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Institut für CAD- Technologien Prof. Dipl.-Ing. Karl-Heinz Wurst Seite 1 Fachbereich Feinwerktechnik CAD- Labor Teil 1 Technisches Zeichnen CAD- Labor Teil 1 Technisches Zeichnen Semester: MT1 Die Lehrveranstaltung CAD-Labor besteht aus einem Vorlesungsteil (2SWS) und einem Übungsteil (4SWS 14-tägig) Ziel der Lehrveranstaltung ist die Vermittlung folgender Kenntnisse und Fertigkeiten: -Kenntnis der wichtigsten Zeichnungsnormen, -normgerechte Erstellung von Technischen Zeichnungen, -sicherer Umgang mit der Software EUCLID3 zur Volumengenerierung im 3D- Teil und zur Erstellung von Technischen Zeichnungen im 2D- Teil bis hin zum Ausplotten von Zeichnungen, -Schulung des räumlichen Vorstellungsvermögens.

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Fachbereich Feinwerktechnik CAD- Labor Teil 1 Technisches Zeichnen

CAD- Labor

Teil 1 Technisches Zeichnen

Semester: MT1

Die Lehrveranstaltung CAD-Labor besteht aus einem Vorlesungsteil (2SWS) und einemÜbungsteil (4SWS 14-tägig)

Ziel der Lehrveranstaltung ist die Vermittlung folgender Kenntnisse und Fertigkeiten:

-Kenntnis der wichtigsten Zeichnungsnormen,-normgerechte Erstellung von Technischen Zeichnungen,-sicherer Umgang mit der Software EUCLID3 zur Volumengenerierung im 3D- Teil und zur Erstellung von Technischen Zeichnungen im 2D- Teil bis hin zum Ausplotten von Zeichnungen,-Schulung des räumlichen Vorstellungsvermögens.

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Fachbereich Feinwerktechnik CAD- Labor Teil 1 Technisches Zeichnen

Inhaltsverzeichnis:

1. Normung

2. Die Technische Zeichnung.2.1. Zeichnungsformate2.2 Schriftfeld und Stückliste2.3 Linienarten und Strichstärken2.4 Maßstäbe2.5 Anordnung der Ansichten2.6 Maßeintragung2.6.1 prismatische Werkstücke2.6.2 zylindrische Werkstücke2.6.3 Radienbemaßung2.7 Schnittdarstellungen2.8 Besonderheiten der Darstellung2.8.1 Arten der Maßeintragung2.8.2 Gewindedarstellung2.8.3 Oberflächensymbole2.8.4 Symbole für Form- und Lagetoleranzen

Literatur:

1. Hoischen: Technisches Zeichnen,26. Auflage 1996, Cornelsen/Girardet- Verlag, ca. 39 DM

2. Böttcher/Forberg: Technisches Zeichnen,22. Auflage 1994, Teubner-Verlag, ISBN 3-519-26725-X 39.80 DM.

.3. Klein: Einführung in die DIN- Normen,

11. Auflage 1993, ISBN 3-519-06320-4, Teubner Verlag, 98 DM

4. Laibisch, Weber, Otto: Technisches Zeichnen Grundkurs,1996, ISBN 3-528-04961-8, Viewegs Fachbücher der Technik, ca. 30 DM

5. Paul, Laibisch, Weber: Technisches Zeichnen Aufbaukurs,1997, ISBN 3-528-03823-3, Viewegs Fachbücher der Technik, ca. 30 DM

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Fachbereich Feinwerktechnik CAD- Labor Teil 1 Technisches Zeichnen

1. Die Normung.

Die Normung stellt durch Vereinheitlichung eine Ordnung von z.B. Fertigungsprodukten oderVerfahren hinsichtlich Form, Größe oder Ausführung her. Dadurch wird die Austauschbarkeit vonTeilen bei größeren Stückzahlen und somit eine wirtschaftliche Fertigung ermöglicht.Zentrale Organisation für die Erarbeitung von Normen ist in der Bundesrepublik Deutschland dasDeutsche Institut für Normung e.V. (Abkürzung DIN). DIN- Normen haben den Charakter vonEmpfehlungen.Das Europäische Kommitee für Normung CEN und das Europäische Kommitee für Elektrotechni-sche Normung CEN ELEC bilden die gemeinsame europäische Normenorganisation CEN / CENELEC mit dem Sitz in Brüssel.Für die internationale Normung ist die ISO (International Organization for Standardization) und fürdie internationale elektrotechnische Normung die IEC (International Electrotechnical Commission)zuständig. Beide Organisationen haben ihren Sitz in Genf.

2. Die Technische Zeichnung.

Die Technische Zeichnung dient der Verständigung zwischen den Bereichen Entwicklung undKonstruktion, Fertigung und Montage, Arbeitsvorbereitung, Qualitätssicherung, Instandhaltungeines Industriebetriebs und dem Kunden.Sie enthält in Verbindung mit dem Schriftfeld und der Stückliste alle zur Herstellung und Prüfungeines Erzeugnisses erforderlichen Angaben.Die Technische Zeichnung muß vollständig, eindeutig und für jeden Techniker verständlich sein.Sie wird nach in den DIN- Normen festgelegten Regeln erstellt.

Eine Technische Zeichnung ist immer dann erforderlich, wenn im Fertigungsprozeß eine Kommu-nikation zwischen Menschen erfolgt. Bei einem automatisierten Fertigungsprozeß können die zurFertigung und Montage notwendigen Daten auch in digitaler Form aus dem CAD- Modell abgelei-tet werden.

Technische Zeichnungen werden nach Art der Darstellung und Anfertigung, aber auch nach Inhaltund Zweck unterschiedlich benannt. Die DIN 199 erläutert Begriffe im Zeichnungs- undStücklistenwesen.Skizzen sollen möglichst maßstäblich die Abmessungen des Werkstücks zeigen. Mit der Mittelli-nie beginnend erarbeitet man die Form von innen nach außen freihändig. (Bitte üben Sie das�Freihand- Zeichnen� auch bei der Erstellung Ihrer Vorlesungsmanuskripte!!!!!)Rohteilzeichnungen zeigen Gestalt, Maße und Werkstoff der unbearbeiteten Guß-, Preß- oderSchmiedestücke.Fertigteilzeichnungen sind Darstellungen bearbeiteter Werkstücke, sie geben Aufschluß überdie Gestalt der einzelnen Teile, über ihre Maße, die einzuhaltenden Toleranzen, die Beschaffen-heit der Oberflächen und den Werkstoff.Zusammenbau- oder Hauptzeichnungen zeigen den Zusammenbau mehrerer Teile zu einerMaschine oder einem Gerät. Wichtig ist hier die Anordnung der Teile, ihr Zusammenwirken undihre Abhängigkeit voneinander, nicht jedoch die Wiedergabe aller Einzelheiten. Zusammen-bauzeichnungen enthalten, soweit erforderlich, nur einige Anschlußmaße oder Angaben zurMontage.Jedes Einzelteil enthält jedoch eine Positionsnummer in etwa doppelter Größe der Maßzahl. DieReihenfolge der Positionsnummern soll möglichst dem Zusammenbau entsprechen, sie sollenübersichtlich neben der Darstellung horizontal und vertikal oder im Uhrzeigersinn angeordnetstehen. Sie stehen außerdem in der Stückliste. In der Technischen Zeichnung ist eine Bezugslinieals dünne Vollinie geradlinig zwischen der Positionsnummer und der Darstellung des Teils zuziehen, sie endet in der Darstellung und erhält auf dieser Seite einen Punkt.

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2.1 Zeichnungsformate.

Die Zeichnungsformate sind in DIN 6771 genormt. Das Ausgangsformat für die Formatreihe A istein Rechteck mit 1 m2 Flächeninhalt. Die Seitenlängen x : y verhalten sich wie 1 : √2. Hieraus unddurch fortgesetztes Falten über die längere Seite entsteht die Formatreihe A. Die Zeichenfläche istum einen Feldeinteilungsrand von 5 mm kleiner.

BeschnittenesFormat

ZeichenflächeUnbeschnittenes

Format

A0 841 x 1189 831 x 1179 880 x 1230

A1 594 x 841 584 x 831 625 x 880

A2 420 x 594 410 x 584 450 x 625

A3 297 x 420 287 x 410 330 x 450

A4 210 x 297 200 x 287 240 x 330

2.2 Schriftfeld und Stückliste.

Diese dienen zur Aufnahme von Textangaben und werden in der unteren Ecke der Zeichnung soangebracht, daß sie sich nach dem Falten auf A4- Format und Einlegen in einen Hefter obenauf-liegend befinden und der Text in Leserichtung steht.

Verwendungsbereich

zulässige Abweichun-gen

OberflächeGewicht

Benennung

Zeichnungsnummer

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Die Stückliste kann entweder auf der Zusammenbauzeichnung oder auf einem getrennten Blattangeordnet werden.

2.3 Linienarten, Linienbreiten.

Linienarten und ihre Verwendung nach DIN 15:

Bemrkung Anwendung

A Volline breitsichtbare Kanten, sichtbare Umrisse,Grenze der nutzbaren Gewindelänge

B Vollinie schmal Maßlinien, Maßhilfslinien,Schraffuren,

C FreihandlinieBegrenzung von abgebrochen dargestelltenAnsichten und Schnitten

D Strichlinie schmal verdeckte Kanten

E Strichpunktlinie schmalMittellinien, Symmetrielinien,Teilkreise beiVerzahnungen, Lochkreise

F Strichpunktlinie breitKennzeichnung geforderter Behandlung,Kennzeichnung des Schnittverlaufs

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Linien-gruppen

A F B C D E

Maß- undTextangaben,

grafische Symbole

0,35 0,35 0,18 0,25

0,5 0,5 0,25 0,35

0,7 0,7 0,5 0,7

1 1 0,5 0,7

Linienbreiten in mm für

Linienart

Liniengruppen undzugehörige Strich-stärken.Die fettgedrucktenReihen sind bevorzugtzu verwenden.

2.4 Zeichnungsmaßstäbe

Stellen Sie Einzelwerkstücke und Baugruppen im CAD- System immer in natürlicher Größedar (Maßstab 1 : 1). Zur Darstellung am Bildschirm bieten die Systeme die Möglichkeit zu Zoo-men.

Die Abbildung auf einer Technischen Zeichnung kann je nach Werkstückgröße einen davonabweichenden Maßstab erforderlich machen. Größere Werkstücke werden verkleinert dargestellt(Maßstäbe 1 : 2, 1 : 5, 1 : 10, 1 : 20), kleinere Werstücke werden vergrößert gezeichnet (2 : 1, 5 :1, 10 : 1, 20 : 1).Die in den einzelnen Darstellungen verwendeten Maßstäbe sind stets im Schriftfeld anzugeben.Im Schriftfeld werden der Hauptmaßstab in großer, die übrigen Maßstäbe in kleiner Schriftgrößeeingetragen. Die letzteren müssen außerdem an der betreffenden Darstellung in der Nähe derPositionsnummer oder der Kennbuchstaben der Einzelheit angegeben werden.

2.5 Anordnung der Ansichten.

Die Anordnung der Ansichten eines Werkstücks erfolgt nach festen Regeln. Die Draufsicht wirdsenkrecht unter die Vorderansicht gesetzt, die Seitenansicht von links waagrecht rechts neben dieVorderansicht. (Europäische Projektionsart, ISO Methode 1).Beachten Sie, daß in Amerika und Großbritannien die Anordnung der Ansichten vertauscht wird(ISO- Methode 3).An CAD- Systemen sind die Projektionsarten, d.h. die Anordnung der Ansichten einstellbar.

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VorderansichtSeitenansicht vonrechts

Seitenansichtvon links

DraufsichtAxonometrischeDarstellung

2.6 Maßeintragung (DIN 406)

Die Größe eines Werkstücks geht aus den Maßangabenhervor. Dazu gehören Maßlinien, Maßhilfslinien, Maß-linienbegrenzungen und Maßzahlen mit oder ohne Zu-satzzeichen. Die Maßzahlen gelten stets für den Endzu-stand des dargestellten Teils und werden im Maschinen-baubereich in Millimeter ohne Angabe der Maßeinheiteingetragen. Maßeintragungen können funktions-,fertigungs- oder prüfbezogen sein. Maßlinien sind schma-le Vollinien. Halten Sie zwischen Körperkante und ersterMaßlinie einen Abstand von mindestens 10 mm, zwischenMaßlinien einen solchen von mindestens 7 mm ein. Maß-hilfslinien werden ohne Zwischenraum an die zu bemaß-enden Kanten gesetzt. Sie ragen etwa 2mm über dieMaßlinienbegrenzung hinaus. Maßlinien können vonaußen oder innen angesetzt werden.

Maßzahl

Maßlinie

Maßlinienbegrenzung

Maßhilfslinie

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2.6.1Maßeintragung beiprismatischen Werkstücken.

2.6.2Maßeintragung beizylindrischenWerkstücken

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2.6.3Radienbemaßung

Jeder Radius ist mit dem Großbuchstaben Rvor der Maßzahl zu versehen und trägt nureinen Pfeil am Kreisbogen. Der Maßpfeilkann außen oder innen angesetzt werden.Haben mehrere Rundungen den gleichenRadius z.B. R=5, kann auf die Zeichnung derVermerk �Alle nicht bemaßten Radien R 5�geschrieben werden. Rundungshalbmessersind in DIN 250 genormt:

Die fettgedruckten Größen sollen bevorzugtverwendet werden.

0,2 - 0,3 - 0,4 - 0,5 - 0,6 - 0,8 - 1 - 1,2 - 1,6 - 2- 2,5 - 3 - 4 - 5 - 6 - 8 - 10 - 12 - 16

2.7 Schnittdarstellungen.

Hohle Werkstücke werden im Schnitt dargestellt,sodaß das Innere des Werkstücks zu sehen ist.Bei einem Vollschnitt wird das Werkstück in derMitte vollständig durchgeschnitten. Beim Halb-schnitt ist nur die Hälfte eines Zeichnungsbildesgeschnitten. Bei einem Ausbruch wird nur eineZone herausgeschnitten.Schnittflächen werden in der Zeichnung schraf-fiert. Schnittflächen verschiedener Werkstücke ineiner Baugruppe erhalten unterschiedlicheSchraffuren. Strichlinien verdeckter Kantenwerden in Schnittdarstellungen nicht eingezeich-net. Es ist nicht möglich, daß eine Vollinie durcheine Schnittfläche läuft, oder daß eine Schnittflä-che von einer Strichlinie begrenzt wird.Der Schnittverlauf wird kenntlich gemacht, wenner aus der Darstellung nicht eindeutig hervorgehtVolle Werkstücke, die als Einzelteile oder inBaugruppen in Längsrichtung dargestellt sindund keine Hohlräume oder verdeckte Einschnitteaufweisen, werden nicht geschnitten. Dies giltfür Achsen, Wellen und Normteile, wie z.B.Schrauben, Stifte, Bolzen usw. Nicht geschnittenwerden in Längsrichtung dargestellte Rippenund Stege an Lagerböcken , Speichen an Rä-dern u.ä., sowie Wälzkörper in Schnitt-zeichnungen von Lagern.

Vollschnitt

Halbschnitt

Ausbruch

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2.8 Besonderheiten der Darstellung2.8.1 Arten der Maßeintragung.

Bei der Parallelbemaßung werden die Maßlinienvon Bezugskanten ausgehend parallel oder kon-zentrisch zueinander angeordnet. Bezugskantenliegen in der Regel in bearbeiteten Flächen.

Bei steigender Bemaßung wird ausgehend vomNullpunkt nur eine Maßlinie eingetragen. DieMaßzahlen werden parallel zur Maßlinie und nahedem Maßpfeil angeordnet. Auch hier geht man inder Regel von bearbeiteten Flächen aus.

Die Koordinatenbemaßung wendet man vorwie-gend bei Werkstücken an, die auf numerischgesteuerten Werkzeugmaschinen gefertigt wer-den. Es werden kartesische oder polare Koordina-tensysteme verwendet. Die Koordinatenachsensind durch Nullpunkt und Richtung der Bemaßungfestgelegt. Der Nullpunkt wird durch einen Kreismit kurzen Maßpfeilen angedeutet.

Symmetrieachsen und Flächen als Basis für denKoordinaten- Nullpunkt.

Flächen bzw. Bohrung als Basis für den Koordina-ten-Nullpunkt.

Geht eine Bemaßung vom Nullpunkt aus in zweiRichtungen, so muß eine Richtung mit dem Minus-zeichen gekennzeichnet sein.

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jR

X1

Y1

X2

Y2

Die Skizze zeigt ein Koordina-ten- Hauptsystem mit zweiNebensystemen.

Die Nullpunkte der Koordina-tensysteme und die einzelnenPositionen erhalten fortlaufendeZiffern. Als Trennzeichen wirdein Punkt verwendet.

Die zugehörigen Maße werden in eine Tabellen eingetragen.

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2.8.2 Gewindedarstellung nach DIN ISO 6410

Bolzengewinde inAnsicht- und

Schnittdarstellung

Muttern- oder Innengewinde

durchgehend

Gewindesackloch

Schraubverbindung

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2.8.3 Oberflächensymbole nach DIN ISO 1302

Kennzeichen für einematerialabtrennend zubearbeitende Oberflä-che

Kennzeichen einerOberfläche für die einematerialabtrennendeBearbeitung nichtzugelassen ist.

Grundsymbol; soll nurbenutzt werden, wennseine Bedeutung durcheine zusätzliche Angabeerläutert wird

a = Rauheitswerte in µm hinter dem Kurzzeichenb = Fertigungsverfahren oder Behandlungc = Bezugsstrecke in mm oder Welligkeit in µmd = Rillenrichtunge = Bearbeitungszugabe in mmf = Rauheitswert in µm, anders als Ra, z.B. Rz 25 in µm

Radius R = 5mm,arithmetischer MittenrauhwertR

a = 3,2 µm,

Radius R = 5mm,arithmetischer Mitten-rauhwert R

a = 1,6 µm,

Fase materialabtrennedbearbeitet,arithmetischer Mittenrauh-wert Ra = 6,3 µm

Vorgehensweise zur Erzeugung in EUCLID: Menü DETAILLIEREN / BEMASSUNG / OBERFLAE_SYMB

Einstellungen unter Geometrie / Bearb_ART: Typ 2 Typ 3 Typ 1

Übertext

Untertext

ZusatzVortext

Text

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2.8.4 Form- und Lagetoleranzen nach DIN ISO 1101

Form- und Lagetoleranzen dienen dazu, die Funktion und Austauschbarkeit von Werk-stücken und Baugruppen sicherzustellen.Formtoleranzen begrenzen die zulässige Abweichung eines Elementes von seiner geo-metrisch idealen Form.Lagetoleranzen sind Richtungs-, Orts- und Lauftoleranzen. Sie begrenzen die zulässigenAbweichungen zweier oder mehrerer Elemente von der idealen Lage zueinander.

Die geometrischen Toleranzen werden in einem rechteckigen Rahmen (Toleranzrahmen)angegeben, der in zwei oder mehrere Kästchen unterteilt ist.

Diese Kästchen enthalten von links nach rechts:das Symbol für die zu tolerierende Eigenschaft,den Toleranzwert in der Einheit der Längenmaße,Buchstaben für Bezugselemente falls erforderlich.

Symbole für tolerierte Eigenschaften:

Geradheit Profil einer Fläche Konzentrizität

Ebenheit Parallelität Symmetrie

Rundheit Rechtwinkligkeit Lauf

Zylinderform Neigung Gesamtlauf

Profil einer Linie Position

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Der Toleranzrahmen wird mit dem Tolerierten Element durch eine Bezugslinie mit Bezugspfeilverbunden.

Bezieht sich die Toleranz auf die Linie oder Fläche, so wird der Bezugspfeil aufdie Umrißlinie des Elements oder eine Maßhilfslinie gesetzt. Der Bezugspfeil mußversetzt zur Maßlinie angebracht werden.Bezieht sich die Toleranz auf die Achse oder Mittelebene, so werden Bezugspfeilund Bezugslinie als Verlängerung der Maßlinie gezeichnet.Bezieht sich die Toleranzangabe auf alle durch die Mittellinie dargestellten Ach-sen oder Mittelebenen, dann steht der Bezugspfeil auf dieser Mittellinie.

Die Weite der Toleranzzone gilt in Richtung des Pfeils der Bezugslinie, außer wenn demToleranzwert das Durchmesserzeichen vorangestellt ist.

Zur Kennzeichnung des Bezugs wird ein Großbuchstabe in einem Bezugsrahmen angegeben,der mit einem ausgefüllten oder leeren Bezugsdreieck verbunden ist.Das Bezugsdreieck steht

auf der Umrißlinie des Elements oder auf der Maßhilfslinie (aber versetzt zurMaßlinie), wenn der Bezug die Linie oder Fläche selbst ist,als Verlängerung der Maßlinie, wenn der Bezug die Achse oder Mittelebene ist,auf der Achse oder Mittelebene, wenn der Bezug die Achse oder Mittelebene ist.

Erzeugen der Symbole für Form- und Lagetoleranzen mit dem CAD-System EUCLID3:

Verwenden Sie das Menü Detaillieren -> Bemassung ->ToleranzsymbDas gewünschte Symbol wird wird bei ��Typ�� eingegeben,der Toleranzwert bei ��Text��

z.B. Zeile 1: Text 1: #1.1 0,05 --> o 0,05

Zeile 2: Text: A --> o 0,05 A

Mit ��Position�� wird das Symbol positioniert.

Das Bezugssymbol wird mit dem gleichen Menü erzeugt.Geben Sie als Typ ��OHNE�� ein und als Text1: z.B. ��A��