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Nachhaltigkeit am Beispiel der BUSINESS SCHOOLGAMES UNTERRICHTSMATERIAL NACHHALTIGKEIT AM BEISPIEL DER REWE GROUP SEITE 02 Basisinformation: Was ist Nachhaltigkeit? SEITE 03 Wertschöpfungskette SEITE 04 Wertvoller Planet SEITE 05 Fünf Schritte zum PRO PLANET-Produkt SEITE 06 Ausgezeichnete Äpfel vom Bodensee SEITE 07 Leichtfüßiger ist besser SEITE 08 Treibhausgasemissionen der REWE Group nach Emissionsquellen SEITE 09 Fit am Arbeitsplatz SEITE 10 Interview mit Daniel Jacobi Auszubildener im toom-Baumarkt Euskirchen SEITE 11 Interview mit Gerd Häuser Vorstandsvorsitzender Bundesverband Deutsche Tafel e. V. SEITE 12 Didaktischer Kommentar

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Nachhaltigkeit am Beispiel der REWE Group | Basisinformationen………….……………………….……....Business Schoolgames Unterrichtsmaterial

BUSINESS SCHOOLGAMESUNTERRICHTSMATERIAL

NACHHALTIGKEIT AM BEISPIEL DER REWE GROUP

SEITE 02Basisinformation: Was ist Nachhaltigkeit?

SEITE 03Wertschöpfungskette

SEITE 04Wertvoller Planet

SEITE 05Fünf Schritte zum PRO PLANET-Produkt

SEITE 06Ausgezeichnete Äpfel vom Bodensee

SEITE 07Leichtfüßiger ist besser

SEITE 08 Treibhausgasemissionen der REWE Group nach Emissionsquellen

SEITE 09 Fit am Arbeitsplatz

SEITE 10 Interview mit Daniel JacobiAuszubildener im toom-Baumarkt Euskirchen

SEITE 11Interview mit Gerd HäuserVorstandsvorsitzender Bundesverband Deutsche Tafel e. V.

SEITE 12Didaktischer Kommentar

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Den Begriff Nachhaltigkeit hört man in letzter Zeit im- mer wieder. Aber was bedeutet Nachhaltigkeit?Der Begriff stammt im wesentlichen aus der Forstwirt- schaft. Schon im Jahr 1713 formulierte Hans Carl von Carlowitz in seinem forstwissenschaftlichen Werk „Syl- vicultura oeconomica“ das Prinzip, immer nur so viel Bäume zu schlagen, dass sich die Wälder bei sorgfältiger Nachpflanzung erholen können. Wendet der Förster dieses Prinzip sorgfältig an, kann er andauernd und stetig Holz ernten.Auf der sprachlichen Ebene meint Nachhaltigkeit, dass mit einem Gut so umgegangen wird, dass es lang an- dauernd „hält“ und auch „nachwächst“. Da sich Nach- haltigkeit auf lebende Systeme und Prozesse bezieht, sollte es nicht mit dem Begriff Beständigkeit verwech-selt werden. Populär wurde das Wort Nachhaltigkeit unter anderem durch eine Formulierung in einem Dokument des Ökumenischen Weltrates der Kirchen. Dort findet man die Forderung nach einer „gerechten und nachhaltigen Gesellschaft“. Auf ähnliche Weise wurde in den 1980er Jahren der Begriff Nachhaltigkeit dann auf andere Bereiche übertragen und beschreibt nun allgemein einen Ansatz, mit Ressourcen so umzugehen, dass sich das jeweilige System langfristig stabil verhalten kann. Einem lebendigen System soll immer nur so viel entnommen werden, dass es sich wieder regenerieren kann. Heute werden die Bereiche, in denen Nachhaltigkeit angestrebt wird, und die Beziehungen, die sich unter den Bereichen ergeben, häufig durch das so genannte Nachhaltigkeits-Dreieck beschrieben (Abb. 1).Nachhaltiges Handeln muss sich an den drei Größen Ökologie, Ökonomie und Soziales orientieren und sich bemühen möglichst allen gleich gerecht zu werden. Die ideale Position nachhaltigen Handelns befindet sich also in der Mitte des Dreiecks.

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BASISINFORMATIONEN:WAS IST NACHHALTIGKEIT?

Nachhaltigkeitsdreieck

Ökologie

Ökonomie Soziales

1. Geben Sie die Entwicklung und das heutige Verständnis des Begriffes Nachhaltigkeit in eigenen Worten wieder.2. Benennen Sie Beispiele oder Ansätze für nach-haltiges Handeln aus Ihrer alltäglichen Erfahrung.3. Erläutern Sie anhand des Nachhaltigkeits-dreiecks, welche Zielkonflikte sich für ein Wirtschaftsunternehmen wie z.B. der REWE Group ergeben, das sich dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet hat.4. Recherchieren Sie auf der Homepage der REWE Group (www.rewe.de/nachhaltigkeit) deren Akti-vitäten im Bereich Nachhaltigkeit und ordnen Sie drei der Aktivitäten begründet einer Position im Nachhaltigkeitsdreieck zu.

AUFGABEN

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WERTSCHÖPFUNGSKETTE

"Jedes Unternehmen ist eine Ansammlung von Tätig-keiten, durch die sein Produkt entworfen, hergestellt, vertrieben, ausgeliefert und unterstützt wird. All diese Tätigkeiten lassen sich in einer Wertkette darstellen." Michael E. Porter

1. Erläutern Sie das Prinzip der Wertschöpfungs-kette mit Hilfe der Textinformationen. 2. Verdeutlichen Sie das Prinzip der Wertschöp-fungskette mit Hilfe der in der Grafik dargestellen Zusammenhänge sowie eines weiteren selbst gewählten Beispiels. Gehen Sie dabei auch auf das letzte Bild der Grafik (Entsorgung des Produktes) aus wirtschaftlicher und ökologischer Perspektive ein.

AUFGABEN

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Wenn ein Verbraucher ein Produkt erwirbt, hat dieses Produkt verschiedene Stufen durchlaufen, in denen an ihm Tätigkeiten vorgenommen worden sind. Durch diese Investition an geleisteter Arbeit steigt der Wert des Produktes, der später vom Konsumenten auch durch einen höheren Preis bezahlt wird. Um diesen Prozess, der sich auch auf reine Dienstleis-tungen beziehen lässt, zu beschreiben, wird allgemein der Begriff Wertkette bzw. Wertschöpfungskette (value chain) benutzt. Dieser Begriff wurde 1985 von dem amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler und Mana-gementtheoretiker Michael E. Porter in seinem Buch "Competitive Advantage" (deutscher Titel: "Wettbe-werbsvorteile") geprägt:

Wertschöpfungskette Äpfel

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WERTVOLLER PLANET

Mit PRO PLANET hat die REWE Group ein Navigations-system entwickelt, das die Nachhaltigkeit von Produk-ten und Dienstleistungen entlang der gesamten Wert-schöpfungskette betrachtet.Die Berücksichtigung ökologischer und sozialer Aspekte bei der Herstellung von Produkten sowie beim Angebot von Dienstleistungen hat für die REWE Group höchste Priorität. Vor diesem Hintergrund hat sie das PRO PLANET-Label [label = Kennzeichen] entwickelt – ein Navigationssystem für nachhaltigere Produkte, das Verbrauchern verlässliche Orientierung bietet. Das Be-sondere der neuen Kennzeichnung: Es ist ein Nach-

Das PRO PLANET-Label

Die drei abgerundeten Ecken des PRO PLANET-Labels stehen für die drei Aspekte der Nachhaltigkeit: Ökologie, Soziales, Ökonomie

Über die Eingabe der Kennziffer auf der PRO PLANET-Website können alle relevanten Informationen zum Produkt online unter www.proplanet-label.com abgerufen werden.

Der Nachhaltigkeitsaspekt gibt Auskunft über den spezifischen, ökologischen oder sozialen Mehrwert des jeweiligen Produktes.

haltigkeitslabel, das den gesamten Wertschöpfungspro-zess eines Produktes analysiert und Umwelt-, Gesund-heits- sowie soziale Aspekte gleichermaßen berück-sichtigt. Ein weiterer Unterschied zu anderen Kenn-zeichnungen: PRO PLANET kann auf alle Warengruppen und Dienstleistungen angewendet werden – von Lebens-mitteln über Produkte des täglichen Bedarfs bis hin zu Reisen. Um einen glaubwürdigen und transparenten Prozess zu etablieren, hat die REWE Group bei der Entwicklung von PRO PLANET externe Experten und NGOs [Non-Governmental Organization, Nichtregierungs-organisationen] eingebunden.

1. Stellen Sie das Besondere des PRO PLANET-Labels im Unterschied zu anderen Nachhaltigkeits-Kennzeichnungen dar.2. Erläutern Sie die grafischen Gestaltungselemente des PRO PLANET-Labels.3. Welche anderen Nachhaltigkeits-Labels kennen Sie? Diskutieren Sie die Frage, inwiefern die Kenn-zeichnung von Produkten mit Nachhaltigkeits-La-beln zu einer Veränderung des Kaufverhaltens von Konsumenten führen kann.

AUFGABEN

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FÜNF SCHRITTE ZUM PRO PLANET-PRODUKT

Die Vergabe des PRO PLANET-Labels erfolgt im Rahmen eines komplexen Prozesses, den ein unabhängiger Bei-rat begleitet. Die fünf Mitglieder des Gremiums bringen unterschiedliche Fachkompetenzen ein. Darüber hinaus bindet die REWE Group während des gesamten Ver-gabeprozesses diverse Projektpartner aus NGOs, staat-lichen Institutionen oder Verbänden ein. Die erste Stufe des PRO PLANET-Vergabeprozesses ist die Hot Spot-Ana-lyse. Als Hot Spots [Brennpunkte] werden die größten ökologischen und sozialen Probleme im Lebenszyklus von Produkten bezeichnet. In dieser Analyse werden ökologische Aspekte wie zum Beispiel Energie, Luft-emissionen und Biodiversität [biologische Vielfalt] ebenso berücksichtigt wie soziale Aspekte, wie beispielsweise Arbeitsbedingungen und Verbraucher-gesundheit. Die Hot Spot-Analyse erfolgt anhand von wissenschaftlichen, faktenbasierten Studien. Unab-hängige Experten und Mitarbeiter der REWE Group ergänzen die Ergebnisse sorgfältig. Sind die wichtigsten Probleme eines Produktes identifiziert, werden Lö-sungsvorschläge und mögliche Maßnahmen entwickelt, die zur Verringerung der Hot Spots führen. An der Ausarbeitung dieses Vorschlagskatalogs sind der Beirat, der jeweilige Projektpartner, die REWE Group und das Institut beteiligt, das die Hot Spot-Analyse durchge-führt hat.

Im nächsten Schritt wird abgeschätzt, inwieweit sich die Vorschläge für die Verringerung oder bestenfalls Auflösung der Hot Spots realisieren lassen. Die soge-nannte Machbarkeitsabschätzung liegt in der Verant-wortung der REWE Group, die gemeinsam mit Partnern aus der Lieferkette sowie dem Projektpartner konkrete Maßnahmen erarbeitet und im nächsten Schritt um-setzt. Die Realisierung hängt von dreierlei Faktoren ab: erstens, inwieweit die REWE Group den Hot Spot selbst beeinflussen kann; zweitens, ob sie über die nötigen Ressourcen verfügt; und drittens, ob es wirtschaftlich ist, die Maßnahme umzusetzen. Um den Erfolg zu mes-sen, werden geeignete Indikatoren definiert und Kon-trollgrößen herangezogen. Nach Abstimmung mit dem Beirat und dem Projektpartner erfolgt die Vergabe des PRO PLANET-Labels durch ein internes Gremium der REWE Group. Dessen Teilnehmer verfügen über umfas-sende Kenntnisse relevanter Aspekte der nachhaltigen Produktentwicklung. Nach drei Jahren wird die Hot Spot-Analyse wiederholt und die Label-Vergabe über-prüft. Gibt es neue Erkenntnisse über Hot Spots im Le-benszyklus eines mit dem PRO PLANET-Label gekenn-zeichneten Produktes, wird der Maßnahmenplan um-gehend aktualisiert.

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1. Schildern Sie die einzelnen Schritte, die zur Vergabe des PRO PLANET-Labels führen. 2. Diskutieren Sie Chancen und Grenzen der Einführung von Nachhaltigkeits-Labeln. Nehmen Sie auch direkt Bezug auf den Text.

AUFGABEN

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AUSGEZEICHNETE ÄPFEL VOM BODENSEE

Nach dem Alten Land in der Nähe von Hamburg ist die Bodensee-Region in Deutschland das zweitgrößte Anbau-gebiet für Äpfel: Rund 220.000 Tonnen werden hier je-des Jahr geerntet. Das REWE Group-Apfelprojekt unter-stützt den Erhalt der biologischen Vielfalt in den An-baugebieten am Bodensee. Partner des Projektes sind die Bodensee-Stiftung und die „Obst vom Bodensee“-Vertriebsgesellschaft. So entwickelte ein Kompetenz-team, zu dem unter anderem auch Imker, Vertreter des Naturschutzbundes Deutschland e. V. (NABU) sowie des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gehören, Maßnahmen für eine nachhaltige, bienen- und insektenfreundliche Bewirtschaftung. Für die Realisie-rung wurden zehn Betriebe ausgewählt, die seit dem Frühjahr 2011 Blühstreifen, Hecken mit gebietshei-mischen Gehölzen, Trockensteinmauern oder Nistkästen für Wildbienen anlegen. Insgesamt wurden in einem Zeitraum von nur einem Jahr 10,3 Hektar – dies ent-spricht einer Fläche von rund 14 Fußballfeldern – Blühfläche und 200 Meter blühende Hecken angelegt sowie 57 große beziehungsweise 75 kleine Nisthilfen aufgestellt. Wie sich die Population der Wildbienen-völker in der Bodensee-Region entwickelt, wird in Zu-kunft durch ein Monitoring [Überwachung] der Boden-see-Stiftung festgehalten.

Außerdem wollen die Kooperationspartner ihr Engage-ment ausbauen und artenreiche Dauerwiesen mit Mar-geriten, Hornklee oder Flockenblumen anlegen. Sie spielen eine wichtige Rolle für die Entwicklung von Biotopen, die sich wiederum positiv auf die Biodiver-sität [biologische Vielfalt] auswirken.Das gesamte Projekt wurde 2011 gemeinsam mit dem NABU national ausgerollt und führt zur Vergabe des PRO PLANET-Labels.

1. Skizzieren Sie die Bemühungen des REWE Group-Apfelprokjekts.2. Verorten Sie das REWE Group-Apfelprojekt im Rahmen der Wertschöpfungskette. 3. Diskutieren Sie Aufwand und Nutzen nachhaltig-keitsorientierter Projekte von Wirtschaftsunter-nehmen am Beispiel des Apfel-Projekts.

AUFGABEN

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EINE 500-GRAMM-SCHALE BEST ALLIANCE-ERD- BEEREN ERZEUGT AUF IHREM WEG VON DER PRODUKTION BIS IN DEN KÜHLSCHRANK DES KUNDEN 448 GRAMM KOHLENDIOXID. ANLASS FÜR DIE REWE GROUP, DIE VERPACKUNG UMZU-STELLEN UND DAMIT DIE CO2-BILANZ ZU VERBESSERN.

Während Produkte hergestellt und vertrieben werden, entstehen Kohlendioxide. Diese verursachen allein in Deutschland laut Umweltbundesamt rund 40 Prozent der klimarelevanten Emissionen. Nichtregierungsorga- nisationen (NGOs) und Forschungsinstitute wollen Ver- braucher weltweit darauf aufmerksam machen, welche Waren die Umwelt besonders stark belasten, und auf diese Weise einen bewussten Konsum anregen. Dafür ermitteln sie den sogenannten Product Carbon Foot- print (PCF), den CO2-Fußabdruck der Produkte. Er gibt an, welche CO2-Menge während des gesamten Lebens- zyklus eines Artikels entsteht.In Deutschland hat der WWF in Kooperation mit dem Potsdam-Institut für Klimaforschung, dem Öko-Institut, der Agentur Thema 1 und zehn Unternehmen im Feb- ruar 2008 ein Pilotprojekt gestartet. Die REWE Group hat sich an diesem Pilotprojekt beteiligt und wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Es zeigte sich, dass eine 500-Gramm-Schale Best Alliance-Erdbeeren rund 448 Gramm CO2-Äquivalente verursacht – also genauso viel wie eine drei Kilometer lange Autofahrt. Die Produktion in Spanien hat daran den größten Anteil, nämlich 41 Prozent.

Dabei entfallen 14 Prozent auf die in der Landwirt-schaft eingesetzten Schutzfolien und weitere 15 Prozent auf die Produktion des Verpackungsmaterials. Weitere 31 Prozent der CO2-Emissionen entstehen beim Trans-port der Ware vom Feld in Spanien bis zum REWE- oder PENNY-Markt in Deutschland.Die Fahrt der Kunden zur Einkaufsstätte und die Lage- rung der Erdbeeren im hauseigenen Kühlschrank ver- ursachen weitere 16 Prozent der CO2-Emissionen. Die restlichen zwölf Prozent entfallen auf die Entsorgung des Verpackungsmaterials in Spanien und Deutsch- land.Die REWE Group hat geprüft, welche Faktoren sie be- einflussen kann. Es ist nicht möglich, in Spanien auf die Schutzfolien zu verzichten. Die Erträge würden sich deutlich verringern. Ebenso gibt es derzeit keine Alternative zum Lkw-Transport, um die empfindlichen Früchte frisch und binnen 36 Stunden in die Märkte zu bringen. Beim Verpackungsmaterial hingegen hat die REWE Group bereits gehandelt. Die PET-Deckel (thermoplastischer Kunststoff) wurden auf Folie umgestellt. So reduzieren sich die CO2-Emissionen der Verpackung um zirka zehn Prozent.

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LEICHTFÜSSIGER IST BESSER

1. Erläutern Sie auf dem Hintergrund des Textes den Begriff „Product Carbon Footprint“ (PCF).2. Beschriften Sie das vorbereitete Tortendiagramm. Tragen Sie die jeweiligen Anteile am Gesamt-CO2-Ausstoß in Prozent ein.3. Erläutern Sie, welche Maßnahmen die REWE-Group geprüft und schließlich ergriffen hat, um den PCF des Produktes zu senken. Diskutieren Sie die Maßnahmen und entwickeln Sie Alternativen.

AUFGABEN

Anteil am PCF für 500g-Schale Erdbeeren in Prozent

50%

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102 REWE GROUP // NACHHALTIGKEITSBERICHT 2009 / 2010

03 // NACHHALTIGKEITSSÄULEN

Die REWE Group hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen pro Quadrat-meter Verkaufsfläche bis 2015 um 30 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2006 zu senken. Bis 2010 ist es der REWE Group in Deutschland und Österreich gelungen, 23,9 Prozent einzusparen.

Dies ist dank der entschiedenen Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energien ( Siehe „Heute schon Grün“, Seite 95 f.) und vielfältiger Energieeffizienzmaß nahmen ( Siehe „Supermarkt der neuen Generation“, Seite 93 ff.) möglich. Bis 2015 wird es darum gehen, die

erreichten Einsparungen zu halten und auszu-bauen – trotz gegenläufiger Trends wie längerer Öffnungszeiten oder der wachsenden Nach-frage nach einem Frischeangebot, das stetige Kühlung erfordert.

Die Berechnungen erfolgten mit fachlicher Unterstützung des Öko-Instituts e.V. in Deutschland und der Umweltbundesamt GmbH in Österreich. Nähere Informationen zu Bilanzrahmen, Datenerfassung und -berechnung finden sich in der online verfügbaren Publikation „REWE Group Klimabilanz“ (www.rewe-group.com/klimabilanz).1) Daten für 2006 und 2008 nachträglich angepasst (Energieverbrauchsdaten, Wechsel der Flächen von Stichtagswerten auf Durchschnittswerte).2) Klimaziel der REWE Group: Reduzierung der spezifischen Treibhausgasemissionen bis 2015 um 30 % gegenüber Basisjahr 2006.Geltungsbereich: REWE-Konzern (Deutschland und Österreich) inklusive B2B und Partner, exklusive ADEG.

EN16 GESAMTE DIREKTE UND INDIREKTE TREIBHAUSGASEMISSIONEN NACH GEWICHT

Absolute und spezifische Treibhausgasemissionen 2006 1) 2008 1) 2010 2015

Absolute Treibhausgasemissionen t CO2-Äquivalente 2.530.091 2.336.181 2.496.640

Spezifische Treibhausgasemissionen je Quadratmeter Verkaufsfläche

kg CO2-Äquivalente / m2 339 264 258 238 2)

Erzielte Einsparungen der spezifischen Treibhausgasemissionen gegenüber Basisjahr 2006

% Basisjahr – 22,3 – 23,9 – 30,0

Strom 52,7 %

Wärme 15,3 %

Kältemittel 14,7 %

Logistik 10,2 %

Dienstreisen 2,3 %

Diesel 55,9 %

Papier 4,9 %

Treibhausgasemissionen nach Emissionsquellen (2010)

Der größte Teil der Treibhausgasemissionen der REWE Group wird durch den Stromverbrauch verursacht, gefolgt von Wärmeerzeugung und Kältemittelverlusten. Durch die Nutzung von Grünstrom seit 2006 konnten beim Strombedarf die Emissionen deutlich reduziert werden, auch wenn nur der Anteil emissionsmindernd angerechnet wurde, der aus neuen Wasserkraft-anlagen stammt.

Siehe „Heute schon Grün“, Seite 95 f.Durch die Grünstromnutzung hat sich der aus dem Strombedarf resultierende relative Anteil der Treibhausgasemissionen seit 2006 deutlich reduziert. Dadurch gewinnen die anderen Bereiche noch mehr an Bedeutung zur Er-reichung des Klimaziels.Die sukzessive Optimierung der Datenqualität erforderte es, die Ergebnisse rückwirkend anzupassen. Dies betrifft insbesondere die Wärmedaten für den Zeitraum 2006 bis 2009.

Dadurch und durch die Änderung der Flächen von Stichtags- auf repräsentativere Durch-schnittswerte wurde der Ausgangswert für das Jahr 2006 von 320 auf 339 Kilogramm Treib-hausgasemissionen pro Quadratmeter Verkaufs-fläche nach oben korrigiert. Entsprechend dem erklärten Ziel der REWE Group, die Treibhaus-gasemissionen bis 2015 um 30 Prozent zu senken, erhöht sich daher auch der spezifische Zielwert auf 238 Kilogramm pro Quadratmeter.Weitere Veränderungen werden sich künftig durch den Verkauf der Geschäftsfelder REWE-Foodservice und FEGRO/SELGROS ergeben, der im Januar 2011 stattgefunden hat. Auch wenn dies nicht in den Berichtszeitraum fällt, verän-dern sich durch eine entsprechende Konsolidie-rung der Daten die zukünftigen Ausgangs- und Zielwerte ab 2011 geringfügig auf 344 bezie-hungsweise 241 Kilogramm pro Quadratmeter.

Emissionen

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Treibhausgasemissionen nachEmissionsquellen (2010)

Die REWE Group hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen pro Quadratmeter Verkaufs-fläche bis 2015 um 30 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2006 zu senken. Bis 2010 ist es der REWE Group in Deutschland und Österreich gelungen, 23,9 Prozent einzusparen.

1. Beschreiben und erläutern Sie die Abbildung.2. Wie beurteilen Sie die Bemühungen der REWE Group um Senkung der Treibhausemissionen? Begründen Sie Ihre Meinung. 3. Diskutieren Sie geeignete Maßnahmen um die angestrebte Reduzierung der Treibhausemissionen zu erreichen.

AUFGABEN

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FIT AM ARBEITSPLATZ

Mit der Toolbox „Gesundheitskompetenz im Markt“(GesiMa) unterstützt die REWE Group Führungskräfte dabei, ihre Mitarbeiter für gesundheitsrelevante The-men zu sensibilisieren.

Laut einer Umfrage bei Führungskräften und Beschäf-tigten in mehr als 600 REWE-Märkten spielt die Gesundheit für die Mitarbeiter eine wesentliche Rolle. Im Arbeitsalltag lassen sich sowohl direktes Umfeld als auch Verhaltensweisen weiter verbessern. Deshalb hat die REWE Group 2009 das Projekt Gesundheitskom-petenz im Markt (GesiMa) ins Leben gerufen. Bereits im vorherigen Projekt zur Prävention von Muskel-/Skeletterkrankungen (naprima) wurde deutlich, dass Gesundheitskompetenz ein Erfolgsfaktor für Mitar-beiter und Unternehmen zugleich ist. Ziel von GesiMa ist es, die Kompetenz der Marktleiter in gesundheit-lichen Fragen auszubauen und ihnen Informationen sowie konkrete Handlungsanweisungen für ihre Mit-arbeiter bereitzustellen.

Zu diesem Zweck entwickelte das Gesundheitsmanage-ment der REWE Group in Kooperation mit dem Institut für gesundheitliche Prävention (IFGP) in Münster eine zielgruppenspezifische Toolbox (Bündel an Maßnahmen) mit Hintergrundinformationen und Medien für Füh-rungskräfte, die diese intuitiv und ohne weitere Einarbeitung anwenden können. Die Inhalte wurden von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeits-medizin (BAuA) geprüft und abgenommen.

Die Marktleitung erhält quartalsweise Informations-material, beispielsweise zu sportlicher Fitness, aus-gewogener Ernährung oder Stressabbau, und gibt dieses an die Mitarbeiter weiter. Übersichtsposter in den Auf-enthaltsräumen lenken die Aufmerksamkeit auf das jeweilige Thema. Flyer und Gesundheitskarten vermit-teln zusätzlich Verhaltenstipps. Das persönliche Ge-spräch mit dem Marktleiter bleibt nach wie vor wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge.

Das Projekt GesiMa lief bis Juni 2011. Da die Resonanz der Mitabeiter äußerst positiv war, wird derzeit über eine Verlängerung nachgedacht. Darüber hinaus wird getestet, inwieweit sich die Inhalte über E-Learning-Seminare vermitteln lassen und von den Mitarbeitern angenommen werden.

Lernen für die Zukunft

Die REWE Group baut ihr vielfältiges Personal-entwicklungsangebot weiter aus. Neue Ange-bote, wie E-Learning, fördern das Potenzial und das Engagement der Mitarbeiter.

Seit September 2010 haben Mitarbeiter der REWE- und PENNY-Märkte die Möglichkeit, ihre Kenntnisse mithilfe von E-Learning-Seminaren zu vertiefen. Dabei bieten diese Online-Schu-lungen Lernmodule zu Themen wie Warenkunde, Infektionsschutz, gesetzliche Hygienevorschriften oder dem kundenorientierten Verhalten an der Kasse an. Gemeinsam mit den Fachabteilungen werden derzeit weitere Lerninhalte entwickelt, unter anderem zur Arbeitssicherheit sowie zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter.

Alle Schulungen sind auf einer zentralen Platt-form hinterlegt. Die Mitarbeiter können von ihrem Arbeitsplatz oder von zu Hause aus darauf zugreifen. Der Vorteil liegt darin, dass sie die Themen flexibel bearbeiten und ihr Tempo selbst bestimmen können. Ergänzt werden diese virtuellen Schulungen zudem durch Präsenzseminare. Dort besprechen die Teilnehmer offene Fragen mit erfahrenen

Trainern und vertiefen das virtuell Gelernte. Die Resonanz auf diese Lernform ist sehr positiv. Bis Ende 2010 stellte die REWE Group 4.906 Zertifikate für erfolgreich abgeschlossene Schulungen aus. Im Mai 2011 waren es schon mehr als 25.000 Zertifikate. Seit April 2011 werden auch in der Verwaltung speziell entwickelte E-Learning-Angebote eingesetzt und sukzessive ausgebaut. Damit wird gewähr-leistet, dass alle Beschäftigten den gleichen Kenntnisstand erreichen und neue Informationen schnell und effizient an eine große Zielgruppe weitergegeben werden.

Fit am Arbeitsplatz

Mit der Toolbox „Gesundheitskompetenz im Markt“ (GesiMa) unterstützt die REWE Group Führungskräfte dabei, ihre Mitarbeiter für gesundheitsrelevante Themen zu sensibilisieren.

Laut einer Umfrage bei Führungskräften und Beschäftigten in mehr als 600 REWE-Märkten spielt die Gesundheit für die Mitarbeiter eine wesentliche Rolle. Im Arbeitsalltag lassen sich sowohl direktes Umfeld als auch Verhaltens-weisen weiter verbessern. Deshalb hat die REWE Group 2009 das Projekt Gesundheits-kompetenz im Markt (GesiMa) ins Leben gerufen. Bereits im vorherigen Projekt zur Prävention von Muskel-/Skeletterkrankungen (naprima) wurde deutlich, dass Gesundheits-kompetenz ein Erfolgsfaktor für Mitarbeiter und Unternehmen zugleich ist. Ziel von GesiMa ist es, die Kompetenz der Marktleiter in gesund-heitlichen Fragen auszubauen und ihnen

während der Schulzeit ein Praktikum absolvieren wollen. REWElution gibt Einblick in die Arbeits-welt der Azubis und der dualen Studenten der REWE Group und hilft so bei der Berufswahl. Zum Beispiel mit der Applikation „Job-Machine“. Hier können die Jugendlichen ihren angestrebten Abschluss, ihre Interessen und Fähigkeiten angeben und erhalten nach Auswertung der Daten passende Berufsvorschläge.

Um potenziellen Bewerbern die Praxis in einem Handelsunternehmen näherzubringen, bietet der Club exklusive Besichtigungen, Bewer-bungstrainings sowie Berufsinformationstage an. So lernen Clubmitglieder beispielsweise die Zentrale in Köln, verschiedene Märkte oder ein regionales Logistikzentrum kennen. Außerdem bietet das Portal auf der Seite „Fun & More“ wechselnde Kochrezepte, Reisetipps und das Computergame des Monats. Weitere Highlights sind regelmäßige Verlosungen und Gewinnspie-le. Abgesehen vom klassischen Internetauftritt ist der REWE Group-Jugendclub im sozialen Netzwerk Facebook mit einer eigenen Seite vertreten. Auch ein REWElution-YouTube- Channel wurde eingerichtet.

118 REWE GROUP // NACHHALTIGKEITSBERICHT 2009 / 2010

03 // NACHHALTIGKEITSSÄULEN

Mit Schulungen entwickelt die REWE Group die Kenntnisse und Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter weiter.

Die richtige Haltung trägt zur Vorbeugung von Muskel- und Skelett er-krankungen bei.

Die richtige Haltung trägt zur Vorbeugung von Muskel- und Skeletterkrankungen bei.

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1. Unterstreichen Sie alle unklaren Begriffen und recherchieren Sie deren Bedeutung.2. Erläutern Sie, welche Ziele mit der Toolbox GesiMa verfolgt werden und mit welchen Methoden dies erreicht werden soll. 3. „In verschiedenen Branchen herrscht bereits heute ein deutlich wahrnehmbarer Fachkräftemangel. Circa 20.000 Lehrstellen blieben 2010 unbesetzt. Die Konsequenz dieser Entwicklung: Unternehmen konkurrieren mit Wettbewerbern um geeignete Kandidaten und müssen sich mit einem klaren Arbeitgeberprofil am Markt positionieren.“ Nachhaltigkeitsbericht REWE Group 2009/2010, S. 102. Diskutieren Sie vor der in diesem Zitat dargestellten Problematik die Maßnahmen der GesiMa. Beziehen Sie die Aussagen des Nachhaltigkeitsdreiecks in Ihre Überlegungen ein.

AUFGABEN

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INTERVIEW

Daniel Jacobi profitiert als Auszubildender im toom BauMarkt Euskirchen vor allem von den praxisbezo-genen Schulungen vor Ort.

Wodurch tragen Sie dazu bei, die Idee der Nachhal-tigkeit an Ihrem Arbeitsplatz weiter voranzubringen?

Für uns Auszubildende sind die internen Schulungen zur Warenkunde und zu den Abläufen einzelner Abteilungen besonders hilfreich. Mit diesem Wissen können wir Kunden zum Beispiel zu energiesparenden Produkten besser beraten und Zusatzverkäufe anbieten. Außerdem lernen wir als Verkäufer, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen und im Alltag selbstständiger zu werden.

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Daniel Jacobi (21)Auszubildender im toom BauMarkt Euskirchen

Nachhaltigkeit am Beispiel der REWE Group | Rückenschmerzen ade Business Schoolgames Unterrichtsmaterial

1. Stellen Sie dar, wie sich die Äußerung des Auszubil-denden auf die drei Aspekte des Nachhaltigkeitsdreiecksbeziehen lässt.2. Diskutieren Sie, inwiefern ein Unternehmen, das sich wie die REWE Group an Nachhaltigkeitskriterien orientie-ren will, für Sie ein attraktiver Arbeitgeber sein könnte. Nehmen Sie dabei Bezug auf die Äußerungen von Daniel Jacobi.

AUFGABEN

Daniel Jacobi (21)Auszubildender im toom BauMarkt Euskirchen

Daniel Jacobi profi tiert als Auszubildender im toom BauMarkt Euskir-chen vor allem von den praxisbezogenen Schulungen vor Ort.

SCHOOLGAMESWodurch tragen Sie dazu bei, die Idee der Nachhaltigkeit an Ihrem Ar-beitsplatz weiter voranzubringen?DANIEL JACOBIFür uns Auszubildende sind die internen Schulungen zur Warenkun-de und zu den Abläufen einzelner Abteilungen besonders hilfreich. Mit diesem Wissen können wir Kunden zum Beispiel zu energiesparenden Produkten besser beraten und Zusatzverkäufe anbieten. Außerdem ler-nen wir als Verkäufer, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen und im Alltag selbstständiger zu werden.ckeln, um diese tolle Unterstüt-zung immer weiter zu gestalten.

INTERVIEW

Inhalte: www.schoolgames.eu Kopiergenehmigung für unterrichtliche Zwecke erteilt© Freyspiel.at

1. Stellen Sie dar, wie sich die Äußerung des Auszu-bildenden auf die drei Aspekte des Nachhaltigkeits-dreiecks beziehen lässt.2. Diskutieren Sie, inwiefern ein Unternehmen, das sich wie die REWE Group an Nachhaltigkeitskriterien orientieren will, für Sie ein attraktiver Arbeitgeber sein könnte. Nehmen Sie dabei Bezug auf die Äußerungen von Daniel Jacobi.

AUFGABEN

Page 11: BUSINESS SCHOOLGAMES UNTERRICHTSMATERIAL

INTERVIEW

Gerd Häuser über die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements.

Wie würden Sie die derzeitige Situation bedürftiger Mitbürger beschreiben?

Kaum jemand, der nicht betroffen ist, weiß, wie schwierig es ist, mit 374 Euro ALG II auszukommen. Das Geld ist so knapp, dass viele Bedürftige an der Ernäh-rung sparen. Obst, Gemüse und Milchprodukte werden zu Luxusgütern. Das führt nicht nur zu Fehl- und Mangelernährung. Armut heißt vor allem auch Armut an sozialer Teilhabe. Für Familien ist die Situation beson-ders schwierig.

Ist da nicht die Politik gefragt?

Sicher. Ihr kommt die Schlüsselrolle zu. Bürgerschaft-liche Initiativen wie die Tafeln können mit der Unter-stützung von Ehrenamtlichen sowie engagierten Un-

ternehmen Armut nur lindern, nicht sie abschaffen. Es ist Aufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass die Menschen in Arbeit kommen, von der sie leben können.

Welche Rolle spielen Unternehmen wie die REWE Group bei der Verbesserung der Lebenssituation?

Eine bedeutende. Die REWE Group ist einer unserer größten und ältesten Unterstützer in Deutschland. Das Engagement reicht weit über das Spenden verzehr-fähiger Lebensmittel hinaus. Bei den Bundestafel-treffen können wir seit vielen Jahren auf die REWE Group zählen. Ohne sie wäre die „Lange Tafel“ nicht das, was sie ist: ein Symbol für die Solidarität von Menschen der unterschiedlichsten sozialen Herkünfte mit Bedürftigen und für den verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln. Bemerkenswert finde ich auch, wie viele Ideen die Mitarbeiter der REWE Group entwickeln, um diese tolle Unterstützung immer weiter zu gestalten.

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1. Geben Sie die Grundgedanken Gert Häusers in eigenen Worten wieder.2. Erläutern Sie die Ansicht Häusers, „Armut heißt vor allem Armut an sozialer Teilhabe.“3. Informieren Sie sich über die Arbeit der „Tafeln“.4. Erläutern Sie die Effekte, die die Spenden verzehrfähiger Lebensmittel durch die REWE Group für alle beteiligten Personengruppen haben.

AUFGABEN

„ARMUT HEISST VOR ALLEM ARMUT AN SOZIALER TEILHABE.“

Gerd HäuserVorstandsvorsitzender Bundesverband Deutsche Tafel e. V.Gerd HäuserVorstandsvorsitzender Bundesverband Deutsche Tafel e. V.

Gerd Häuser über die Bedeutung bürgerschaft-lichen Engagements.

SCHOOLGAMESWie würden Sie die derzeitige Situation bedürfti-ger Mitbürger beschreiben?GERD HÄUSERKaum jemand, der nicht betroff en ist,weiß, wie schwierig es ist, mit 358 Euro ALG II aus-zukommen. Das Geld ist so knapp, dass viele Be-dürftige an der Ernährung sparen. Obst, Gemüse und Milchprodukte werden zu Luxusgütern. Das führt nicht nur zu Fehl- und Mangelernährung. Armut heißt vor allem auch Armut an sozialer Teilhabe. Für Familien ist die Situation besonders schwierig.SCHOOLGAMES Ist da nicht die Politik gefragt?GERD HÄUSERSicher. Ihr kommt die Schlüsselrolle zu. Bürger-schaftliche Initiativen wie die Tafeln können mit der Unterstützung von Ehrenamtlichen sowie en-

gagierten Unternehmen Armut nur lindern, nichtaber sie abschaff en. Es ist Aufgabe der Politik, da-für zu sorgen, dass die Menschen in Arbeit kom-men, von der sie leben können.SCHOOLGAMESWelche Rolle spielen Unternehmen wie die REWEGroup bei der Verbesserung der Lebenssituation?GERD HÄUSEREine bedeutende. Die REWE Group ist einer unse-rer größten und ältesten Unterstützer in Deutsch-land. Das Engagement reicht weit über das Spen-den verzehrfähiger Lebensmittel hinaus. Bei denBundestafeltreff en können wir seit vielen Jahren auf die REWE Group zählen. Ohne sie wäre die „Lange Tafel“ nicht das, was sie ist: ein Symbol für die Solidarität von Menschen der unterschied-lichsten sozialen Herkünfte mit Bedürftigen und für den verantwortungsvollen Umgang mit Le-bensmitteln. Bemerkenswert fi nde ich auch, wie viele Ideen die Mitarbeiter der REWE Group entwi-ckeln, um diese tolle Unterstützung immer weiter zu gestalten.

„ARMUT HEISST VOR ALLEM ARMUT AN SOZIALER TEILHABE.“

INTERVIEW

1. Geben Sie die Grundgedanken Gert Häusers in eigenen Worten wieder.2. Erläutern Sie die Ansicht Häusers, „Armut heißt vor allem Armut an sozialer Teilhabe.“3. Informieren Sie sich über die Arbeit der „Tafeln“.4. Erläutern Sie die Eff ekte, die die Spenden verzehrfähiger Lebensmittel durch die REWE Group für die Beteiligten haben (bedürftige Bürger, Mitarbeiter der REWE Group, Mitarbeiter der Tafeln, REWE Group als Wirtschaftsunternehmen).

AUFGABEN

Nachhaltigkeit am Beispiel der REWE Group | Interview Business Schoolgames Unterrichtsmaterial

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Die vorliegenden Materialien dienen der Auseinander- setzung mit wirtschaftlichen Zusammenhängen im un- terrichtlichen Kontext.Im Vordergrund steht jeweils ein Aspekt wirtschaft-lichen Handelns, der am Beispiel eines konkreten Unternehmens im Kontext wirtschaftlicher, sozialer, ökologischer und ethischer Fragestellungen erarbeitet werden kann. Die Materialien richten sich an Unter-richtsgruppen des Faches Wirtschaft, sind aber so gestaltet, dass sie auch in anderen fachlichen Kontex-ten sinnvoll eingesetzt werden können.Daher führt eine Basisinformation in den jeweiligen thematischen Schwerpunkt ein und vermittelt grund- legende Kenntnisse. Die weiteren Materialien bauen auf diesem Fundament auf und können nach Belieben und unterrichtlicher Situation ausgewählt und kombiniert werden. Daher wurde auch auf eine Seitenzählung ver- zichtet. Es kommt auch zu inhaltlichen Analogien und Überschneidungen der Aufgabenstellungen, weil nicht damit gerechnet wird, dass in einer Unterrichtsgruppe alle Materialien von der gesamten Lerngruppe erarbei- tet werden. Sinnvoll kann jedoch die Erarbeitung des gesamten Materials in arbeitsteiliger Gruppenarbeit oder mit Hilfe kooperativer Lernformen sein.Da sich die Aufgaben auf die Auswertung der im Mate- rial gegebenen Informationen und eine anschließende Diskussion unter verschiedenen Gesichtspunkten be- schränken, kann auf die Angabe eines detaillierten Er- wartungshorizontes verzichtet werden.Um der Realität deutscher Schulkopierer zu begegnen, wurde die grafische Gestaltung bewusst so vorgenom- men, dass ein Ausdruck und eine Vervielfältigung in schwarz-weiß problemlos möglich ist.

WAS IST NACHHALTIGKEIT?zu 3.Wirtschaftsunternehmen wie die REWE Group wollen und müssen Gewinne erwirtschaften, dies kann zuLasten der anderen Größen geschehen. Die balancierte Handlungsorientierung in der Mitte des Dreiecks ent- spricht dem Ideal der Nachhaltigkeit.zu 4.Auf www.rewe-group.com findet sich ein Extra-Bereich „Nachhaltigkeit“, der die verschiedenen Aktivitäten der REWE Group im Bereich Nachhaltigkeit zeigt. Die REWE Group ordnet diese insgesamt vier Bereichen zu. Dennoch können die SuS diese Aktivitäten meist dem Schwerpunkt nach in das Nachhaltigkeitsdreieck einord-nen. Bei allen Aktivitäten sind im Grunde alle Nach-haltigkeitsgrößen beteiligt.weitere Informationen: Sehr empfehlenswert sind die Einträge des Nachhaltig-keitslexikons unter www.nachhaltigkeit.info. Dort auch Hinweise zum Nachhaltigkeitsdreieck.

WERTSCHÖPFUNGSKETTEDie SuS sollen das Prinzip der Wertschöpfungskette ver-stehen und darstellen können. Im Rahmen der Nach-haltigkeitsthematik stellt nicht nur der aufbauende Prozess der Wertschöpfung, sondern auch der abbau-ende Prozess der Entsorgung einen wichtigen Punkt dar. Die SuS sollten erkennen, dass der Wertschöpfungs-prozess mit dem Konsum des Produktes nicht beendet ist, sondern auch die Entsorgung selbst Teil des Wert-schöpfungsprozesses ist (Entsorgungsbranche, Recy-cling). Auch endet die unternehmerische Verantwor-tung im Sinne der Nachhaltigkeit nicht mit dem reinen Verkauf des Produktes.

WERTVOLLER PLANETzu 3. Aus der Fülle an Labels im Bereich der Nachhaltigkeit dürften am bekanntesten sein: FSC (Forest Stewardship Council), Bio-Siegel, Blauer Engel, MSC (Marine Steward-ship Council). Material für ergänzendes SuS-Referat: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2003/1054/pdf/spf010002j.pdf

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DIDAKTISCHER KOMMENTARI. ZU DEN UNTERRICHTSMATERIALIEN IM ALLGEMEINEN

II. NACHHALTIGKEIT AMBEISPIEL DER REWE GROUP- ANMERKUNGEN ZU DEN AUFGABEN

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ZU FÜNF SCHRITTE zu 1. 1. Hot Spot-Analyse, 2. Lösungsvorschläge zur Verringe-rung der Hot Spots, 3. Machbarkeitsabschätzung, 4. Ent-scheidung über Vergabe des Labels, 5. Überprüfung nach drei Jahren.

LEICHTFÜSSIGER IST BESSERzu 2.Die SuS erkennen das Prinzip des Torten-Diagramms (360°=100%), entnehmen dem Text die relevanten In-formationen, tragen entsprechende Tortenstücke grob ein und beschriften sie.

FIT AM ARBEITSPLATZDie für SuS anspruchsvolle Binnensprache des Textes erfordert je nach Lerngruppe Begriffs-Recherchen und gibt Anlass zur Diskussion der Notwendigkeit von Fachterminologien.Die Konkurrenz der Unternehmen um geeignete Mitarbeiter bringt einen neuen Aspekt in diese fast schon klassische Argumentationsfigur.Die Aufgabenstellungen eignen sich gut, um die ver- schiedenen Einflussgrößen unternehmerischen Han- delns und die verbunden Zielkonflikte aber auch Syner- gieeffekte (gesunde Mitarbeiter = zufriedene Mit-arbeiter = leistungsfähige und leistungsbereite Mitar-beiter) zu thematisieren.

INTERVIEW MIT DANIEL JACOBIzu 2.Je nach Alter der Lerngruppe kann hier die bevorste- hende Suche nach Ausbildung- oder Praktikumsplätzen thematisiert und diskutiert werden. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Aussage Daniel Jacobis durch die Schulungen der REWE Group eigenver-antwortlicher und selbstständiger im Alltag zu werden. Hier ließe sich im Gruppengespräch die Frage nach der Verbindung von Beruf und Zufriedenheit im Alltag thematisieren.

„ARMUT HEISST VOR ALLEM ARMUT AN SOZIALER TEILHABE“zu 2.Diskussion oder Erläuterung des Begriffs „Teilhabe“: von „an etwas teilhaben“, meint den Zugang zu einem Gut und die Möglichkeit sich handelnd in einen Prozess einzubringen. Siehe „Teilnahme“.zu 3. Informationen unter www.tafel.de. Über die Suchfunk-tion der Homepage kann auch unter dem Stichwort „REWE“ gesucht werden, die Aktivitäten der REWE Group im Bereich der Tafeln könnten durch ein Schüler-referat dargestellt werden.

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Nach den bundesweiten Einheitlichen Prüfungsanfor-derungen (EPA) für das Fach Wirtschaft müssen neben fachlichen und methodischen Kompetenzen auch Leit-ideen (elementaren ökonomische Denk- und Betrachtungs-weisen) erarbeitet werden. Das vorliegende Material eignet sich besonders zur Erar-beitung der folgenden Leitideen: 

Bewertung des ökonomischen Handelns, z. B. hinsichtlich Effizienz und Gerechtigkeit 

Opportunitätskostenprinzip (Treffen von Entschei-dungen unter Einbeziehung der zweitbesten Lösung) 

Einbeziehung immaterieller Aspekte bei ökono-mischen Entscheidungen

Aktualitäts- und Zukunftsbezogenheit ökonomischer Prozesse 

Betrachtung und Bewertung von Zielen, Ziel-systemen und Zielbeziehungen 

Prozessorientierung sowie Denken in Regelkreisen und Wirkungszusammenhängen 

Abwägung von Chancen und Risiken; Handeln unter Unsicherheit 

Analyse und Beurteilung unterschiedlicher Per-spektiven und Interesse

Das ökonomische Denken und Handeln der Wirt-schaftssubjekte wird beschrieben, analysiert und beurteilt.

Die ökonomische Wirklichkeit wird als dynamisches, komplexes und vernetztes System begriffen, das von unterschiedlichen und teilweise konträren Interessen bestimmt ist. nach „Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abitur-prüfung Wirtschaft“ (Beschluss der Kultusministerkon-ferenz vom 01.12.1989 i.d.F. vom 16.11.2006)

Rechte für „Was ist Nachhaltigkeit?“: Holger Baueralle anderen Texte: REWE Group, Nachhaltigkeitsberichte 2008 und 2009/10Didaktische Bearbeitung: Holger BauerGrafikkonzept: www.margo.deGrafische Umsetzung: Birgit Bauer

III. LEITIDEEN:

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