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Baden-Württemberg BUNDmagazin  4-2013 BUND  Landesverband Baden-Württemberg www.bund-bawue.de Intern Naturschutztage 2014 | 2 | Editorial Konstruktiv kritisch | 2 | Aktuell Halbzeitbilanz der grün-roten Landesregierung | 3 | 75 Jahre Naturschutzgebiet Mindelsee | 4 | BUND-Meldungen | 5 | Aktiv BUND-Gruppen im Aufwind | 6 – 7 | Naturschutz Natura 2000 in Baden- Württemberg | 8 – 9 | Jugend BUND-Naturerfahrungstage, Manfred-Mistkäfer-Tipp | 10 | Sommerakademie der BUNDjugend, Kleidertauschparty, MV | 11 | Regionen Initiative »Jugend und Natur- schutz«, Dörrobstprojekt der Ökostation, Regionalmeldungen | 12 – 13 | Aktiv Integrative Schmetterlingsführung, BUND-Umweltbildungsseminar zu Streuobst | 14– 15 | Termine Neue Publikationen, Neue Gesichter, MV’s | 16 | Inhalt Halbzeitbilanz der grün-roten Landesregierung Gut zweieinhalb Jahre ist die grün-rote Landesregierung nun in der Regierungsverantwortung für Baden-Württemberg. Wichtige Um- welt- und Naturschutzthemen liegen in der Hand von drei grünen Ministern: Franz Untersteller, Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Alexander Bonde, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz, und Winfried Hermann, Verkehr und Infrastruktur. In dieser Zeit hat die Landesregierung viele Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag in Angriff genommen. Eine Reihe weiterer, vor und nach der Wahl gegebener Zusagen hat sie eingehalten. Der begonnene Politik- wechsel macht sich an vielerlei Beispielen bemerkbar, doch er könnte noch verstärkt werden. Fortsetzung Seite 3

BUNDmagazin BaWü 4/2013

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BUNDmagazin des BUND Landesverband Baden-Württemberg Thema: Halbzeitbilanz der grün-roten Landesregierung

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Baden-WürttembergBUNDmagazin 4-2013

BUND Landesverband Baden-Württembergwww.bund-bawue.de

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Intern Naturschutztage 2014 | 2 | Editorial Konstruktiv kritisch | 2 |

Aktuell Halbzeitbilanz der grün-roten Landesregierung | 3 |

75 Jahre Naturschutzgebiet Mindelsee | 4 | BUND-Meldungen | 5 | Aktiv BUND-Gruppen im Aufwind | 6 – 7 | Naturschutz Natura 2000 in Baden-Württemberg | 8 – 9 |Jugend BUND-Naturerfahrungstage, Manfred-Mistkäfer-Tipp | 10 |

Sommerakademie der BUNDjugend, Kleidertauschparty, MV | 11 | Regionen Initiative »Jugend und Natur-schutz«, Dörrobstprojekt der Ökostation, Regionalmeldungen | 12 – 13 | Aktiv Integrative Schmetterlingsführung, BUND-Umweltbildungsseminar zu Streuobst | 14– 15 |Termine Neue Publikationen, Neue Gesichter, MV’s | 16 |

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ltHalbzeitbilanz der grün-roten Landesregierung

Gut zweieinhalb Jahre ist die grün-rote Landesregierung nun in der Regierungsverantwortung für Baden-Württemberg. Wichtige Um-welt- und Naturschutzthemen liegen in der Hand von drei grünen Ministern: Franz Untersteller, Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Alexander Bonde, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz, und Winfried Hermann, Verkehr und Infrastruktur. In dieser Zeit hat die Landesregierung viele Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag in Angriff genommen. Eine Reihe weiterer, vor und nach der Wahl gegebener Zusagen hat sie eingehalten. Der begonnene Politik-wechsel macht sich an vielerlei Beispielen bemerkbar, doch er könnte noch verstärkt werden.Fortsetzung Seite 3

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LiebeLeserinnenundLeser, in Berlin beginnt eine neue Regierungskoalition ihre Arbeit, in Baden-Württemberg ist die Hälfte der Le-gislaturperiode bereits vorbei. Zum Selbstverständnis des BUND gehört, dass wir unsere naturschutzfach-lichen und umweltpolitischen Konzepte und Forde-rungen offensiv und mit der nötigen Klarheit in der Öffentlichkeit vermitteln. Wo es uns nötig erscheint, treten wir dabei Politikerinnen und Politikern – stets in der gebotenen Sachlichkeit – auf die Füße. Manch-mal auch jenen, die uns in der Sache durchaus zuge-tan sind und mit denen uns nicht selten eine gemein-same Geschichte verbindet.

Unsere Halbzeitbilanz der grün-roten Landesregie-rung, die wir Ihnen in dieser Ausgabe präsentieren, hält an dieser Linie fest. Es ist kein Geheimnis, dass der BUND den Regierungswechsel in Baden-Würt-temberg mit vielen positiven Erwartungen begleitet hat. Sie wurden in mancher Hinsicht erfreulich rasch erfüllt. Dennoch gibt es für uns keinen Grund, Grün-Rot nun mit Samthandschuhen anzufassen. Denn

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viele Regierungsvorhaben in den Bereichen Umwelt, Naturschutz und Bürgerbeteiligung haben zwar gut angefangen, sie müssen aber weiter mit Konsequenz durchgesetzt werden.

Für den BUND als parteipolitisch unabhängigen Verband ist konstruktive Kritik auch ein Zeichen des Respekts vor den politisch Verantwortlichen selbst. Souveränen Volksvertreterinnen und -vertretern nutzen Lobhudeleien oder das Bemänteln von Defiziten nichts, zumal wir die politisch Handelnden vor allem an ihren eigenen Ansprüchen und Ankündigungen – wie dem grün-roten Koalitionsvertrag von 2011 – messen. Das ist transparent und für jeden nachvollziehbar.

Ich grüße Sie ganz herzlich. Ihr

Michael Reisser BUND-Landesgeschäftsführer

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Vom 3. bis 6. Januar 2014 finden in Radolfzell die alljährlichen Natur-

schutztage am Bodensee statt. Für viele Aktive von BUND, Naturschutzbund (NABU) und anderen Verbänden haben

sie sich zu einer festen Größe im Terminka-lender entwickelt. Zunehmend zieht die Veranstaltung auch ein junges Publikum an. Neue Besucher werden es schnell feststellen: Die Naturschutztage sind immer ein motivierender Auftakt zu einem neuen Jahr im Na-tur- und Umweltschutz. Dafür sorgt neben fachlichen Vorträgen, Workshops und Exkursionen ein buntes Rahmenprogramm mit Film, Kabarett und Weinprobe.

2014 ist der BUND Baden-Würt-temberg federführender Veranstalter. Gleich am ersten Tag wartet das Programm mit drei kompetenten Mitstreitern des bundes-

deutschen Naturschutzes auf. Hubert Weiger, BUND-Bundesvorsitzender, Professor Joachim Radkau, Uni Bielefeld, und Martin Flade, Leiter Biosphärenreser-vat Schorfheide-Chorin, stehen auf der Rednerliste. Der folgende Tag rückt das Thema Energiewende in den Mittelpunkt. Dazu gibt es unter anderem eine Diskussion mit Rainer Baake, Direktor Agora Ener- giewende, dem CDU-Bundestagsabgeordneten An-dreas Jung und Carla Vollmer, Fachgebietsleiterin beim Umweltbundesamt. Der dritte Tag widmet sich ganz der Nachhaltigkeit. Spannend verspricht eine Podiumsdiskussion zum Thema »Grüner Wohlstand« zu werden. Zu den Diskutanten gehören Brigitte Dahlbender, BUND-Landesvorsitzende, Ralf Fücks, Vorstand der Böll-Stiftung, und Peter Unfried, Chefre-porter der taz. Der letzte Tag bietet Einblicke in die In-sektenwelt unserer Hausgärten und stellt interessante Projekte des internationalen Naturschutzes vor. Das Programm erhalten Sie bei der BUND-Hauptgeschäftsstelle, Tel. (077 32) 1507-0, [email protected]. Sie können sich auch über die neu gestaltete Internetseite www.naturschutztage.de informieren und anmelden.

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Naturschutztage 2014: Hochkarätiges Programm am Bodensee

Nachtfalterbilder: Armin Dett, pragmadesign. Dett ist Referent auf den Natur-schutztagen.

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Politikwechsel noch verstärken: Halbzeitbilanz der grün-roten Landesregierung

Deutlich zu spüren ist ein Wandel im politischen Ge-spräch – die »Politik des Gehörtwerdens« wird also ernst genommen und gelebt. In einem neuen »Betei-ligungsportal« können Bürgerinnen und Bürger früh-zeitig ihre Meinung zu Vorhaben des Landes äußern. Auch die »Verbändetische« zur Bearbeitung des inte-grierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes sind ein gutes Beispiel dafür. Intensive Diskussionen in thema-tischen Arbeitskreisen waren Kernpunkte der vorbild-lichen Bürgerbeteiligung zum geplanten Nationalpark Schwarzwald. Bei der anstehenden Novelle des Lan-desjagdgesetzes wurden bereits im Vorfeld des Ge-setzentwurfes unterschiedlichste Institutionen durch Facharbeitsgruppen einbezogen. Die Kompetenz der Verbände war auch bei der Novelle der Landesbau-ordnung schon in einem frühen Stadium ausdrücklich gewünscht. Die Liste ist noch beliebig verlängerbar.

AnsätzefürmehrNachhaltigkeitDie Landesregierung hat mittlerweile sehr viele Geset-zesvorhaben und -änderungen hervorgebracht, und der Landtag hat sie zum Teil auch schon verabschie-det. Ganz wesentlich ist das Klimaschutzgesetz. Es ent-hält die Vorgabe, den CO2-Ausstoß in Baden-Würt-temberg deutlich zu verringern: um 25 Prozent bis zum Jahr 2020, bis 2050 sollen es 90 Prozent gegen-über dem Basisjahr 1990 sein. Politik, Wirtschaft und Privatverbraucher werden dabei gleichermaßen in die Pflicht genommen. Eine gute gesetzliche Grundlage ist nun also vorhanden, doch jetzt muss das Klima-schutzgesetz auch mit Leben erfüllt werden. Damit die Umsetzung gelingt, wird die Landesregierung, al-len voran Umweltminister Untersteller, intensiv an den beschlossenen Einzelzielen arbeiten müssen. Im Be-reich der Energieeinsparung startete das Umweltmi-nisterium eine Kampagne, die für das Langfristziel wirbt, den Energieverbrauch um die Hälfte zu senken. Auch hier kommt es darauf an, konkrete Schritte auszu-arbeiten und umzusetzen, um dieses Ziel zu erreichen.

Ähnliches gilt für die im Juli 2013 beschlossene Naturschutzstrategie unseres Landes, für die Land-

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wirtschaftsminister Bonde verantwortlich zeichnet. Angestoßen hatte das Vorhaben bereits die Vorgän-gerregierung. Nun hat Grün-Rot eine gute Basis ge-schaffen, um langfristig die biologische Vielfalt in Baden-Württemberg zu erhalten und zu stabilisieren. Jetzt geht es darum, eine ganze Fülle dafür notwen-diger Einzelmaßnahmen umzusetzen. Das wird nur in enger und referatsübergreifender Zusammenar-beit vieler Ministerien möglich sein. Der BUND hofft auch hier, dass Grün-Rot den guten Beschlüssen eine wirkungsvolle Umsetzung folgen lässt. Das wäre der überzeugendste Beweis dafür, dass die Landesregie-rung den nachhaltigen Umbau der Landespolitik mit allen Kräften forciert.

In der Verkehrs- und Infrastrukturpolitik sind in den nächsten Jahren noch dickere Bretter zu bohren. So hat das Land ein umfangreiches Konzept zum Aus-bau der Schiene für den Bundesverkehrswegeplan an-gemeldet. Es reicht deutlich über den von der Vorgän-gerregierung geplanten Rahmen hinaus. Jetzt heißt es, die dafür notwendige Finanzierung sicherzustellen. Auf Initiative von Verkehrsminister Hermann hat die Landesregierung beschlossen, mehr Geld für den Er-halt und die Sanierung von Landesstraßen zur Verfü-gung zu stellen – hier gilt also: Sanierung vor Aus- und Neubau. Eine größere Baustelle bleiben die Neu- und Ausbaumaßnahmen von Autobahnen und Bundes-straßen. Immerhin wurden die allzu zahlreichen an-gemeldeten Projekte – bundesweit vorbildlich – nach Dringlichkeit priorisiert. Doch trotz lobenswerter Ein- zelinitiativen fehlt nach wie vor ein umfassendes, nachhaltiges Verkehrskonzept, das dem öffentlichen Personennahverkehr und dem nichtmotorisierten Ver-kehr den Vorrang gibt. Hier ist Nacharbeit erforderlich.

BUNDbleibtvorsichtigFür den BUND stehen wirkungsvoller Natur- und Um-weltschutz sowie die nachhaltige Entwicklung unseres Landes an vorderster Stelle. Als politisch unabhän-giger Verband unterstützen wir die grün-rote Landes-regierung, wenn ihre Vorhaben mit diesen Zielen im Einklang stehen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, da-bei die nötige kritische Distanz zu wahren. Und wir le-gen den Finger dort in die Wunde, wo diese Ziele nicht oder nicht forciert genug angegangen werden.

Das Resümee von zweieinhalb Jahren grün-roter Landesregierung bleibt vorsichtig. Klar ist: Die The-men Umwelt- und Naturschutz wie auch die Nachhal-tigkeit und Bürgerbeteiligung haben einen deutlichen Schub erfahren. Doch erst am Ende der Legislatur-periode wird sich erweisen, ob der Politikwechsel tat-sächlich gelungen ist. Der BUND behält weiter seinen kritischen Blick darauf.Dr. Brigitte Dahlbender, BUND-Landesvorsitzende

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Ein Beispiel neuer Beteiligungskultur: Runder Tisch zum umstrittenen Pump-speicherkraftwerk Atdorf

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Seitmehrals40JahrenbetreutderBUNDBaden-WürttembergdasinternationalbedeutsameNaturschutzgebietMindelsee.1938offiziellaus-gewiesen,gehörteszudenältestenNaturschutz-gebietenDeutschlands.Zum75-jährigenJubiläumkürtederGlobalNatureFund,eineweltweitaktiveNaturschutzorganisation,denMindelseezum»LebendigenSeedesJahres2013«.

Seinen guten ökologischen Zustand verdankt das Naturschutzgebiet, gelegen in der Landschaft des

Bodanrücks zwischen Konstanz und Radolfzell, vor allem einem Umstand: Schon früh erkannte man sei-ne Bedeutung und konnte seinen Schutz durchsetzen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sah es zunächst gar nicht gut aus für den Mindelsee: Wasserabsen-kungen zur Landgewinnung für Ackerbau und Vieh-

75 Jahre Naturschutzgebiet Mindelsee – Bilanz einer Erfolgsgeschichte

zucht, der Abbau von Torf für Brennzwecke und groß-flächige Aufforstungen blieben nicht ohne Folgen. Nasse Riedwiesen fielen brach, Büsche und Bäume nahmen ihren Platz ein. Orchideen, Enziane und Woll-gräser sowie Bekassine, Kiebitz und Weißstorch muss-ten sich mit immer kleineren Flächen begnügen. Es gab sogar Pläne, den Mindelsee ganz abzulassen. Die Vorarbeit, um diese bedrohliche Entwicklung aufzu-halten, leisteten damals Professor Dr. Max Auerbach, seinerzeit Geschäftsführer der badischen Landesna-turschutzstelle in Karlsruhe, sowie der Ingenieur Her-mann Schurhammer, badischer Oberregierungsbau-rat und Landesbeauftragter für Naturschutz. Im Jahr 1938 wurde das 301 Hektar große Mindelseegebiet als Naturschutzgebiet ausgewiesen. 1956 erklärte der weitblickende Landrat Dr. Ludwig Seiterich die um-liegenden Flächen zum Landschaftsschutzgebiet und verhinderte so baulichen Wildwuchs. Der Einbau eines feststehenden Wehres im Jahr 1978 regelt seither den Wasserstand, sodass Flora und Fauna der Riedwiesen ausreichend mit Wasser versorgt sind.

Entscheidenden Anteil an der Erfolgsgeschichte des Mindelsee-Gebiets hat BUND-Gründer Professor Gerhard Thielcke. Seit Ende der 1960er Jahre machte er sich für einen wirklichen Naturschutz stark. 1972 übernahm der BUND die Betreuung des Naturschutz-gebietes, die seit 1979 mit dem Regierungspräsidi-um Freiburg vertraglich geregelt ist. Damit ist sicher- gestellt, dass der BUND in alle Vorgänge eingebunden ist und Verbesserungen vorschlagen kann. Die lang-jährigen intensiven Schutzbemühungen, umfangrei-chen Pflegeeinsätze, gestalterischen Maßnahmen und vielfäl tigen Betreuungsaufgaben wie zum Beispiel wis- senschaftliche Kartierungen durch BUND-Mitarbeite-rinnen und -Mitarbeiter haben sich gelohnt. Viele wert- volle Feuchtwiesen mit landesweiter Bedeutung konn-ten so erhalten werden. Das Mindelseegebiet nimmt heute im Schutzgebiets verbund des Bodanrücks eine zentrale Funktion ein. Es ge hört zu den bedeutends- ten und artenreichsten Schutzgebieten in Baden-Württemberg und ist Teil des internationalen Netz-werks Natura 2000 (s. a. S. 8,9).

Der überwiegende Teil der Wälder rund um den Mindelsee ist als Schonwald ausgewiesen. Hier dür-fen sich reich strukturierte, artenreiche Wälder weiter- entwickeln. Schwarzspecht, Hohltaube, Hirschkäfer und Co. freuen sich darüber. Viele Wiesen werden mit Schafen beweidet, weitere Flächen vor Überdüngung und häufiger Mahd geschützt. Auf besonders nassen Wiesen erfolgen umfangreiche Pflegemaßnahmen. Landschaftspflege und extensive Landnutzung sichern einen strukturreichen Naturraum und 700 Blüten-pflanzen und mehr als 2.000 Tierarten ein Zuhause.Kai-Steffen Frank, Projektleiter Schutzgebietsbetreuung

RefugiumseltenerArtenDas Mindelsee-Gebiet ist ein Refugium seltener Arten. Bemerkenswert sind die großen Vorkommen gefährdeter, europaweit geschützter Orchideen nasser Standorte. Das Torf-Glanzkraut kommt in guten Jahren mit mehr als 2.500 Pflanzen vor, das weitaus größte Vorkommen in Baden-Württemberg. Die Population der Sommer-Drehwurz mit bis zu 2.500 Blüten tragenden Pflanzen ist die zweitgrößte im Land. Von der in Deutsch-land stark gefährdeten hellgelben Unterart des Fleisch-farbenen Knabenkrauts wurden schon mehr als 600 blühende Pflanzen gezählt, das sind über 50 Prozent des baden-württembergischen Bestandes. Der Lungen-enzian-Ameisenbläuling, ein bundesweit stark gefähr-deter Tagfalter, benötigt zur Eiablage den seltenen, aber im Mindelseegebiet weit verbreiteten Schwalbenwurz-Enzian. Bei einer Untersuchung wurde die Population auf gut 1.000 Falter geschätzt. Sie ist damit eine der größten im westlichen Bodenseebecken.

Schwalbenwurz- Enzian (oben), Sommer-Drehwurz (unten)

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Der BUND kämpft seit Jahren für das Überleben der Europäischen Wildkatze. Probleme für die Ansied-

Während eine gentechnikfreie Landwirtschaft auf Bundesebene weiterhin blockiert wird, kommt auf Länderebene Bewegung in die Diskussion. Einen wichtigen An- stoß gab der BUND Baden-Würt-temberg Anfang des Jahres mit seiner dageGen!-Kampagne. Ihr 10-Punkte-Maßnahmenplan weist den Weg zu einem gentechnikfreien Baden-Württemberg. Mit der Über-gabe von rund 10.000 Unterschrif-ten an Minister Alexander Bonde

Nationalpark kurz vorm Ziel – und erst in den Kinderschuhen

Wildkatzenkorridor ausgewiesenlung und weitere Ausbreitung der scheuen Waldbewohnerin bereiten vor allem die vielen Straßen sowie große Distanzen im Offenland zwi-schen bewaldeten Gebieten. Hier setzt das mit Bundeszuschüssen finanzierte BUND-Projekt »Wild-katzensprung« an: Deutschland-weit werden an geeigneten Stellen »grüne Korridore« entstehen, die den Wildkatzen eine Wanderung in neue Reviere ermöglichen. Für den baden-württembergischen Korridor ist eine Route südlich von Stuttgart

untermauerte der BUND seine Forderungen an die Landespolitik. Diese wirken nun bereits weit über das Land hinaus. Das zeigte ein bundesweites Expertentreffen, zu dem der BUND und das Aktions-bündnis gentechnikfreies Baden-Württemberg im September einge-laden hatten. Die für Gentechnik zuständigen Referenten mehrerer Länderministerien informierten sich über das Maßnahmenpaket und diskutierten Möglichkeiten

BUND-Forderungen zur Gentechnik bundesweit gefragtzur Umsetzung auf Länderebene. Wenn Baden-Württemberg hier engagiert vorangeht, könnte das auch für die anderen Bundesländer Signalwirkung haben. Ob das Land diese Chance ergreift, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Den Maßnahmenplan für ein gentechnikfreies Baden-Württem-berg finden Sie unter: www.bund-bawue.de/ dageGen_Gutachten

Es musste wohl erst eine grün-rote Regierung geben, um den Natio-nalpark Schwarzwald Wirklichkeit werden zu lassen. In den kommen-den Tagen wird der Landtag das Nationalparkgesetz verabschieden und damit den Nationalpark aus der Taufe heben. Für den BUND in Baden-Württemberg und da-rüber hinaus wird das ein echter Freudentag. Ohne das langjährige Engagement von BUND und NABU wären wir nicht dort, wo wir heute stehen. Bereits 1992 verhandelten Dr. Hans-Jörg Breitinger, damals BUND-Landesvorsitzender, und Dr. Brigitte Dahlbender, seit 1997 BUND-Landesvorsitzende, mit den damaligen Landwirtschafts- und Umweltministern über einen Natio-nalpark im Schwarzwald. Anerken-

nung gebührt insbesondere auch den BUND-Aktiven vor Ort, die sich unermüdlich für dieses große Ziel eingesetzt haben.

Die eigentliche Arbeit beginnt erst: Wenn die Nationalparkver-waltung eingerichtet, der Natio-nalparkplan ausgearbeitet und der Nationalpark in Zonen eingeteilt wird. Leider versäumt es die Geset-zesvorlage der Landesregierung, dem Naturschutz mehr Gewicht einzuräumen. Viele Fragen sind noch offen: Wann wird wie viel Fläche zur Kernzone? Dürfen Holz-polter gespritzt werden? Kann der Nationalpark künftig erweitert werden? Im Vergleich zu den Kom-munen und Landkreisen werden die Naturschutzverbände leider nur geringen direkten Einfluss nehmen

können. So ist dem BUND wie den anderen Naturschutzverbänden nur ein Sitz im 30-köpfigen National-park-Beirat zugedacht. Wirtschafts-, Tourismus- und Forstverbände sind dagegen zahlreich vertreten. Es wird daher darauf ankommen, Fehlent-wicklungen schnell beim Namen zu nennen und darüber zu wachen, dass der Nationalpark wirklich als die Krone der Schutzgebiete im Ländle strahlen kann, als die er im Naturschutzgesetz angelegt ist.Christine Fabricius, Naturschutz-referentin des Landesverbandes

zwischen Nufringen und Herren-berg vorgesehen. Sie verbindet über den Naturpark »Schönbuch« den Schwarzwald mit der Schwä-bischen Alb. Um Lebensräume für Wildkatzen und andere Wald-bewohner zu vernetzen, wird der BUND hier bis Ende 2015 Trittstein-flächen – für Wildkatzen geeignete Gebiete – sichern sowie dort Bäu-me und Hecken pflanzen. Ansprechpartnerin für das Projekt ist Julia Taubmann: [email protected]

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BUND-Gruppen im AufwindMitNeugründungenundeinemGenerations-wechsel,derjungeLeuteunddamitvielfrischenWindbringt,tunsichheutzutagefastalleörtlichtätigenOrganisationenschwer.NichtnurParteien,KirchenundSportvereinekönneneinLieddavonsingen.AuchdieNaturschutzverbändemüssenaktivumneueMitgliederwerben.Umsoerfreu-licher,dasssichbeiBUNDundBUNDjugendinBaden-Württembergderzeitvieltut…

Allein in diesem Jahr kamen beim BUND Baden-Württemberg sechs neue Gruppen vor Ort hinzu. Zum ersten Mal seit Jahren gibt es Neugründungen in Ge-meinden, in denen der BUND zuvor nicht präsent war. Andere BUND-Gruppen haben sich durch neue Vorstandsmitglieder verjüngt. Ein positiver Trend, an dem der BUND-Landesverband und die BUNDjugend nicht unbeteiligt sind.

ZeitgeistundwirkungsvolleEhrenamtsförderungNatürlich spielt der Zeitgeist dieser guten Entwick-lung in die Hände: Der Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger, an Entscheidungen beteiligt zu werden, wächst. Der Ausstieg aus der Atomkraft nach Fukushi-ma und die versprochene Energiewende haben Bewe-gung in dieses politische Handlungsfeld gebracht. Auf Landesebene sorgte der Regierungswechsel für eine stärkere gesellschaftliche Etablierung des Natur- und Umweltschutzes. Auch das führt mehr Menschen zum BUND. Aber auch die Initiativen, die der Landesvor-stand gestartet hat, um wieder mehr Aktive zu gewin-nen, tragen nun Früchte: Der Landesvorstand hatte sich zum Ziel gesetzt, die Gewinnung und Förderung aktiver Mitglieder stärker im Alltag der Verbandsarbeit zu verankern. Dazu hat er eigens einen BUND-Koor-dinator für die Ehrenamtsförderung eingesetzt, der BUND-Gruppen und regionale Geschäftsstellen re-gelmäßig berät und schult. Drei weitere wichtige Bau-steine tragen zu der positiven Entwicklung bei: Das sind die regionalen BUND-Gruppen-Treffen, die Ge-legenheit zum Austausch mit der Landesvorsitzenden bieten. Des Weiteren die Hilfen zur Aktiven-Gewin-nung in schriftlicher Form sowie eine Systematisie-rung unserer Ehrungen als Ausdruck der Wertschät-zung für das geleistete Engagement.

NeueBUND-GruppenaktivIn den benachbarten Gemeinden Reichenbach und Hochdorf im Kreis Esslingen vollzogen die BUND-Mitglieder im Frühjahr 2013 ihr offizielles Gründungs-treffen. Das Team um Brigitte Beier, Josef Hailer und Jürgen Kroll will sich mit dem örtlichen Flächennut-zungsplan befassen. Mit Öffentlichkeitsarbeit wie zum

BUND-Ortsverband Singen Verantwortlich für Stadt Singen und Ortsteile Gründungsimpuls: gemeinsames Interesse an der BUND-Arbeit Aktive Mitglieder: 8 bis 10Altersspektrum: 32 bis 70 Jahre Schwerpunkte: Natur, Umweltschutz und Energie in Singen, Planungen in der Stadt

BUND-Ortsverband Oberes Enztal Verantwortlich für Stadt Bad Wildbad und Gemeinde Höfen im Landkreis Calw

Gründungsimpuls: Interkulturelles GartenprojektAktive Mitglieder: 12 Altersspektrum: 25 bis 68 Jahre Schwerpunkte: Interkulturelles Gartenprojekt, Streuobst, Landschaftspflege

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Beispiel Filmen und Infoständen sprechen sie vorwie-gend ein erwachsenes Publikum an. In Hohentengen im Kreis Waldshut gibt es seit Juni eine neue BUND-Gruppe. Sie will vor allem die regional typischen Streuobstwiesen erhalten sowie die Umweltbildung mit Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt stellen.

In Bad Wildbad und Umgebung hat sich im Juni 2013 der BUND Oberes Enztal gegründet. BUND-Regionalgeschäftsführerin Regine Einfeld sorgte für Starthilfe. Auf einem idyllischen Grundstück wollen die Vorstandsmitglieder Güner Arat, Irena Huber, Vera Müller und ihr Team ein »interkulturelles Gartenpro-jekt« verwirklichen.

In der 50.000-Einwohner-Stadt Singen am Ho-hentwiel gibt es nach 15 Jahren erstmals wieder eine BUND-Gruppe. Energiethemen, die örtlichen Natur-schutzgebiete und die Information der Bevölkerung sind dort die Schwerpunkte. Neugründungen sind auch aus dem Raum Ulm zu vermelden. In Ulm-Böfingen und im nahen Biberach schlossen sich im Frühjahr engagierte Menschen zu neuen BUND-Gruppen zusammen.

Mit neuen, meist verjüngten Vorstandsteams haben eine ganze Reihe von BUND-Kreis- und Ortsverbän-den ihre Arbeit belebt. Gelungen ist das den Kreisver-bänden Stuttgart, Emmendingen und Biberach sowie den Ortsverbänden Freiburg, Wertheim im Main- Tauber-Kreis, Markdorf und Öhningen – beide am Bodensee. Einzelne neue Vorstandsmitglieder brin-gen auch in andere Gruppen frischen Wind. BUNDjugendinderFlächeAuch bei der BUNDjugend tut sich so einiges. Vor vier Jahren begann das Projekt »BUNDjugend in der Fläche« mit einer Studie. Die Untersuchung ging der Frage nach, was die bestehenden Gruppen zur Grün-dung und Aufrechterhaltung ihrer Aktivitäten brauch-ten. Auf dieser Grundlage starteten Vorstand und Ge-schäftsführung einen neuen Kommunikationsprozess. So werden Veranstaltungen des Jugendverbands und die 2011 ins Leben gerufenen Aktiven-Treffen für jun-ge Mitglieder nun bewusst genutzt, um für die Grün-dung neuer Gruppen zu werben. 2012 beschloss die Mitgliederversammlung der BUNDjugend zusätzlich ein Konzept, das die Gewinnung von Aktiven in den Mittelpunkt rückt. Jetzt kann die BUNDjugend schon die erste Ernte einfahren: Neue Gruppen sind in Eber-stadt im Kreis Heilbronn, in Reutlingen und Tübin-gen aktiv, in Radolfzell steht eine vor der Gründung.

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BUND-Ortsverband Reichenbach-Hochdorf Verantwortlich für Reichenbach an der Fils und Hochdorf

Gründungsimpuls: Aktive Leute wollten Umweltaktionen professioneller umsetzen und eigene Schwerpunkte setzenAktive Mitglieder: 8Altersspektrum: 13 bis 73 JahreSchwerpunkte: Naturschutz, Wildbienen, Klimaschutz

BUND-Ortsgruppe Hohentengen Verantwortlich für Hohentengen mit Ortsteilen Lienheim, Herdern, Bergöschingen, Stetten und Günzgen

Gründungsimpuls: Wunsch, für die Erhaltung der noch intakten Natur aktiv zu werdenAktive Mitglieder: 16Altersspektrum: 24 bis 50 JahreSchwerpunkte: Streuobstwiesen, Heckenpflanzungen, Kräuterwanderungen, Zusammenarbeit mit Schulen und Projekte mit Jugendgruppen

Wollen Sie dabei mithelfen, die BUND-Aktivitäten vor Ort voranzubringen? Ihr Ansprechpartner ist Thomas Giesinger, Koordinator für Ehrenamtsförderung beim BUND Baden-Württemberg, Tel. (077 32) 15 07-26 E-Mail: [email protected]

Fragen rund um die Jugendgruppe beantwortet Reiner Baur, Geschäftsführer der BUNDjugend Baden-Württemberg, Tel. (07 11) 619 70-22 E-Mail: [email protected]

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Thomas Giesinger, Koordinator für Ehrenamtsförderung

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EineuropaweitesNetzvonausgewiesenenSchutzgebietensolldiecharakteristischenLebens-räumeundTier-undPflanzenartenunseresKontinentserhalten.DamitwürdeeineeinstigeVisioneuropäischerNaturschutzfachleuteWirk-lichkeit.DochdiebisherigeBilanzdesEU-Pro-grammsfälltdurchwachsenaus.Seit30JahrenunterstütztderBUNDBaden-WürttembergdasGroßprojektmitRatundTat.VondenpolitischVerantwortlichenfordertermehrBiss.

Unter dem Dach »Natura 2000« stehen heute allein in Baden-Württemberg 350 Gebiete unter Schutz.

Sie überspannen eine Gesamtfläche von etwa 630.000 Hektar – etwas mehr als 17 Prozent der Landesfläche. Darunter finden sich typische Lebensräume wie Au-wälder, Moore und andere Feuchtgebiete, aber auch Trockenrasen, Felsen und magere artenreiche Wiesen. Das Gesetzeswerk zu Natura 2000 legt fest, welche Be-stände bestimmter Tiere und Pflanzen die einzelnen Länder sichern müssen. In Baden-Württemberg gehö-ren zum Beispiel Wildkatzen und Hirschkäfer, Rotmi-lane und Orchideen dazu. Schon in die Entwicklung des Konzepts in den 1980er Jahren brachte der BUND Fachwissen und Erfahrungen ein. In den 1990er Jah-ren arbeitete er an der schwierigen Auswahl und Ab-grenzung der Gebiete mit. Bis heute begleitet der BUND Natura 2000 fachlich und ganz praktisch vor Ort (siehe auch Bericht zum Mindelsee S. 4).

Natura 2000 in Baden-Württemberg:

350 Mal Vorrang für Naturschutz

LandesregierunginderPflichtEs ist Aufgabe der Landesregierung, dafür zu sorgen, dass die Schutzfunktion der Natura-2000-Gebiete sta-bil bleibt. Alle sechs Jahre muss sie über die Bundes-regierung nach Brüssel berichten, wie sich der Erhal-tungszustand der zu schützenden Lebensraumtypen sowie der Tier- und Pflanzenarten entwickelt hat. Dabei ist sie auf die Einschätzung von Expertinnen und Experten angewiesen – häufig BUND-Leute. Der letzte veröffentlichte Bericht für das Jahr 2006 fiel alar-mierend aus: Ganze 80 Prozent der Amphibien- und 75 Prozent der Pflanzenarten waren in einem un-günstigen Erhaltungszustand. Zu oft erweist sich der NATURA-Gebiets- und -Artenschutz als zahnloser Pa-piertiger. Der Schutz vor Eingriffen und Bewirtschaf-tungsänderungen kommt eher zahm daher. Auch wur-den kaum neue Naturschutzgebiete ausgewiesen.

SchutzmitSchlupflöchernDie NATURA-2000-Gebiete sind gegen Eingriffe und Veränderungen nicht gefeit. Allerdings müssen die Behörden in solchen Fällen nachweisen, beziehungs- weise mit Auflagen dafür sorgen, dass sich die Habi-tatfunktion nicht erheblich verschlechtert. Häufig rächt es sich auch, dass beim Zuschnitt der Schutz-gebiete Teilflächen ausgespart wurden, mit denen die Kommunen noch »Größeres« vorhatten. Prominen- tes Beispiel ist etwa der Schlossgarten in Stuttgart mit dem Juchtenkäfer, wo sich jetzt das Projekt »Stuttgart 21« breitmacht. In diese Reihe gehört auch die Erweiterungsfläche der Erddeponie »Sau-rer Spitz« in Reutlingen, die nun als »Salamander-wald« durch die Presse geht. Viele BUND-Grup-pen können Ähnliches aus ihrer Region berichten.

BeispielHegau:Natura-2000- Gebiet im Hegau (oben rechts)Die Schwarze Mörtelbiene hat in Riedheim ihr größ-tes Vorkommen in Mitteleuropa (oben)Pflegeteam des BUND-Gottma-dingen im Einsatz (unten)

Europäische Wildkatze

Profitiert von der Pflege: seltener Acker-Wachtelweizen (rechts)

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kraut, die Sumpfstendelwurz – eine Orchideenart – und den Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Als Partner in einem Life+-Projekt bieten Stephan Biebinger, Vorsit-zender des BUND-Ortsverbandes Südhardt, und sein Team mehrere Exkursionen im Jahr an. Behörden und Planer beraten sie, wie der Natur am besten zu helfen ist. Etwa bei der Renaturierung von Gräben oder dem ökologischen Hochwasserschutz ist ihr Fachwissen gefragt.

BeispielHegauUm zwei große Natura-2000-Gebiete kümmert sich der BUND in Gottmadingen im Kreis Konstanz. Vor 15 Jahren wurde das Gebiet, zu dem auch einige Vul-kanberge des Hegaus gehören, nach Vorschlägen des BUND abgegrenzt. Heute übernehmen BUND-Aktive dort die Landschaftspflege. Unter der Regie von Eber-hard Koch, Kreisvorsitzender des BUND, überwa-chen sie die Entwicklung von Pflanzenarten, die die Intaktheit von Teilgebieten anzeigen (»Monitoring«). Sie weisen die Behörden darauf hin, wenn Einträge von Dünger den seltenen Pflanzen das Leben schwer machen. Durch die Pflegemaßnahmen haben sich Massenbestände des Acker-Wachtelweizens entwi-ckelt, auch der extrem seltenen Zottigen Fahnenwicke kommen sie zugute.

Thomas Giesinger, Koordinator Ehrenamtsförderung, und Christine Fabricius, Naturschutzreferentin des Landesverbandes

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BUNDmachtDruckFür jedes der 350 Schutzgebiete im Land soll ein Ma-nagementplan konkrete Maßnahmen beschreiben, um den Schutz zu gewährleisten. Doch das geht nur im Schneckentempo voran – Ende 2012 waren erst 56 Pläne fertiggestellt und weitere 52 in Bearbeitung. Der BUND hat hier immer wieder Druck gemacht und tut dies weiterhin. Auch die finanzielle Mittelausstattung bleibt weit hinter dem Bedarf zurück. Das Förderpro-gramm LIFE+ der Europäischen Union, das Ländern, Landwirtschaft und privatem Naturschutz helfen soll, die ehrgeizigen Ziele von Natura 2000 zu verfolgen, greift zu kurz. Daher bemühen sich die Naturschutz-verbände in Brüssel um eine bessere Ausstattung.

DerBUNDaktiv:BeispielRheinniederungDer BUND Südhardt ist im »Natura-2000-Gebiet Rheinniederung« zwischen Karlsruhe und Rastatt ak-tiv. Die Auenwälder und Wiesen beherbergen seltene Pflanzen und Tiere wie das Kleine Tausendgülden-

Stichwort: BUND schützt Naturerbe BUND-Spendenkonto-Nr. 4 088 100Sparkasse Singen-Radolfzell | BLZ 692 500 35IBAN DE64 6925 0035 0004 0881 00BIC: SOLADES1SNG Online-Spende: www.bund-bawue.de/spenden

Sumpfstendel-wurz, eine der Raritäten im Natura-2000-Gebiet Rheinniederung (oben)Hohes Veilchen (Viola Elatior), Charakterart wech-selfeuchter Wiesen (unten)

Streng geschütz-ter Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausi-thous)

BeispielRheinniederung:Grünland landseits des Deiches mit Druckwasser (unten)Schmetterlingsexkursion am Rhein-damm bei Elchesheim-Illingen (rechts)

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Ganz im Zeichen von Essen und Trinken standen die diesjährigen Naturerfahrungstage der BUND-Gruppe Ehingen, unweit von Ulm. Am ersten Tag brachte Biobauer Reinhold Schnizer seltene Getrei-dearten wie Einkorn und Emmer mit. Wie aus Korn Müsli und aus Mehl Pizza wird, konnten die Kin-der hier ganz genau erfahren. Flockenquet-sche, Schüsseln und eine angefeuerte Grill-schale standen bereit – das Ergebnis wurde mit großem Appetit aufgegessen. Viele alte Märchen ranken sich um’s Essen – fasziniert lauschten die Kinder auf einer abgelegenen Wiese den Märchenerzählerinnen Maria Spicker und Anne Hagenmeyer.

Tags darauf ging´s zur Donau. Dort führten Johannes Striebel und seine Freunde vom Fischereiverein Ehingen verschiedene Angelme-thoden vor, allerdings biss kein Fisch an. Glücklicherweise stand

Vom Korn zur PizzaBUND-Naturerfahrungstage an Donau und Schmiech

bereits ein Räucherofen mit Forel-len parat.

Was sich im Wasser sonst noch tummelt, untersuchten die Kinder unter Anleitung von Birgit Scheiger, Vorstand beim BUND Öpfingen. Mit Käschern ausgerüstet durften

sie unter den Steinen nach Klein-lebewesen forschen. In der Lehm-werkstatt entstanden Obstschalen samt Früchten und Gemüse. Wie die Menschen vor Jahrtausenden jagten und mit Birkenpech Pfeile herstellten, zeigte Andy Scheffold. Mit Bogenschießen und Grillwurst gingen die abwechslungsreichen Naturerfahrungstage zu Ende.

Wer Biomilch statt Milch von anderen Kühen trinkt, tut nicht nur etwas für seine Gesundheit. Er hilft damit auch ganz weit entfernten Regionen unserer Erde …

Wie das? Klar – das mit der Gesundheit leuchtet ein. Die Kühe von Biobauern fressen fast immer Futter, das auf Biobau-ernhöfen angebaut wurde. Bio-kühe fressen viel frisches Grün und ihre Milch wird schonender verarbeitet. Deshalb enthält ihre Milch mehr Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren – und die sind gesund.

Und wie ist das jetzt mit der Hilfe für die ganze Welt? Das Biofutter, das die Biokühe fressen, stammt fast immer vom eigenen Hof oder von Nachbarn aus der Region. Es muss also nicht aus fernen Ländern herange-karrt werden. Außerdem braucht der Biobauer für den Anbau von Futter-mitteln auch keine künstlichen Dün-ge- oder Pflanzenschutzmittel, die mit hohem Energieaufwand hergestellt werden müssen. So entstehen weni-ger Treibhausgase – das ist gut für das Klima und damit für die ganze Welt! Außerdem wird für den Anbau von Soja, das die meisten anderen Kühe zu fressen kriegen, in Südamerika der Re-genwald gerodet. Wer Biomilch trinkt, schützt also auch den Regenwald!Das ist eine Kostprobe aus dem Manfred-Mistkäfer-Mitmach-Magazin: Das Naturmagazin für Kinder erscheint viermal im Jahr, ein Jahresabonnement kostet 16 Euro. Zu bestellen unter: www.naturtagebuch.de oder telefonisch: (07 11) 619 70 24

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Zwölf »Jungstörche« der BUND-Kindergruppe Volkertshausen, Kreis Konstanz, konnten es am 14. Juni kaum erwarten. Endlich traf das Auto des Vorsitzenden der BUND-Ortsgruppe mit den ersehnten Wildbienenhäuschen ein. In Zu-sammenarbeit mit dem Bauhof waren die hölzernen Insektenhotels gezimmert worden.

Nun konnten sich die Kinder endlich daran machen, sie für die künfti-gen Bewohner zu möblieren. Schilf, vorgebohrte Holz-stücke, Bambus-stängel und hohle Äste hatten sie

schon gesammelt. Das Material wur- de nun eingepasst und die Zwischen- räume mit Stroh aufgefüllt. Ein Drahtgitter davorgesetzt, damit nichts rausfällt – fertig! Im elterlichen Garten aufgestellt, bieten die Insek-tenhotels nun den nützlichen Wild- und Honigbienen Unterschlupf. Ein Dank geht an alle, die mit ihrer Arbeit oder einer Geldspende dazu beigetragen haben.

Für die wilden Bienen ein Häuschen im Grünen

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nEndlich sind die Insektenhotels fertig

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Mit unseren Medien immer auf dem Laufenden BUNDjugend-Newsletter abonnieren: www.bundjugend-bw.de/aktiv-werden/klatschmohn BUNDjugend-Zeitschrift »kriZ« abonnieren: www.bundjugend-bw.de/aktiv-werden/kriz

23jungeMenschen,diesichfreiwilliginihrenSommerferientreffen,umeineWochelangin-tensivzuarbeitenundzulernen–daskanneinemschonRespektabverlangen.

Dafür wurden sie bei der ersten Sommerakademie der BUNDju-gend im Naturkolleg Hirzwald in St. Georgen auch mit einem vielfäl-tigen und spannenden Programm belohnt.

Mit dem Projekt »Coopération future« beschreiten BUNDjugend Baden-Württemberg und die Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen neue Wege. Über

zwei Jahre testen sie, wie Hochschu-le und Jugendverband gemeinsam jungen Erwachsenen Fragen des Naturschutzes auf theoretischer und praktischer Ebene näherbrin-gen können.

2013 entstand daraus die Som-merakademie zum Thema »Wel-chen Wert hat die Natur?«. Hilft es dem Naturschutz, wenn der Natur ein konkreter (Geld-)Wert zuge-schrieben wird? Das Konzept der Ökosystemdienstleistungen und ihrer Inwertsetzung erläuterte Christoph Schröter-Schlaack vom Umweltforschungsinstitut Leipzig, der die Studie »TEEB DE – Naturka-pital Deutschland« mit herausgibt.

Die Sicht der Wirtschaft auf dieses Thema beleuchtete eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Nawaro BioEnergie, der Bad Dürrheimer Mineralbrunnen AG sowie Professor Albrecht Müller von der HfWU. Auch der philosophisch-ethischen Dimension spürten die

Sommerakademie: Welchen Wert hat die Natur?Studierenden nach. Etwa der Frage, was eigentlich der Un-terschied zwischen Eigenwert und Selbstwert ist oder ob Natur nur dazu da ist, den Men-schen zu nützen.

Die Lernatmosphäre war konzen-triert und entspannt und der Grup-penzusammenhalt fantastisch. Spiele in freier Natur und eine Exkursion ins Schwenninger Moos rundeten das Programm ab. Profitieren konnte die BUNDjugend vor allem von der fach-lichen Expertise der HfWU.

Wir laden schon jetzt zur nächs-ten Sommerakademie vom 14. bis 20. September 2014 ein. Das Thema lautet »Wie viel braucht der Mensch? Suffizienz und Postwachstum«. Es wird wieder spannend.Anmeldung und Infos ab Frühjahr 2014: www.bundjugend-bw.de/Som-merakademie-2014

Eine Kleidertauschparty stand in diesem Juni bei der BUNDjugend Heidelberg erstmalig auf dem Programm. Rund 70 männliche und weibliche Gäste hatten in das Welthaus Heidelberg gefunden. Bei Musik und gemütlicher Atmosphäre wurde gestöbert, getauscht, gelacht und anprobiert. So eine Kleider-tauschparty ist eine gute Sache: Man kann anderen eine Freude machen und gleichzeitig sein eige-nes Lieblingsstück entdecken – ganz kostenlos und umweltfreundlich.

Der Trend ist kürzlich aus Ame-rika zu uns herübergeschwappt. Er will ein Zeichen gegen Shopping-wahn und Wegwerfgesellschaft set-zen. Denn die Herstellung und der Transport von Kleidung sind alles

Stoffwechsel statt Konsumrausch

andere als umweltfreundlich: Das Klima wird zusätzlich mit CO2 belastet, Ressourcen werden ver-braucht und Menschen ausgebeu-tet. »Kleidertausch hingegen ver-längert die Lebenszeit der Produkte, macht Spaß und beweist, dass Nachhaltigkeit nicht nur Verzicht bedeuten muss«, so Mia Schobert, FÖJlerin und Leiterin der BUND-jugend Heidelberg.

derBUNDjugendBaden-WürttembergamSonntag,den1.Dezember2013,9.30bis15Uhr,BUND-UmweltzentrumSindelfingen,Herrenwäldlestraße13,71065SindelfingenMitgliederundAktivesindherzlicheingeladen.TagesordnungundweitereInfossowiealleAnträgeunterwww.bundjugend-bw.de/mitgliederversamm-lung-2013

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Das Projekt »Coopéra-tion future« wird von der Stiftung Natur-schutzfonds aus Erträgen der Glücks-spirale gefördert.

Kleidertausch: kostenlos und um-weltfreundlich

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Im Jahr 2008 rief der BUND Graben-Neudorf das Projekt ins Leben. Zu den Gründungsmit-gliedern gehörten das örtliche Ju-gendzentrum und Vertreter verschie-dener Ministran-tengruppen aus mehreren Orten.

Mittlerweile tragen neben dem BUND auch Lebenshilfe, Integrati-onsverein, Moscheen und Rotary als wichtige Säulen die Initiative mit. JUNA ist also gut vernetzt, auch das macht einen Teil ihres Erfolgs aus.

Das letzte Naturcamp im Sep-tember mit über 100 Jugendlichen war schnell ausgebucht. Die Idee von JUNA funktioniert, freut sich Werner Heißler, Vorsitzender des BUND Bruhrain und Mentor der JUNA-Initiative. Inzwischen betreut der BUND mit diesem Konzept erfolgreich zehn recht unterschied-liche Biotope beziehungsweise Schutzgebiete in verschiedenen Gemeinden des Bruhrains. Mehr Informationen unter: www.ju-na.de

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Region Mittlerer Oberrhein

Gemeinsam aktiv für die Natur Die Initiative »Jugend und Naturschutz« (JUNA) lädt zum Mitmachen ein

JUNAisteineInitiativedesBUNDBruhrain,dasistderBUNDinGraben-NeudorfundUmgebungimKreisKarlsruhe.DasBesondereanJUNAistdielockere,unverbindlicheStruk-tur.Jedeundjederkannhiermitmachen.NebenderÖffent-lichkeitsarbeitsinddieaktivenPflegeeinsätzeinderNaturdasKernstückdesJugendprojekts.ImbundesweitenWettbewerbumdenDeutschenNaturschutz-preis2013schaffteesJUNAunterdieersten50.

Der Bruhrain ist eine

Landschaft im Rheingraben zwischen Bruch-sal und Wiesloch. Hier betreuen die BUND-Aktiven vielfältige Lebens-räume. Gewässer,

ein Niedermoor und ein Waldbio-top gehören ebenso dazu wie groß-flächige Wiesen, Sandbiotope und Streuobstwiesen. In der Initiative Jugend- und Naturschutz verbin-

Heide Bergmann im RuhestandNach fast 27-jähriger Tätigkeit in der Ökostation Freiburg geht Heide Bergmann am 1. Dezember 2013 in den Ruhestand. Bergmann gehört zu den Pionieren der Ökostation. Sie legte dort den Biogarten an und gründete das »Grüne Klassenzim-mer«. Mit ihrem Erfahrungsschatz als Lehrerin und Gärtnerin prägte sie das umweltpädagogische Ange-bot der Ökostation, das sich großer Nachfrage erfreut.

Vortragsreisen führten Heide Bergmann bis nach Japan. Neben ihrer Arbeit im Leitungsteam der Ökostation hat sie sich auch als Autorin von Fachbüchern und Artikeln über biologisches Gärt-nern, Kräuteranbau und Gärtnern

mit Kindern einen Namen gemacht.

2007 erhielt Bergmann von der internatio-nalen Umwelt-stiftung »Fon-dation Yves Rocher« für ihre

Arbeit die Auszeichnung »Trophée de femmes« für Deutschland. Seit 2013 nimmt sie an der jährlich stattfindenden »International Con-vention of Environmental Laurea-tes«, einer Plattform internationaler Umweltpreisträger, in Freiburg teil.

Gmünder Ganzjahresrodelbahn ausgebremst In Schwäbisch-Gmünd konnte der BUND einen Akt der Naturzerstö-rung verhindern. Ein Jahr vor Eröff-nung der Landesgartenschau 2014 wollte die Stadt den Bau einer 1.300 Meter langen Ganzjahres-rodelbahn quer durch den Erho-lungswald Taubental durchsetzen. BUND-Regionalgeschäftsführer Andreas Mooslehner führte für die Naturschutzverbände die Verhand-lungen mit Stadtverwaltung und Landesgartenschau. Ein profunder Faktencheck zeigte die Schwach-stellen des Projekts auf. Unterstützt vom BUND, folgte der Überprüfung ein überwältigender öffentlicher Protest. N

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Binnen 14 Tagen unterschrieben 3.500 Bürger die Aufforderung, das Vorhaben zu stoppen. Daraufhin stellte der Gemeiderat am 3. Juli mit großer Mehrheit die Planung ein.

Ein Leben im Zeichen von Wald und NaturMit dem Tod von Forstdirektor a. D. Ulrich John verliert der BUND

Baden-Würt-temberg einen wichtigen Mitstreiter. Das langjährige BUND-Mitglied starb am 6. September im Alter von fast 91 Jahren in

den sich vorbildlich tatkräftige Pfle-ge und jugendliches Engagement.

Die Idee hinter JUNA ist so ein-fach wie naheliegend. Viele Men-schen, das gilt auch für Jugendliche, scheuen sich, einem Verein oder einer politischen Organisation bei-zutreten. Und der BUND wird in der Öffentlichkeit durchaus als sehr politisch wahrgenommen. Deshalb wollten die Initiatoren mit JUNA eine Organisationsform schaffen, an der sich möglichst viele beteiligen können. Sie lädt zum Mitmachen ein, aber ohne zu verpflichten. Ein-zige Voraussetzung ist das gemein-same Interesse am Schutz der Natur. Vor allem Jugendliche und Kinder sollen den Eigenwert der Natur schätzen lernen.

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Mit Feuereifer bei der Sache

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Region Südlicher Oberrhein

Dörren mit der Kraft der Sonne

John keiner Konfrontation aus dem Weg und verfolgte beharrlich seine Ziele. Wenn er eine Einflussmög-lichkeit sah, dann versuchte er, sie mit viel Ausdauer zu nutzen. Aktiv war er auch im Freudenstädter Heimat- und Museumsverein und als begeisterter Chorsänger.

Einkaufsführer Ortenau»Umweltbewusst genießen in der Ortenau« – der Titel der neu auf-gelegten Einkaufsbroschüre des BUND-Umweltzentrums Ortenau ist Programm. Das knapp 70-seitige Heft enthält Bezugsquellen für Biolebensmittel aus der Ortenau bis hinein ins benachbarte Elsass. Dazu gehören direkt vermarktende Bauernhöfe, aber auch Weltläden,

Reform-häuser und Biomärkte. Bäckereien und Gastro-nomie mit Bioangebot runden die Liste nützlicher Adressen ab.

Locker eingestreut sind informative Beiträge rund um den ökologischen Anbau und den verantwortungs-vollen Konsum.

Die Broschüre will dazu bei-tragen, den biologischen Anbau und die regionale Vermarktung zu fördern, lange Transportwege und aufwändige Verpackungen zu

vermeiden und den Kontakt zwi-schen Kunden und Erzeugern zu verbessern. Vor fast 20 Jahren gab das BUND-Umweltzentrum Orte-nau den Einkaufsführer erstmalig heraus. Auch in Zeiten von Internet und Smartphone ist er immer noch heiß begehrt.

Die überarbeitete und aktua-lisierte Ausgabe liegt jetzt wieder kostenlos in vielen Rathäusern und städtischen Einrichtungen der Ortenau sowie im Umweltzen- trum in Offenburg aus.

Freudenstadt. Bereits in den frühen 1980er Jahren war John bei der Gründung der Freudenstädter Akti-onseinheit gegen das Waldsterben dabei. Er verhinderte mit anderen eine geplante Überleitung aus der Trinkwassertalsperre »Kleine Kin-zig« in den Neckar zur Kühlung des AKW Neckarwestheim.

John engagierte sich im Land-schaftsschutz und gegen Großpro-jekte im Straßenbau oder Stuttgart 21. Im Landesnaturschutzverband des Landkreises war er eine trei-bende Kraft. Sein Fachwissen und sein Rat waren bei vielen Vorhaben gefragt. Seine engagierte Arbeit wirkte motivierend und begeisternd auf Mitarbeiter in Amt und Ehren-amt. Sprachgewandt ging Ulrich N

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Konservierungsverfahren gang und gäbe. Dort lassen sich solar getrock-nete Früchte nahezu rund ums Jahr erzeugen. Im Rahmen des Projekts kommt auch zur Sprache, woher wir eigentlich unsere Lebensmittel beziehen und was fairer Handel bedeutet.

Ein weiterer Projektbaustein ist die Gründung einer Schülerfirma. Hier lernen die Jugendlichen ganz praktisch, was nachhaltiges Unter-nehmertum bedeutet. Als »Grund-stock« für ihre Firma dürfen die teilnehmenden Einrichtungen »ihren« Solartrockner mitnehmen. Svenja Fugmann Infos unter: www.oekostation.de

Vor dem Dörren steht das Schrauben

Solares Dörrobst – lecker und gesund (links)

»Don’tworry,befair«isteinneuesKooperations-ProjektderBUND-ÖkostationFreiburgzurnachhaltigenBildung.

Die Sonnenenergie zu nutzen, um Nahrungsmittel haltbar

zu machen, schont nicht nur das Klima und den Geldbeutel, sondern macht sogar Spaß. Das Projekt »Don’t worry, be fair« vermittelt Kindern und Jugendlichen, wie das genau funktioniert und was es mit Fairness zu tun hat. Die Ökostati-on Freiburg – innovative Kraft der Umweltbildung im BUND – startete es dieses Jahr gemeinsam mit dem Verein Solare Zukunft und zwei Freiburger Weltläden. Das Umwelt-ministerium Baden-Württemberg

unterstützt das Projekt. Teilnehmen können Schulen, Jugendzentren und Familien mit Kindern.

Das Bildungsprojekt zeigt bei-spielhaft, wie man durch das eigene Konsumverhalten und den Einsatz erneuerbarer Energien zur Nach-haltigkeit beitragen kann. Es um-fasst verschiedene Bausteine. Die Projektarbeit findet konzentriert an den Aktionstagen statt. Unter fachlicher Anleitung des Teams der Ökostation bauen die Teilnehmer zunächst einen Solartrockner. Der muss sich dann im Praxistest beim Dörren von Bio-Lebensmitteln aus der Region bewähren. In den hei-ßen Ländern des Südens ist dieses

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Peter und Beate Reinhardt

Dürfen wir vorstellen: Unsere Erben!

www.bund-bawue.de/meine-erbenBarbara Amann • ☎ 07732 1507-17 • [email protected]

Artenvielfalt Der BUND verbessert mit vielen Projekten die Lebensbedingungen heimischer Arten – und bewahrt damit die Vielfalt der Natur.

Blaues Wunder ElbeDie Elbe als „Blaues Wunder“: ein wahres Juwel unter den großen Strömen Mitteleuropas. Der BUND kämpft für einen Elbe- „Rettungsring“, um den Elbeausbau zu stoppen.

Glückliche KüheDer BUND steht für ökologische Landwirt-schaft, artgerechte Tierhaltung, natürliche Landschaft und gesunde Ernährung. Ohne Gentechnik!

Helfen Sie weiterSie engagieren sich für die Umwelt und Ihnen liegt die Natur am Herzen. Warum nicht konsequent bleiben und sogar über den Tod hinaus für diese Ziele stehen? Handeln Sie wie Peter und Beate Reinhardt und bedenken Sie den BUND in Ihrem Testament. Jeder Betrag hilft, die Natur auch in Zukunft zu schützen und zu bewahren. Fordern Sie dazu kostenlos unsere Informationsbroschüre „Was bleibt, wenn wir gehen?“ an.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

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Artenvielfalt Der BUND verbessert mit vielen Projekten die Lebensbedingungen heimischer Arten – und bewahrt damit die Vielfalt der Natur.

Blaues Wunder ElbeDie Elbe als „Blaues Wunder“: ein wahres Juwel unter den großen Strömen Mitteleuropas. Der BUND kämpft für einen Elbe- „Rettungsring“, um den Elbeausbau zu stoppen.

Glückliche KüheDer BUND steht für ökologische Landwirt-schaft, artgerechte Tierhaltung, natürliche Landschaft und gesunde Ernährung. Ohne Gentechnik!

Helfen Sie weiterSie engagieren sich für die Umwelt und Ihnen liegt die Natur am Herzen. Warum nicht konsequent bleiben und sogar über den Tod hinaus für diese Ziele stehen? Handeln Sie wie Peter und Beate Reinhardt und bedenken Sie den BUND in Ihrem Testament. Jeder Betrag hilft, die Natur auch in Zukunft zu schützen und zu bewahren. Fordern Sie dazu kostenlos unsere Informationsbroschüre „Was bleibt, wenn wir gehen?“ an.

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Naturerfahrung auf der StreuobstwieseBUND-Seminar zur Umweltbildung macht es spannend Streuobstwiesen eignen sich das ganze Jahr über wun-derbar zur Naturerkundung mit Kindern. Wie sich das kindgerecht »verpacken« lässt, zeigte Streuobst- Pädagogin Beate Holderied bei dem eintägigen BUND-Seminar »Umweltbildung auf der Streuobst-wiese«. Zu der Veranstaltung des BUND-Landesver- bandes kamen Mitte September fünfzehn Teilneh-merinnen und Teilnehmer nach Neuhausen im Enz-kreis. Beate Holderied machte sie mit verschiedenen Aktionsmöglichkeiten bekannt – vom Nist-hilfenbau bis zur Spurensuche im Schnee. Ihre Botschaft: Kinder sollen nicht nur zu- hören und zusehen, sondern schmecken, riechen, fühlen und vor allem selbst mit anpacken.

Zum praktischen Teil ging es auf die Streuobstwiese, die der BUND-Ortsver-band Biet seit 20 Jahren pflegt. Eine Grup-pe machte sich mit der Bedienung der Apfelpresse, eine andere mit der kleinen Apfelschäl- und Entkernungsmaschine ver- traut. Eine dritte Gruppe untersuchte die Pflanzenvielfalt und kam auf fast 50 Ar-ten – angesichts des Herbsttermins eine überraschende Ausbeute. Andere brachten ver- schiedene Insekten und Spinnen von der »Jagd« zu-rück. Begeisterung löste die Entdeckung eines Feld-sperlingnests in einem Nistkasten aus. Zum Schluss wartete Thomas Köberle vom BUND-Regionalverband Nordschwarzwald mit nützlichen Hinweisen zur Öko-logie und Gefährdung der Streuobstwiesen auf. Ein gelungener Tag mit vielen Impulsen, lautete das Fazit.

Raupe, Puppe, Schmetterling Integrative Schmetterlingsführung in Biberach an der Riss

»Ist eine Raupe eigentlich auch ein Schmetter-ling?« und »Wie wird ein bunter Schmetterling daraus?« mit solchen Fragen beschäftigten sich zwölf Kin-

der und Jugendliche ab acht Jahren bei der integra-tiven Schmetterlingsführung des Vereins für familien-unterstützende, integrative Behindertenarbeit (fiB e.V.) und des BUND Biberach.

Angeleitet von Naturpädagogin Katja Groner, schlüpften sie in die Rolle von Raupe, Puppe und Schmetterling: Beim »Fresswettkampf« bildeten sie eine lange Raupe, in der sich die Mitspieler das Fut- ter von vorne nach hinten durch reichten. Als »Pup- pe« durften drei Kinder die anderen zum Kokon einspinnen. Schließlich verwandelte sich jeder in einen Schmetterling, um mit einem Strohhalm als Rüssel den »süßen Nektar« zu schlürfen. Natür-lich spürte man mit Becherlupe und Schmetter-lingskescher auch echten Schmetterlingen nach. Mancher Bläuling und kleines Wiesenvöglein wur- de eingefangen, genau betrachtet und anschließend wieder freigelassen. Für die Vesperpause blieb da kaum noch Zeit. Nach drei Stunden traten Kinder und Jugendliche mit ihrem selbst gebastelten »Verwand-lungsspiel« den Heimweg an. Alle waren sich einig: »Das hat voll Spaß gemacht.«

Die Momo-Stiftung des BUND Baden-Württemberg hat 2013 erneut vorbildliche Umweltbildungsprojekte von BUND-Gruppierungen in Baden-Württemberg gefördert. Der BUND Bruhrain konnte zum Beispiel zwei neue Boote für die Pflege der sechs Inseln im Naturschutzgebiet Kohl- plattenschlag bei Graben-Neudorf anschaffen. Die BUND-Gruppe hat gemeinsam mit Jugendzentrum, Ministranten-gruppen und dem Integrationsverein erfolgreich die Initia-tive »Jugend und Naturschutz (JUNA)« ins Leben gerufen. Kinder und Jugendliche lernen dort im aktiven Naturschutz, wie wichtig es ist, die natürlichen Lebensräume zu erhalten. (In diesem Heft stellen wir das Projekt auf Seite 12 vor.)

Der Momo-Stiftung standen 2013 gut 7.600 Euro zur Ver-fügung, die aus den Erträgen des Stiftungskapitals, Spenden und Geldauflagen stammen.

BUND-Gruppierungen in Baden-Württemberg können sich jedes Jahr bis zum 31. März mit ihren Umweltbildungspro-jekten um Förderung bei der Momo-Stiftung bewerben.

Information und Antragsberatung bei Barbara Amann, Momo-Geschäftsführerin, [email protected] oder Telefon (077 32) 74 62, www.momo-stiftung.de

Jetzt bewerben: Momo-Stiftung fördert BUND-Umweltbildungsprojekte

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Äpfel pflücken in Teamarbeit

Page 16: BUNDmagazin BaWü 4/2013

Es tut sich viel im Bereich »Klima und Energie«. Gleich drei neue BUND-Publikationen greifen ver-schiedene Aspekte dieses Themas auf. ■ Praxisbezogen und verbraucher-

nah aufbereitet ist die Broschüre Energiespartipps. Sie vermittelt Anregungen, wie man seinen Energieverbrauch senken kann. Oft reichen schon simple Maß-nahmen, um einen persönlichen Beitrag zum Klima- und Umwelt-schutz zu leisten und dabei auch noch Geld zu sparen.

■ Das Faltblatt Umweltrisiko Fracking nimmt die umstrittene Technologie zur Erdgasgewin-nung unter die Lupe. Fracking wird seit einiger Zeit schon kontrovers in der Öffentlichkeit diskutiert, die Risiken dieser Technologie sind jedoch vielen noch nicht bewusst.

■ Der Faktencheck Windenergie beschäftigt sich mit den häu-figsten Einwänden gegen den

ImpressumHerausgeber: BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V., Marienstraße 28, 70178 Stuttgart, Telefon (07 11) 62 03 06-0, Fax-77, [email protected], www.bund-bawue.deVerlag: BUND-Service GmbH, Mühlbachstraße 2, 78315 Radolfzell-Möggingen, Telefon (077 32) 15 07-0V.i.S.d.P.: Michael ReisserRedaktion: Gisela Hüber, [email protected]: Ruth Hansmann, Runze und Casper Werbeagentur GmbH, Telefon (030) 280 18-145, Fax: -400, [email protected]: Gorbach, Büro für Gestal-tung und Realisierung, Utting am Ammersee und AugsburgISSNO 722-3188 »BUNDmagazin« – E 3098 – Postvertriebsstück, Gebühr bezahlt.Das nächste BUNDmagazin erscheint am 15. 2. 2014

Neue Gesichter Zwei »Neue« verstärken seit Sep-tember im Rahmen eines Freiwilli-gen Ökologischen Jahres (FÖJ) das Team der Landesgeschäftsstelle Baden-Württemberg.

Fredrik Probst, 18 Jahre, hat es aus Konstanz am Bodensee in die Landeshauptstadt gezogen. Sein Ziel ist, Politikwissenschaften zu studieren und Journalist zu werden. Doch erstmal möchte er etwas be-wegen, bevor er in der Universität wieder die »Schulbank« drückt. Sein Anliegen ist, auf Missstände in unserer Gesellschaft aber auch auf positive Aspekte aufmerksam zu machen. Sowohl in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wie auch in der Vereinsarbeit des BUND will Fredrik dafür Erfahrungen sammeln.

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die zentrale Kraft für erneuerbare Energien in der Bodenseeregion

Jahreshaupt- versammlungenKV EsslingenFreitag, 7. März 2014, 19.30 UhrBUND-Umweltzentrum Kirchheim,73230 Kirchheim unter TeckMax-Eyth-Str. 8 Tagesordnung: 1. Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden, 2. Bericht des Kassiers, 3. Bericht des Kassen- prüfers, 4. Aussprache zu den Berichten, 5. Entlastung von Vor-stand und Kassier, 6. Wahlen, 7. Arbeitsschwerpunkte für 2014, 8. Verschiedenes

OG Kirchheim unter Teck Freitag, 7. März 2014, 20.00 UhrBUND-Umweltzentrum Kirchheim, Max-Eyth-Str. 8 Tagesordnung: 1. Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden, 2. Bericht des Kas-siers, 3. Bericht des Kassenprüfers, 4. Aussprache zu den Berichten, 5. Entlastung von Vorstand und Kassier, 6. Wahl des Vorstands, 7. Arbeitsschwerpunkte für 2014, 8. Verschiedenes

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Ausbau der Windenergie in Ba-den-Württemberg. Wie verträgt sich zum Beispiel die Windener-gie mit dem Fledermaus- und Vogelschutz? Oder was sagen die Naturschutzverbände zum The-ma Windenergie und Wald? Hier finden Sie die Antworten von BUND und NABU.

Alle drei Publikationen stehen zum Download auf der Seite des BUND-Landesverbandes Baden-Württemberg bereit: www.bund-bawue.deAls Printversion sind sie hier zu bestellen: [email protected]

Neue Publikationen

Eileen Leistner hat dieses Jahr ihr Abitur gemacht. Schon während der Schulzeit hat sie sich gerne engagiert, zum Beispiel in einem Tierheim oder als Kirchentagshel-ferin. Für das FÖJ ist die im Rhein-Main-Gebiet aufgewachsene 19-Jährige nach Stuttgart gezogen. Für ein Jahr möchte sie sich ganz dem Umweltschutz widmen. In der BUND-Landesgeschäftsstelle wird sie den Bereich Verwaltung und Umweltbildung tatkräftig unterstüt-zen. Sie freut sich auch darauf, ihre neue Heimatstadt zu erkunden und mit all ihren Facetten kennen-zulernen.

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