Ankünfte in
Österreich um 5,5 Prozent auf etwa 276.000,die Nächtigungen legten im selben Zeitraumum 3,7 Prozent auf 854.000 zu, wobei zweiDrittel der Nächtigungen auf die Wintersaisonentfallen. In den ersten neun Monaten diesesJahres gingen Nächtigungen und Ankünfte zu-rück (–2,7 bzw. –4,1 %). Mit dem konjunkturel-len Aufschwung in Rumänien, der für 2013 er-wartet wird, dürfte wieder mit einer positivenEntwicklung zu rechnen sein.
Österreich konnte in den vergangenen Jahrenseine Position als die mit Abstand begehrtesteWintersportdestination weiterausbauen. DerMarktanteil Österreichs in diesem Segmentdürfte bei etwas mehr als 70 Prozent liegen,danach rangiert als einzig nennenswerter Mit-bewerber Bulgarien mit einem Marktanteil vongrob geschätzten zehn Prozent. Für ihre Ferien in Österreichs verschneiten
Bergen buchen Rumänen meist ein Packagein der Hochsaison, das Halbpension, Liftkarteund, wenn möglich, auch den Skikurs für dieKinder miteinschließt. Als Unterkunft wünschensie sich ein Hotel mit Wellnessbereich, umnach der Bewegung im Schnee zu entspan-nen. Auch die vielen Gelegenheiten zumAprès-Ski nehmen rumänische Gäste gernewahr. Rumänen gelten als begeisterte Skifahrer– jedoch ohne sportliche Ambitionen. Sie be-vorzugen Skigebiete mit einer Vielzahl an Liftenund Pisten, genießen das inspirierende Am-biente und unternehmen gerne Shopping -touren.
Sommer mit Potenzial
Noch Chancen für Urlaub in Österreich gibt esauf dem rumänischen Markt auch im Sommer,denn Rumänen wollen ihre Winterdestinationenauch in der warmen Jahreszeit kennenlernen.Außerdem bietet sich Österreich als Kontrast-programm zu Sun- und Beach-Destinationenan. Das Urlaubsland Österreich punktet in der
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6 Dezember 12/Jänner 13
Markt Rumänien
Noch Chancen im SommerDer Reisehunger der Rumänen ist noch längst nicht gestillt:Nachdem sich Österreich unter den Winterzielen als un-angefochtene Nummer eins positionieren konnte, heißt esnun, den rumänischen Gast für den Sommer und die Kulturin Österreich zu begeistern. Dazu hier einige Anregungen.
Foto: ÖW/Wolfgang Zajc
Im Profil
Unterkunft: 33,6 % in Hotels der 4- und 5-Sterne-Kategorie, 29,1 % in Hotelsder 3-Sterne-KategorieAlter: 36,6 Jahre (Öster-reich-Gast im Durch-schnitt: 44,6 Jahre)Ausbildung: 42 % Aka-demiker, 35 % Abschlussauf Maturaniveau Einkommen: 33 % mit einem Haushaltsnetto-einkommen von 2.000 bis 3.000 EuroAnreise: 57 % Pkw, 15 % mit Bahn oder BusReisegemeinschaft: 24 % mit Freunden, 21 % mit Partner und 16 % im FamilienverbandBeliebteste Bundesländer:Wien (31,6 %), Tirol (26,2 %) und Salzburg (20,4 %)
Quellen: Statistik Austria und T-MONA 2011/2012
warmen Jahreszeit mit den gegenüber der Wintersaison güns-tigeren Preisen, der guten Infrastruktur und der sauberen Um-welt. „Schauen, probieren und genießen“ lautet das Motto der ru-
mänischen Gäste auch in der Sommersaison. AnstrengendereOutdooraktivitäten stehen daher nicht allzu häufig auf demProgramm. Wenn der rumänische Gast auch die Berge liebt,bevorzugt er den Aufstieg mit der Seilbahn. Er fährt gerneRad, allerdings eher auf flachen Strecken. Und den Wasser-sport beobachtet er vom Ufer aus. Flanieren und Shoppingführen das Ranking der beliebtesten Unternehmungen an, fürden Besuch von Museen und Sehenswürdigkeiten könnensich die Rumänen ebenfalls begeistern. Den Sommerurlaub verbringen Rumänen am liebsten mit
der Familie, wobei sich das Programm nach den Kindern rich-tet, denn ihre Wünsche stehen im Mittelpunkt. Mit seinem gro-ßen Angebot hat Österreich hier gute Chancen, abwechs-lungsreiche Ferien zu offerieren. Rumänen verreisen gerade im Sommer überdurchschnittlich
häufig in Familienverbänden (16 % im Vergleich zu 6 % dergesamten Österreichurlauber). Daher fragen sie zunehmendFerienwohnungen nach, aber auch Urlaub am Bauernhof er-freut sich steigender Beliebtheit. Die Gründe für diese Ent-wicklung liegen auch darin, dass Österreichs Vermieter in die-sen Segmenten – anders als in Rumänien – hervorragendeQualität bieten. Im Gegenzug dazu gehen die Übernachtungenin den 3- bis 1-Sterne-Hotels zurück.
Kultur zum Wochenende
Kulturreisen unternehmen die Rumänen gerne als Städtetripsam Wochenende in Kombination mit Shopping. Als Reisezeitkommen hier der Sommer wie der Winter infrage. Wenn die
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Werbung
Quellmarkt Polen besser nutzenPolen stellt mit mehr als 38 Millionen Einwohnerneinen nicht unerheblichen Wachstumsmarkt für denÖsterreichischen Tourismus dar, schließlich liegtdas Land in der Liste der beliebtesten Auslands-ziele nur an der zehnten Stelle. Das ließe sich jedoch mit ein paar innovativen Ansätzen ändern.
80 % der Polen fahren im Sommer auf Urlaub, doch sienehmen Österreich fast nur als Reiseziel für den Winterwahr. Eurotours bemüht sich daher, auch mehr Sommer -urlauber aus Polen nach Österreich zu bringen.
SommerurlaubUm polnische Kunden abseits des Wintersports zu gewinnen,ist auf das steigende Interesse nach Natur- und Bergerlebnissenmit gezielten Angebotsprodukten zu reagieren. Wichtig sindgute Hotels, wobei das Urlaubsbudget der Polen jenem derWesteuropäer entspricht. All-inklusive Pakete mit interessantenFamilien- und Sport-Angeboten kombiniert mit kulturellenErlebnissen werden besonders nachgefragt.
WinterurlaubIm Winter liegt noch ein erhebliches Potential in derVorsaison. Mit intelligenten Ski-Opening-Paketen und diffe-renzierten Leistungen könnte man gegenüber den Mitbewer-bern Boden gutmachen. „Auch hier werden All-inklusiveAngebote mit Skipässen und eventuell Skikursen besondersgefragt. Die größten Steigerungen verzeichnen Appartement-Anlagen und die mittlere bzw. obere Hotellerie“, erklärtWolfgang Paravicini, der bei Eurotours für Osteuropa B2Czuständig ist. Das Unternehmen verfügt in Krakau über eineeigene Niederlassung.
Partner gesuchtEurotours International – Österreichs größter Direkt-Reise-veranstalter und Mitteleuropas größte Incoming-Agentur –wird das Engagement in Osteuropa in den nächsten Jahrenstark forcieren und sucht deshalb zusätzlich interessierteHotel-Partner.
Wahl auf die kalte Jahreszeit fällt, entscheidensich die Rumä nen häufig für einen Kurzurlaubin der Vorweihnachtszeit. Da Rumänien seinekulturelle Hochblüte zur Habsburgerzeit erlebteund viele bedeutende Bauwerke aus dieserEpoche stammen, interessieren sich die Gästeaus diesem Markt besonders für das imperialeErbe. Den Zugang zum zeitgemäßen Kultur-schaffen, gleichgültig ob Musik oder Architek-tur, haben Rumänen noch nicht entwickelt. In der öffentlichen Meinung gilt Österreich
als modernes, innovatives Land mit authenti-schen Angeboten, das erholsame Ferien, teilsauch spektakuläre Urlaubserlebnisse offeriert.Im Mittelpunkt der Berichterstattung in den Medien stehen die Beherbergungsqualität und
die Gastronomie. Mit seiner gepflegten Land-schaft, der ausgezeichneten Infrastruktur, der hohen Lebensqualität und vor allem derGe nuss fähigkeit tut sich Österreich als ein Urlaubsziel hervor, dessen Menschen zu lebenverstehen. Besonders hoch bewerten Rumänen die Pro-
fessionalität des Service. Gastgeber, die aufdie Wünsche ihrer Besucher eingehen und sichum jeden Einzelnen bemühen, kennen die Ru-mänen aus ihrer Heimat nicht. Der herzlicheUmgang mit den Gästen ist daher auch einerder Gründe, weswegen Österreich zu einemder beliebtesten Reiseziele zählt. Da die rumä -nische Küche wenig Abwechslung bietet undEsskultur kaum Stellenwert besitzt, genießensie die österreichische Kulinarik in hohem Maß. Rumänen suchen stets nach einem
Schnäppchen, zeigen sich am Urlaubsort abersehr ausgabefreudig. Ihre Tagesausgaben lie-gen bei 125 Euro, die damit ein Drittel mehrals die des österreichischen Durchschnittsgastsausmachen.
Große Liebe zum Internet
Mittlerweise verfügt fast die Hälfte der rumäni-schen Haushalte über einen Internetzugang.Dies entspricht einer Zunahme um 33 Prozentgegenüber 2006. Ebenfalls ein Indiz für diehohe Affinität zum Internet: Seit Anfang 2012hat sich die Zahl der Facebook-Accounts um20 Prozent auf 5,1 Mio. erhöht. Bis vor wenigen Jahren noch gingen die
Rumänen ins Reise büro, um Wissenswertesüber ihre Urlaubsdestination zu erfahren – undum dort zu buchen. Dieses Verhalten hat sichin den vergangenen fünf Jahren drastisch geändert. Rumänen haben sich zu Internet-Fans entwickelt, die das Netz intensiv alsRecherche tool einsetzen, Preise vergleichenund verstärkt auch online buchen. Um sich über ihr Reiseziel zu informieren,
holen mehr als die Hälfte der Rumänen Ratvon Freunden und Kollegen ein. Knapp 40 Pro-zent nutzen laut Eurobarometer 2011 das Inter -net, hier vor allem Suchmaschinen und Reise -portale. Eine relativ geringe Rolle spielen Pro-spekte, Reiseführer und Reisebüros. Für den Sommerurlaub greifen Rumänen vor-
wiegend zu All-inclusive-Packages, die sie ent-weder über eine Buchungsplattform oder imReisebüro buchen. Im Winter gibt es einen Trendhin zur Direktbuchung – entweder beim Ver-mieter oder ebenfalls über eine Plattform. Mehrals die Hälfte der Rumänen wählen ein Urlaubs-ziel, das ihnen Freunde empfehlen oder ihnen
bulletin
8 Dezember 12/Jänner 13
Markt Rumänien
Gabriele LengerMarkt Managerin Rumänien
I n der Krise lernten die Rumänen zu sparen. Haben sie die Flaute inden letzten beiden Jahren noch negiert, realisierten die Rumänen 2012,dass ihnen weniger Geld zur Verfügung steht. Sie haben begonnen, andie Zukunft zu denken und Rücklagen zu bilden. So wurden dieses Jahrum bis zu 30 Prozent mehr Spareinlagen getätigt als im Jahr zuvor. Touristisch hat sich diese Entwicklung ab dem zweiten Halbjahr 2012
ausgewirkt: Vergangenes Jahr haben wir uns über einen schönen Zu-wachs gefreut und geglaubt, die Krise überwunden zu haben, und auchdas erste Halbjahr 2012 gab noch Anlass zu Optimismus. Allerdings muss-ten wir vor allem im Juli und August Rückgänge in Kauf nehmen, sodasswir das Jahr 2012 mit einem leichten Minus abschließen werden.Bemerkenswert ist allerdings das Ausgabeverhalten der Rumänen: Sie
sind zwar immer auf der Suche nach Schnäppchen, zählen aber in Öster-reich zu den ausgabefreudigsten Gästen. Mit 125 Euro geben sie um einDrittel mehr als der Durchschnittsgast aus. Auch der Anteil der Übernach-tungen in 4- und 5-Sterne-Hotels ist vor allem im Vergleich zu anderenzentraleuropäischen Ländern mit 33,6 Prozent überdurchschnittlich hoch– und dieser Anteil hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Für die kommende Wintersaison bin ich jedenfalls zuversichtlich, da es
kaum eine Alternative zum Skiurlaub in Österreich gibt. Einige Reise -veranstalter gehen sogar von einem Zuwachs von fünf Prozent bei denAnkünften aus. Sehr optimistisch blicke ich ins nächste Jahr, denn lautVorhersagen des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird die rumä -nische Wirtschaft 2013 um 2,5 Prozent wachsen und damit die größteSteigerungsrate in der EU aufweisen.
Ausgabefreudig
aus Medienberichten bekannt ist. Auch wennsie sich mittlerweile für weniger populäre Orteentscheiden – Prestige ist nicht mehr alles –,brauchen Touristiker einen längeren Atem zurBewerbung, um Rumänen zu überzeugen. Wenn Rumänen ihren Österreichtrip buchen,
gleichgültig ob Sommer- oder Winterurlaub,nutzen 32 Prozent Online-Reiseportale undandere Buchungsplattformen. 31 Prozent reser -vieren ihren Aufenthalt direkt bei ihren Gast-gebern und nur 15 Prozent wenden sich anein Reisebüro oder einen Veranstalter. Diesgeht aus der Befragung rumänischer Gäste imRahmen von T-MONA 2011/2012 hervor. Dadie Konkurrenz der großen Online-Buchungs-portale und die Zahl der Direktbucher ständigzunehmen, durchläuft die Branche der rumä-nischen Reiseveranstalter und -büros derzeiteinen Marktbereinigungsprozess.
Fokus auf E-Marketing
Für die Marktbearbeitung empfiehlt sich daherdie Nutzung von Online-Kanälen. Außerdemkönnen Österreichs Touristiker ihre Gäste mitintensiver, auf die Informationswünsche desJournalisten zugeschnittener Pressearbeit er-reichen. Wenig Erfolg versprechend scheinen
Outdoor-Werbung, die die rumänischen Straßenüberflutet, sowie klassische Printanzeigen, daihnen die Rumänen kaum Aufmerksamkeitschenken. Prinzipiell gilt: Kreativität und Ein-zigartigkeit punkten.Die Österreich Werbung (ÖW) in Rumänien
wendet sich in ihrer Marktbearbeitung an dieZielgruppe der „Liberal Upper Class“, der rundzehn Prozent der rund 21 Mio. Rumänen zu-zurechnen sind. Für die Wintersaison 2013/2014 startet die ÖW im September eine um-fangreiche Marketingkampagne, die die rund2,2 Mio. potenziellen Gäste zur Buchung ihresWinterurlaubs in Österreich anregen soll. ImMittelpunkt der Werbeaktivitäten steht eine Beilage in Lifestyle-, Wirtschafts- und Special-Interest-Magazinen mit einer Auflage von rund300.000 Stück. Darüber hinaus auf dem ÖW-Programm: umfangreiches E-Marketingund Pressearbeit. Zur Bewerbung desSommer urlaubs hat die ÖW ein Marktpaketmit Medien kooperationen, Online-Aktivitätenund Pressearbeit geschnürt.
Kontakt: Gabriele Lenger, Markt Managerin Rumänien,E-Mail: [email protected], Tel.: +40 372 0689 71
www.post.at/e-postkartebusiness
Wer könnte Ihr Haus besser weiterempfehlen als Ihre Gäste? Am besten miteinem persönlichen Schnappschuss samt Willkommens-Gutschein für Ihr Haus.
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Dos & Don’ts
• Pflegen Sie den persön-lichen Kontakt zu Ihrenrumänischen Gästen und geben Sie ihnenspezielle Tipps, z. B. fürs Shopping.
• Trotz ausgezeichneterEnglischkenntnissefreuen sich die Rumänenüber Informationen inihrer Landessprache aufWebseiten oder ein paarWorte zur Begrüßung.
• Sagen Sie beim An-stoßen nicht „Prost“ –das heißt im Rumäni-schen „dumm“.
• Obwohl sie überdurch-schnittlich viel Geld inÖsterreich ausgeben,sind Rumänen begeis-terte „Schnäppchen-jäger“ – bieten Sie ihnen kostenlose Extras.
Erlebnisse in der Natur, Bewegung imSchnee und Genuss stehen bei Öster-
reichs Gästen auch in wirtschaftlich turbulentenZeiten hoch im Kurs. Bei den Aktivitäten inÖsterreichs Bergen bleibt die persönliche Be-treuung ein wichtiger Wohlfühlfaktor. FlexiblereAn- und Abreisezeiten machen Lust auf Ski-Kurztrips. Neben Skifahren oder Boarden ge-winnen Angebote abseits der Pisten immermehr Liebhaber. Enttäuschung macht sichbreit, falls das Hotel kein Gratis-WLAN offeriert.Online-Anbindung im Schnee und Apps rundum den Winter erfreuen sich ebenfalls großerBeliebtheit.
Deutschland
Nahdestinationen punkten im heurigen Winterebenso wie jene Ziele, die auf Qualität setzen.Für Österreich spricht auch die Schneesicher-heit – die gute Schneelage im Vorjahr nördlichder Tauern ist noch in Erinnerung. ZusätzlichLust auf Wintersport in Österreich sollte dieBerichterstattung über die Ski-WM in Schlad-ming machen. Da die Feiertage heuer günstigfallen, lassen sich Urlaubstage „sparen“, wo-durch Gäste eine zusätzliche Terminoption er-halten. Wegen der anhaltenden Stärke desFranken dürfte der Konkurrenzdruck aus derSchweiz sinken. Deutsche und tschechischeWintersportregionen gelten als preisgünstigerals Österreich und sind somit Mitbewerber umden Wintersportgast. Städte- und Kurzreisenbleiben aufgrund des attraktiven saisonalenKulturangebots weiter im Trend.
Niederlande
Obwohl Skifahren die Nummer eins bei denAktivitäten in den schneebedeckten Bergenbleibt, gewinnen auch winterliche Naturerleb-nisse abseits der Piste immer mehr Anhänger.Alternativen wie geführte Schneeschuhtourenbegeistern auch Begleitpersonen wie etwa dieGroßeltern, wenn die gesamte Familie verreist.Ebenfalls gefragt: Kinderskikurse mit Unterrichtauf Niederländisch, Begegnungen mit Ein -
heimischen oder der Besuch „uriger“ Hütten.Pisten freaks orientieren sich an der Größe desSkigebiets und der Schneesicherheit – Fakten,die Österreichs Touristiker deutlich kommuni-zieren müssen.
Großbritannien
Die Reisebranche gibt sich optimistisch: Dazutragen die günstige Ferienkonstellation, die er-hoffte stabilere Wirtschaftslage und das ver-stärkte Bemühen um „neue“ Skifahrer durchdie Reiseveranstalter bei. Im Trend liegen dieindividuelle Betreuung ebenso wie Angeboteabseits der Pisten. Urlaub in Österreich zugutekommen neue Flugverbindungen, zum Beispielvon London nach Friedrichshafen, von Man-chester nach Innsbruck, und Erhöhungen derFrequenzen nach München und nach Salzburg.Österreich punktet weiterhin mit seinem gutenPreis-Leistungs-Verhältnis und seiner perfektenInfrastruktur. Nach wie vor im Trend liegen Fe-rienwohnungen und -häuser.
Schweiz
Die Nachfrage nach Urlaub in Österreich ent-wickelt sich hervorragend, denn die Wirtschaftfloriert und die Urlaubsstimmung befindet sichweiter im Hoch. Die Schweizer schätzen ein„erweitertes Winterangebot“: Gäste leisten sichgerne ein außergewöhnliches Hotel und er-warten authentische Gastgeber. Neben kulina -rischen Genüssen aus der regionalen Küchepunkten Naturerlebnisse abseits der Piste.
Belgien
In den Katalogen der Reiseveranstalter lässtsich ein Trend zu alternativen Angeboten imSchnee erkennen. In Verbindung damit ist per-sönliche Betreuung gefragt. Auch Kultur, Archi -tektur und Design spielen diesen Winter eineRolle. Als beliebt gelten beispielsweise Hotelsmit traditionellem Charme und Lounge-Hotelsin zeitgenössischem Design. Im Bereich derKulinarik, die Belgiern generell wichtig ist,punktet Regionalität. Fürs Skifahren buchen
bulletin
10 Dezember 12/Jänner 13
Wintertrends
Naturerlebnis gefragtWie ist die Stimmung auf Österreichs wichtigsten Auslandsmärkten? Welche Angebote liegen im Trend? Experten aus den ÖW Market Offices geben eine Einschätzung. Das bulletin präsentiert eine Zusammenfassung.
Belgier gerne Komplettpakete, Hotels mit Kinder -betreuung und Familienunterkünfte mit ermä-ßigten Tarifen für Jugendliche bis 14 Jahre.
Tschechische Republik
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lagerechnen die tschechischen Reiseveranstaltermit einer guten Entwicklung des Winterurlaubsin Österreich, wenn sich auch die Aufenthalteverkürzen dürften. Im Zentrum der Nachfragesteht Skifahren, wobei sich Tschechen ver-stärkt fürs Freeriding interessieren. Ebenfallsim Trend liegt die Kombination von Wintersportmit Wellness und Thermenbesuchen. Familienmit Kindern schätzen auch kleinere, kosten -günstigere Skigebiete. Alternative Winter - erlebnisse runden das Angebot ab, eine aktiveNachfrage danach gibt es nicht.
Russland
Die stabile Konjunktur hält die Reisefreude derRussen und damit die Nachfrage nach Winter -ferien in Österreich hoch, bei denen Skifahrenoberste Priorität hat. Ergänzend dazu entspan-nen die russischen Gäste gerne in den Well-nessbereichen der Hotels. Shopping und derGenuss der österreichischen Kulinarik rundenden Wintersporttrip ab.
Italien
Obwohl es mit der Urlaubsstimmung aufgrundder schwierigen wirtschaftlichen Lage und dersozialen Spannungen nicht zum Besten steht,entwickelt sich die Nachfrage nach Urlaub inÖsterreich positiv. Allerdings verkürzt sich dieReisedauer und das Preis-Leistungs-Verhältnisgewinnt noch größere Bedeutung bei der Ent-scheidung für ein Ziel. Bescheidene Aufent-
halte in weniger bekannten Orten erfreuen sichzunehmender Beliebtheit. Während die Nach-frage nach dem Luxussegment stabil bleibt,haben Mittelklasseangebote immer geringereChancen. Italiener schätzen nach wie vor winter -liche Naturerlebnisse und den sanften Winter -sport, z. B. Schneeschuhwandern. Kultur in-klusive Design gilt vor allem in der Adventzeitund zu Silvester bei Städtereisen als Thema.
Polen
„Mit der Krise leben“ lautet das Motto der polni -schen Gäste, deren Buchungsverhalten sichkaum verändern dürfte. Als wichtig erachtenPolen nach wie vor die Schneesicherheit, grö-ßere Skigebiete und Komfort mit gemütlichenHütten und Skibars. In den polnischen Winter-ferien punkten jene Skidestinationen, die überein sehr gutes Familienangebot verfügen. Polenwünschen sich großzügige Appartements fürmehrere Familien und/oder Generationen undSkikurse für Kinder mit Polnisch sprechendenSkilehrern. Polnische Wintergäste bevorzugenOrte und Häuser mit Thermal- und/oder Well-nessangeboten.
Ungarn
Die Stabilisierung des Forint-Kurses gegenüberdem Euro könnte die Reiselust der Ungarnleicht steigern. Allerdings hat Österreich beimSchneeurlaub bereits einen Marktanteil vonrund 70 Prozent, weshalb kaum starkes Wachs-tum, jedoch eine stabile Entwicklung auf hohemNiveau zu erwarten ist. Ganz oben auf demWunschzettel der ungarischen Winter urlauberstehen Naturerlebnisse im Schnee. Aufgrundder Feiertagsregelung in Ungarn ist auch miteiner Zunahme der Kurztrips zu rechnen.
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Foto: Tourismusverband Stubai Tirol/Elfer
bulletin
12 Dezember 12/Jänner 13
Ski-WM Schladming
Für das sportliche Großereignis haben nichtnur die Athleten kräftig trainiert, auch der
Austragungsort der Alpinen Ski-WM 2013 (4. bis 17 Februar) hat sich in den vergangenenJahren „fit“ gemacht. In die Verbesserung derInfrastruktur flossen rund 400 Mio. Euro, diebeispielsweise der Erweiterung und Moderni-sierung der Beförderungsanlagen, aber auchdem Ausbau der Hotellerie zugutekamen. Ins-gesamt entstanden in der UrlaubsregionSchladming-Dachstein 1.800 neue Hotelbetten. Wenn die Stars des alpinen Skizirkus in die
Steiermark kommen, richtet sich der Blick desinternationalen Publikums auf Schladming.Rund 500 bis 600 Mio. Zuschauer weltweitwerden die Bewerbe Schätzungen zufolge aufihren TV-Schirmen mitverfolgen. Rund 3.000Journalisten berichten quer durch alle Medienüber die WM und ihre Side-Events – für Auf-merksamkeit nicht nur bei eingefleischtenSportfans, sondern auch bei potenziellen Gästen ist gesorgt.
Hohe Aufmerksamkeit
Dank der beiden Faktoren – höhere Aufmerk-samkeit und verbessertes Angebot – darfSchladming in den nächsten Jahren ein kräfti-ges Gästeplus erwarten. Zu diesem Schlusskommt eine Studie, die das Bundesministeriumfür Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) beider steiner+partner Wirtschaftsanalysen GmbHin Auftrag gab. Die zusätzliche Nachfrage kon-zentriert sich auf das höherwertige Segmentder Beherbergungsbetriebe und führt gleich -zeitig dazu, dass die Qualität der Unterkünfteinsgesamt steigt, da bestehende Hotels undPensionen in den nächsten Jahren aufrüsten. Im Detail, so rechnet die Studie vor, darf sich
Schladming-Dachstein auf jährlich 44.000 zu-sätzliche Nächtigungen freuen. In den ver -
gangenen zehn Jahren verzeichnete die Des-tination ein jährliches Nächtigungsplus von 2,7 Pro zent. Der WM-bedingte Zuwachs wirdin den kommenden Jahren darüber hinaus eineSteigerung der Übernachtungen um 1,8 Pro-zent jährlich auslösen. Das Mehr an Gästen beschert den Betrieben
der Region einen Zusatzumsatz von sechs Mio.Euro, der eine Wertschöpfung von 4,3 Mio. Eurobewirkt. Die WM-Impulse sorgen für insgesamt111 zusätzliche Arbeitsplätze in Schladmingund in den Nachbargemeinden. Davon liegtein Großteil (86%) im Bereich der Hotellerie,14 Prozent der zusätzlichen Beschäftigung ent-stehen in vor- und nachgelagerten Branchen.Insgesamt fließt den zusätzlichen Dienst -nehmern ein jährliches Einkommen von2.185.000 Euro zu. Die WM-Effekte bleiben jedoch nicht auf den
Tourismus beschränkt, denn mit der Zunahmeder Übernachtungen müssen die Gastgeberin Vorleistungen investieren, und zwar was In-standhaltung bzw. Investition bzw. den laufen-den Betrieb betrifft. Dadurch erhöht sich dielokale Lohnsumme, was wiederum zu einerSteigerung der Nachfrage durch die Bevölke-rung selbst führt. Nur die Gesamtheit der Bemühungen, zu
denen auch die weitere Vermarktung gehöre,liefere die Voraussetzungen für längerfristigeEffekte, betonen die Studienautoren. Dies er-fordere klare Projektzielsetzungen vor undwährend der WM, vor allem aber differenzierteNachnutzungskonzepte für die einzelnen öffent -lichen und privaten Investitionen, ein fortlaufen -des Upgrading von Hotellerie und Gastronomiesowie begleitende Werbeaktivitäten. Gemein -sam kann dies zu einer nachhaltige Positionie -rung als internationale Ganzjahresdestinationführen.
NachhaltigerEffektDie Alpinen Skiweltmeisterschaften, die 2013 in Schladming über die Bühne gehen, be-scheren der steirischen Skidestination auch in den nächsten Jahren kräftige Wachstums-impulse. Details dazu verrät eine aktuelle Studie.
Alpine Ski-WM 2013
• 400.000 Euro Gesam tinvestitionen
• 650 Athleten aus 70 Nationen
• 400.000 erwartete Besucher
• 3.000 akkreditierteMedien vertreter
• 44.000 Nächtigungenmehr in den Folgejahren
• 6.000.000 Euro jähr-licher Zusatzumsatz
Foto: Herbert Raffalt und Hans Thurner
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Neues aus den Märkten
DeutscherKurzurlauberim FokusDa steckt für Urlaub in Österreich nochjede Menge Potenzial drin: Deutsche unternehmen gerne Kurzreisen – undÖsterreich ist ihr Lieblingsziel im Ausland.
78,2 Mio. Mal gehen die Deutschen jedes Jahrauf kürzere Reisen, die weniger als fünfTage dauern. Drei Viertel davon haben Destinationenim eigenen Land zum Ziel. Wenn Trips ins Ausland amProgramm stehen, ist Österreich mit 15 Prozent allerAuslandskurzreisen erste Wahl. In absoluten Zahlen,so rechnet die aktuelle deutsche Reiseanalyse vor, sinddas beachtliche drei Mio. Urlaubsfahrten. Diese Stärke gilt es jetzt zu nutzen. Deshalb geht in
Deutschland ab 2013 eine eigene Kurzreisekampagneder Österreich Werbung (ÖW) unter dem Titel „Kurzmal Österreich“ an den Start. Sie ergänzt die weltweiteÖW-Marketingkampagne „Sommerglücksmomente“, die in Deutschland den Fokus auf Familie und dieHauptreise im Sommer legt. Neben dem Kulturschwer-punkt „Architektur und Identität“ stehen Städte ziele, ein-zigartige Erlebnisse, Kulinarik, Kraft tanken und dasWieder-zu-sich-Finden im Mittelpunkt der Kommunika-tion. Mit fast 56 Prozent aller Deutschen, die jährlich eine
oder mehrere Kurzreisen unternehmen, gibt es fürÖsterreich noch großes Potenzial. Aufgrund der geo-grafischen Nähe hat Österreich gerade im Süden undWesten Deutschlands gute Chancen, auch als Alter-native zur Inlands-Kurzreise wahrgenommen zu wer-den. Neben den klassischen Kurzurlaubsterminen wieOstern oder Pfingsten gibt es 2013 zudem eine Vielzahlan Fenstertagen, die terminlich Gelegenheit für einenKurzurlaub bieten. Um dem kurzfristigen Buchungsverhalten der Gäste
zu entsprechen, liegt der Bewerbungszeitraum derneuen Kampagne im Frühjahr bzw. im Herbst. Genutztwerden dabei verschiedenste Kanäle wie Direct Marketing, TV, Social-Media und klassische Presse -arbeit.
„Die Großen schaffen das Große,die Guten das Dauerhafte.“Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916), österreichische Schriftstellerin
Schneller, höher, weiter – wie lange lässtsich quantitatives Wachstum fortsetzen?
Gerade in einem kleinen Land wie Österreichmit beschränkten Ressourcen kann sichWachstum nicht über eine unendliche Fortset-zung steigender Nächtigungs- und Ankunfts-zahlen definieren, da schon natürliche Grenzendem Massentourismus Einhalt gebieten. Umdennoch die Umsätze langfristig abzusichernoder gar zu steigern, muss Urlaub in Österreichauf Qualität setzen. Daher empfiehlt der Expertenbeirat „Touris-
musstrategie“ des Bundesministeriums fürWirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) inseinem Bericht aus 2011 eine umfassendeQualitätsstrategie, um die Wettbewerbsfähig-keit der heimischen Tourismusbetriebe für dieZukunft zu sichern. Im Zentrum dieser Orien-tierung steht neben der Sicherung und Ver-besserung der Infrastruktur sowie der Service-leistungen der verantwortungsvolle Umgangmit der Umwelt und ihren Ressourcen. Qualitätstourismus in seiner nachhaltigen
Ausprägung liegt voll im Trend: Konsumentensuchen verstärkt nach Verankerung und Erdung,worin auch der Wunsch nach Nachhaltigkeit mit-
schwingt. Am Urlaubsort wollen sie einen Bei-trag zur Erhaltung der Umwelt in den bereistenLändern leisten, aber auch die lokalen Traditio-nen fördern. „Grünes“ Reisen heißt weniger, fürökologisch wertvolle Standards mehr zu bezah-len, sondern eher auf die eine oder andere Be-quemlichkeit zu verzichten, wenn es der Umweltnützt. Im Zusammenhang mit der gefragten„Sustainability“ punktet auch eine ursprünglicheNatur- und Kulturlandschaft, vor deren Kulissesich die regionale Küche richtig genießen lässt. Dass Österreichs intakte Natur schon heute
bei den Gästen hoch im Kurs steht, beweisenin regelmäßigen Abständen die Ergebnissevon T-MONA, der Gästebefragung der Öster-reich Werbung (ÖW). Danach gilt „in der Natursein“ als das über die Jahre meistgenannteMotiv für einen Urlaub in Österreich.
Intakte Natur punktet
Nachhaltige Urlaubsangebote, zu denen dieunberührte Natur ebenso wie authentische Kulturerlebnisse oder regionaltypische Kulina-rik zählen, gelten (noch) als Wettbewerbsvor-teil: „Nachhaltigkeit wird zwar nach und nachzur Voraussetzung im Tourismus – derzeitbringt sie Vorteile in der Bewerbung, langfristighilft sie aber auch dabei, effizienter zu werdenund Kosten zu sparen“, ist Martin Lohmann,Leiter des Instituts für Tourismus- und Bäder-forschung in Nordeuropa (N.I.T.) und Mitglieddes Expertenbeirats, überzeugt.
bulletin
14 Dezember 12/Jänner 13
Qualitätstourismus
Auf NachhaltigkeitgesetztDas Urlaubsland Österreich muss auf Qualität statt auf Masse setzen, um die Wertschöpfung auch in Zukunftzu sichern. Dabei spielt nachhaltiger Tourismus in unter-schiedlichen Ausprägungen eine tragende Rolle.
Text: Sabina König
Die Chancen für Österreich, vom Trend hinzu nachhaltigen Angeboten mit hohem Quali-tätsanspruch auch im Tourismus zu profitieren,stehen gut: Naturschutz, Bio-Lebensmittel, er-neuerbare Energien oder sanfte Mobilität ge-hören in Österreich schon zu beinahe alltäg -lichen Angeboten, was auch Gäste zu schät-zen wissen.
Fairer Preis für Qualität
Dass Gäste bei ihrer Wahl Produkte vorzie-hen, die beispielsweise aus umweltfreundli-cher, lokaler Erzeugung stammen, zeigt eineBe fragung der Hochschule Luzern aus 2011unter 6.000 Touristen aus sechs Nationen.Aller dings sind weniger als die Hälfte der Be-fragten dazu bereit, für „grünes“ Reisen mehrzu bezahlen, indem sie etwa Aufschläge fürdie Kompen sation des CO2-Ausstoßes inKauf nehmen. Wenn auch Gäste noch kaumbereit sind, für ressourcenschonende Urlaubs -produkte mehr als für herkömmliche auszu-geben, beeinflussen ökologische Aspekte sehrwohl die Urlaubsentscheidung. „Aber der An-teil der Menschen, für die Aspekte der Nach-haltigkeit in der Urlaubsentscheidung eineRolle spielen und die bereit sind, einen fairenPreis für hohe Qualität zu bezahlen, wächstständig“, sagt Ulrike Pröbstl, Professorin fürLandschaftsentwicklung, Erholung und Touris -mus an der Hochschule für Bodenkultur(Boku) in Wien.
In einer 2011 veröffentlichten Umfrage unterdeutschen Gästen wies sie nach, dass bei-spielsweise das Wissen um umweltver träglicheEnergieerzeugung in einer Destination die Ur-laubsentscheidung für dieses Reise ziel positivbeeinflusst. Die Gruppe derjenigen, die sichnoch nicht über den persön lichen Stellen wertvon Nachhaltigkeit im Klaren sind, sei einfachzu mobilisieren. „Mit kleinen Zuckerln und An-erkennung etwa für eine umweltfreundlicheAnreise mit der Bahn muss diese Zielgruppezusätzlich belohnt werden – wer freut sich nichtüber einen kleinen Heiligen schein“, so Pröbstl. Ob Anreise mit der Bahn, der Einsatz bio -
logisch produzierter Lebensmittel in der Hotel-küche oder der schonende Umgang mit Res-sourcen wie Wasser oder Energie – Nachhal-tigkeit hat viele Aspekte. Dazu zählen auch so-ziale oder ökonomische Faktoren, wie die ÖWin ihrem Positionspapier (siehe Kasten) definiert. In der Praxis ist es schwierig, touris tische
Angebote zu schaffen, die einige Ansprüchevon Nachhaltigkeit erfüllen. „Die Kunst liegt inder Suche nach einer Balance zwischen öko-logischen, wirtschaftlichen und gesellschaftli-chen Ansprüchen, die aber oft im Widerspruchzueinander stehen“, meint Monika Bandi, Lei-terin der Forschungsstelle Tourismus amCRED (Center for Regional Economic Deve-lopment) der Universität Bern. Zudem ist eswichtig, bei allen Bemühungen im BereichNachhaltigkeit die Kernmotive der Österreich-
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Foto: ÖW/Peter Burgstaller
Urlauber nicht aus den Augen zu verlieren, wieetwa den Wunsch, sich in naturbelassenerLandschaft zu entspannen.
Natur im Hotel
Um sich mit einer klaren Profilierung von an-deren Anbietern zu differenzieren, haben einigekreative Hoteliers stimmige Angebote mit öko-logischen Schwerpunkten geschnürt: Auf einemidyllischen Waldgrundstück im Tiroler Ötztalbei Längenfeld beispielsweise liegt das „Natur -hotel Waldklause“. Von der Niedrigenergie -bauweise mit leimfreiem Holz und Glas überreines Quellwasser in den Zimmern bis hin zuObst und Gemüse von regionalen Produzentensetzt das Hotel durch und durch auf die grüneLinie. Derzeit gilt der Betrieb als erfolgreichstesHaus im Ötztal, ein weiterer Ausbau ist den-noch nicht geplant: „Dadurch würden wir diefamiliäre Atmosphäre und die individuelle Be-treuung gefährden, die unsere Gäste so schät-zen“, meint Hotelchefin Irene Auer. Das Erfolgs -rezept bestehe in der Leidenschaft für Naturund Umwelt, die die Hoteliersfamilie als Gast-geber in ihrem Haus vorlebe, sowie in der klarenPositionierung als Ruheoase inmitten des vomTourismus geprägten Ötztals. Das Angebot trifftdamit genau den Geschmack der anvisiertenZielgruppe: die naturverbundenen und gesund-heitsbewussten Urlauber. Auch in Wien lassen sich Reiseaufenthalte
mit einem verantwortungsvollen Umgang mitMensch und Natur vereinbaren: Neben demBoutiquehotel Stadthalle – dem weltweit erstenHotel mit Null-Energie-Bilanz im urbanenRaum – setzt Gastgeber Roman Mayrhofer mitdem „Wilhelmshof“ auf eine Kombination ausÖko- und Designhotel. Aspekte des Umwelt-schutzes und der sozialen Nachhaltigkeit bringter etwa mit der größten Solaranlage der Wiener Hotellerie oder mit Projekten zur Unter -stützung karitativer Einrichtungen in sein An-gebot ein. „Zwar ist die Lage nach wie vor daswichtigste Entscheidungskriterium bei derHotel wahl, in zweiter Linie spielt der sorgsameUmgang mit Ressourcen bei gleichzeitigemoptischen Anspruch durchaus eine Rolle“, soMayrhofer. Das nachhaltige Betriebskonzeptmüsse aber in allen Bereichen spürbar werden,die Solaranlage alleine reiche für ein überzeu-gendes Angebot nicht aus.
Schadstoffarm unterwegs
Unabhängig davon, wie umweltschonend derUrlaub selbst verläuft, bestimmt die Art der An-reise über den Grad der ökologischen Nach-
haltigkeit des gesamten Trips. In Werfenweng,seit 1997 Modellort für Sanfte Mobilität (SAMO),ist Urlaub vom Auto schon fast zur Traditiongeworden. Die Gäste reisen mit Bahn oder Busan, geben ihre Autoschlüssel ab und erkundendie Region mit E-Mobilen aller Art – vom Elektro-Bike bis hin zu elektronisch betriebe-nen Fun-Fahrzeugen. „Um ein glaubwürdigesProdukt anbieten zu können, produzieren wirauch den Strom für unsere Mobile im orts -eigenen Solarkraftwerk“, so Peter Brandauer,Bürgermeister und Geschäftsführer des T ouris -musverbands von Werfenweng. Die Ideekommt bei den Gästen gut an: In den erstenvier Jahren der Initiative konnten die jährlichenNächtigungen von 162.000 auf 212.000 ge-steigert werden, mittlerweile besucht jederdritte Gast Werfenweng wegen des Schwer-punkts auf E-Mobilität. Dank der „Wir-SAMO-Card“ nutzen auch die Ein heimischen die Vor-teile von E-Mobilität und können sich besserfür das Projekt begeistern. Die Gemeinde isteiner von insgesamt 28 Urlaubsorten der Ko-operation „Alpine Pearls“, die Regionen mitSchwerpunkt auf sanfte Mobilität im Alpenraumvernetzt.
Sauber wandern
Die ursprünglichste Fortbewegungsart desMenschen ist zugleich eine Möglichkeit, dieVielfalt von Flora und Fauna hautnah zu erle-ben – und das ganz ohne Schadstoffausstoß:das Gehen. Der Verein Österreichs Wander-dörfer, der mittlerweile 40 Regionen mit 451Dörfern als Mitglieder zählt, schafft seit 1991ein an ökologischen Gesichtspunkten orien -tiertes Wanderangebot. Auch im Öster -reichischen Wandergütesiegel – ins Leben ge-rufen von den Wanderdörfern – sind Aspekteder Nachhaltigkeit daher fest verankert: vonder Verwendung ökologisch abbaubarer Pro-dukte in den Hotels bis hin zur sauberen Ener-giegewinnung etwa durch Solaranlagen. Auchdas naturbelassene Umfeld und die gepflegteLandschaft sind Teil des Kriterienkatalogs, umGästen ein umfassendes Naturerlebnis bietenzu können. Hinweise auf kostengünstige Vari-anten einer Anreise per Bahn in den Katalogender Wanderdörfer und die Integration einesÖBB-Routenplaners auf der Website von Österreichs Wanderdörfern sollen dazu beitra-gen, umweltfreundliches Reisen auch über daseigent liche Wanderangebot hinaus anzuregen.Für die durchgängige Auseinandersetzung mitdem Thema CO2-Einsparung wurden Öster-reichs Wanderdörfer außerdem im Oktober
bulletin
16 Dezember 12/Jänner 13
Qualitätstourismus
Visionäre Nachhaltigkeit
Technologie• Energie- und Ressourcen -kreisläufe bei Bauten/Anlagen optimieren• Sanfte Mobilität fördern• Energieversorgung undLogistik verbessern
Regionalität und Identitätskultur• Regionale Wirtschafts-kreisläufe schaffen• Identitätskultur wert-schöpfend vertiefen • Kulturgut Landschaft erhalten
Wirksame Gast-Gast-geber-Beziehungen• Nachhaltigkeitskompe-tenz sichtbar machen• Genuss-, Erlebnis- und Erfahrungsgewinnermöglichen• Urlaubsglück schenken
Quelle: ÖW-Grundlagenpapier„Nachhaltigkeit im Tourismus“
vom Umwelt ministerium als klima:aktiv-Projekt partner ausge-zeichnet.Sanfte Mobilität und umweltfreundliche Energiegewinnung
sind wichtige Schritte, um die intakten natürlichen Lebens-räume Österreichs für die Zukunft zu erhalten. NachhaltigeAngebote bedürfen aber auch der Einbindung der lokalen Bevölkerung sowie der Identifikation der Gastgeber mit ihrerRegion. Das Projekt „Naturvermittlung für Naturparkpartner“,das seit 2011 in den Steirischen Naturparken läuft, soll dieProfile der Nächtigungsbetriebe in den Naturparks differen-zieren, zugleich aber auch soziale Nachhaltigkeit und wirt-schaftliche Effizienz fördern. Die Basis dafür sieht BernhardStejskal, Geschäftsführer der Steirischen Naturparke, in derRückbesinnung auf die eigenen Stärken. „Das Profil der Gast-geber sollte nicht anhand aktueller Vermarktungstrends, sondern entsprechend ihrer ureigenen Qualitäten erstellt wer-den. Das gewährleistet die Identifikation der Gastgeber mitihrem Produkt und macht es hochwertig und beständig.“So sammeln Biologen und Marketingexperten in 80 Hotels
und Pensionen Ideen, wie Alleinstellungsmerkmale aus demdirekten Umfeld in Form von Kulinarik, Dekoration oder Un-terhaltung in den Betrieb geholt werden können. Ob und wiedie Vorschläge umgesetzt werden, liegt ganz im Ermessender Naturparkpartner. Beim Backhendl-Wirt Hubmann in Pöllau beispielsweise führt schon bald ein Comic-Huhn durchden Betrieb und greift dabei immer wieder Naturthemen auf– etwa am Salatbuffet, wo „Hühnerfutter“ unterhaltsam „aufdie Schaufel genommen“ wird, oder im kreativ gestaltetenHühnerstall, wo die Besucher in Zukunft eine „Piep-Show“ er-wartet. Behutsam gestaltete Erlebnisinszenierungen helfen dabei,
den Gästen auf unterhaltsame Weise den Wert ökologischerRessourcen näherzubringen. So auch in Serfaus-Fiss-Ladisin Tirol, wo sich die Natur auf dem Genussweg „Six Senses“ertasten, erriechen und erschmecken lässt. „Ziel war es, einAngebot mit hohem Erlebniswert zu bieten, das positive Sinnesempfindungen bei den Besuchern weckt und länger inErinnerung bleibt“, so Gerhard Stark, Projektleiter bei Pro -natour, Experte für die Entwicklung und die Umsetzung vonErlebnisprojekten.
Zeigen, was gut ist
Viele österreichische Tourismusbetriebe, die sich auf nach-haltige Angebote konzentrieren, lassen sich für ihr verant-wortungsvolles Handeln zertifizieren. Die entsprechendenAuszeichnungen sind sichtbare Argumente für grünen Urlaubund können Vorteile für die Vermarktung bringen. Das Öster -reichische Umweltzeichen als führendes österreichisches Umweltsiegel ziert mittlerweile 200 Beherbergungs- und Gas-tronomiebetriebe sowie vier Reiseveranstalter. Die Anbieterzeigen damit, dass sie in allen wichtigen Bereichen der Nach-haltigkeit – von den Lebensmitteln im Kochtopf bis zum Ab-fallmanagement – ressourcenschonend wirtschaften. Ähnlichdem Umweltzeichen steht auch das Europäische EcoLabel,das von der Europäischen Kommission vergeben wird, für dieUmsetzung von umweltschonenden Maßnahmen. w w w . p r o n a t o u r. a t
Foto
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Sonnentau-Weg, Mooraculum SörenbergUNESCO Biosphäre Entlebuch (CH)
Erlebniswege
Themenparks
Aussichtsplattformen
Winterinszenierungen
Ausstellungen
Touristische Masterplanung
nachhaltige Erlebnisse
Authentisches SalzburgerLand
Die Kombination von Ausflugsmöglichkeiten,Naturattraktionen, Sportangeboten, Sehens-würdigkeiten und Kultur prägt das Image desSalzburgerLands, sagt Leo Bauernberger, Ge-schäftsführer der SalzburgerLand TourismusGmbH. Darüber hinaus punktet die Destinationmit ihren Gastgeberqualitäten und mit Veran-staltungen auf Weltniveau – von den Salzbur-ger Festspielen über das Jazzfestival Saalfel-den bis hin zu Sportveranstaltungen. Das SalzburgerLand präsentiert sich seinen
Gästen aus verschiedensten Perspektiven,zum Beispiel auf kultivierte und genussvolleWeise, wie auf der Via Culinaria, oder bewe-gend und inspirierend mit der Schönheit seinerBerg- und Seenlandschaft. Aber auch das Authentische und das Bodenständige findensich im SalzburgerLand, zum Beispiel in Formdes Salzburger Bauernherbsts. Zu den Angebotsstärken zählen die Kultur,
allen voran die Kompetenz Salzburgs im Be-reich klassischer Musik, aber auch die Natur,die touristisch ganzjährig gut erschlossen undattraktiv aufbereitet ist. Das SalzburgerLand ist eine Familiendesti-
nation: Über 35 Prozent der Sommergäste ver-bringen ihren Urlaub in Familienbegleitung(Quelle: T-MONA Sommer 2011). Eine weiterewichtige Zielgruppe sind Natur- und Outdoor-Interessierte, die Erlebnis, Entspannung, kuli-narische Angebote und authentische Kultur suchen. Der Gast im SalzburgerLand sehnt sich nach
authentischen Erlebnissen. Produkte wie derSalzburger Almsommer erfüllen diesen Wunsch.Aber auch Regionalität, Nachhaltigkeit, Ent-schleunigung und hochwertige Kultur zählenzunehmend. Die Gäste wollen sich in der freienNatur bewegen, sich gesund ernähren und ihrGleichgewicht wiederfinden. All diese Ansprüchekann das SalzburgerLand erfüllen.
Bei den Marketingaktivitäten, so Bauern -berger, hat die SLTG auch neue Länder mitgroßem touristischen Potenzial wie Russlandim Visier: Die Zahl der russischen Sommer-gäste ist beispielsweise in den vergangenenfünf Jahren um 40 Prozent gestiegen. WeiteresWachstumspotenzial sieht die SLTG in den russischen Teilrepubliken, in der Türkei, inFernmärkten wie China und Japan sowie imarabischen Raum.Als wichtigstes Ziel nennt Bauernberger die
ganzjährige Ausrichtung des Angebots, wofürdie Vielfalt an touristischen Themen eine guteVoraussetzung biete. Außerdem treibe dieSLTG die Internationalisierung weiter voran,wobei ein zusätzlicher Schwerpunkt auf Nahmärkte und auf Ballungsräume mit hoherKaufkraft in Österreich, Deutschland und denNiederlanden gesetzt werde.
bulletin
18 Dezember 12/Jänner 13
Bundesländer im Fokus
Österreich ne Neun Bundesländer, neun Urlaubsdestina touristischen Angeboten, die das bulletin Lesen Sie diesmal mehr über das Salzbu
Auf einen Blick
Markenversprechen:Das SalzburgerLand ist ...kultiviert & genussvoll, offen & international, ver-antwortungsbewusst &engagiert, bewegend undinspirierend, authentisch& bodenständig. Angebotsstärken: Musik,Kultur, Weltkulturerbe;Natur und Umwelt; Vielfaltim Sommer wie im Winter; RegionalitätZiel: ganzjährige Aus -richtung des Angebots
Steckbrief SalzburgerLand• Fläche: 7.156 km²• Einwohner: 534.122 • Gästebetten: 193.404 (Sommer 2011),200.091 (Winter 2011/12)
• Nächtigungen 2011: 23.949.914, +11,2 %seit 2001
• Ankünfte 2011: 5.900.723, +26,6 % seit 2001• Saisonverteilung nach Nächtigungen: 56,5 % im Winter, 43,5 % im Sommer
• Auslastung: 43,1 % in Hotels und ähnlichenBetrieben
• Wichtigste Herkunftsmärkte nach Nächti-gungen: Deutschland (39,2 %), Österreich (24,4 %), Niederlande (8,6 %), CEE & Russ-land (8,6 %), Skandinavien (4,7 %), Groß -britannien & Irland (3,1 %)
• Tourismusregionen: Salzburger Seenland,Stadt Salzburg, Salzburger Umgebungsorte, Urlaubsregion Fuschlsee, Wolfgangsee, Ten-nengau, Region Tennengebirge, Hochkönig,Salzburger Sonnenterrasse, Salzburger Sport-welt, Gastein, Großarltal, Obertauern, FerienregionLungau, Pinzgauer Saalachtal, Zell am See-Ka-prun, Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern
www.salzburgerland.com Quellen: SLTG, WKO
Foto: SLTG Ideenwerk
Tirol: im Herzen der Alpen
Tirol, das „führende Urlaubsparadies im Herzen der Alpen“, überzeugt seine Gäste mitder harmonischen Symbiose aus einzigartigerBergnatur mit modernster Infrastruktur, profes-sioneller Dienstleistung und herzlicher Gast-freundschaft, meint Josef Margreiter, Geschäfts -führer der Tirol Werbung. Tirol steht für intakteNatur und attraktive Städte, alte Heustadel undState-of-the-Art-Architektur, Speckknödel undHaubenküche – Gegensätze, die den Reiz Tirols ausmachen. Tirol schenkt seinen Besuchern Kraft, die
sich aus der alpinen Lebensqualität schöpfenlässt. Dabei bewegen sich die Gäste im Wech-selspiel von Beständigkeit und Erneuerung inmitten machtvoller Bergwelt und umgebenvon kulturellen Schätzen. Tirol, das mit seinerhohen Qualität in Infrastruktur und Dienstleis-tung punktet, bietet ganzjährig beste Bedin-gungen für fast jede Sportart. Kultur und Kuli-narik ergänzen das Bewegungsangebot. „Ge-tragen wird der Tiroler Tourismus von den Men-schen, die ihn gestalten. Sie arbeiten seit jehermit großem Engagement, hoher Professionali-tät und einer großen Portion an unternehmeri-schem Pioniergeist an der Weiterentwicklungdes touristischen Angebots“, so Margreiter.Im Fokus der Kommunikation der Tirol Wer-
bung stehen die sogenannten „Modern Per-formers“ und die „Intellectuals“ gemäß den Sinus-Meta-Milieus. Die Modern Performerssind vorrangig an einer aktiven, erlebnisorien-tierten Urlaubsgestaltung, an Sport und Be-wegung sowie am Austausch mit anderen Leuten interessiert. Die Intellectuals bevorzu-gen einen entspannungsorientierten Urlaub,sie suchen das Naturerlebnis und wollen Landund Leute authentisch erleben. Der Tiroler Tourismus hat sich in den letzten
Jahren weiter positiv entwickelt. Der Trend gehtzur Verkürzung der Aufenthaltsdauer, der Winter bleibt die stärkere Saison, die Zuwachs-raten resultieren hier vorwiegend aus dem Zustrom von Gästen aus Osteuropa. Die Som-mersaison entwickelte sich zuletzt dank Ange-botsinnovationen dynamisch wie schon lange
nicht mehr. In der Tiroler Tourismuslandschafthat sich in den vergangenen zehn Jahren auchstrukturell einiges geändert. Durch die Fusio-nen der Tourismusverbände sind starke Re-gionen entstanden, die effizient die Profilierungund Positionierung ihres Angebots voran treibenund noch enger mit der Tirol Werbung zusam-mengerückt sind. Da sich der Tiroler Tourismus auf einem sehr
hohen Niveau bewege, heiße das Ziel, dieWertschöpfung langfristig abzusichern und ins-gesamt nachhaltig erfolgreich zu bleiben. Reinquantitatives Wachstum stehe daher nicht imVordergrund. „Tirol“, so Margreiter zur Visionder Tirol Werbung, „soll der begehrteste Kraft-platz der alpinen Welt sein.“
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unmal anders tionen – mit unterschiedlichen
in einer Serie präsentiert. rgerLand, Tirol und Wien.
Steckbrief Tirol• Fläche: 12.649 km²• Einwohner: 714.449• Gästebetten: 331.444 (Sommer), 338.950 (Winter)• Nächtigungen 2011: 43 Mio., +5,1 % seit 2001• Ankünfte 2011: 9,6 Mio., +20,7 % seit 2001• Saisonverteilung nach Nächtigungen: 58 % im Winter, 42 % im Sommer• Auslastung: 44,9 % in Hotels und ähnlichen Betrieben • Wichtigste Herkunftsmärkte nach Nächtigungen: Deutschland (50,6 %), Nieder-lande (11,2 %), Österreich (8,7 %), Schweiz (5,5 %), Großbritannien (3,6 %),
• Top-5-Tourismusregionen im Winter: Ötztal Tourismus, Paznaun – Ischgl, Serfaus-Fiss-Ladis, Mayrhofen, Innsbruck und seine Feriendörfer; im Sommer: Innsbruck und seine Feriendörfer, Osttirol, Ötztal Tourismus,Olympiaregion Seefeld, Erste Ferienregion im Zillertal
www.tirol.at Quellen: Tirol Werbung, Statistik Austria, WKO
Auf einen Blick
Markenversprechen:Tirol ist Kraft mit alpinerLebensqualität voll Be-ständigkeit und Erneue-rung, geprägt von macht-voller Bergwelt und kultu-rellen Schätzen.Angebotsstärken: ganz-jähriges Bewegungster-rain, kulinarische und kulturelle Erlebnisse,GastfreundschaftZiel: Wertschöpfung langfristig absichernT
irol Werbung Verena Kathrein
Wien erfindet sich stets neu
Wien als Stadt mit großer Geschichte verstehtes, das historisch Gewachsene mit heutigemLeben zu erfüllen. Traditionen werden nicht nurliebevoll gepflegt, sondern für die Gegenwartweiterentwickelt. Damit werden sie für Gästeebenso wie für Bewohner nicht nur erlebbar,sondern im zeitgenössischen Kontext nutzbargemacht. Dies drücke Wien, so Norbert Kettner, Direktor von WienTourismus, eineneinzigartigen Stempel auf. Ihren Gästen verspricht die Bundeshaupt-
stadt einen Aufenthalt in einer der schönstenund genussreichsten Metropolen Europas. AufGrundlage seiner glanzvollen Vergangenheiterfindet sich Wien immer wieder neu und bleibtdadurch stets aktuell, ohne an Unverwechsel-barkeit einzubüßen.Wie eine Umfrage unter 11.000 Städte -
reisenden aus den neun wichtigsten Herkunfts-ländern Wiens ergab, gehören vor allem dasimperiale Erbe, das hervorragende Angebot inden Bereichen Musik und Kunst und die Kulturdes Genusses (z. B. Wiener Küche, Kaffee-
haus, Heuriger) zu den Stärken Wiens. Darüber hinaus punktet Wien mit seiner Funktionstüch-tigkeit als Großstadt (Sicherheit, Sauberkeit,Services etc.) sowie der ausgewogenen Balance von Stadt- und Grünraum. Im Marketing wendet sich WienTourismus
an Städtereisende mit Affinität zu Kultur undLifestyle aus aller Welt. Seit 2003 registriertWien eine nur 2009, dem Jahr der Weltwirt-schaftskrise, unterbrochene Serie an Nächti-gungsrekorden, die jedoch auch mit großenVeränderungen einherging: Der Gästemixwurde immer internationaler, denn WienTou-rismus wandte sich laut Kettner früh Hoffnungs-märkten zu, die sich mittlerweile zu etabliertenMärkten mit hohem Aufkommen entwickelten.Dazu zählen beispielsweise China, Zentral-und Südamerika, die arabischen Länder inAsien, aber auch die CEE-Staaten und die Türkei. 2009 hat Wiens Tourismusbranche gemein-
sam mit anderen Wirtschaftszweigen und Ins -titutionen, die den Tourismus stark beeinflus-sen, ein Konzept erarbeitet, das gegenüberdem damals aktuellen Rekordjahr 2008 einPlus an Gästenächtigungen von einer Millionund eine Umsatzzunahme in der Hotellerie um100 Mio. Euro bis 2015 vorsah. Das Nächti-gungsziel wurde 2011 mit 11,4 Millionen Näch-tigungen bereits überschritten, doch der Um-satz kann damit bis dato nicht Schritt haltenund erreicht derzeit nur knapp das Plansoll.„Es liegt auf der Hand, dass es unser Anliegenist, auch diese Zielvorgabe zu erfüllen“, stelltKettner fest.
bulletin
20 Dezember 12/Jänner 13
Bundesländer im Fokus
Auf einen Blick
Markenversprechen: Metropole mit glanzvollerVergangenheit, die sichstets neu erfindetAngebotsstärken: histo-risch Gewachsenes erfülltmit heutigem Leben,Kunst, Kultur und GenussZiel: Steigerung der Tourismusumsätze
Steckbrief Wien• Fläche: 415 km²• Einwohner: 1.731.236 • Gästebetten: 56.450 (Sommer), 53.537 (Winter)
• Nächtigungen 2011: 11,4 Mio., +48,4 % seit 2001
• Ankünfte 2011: 5,2 Mio., +60,5 % seit 2001• Saisonverteilung nach Nächtigungen:44 % Winter, 56 % Sommer
• Auslastung: 54,7 % in Hotels und ähnlichenBetrieben
• Wichtigste Herkunftsmärkte nach Nächti-gungen: Deutschland (21 %), Österreich (18 %), Italien (6 %), USA, Russland (je 5 %), Großbritannien, Spanien, Schweiz,Frankreich (je 3 %), Japan (2 %)
www.wien.info Quellen: WienTourismus, WKO
Foto: WienTourismus/Günther Ezsöl
Gesucht: innovatives Marketing
Mit dem Staatspreis für Marketing zeichnet das Bundesminis-terium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) innovativesstrategisches Marketing aus, das die Wertschöpfung im Unternehmen nachhaltig erhöht. Im Fokus stehen dabei ganz-heitliche Marketingleistungen, die hohe Qualität, betriebs-wirtschaftliche Relevanz und Innovationskraft aufweisen. Unternehmen und Organisationen aus allen Branchen, auchaus dem Tourismus, können sich in sechs Kategorien um den Staatspreis bewerben. Ende der Einreichungsfrist ist der19. März 2013. Die Verleihung der Auszeichnungen findet imRahmen einer großen Gala im Juni 2013 in Wien statt.
Details sind unter www.austrian-marketing.at, www.bmwfj.gv.atund www.staatspreis-marketing.at abrufbar.
Auszeichnung für NÖ Tourismus
Für sein Engagement für mehr Nachhaltigkeit im Tourismuserhielt Niederösterreich den Jost-Krippendorf-Preis 2012. In-spiriert wurde diese Auszeichnung, die der ÖsterreichischeVerein für Touristik (ÖVT) seit 2003 verleiht, durch den Schwei-zer Tourismus forscher Jost Krippendorf (1938–2003), der alseiner der wichtigsten Vor denker für eine ganzheitliche Be-trachtung des Tourismus gilt. Anlässlich der Preisverleihungbetonte Christoph Madl, Geschäftsführer der Niederösterreich-Werbung, dass Niederösterreich seine Ressourcen nicht aus-
beuten, sondern langfristig sinn-voll nützen wolle. Nach der Re-kordmarke von 6.686.406 Über-nachtungen im Jahr 2011 soll auch die magische 7-Millionen-Grenze mit Bedacht, Vernunft und nachhaltig erreicht werden.
www.niederoesterreich.at
60 Jahre ÖHV: Jubiläumskongress
Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) feiert 2013 ihr60-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass tagen die Vertreterder Branche vom 21. bis zum 23. Jänner in der Wiener Hofburg.Zu der Veranstaltung, für die hochkarätige Referenten gewon-nen werden konnten, erwartet die ÖHV mehr als 600 Teilneh-mer. Höhepunkt des vielfältigen Rahmenprogramms ist derJubi läumsball im Festsaal des Wiener Rathauses.
Information und Anmeldung: www.oehv.at
Kurz notiert
ÖW/Volker Preusser
IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Österreich Werbung, Margaretenstraße 1, A-1040 Wien, Tel.: 01/588 66-326, Fax: 01/588 66-266, Internet: www.austriatourism.com/bulletin Chefredaktion: Dr. Katja Horninger,[email protected] Redaktion: Mag. Susanna Gassner, Mag. SabinaKönig Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Ulrike Rauch-Keschmann Abo-service:Yvonne Tremmel, [email protected] Anzeigenmarketing:Gassner & Hluma Communications, Alsegger Straße 18/10, A-1180 Wien Layout: Greiner & Greiner/Peter Schaberl, Cactus Design Gestaltung: Greiner& Greiner, Wolfgang Greiner Hersteller: Ueberreuter Print GmbH Herstellungs -ort:A-2100 Korneuburg Titelfoto: Österreich Werbung/Peter Burgstaller Offen -legung gem. § 25 MedienG: www.austriatourism.com/bulletin-impressum
Der Krankenpfleger Thomas aus Wien reistmit seinem Rucksack durch die Welt und
berichtet über seine Erlebnisse auf „kusafiri.at“,Journalist Christoph Pfaff führt seinen Video-blog vonunterwegs.com und die FrankfurterWeltenbummlerin Jana lässt die Web-Gemein-schaft auf „sonne-wolken.de“ an ihren Trips teil-haben. Zum Thema Reisen hält das Internetimmer mehr Blogs bereit, mit denen schreib-freudige Globetrotter ihre Erfahrungen weiter-geben. Zugleich lassen sich immer mehr Nutzer von
Online-Informationen bei der Urlaubswahl in-spirieren. Dies bestätigen einschlägige Umfra-gen wie etwa T-MONA, die Gästebefragungder Österreich Werbung (ÖW) oder die deut-sche Reiseanalyse. Nicht selten erscheinenKommentare von Bloggern bei der Web-Sucheauf den ersten Ergebnisseiten. Meinungsbild-ner aus dem Internet in die Öffentlichkeitsarbeiteinzubinden und als Fürsprecher zu gewinnen,erhält daher immer höheren Stellenwert in
der touristischen PR-Arbeit. So setzen nebeneinigen Hoteliers und Tourismusverbändenmittlerweile auch große Anbieter wie der Reise -veranstalter TUI verstärkte PR-Hoffnungen inBlogger. Zur Präsentation der Sommerpro-gramme 2013 in Dubai lud TUI erstmals auchausgewählte Reiseblogger ein.
Mikromedien im Wachsen
Blogs bzw. Weblogs sind öffentliche Tage -bücher oder Onlinejournale – die meistenstammen von Privatpersonen, die gerne reisenund ihre subjektiven Erfahrungen niederschrei-ben, aber auch immer mehr Journalisten ent-decken das Bloggen für sich. Meist handelt essich um Einzelseiten verschiedener Autoren,gesammelt in einem großen Blog-System wiebeispielsweise wordpress.com. Das Revier derWeb-Autoren ist die Blogosphäre, also die Ge-samtheit aller Blogs und ihrer Verbindungen.Während sich in den USA und in Groß -
britannien unzählige Blogs etabliert und sicheinige Seiten bereits zu viel frequentierten Kom -munikationskanälen entwickelt haben, ist dieSzene in Österreich noch überschaubar. Web -logs stellen keine Massen-, sondern Mikro -medien dar, die in ihren Reichweiten kaum mitgroßen Tageszeitungen mithalten können, dafüraber sehr spezielle Zielgruppen ansprechen.Die heimische Blog-Landschaft entwickelt sichaber kontinuierlich weiter. Da das Internet keineGrenzen kenne, sei die Einbeziehung deutscherund internationaler Blogger in die Öffentlich-keitsarbeit wichtig, ist Sebastian Heinzel, Ge-schäftsführer des Online-Reiseführers tripwolf,überzeugt.
Vorteile nutzen
Anders als Journalisten aus Print oder Rund-funk berichten Blogger meist schon währendihrer Reise über das Erlebte – via Facebook,Twitter und andere soziale Netzwerke bzw. aufdem eigenen Blog. Zum Vorteil für Touristiker,die bei Pressereisen neben einer zeitnahenBerichterstattung auch von der breiten Streuungprofitieren. Außerdem genießen Blog-Einträge
bulletin
22 Dezember 12/Jänner 13
Öffentlichkeitsarbeit
Die Blogosphäre erobernDie Kommunikation mit Bloggern hat in der Öffentlichkeitsarbeit immer größeres Gewicht. Welche Ansprüche die webaffinen Globetrotter haben und wie sich Kontakte knüpfen lassen, verrät das bulletin hier.
Tipps für die PR mit Bloggern
• Themennahe Blogs undInteressen der jeweiligenAutoren recherchieren
• Kontaktaufnahme perMail oder Kommentar im Blog selbst (undnicht per Telefon)
• gezielte und auch exklu-sive Informationen bieten(keine Massenmails)
• kurze und prägnanteFakten übermitteln
• gegenseitigen Link-tausch offerieren
• zur Selbsterfahrung einladen
• Offenheit, Flexibilität und Professionalität demonstrieren
• schnell reagieren
Foto: dreamstime.com
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Travel-Trends
Welt-IdeenWie die Reisenden selbst ist auch die Tourismusbranche ständig in Bewegung. Das bulletin präsentiert unter demMotto „Welt-Ideen“ interes santeund originelle Trends aus dem globalen Reisegeschehen in Serie.
Pingpong über dem Zebrastreifen
Zeitvertreib beim Warten auf die Grünphase vor dem Überquerender Kreuzung: Studenten der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim in Deutschland habeneine Ampel mit Touchscreens präpariert, auf denen wartendePassanten gegen Fußgänger auf der gegenüber liegenden Straßenseite Pingpong spielen können. Das Pingpong- Arcade-Spiel aus den Siebzigerjahren wurde leicht modi fiziert. StattStrichen als Schläger steuert der Spieler Skateboards. DerFarbverlauf gibt an, wie lange die Grün- oder Rotphase nochandauert. Zu Beginn der Rotphase muss an beiden Straßen -seiten jeweils ein Passant den Touchscreen berühren. Dannbeginnt das Spiel, das die Wartezeit kurzweiliger gestaltet.
www.hawk-hhg.de
Hello Kitty
Eine Tourismus-App aus Japan erlaubt es Rundreisenden,sich mit Japans bekannter Hello-Kitty-Figur in regionaltypischerErscheinung auf Fotos ablichten zu lassen. Die Katze erscheintautomatisch auf dem Foto neben Personen und versorgt Nutzer mit Infos über die jeweilige Region. In unterschiedlichenLandes teilen trägt die Figur für die jeweilige Gegend typischeKleidung und Accessoires, die Schnappschüsse lassen sichmit Freunden teilen. Die App verfügt über ein Fotoalbum, eineReiseführer rubrik und Wallpapers, die sich mit dem Besuchmehrerer Regionen freischalten lassen.
itunes.apple.com
Bier als Zahlungsmittel
Der Bierhersteller Heineken hat für die Facebook- Kampagne„Heineken Passport“ den Neuseeländer Justin auf eine Reisevon der Mongolei bis nach Bangkok geschickt und ihm als ein-zige Währung Bier mitgegeben. Das Bier musste er unter an-derem gegen Mitfahrgelegenheiten und Lebensmittel ein -tauschen. Besucher der Facebook-Seite konnten Justin beiseinen Erlebnissen begleiten und für das Teilen, Anschauenvon Videos oder Beantworten von Fragen Preise gewinnen.
www.heineken.comQuelle: Executive Future Travel Trendreport by TrendONE
durch ihren persönlich gefärbten, subjektiven Schreibstilhohe Glaubwürdigkeit bei ihren Lesern. Der multi -mediale Werkzeugkasten von Reisebloggern – Text,Bild und Ton bzw. Video – erlaube es, ein umfassenderesBild der Destination zu zeichnen, meint Doris Neubauer,die auf littlemissitchyfeet.com über nachhaltiges Reisenberichtet und als Online-Journalistin für typischich.atarbeitet.
Vorbereitung gefragt
Wer Blogger für sein Anliegen begeistern möchte, solltein der Kommunikation einige Grundregeln beherzigen.Je nach Botschaft gilt es in erster Linie, geeignete Blogszu identifizieren, die in Stil und Inhalt zum Thema desTouristikers passen. Martina Jamnig, die als Presse-verantwortliche der ÖW in London auf zweijährige Er-fahrung in der Zusammenarbeit mit internationalenReise bloggern zurückblickt, rät vor Kontaktaufnahmezur intensiven Auseinandersetzung mit der Linie desBlogs: „Wer sich mit den Beiträgen des Bloggers be-schäftigt, wird schnell ein Gespür für den Geschmackdes Verfassers entwickeln und ihn leichter mit einemVorschlag begeistern können.“ Da es sich bei Bloggernmeist um Privatpersonen handelt, spielt die individuelleAnsprache eine größere Rolle als bei hauptberuflichenSchreibern. Telefonische Anrufe jedoch empfinden Blog-ger oft als störend – da ist es besser, direkt im Blogoder Forum auf Einträge zu antworten.Web-Autoren haben andere Anforderungen an die
Gestaltung von Pressereisen als Journalisten, wobeizeitliche Aspekte eine wichtige Rolle spielen: Die „Ta-gebuchschreiber“ wünschen sich ein lockeres Pro-gramm, um regelmäßig Zeit für Aktivitäten im Netz zuhaben. Da Blogger das Internet als ihre zweite Heimatbetrachten, ist eine stabile Internetverbindung an allenAufenthaltsorten gewünscht.
Meinungsbildner identifizieren
Um einflussreiche Kommunikatoren im Internet zu iden-tifizieren, empfiehlt sich ein Blick auf die sozialen Netz-werke: Die Anzahl der Followers – also der Nutzer, dieMeldungen des Bloggers empfangen – kann Auskunftdarüber geben, wie gut vernetzt ein Blogger in der On-line-Szene ist. Nutzungsstatistiken des Blogs lassensich am einfachsten persönlich, etwa per Mail, bei denBloggern einholen, denn nur selten sind beispielsweisedie Sichtkontakte auf dem Blog selbst ersichtlich. Es mag mühsam erscheinen, sich im Kommunikati-
onsdschungel des World Wide Web Orientierung zuverschaffen und Kontakte zu Bloggern herzustellen.Doch der Aufwand lohnt sich, laut Neubauer seien Blog-ger oft mit wenig Mühe für ein Angebot zu überzeugen:„Viele Blogger verkaufen sich unter Wert, freuen sichüber Chancen und sind offener als Journalisten – auchdeshalb, weil sie nicht im Korsett redaktioneller Richt -linien eingeschnürt sind.“
Es ist Freitag, kurz nach 12.00 Uhr, Ge-meinde- wie Tourismusverantwortliche
sind auf dem Weg ins Wochenende, als PrinzJohan Friso – Mitglied des niederländischenKönigshauses und Stammgast in der Region– beim Freeriden von einer Lawine verschüttetwird. Mehr als 20 Minuten ist der Prinz unterder Schneedecke begraben, schwerer Sauer-stoffmangel und Herzstillstand sind die Kon-sequenzen. Im Innsbrucker Krankenhaus kanner reanimiert werden, liegt aber bis heute imTiefschlaf. So geschehen in Lech am Arlberg im Feb-
ruar 2012. 400 Presse-Anfragen in einer halbenStunde, Aufruhr im royalen Ministerium undunzählige Niederländer mit kaum Verständnisfür Tiefschneefahrten, die um das Leben ihresPrinzen bangen, hielten die Mitarbeiter vonLech Zürs Tourismus in Atem. Eine Ausnah-mesituation, die sich nur mithilfe eines gut vor-bereiteten Kommunikationsplans bewältigenlässt. Denn Prävention kann Krisen zwar meistnicht verhindern, aber ihre Auswirkungen steu-ern. „Wir waren für die Situation gut gerüstet,da wir seit 2010 einen detaillierten Notfallplanin der Lade liegen haben. Daher konnten wirbereits eine Stunde nach dem Unglück ersteInformationen an die Presse weiter geben“,meint Pia Herbst, PR-Verantwortliche bei LechZürs Tourismus.
Ampel für den Notfall
Ob Liftunfall oder Murenabgang: Krisen habenviele Facetten und können jeden Touristikertreffen. Sie passieren meist unerwartet und erfordern schnelles Handeln. Um die richtigeVorgehensweise rasch zu bestimmen, emp-fiehlt Daniel Amersdorffer, Geschäftsführer vonTourismuszukunft – Institut für eTourismus, ein
Ampelsystem: „Jeder Mitarbeiter sollte eine‚Krisenkarte‘ vorliegen haben, die seine Auf-gaben im Ernstfall regelt.“ Abhängig von der Größe des betroffenen
Personenkreises, der Art des Ereignisses unddes Einflussbereichs der Beteiligten – Mei-nungsführer wie Journalisten oder Blogger so-wie prominente Gäste haben eine sehr hoheReichweite – seien unterschiedliche Maßnah-men zu treffen: Ein kleiner Krisenfall, wie eretwa bei einer Beschwerde eines Hotelgastsvorliegt, könne meist vom Mitarbeiter selbstgeklärt werden. Handelt es sich aber z. B. umden Unfall eines Kindes im Rahmen eines Fa-milienurlaubs, so leuchtet die Ampel gelb: Indiesem Fall solle der Vorgesetzte in die Ent-scheidung mit einbezogen werden, da auchmit rechtlichen Folgen wie Schadenersatzfor-derungen zu rechnen ist. Alarmstufe Rotherrscht bei Katastrophen, die einen großenPersonenkreis oder – wie im Beispiel von Lech– einflussreiche Multiplikatoren betreffen: Fürdiesen schwerwiegenden Krisenfall braucht eseinen Letztverantwortlichen als „Sprachrohr“.Seine Aufgabe ist es, die Öffentlichkeit mög-lichst rasch mit zuverlässigen Informationenzu versorgen – über Pressearbeit durch Aus-sendungen, Pressekonferenzen und Interviewssowie über professionelle Kommunikation imInternet. 150 Interviews in drei Tagen zeigten Erik
Wolf, Geschäftsführer des Fachverbands derSeilbahnen in der Wirtschaftskammer Öster-reich (WKO), anlässlich des Seilbahnunglücksin Kaprun drastisch auf, wie viele Ressourceneine Krise in Beschlag nimmt. „Wir haben seitdem Unglück im Jahr 2000 umfassende Kri-senpläne erarbeitet, die das Verhalten im Not-fall sowohl für den Verband als auch für die
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24 Dezember 12/Jänner 13
Krisenkommunikation
Gerüstet für den ErnstfallIn Krisenzeiten richtig kommunizieren, darin besteht eine zentrale Herausforderung für Touristiker. Welche Faustregeln es dabei zu beachten gibt, hat das bulletin recherchiert.
Text: Sabina König
einzelnen Mitglieder regeln“, so Wolf. Unter-nehmer und Mitarbeiter machen sich bei Schu-lungen mit den Notfallplänen vertraut. Umrasch reagieren zu können, ist die Zusammen-arbeit mit regionalen PR-Agenturen vereinbart,die schnell vor Ort sein können.Im Tiroler Ischgl machen große Schneemen-
gen im Winter oft Straßensperren notwendig,die Gäste in der Region festhalten. Die ge-meinsame Auseinandersetzung mit dem be-stehenden Krisenplan ist daher fester Bestand-teil der regelmäßigen Sitzungen von Vertreterndes Tourismusverbands, der Gemeinde undder Seilbahnen. „Wenn mehrere Institutioneninvolviert sind, muss die geordnete Zusam-menarbeit sitzen“, meint Andreas Steibl, Ge-schäftsführer von Ischgl Tourismus. Dass die verstärkte Zusammenarbeit in Kri-
senzeiten zugleich einen guten Nährboden fürneue Ideen bieten kann, zeigt sich in LechZürs: Die Kompetenz der Bergrettung rund umSicherheit im alpinen Gelände stellt die Regionheuer bei der „Snow & Safety Conference“ inZürs unter Beweis, die mit Vorträgen und Work-shops das Bewusstsein für Gefahren beimSport im Tiefschnee schärfen soll.
Informationsfluss beschleunigt
Wer sich nicht für Krisen rüstet und nicht raschund zielstrebig kommunizieren kann, hat Stor-nierungen und negative Schlagzeilen zu be-fürchten, die dem Image einer Destinationlangfristig schaden können. Durch Internet undsoziale Netzwerke haben sich die Kommuni-kationskanäle außerdem vervielfacht und derInformationstransport beschleunigt. „Die Gästesprechen ihre Meinungen im Internet schnellerund öfter aus. Ständiges Monitoring ist daherunerlässlich, um negative Meldungen rasch zu
identifizieren, sie aufzugreifen und den eigenenStandpunkt einzubringen“, rät Reinhard Lanner,Bereichsleiter „Digital Media & Online-Marke-ting“ bei SalzburgerLand Tourismus. Mit derEinrichtung eigener interaktiver Kanäle könneTransparenz geschaffen und Vertrauen aufge-baut werden, damit die Nutzer auch im Ernstfalldie Medien der Destination als erste Informa-tionsquellen aufsuchen.
Chancen durch Social Media
Facebook, Twitter und Co. sind für Lanner aberauch Frühwarnsysteme, die ungünstige Mei-nungen zu sensiblen Themen schon im Vorfelderkennbar machen. Außerdem ließen sich kri-tische Meinungsführer in den sozialen Medienanhand ihres „roten Fadens“ gut identifizierenund ansprechen. In der Praxis komme auchdie Nachbearbeitung von Krisen oft zu kurz.Dabei könnten viele positive Meinungen dazubeitragen, die negativen Folgen einer Krise zuüberdecken. User versenden über ihre sozialen Netze in
Windeseile Fotos und Videos beispielsweisevom Unglücksort, sie sorgen so für eineschnelle Verbreitung und wecken unter Um-ständen die Emotionen der globalen Commu-nity. Diese Möglichkeiten können sich aberauch Touristiker zunutze machen, indem sieden Usern zuvorkommen: „Sollte wieder eineKrise eintreten, möchten wir die Ersten sein,die Bilder und Videos online stellen – etwaLive-Streamings zu Pressekonferenzen“, soPia Herbst. So kann Lech Zürs Tourismus denInformationsfluss auch in Krisenzeiten bewusststeuern.
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1 x 1 der Krisenkommunikation• Stets den Dialog zu Gästen und Multiplikatoren pflegen, um auch für denKrisen fall Vertrauen aufzubauen• Rollen der Mitarbeiter im Voraus klären, damit im Krisenfall keine wider-sprüchlichen Botschaften nach außen gelangen – fixieren, wer spricht • Verantwortungshierarchien bestimmen• proaktiv handeln und sofort reagieren • bei der Wahrheit bleiben, nichts beschönigen• personalisierte, emotionale Botschaften – mit Bildern u. Videos – übermitteln• Kommunikationsfluss durch regelmäßige Meldungen am Laufen halten• Notfallplan im Voraus erstellen und an alle Mitarbeiter kommunizieren• ständiges Monitoring insbesondere bei krisenanfälligen Themenbereichen• Krisenmanagement-Plan regelmäßig updaten und in Erinnerung rufen
Fotos: dream
stime.com
Lautlos durch die märchenhafte Schnee-landschaft ziehen, die klare Winterluft durch
die Lunge strömen lassen und gleichzeitig denKörper trainieren: Bei kaum einer anderenSportart lassen sich Naturerlebnis und Bewe-gung so harmonisch kombinieren wie beimLanglauf. Die Sportart aus dem hohen Nordenblickt auf eine jahrtausendealte Geschichte zu-rück und hat bis heute nichts an ihrem Reizeingebüßt – im Gegenteil: „Der meditative Cha-rakter des Langlaufens und die sanfte Bewe-gung in der Natur treffen den Zeitgeist“, soArno Kronhofer, Geschäftsführer der Weissen-see Information.Laut T-MONA (Tourismus MONitor Austria)
aus 2011/12 gehen insgesamt acht Prozent der
Urlauber in Österreich Langlaufen: Drei Prozentder befragten Gäste zieht es während ihresAufenthalts einmal auf die Loipe, fünf Prozentmehrmals. Mehr noch als beim Alpinskifahrenist das naturnahe Landschaftserlebnis dieHauptmotivation zum Langlaufsport, so eineBefragung der Universität für Bodenkultur(BOKU) unter Langläufern.
Kunstschnee unverzichtbar
Beim Buchungsverhalten dieser Zielgruppezeigt sich ein Trend zum Kurzurlaub, der oftauch spontan – abhängig von der Schneelage– gebucht wird. Um für diese Kurzentschlos-senen attraktiv zu bleiben, rüsteten sich diemeisten heimischen Langlaufgebiete für diesenWinter bereits mit Beschneiungsanlagen, etwadas Tannheimer Tal oder der Weissensee. „Nurdurch den kontinuierlichen Ausbau der Kunst-schnee-Anlagen können wir die Loipengarantiebieten, die unsere Gäste fordern“, so Kronhofer.Auch die Untersuchung der BOKU zeigt, dassdie Sportler technische Beschneiung als not-wendig erachten. Künstliche Sportstätten wieIndoor-Langlauf oder Langlauftunnel hingegenkommen beim naturverbundenen österrei-chischen Publikum nicht gut an.
Freie Bahn für alle
Sportmediziner sind sich einig: Langlaufen an
bulletin
26 Dezember 12/Jänner 13
Skilanglauf
Auf Winters Spur Skilanglauf, der derzeit eine Renaissance erlebt, gilt als Klassiker unter den Wintersportarten. Um den Gästen weitere Facetten des nordischen Sports zu offerieren, investieren Österreichs Regionen in ein erweitertes Angebot, wie das bulletin recherchiert hat.
Text: Sabina König
Foto: ÖW/Mallaun
der frischen Luft ist gesund, stärkt Herz undKreislauf und trainiert gelenkschonend denganzen Körper. Ob als Leistungssport imSkating schritt oder gemütliches Gleiten in dergespurten Loipe – beim Skilanglauf findet jedersein individuelles Tempo. Die Verletzungsge-fahr ist im Gegensatz zum Alpinskifahren ge-ring, weshalb sich die sanfte Sportart für Jungund Alt eignet.Um diese große Gruppe der potenziellen
Gäste zu erreichen, setzen Touristiker zusätz-liche Anreize zur Attraktivierung des Langlaufs.Denn in den Augen einiger Gäste gilt der Ski-langlauf gegenüber dem Alpinskisport als zubeschaulich. Der Skiclub Seefeld kooperiertmit prominenten Meinungsbildnern wie ÖSV-Stars, um den Langlauf bei der Jugend popu-lärer zu machen. Da die hohen Kosten für dietägliche Instandhaltung der Loipen nicht alleineüber Loipen gebühren beglichen werden kön-nen, stellen auch zusätzliche Angebote rundum den Langlauf wichtige Einnahmequellenfür die Betreiber dar.
Biathlon im Trend
Immer mehr Touristiker setzen daher auf dieVerbindung von Langlauf und der verwandtennordischen Sportart Biathlon: Während auf derLanglaufloipe Kraft und Kondition gefragt sind,werden nur wenige Augenblicke später amSchießstand Konzentration und Ruhe ge-braucht – ein spannendes Wechselspiel mitbesonderem Reiz. In der Ramsau in der Steier -mark hat sich Biathlon bereits zu einem be-liebten Angebot entwickelt. „Besonders Grup-pen – etwa Firmen auf Betriebsausflügen,Schulklassen oder Familien – schätzen denWettbewerbscharakter dieser Sportart als Er-gänzung zum Langlauf“, so Elias Walser, Ge-schäftsführer des Tourismusverbands Ramsauam Dachstein.
Überraschungen gefragt
Einige Langlaufdestinationen starten außer-dem mit originellen Loipen für spezielle Ziel-gruppen in die Saison: Da finden sich Hunde-loipen, Gelegenheiten zum Schlittenlanglauffür körperlich eingeschränkte Besucher sowiespezielle Angebote für Kinder – etwa die Spiel-Loipen im Nordischen Zentrum im Böhmerwald mit Schanzen, Wellenbahnen undanderen Hindernissen. Natur- und Kunst -genuss lassen sich auf der Erlebnisloipe inLeutasch in der Olympiaregion Seefeld verbin-den, wo die Werke Tiroler Künstler die Spursäumen.
Auch in puncto Service haben sich Öster-reichs Touristiker für diesen Winter einige Über-raschungen einfallen lassen: An den Loipender Salzburger Sportwelt in Altenmarkt- Zauchensee machen die Sportler etwa Be-kanntschaft mit dem „Flying Coach“, der vonLoipe zu Loipe wechselt und Gratis-Tipps zurrichtigen Technik gibt. „Loipenbutler“ begegnenBesuchern auch am Kärntner Weissensee: Sie bieten nicht nur praktische Hilfestellungenund Unterhaltung, sondern heben auch denLoipen beitrag bei Gästen ein, die nicht in derRegion nächtigen. Außerdem ist Langlaufendiesen Winter noch eine Spur komfortabler geworden: So haben etwa die Ramsau oderdas Tannheimer Tal in neue Straßenübergängeinvestiert, die dank spezieller Teppiche bzw. in den Boden integrierter Rollen den Sportlerndas mühsame Abschnallen der Brettln er -sparen.
Mit Events werben
Da der Leistungssport auch aus der Zuschau-erperspektive ein abenteuerliches Erlebnis ist,haben sich vielerorts rund um den SkilanglaufVeranstaltungen etabliert – vom Weltcup biszum Volkslanglauf. Das Kompetenzzentrum inSeefeld, Austragungsort der nordischen Be-werbe der Olympischen Jugendspiele 2012,erwartet zum 10. Weltcup der Nordischen Kom-bination im Jänner 2013 wieder an die 6.000Besucher, die mit den Spitzensportlern mitfie-bern. Diese Events locken nicht nur zusätzlicheGäste in die Region, sondern haben auch einewichtige Funktion bei der Bewerbung der Destination. Promotion für das Tannheimer Talbringt der alljährliche „Ski-Trail“: „An dem Breitensport-Event beteiligen sich jeweils andie 1.400 Profis und Hobbyläufer, das bunteRahmenprogramm mit Langlauf im Laternen-schein, Kino und kostenlosen Materialtestszieht unzählige Besucher an“, so Michael Keller, Geschäftsführer des TourismusverbandsTannheimer Tal.Aber nicht nur Events und originelle neue
Angebote wecken die Langlauf-Lust der Gäste:Einige Touristiker nehmen die Besucher derSommersaison ins Visier, um ihre Winteran-gebote zu bewerben. Um sportaffine Sommer-gäste anzusprechen, setzt etwa Markus Graf,Direktor der Olympiaregion Seefeld, gezielteMaßnahmen: „Wir bemühen uns, das Publikumbei Sommer veranstaltungen der Bike-Industrieauf das Skilanglaufen in der Region als idealesEr gänzungstraining im Winter aufmerksam zumachen.“
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bulletin
28 Dezember 12/Jänner 13
Porträt
Der WeinbotschafterUm die Vermarktung des österreichischen Weins voranzutreiben, will Willi Klinger, Chef der Österreich Weinmarketing GmbH, den Weintourismus stärker als bisher forcieren. Wie, das erzählt er im bulletin-Interview.
Interview: Susanna Gassner
Österreich Wein Marketing GmbH in Kürze
Gesellschafter: Landwirt-schaftskammer Österreichund Bundesgremium desAgrarhandels zu je 25 %,Niederösterreich und Burgenland je 15 % sowieWien und die Steiermark(je 10 %)Mitarbeiter: 20 Jahresbudget: rund acht Mio. EuroJahresweinproduktion:ca. 250 Mio. Liter, davon Export: 25 %Hauptexportmärkte:Deutschland, USA,Schweiz, Benelux-Länderund SkandinavienWichtigste Marketing-tools bzw. -maßnahmen:Öffentlichkeitsarbeit undSocial-Media-Aktivitäten www.oesterreichwein.at
bulletin: Sie gelten als Österreichs erster Wein-botschafter. Was sind Ihre primären Aufgaben? Klinger: Wir sind ein kleines Land mit vielenkleinen Weinproduzenten, die mit 250 Mio. Litern jährlich nicht einmal ein Prozent zur welt-weiten Weinerzeugung beitragen. Wir unter-stützen diese 20.000 Weinbauern mit klassi-schem Dachmarketing im In- und Ausland.
Wie kann sich ein – international betrachtet –kleiner Weinexporteur wie Österreich auf Aus-landsmärkten behaupten? Wir müssen uns an Menschen wenden, dieauthentische Qualität schätzen – gleichgültigob einfacher Flaschenwein oder Spitzen -tropfen.
Den österreichischen Wein schlechthin gibt eszwar nicht – aber wie lässt er sich dennochmit wenigen Worten charakterisieren? Es sind viele Elemente, die ihn einzigartig machen: die Frische, seine Fruchtigkeit undLeichtfüßigkeit – Eigenschaften, die unseremKlima zu verdanken sind. Weiters wären dadas Land selbst mit seinen herrlichen Gebietenwie der Wachau, dem Neusiedler See oderder Steiermark. Außerdem die typischen Reb-sorten, allen voran der Grüne Veltliner, aberauch der Zweigelt oder der Blaufränkisch u. a.sind hier zu nennen. Wir haben eine extremspannende Weinszene mit jungen, dynami-schen Menschen mit guter Ausbildung, die imFamilien betrieb arbeiten. Dies geht Hand inHand mit unserer speziellen Weinkultur, dieetwa in den Kellergassen, den Heurigen, denKlöstern, aber auch in der zeitgemäßen Wein-gutsarchitektur zum Ausdruck kommt. Und zu-letzt unterscheiden wir uns von den meistenErzeugungsländern noch durch unsere nach-haltige Produktionsweise, die sich beispiels-weise in der biologischen oder integrierten Be-wirtschaftung oder der Lese per Hand mani-festiert. Übrigens: Am stolzesten unter allen
Berufsgruppen sind die Österreicher auf un-sere Winzer, wie eine aktuelle Umfrage zumheurigen Staatsfeiertag ergab.
Welche Strategie verfolgen Sie beim Marke-ting? Zum einen setzen wir weltweit auf Öffentlich-keitsarbeit: Wir betreuen Opinionleader in Sachen Wein wie Journalisten und Blogger,laden sie nach Österreich ein und versorgensie mit den neuesten Informationen. Somme-liers oder Wein-Importeure, auch auf Fern-märkten wie in asiatischen Ländern, versuchenwir für den österreichischen Wein zu begeis-tern. Wir veranstalten Events und bestreitenmit den Betrieben die wichtigsten internatio-nalen Weinmessen. Unsere zweite große Marketingschiene sind
klassische Medienkooperationen und Social-Media-Aktivitäten. Zentrale Elemente sind da-bei vor allem unsere Website und unsereFace book-Auftritte in Deutsch und Englisch.
Können Sie die Zielgruppen definieren, die Siespeziell im Auge haben? Bei der Neukundengewinnung sprechen wirvor allem Menschen an, die eher einen unkon -ventionellen Lebensstil pflegen, sich mit einemLand und seiner Kultur auseinander setzen wollen, eher dem intellektuellen Publikum zu-zurechnen sind und auch gerne reisen.
Welche Hindernisse stehen einer noch bes-seren Vermarktung des österreichischen Weinsim Weg? Wir müssen unsere Handicaps in Vorteile um-wandeln. Große Weinmarken fehlen in Öster-reich – bedingt durch unsere kleinbetrieblicheStruktur und die im internationalen Vergleichgeringe Produktionsmenge. Aber gerade dieFamilienbetriebe produzieren authentische, eigenständige Naturweine, was wiederum eineStärke ist.
Foto: ÖWM/Monika Saulich
Foto: ÖWM/Monika Saulich
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Wilhelm KlingerDer Gastwirtssohn aus Oberösterreich, Jahrgang 1956, absolvierte ein Romanistikstudium ander Universität Salzburg und schloss eine Schauspielausbildung ab. Nach einigen Jahren alsSchauspieler, Kabarettist und Kulturmanager trat er als Marketingleiter beim Weinhändler A.V.Stangl in Salzburg ein. Später war er maßgeblich beim Aufbau der Weinhandelskette Wein&Cobeteiligt, bevor er sich als Geschäftsführer der Freien Weingärtner Wachau auch am inter -nationalen Parkett für den österreichischen Wein einsetzte. Zuletzt war er als rechte Hand des italienischen Kultwinzers Angelo Gaja für mehr als 50 Exportmärkte verantwortlich. Seit 2007fungiert Wilhelm Klinger als Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing GmbH.
Eine wichtige Maßnahme zum Ausgleichgrößen bedingter Nachteile besteht in der wei-teren Etablierung von Herkunftsmarken, diesich durch das Prädikat DAC (Districtus Aus-triae Controllatus) auszeichnen. Unseren Wein-baugebieten werden gebietstypische Weinstilezugeordnet, wodurch die Weine ein unaus-tauschbares Profil bekommen.
Wein und Reisen – zwei Themen, die Synergienversprechen. Wie sehen da Ihre Pläne aus?Das Thema Weinreisen steht für uns 2013 ganzoben auf der Agenda: Als neue Zielgruppe fürGenusstrips in unsere Weinbaugebiete wollenwir jene Gäste ansprechen, die aus den ost-und zentraleuropäischen Staaten bereits z. B.zum Skifahren nach Österreich fahren. Um dieVermarktung in diese Richtung voranzutreiben,werden wir auf unserer Website ein Genuss-und Reisetool einführen. Unter dem entspre-chenden Button können sich Gäste beispiels-weise ihre Weintouren zusammenstellen, inWeinführern schmökern oder Weine, Wein -güter und Heurige auch bewerten. Außerdemist für den Herbst 2013 eine Verlinkung mit derHomepage der Österreich Werbung (ÖW) ge-plant.
Sie arbeiten bereits mit der Österreich Wer-bung zusammen, wobei konkret?Wir haben schon viele Aktionen gemeinsamgemacht, zuletzt zum Beispiel bei der US-Kam-pagne „Austria. Unique like you.“ oder bei derPromotion zum Thema „Sommerglücks -momente“ auf verschiedenen anderen Märkten.
Was sind Ihre Ziele für die kommenden zweiJahre?Zunächst geht es vor allem um die Neuregelungder Finanzierung unserer Organisation, diedurch Mittelkürzungen des Bundes notwendigwurde. Außerdem wollen wir den Flaschen-weinexport weiter ankurbeln und, wie bereits
gesagt, in Sachen Weinreisen stärkere Akzentesetzen.
Wenn Sie fünf Jahre vorausschauen, was wol-len Sie dann erreicht haben? Statt des Exports von (Billig-)Wein in Tankzügen,der schon stark rückläufig ist, sollen auf denAuslandsmärkten nur noch Flaschenweine ver-kauft werden. Außerdem wünsche ich mir, dassder Erlös aus den Weinausfuhren von derzeitrund 126 Mio. Euro auf etwa 200 Mio. Eurosteigt. Zudem hoffe ich, dass möglichst vieleWeinbaugebiete das DAC-System übernehmen.
Wie hat sich Ihre Liebe zum Wein entwickelt? Ich wurde in eine oberösterreichische Gastro-nomenfamilie hineingeboren, habe Romanistikstudiert und auch bald die romanischen Wein-baugebiete kennengelernt. Infolge einiger Zu-fälle hat es mich dann ins Weingeschäft ver-schlagen, dem ich seit 25 Jahren treu bin.
Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Vielleicht „Aufgeklärter Absolutismus“? Nein,das ist ein Scherz! Ich arbeite gerne mit ande-ren zusammen, wir sind ein tolles Team undspüren auch den Rückhalt im Aufsichtsrat, inder Winzerschaft und in der Öffentlichkeit.
Wie verbringen Sie Ihre Ferien am liebsten?Ich mache jedes Jahr Urlaub in Österreich,aber ich reise auch gerne nach Frankreich undItalien – schon um meine Sprachkenntnissezu pflegen.
Welcher Wein schmeckt Ihnen persönlich ambesten?Welcher Wein mir gerade schmeckt, hängt im-mer von der jeweiligen Situation ab – das kannmanchmal auch ein ganz einfacher, leichterWein sein. Aber immer wieder muss es danndoch ein Spitzentropfen sein, schließlich binich auch ein anspruchsvoller Weinliebhaber.
bulletin
30 Dezember 12/Jänner 13
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MTB-KampagnePräsentieren Sie Ihr Mountainbike- Angebot den aktiven Gästen Schwe-dens und Dänemarks. Sie erreichenpunktgenau Ihre Zielgruppe, z. B. durchKooperationen mit MTB-Klubs. DieKampagne ist getrennt nach Ländernbuchbar.
Buchbar: bis 31. Jänner 2013ÖW Kopenhagen, Monika GrinschglTel.: +45/3373 [email protected]
Ihre Vorteile:• exklusive Kampagne, da auf fünf
Partner beschränkt• Präsenz Ihres Angebots bei sechs
MTB-Rennen in Dänemark • Medienkooperation in Schweden • über 250 Journalistenkontakte in
Dänemark und 200 in Schweden • E-Marketing-Kampagne mit Ihrem
MTB-Angebot in beiden Ländern
Ihre Vorteile:• persönlicher Kontakt zu ausgewählten
Reiseprofis• Lernen Sie die Bedürfnisse rumäni-
scher Gäste aus erster Hand kennen• Sie werden auf der Reise das Land
und die Menschen noch besserkennenlernen.
Ihre Vorteile:• kostenlose Teilnahme, Motivaus-
wahl entscheidet Ravensburger• Ihre Region findet sich exklusiv auf
der Puzzleschachtel• Vertrieb im österreichischen Spiel-
und Buchwarenhandel sowie inSüddeutschland
• individuelle/-r Beilage/Folder in derSchachtel
Rumänien besuchenÜberzeugen Sie die Mitarbeiter in derrumänischen Reiseindustrie von IhremAngebot. Auf Ihrer Besuchstour in Timi soara und Iasi lernen Sie wichtige Meinungsbildner persönlich kennen.
Buchbar: bis 30. Jänner 2013ÖW Rumänien, Gabriele LengerTel.: +40/372/[email protected]
PuzzlebilderÜberraschen Sie potenzielle Gäste miteinem Puzzlespiel, dem ein Fotomotivaus Ihrer Destination zugrunde liegt.Für 2013 plant der Spielehersteller Ravensburger zehn Puzzles aus Öster-reich.
Buchbar: laufendÖW Wien, Romana HofstätterTel.: +43/1/588 [email protected]
für IhrenpersönlichenGewinn
Sie brauchen eine maßgeschneiderte Marketingstrategie für Ihre Region? Eine umfassende PR-Betreuung? Oder Sie interes-sie ren sich für ein Direct Mail an eine ausgewählte Zielgruppe?Greifen Sie zu und maximieren Sie Ihren Erfolg mit den Produktender Österreich Werbung. Hier einige Top-Angebote, auf www.austriatourism.com finden Sie weitere Top-Tipps.
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Teilnahme ab € 800,– Teilnahme ab € 2.000,–Teilnahme kostenlos
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