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Bundesteilhabegesetz Eine erste Bilanz
Prof Dr Wolfhard Kohte
Rechtliche Verpflichtungen
bull Art 27 Abs 1 lit c UN-BRK verlangt die Gewaumlhrleistung gleichberechtigter Ausuumlbung von Arbeitnehmerrechten
bull Die UNBRK hellip
bull Art 3 Abs 3 Satz 2 GG verpflichtet zur Uumlberwindung von Behinderungen
bull sect 178 SGB IX proklamiert die SBV als Helfer und Berater schwerbehinderter Beschaumlftigter
bull Nach sect 182 SGB IX ist die SBV Schnittstelle zum Integrationsamt unterstuumltzt dieses Amt bei der Erfuumlllung der Aufgaben nach sect 185 SGB IX und vermittelt Unterstuumltzungsleistungen (Arbeitshilfen Assistenz) vor allem im Rahmen der Praumlvention nach sect 167 SGB IX
Rechtspolitisches Beteiligungsverfahren
bull bdquoNichts uumlber uns ohne unsldquo (Politischer Leitsatz Koalitionsvertrag der 18 Legislaturperiode Seite 110) Im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) soll eine bdquoStaumlrkung der SBVldquo erfolgen
bull Koumllner Erklaumlrung bdquoDie SBV als Motor der Inklusionldquo zum Zweck der Transformation des politischen Leitsatzes in die Arbeitswelt
bull Bundesweite Initiative vom 11 November 2015ndash Uumlbergabe von 12000 Postkarten einzelner SBVen an BMASndash Aufforderung die Koumllner Erklaumlrung und das politische Leitmotiv
der Koalitionsvereinbarung umzusetzen
Kooperation BRPersR und SBV
bull Unabhaumlngige Organebull Unterschiedliche Rechtspositionen BRPersR mit
Mitbestimmungsrecht SBV nur Informations- und Anhoumlrungsrechte ndash bewusste Struktur durch BTHG nicht geaumlndert
bull Kooperation der Organe - sectsect 32 BetrVG 40 BPersVG
bull Unterstuumltzung BRPR ndash SBV sectsect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG 68 Abs 1 Nr 4 und 5 BPersVG
bull BetrVG minimal geaumlndert durch Art 18 BTHG keine Aumlnderungen im BPersVG
Gestuftes Inkrafttreten des BTHG
bull 23122016 Ausfertigung des BTHG
bull 29122016 Verkuumlndung im Bundesgesetzblatt (BGBl 2016 3234ff)
bull BTHG ist ein Artikelgesetz mit dem zahlreiche Gesetze reformiert werdenndash Nach Art 1 wird das SGB IX neu kodifiziert und tritt wegen Art 26
Abs 1 zum 01012018 in Kraftndash Nach Art 2 wird insbesondere das Schwerbehindertenrecht im SGB IX
(sectsect 68ff SGB IX) reformiert und tritt wegen Art 26 Abs 2 als Uumlbergangsrecht bereits zum 30122016 in Kraft
ndash Ab 1120202023 Neuregelung der Eingliederungshilfe durch sectsect 90 ff SGB IX (Artt 25 25 a BTHG)
Neuregelungen im Recht der Schwerbehindertenvertretungen
1 Vertretungsfaumllle2 Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter3 Freistellungsanspruch der Vertrauensperson4 Heranziehung von Stellvertretern5 Kostentragung6 Uumlbergangsmandat der SBV7 Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV8 Unwirksamkeitsklausel9 Unterstuumltzungspflichten des BR10 Inklusionsvereinbarung
Vertretungsfaumlllesect 94 Abs 1 Satz 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslagendash Vertretungsfaumllle auf Verhinderung der Vertrauensperson
durch Abwesenheit oder Wahrnehmung anderer Aufgaben beschraumlnkt
ndash Zum beschraumlnkten unpraktischen Verhinderungsbegriff BAG Urteil vom 22082013 ndash 8 AZR 57412
bull Reformierte Rechtslagendash Verhinderungsbeschraumlnkung gestrichen jetzt auch
Verhinderung bei Entscheidung bdquoin eigener Sacheldquondash Stellvertreter als kollegialer Helfer nicht als faktischer
Abwesenheitsvertreter
Praktische Vertretung - 1
bull Beispiele fuumlr Verhinderung der Vertrauenspersonndash Urlaubndash Arbeitsunfaumlhigkeitndash Teilnahme an externen Sitzungen zB GSBVndash Dienstliche Verhinderung (zB Dienstreise)
Erste Konsequenz - Erster Stellvertreter ruumlckt fuumlr die Dauer der Verhinderung
automatisch nachZweite Konsequenz- Kuumlndigungsschutz des nachgeruumlckten aktiven Stellvertreters einschlieszliglich nachwirkendem Kuumlndigungsschutz sect 15 Abs 1 S 2 KSchG (BAG 12022004 ndash 2 AZR 15303 AiB 2005 376 FeldesKohteStevens-Bartol SGB IX 3 Aufl 2015 sect 96 Rz 18)
Praktische Vertretung - 2
bull Sofortige formlose Information des Stellvertreters uumlber Verhinderung
bull Zuumlgige schriftliche Information des Betriebs- oder Personalrats
bull BetriebsratPersonalrat hat Stellvertreter zu jeder Sitzung und sonstigen Terminen waumlhrend der Verhinderung zu laden
bull Stellvertreter nimmt Sitzungstermine wahr und natuumlrlich alle anderen Aufgaben wie zB Beratung
bull Kuumlndigungsschutz gibt es nach BAG-Rechtsprechung nur fuumlr aktive Vertreter
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 96 Abs 4 Satz 3 SGB IX -1
bull Bisherige Rechtslagendash Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 96 Abs 4 Satz 3
SGB IX fuumlr erforderliche Schulungs- und Bildungsveranstaltungenndash SBV hat Beurteilungsspielraum der SBV zur Frage der Erforderlichkeit
BAG Beschluss vom 08062016 ndash 7 ABR 3914 (Eignung der Schulung ist wichtiger als Preis)
ndash Schulung moumlglich fuumlr alle Probleme der schwerbehinderten Beschaumlftigten nicht nur SGB IX-Themen sondern zB auch Grundsaumltze neuer tariflicher Eingruppierungen (LAG Frankfurt 12102006 ) TaBV5706 NZA-RR 2007 640 LAG Frankfurt 14012010 ndash 9 TaBVGa22909 dazu Porsche Forum B 92010 wwwreha-rechtde)
ndash Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter bisher nur unter Vorbehalt staumlndiger Heranziehung haumlufiger Vertretung der Vertrauensperson auf laumlngere Zeit oder absehbaren Nachruumlckens sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX - 2
bull neue Rechtslagendash Wegfall der Beschraumlnkungen nach sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
ndash Gleichstellung vom ersten Stellvertreter mit der Vertrauensperson durch Einbeziehung in den Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX ndash voller Schulungsanspruch fuumlr alle erforderlichen Schulungen
ndash Weitere Stellvertreter haben einen Fortbildungsanspruch soweit sie nach sect 178 Abs 1 Satz 5 SGB IX herangezogen werden koumlnnen
Freistellungsanspruch der Vertrauensperson -sect 179 Abs 4 Satz 2 SGB IX
bull Volle Freistellungspflicht des Arbeitgebers auf Wunsch der Vertrauensperson in groumlszligeren Betrieben
bull In anderen Betrieben konkrete Freistellung im Einzelfall nach sect 179 Abs 4 S 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 200 schwerbehinderte Beschaumlftigte
bull Neue Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 100 schwerbehinderte Beschaumlftigte
Heranziehung von Stellvertretern sect 179 Abs 1 Satz 4 bis 6 SGB IX
bull Heranziehung zu bdquobestimmten Aufgabenldquo als eigenstaumlndige Ermessensentscheidung der Vertrauensperson keine Mitentscheidung des Arbeitgebers nur vorherige bdquoUnterrichtungldquo
bull Bisherige Rechtslage
ndash Heranziehungsbeschraumlnkung auf die zwei mit den houmlchsten Stimmzahlen gewaumlhlten Stellvertretern
ndash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 07042004 ndash 7 ABR 3503
bull Neue Rechtslage
ndash Nach oben offen gestaffelte Heranziehungsmoumlglichkeit in Abstaumlnden von jeweils 100 schwerbehinderten Beschaumlftigten
ndash Beispiele fuumlr Heranziehungsfelder
bull Arbeitsschutz und Arbeitsschutzausschuss
bull Berufsbildung
bull Spezielle Betriebsteile
Heranziehung von Stellvertretern sect 178 Abs 1 S 6 SGB IX
bull In letzter Sekunde beibehaltenndash Heranziehung gewaumlhlter Stellvertreter auch zur
gemeinsamen Abstimmung und Aufgabenverteilung nach sect 178 Abs 1 Satz 6 SGB IX (bisher S 5)
bull Bedeutung fuumlr SBVndash Gemeinsame Abstimmung als typisches
Wesensmerkmal kooperativer Arbeit
ndash Relativierung der fruumlheren Fixierung auf die Vertrauensperson
Aufwertung der Stellvertreter und SBV-Wahl
bull Das neue Recht gibt den Stellvertretern groumlszligere Handlungsmoumlglichkeiten und wertet ihre Stellung auf
bull In der Praxis kann dies nicht immer genutzt werden wenn nicht genuumlgend Stellvertreter zur Verfuumlgung stehen gesonderte Suche nach Personen die fuumlr die Stellvertretung kandidieren
bull Im Recht der SBV-Wahl gibt es eine gesonderte Stellvertreterwahl daher ist auch eine gesonderte Nachwahl moumlglich (sectsect 17 21 SchwbVWO) dazu KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 42017
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Rechtliche Verpflichtungen
bull Art 27 Abs 1 lit c UN-BRK verlangt die Gewaumlhrleistung gleichberechtigter Ausuumlbung von Arbeitnehmerrechten
bull Die UNBRK hellip
bull Art 3 Abs 3 Satz 2 GG verpflichtet zur Uumlberwindung von Behinderungen
bull sect 178 SGB IX proklamiert die SBV als Helfer und Berater schwerbehinderter Beschaumlftigter
bull Nach sect 182 SGB IX ist die SBV Schnittstelle zum Integrationsamt unterstuumltzt dieses Amt bei der Erfuumlllung der Aufgaben nach sect 185 SGB IX und vermittelt Unterstuumltzungsleistungen (Arbeitshilfen Assistenz) vor allem im Rahmen der Praumlvention nach sect 167 SGB IX
Rechtspolitisches Beteiligungsverfahren
bull bdquoNichts uumlber uns ohne unsldquo (Politischer Leitsatz Koalitionsvertrag der 18 Legislaturperiode Seite 110) Im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) soll eine bdquoStaumlrkung der SBVldquo erfolgen
bull Koumllner Erklaumlrung bdquoDie SBV als Motor der Inklusionldquo zum Zweck der Transformation des politischen Leitsatzes in die Arbeitswelt
bull Bundesweite Initiative vom 11 November 2015ndash Uumlbergabe von 12000 Postkarten einzelner SBVen an BMASndash Aufforderung die Koumllner Erklaumlrung und das politische Leitmotiv
der Koalitionsvereinbarung umzusetzen
Kooperation BRPersR und SBV
bull Unabhaumlngige Organebull Unterschiedliche Rechtspositionen BRPersR mit
Mitbestimmungsrecht SBV nur Informations- und Anhoumlrungsrechte ndash bewusste Struktur durch BTHG nicht geaumlndert
bull Kooperation der Organe - sectsect 32 BetrVG 40 BPersVG
bull Unterstuumltzung BRPR ndash SBV sectsect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG 68 Abs 1 Nr 4 und 5 BPersVG
bull BetrVG minimal geaumlndert durch Art 18 BTHG keine Aumlnderungen im BPersVG
Gestuftes Inkrafttreten des BTHG
bull 23122016 Ausfertigung des BTHG
bull 29122016 Verkuumlndung im Bundesgesetzblatt (BGBl 2016 3234ff)
bull BTHG ist ein Artikelgesetz mit dem zahlreiche Gesetze reformiert werdenndash Nach Art 1 wird das SGB IX neu kodifiziert und tritt wegen Art 26
Abs 1 zum 01012018 in Kraftndash Nach Art 2 wird insbesondere das Schwerbehindertenrecht im SGB IX
(sectsect 68ff SGB IX) reformiert und tritt wegen Art 26 Abs 2 als Uumlbergangsrecht bereits zum 30122016 in Kraft
ndash Ab 1120202023 Neuregelung der Eingliederungshilfe durch sectsect 90 ff SGB IX (Artt 25 25 a BTHG)
Neuregelungen im Recht der Schwerbehindertenvertretungen
1 Vertretungsfaumllle2 Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter3 Freistellungsanspruch der Vertrauensperson4 Heranziehung von Stellvertretern5 Kostentragung6 Uumlbergangsmandat der SBV7 Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV8 Unwirksamkeitsklausel9 Unterstuumltzungspflichten des BR10 Inklusionsvereinbarung
Vertretungsfaumlllesect 94 Abs 1 Satz 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslagendash Vertretungsfaumllle auf Verhinderung der Vertrauensperson
durch Abwesenheit oder Wahrnehmung anderer Aufgaben beschraumlnkt
ndash Zum beschraumlnkten unpraktischen Verhinderungsbegriff BAG Urteil vom 22082013 ndash 8 AZR 57412
bull Reformierte Rechtslagendash Verhinderungsbeschraumlnkung gestrichen jetzt auch
Verhinderung bei Entscheidung bdquoin eigener Sacheldquondash Stellvertreter als kollegialer Helfer nicht als faktischer
Abwesenheitsvertreter
Praktische Vertretung - 1
bull Beispiele fuumlr Verhinderung der Vertrauenspersonndash Urlaubndash Arbeitsunfaumlhigkeitndash Teilnahme an externen Sitzungen zB GSBVndash Dienstliche Verhinderung (zB Dienstreise)
Erste Konsequenz - Erster Stellvertreter ruumlckt fuumlr die Dauer der Verhinderung
automatisch nachZweite Konsequenz- Kuumlndigungsschutz des nachgeruumlckten aktiven Stellvertreters einschlieszliglich nachwirkendem Kuumlndigungsschutz sect 15 Abs 1 S 2 KSchG (BAG 12022004 ndash 2 AZR 15303 AiB 2005 376 FeldesKohteStevens-Bartol SGB IX 3 Aufl 2015 sect 96 Rz 18)
Praktische Vertretung - 2
bull Sofortige formlose Information des Stellvertreters uumlber Verhinderung
bull Zuumlgige schriftliche Information des Betriebs- oder Personalrats
bull BetriebsratPersonalrat hat Stellvertreter zu jeder Sitzung und sonstigen Terminen waumlhrend der Verhinderung zu laden
bull Stellvertreter nimmt Sitzungstermine wahr und natuumlrlich alle anderen Aufgaben wie zB Beratung
bull Kuumlndigungsschutz gibt es nach BAG-Rechtsprechung nur fuumlr aktive Vertreter
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 96 Abs 4 Satz 3 SGB IX -1
bull Bisherige Rechtslagendash Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 96 Abs 4 Satz 3
SGB IX fuumlr erforderliche Schulungs- und Bildungsveranstaltungenndash SBV hat Beurteilungsspielraum der SBV zur Frage der Erforderlichkeit
BAG Beschluss vom 08062016 ndash 7 ABR 3914 (Eignung der Schulung ist wichtiger als Preis)
ndash Schulung moumlglich fuumlr alle Probleme der schwerbehinderten Beschaumlftigten nicht nur SGB IX-Themen sondern zB auch Grundsaumltze neuer tariflicher Eingruppierungen (LAG Frankfurt 12102006 ) TaBV5706 NZA-RR 2007 640 LAG Frankfurt 14012010 ndash 9 TaBVGa22909 dazu Porsche Forum B 92010 wwwreha-rechtde)
ndash Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter bisher nur unter Vorbehalt staumlndiger Heranziehung haumlufiger Vertretung der Vertrauensperson auf laumlngere Zeit oder absehbaren Nachruumlckens sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX - 2
bull neue Rechtslagendash Wegfall der Beschraumlnkungen nach sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
ndash Gleichstellung vom ersten Stellvertreter mit der Vertrauensperson durch Einbeziehung in den Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX ndash voller Schulungsanspruch fuumlr alle erforderlichen Schulungen
ndash Weitere Stellvertreter haben einen Fortbildungsanspruch soweit sie nach sect 178 Abs 1 Satz 5 SGB IX herangezogen werden koumlnnen
Freistellungsanspruch der Vertrauensperson -sect 179 Abs 4 Satz 2 SGB IX
bull Volle Freistellungspflicht des Arbeitgebers auf Wunsch der Vertrauensperson in groumlszligeren Betrieben
bull In anderen Betrieben konkrete Freistellung im Einzelfall nach sect 179 Abs 4 S 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 200 schwerbehinderte Beschaumlftigte
bull Neue Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 100 schwerbehinderte Beschaumlftigte
Heranziehung von Stellvertretern sect 179 Abs 1 Satz 4 bis 6 SGB IX
bull Heranziehung zu bdquobestimmten Aufgabenldquo als eigenstaumlndige Ermessensentscheidung der Vertrauensperson keine Mitentscheidung des Arbeitgebers nur vorherige bdquoUnterrichtungldquo
bull Bisherige Rechtslage
ndash Heranziehungsbeschraumlnkung auf die zwei mit den houmlchsten Stimmzahlen gewaumlhlten Stellvertretern
ndash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 07042004 ndash 7 ABR 3503
bull Neue Rechtslage
ndash Nach oben offen gestaffelte Heranziehungsmoumlglichkeit in Abstaumlnden von jeweils 100 schwerbehinderten Beschaumlftigten
ndash Beispiele fuumlr Heranziehungsfelder
bull Arbeitsschutz und Arbeitsschutzausschuss
bull Berufsbildung
bull Spezielle Betriebsteile
Heranziehung von Stellvertretern sect 178 Abs 1 S 6 SGB IX
bull In letzter Sekunde beibehaltenndash Heranziehung gewaumlhlter Stellvertreter auch zur
gemeinsamen Abstimmung und Aufgabenverteilung nach sect 178 Abs 1 Satz 6 SGB IX (bisher S 5)
bull Bedeutung fuumlr SBVndash Gemeinsame Abstimmung als typisches
Wesensmerkmal kooperativer Arbeit
ndash Relativierung der fruumlheren Fixierung auf die Vertrauensperson
Aufwertung der Stellvertreter und SBV-Wahl
bull Das neue Recht gibt den Stellvertretern groumlszligere Handlungsmoumlglichkeiten und wertet ihre Stellung auf
bull In der Praxis kann dies nicht immer genutzt werden wenn nicht genuumlgend Stellvertreter zur Verfuumlgung stehen gesonderte Suche nach Personen die fuumlr die Stellvertretung kandidieren
bull Im Recht der SBV-Wahl gibt es eine gesonderte Stellvertreterwahl daher ist auch eine gesonderte Nachwahl moumlglich (sectsect 17 21 SchwbVWO) dazu KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 42017
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Rechtspolitisches Beteiligungsverfahren
bull bdquoNichts uumlber uns ohne unsldquo (Politischer Leitsatz Koalitionsvertrag der 18 Legislaturperiode Seite 110) Im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) soll eine bdquoStaumlrkung der SBVldquo erfolgen
bull Koumllner Erklaumlrung bdquoDie SBV als Motor der Inklusionldquo zum Zweck der Transformation des politischen Leitsatzes in die Arbeitswelt
bull Bundesweite Initiative vom 11 November 2015ndash Uumlbergabe von 12000 Postkarten einzelner SBVen an BMASndash Aufforderung die Koumllner Erklaumlrung und das politische Leitmotiv
der Koalitionsvereinbarung umzusetzen
Kooperation BRPersR und SBV
bull Unabhaumlngige Organebull Unterschiedliche Rechtspositionen BRPersR mit
Mitbestimmungsrecht SBV nur Informations- und Anhoumlrungsrechte ndash bewusste Struktur durch BTHG nicht geaumlndert
bull Kooperation der Organe - sectsect 32 BetrVG 40 BPersVG
bull Unterstuumltzung BRPR ndash SBV sectsect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG 68 Abs 1 Nr 4 und 5 BPersVG
bull BetrVG minimal geaumlndert durch Art 18 BTHG keine Aumlnderungen im BPersVG
Gestuftes Inkrafttreten des BTHG
bull 23122016 Ausfertigung des BTHG
bull 29122016 Verkuumlndung im Bundesgesetzblatt (BGBl 2016 3234ff)
bull BTHG ist ein Artikelgesetz mit dem zahlreiche Gesetze reformiert werdenndash Nach Art 1 wird das SGB IX neu kodifiziert und tritt wegen Art 26
Abs 1 zum 01012018 in Kraftndash Nach Art 2 wird insbesondere das Schwerbehindertenrecht im SGB IX
(sectsect 68ff SGB IX) reformiert und tritt wegen Art 26 Abs 2 als Uumlbergangsrecht bereits zum 30122016 in Kraft
ndash Ab 1120202023 Neuregelung der Eingliederungshilfe durch sectsect 90 ff SGB IX (Artt 25 25 a BTHG)
Neuregelungen im Recht der Schwerbehindertenvertretungen
1 Vertretungsfaumllle2 Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter3 Freistellungsanspruch der Vertrauensperson4 Heranziehung von Stellvertretern5 Kostentragung6 Uumlbergangsmandat der SBV7 Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV8 Unwirksamkeitsklausel9 Unterstuumltzungspflichten des BR10 Inklusionsvereinbarung
Vertretungsfaumlllesect 94 Abs 1 Satz 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslagendash Vertretungsfaumllle auf Verhinderung der Vertrauensperson
durch Abwesenheit oder Wahrnehmung anderer Aufgaben beschraumlnkt
ndash Zum beschraumlnkten unpraktischen Verhinderungsbegriff BAG Urteil vom 22082013 ndash 8 AZR 57412
bull Reformierte Rechtslagendash Verhinderungsbeschraumlnkung gestrichen jetzt auch
Verhinderung bei Entscheidung bdquoin eigener Sacheldquondash Stellvertreter als kollegialer Helfer nicht als faktischer
Abwesenheitsvertreter
Praktische Vertretung - 1
bull Beispiele fuumlr Verhinderung der Vertrauenspersonndash Urlaubndash Arbeitsunfaumlhigkeitndash Teilnahme an externen Sitzungen zB GSBVndash Dienstliche Verhinderung (zB Dienstreise)
Erste Konsequenz - Erster Stellvertreter ruumlckt fuumlr die Dauer der Verhinderung
automatisch nachZweite Konsequenz- Kuumlndigungsschutz des nachgeruumlckten aktiven Stellvertreters einschlieszliglich nachwirkendem Kuumlndigungsschutz sect 15 Abs 1 S 2 KSchG (BAG 12022004 ndash 2 AZR 15303 AiB 2005 376 FeldesKohteStevens-Bartol SGB IX 3 Aufl 2015 sect 96 Rz 18)
Praktische Vertretung - 2
bull Sofortige formlose Information des Stellvertreters uumlber Verhinderung
bull Zuumlgige schriftliche Information des Betriebs- oder Personalrats
bull BetriebsratPersonalrat hat Stellvertreter zu jeder Sitzung und sonstigen Terminen waumlhrend der Verhinderung zu laden
bull Stellvertreter nimmt Sitzungstermine wahr und natuumlrlich alle anderen Aufgaben wie zB Beratung
bull Kuumlndigungsschutz gibt es nach BAG-Rechtsprechung nur fuumlr aktive Vertreter
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 96 Abs 4 Satz 3 SGB IX -1
bull Bisherige Rechtslagendash Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 96 Abs 4 Satz 3
SGB IX fuumlr erforderliche Schulungs- und Bildungsveranstaltungenndash SBV hat Beurteilungsspielraum der SBV zur Frage der Erforderlichkeit
BAG Beschluss vom 08062016 ndash 7 ABR 3914 (Eignung der Schulung ist wichtiger als Preis)
ndash Schulung moumlglich fuumlr alle Probleme der schwerbehinderten Beschaumlftigten nicht nur SGB IX-Themen sondern zB auch Grundsaumltze neuer tariflicher Eingruppierungen (LAG Frankfurt 12102006 ) TaBV5706 NZA-RR 2007 640 LAG Frankfurt 14012010 ndash 9 TaBVGa22909 dazu Porsche Forum B 92010 wwwreha-rechtde)
ndash Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter bisher nur unter Vorbehalt staumlndiger Heranziehung haumlufiger Vertretung der Vertrauensperson auf laumlngere Zeit oder absehbaren Nachruumlckens sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX - 2
bull neue Rechtslagendash Wegfall der Beschraumlnkungen nach sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
ndash Gleichstellung vom ersten Stellvertreter mit der Vertrauensperson durch Einbeziehung in den Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX ndash voller Schulungsanspruch fuumlr alle erforderlichen Schulungen
ndash Weitere Stellvertreter haben einen Fortbildungsanspruch soweit sie nach sect 178 Abs 1 Satz 5 SGB IX herangezogen werden koumlnnen
Freistellungsanspruch der Vertrauensperson -sect 179 Abs 4 Satz 2 SGB IX
bull Volle Freistellungspflicht des Arbeitgebers auf Wunsch der Vertrauensperson in groumlszligeren Betrieben
bull In anderen Betrieben konkrete Freistellung im Einzelfall nach sect 179 Abs 4 S 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 200 schwerbehinderte Beschaumlftigte
bull Neue Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 100 schwerbehinderte Beschaumlftigte
Heranziehung von Stellvertretern sect 179 Abs 1 Satz 4 bis 6 SGB IX
bull Heranziehung zu bdquobestimmten Aufgabenldquo als eigenstaumlndige Ermessensentscheidung der Vertrauensperson keine Mitentscheidung des Arbeitgebers nur vorherige bdquoUnterrichtungldquo
bull Bisherige Rechtslage
ndash Heranziehungsbeschraumlnkung auf die zwei mit den houmlchsten Stimmzahlen gewaumlhlten Stellvertretern
ndash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 07042004 ndash 7 ABR 3503
bull Neue Rechtslage
ndash Nach oben offen gestaffelte Heranziehungsmoumlglichkeit in Abstaumlnden von jeweils 100 schwerbehinderten Beschaumlftigten
ndash Beispiele fuumlr Heranziehungsfelder
bull Arbeitsschutz und Arbeitsschutzausschuss
bull Berufsbildung
bull Spezielle Betriebsteile
Heranziehung von Stellvertretern sect 178 Abs 1 S 6 SGB IX
bull In letzter Sekunde beibehaltenndash Heranziehung gewaumlhlter Stellvertreter auch zur
gemeinsamen Abstimmung und Aufgabenverteilung nach sect 178 Abs 1 Satz 6 SGB IX (bisher S 5)
bull Bedeutung fuumlr SBVndash Gemeinsame Abstimmung als typisches
Wesensmerkmal kooperativer Arbeit
ndash Relativierung der fruumlheren Fixierung auf die Vertrauensperson
Aufwertung der Stellvertreter und SBV-Wahl
bull Das neue Recht gibt den Stellvertretern groumlszligere Handlungsmoumlglichkeiten und wertet ihre Stellung auf
bull In der Praxis kann dies nicht immer genutzt werden wenn nicht genuumlgend Stellvertreter zur Verfuumlgung stehen gesonderte Suche nach Personen die fuumlr die Stellvertretung kandidieren
bull Im Recht der SBV-Wahl gibt es eine gesonderte Stellvertreterwahl daher ist auch eine gesonderte Nachwahl moumlglich (sectsect 17 21 SchwbVWO) dazu KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 42017
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Kooperation BRPersR und SBV
bull Unabhaumlngige Organebull Unterschiedliche Rechtspositionen BRPersR mit
Mitbestimmungsrecht SBV nur Informations- und Anhoumlrungsrechte ndash bewusste Struktur durch BTHG nicht geaumlndert
bull Kooperation der Organe - sectsect 32 BetrVG 40 BPersVG
bull Unterstuumltzung BRPR ndash SBV sectsect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG 68 Abs 1 Nr 4 und 5 BPersVG
bull BetrVG minimal geaumlndert durch Art 18 BTHG keine Aumlnderungen im BPersVG
Gestuftes Inkrafttreten des BTHG
bull 23122016 Ausfertigung des BTHG
bull 29122016 Verkuumlndung im Bundesgesetzblatt (BGBl 2016 3234ff)
bull BTHG ist ein Artikelgesetz mit dem zahlreiche Gesetze reformiert werdenndash Nach Art 1 wird das SGB IX neu kodifiziert und tritt wegen Art 26
Abs 1 zum 01012018 in Kraftndash Nach Art 2 wird insbesondere das Schwerbehindertenrecht im SGB IX
(sectsect 68ff SGB IX) reformiert und tritt wegen Art 26 Abs 2 als Uumlbergangsrecht bereits zum 30122016 in Kraft
ndash Ab 1120202023 Neuregelung der Eingliederungshilfe durch sectsect 90 ff SGB IX (Artt 25 25 a BTHG)
Neuregelungen im Recht der Schwerbehindertenvertretungen
1 Vertretungsfaumllle2 Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter3 Freistellungsanspruch der Vertrauensperson4 Heranziehung von Stellvertretern5 Kostentragung6 Uumlbergangsmandat der SBV7 Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV8 Unwirksamkeitsklausel9 Unterstuumltzungspflichten des BR10 Inklusionsvereinbarung
Vertretungsfaumlllesect 94 Abs 1 Satz 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslagendash Vertretungsfaumllle auf Verhinderung der Vertrauensperson
durch Abwesenheit oder Wahrnehmung anderer Aufgaben beschraumlnkt
ndash Zum beschraumlnkten unpraktischen Verhinderungsbegriff BAG Urteil vom 22082013 ndash 8 AZR 57412
bull Reformierte Rechtslagendash Verhinderungsbeschraumlnkung gestrichen jetzt auch
Verhinderung bei Entscheidung bdquoin eigener Sacheldquondash Stellvertreter als kollegialer Helfer nicht als faktischer
Abwesenheitsvertreter
Praktische Vertretung - 1
bull Beispiele fuumlr Verhinderung der Vertrauenspersonndash Urlaubndash Arbeitsunfaumlhigkeitndash Teilnahme an externen Sitzungen zB GSBVndash Dienstliche Verhinderung (zB Dienstreise)
Erste Konsequenz - Erster Stellvertreter ruumlckt fuumlr die Dauer der Verhinderung
automatisch nachZweite Konsequenz- Kuumlndigungsschutz des nachgeruumlckten aktiven Stellvertreters einschlieszliglich nachwirkendem Kuumlndigungsschutz sect 15 Abs 1 S 2 KSchG (BAG 12022004 ndash 2 AZR 15303 AiB 2005 376 FeldesKohteStevens-Bartol SGB IX 3 Aufl 2015 sect 96 Rz 18)
Praktische Vertretung - 2
bull Sofortige formlose Information des Stellvertreters uumlber Verhinderung
bull Zuumlgige schriftliche Information des Betriebs- oder Personalrats
bull BetriebsratPersonalrat hat Stellvertreter zu jeder Sitzung und sonstigen Terminen waumlhrend der Verhinderung zu laden
bull Stellvertreter nimmt Sitzungstermine wahr und natuumlrlich alle anderen Aufgaben wie zB Beratung
bull Kuumlndigungsschutz gibt es nach BAG-Rechtsprechung nur fuumlr aktive Vertreter
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 96 Abs 4 Satz 3 SGB IX -1
bull Bisherige Rechtslagendash Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 96 Abs 4 Satz 3
SGB IX fuumlr erforderliche Schulungs- und Bildungsveranstaltungenndash SBV hat Beurteilungsspielraum der SBV zur Frage der Erforderlichkeit
BAG Beschluss vom 08062016 ndash 7 ABR 3914 (Eignung der Schulung ist wichtiger als Preis)
ndash Schulung moumlglich fuumlr alle Probleme der schwerbehinderten Beschaumlftigten nicht nur SGB IX-Themen sondern zB auch Grundsaumltze neuer tariflicher Eingruppierungen (LAG Frankfurt 12102006 ) TaBV5706 NZA-RR 2007 640 LAG Frankfurt 14012010 ndash 9 TaBVGa22909 dazu Porsche Forum B 92010 wwwreha-rechtde)
ndash Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter bisher nur unter Vorbehalt staumlndiger Heranziehung haumlufiger Vertretung der Vertrauensperson auf laumlngere Zeit oder absehbaren Nachruumlckens sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX - 2
bull neue Rechtslagendash Wegfall der Beschraumlnkungen nach sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
ndash Gleichstellung vom ersten Stellvertreter mit der Vertrauensperson durch Einbeziehung in den Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX ndash voller Schulungsanspruch fuumlr alle erforderlichen Schulungen
ndash Weitere Stellvertreter haben einen Fortbildungsanspruch soweit sie nach sect 178 Abs 1 Satz 5 SGB IX herangezogen werden koumlnnen
Freistellungsanspruch der Vertrauensperson -sect 179 Abs 4 Satz 2 SGB IX
bull Volle Freistellungspflicht des Arbeitgebers auf Wunsch der Vertrauensperson in groumlszligeren Betrieben
bull In anderen Betrieben konkrete Freistellung im Einzelfall nach sect 179 Abs 4 S 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 200 schwerbehinderte Beschaumlftigte
bull Neue Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 100 schwerbehinderte Beschaumlftigte
Heranziehung von Stellvertretern sect 179 Abs 1 Satz 4 bis 6 SGB IX
bull Heranziehung zu bdquobestimmten Aufgabenldquo als eigenstaumlndige Ermessensentscheidung der Vertrauensperson keine Mitentscheidung des Arbeitgebers nur vorherige bdquoUnterrichtungldquo
bull Bisherige Rechtslage
ndash Heranziehungsbeschraumlnkung auf die zwei mit den houmlchsten Stimmzahlen gewaumlhlten Stellvertretern
ndash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 07042004 ndash 7 ABR 3503
bull Neue Rechtslage
ndash Nach oben offen gestaffelte Heranziehungsmoumlglichkeit in Abstaumlnden von jeweils 100 schwerbehinderten Beschaumlftigten
ndash Beispiele fuumlr Heranziehungsfelder
bull Arbeitsschutz und Arbeitsschutzausschuss
bull Berufsbildung
bull Spezielle Betriebsteile
Heranziehung von Stellvertretern sect 178 Abs 1 S 6 SGB IX
bull In letzter Sekunde beibehaltenndash Heranziehung gewaumlhlter Stellvertreter auch zur
gemeinsamen Abstimmung und Aufgabenverteilung nach sect 178 Abs 1 Satz 6 SGB IX (bisher S 5)
bull Bedeutung fuumlr SBVndash Gemeinsame Abstimmung als typisches
Wesensmerkmal kooperativer Arbeit
ndash Relativierung der fruumlheren Fixierung auf die Vertrauensperson
Aufwertung der Stellvertreter und SBV-Wahl
bull Das neue Recht gibt den Stellvertretern groumlszligere Handlungsmoumlglichkeiten und wertet ihre Stellung auf
bull In der Praxis kann dies nicht immer genutzt werden wenn nicht genuumlgend Stellvertreter zur Verfuumlgung stehen gesonderte Suche nach Personen die fuumlr die Stellvertretung kandidieren
bull Im Recht der SBV-Wahl gibt es eine gesonderte Stellvertreterwahl daher ist auch eine gesonderte Nachwahl moumlglich (sectsect 17 21 SchwbVWO) dazu KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 42017
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Gestuftes Inkrafttreten des BTHG
bull 23122016 Ausfertigung des BTHG
bull 29122016 Verkuumlndung im Bundesgesetzblatt (BGBl 2016 3234ff)
bull BTHG ist ein Artikelgesetz mit dem zahlreiche Gesetze reformiert werdenndash Nach Art 1 wird das SGB IX neu kodifiziert und tritt wegen Art 26
Abs 1 zum 01012018 in Kraftndash Nach Art 2 wird insbesondere das Schwerbehindertenrecht im SGB IX
(sectsect 68ff SGB IX) reformiert und tritt wegen Art 26 Abs 2 als Uumlbergangsrecht bereits zum 30122016 in Kraft
ndash Ab 1120202023 Neuregelung der Eingliederungshilfe durch sectsect 90 ff SGB IX (Artt 25 25 a BTHG)
Neuregelungen im Recht der Schwerbehindertenvertretungen
1 Vertretungsfaumllle2 Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter3 Freistellungsanspruch der Vertrauensperson4 Heranziehung von Stellvertretern5 Kostentragung6 Uumlbergangsmandat der SBV7 Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV8 Unwirksamkeitsklausel9 Unterstuumltzungspflichten des BR10 Inklusionsvereinbarung
Vertretungsfaumlllesect 94 Abs 1 Satz 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslagendash Vertretungsfaumllle auf Verhinderung der Vertrauensperson
durch Abwesenheit oder Wahrnehmung anderer Aufgaben beschraumlnkt
ndash Zum beschraumlnkten unpraktischen Verhinderungsbegriff BAG Urteil vom 22082013 ndash 8 AZR 57412
bull Reformierte Rechtslagendash Verhinderungsbeschraumlnkung gestrichen jetzt auch
Verhinderung bei Entscheidung bdquoin eigener Sacheldquondash Stellvertreter als kollegialer Helfer nicht als faktischer
Abwesenheitsvertreter
Praktische Vertretung - 1
bull Beispiele fuumlr Verhinderung der Vertrauenspersonndash Urlaubndash Arbeitsunfaumlhigkeitndash Teilnahme an externen Sitzungen zB GSBVndash Dienstliche Verhinderung (zB Dienstreise)
Erste Konsequenz - Erster Stellvertreter ruumlckt fuumlr die Dauer der Verhinderung
automatisch nachZweite Konsequenz- Kuumlndigungsschutz des nachgeruumlckten aktiven Stellvertreters einschlieszliglich nachwirkendem Kuumlndigungsschutz sect 15 Abs 1 S 2 KSchG (BAG 12022004 ndash 2 AZR 15303 AiB 2005 376 FeldesKohteStevens-Bartol SGB IX 3 Aufl 2015 sect 96 Rz 18)
Praktische Vertretung - 2
bull Sofortige formlose Information des Stellvertreters uumlber Verhinderung
bull Zuumlgige schriftliche Information des Betriebs- oder Personalrats
bull BetriebsratPersonalrat hat Stellvertreter zu jeder Sitzung und sonstigen Terminen waumlhrend der Verhinderung zu laden
bull Stellvertreter nimmt Sitzungstermine wahr und natuumlrlich alle anderen Aufgaben wie zB Beratung
bull Kuumlndigungsschutz gibt es nach BAG-Rechtsprechung nur fuumlr aktive Vertreter
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 96 Abs 4 Satz 3 SGB IX -1
bull Bisherige Rechtslagendash Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 96 Abs 4 Satz 3
SGB IX fuumlr erforderliche Schulungs- und Bildungsveranstaltungenndash SBV hat Beurteilungsspielraum der SBV zur Frage der Erforderlichkeit
BAG Beschluss vom 08062016 ndash 7 ABR 3914 (Eignung der Schulung ist wichtiger als Preis)
ndash Schulung moumlglich fuumlr alle Probleme der schwerbehinderten Beschaumlftigten nicht nur SGB IX-Themen sondern zB auch Grundsaumltze neuer tariflicher Eingruppierungen (LAG Frankfurt 12102006 ) TaBV5706 NZA-RR 2007 640 LAG Frankfurt 14012010 ndash 9 TaBVGa22909 dazu Porsche Forum B 92010 wwwreha-rechtde)
ndash Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter bisher nur unter Vorbehalt staumlndiger Heranziehung haumlufiger Vertretung der Vertrauensperson auf laumlngere Zeit oder absehbaren Nachruumlckens sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX - 2
bull neue Rechtslagendash Wegfall der Beschraumlnkungen nach sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
ndash Gleichstellung vom ersten Stellvertreter mit der Vertrauensperson durch Einbeziehung in den Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX ndash voller Schulungsanspruch fuumlr alle erforderlichen Schulungen
ndash Weitere Stellvertreter haben einen Fortbildungsanspruch soweit sie nach sect 178 Abs 1 Satz 5 SGB IX herangezogen werden koumlnnen
Freistellungsanspruch der Vertrauensperson -sect 179 Abs 4 Satz 2 SGB IX
bull Volle Freistellungspflicht des Arbeitgebers auf Wunsch der Vertrauensperson in groumlszligeren Betrieben
bull In anderen Betrieben konkrete Freistellung im Einzelfall nach sect 179 Abs 4 S 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 200 schwerbehinderte Beschaumlftigte
bull Neue Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 100 schwerbehinderte Beschaumlftigte
Heranziehung von Stellvertretern sect 179 Abs 1 Satz 4 bis 6 SGB IX
bull Heranziehung zu bdquobestimmten Aufgabenldquo als eigenstaumlndige Ermessensentscheidung der Vertrauensperson keine Mitentscheidung des Arbeitgebers nur vorherige bdquoUnterrichtungldquo
bull Bisherige Rechtslage
ndash Heranziehungsbeschraumlnkung auf die zwei mit den houmlchsten Stimmzahlen gewaumlhlten Stellvertretern
ndash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 07042004 ndash 7 ABR 3503
bull Neue Rechtslage
ndash Nach oben offen gestaffelte Heranziehungsmoumlglichkeit in Abstaumlnden von jeweils 100 schwerbehinderten Beschaumlftigten
ndash Beispiele fuumlr Heranziehungsfelder
bull Arbeitsschutz und Arbeitsschutzausschuss
bull Berufsbildung
bull Spezielle Betriebsteile
Heranziehung von Stellvertretern sect 178 Abs 1 S 6 SGB IX
bull In letzter Sekunde beibehaltenndash Heranziehung gewaumlhlter Stellvertreter auch zur
gemeinsamen Abstimmung und Aufgabenverteilung nach sect 178 Abs 1 Satz 6 SGB IX (bisher S 5)
bull Bedeutung fuumlr SBVndash Gemeinsame Abstimmung als typisches
Wesensmerkmal kooperativer Arbeit
ndash Relativierung der fruumlheren Fixierung auf die Vertrauensperson
Aufwertung der Stellvertreter und SBV-Wahl
bull Das neue Recht gibt den Stellvertretern groumlszligere Handlungsmoumlglichkeiten und wertet ihre Stellung auf
bull In der Praxis kann dies nicht immer genutzt werden wenn nicht genuumlgend Stellvertreter zur Verfuumlgung stehen gesonderte Suche nach Personen die fuumlr die Stellvertretung kandidieren
bull Im Recht der SBV-Wahl gibt es eine gesonderte Stellvertreterwahl daher ist auch eine gesonderte Nachwahl moumlglich (sectsect 17 21 SchwbVWO) dazu KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 42017
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Neuregelungen im Recht der Schwerbehindertenvertretungen
1 Vertretungsfaumllle2 Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter3 Freistellungsanspruch der Vertrauensperson4 Heranziehung von Stellvertretern5 Kostentragung6 Uumlbergangsmandat der SBV7 Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV8 Unwirksamkeitsklausel9 Unterstuumltzungspflichten des BR10 Inklusionsvereinbarung
Vertretungsfaumlllesect 94 Abs 1 Satz 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslagendash Vertretungsfaumllle auf Verhinderung der Vertrauensperson
durch Abwesenheit oder Wahrnehmung anderer Aufgaben beschraumlnkt
ndash Zum beschraumlnkten unpraktischen Verhinderungsbegriff BAG Urteil vom 22082013 ndash 8 AZR 57412
bull Reformierte Rechtslagendash Verhinderungsbeschraumlnkung gestrichen jetzt auch
Verhinderung bei Entscheidung bdquoin eigener Sacheldquondash Stellvertreter als kollegialer Helfer nicht als faktischer
Abwesenheitsvertreter
Praktische Vertretung - 1
bull Beispiele fuumlr Verhinderung der Vertrauenspersonndash Urlaubndash Arbeitsunfaumlhigkeitndash Teilnahme an externen Sitzungen zB GSBVndash Dienstliche Verhinderung (zB Dienstreise)
Erste Konsequenz - Erster Stellvertreter ruumlckt fuumlr die Dauer der Verhinderung
automatisch nachZweite Konsequenz- Kuumlndigungsschutz des nachgeruumlckten aktiven Stellvertreters einschlieszliglich nachwirkendem Kuumlndigungsschutz sect 15 Abs 1 S 2 KSchG (BAG 12022004 ndash 2 AZR 15303 AiB 2005 376 FeldesKohteStevens-Bartol SGB IX 3 Aufl 2015 sect 96 Rz 18)
Praktische Vertretung - 2
bull Sofortige formlose Information des Stellvertreters uumlber Verhinderung
bull Zuumlgige schriftliche Information des Betriebs- oder Personalrats
bull BetriebsratPersonalrat hat Stellvertreter zu jeder Sitzung und sonstigen Terminen waumlhrend der Verhinderung zu laden
bull Stellvertreter nimmt Sitzungstermine wahr und natuumlrlich alle anderen Aufgaben wie zB Beratung
bull Kuumlndigungsschutz gibt es nach BAG-Rechtsprechung nur fuumlr aktive Vertreter
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 96 Abs 4 Satz 3 SGB IX -1
bull Bisherige Rechtslagendash Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 96 Abs 4 Satz 3
SGB IX fuumlr erforderliche Schulungs- und Bildungsveranstaltungenndash SBV hat Beurteilungsspielraum der SBV zur Frage der Erforderlichkeit
BAG Beschluss vom 08062016 ndash 7 ABR 3914 (Eignung der Schulung ist wichtiger als Preis)
ndash Schulung moumlglich fuumlr alle Probleme der schwerbehinderten Beschaumlftigten nicht nur SGB IX-Themen sondern zB auch Grundsaumltze neuer tariflicher Eingruppierungen (LAG Frankfurt 12102006 ) TaBV5706 NZA-RR 2007 640 LAG Frankfurt 14012010 ndash 9 TaBVGa22909 dazu Porsche Forum B 92010 wwwreha-rechtde)
ndash Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter bisher nur unter Vorbehalt staumlndiger Heranziehung haumlufiger Vertretung der Vertrauensperson auf laumlngere Zeit oder absehbaren Nachruumlckens sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX - 2
bull neue Rechtslagendash Wegfall der Beschraumlnkungen nach sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
ndash Gleichstellung vom ersten Stellvertreter mit der Vertrauensperson durch Einbeziehung in den Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX ndash voller Schulungsanspruch fuumlr alle erforderlichen Schulungen
ndash Weitere Stellvertreter haben einen Fortbildungsanspruch soweit sie nach sect 178 Abs 1 Satz 5 SGB IX herangezogen werden koumlnnen
Freistellungsanspruch der Vertrauensperson -sect 179 Abs 4 Satz 2 SGB IX
bull Volle Freistellungspflicht des Arbeitgebers auf Wunsch der Vertrauensperson in groumlszligeren Betrieben
bull In anderen Betrieben konkrete Freistellung im Einzelfall nach sect 179 Abs 4 S 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 200 schwerbehinderte Beschaumlftigte
bull Neue Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 100 schwerbehinderte Beschaumlftigte
Heranziehung von Stellvertretern sect 179 Abs 1 Satz 4 bis 6 SGB IX
bull Heranziehung zu bdquobestimmten Aufgabenldquo als eigenstaumlndige Ermessensentscheidung der Vertrauensperson keine Mitentscheidung des Arbeitgebers nur vorherige bdquoUnterrichtungldquo
bull Bisherige Rechtslage
ndash Heranziehungsbeschraumlnkung auf die zwei mit den houmlchsten Stimmzahlen gewaumlhlten Stellvertretern
ndash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 07042004 ndash 7 ABR 3503
bull Neue Rechtslage
ndash Nach oben offen gestaffelte Heranziehungsmoumlglichkeit in Abstaumlnden von jeweils 100 schwerbehinderten Beschaumlftigten
ndash Beispiele fuumlr Heranziehungsfelder
bull Arbeitsschutz und Arbeitsschutzausschuss
bull Berufsbildung
bull Spezielle Betriebsteile
Heranziehung von Stellvertretern sect 178 Abs 1 S 6 SGB IX
bull In letzter Sekunde beibehaltenndash Heranziehung gewaumlhlter Stellvertreter auch zur
gemeinsamen Abstimmung und Aufgabenverteilung nach sect 178 Abs 1 Satz 6 SGB IX (bisher S 5)
bull Bedeutung fuumlr SBVndash Gemeinsame Abstimmung als typisches
Wesensmerkmal kooperativer Arbeit
ndash Relativierung der fruumlheren Fixierung auf die Vertrauensperson
Aufwertung der Stellvertreter und SBV-Wahl
bull Das neue Recht gibt den Stellvertretern groumlszligere Handlungsmoumlglichkeiten und wertet ihre Stellung auf
bull In der Praxis kann dies nicht immer genutzt werden wenn nicht genuumlgend Stellvertreter zur Verfuumlgung stehen gesonderte Suche nach Personen die fuumlr die Stellvertretung kandidieren
bull Im Recht der SBV-Wahl gibt es eine gesonderte Stellvertreterwahl daher ist auch eine gesonderte Nachwahl moumlglich (sectsect 17 21 SchwbVWO) dazu KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 42017
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Vertretungsfaumlllesect 94 Abs 1 Satz 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslagendash Vertretungsfaumllle auf Verhinderung der Vertrauensperson
durch Abwesenheit oder Wahrnehmung anderer Aufgaben beschraumlnkt
ndash Zum beschraumlnkten unpraktischen Verhinderungsbegriff BAG Urteil vom 22082013 ndash 8 AZR 57412
bull Reformierte Rechtslagendash Verhinderungsbeschraumlnkung gestrichen jetzt auch
Verhinderung bei Entscheidung bdquoin eigener Sacheldquondash Stellvertreter als kollegialer Helfer nicht als faktischer
Abwesenheitsvertreter
Praktische Vertretung - 1
bull Beispiele fuumlr Verhinderung der Vertrauenspersonndash Urlaubndash Arbeitsunfaumlhigkeitndash Teilnahme an externen Sitzungen zB GSBVndash Dienstliche Verhinderung (zB Dienstreise)
Erste Konsequenz - Erster Stellvertreter ruumlckt fuumlr die Dauer der Verhinderung
automatisch nachZweite Konsequenz- Kuumlndigungsschutz des nachgeruumlckten aktiven Stellvertreters einschlieszliglich nachwirkendem Kuumlndigungsschutz sect 15 Abs 1 S 2 KSchG (BAG 12022004 ndash 2 AZR 15303 AiB 2005 376 FeldesKohteStevens-Bartol SGB IX 3 Aufl 2015 sect 96 Rz 18)
Praktische Vertretung - 2
bull Sofortige formlose Information des Stellvertreters uumlber Verhinderung
bull Zuumlgige schriftliche Information des Betriebs- oder Personalrats
bull BetriebsratPersonalrat hat Stellvertreter zu jeder Sitzung und sonstigen Terminen waumlhrend der Verhinderung zu laden
bull Stellvertreter nimmt Sitzungstermine wahr und natuumlrlich alle anderen Aufgaben wie zB Beratung
bull Kuumlndigungsschutz gibt es nach BAG-Rechtsprechung nur fuumlr aktive Vertreter
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 96 Abs 4 Satz 3 SGB IX -1
bull Bisherige Rechtslagendash Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 96 Abs 4 Satz 3
SGB IX fuumlr erforderliche Schulungs- und Bildungsveranstaltungenndash SBV hat Beurteilungsspielraum der SBV zur Frage der Erforderlichkeit
BAG Beschluss vom 08062016 ndash 7 ABR 3914 (Eignung der Schulung ist wichtiger als Preis)
ndash Schulung moumlglich fuumlr alle Probleme der schwerbehinderten Beschaumlftigten nicht nur SGB IX-Themen sondern zB auch Grundsaumltze neuer tariflicher Eingruppierungen (LAG Frankfurt 12102006 ) TaBV5706 NZA-RR 2007 640 LAG Frankfurt 14012010 ndash 9 TaBVGa22909 dazu Porsche Forum B 92010 wwwreha-rechtde)
ndash Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter bisher nur unter Vorbehalt staumlndiger Heranziehung haumlufiger Vertretung der Vertrauensperson auf laumlngere Zeit oder absehbaren Nachruumlckens sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX - 2
bull neue Rechtslagendash Wegfall der Beschraumlnkungen nach sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
ndash Gleichstellung vom ersten Stellvertreter mit der Vertrauensperson durch Einbeziehung in den Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX ndash voller Schulungsanspruch fuumlr alle erforderlichen Schulungen
ndash Weitere Stellvertreter haben einen Fortbildungsanspruch soweit sie nach sect 178 Abs 1 Satz 5 SGB IX herangezogen werden koumlnnen
Freistellungsanspruch der Vertrauensperson -sect 179 Abs 4 Satz 2 SGB IX
bull Volle Freistellungspflicht des Arbeitgebers auf Wunsch der Vertrauensperson in groumlszligeren Betrieben
bull In anderen Betrieben konkrete Freistellung im Einzelfall nach sect 179 Abs 4 S 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 200 schwerbehinderte Beschaumlftigte
bull Neue Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 100 schwerbehinderte Beschaumlftigte
Heranziehung von Stellvertretern sect 179 Abs 1 Satz 4 bis 6 SGB IX
bull Heranziehung zu bdquobestimmten Aufgabenldquo als eigenstaumlndige Ermessensentscheidung der Vertrauensperson keine Mitentscheidung des Arbeitgebers nur vorherige bdquoUnterrichtungldquo
bull Bisherige Rechtslage
ndash Heranziehungsbeschraumlnkung auf die zwei mit den houmlchsten Stimmzahlen gewaumlhlten Stellvertretern
ndash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 07042004 ndash 7 ABR 3503
bull Neue Rechtslage
ndash Nach oben offen gestaffelte Heranziehungsmoumlglichkeit in Abstaumlnden von jeweils 100 schwerbehinderten Beschaumlftigten
ndash Beispiele fuumlr Heranziehungsfelder
bull Arbeitsschutz und Arbeitsschutzausschuss
bull Berufsbildung
bull Spezielle Betriebsteile
Heranziehung von Stellvertretern sect 178 Abs 1 S 6 SGB IX
bull In letzter Sekunde beibehaltenndash Heranziehung gewaumlhlter Stellvertreter auch zur
gemeinsamen Abstimmung und Aufgabenverteilung nach sect 178 Abs 1 Satz 6 SGB IX (bisher S 5)
bull Bedeutung fuumlr SBVndash Gemeinsame Abstimmung als typisches
Wesensmerkmal kooperativer Arbeit
ndash Relativierung der fruumlheren Fixierung auf die Vertrauensperson
Aufwertung der Stellvertreter und SBV-Wahl
bull Das neue Recht gibt den Stellvertretern groumlszligere Handlungsmoumlglichkeiten und wertet ihre Stellung auf
bull In der Praxis kann dies nicht immer genutzt werden wenn nicht genuumlgend Stellvertreter zur Verfuumlgung stehen gesonderte Suche nach Personen die fuumlr die Stellvertretung kandidieren
bull Im Recht der SBV-Wahl gibt es eine gesonderte Stellvertreterwahl daher ist auch eine gesonderte Nachwahl moumlglich (sectsect 17 21 SchwbVWO) dazu KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 42017
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Praktische Vertretung - 1
bull Beispiele fuumlr Verhinderung der Vertrauenspersonndash Urlaubndash Arbeitsunfaumlhigkeitndash Teilnahme an externen Sitzungen zB GSBVndash Dienstliche Verhinderung (zB Dienstreise)
Erste Konsequenz - Erster Stellvertreter ruumlckt fuumlr die Dauer der Verhinderung
automatisch nachZweite Konsequenz- Kuumlndigungsschutz des nachgeruumlckten aktiven Stellvertreters einschlieszliglich nachwirkendem Kuumlndigungsschutz sect 15 Abs 1 S 2 KSchG (BAG 12022004 ndash 2 AZR 15303 AiB 2005 376 FeldesKohteStevens-Bartol SGB IX 3 Aufl 2015 sect 96 Rz 18)
Praktische Vertretung - 2
bull Sofortige formlose Information des Stellvertreters uumlber Verhinderung
bull Zuumlgige schriftliche Information des Betriebs- oder Personalrats
bull BetriebsratPersonalrat hat Stellvertreter zu jeder Sitzung und sonstigen Terminen waumlhrend der Verhinderung zu laden
bull Stellvertreter nimmt Sitzungstermine wahr und natuumlrlich alle anderen Aufgaben wie zB Beratung
bull Kuumlndigungsschutz gibt es nach BAG-Rechtsprechung nur fuumlr aktive Vertreter
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 96 Abs 4 Satz 3 SGB IX -1
bull Bisherige Rechtslagendash Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 96 Abs 4 Satz 3
SGB IX fuumlr erforderliche Schulungs- und Bildungsveranstaltungenndash SBV hat Beurteilungsspielraum der SBV zur Frage der Erforderlichkeit
BAG Beschluss vom 08062016 ndash 7 ABR 3914 (Eignung der Schulung ist wichtiger als Preis)
ndash Schulung moumlglich fuumlr alle Probleme der schwerbehinderten Beschaumlftigten nicht nur SGB IX-Themen sondern zB auch Grundsaumltze neuer tariflicher Eingruppierungen (LAG Frankfurt 12102006 ) TaBV5706 NZA-RR 2007 640 LAG Frankfurt 14012010 ndash 9 TaBVGa22909 dazu Porsche Forum B 92010 wwwreha-rechtde)
ndash Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter bisher nur unter Vorbehalt staumlndiger Heranziehung haumlufiger Vertretung der Vertrauensperson auf laumlngere Zeit oder absehbaren Nachruumlckens sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX - 2
bull neue Rechtslagendash Wegfall der Beschraumlnkungen nach sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
ndash Gleichstellung vom ersten Stellvertreter mit der Vertrauensperson durch Einbeziehung in den Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX ndash voller Schulungsanspruch fuumlr alle erforderlichen Schulungen
ndash Weitere Stellvertreter haben einen Fortbildungsanspruch soweit sie nach sect 178 Abs 1 Satz 5 SGB IX herangezogen werden koumlnnen
Freistellungsanspruch der Vertrauensperson -sect 179 Abs 4 Satz 2 SGB IX
bull Volle Freistellungspflicht des Arbeitgebers auf Wunsch der Vertrauensperson in groumlszligeren Betrieben
bull In anderen Betrieben konkrete Freistellung im Einzelfall nach sect 179 Abs 4 S 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 200 schwerbehinderte Beschaumlftigte
bull Neue Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 100 schwerbehinderte Beschaumlftigte
Heranziehung von Stellvertretern sect 179 Abs 1 Satz 4 bis 6 SGB IX
bull Heranziehung zu bdquobestimmten Aufgabenldquo als eigenstaumlndige Ermessensentscheidung der Vertrauensperson keine Mitentscheidung des Arbeitgebers nur vorherige bdquoUnterrichtungldquo
bull Bisherige Rechtslage
ndash Heranziehungsbeschraumlnkung auf die zwei mit den houmlchsten Stimmzahlen gewaumlhlten Stellvertretern
ndash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 07042004 ndash 7 ABR 3503
bull Neue Rechtslage
ndash Nach oben offen gestaffelte Heranziehungsmoumlglichkeit in Abstaumlnden von jeweils 100 schwerbehinderten Beschaumlftigten
ndash Beispiele fuumlr Heranziehungsfelder
bull Arbeitsschutz und Arbeitsschutzausschuss
bull Berufsbildung
bull Spezielle Betriebsteile
Heranziehung von Stellvertretern sect 178 Abs 1 S 6 SGB IX
bull In letzter Sekunde beibehaltenndash Heranziehung gewaumlhlter Stellvertreter auch zur
gemeinsamen Abstimmung und Aufgabenverteilung nach sect 178 Abs 1 Satz 6 SGB IX (bisher S 5)
bull Bedeutung fuumlr SBVndash Gemeinsame Abstimmung als typisches
Wesensmerkmal kooperativer Arbeit
ndash Relativierung der fruumlheren Fixierung auf die Vertrauensperson
Aufwertung der Stellvertreter und SBV-Wahl
bull Das neue Recht gibt den Stellvertretern groumlszligere Handlungsmoumlglichkeiten und wertet ihre Stellung auf
bull In der Praxis kann dies nicht immer genutzt werden wenn nicht genuumlgend Stellvertreter zur Verfuumlgung stehen gesonderte Suche nach Personen die fuumlr die Stellvertretung kandidieren
bull Im Recht der SBV-Wahl gibt es eine gesonderte Stellvertreterwahl daher ist auch eine gesonderte Nachwahl moumlglich (sectsect 17 21 SchwbVWO) dazu KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 42017
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Praktische Vertretung - 2
bull Sofortige formlose Information des Stellvertreters uumlber Verhinderung
bull Zuumlgige schriftliche Information des Betriebs- oder Personalrats
bull BetriebsratPersonalrat hat Stellvertreter zu jeder Sitzung und sonstigen Terminen waumlhrend der Verhinderung zu laden
bull Stellvertreter nimmt Sitzungstermine wahr und natuumlrlich alle anderen Aufgaben wie zB Beratung
bull Kuumlndigungsschutz gibt es nach BAG-Rechtsprechung nur fuumlr aktive Vertreter
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 96 Abs 4 Satz 3 SGB IX -1
bull Bisherige Rechtslagendash Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 96 Abs 4 Satz 3
SGB IX fuumlr erforderliche Schulungs- und Bildungsveranstaltungenndash SBV hat Beurteilungsspielraum der SBV zur Frage der Erforderlichkeit
BAG Beschluss vom 08062016 ndash 7 ABR 3914 (Eignung der Schulung ist wichtiger als Preis)
ndash Schulung moumlglich fuumlr alle Probleme der schwerbehinderten Beschaumlftigten nicht nur SGB IX-Themen sondern zB auch Grundsaumltze neuer tariflicher Eingruppierungen (LAG Frankfurt 12102006 ) TaBV5706 NZA-RR 2007 640 LAG Frankfurt 14012010 ndash 9 TaBVGa22909 dazu Porsche Forum B 92010 wwwreha-rechtde)
ndash Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter bisher nur unter Vorbehalt staumlndiger Heranziehung haumlufiger Vertretung der Vertrauensperson auf laumlngere Zeit oder absehbaren Nachruumlckens sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX - 2
bull neue Rechtslagendash Wegfall der Beschraumlnkungen nach sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
ndash Gleichstellung vom ersten Stellvertreter mit der Vertrauensperson durch Einbeziehung in den Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX ndash voller Schulungsanspruch fuumlr alle erforderlichen Schulungen
ndash Weitere Stellvertreter haben einen Fortbildungsanspruch soweit sie nach sect 178 Abs 1 Satz 5 SGB IX herangezogen werden koumlnnen
Freistellungsanspruch der Vertrauensperson -sect 179 Abs 4 Satz 2 SGB IX
bull Volle Freistellungspflicht des Arbeitgebers auf Wunsch der Vertrauensperson in groumlszligeren Betrieben
bull In anderen Betrieben konkrete Freistellung im Einzelfall nach sect 179 Abs 4 S 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 200 schwerbehinderte Beschaumlftigte
bull Neue Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 100 schwerbehinderte Beschaumlftigte
Heranziehung von Stellvertretern sect 179 Abs 1 Satz 4 bis 6 SGB IX
bull Heranziehung zu bdquobestimmten Aufgabenldquo als eigenstaumlndige Ermessensentscheidung der Vertrauensperson keine Mitentscheidung des Arbeitgebers nur vorherige bdquoUnterrichtungldquo
bull Bisherige Rechtslage
ndash Heranziehungsbeschraumlnkung auf die zwei mit den houmlchsten Stimmzahlen gewaumlhlten Stellvertretern
ndash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 07042004 ndash 7 ABR 3503
bull Neue Rechtslage
ndash Nach oben offen gestaffelte Heranziehungsmoumlglichkeit in Abstaumlnden von jeweils 100 schwerbehinderten Beschaumlftigten
ndash Beispiele fuumlr Heranziehungsfelder
bull Arbeitsschutz und Arbeitsschutzausschuss
bull Berufsbildung
bull Spezielle Betriebsteile
Heranziehung von Stellvertretern sect 178 Abs 1 S 6 SGB IX
bull In letzter Sekunde beibehaltenndash Heranziehung gewaumlhlter Stellvertreter auch zur
gemeinsamen Abstimmung und Aufgabenverteilung nach sect 178 Abs 1 Satz 6 SGB IX (bisher S 5)
bull Bedeutung fuumlr SBVndash Gemeinsame Abstimmung als typisches
Wesensmerkmal kooperativer Arbeit
ndash Relativierung der fruumlheren Fixierung auf die Vertrauensperson
Aufwertung der Stellvertreter und SBV-Wahl
bull Das neue Recht gibt den Stellvertretern groumlszligere Handlungsmoumlglichkeiten und wertet ihre Stellung auf
bull In der Praxis kann dies nicht immer genutzt werden wenn nicht genuumlgend Stellvertreter zur Verfuumlgung stehen gesonderte Suche nach Personen die fuumlr die Stellvertretung kandidieren
bull Im Recht der SBV-Wahl gibt es eine gesonderte Stellvertreterwahl daher ist auch eine gesonderte Nachwahl moumlglich (sectsect 17 21 SchwbVWO) dazu KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 42017
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 96 Abs 4 Satz 3 SGB IX -1
bull Bisherige Rechtslagendash Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 96 Abs 4 Satz 3
SGB IX fuumlr erforderliche Schulungs- und Bildungsveranstaltungenndash SBV hat Beurteilungsspielraum der SBV zur Frage der Erforderlichkeit
BAG Beschluss vom 08062016 ndash 7 ABR 3914 (Eignung der Schulung ist wichtiger als Preis)
ndash Schulung moumlglich fuumlr alle Probleme der schwerbehinderten Beschaumlftigten nicht nur SGB IX-Themen sondern zB auch Grundsaumltze neuer tariflicher Eingruppierungen (LAG Frankfurt 12102006 ) TaBV5706 NZA-RR 2007 640 LAG Frankfurt 14012010 ndash 9 TaBVGa22909 dazu Porsche Forum B 92010 wwwreha-rechtde)
ndash Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertreter bisher nur unter Vorbehalt staumlndiger Heranziehung haumlufiger Vertretung der Vertrauensperson auf laumlngere Zeit oder absehbaren Nachruumlckens sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX - 2
bull neue Rechtslagendash Wegfall der Beschraumlnkungen nach sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
ndash Gleichstellung vom ersten Stellvertreter mit der Vertrauensperson durch Einbeziehung in den Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX ndash voller Schulungsanspruch fuumlr alle erforderlichen Schulungen
ndash Weitere Stellvertreter haben einen Fortbildungsanspruch soweit sie nach sect 178 Abs 1 Satz 5 SGB IX herangezogen werden koumlnnen
Freistellungsanspruch der Vertrauensperson -sect 179 Abs 4 Satz 2 SGB IX
bull Volle Freistellungspflicht des Arbeitgebers auf Wunsch der Vertrauensperson in groumlszligeren Betrieben
bull In anderen Betrieben konkrete Freistellung im Einzelfall nach sect 179 Abs 4 S 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 200 schwerbehinderte Beschaumlftigte
bull Neue Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 100 schwerbehinderte Beschaumlftigte
Heranziehung von Stellvertretern sect 179 Abs 1 Satz 4 bis 6 SGB IX
bull Heranziehung zu bdquobestimmten Aufgabenldquo als eigenstaumlndige Ermessensentscheidung der Vertrauensperson keine Mitentscheidung des Arbeitgebers nur vorherige bdquoUnterrichtungldquo
bull Bisherige Rechtslage
ndash Heranziehungsbeschraumlnkung auf die zwei mit den houmlchsten Stimmzahlen gewaumlhlten Stellvertretern
ndash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 07042004 ndash 7 ABR 3503
bull Neue Rechtslage
ndash Nach oben offen gestaffelte Heranziehungsmoumlglichkeit in Abstaumlnden von jeweils 100 schwerbehinderten Beschaumlftigten
ndash Beispiele fuumlr Heranziehungsfelder
bull Arbeitsschutz und Arbeitsschutzausschuss
bull Berufsbildung
bull Spezielle Betriebsteile
Heranziehung von Stellvertretern sect 178 Abs 1 S 6 SGB IX
bull In letzter Sekunde beibehaltenndash Heranziehung gewaumlhlter Stellvertreter auch zur
gemeinsamen Abstimmung und Aufgabenverteilung nach sect 178 Abs 1 Satz 6 SGB IX (bisher S 5)
bull Bedeutung fuumlr SBVndash Gemeinsame Abstimmung als typisches
Wesensmerkmal kooperativer Arbeit
ndash Relativierung der fruumlheren Fixierung auf die Vertrauensperson
Aufwertung der Stellvertreter und SBV-Wahl
bull Das neue Recht gibt den Stellvertretern groumlszligere Handlungsmoumlglichkeiten und wertet ihre Stellung auf
bull In der Praxis kann dies nicht immer genutzt werden wenn nicht genuumlgend Stellvertreter zur Verfuumlgung stehen gesonderte Suche nach Personen die fuumlr die Stellvertretung kandidieren
bull Im Recht der SBV-Wahl gibt es eine gesonderte Stellvertreterwahl daher ist auch eine gesonderte Nachwahl moumlglich (sectsect 17 21 SchwbVWO) dazu KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 42017
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Fortbildungsanspruch fuumlr Stellvertretersect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX - 2
bull neue Rechtslagendash Wegfall der Beschraumlnkungen nach sect 96 Abs 4 Satz 4 SGB IX
ndash Gleichstellung vom ersten Stellvertreter mit der Vertrauensperson durch Einbeziehung in den Fortbildungsanspruch der Vertrauensperson nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX ndash voller Schulungsanspruch fuumlr alle erforderlichen Schulungen
ndash Weitere Stellvertreter haben einen Fortbildungsanspruch soweit sie nach sect 178 Abs 1 Satz 5 SGB IX herangezogen werden koumlnnen
Freistellungsanspruch der Vertrauensperson -sect 179 Abs 4 Satz 2 SGB IX
bull Volle Freistellungspflicht des Arbeitgebers auf Wunsch der Vertrauensperson in groumlszligeren Betrieben
bull In anderen Betrieben konkrete Freistellung im Einzelfall nach sect 179 Abs 4 S 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 200 schwerbehinderte Beschaumlftigte
bull Neue Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 100 schwerbehinderte Beschaumlftigte
Heranziehung von Stellvertretern sect 179 Abs 1 Satz 4 bis 6 SGB IX
bull Heranziehung zu bdquobestimmten Aufgabenldquo als eigenstaumlndige Ermessensentscheidung der Vertrauensperson keine Mitentscheidung des Arbeitgebers nur vorherige bdquoUnterrichtungldquo
bull Bisherige Rechtslage
ndash Heranziehungsbeschraumlnkung auf die zwei mit den houmlchsten Stimmzahlen gewaumlhlten Stellvertretern
ndash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 07042004 ndash 7 ABR 3503
bull Neue Rechtslage
ndash Nach oben offen gestaffelte Heranziehungsmoumlglichkeit in Abstaumlnden von jeweils 100 schwerbehinderten Beschaumlftigten
ndash Beispiele fuumlr Heranziehungsfelder
bull Arbeitsschutz und Arbeitsschutzausschuss
bull Berufsbildung
bull Spezielle Betriebsteile
Heranziehung von Stellvertretern sect 178 Abs 1 S 6 SGB IX
bull In letzter Sekunde beibehaltenndash Heranziehung gewaumlhlter Stellvertreter auch zur
gemeinsamen Abstimmung und Aufgabenverteilung nach sect 178 Abs 1 Satz 6 SGB IX (bisher S 5)
bull Bedeutung fuumlr SBVndash Gemeinsame Abstimmung als typisches
Wesensmerkmal kooperativer Arbeit
ndash Relativierung der fruumlheren Fixierung auf die Vertrauensperson
Aufwertung der Stellvertreter und SBV-Wahl
bull Das neue Recht gibt den Stellvertretern groumlszligere Handlungsmoumlglichkeiten und wertet ihre Stellung auf
bull In der Praxis kann dies nicht immer genutzt werden wenn nicht genuumlgend Stellvertreter zur Verfuumlgung stehen gesonderte Suche nach Personen die fuumlr die Stellvertretung kandidieren
bull Im Recht der SBV-Wahl gibt es eine gesonderte Stellvertreterwahl daher ist auch eine gesonderte Nachwahl moumlglich (sectsect 17 21 SchwbVWO) dazu KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 42017
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Freistellungsanspruch der Vertrauensperson -sect 179 Abs 4 Satz 2 SGB IX
bull Volle Freistellungspflicht des Arbeitgebers auf Wunsch der Vertrauensperson in groumlszligeren Betrieben
bull In anderen Betrieben konkrete Freistellung im Einzelfall nach sect 179 Abs 4 S 1 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 200 schwerbehinderte Beschaumlftigte
bull Neue Rechtslage
ndash Schwellenwert ab 100 schwerbehinderte Beschaumlftigte
Heranziehung von Stellvertretern sect 179 Abs 1 Satz 4 bis 6 SGB IX
bull Heranziehung zu bdquobestimmten Aufgabenldquo als eigenstaumlndige Ermessensentscheidung der Vertrauensperson keine Mitentscheidung des Arbeitgebers nur vorherige bdquoUnterrichtungldquo
bull Bisherige Rechtslage
ndash Heranziehungsbeschraumlnkung auf die zwei mit den houmlchsten Stimmzahlen gewaumlhlten Stellvertretern
ndash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 07042004 ndash 7 ABR 3503
bull Neue Rechtslage
ndash Nach oben offen gestaffelte Heranziehungsmoumlglichkeit in Abstaumlnden von jeweils 100 schwerbehinderten Beschaumlftigten
ndash Beispiele fuumlr Heranziehungsfelder
bull Arbeitsschutz und Arbeitsschutzausschuss
bull Berufsbildung
bull Spezielle Betriebsteile
Heranziehung von Stellvertretern sect 178 Abs 1 S 6 SGB IX
bull In letzter Sekunde beibehaltenndash Heranziehung gewaumlhlter Stellvertreter auch zur
gemeinsamen Abstimmung und Aufgabenverteilung nach sect 178 Abs 1 Satz 6 SGB IX (bisher S 5)
bull Bedeutung fuumlr SBVndash Gemeinsame Abstimmung als typisches
Wesensmerkmal kooperativer Arbeit
ndash Relativierung der fruumlheren Fixierung auf die Vertrauensperson
Aufwertung der Stellvertreter und SBV-Wahl
bull Das neue Recht gibt den Stellvertretern groumlszligere Handlungsmoumlglichkeiten und wertet ihre Stellung auf
bull In der Praxis kann dies nicht immer genutzt werden wenn nicht genuumlgend Stellvertreter zur Verfuumlgung stehen gesonderte Suche nach Personen die fuumlr die Stellvertretung kandidieren
bull Im Recht der SBV-Wahl gibt es eine gesonderte Stellvertreterwahl daher ist auch eine gesonderte Nachwahl moumlglich (sectsect 17 21 SchwbVWO) dazu KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 42017
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Heranziehung von Stellvertretern sect 179 Abs 1 Satz 4 bis 6 SGB IX
bull Heranziehung zu bdquobestimmten Aufgabenldquo als eigenstaumlndige Ermessensentscheidung der Vertrauensperson keine Mitentscheidung des Arbeitgebers nur vorherige bdquoUnterrichtungldquo
bull Bisherige Rechtslage
ndash Heranziehungsbeschraumlnkung auf die zwei mit den houmlchsten Stimmzahlen gewaumlhlten Stellvertretern
ndash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 07042004 ndash 7 ABR 3503
bull Neue Rechtslage
ndash Nach oben offen gestaffelte Heranziehungsmoumlglichkeit in Abstaumlnden von jeweils 100 schwerbehinderten Beschaumlftigten
ndash Beispiele fuumlr Heranziehungsfelder
bull Arbeitsschutz und Arbeitsschutzausschuss
bull Berufsbildung
bull Spezielle Betriebsteile
Heranziehung von Stellvertretern sect 178 Abs 1 S 6 SGB IX
bull In letzter Sekunde beibehaltenndash Heranziehung gewaumlhlter Stellvertreter auch zur
gemeinsamen Abstimmung und Aufgabenverteilung nach sect 178 Abs 1 Satz 6 SGB IX (bisher S 5)
bull Bedeutung fuumlr SBVndash Gemeinsame Abstimmung als typisches
Wesensmerkmal kooperativer Arbeit
ndash Relativierung der fruumlheren Fixierung auf die Vertrauensperson
Aufwertung der Stellvertreter und SBV-Wahl
bull Das neue Recht gibt den Stellvertretern groumlszligere Handlungsmoumlglichkeiten und wertet ihre Stellung auf
bull In der Praxis kann dies nicht immer genutzt werden wenn nicht genuumlgend Stellvertreter zur Verfuumlgung stehen gesonderte Suche nach Personen die fuumlr die Stellvertretung kandidieren
bull Im Recht der SBV-Wahl gibt es eine gesonderte Stellvertreterwahl daher ist auch eine gesonderte Nachwahl moumlglich (sectsect 17 21 SchwbVWO) dazu KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 42017
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Heranziehung von Stellvertretern sect 178 Abs 1 S 6 SGB IX
bull In letzter Sekunde beibehaltenndash Heranziehung gewaumlhlter Stellvertreter auch zur
gemeinsamen Abstimmung und Aufgabenverteilung nach sect 178 Abs 1 Satz 6 SGB IX (bisher S 5)
bull Bedeutung fuumlr SBVndash Gemeinsame Abstimmung als typisches
Wesensmerkmal kooperativer Arbeit
ndash Relativierung der fruumlheren Fixierung auf die Vertrauensperson
Aufwertung der Stellvertreter und SBV-Wahl
bull Das neue Recht gibt den Stellvertretern groumlszligere Handlungsmoumlglichkeiten und wertet ihre Stellung auf
bull In der Praxis kann dies nicht immer genutzt werden wenn nicht genuumlgend Stellvertreter zur Verfuumlgung stehen gesonderte Suche nach Personen die fuumlr die Stellvertretung kandidieren
bull Im Recht der SBV-Wahl gibt es eine gesonderte Stellvertreterwahl daher ist auch eine gesonderte Nachwahl moumlglich (sectsect 17 21 SchwbVWO) dazu KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 42017
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Aufwertung der Stellvertreter und SBV-Wahl
bull Das neue Recht gibt den Stellvertretern groumlszligere Handlungsmoumlglichkeiten und wertet ihre Stellung auf
bull In der Praxis kann dies nicht immer genutzt werden wenn nicht genuumlgend Stellvertreter zur Verfuumlgung stehen gesonderte Suche nach Personen die fuumlr die Stellvertretung kandidieren
bull Im Recht der SBV-Wahl gibt es eine gesonderte Stellvertreterwahl daher ist auch eine gesonderte Nachwahl moumlglich (sectsect 17 21 SchwbVWO) dazu KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 42017
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Kostentragungsect 96 Abs 8 SGB IX
bull Pflicht des Arbeitgebers zur Kostentragung als allgemeiner Grundsatz
bull Bisherige Rechtslagendash Kostentragung fuumlr durch die Taumltigkeit der SBV
entstehenden Kosten sect 96 Abs 8 Satz 1 SGB IXbull ZB Schulung Fahrtkosten Buumlcher Arbeitsmaterial
ndash Kostentragung fuumlr Fortbildungsanspruch des mit der houmlchsten Stimmenzahl gewaumlhlten Stellvertreters im Einzelfall sect 96 Abs 8 Satz 2 SGB IX
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Kostentragungsect 179 Abs 8 SGB IX ndash
bull Neue Rechtslagendash Satz 1 Halbsatz 1 weiterhin gilt der Grundsatz dass der
Arbeitgeber die Kosten der SBV traumlgt
ndash Satz 1 Halbsatz 2 Verweisung fuumlr den oumlffentlichen Dienst auf die Kostenregelungen der Personalvertretung
ndash Satz 2 Oumlffnung der Kostenpflicht fuumlr nunmehr umfassenden Fortbildungsanspruch nach sect 179 Abs 4 Satz 3 SGB IX
ndash Satz 3 Kostentragung fuumlr Buumlrokraft der SBV in erforderlichem Umfang
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Uumlbergangsmandat der SBVsect 94 Abs 8 SGB IX - 1
bull Bisherige Rechtslagendash Formalgesetzliches Uumlbergangsmandat lediglich im
BetrVG fuumlr den Bereich der Privatwirtschaft sect 21a BetrVG
ndash Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen entfiel aufgrund von sect 97 SGB IX oftmals der Bedarf einer analogen Anwendung von sect 21a BetrVG
ndash Spezielle gesetzliche Regeln in Teilen des oumlffentlichen Dienstes
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Uumlbergangsmandat der SBVsect 177 Abs 8 SGB IX - 2
bull Keine Regelung durch das BTHG fuumlr den oumlffentlichen Dienst
bull Bereits bisher Regelung in einzelnen Gesetzen
bull Nichtregelung unionsrechtswidrig weil Art 6 RL 200123EG eine solche Regelung in Teilen des oumlffentlichen Dienstes verlangt
bull Voraussetzung unternehmerische Teilnahme am Wirtschaftsverkehr zB Sparkassen
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Wahlverfahren zur uumlberoumlrtlichen SBV sect 180 Abs 7 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage Verweisung auf sect 94 Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Kein vereinfachtes Wahlverfahren bei bdquoraumlumlich weit
auseinander liegenden Teilenldquondash Bestaumltigt durch BAG Beschluss vom 23072014 ndash 7 ABR
6112
bull Neue Rechtslagendash Wegfall der Verweisung in sect 180 Abs 7 SGB IX auf sect 177
Abs 6 Satz 3 SGB IXndash Unbeschraumlnkte Anwendbarkeit von sect 22 SchwbVWOndash Deutliche Vereinfachung des Wahlverfahrens
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 1
bull sect 178 II 1 SGB IX erfasst alle Themen die einen einzelnen oder die schwerbehinderten Menschen als Gruppe beruumlhren
bull Einzelfaumlllendash Einstellung
ndash Versetzung
ndash Abmahnung
ndash Kuumlndigung
ndash Aufhebungsvertrag auf Initiative des Arbeitgebers
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 2
bull Kollektive Angelegenheiten
ndash Grundsaumltze neuer tariflicher Leistungsbeurteilungen
ndash Beruumlcksichtigung der Behinderung bei Arbeitszeitregelungen und Fortbildungsmaszlignahmen
ndash Dienstreiseordnung und besondere Betroffenheit schwerbehinderter Menschen
ndash Besetzung von Fuumlhrungspositionen mit behinderungsspezifischen Aufgaben vor allem sect 181 SGB IX
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 3
bull Streit um Beteiligung der SBV bei Aufhebungsvertraumlgen
bull BAG verneint Beteiligung wenn der Schwerbehinderte bdquospontanldquo im Gespraumlch mit dem Arbeitgeber von sich aus Aufhebungsvertrag anbietet
bull Unpraktische Kategorie im Regelfall verlangt der Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag dazu ist vorherige Beteiligung erforderlich KohteLiebsch wwwreha-rechtde B 72016
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
sect 178 Abs 2 S 1 SGB IX ndash zentrales Anhoumlrungsrecht der SBV - 4
bull sect 178 SGB IX ist kein Mitbestimmungsrecht der SBV
bull Aufgabenwahrnehmung durch argumentative Einflussnahme (BAG NZA 2007 224 dazu Kohte jurisPR-ArbR 262007 Anm 1) unabdingbar hierfuumlr sind umfassende Informationen
bull Bisherige Rechtslagendash Unterrichtungs- und Anhoumlrungsrecht lediglich durch
Aussetzungsmoumlglichkeit gesichert sect 95 Abs 2 Satz 2 SGB IXndash Zum Fehlen effektiver Durchsetzungsmoumlglichkeiten bei
beteiligungswidrigem Vollzug arbeitgeberseitiger Entscheidungen BAG Beschluss vom 30 April 2014 ndash 7 ABR 3012
ndash Allerdings Unterlassungsanspruch der SBV wenn sie diesen rechtzeitig vor Durchfuumlhrung der Maszlignahme verlangt LAG Muumlnchen 26012017 ndash 3 TaBV 9516
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX -1
bull Neue RechtslagebdquoDie Kuumlndigung eines schwerbehinderten Menschen die der Arbeitgeber ohne eine Beteiligung nach Satz 1 ausspricht ist unwirksamldquondash Unwirksamkeitsklausel auf Kuumlndigung beschraumlnkt
bull Erfasste Kuumlndigungssachverhalte beduumlrfen in der Regel zusaumltzlich der Zustimmung des Integrationsamtes sect 85 SGB IXndash Ordentliche Kuumlndigungndash Auszligerordentliche Kuumlndigungndash Aumlnderungskuumlndigung dazu ArbG Hagen ndash 632018 ndash 5 Ca
190217
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 2
bull sect 178 II 3 SGB IX gilt bei allen Kuumlndigungen auch wenn Integrationsamt nicht beteiligt wird
bull Beispiele in sect 173 SGB IXndash Kuumlndigung in den ersten 6 Monaten
ndash Kuumlndigung von Minijobs
ndash Kuumlndigung bei der Schwerbehinderung erst kurzfristig nachgewiesen worden ist (sect 173 Abs 3 SGB IX)
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Unwirksamkeitsklauselsect 178 Abs 2 Satz 3 SGB IX - 3
bull Wichtiger Anwendungsfall der Unwirksamkeitsklausel in Betrieben ohne SBV ist nach sect 180 Abs 6 die GSBV bzw KSBV vor der Kuumlndigung anzuhoumlren Dies wird oft uumlbersehen dann ist die Kuumlndigung ebenfalls unwirksam
bull ArbG Darmstadt 14112017 ndash 9 Ca 24917
bull KohteLiebsch httpwwwreha-rechtdefachbeitraegebeitragartikelbeitrag-b2-2018
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Unwirksamkeitsklausel ndash nicht erfasste Sachverhalte
bull Nicht erfasst von der Unwirksamkeitsklausel sind daher sonstige personelle Einzelmaszlignahmen so bspwndash Abmahnung Versetzung Einstellung
ndash Aufhebungsvertrag BAG Beschluss vom 14 Maumlrz 2012 ndash 7 ABR 6710
bull Gesetzesbegruumlndung BT-Drucks 1810523 Seite 64 bull die SBV hat ein Teilnahmerecht an BR-Sitzungen gemaumlszlig sect
32 BetrVG so dass
bull die SBV ohnehin von beteiligungspflichtigen Maszlignahmen erfahre und somit die Beteiligung gegenuumlber dem Arbeitgeber eingefordert werden kann das greift zu kurz
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Erfasste Sachverhalte ndash ordentliche Kuumlndigung
bull Beteiligung Betriebsrat (sect 102 BetrVG)
bull Ordnungsgemaumlszliges Zustimmungsverfahren nach sect 170 SGB IXndash Stellungnahme von Betriebsrat oder Personalratndash Stellungnahme der SBVndash Anhoumlrung des betroffenen schwerbehinderten Menschen
bull Ermessensentscheidung des Integrationsamtesndash Ermessensfehlerlehre hinsichtlich Rechtfertigung der Kuumlndigungndash Ermessensreduzierung auf Null bei evidenten Rechtsverstoumlszligen
im innerbetrieblicheninnerdienstlichen Kuumlndigungsverfahrenndash Uumlberpruumlfung auch bei bdquoNamenslisteldquo erforderlich (Rosendahl
wwwreha-rechtde B 52014)
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Verbesserung der Kooperation BR -SBV
bull Durch Art 18 BTHG sind auch Aumlnderungen des BetrVG (nicht des BPersVG) zum 3012 erfolgt
bull sect 80 Abs 1 Nr 4 BetrVG BR verpflichtet auf Kooperation und Inklusionsvereinbarung hinzuwirken
bull sect 88 BetrVG freiwillige BV zur Eingliederung behinderter Menschen ausdruumlcklich genannt
bull sect 92 BetrVG Maszlignahmen zur Eingliederung Bestandteil der Personalplanung ndash
bull Warum ist das BPersVG vergessen worden
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX
bull Bisherige Rechtslage
ndash bdquoIntegrationsvereinbarungldquo
bull Neue Rechtslage
ndash bdquoInklusionsvereinbarungldquo
ndash Hierdurch
bull Sprachliche Umsetzung des durch die UN-BRK gepraumlgten zentralen Leitgedanken der Inklusion
bull Symbolhafte Abkehr vom Wechselspiel von Exklusion und Integration
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Inklusionsvereinbarung und Integrationsamt
bull sect 83 Abs 1 S 4 bisher AG bzw SBV koumlnnen Integrationsamt bdquoeinladenldquo an den Verhandlungen moderierend teilzunehmen
bull sect 166 Abs 1 S 5 neu das eingeladene Integrationsamt soll darauf hinwirken dass Meinungsverschiedenheiten uumlberwunden werden ndash also aktive Wahrnehmung der Moderatorenrolle aber noch keine Einigungsstelle
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Inklusionsvereinbarungsect 166 SGB IX - Zielvereinbarung
bull Inklusionsvereinbarung als Zielvereinbarung zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen
bull Anzustreben sind konkrete teilweise auch mit Zahlen untersetzte Ziele
ndash ZB 3 schwerbehinderte Jugendliche als Auszubildende pro Jahr bzw als Praktikanten
ndash Prioritaumlten bei der Barrierefreiheit Reihenfolge der Sanierungen
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Vorbereitung einer Inklusionsvereinbarung
bull Beschaumlftigungsquote schwerbehinderter Menschen als Verhandlungsgrundlage
bull Analyse der Personalsituationndash Stellenausschreibungen
ndash Bewerbungsverfahren
ndash Einstellungen
ndash Ausbildung
bull Analyse der Arbeitsplatzgestaltung sowie der Arbeitsorganisation mittels Gefaumlhrdungsbeurteilung
bull Beteiligungsrechte des BRPR ausloten
bull verhandlungsoffenen Entwurf fertigen
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Weitere Aumlnderungen des SGB IX
bull Durch das BTHG wurden nicht nur Bestimmungen zur SBV sondern auch zahlreiche andere Normen des SGB IX geaumlndert und ergaumlnzt
bull Einige Aumlnderungen dienen der verbesserten Rechtsdurchsetzung bzw der besseren Kooperation der Reha-Traumlger
bull Einige Aumlnderungen dienen dem verbesserten Uumlbergang in den ersten Arbeitsmarkt
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Verbessertes Recht der Selbstbeschaffung
bull Bereits seit 2001 Selbstbeschaffung nach sect 15 SGB IX moumlglich bei Saumlumigkeit der Reha-Traumlger bzw bei Unaufschiebbarkeit von Leistungen
bull Darauf aufbauend jetzt verbesserte Durchsetzung durch bdquoGenehmigungsfiktionldquo in sect 18 SGB IX
bull Vorbild sect 13 Abs 3a SGB V in der Neufassung von 2013 dazu BSG 07112017 B 1 KR 217 R
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Staumlrkung der Bundesarbeitsgemeinschaft fuumlr Rehabilitation (BAR)
bull Rechtliche Praumlzisierung des Status der BAR in
sect 25 SGB IX
bull Ausbau gemeinsamer Empfehlungen nach
sect 26 SGB IX
bull Neuer Entwurf GE Reha-Prozess dokumentiert in wwwbar-frankfurtde
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 1
bull Bereits bisher verzahnte Ausbildung (sect 51 SGB IX) und unterstuumltzte Beschaumlftigung (sect 55 SGB IX)
bull Zustaumlndigkeit der SBV da es sich in jedem Fall um bdquoBeschaumlftigteldquo handelt (BAG 16042003 ndash7 ABR 2702)
bull Daher ist UB und verzahnte Ausbildung auch moumlglicher Gegenstand einer Inklusionsvereinbarung
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
Ausbau des Uumlbergangs in den ersten Arbeitsmarkt 2
bull Gesetzliche Regelung des bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo in sect 61 SGB IX
bull teilweise Aufnahme bisheriger Modellversuche
bull Zentrales Problem Unterstuumltzung und Begleitung
bull Aktive Rolle der SBV und Regelung in der Inklusionsvereinbarung moumlglich
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
4418 - R geht bei Inklusion voran -1
bull Das Sortieren von Spraydosen fuumlr die Wiederaufbereitung kann ein gelungener Beitrag zur Inklusion sein Das hat ein Netzwerktreffen bei der Firma R gezeigt Die Entsorgungsfirma beschaumlftigt in diesem Bereich seit August 2017 Menschen die vorher in einer Werkstatt fuumlr Behinderte gearbeitet haben
bull Warum koumlnnen einfache Routinearbeiten wie das Sortieren von Spraydosen nicht zu einem tariflichen Lohn von Mitarbeitern uumlbernommen werden die bislang in einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen taumltig waren Diese Fragestellung fuumlhrte Vertreter der Firma R des Netzwerks Inklusion der Wirtschaft und verschiedene Behoumlrden und Einrichtungen zusammen Moumlglich wird die Beschaumlftigung durch das bdquoBudget fuumlr Arbeitldquo das den Uumlbergang von Beschaumlftigten aus einer Werkstatt fuumlr behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstuumltzt Der Arbeitgeber erhaumllt dabei je nach Leistungseinschraumlnkung des ehemaligen Werkstattmitarbeiters einen dauerhaften Lohnkostenzuschuss und gegebenenfalls Ersatz fuumlr die erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitseinsatz
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
4418 - R geht bei Inklusion voran -2
bull Dazu muumlssen mehrere Beteiligte zueinanderfinden Arbeitgeber Arbeitnehmer Traumlger der Sozialhilfe Werkstatteinrichtung und eventuell weitere beteiligte Betreuer Petra K vom Beratungsnetzwerk Inklusion der Wirtschaft uumlberzeugte bei einem Beratungsgespraumlch die Verantwortlichen bei R dazu diesen Schritt zu gehen Bislang waren die fraglichen Stellen uumlber Zeitarbeitsfirmen mit haumlufig wechselnden Mitarbeitern besetzt worden Nun haben diese Taumltigkeiten mehrere Kandidaten mit unterschiedlichen Beeintraumlchtigungen dauerhaft uumlbernommen
bull Einer davon erlaumluterte was fuumlr ihn das Wichtigste dabei ist Bei einer fruumlheren Taumltigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sei es ihm schwer gefallen sich an staumlndig wechselnde Kollegen und Ablaumlufe zu gewoumlhnen Bei R aber hat er nun einen festen Platz bdquowo ich mich auf die Kollegen einstellen kann das ist mir ganz wichtigldquo
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
4418 - R geht bei Inklusion voran -3
bull Dass die neuen Kollegen etwas mehr Hilfe und Ansprache brauchen hat auch sein Gutes haben Uwe H als Schwerbehindertenvertreter bei R und der zustaumlndige Bereichsleiter festgestellt Die Ruumlcksichtnahme auf behinderte Kollegen fuumlhre zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und sei bdquoAusloumlser fuumlr ein Wir-Gefuumlhl bei unsldquo meint H bdquoWir haben hier jetzt mehr Kontinuitaumltldquo beschreibt der Niederlassungsleiter
bull Damit die Zufriedenheit auf beiden Seiten bleibt ist weiterhin enger Austausch noumltig Mitarbeiter der Werkstaumltten Heilpaumldagogische Hilfe halten ebenso den Kontakt wie der Integrationsfachdienst Es sei das erklaumlrte Ziel in jedem Jahr zehn Menschen aus dem Werkstattbereich auf dem ersten Arbeitsmarkt unterbringen
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1
SGB IX im naumlchsten Koalitionsvertrag Fuumlr den von der UN-BRK geforderten Leitbildwechsel
weiter zB erforderlich
bull Staumlrkung des Praumlventionsverfahrens nach sect 167 Abs 1 SGB IX sowie des BEM nach sect 167 Abs 2 SGB IX
bull Erweiterung der Unwirksamkeitsklausel in sect 178 SGB IX auf Versetzung und Aufhebungsvertrag
bull Konsequente Beteiligung einer handlungsfaumlhigen und gut geschulten SBV
bull Mehr dazu Duumlwell JurisPR-ArbR 102018 Anm 1