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medianet.at © Roland Schmid Group/Foto Wilke career network Neuer Job Was ist besonders wichtig? Das Gehalt ist es nicht … 74 Alter Job Der Trend zu Senior-Experten setzt sich weiter fort 74 Job-Generator Roland Schmid expandiert mit seiner Gruppe weiter 78 Job-Out Kann man eigentlich über WhatsApp jemand kündigen? 79 Job-In Bezan & Ortner haben Tipps und Tricks zu effizienter Führung 79 Freitag, 1. April 2016 COVER 73 © Ranorex/Larissa Stoiser © business2run Himmelhochjauchzend oder doch zu Tode betrübt? Einem dramatischen Rückgang der Arbeitszufriedenheit in heimischen Firmen stehen zahlreiche Best Practice-Beispiele gegenüber. 76 business2run Die beliebten Firmenlaufmeisterschaften finden heuer bereits in sechs Gebieten statt. 75 Sabine Brožek Murrelektronik Mit Sabine Brožek (40) verstärkt der internationale Hersteller für dezentrale Automatisierungs- technik sein Team im Österreich & CEE-Headquarter in Schwe- chat. Davor war Brožek u.a. für den neuen Online-Auftritt des Österr. Versicherungsverbands verantwortlich sowie bei der Pensionsversicherungsanstalt im Projektmanagement tätig. Jürgen Kahl Philips Austria Jürgen Kahl (52) folgt als neuer Finanzvorstand Reinhard Hilgert nach und wird damit Teil der Geschäftsführung der Philips Austria GmbH. Darüber hinaus verantwortet der Manager mit langjähriger Konzernerfahrung als Senior Direktor Finance & Accounting den Finanzbereich für die Sparte Personal Health im D-A-CH-Raum. © Murrelektronik © Philips Austria ART DIRECTOR (Vollzeit, Festanstellung) Bewirb dich bei: [email protected] Jahresbruttogehalt bewegt sich – abhängig vom Qualifikationsprofil – zw. EUR 35.000,00 & 40.000,00 Was wir dir bieten: - moderner Arbeitsplatz - internationale Projekte - ein fröhliches Team - faire Entlohnung - Fortbildung im Ausland Was du können solltest: - einschlägige Ausbildung - mehrjährige Agenturerfahrung - Interesse an Industriethemen www.sps-marketing.com

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© Roland Schmid Group/Foto Wilke

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Neuer Job Was ist besonders wichtig? Das Gehalt ist es nicht … 74

Alter Job Der Trend zu Senior-Experten setzt sich weiter fort 74

Job-Generator Roland Schmid expandiert mit seiner Gruppe weiter 78

Job-Out Kann man eigentlich über WhatsApp jemand kündigen? 79

Job-In Bezan & Ortner haben Tipps und Tricks zu effizienter Führung 79

Freitag, 1. April 2016 cOver 73

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Himmelhochjauchzend oder doch zu Tode betrübt?Einem dramatischen Rückgang der Arbeitszufriedenheit in heimischen Firmen stehen zahlreiche Best Practice-Beispiele gegenüber. 76

business2run Die beliebten Firmenlaufmeisterschaften finden heuer bereits in sechs Gebieten statt. 75

Sabine BrožekMurrelektronik

Mit Sabine Brožek (40) verstärkt der internationale Hersteller für dezentrale Automatisierungs-

technik sein Team im Österreich & CEE-Headquarter in Schwe-chat. Davor war Brožek u.a. für den neuen Online-Auftritt des

Österr. Versicherungsverbands verantwortlich sowie bei der

Pensionsversicherungsanstalt im Projektmanagement tätig.

Jürgen KahlPhilips Austria

Jürgen Kahl (52) folgt als neuer Finanzvorstand Reinhard Hilgert

nach und wird damit Teil der Geschäftsführung der Philips

Austria GmbH. Darüber hinaus verantwortet der Manager mit langjähriger Konzernerfahrung als Senior Direktor Finance &

Accounting den Finanzbereich für die Sparte Personal Health

im D-A-CH-Raum.

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Jahresbruttogehalt bewegt sich – abhängig vom Qualifikationsprofil – zw. EUR 35.000,00 & 40.000,00

Was wir dir bieten:- moderner Arbeitsplatz- internationale Projekte- ein fröhliches Team- faire Entlohnung- Fortbildung im Ausland

Was du können solltest:- einschlägige Ausbildung- mehrjährige Agenturerfahrung- Interesse an Industriethemen

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medianet.at74 PERSONAL & MANAGEMENT Freitag, 1. April 2016

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Augen lügen nicht: Unter (Online) Eye-Tracking (bzw. Blicker-fassung oder Okulografie) versteht man das Aufzeichnen der haupt-sächlich aus Fixationen (Punkte, die man genau betrachtet), Sakka-den (schnellen Augenbewegungen) und Regressionen bestehenden Blickbewegungen einer Person.

Diese wissenschaftliche Methode wird in den Neurowissenschaften, der Wahrnehmungs-, Kognitions- und Werbepsychologie, der kogni-tiven bzw. klinischen Linguistik, im Produktdesign und der Lese-

forschung eingesetzt – und von MindTake Research und StepStone Österreich vor Kurzem in einer re-präsentativen Studie, worauf Job-suchende besonders achten. Dafür wurden für die Gruppen IT & Tele-kommunikation, Marketing & Wer-bung und Ingenieurswesen jeweils Berufseinsteiger und berufserfah-rene Bewerber unter Anwendung eines Spotlight-Viewers befragt.

Die „optimale“ StellenanzeigeDie wichtigsten Resultate: Der Großteil der befragten Österrei-cher (91%) setzt bei der Jobsuche in erster Linie auf Online-Jobportale.

Fast ebenso oft (79%) werden Fir-menwebseiten direkt aufgesucht – und immerhin fast jeder Zweite (47%) konsultiert Printmedien.

Betrachtet man alle befragten Zielgruppen, bekommt der Jobtitel den höchsten Aufmerksamkeits-wert, gefolgt von Aufgaben, Anfor-derungsprofil und Benefits. Die Ge-haltsangabe liegt hingegen nur auf Platz fünf (!).

Bilder werden am besten wahr-genommen, wenn es sich um ein großes Bild im oberen Bereich der Stellenanzeige handelt; Bilder mit mehreren Personen erhalten dabei mehr Aufmerksamkeit als andere.

Auch das Logo kommt im linken oberen Bereich der Stellenanzei-ge am besten zur Geltung. Für die textliche Gestaltung der Anzeige kann festgehalten werden, dass Aufzählungspunkte grundsätzlich besser ankommen als Fließtext, und der Jobtitel idealerweise in der Mitte der Stellenanzeige plat-ziert wird.

Wer noch nicht so viel Erfah-rung im Beruf hat, legt den Fokus grundsätzlich mehr auf die Punkte Jobtitel, Aufgaben und Anforde-rungsprofil. Berufserfahrene hin-gegen schenken den Punkten Job-titel, Aufgaben und Benefits nahezu gleich viel Aufmerksamkeit.

Gehaltsbandbreite bevorzugtDirekt gefragt, kommt bei Jobsu-chenden am besten die Angabe einer Gehaltsbandbreite (44%) an, und auf Platz zwei folgt das reale Gehalt (42%). Kollektivvertragliche Angaben werden nur von 14% be-vorzugt.

Die unterschiedlichen Zielgrup-pen schenken den verschiedenen Gehaltsangaben aber unterschied-lich viel Aufmerksamkeit. So be-kommt bei Berufseinsteigern der Branche IT & Telekommunikation die „Gehaltsbandbreite“ den höchs-ten Aufmerksamkeitswert, wäh-rend Berufserfahrene hier mehr auf das reale Gehalt schauen.

Augen auf für den neuen Job!Die Bezeichnung für den neuen Arbeitsplatz, vulgo „Jobtitel“, ist für Arbeitnehmer in spe wichtiger als die Anforderungen. Der potenzielle Verdienst rangiert nur unter „ferner liefen“.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Arbeitgeber sehen den Be-reich „Senior Experting“ als abso-luten Boom-Markt für die nächsten Jahre. Bedingt durch die alternde Gesellschaft und den einhergehen-den Fachkräftemangel, wird das Know-how altersbedingt ausschei-dender Mitarbeiter immer bedeu-tender.

Sozialkompetenz als SchlüsselWobei die Experten klar diffe-renzieren: Große Konzerne ha-ben immer noch sehr hohe Anzie-hungskraft bei gut ausgebildeten Experten. Laut den von media access und der Bosch Management Support GmbH befragten Fachleu-ten, Führungskräften und Perso-nalverantwortlichen wird gerade

der Mittelstand mit dem Problem von fehlendem Fachpersonal zu kämpfen haben. Dabei spielt für die Personalabteilungen die soziale

Kompetenz bei potenziellen Senior-Experten eine bedeutende Rolle: Wer sich in der Pension im Unter-nehmen engagieren möchte, wird

u.a. von anderen empfohlen. Über-steigertes Selbstbewusstsein oder Introvertiertheit können dagegen schnell zum Ausschluss kriterium werden.

Auftragsinhalte sind meist das Spiegelbild dessen, was die jewei-lige Firma leistet, wobei der Tech-nologiesektor einen Schwerpunkt bildet. Dort werden Senior-Exper-ten vor allem in Entwicklung, Pro-duktion und Fertigung eingesetzt. Auch „klassische“ Felder wie Con-trolling und Logistik kommen zum Einsatz. „Die ehemaligen Kollegen haben teilweise mehrere Jahrzehn-te Erfahrung in ihrem Bereich und können unsere Nachwuchskräfte signifikant unterstützen“, heißt es z.B. bei Siemens. „Das spart Zeit und eine Menge Ressourcen.“

Auf die Frage, was aktuelle Seni-or-Experten zu ihrem Engagement motiviert, nennen Unternehmens-verantwortliche vor allem weiche Faktoren wie „Lebenszufrieden-heit“, „Gebraucht-werden“, „Aktiv bleiben“, „Spannende Aufgaben“ oder „soziales Umfeld“. Die finan-zielle Vergütung tritt hingegen bei den meisten Pensionisten im Ar-beitseinsatz in den Hintergrund.

Senior Experten „kommen“Die „Senior Experten“ kommen – und die mögliche Höhe der Vergütung ist auch für sie nicht der wichtigste Faktor.

Die meisten gut Qualifizierten wollen im Ruhestand gerne weiter arbeiten.

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Fast jeder Zweite nützt bei der Suche nach dem neuen Traumjob das Angebot der Printmedien.

Auf Jobsuche

Medium/Quelle Verwendung

Online-Jobportal 91%

Unternehmens-Webseiten 79%

Print-Stellenanzeigen 47%

Sonstige 11%„Was nutzen Sie für Ihre Jobsuche?“ Quelle: MindTake Research

Job-BörseDie Auf- und

Umsteiger des Monats im Kurzportrait

Sabine BotheA1 Sabine Bothe (43) hat die Leitung des Personalbereichs übernommen und ist in dieser Funktion bei A1 für HR-Strategie, Recruiting, Personal-entwicklung und Weiterbildung sowie Performance Management in Öster-reich verantwortlich. Zuvor war sie u.a. bei Lufthansa und T-Mobile tätig.

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Ralf ArweilerKapsch CarrierCom Ralf Arweiler (40) ist neuer Vice President Carriers beim Experten für End-to-End-Telekom-munikationslösungen für Bahnbetrei-ber, Unternehmen des Personennah-verkehrs und Carrier-Netzwerke und damit für den Ausbau des Geschäfts-felds Carriers des Unternehmens mit Hauptsitz in Wien verantwortlich.

Jan HeroldCryptas Die IT-Gruppe (Spezialist für Authentifizierung, Verschlüsselung und Digitale Identität) aus Österreich hat ihr Team mit Jan Herold (41) als neuem Senior Consultant verstärkt. Vor seinem Wechsel zu Cryptas war der studierte Betriebswirt, IT-Kryptolo-ge und PKI-Spezialist u.a. langjährig für die Bosch-Gruppe im Einsatz.

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Thomas HofbauerIngram Micro Thomas Hofbauer (34) übernimmt beim ITK-Distributor die Aufgabe des Business Group Mana-ger Advanced Solutions & Speciality Solutions; ihm untersteht dabei die Leitung mehrerer Business Units und er ist für den weiteren Ausbau der ex-pandierenden Value Unit zuständig.

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medianet.at Freitag, 1. April 2016 PERSONAL & MANAGEMENT 75

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. „Österreichs gesunde Wirt-schaft ist ein wichtiger Faktor für unseren Wohlstand und das Rück-grat unserer Gesellschaft“, sagt business2run-Organisator Andreas Berger. „Deshalb sind Bewegung und gesunde Lebensweise für die Erhaltung der körperlichen und geistigen Fitness – besonders auch im beruflichen Umfeld – wichtig.“

Erstmals finden die business-2run-Firmenlaufmeisterschaften heuer in sechs Gebieten statt. „Wir möchten die Anzahl der einzelnen Austragungsorte kontinuierlich steigern“, wünscht sich Berger. „In der Endausbaustufe soll es 30 Läu-fe geben. Der Grundgedanke dabei ist, das Bewusstsein für Gesund-heit und Teambuilding am Arbeits-platz zu stärken.“

Teamgeist ist wichtigEs haben sich bereits namhafte Unternehmen bzw. Institutionen für ihre Mitarbeiter angemeldet – wie u.a. der Betriebssportverband der österreichischen Arbeiterkam-mer, gespag, Lenzing AG, Miba AG oder die Generali Gruppe.

Generali-Regionaldirektor Rein-hard Pohn: „Der Teamgeist ist bei großen wie auch bei kleinen Un-ternehmen gleichermaßen wichtig. Für die Generali Gruppe stellt die Teilnahme am business2run eine

wichtige innerbetriebliche Aktion dar, die viel Spaß macht und gleich-zeitig Ehrgeiz und Zusammenhalt unserer Mitarbeiter stärken soll.“

Für die jeweiligen business2run-Läufe kann man sich in Dreier-teams zum Teampreis von 90 € in den Kategorien Frauen, Herren und

Mixed anmelden. Beim Lauf werden die Zeiten der jeweiligen drei Läufer addiert und ergeben somit die Ge-samtzeit des jeweiligen Teams auf der 4,5-km-Laufstrecke. Die ersten drei Teams jeder Kategorie (Männer, Frauen, Mixed) werden zum Finale am 29.9. nach Bad Ischl eingeladen.

Hier rennt die Wirtschaft hurtigGesunde Wirtschaft – business2run motiviert die Mitarbeiter heimischer Firmen, an den Firmenlaufmeisterschaften teil­zunehmen, die heuer erstmals in sechs Gebieten stattfinden.

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Die Firmenlaufmeisterschaften werden heuer in sieben Veranstaltungen ausgetragen.

Smarte Gesellschaften brauchen smarte Köpfe.

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INFOABENDE

Advanced Nursing + 2 Bau-AngeboteWIEN. Die FH Campus Wien lädt am 7.4. zu einem Infoabend der Masterlehrgänge Advanced Nur-sing Practice bzw. Education. Das berufsbegleitende Studienangebot fördert die evidenzbasierte Pflege und bereitet auf Pflegemanage-ment und Lehre vor.

Am 21.4. veranstaltet das De-partment Bauen und Gestalten einen Infoabend über die Bache-lor- und Masterstudiengänge Bauingenieurwesen-Baumanage-ment sowie Architektur – Green Building. Das Masterstudium ermöglicht individuell gestaltbare Schwerpunktsetzungen in Rich-tung Großprojekte sowie ressour-ceneffizientes und nachhaltiges Bauen und Sanieren. Das Vollzeit-Studium Green Building steht für eine praxisnahe Architekturaus-bildung mit Nachhaltigkeitsan-spruch während des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes.

Termine 2016Do., 21.4., 18:15 BischofshofenDo., 19.5., 18:15 GmundenDo., 2.6., 18:15 AmstettenDo., 9.6., 18:15 FreistadtDo., 15.9., 18:15 VöcklabruckDo., 22.9., 18:15 GrieskirchenDo., 29.9., 18:30 Bad Ischl (Finale)

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medianet.at

Blick auf die Fakten zeigt: Die Zahl der Arbeitslosen ist seit 2010 um 42% – von 250.000 auf 354.000 – ge-stiegen. Die Arbeitslosenquote liegt damit aktuell bei 9,1% (2010: 6,9 Prozent). Eklatant geworden ist das Problem insbesondere in der Grup-pe der Über-50-Jährigen: 94.000 Menschen in diesem Alter sind heute ohne Job – rund 80% mehr als noch vor fünf Jahren. Dem ge-genüber steht eine rückläufige Zahl an gemeldeten offenen Stellen und ein erhöhter Mobilitätsaufwand (200.000 Pendler mehr als 2010).

Die Versicherungswirtschaft ha-be in diesem Zeitraum ihren Be-schäftigtenstand von rund 26.000 weitgehend halten können – so Schulz –, während im Bankenbe-reich ein Abbau von einem Drittel der rund 75.000 Arbeitsplätze in den nächsten Jahren befürchtet werde. Die Allianz selbst konnte sich laut einer aktuellen Mitarbei-terbefragung offenbar von der Ne-gativentwicklung der Berufszufrie-denheit in den letzten Jahren ab-koppeln: 87% sind mit der Allianz als Arbeitgeber zufrieden und ga-

••• Von Paul Christian Jezek

Die Zufriedenheit der Österreicher mit ih-rem Job ist in den letzten fünf Jahren erheblich zurück-gegangen – quer durch alle Bevölke-

rungsgruppen. Gaben 2010 noch 82% ihrem Arbeitsplatz eine gute Benotung, so sind dies aktuell nur noch 63%. Die Durchschnittsnote für den Job sank von 1,8 auf 2,5, geht aus einer aktuellen repräsen-tativen Vergleichsstudie der Allianz Versicherung hervor.

„Bei Gehalt und Karrierechancen driften Wunsch und Wirklichkeit am meisten auseinander“, kom-mentiert Inge Schulz, Leiterin Hu-man Resources der Allianz Gruppe in Österreich, die Umfrageergebnis-se. Bezeichneten anno 2010 noch 58% der Befragten ihr Einkommen als zufriedenstellend, so sind dies heute nur noch 36% – identisch bei Männern und Frauen. Noch we-niger Berufstätige, nämlich 34%, sind mit den Karrierechancen an ihrem Arbeitsplatz glücklich. Eher noch im „grünen Bereich“ liegen die Work-Life Balance, die gute Er-reichbarkeit des Arbeitsplatzes und die Zufriedenheit mit den Kollegen, wenngleich auch hier durchwegs ein Rückgang von sechs bis acht Prozentpunkten zu verzeichnen ist.

Angst um den ArbeitsplatzDie extremsten Einbußen bei den Zufriedenheitswerten mussten die Gastronomie (von 81 auf 53%), die Finanzwirtschaft (von 88 auf 62%) und das Gesundheitswesen (von 87 auf 65%) hinnehmen. Neue Zufriedenheits-Spitzenreiter sind damit das Unterrichtswesen und die Industrie. Mit ihrem Beruf be-sonders zufrieden sind Freiberufler und Beamte – abgesehen vom Ein-kommen, das als deutlich zu gering eingestuft wird. Am unteren Ende des Rankings liegen die Lehrlinge, von denen nur jeder zweite seinem Arbeitsplatz ein halbwegs positi-ves Zeugnis ausstellt.

Trotz stark nachlassender Zu-friedenheit wollen sieben von zehn Österreichern laut Umfrage ih-

rem derzeitigen Job treu bleiben. Allerdings halten 20% ihren Ar-beitsplatz für latent, zwölf Prozent sogar für akut gefährdet.

Wechselbereitschaft herrscht am ehesten bei den Unter-35-Jäh-rigen, während lediglich 16% der Menschen über 50 einen anderen Arbeitsplatz in Erwägung ziehen. „Generell ist Job-Hopping hier-zulande selten“, betont Allianz-Expertin Schulz. Im Durchschnitt arbeiten Herr und Frau Österrei-cher seit fast neun Jahren in ihrem derzeitigen Unternehmen, nur 24% hatten in ihrem Leben mehr als fünf Arbeitgeber.

„Die dramatischen Ergebnisse der Umfrage spiegeln die Entwick-lung am heimischen Arbeitsmarkt wider“, ist Schulz überzeugt. Ein

76 ARBEITSPLATZZUFRIEDENHEIT Freitag, 1. April 2016

Gepriesen Great Place to Work-Geschäfts-führerin Doris Palz: „Es ist schön zu sehen, dass diese Unterneh-men, die wir heute auszeichnen, beweisen, dass herausragende Arbeitsplatzkultur und betriebswirt-schaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen.“

Nein, diesen Job, den mag ich nicht!Während auch heuer zahlreiche „beste Arbeitgeber“ gefunden wurden, ist die Berufszufriedenheit in Österreich dramatisch gesunken.

Die Berufszufriedenheit ist dramatisch gesunken – und zwei Drittel der Berufstätigen fühlen sich unterbezahlt.“

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Inge Schulz Human Resources, Allianz

Österreichs Beste Arbeitgeber 2016Small (20–49 Mitarbeitende) 1. currycom communications2. Great Lengths Haarvertriebs

GmbH3. VBV – Vorsorgekasse AG4. Danone GmbH5. Ranorex GmbH6. Software Quality Lab GmbH

Medium (50–250 Mit arbeitende)1. willhaben internet service

GmbH & Co KG2. NetApp Austria GmbH3. Biogena Naturprodukte

GmbH & Co KG4. runtastic GmbH5. EMC Computer Systems

Austria GmbH6. ING-DiBa Direktbank Austria7. Quintiles Eastern Holdings

GmbH8. AbbVie GmbH

9. Mundipharma Gesellschaft m.b.H.

10. Janssen-Cilag Pharma GmbH11. addIT Dienstleistungen

GmbH & Co KG12. Bristol-Myers Squibb

GesmbH13. Johnson & Johnson

Medical Products GmbH14. VTU Engineering GmbH15. Tech Data Österreich GmbH16. AV Stumpfl GmbH17. Binder Grösswang

Rechtsanwälte GmbH18. Compax19. unit-IT Dienstleistungs

GmbH & Co KG

Large (251–500 Mitarbeitende)1. Omicron2. Worthington Cylinders GmbH3. Salomon Automation GmbH4. Rhomberg Bau GmbH

5. Bestseller Österreich6. Sto Ges.m.b.H.

X-Large (mehr als 500 Mit arbeitende)1. Attensam2. Magna Steyr Standort Graz3. Lidl Österreich4. Fritz Egger GmbH & Co KG5. Klipp Frisör GmbH6. H & M Hennes & Mauritz

GesmbH

SonderpreiseBester Arbeitgeber für neue Arbeitswelt und Lebens-qualität Biogena Naturprodukte GmbH & Co KGBester Arbeit geber für Diversity & Inclusion OmicronBester Arbeitgeber für die Förderung von Lehrlingen Klipp Frisör GmbH

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medianet.at

ben an, mit Stolz bei diesem Unter-nehmen zu arbeiten. Gelobt wur-den vor allem die Diversity-Strate-gie und die überdurchschnittlichen Karriere- und Weiterbildungsmög-lichkeiten. „Für Unternehmen ist es in Zeiten eines rauen Klimas am Arbeitsmarkt wichtiger denn je, den Mitarbeitern mit Offenheit und Vertrauen zu begegnen und ihnen eine echte Entwicklungsperspekti-ve zu geben“, fordert Schulz. Insbe-sondere in den Bereichen Kunden-beratung und IT sei im Übrigen ei-ne weitere Verstärkung des Teams durchaus willkommen.

Vorbildliche ArbeitsplätzeDass die Allianz als „guter Arbeit-geber“ doch keine absolute Aus-nahme ist, war auch der aktuellen Benchmarkstudie von Great Place to Work zu entnehmen, die heuer zum bereits 14. Mal erstellt wur-de. Demnach dürfen sich seit Mitte März mehr als drei Dutzend Unter-nehmen offiziell als „Österreichs Beste Arbeitgeber 2016“ präsentie-ren. 73 Betriebe haben teilgenom-men, die diesjährigen Ergebnisse repräsentieren insgesamt 35.000 Mitarbeitende.

Neben der Bewertung der durch-geführten Personalmaßnahmen ist zu zwei Drittel die Befragung der Mitarbeitenden entscheidend. „Das bedeutet, dass es vor allem die Mitarbeitenden sind, die darüber bestimmen, ob ein Unternehmen ein ausgezeichneter ,Bester Arbeit-

geber‘ wird oder nicht“, erklärt die Great Place to Work-Geschäftsfüh-rerin Doris Palz. Die ausgezeich-neten Unternehmen seien in allen Befragungsergebnissen auf einem anhaltend hohen Level: „Sie leben eine ausgeprägte Vertrauenskultur, die sich in besonderem Teamspirit und dem Stolz der Mitarbeiten-den auf ihre Leistungen zeigt. So sprechen mehr als vier Fünftel der Mitarbeitenden ihren Unterneh-men das Vertrauen aus – und 90% sagen ihren Arbeitgebern, dass sie mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden sind.“

Besonders freuen können sich „Österreichs Beste Arbeitgeber 2016“ über die Einstellung ihrer

Beschäftigten zur Arbei: Für 84 % bedeutet ihre Aufgabe nicht ein-fach nur irgendeinen Job zu ma-chen, ihre Tätigkeit hat besonderen Stellenwert für sie. Kommentare lauten beispielsweise: „Ich bin je-den Tag auf das Neue von diesem Unternehmen zu 100 Prozent über-zeugt und sehr stolz, hier meinen Arbeitsplatz gefunden zu haben.”

Der Wunsch nach einem Arbeit-geberwechsel ist bei diesen Un-ternehmen daher so gut wie nicht vorhanden: 90% der Beschäftigten sagen, dass sie noch lange in die-sem Unternehmen arbeiten möch-ten. Die ausgezeichneten Unter-nehmen können auf eine deutlich niedrigere Mitarbeiterfluktuati-onsrate verweisen und bekommen

andererseits hohen Zuspruch auf Stellenausschreibungen: Durch-schnittlich bewerben sich auf Aus-schreibungen „Österreichs Bester Arbeitgeber 2016“ mindestens 48 potenzielle Mitarbeitende.

Neue Mitarbeitende erleben bei den ausgezeichneten Unternehmen eine besondere Willkommenskul-tur. Bereits am 1. Tag erfahren neue Teammitglieder Wertschätzung, lernen die Unternehmenswerte kennen und spüren Teamzusam-menhalt; dies bestätigen 92% der Beschäftigten und treffen Aus-sagen wie folgende: „Was sofort

auffällt, ist, dass man als neues Mitglied sofort aufgenommen wird und wirklich alle super nett sind. Das erlebe ich auch bei den vier neuen Kollegen in den letzten zwei Jahren. Es ist wirklich ein tolles Gefühl – vom ersten Tag an!”

Alle „per Du“Als bestes Handelsunternehmen bestätigte Lidl den Erfolg der letz-ten Jahre – man habe sich in den vergangenen Jahren ganz bewusst und intensiv um die Mitarbeiter gekümmert, versichert Christian Schug, Vorsitzender der Geschäfts-leitung. Basis dafür sei eine trans-parente und professionelle interne Kommunikation. Bestes Beispiel dafür: Seit Kurzem sind die Lidl-Mitarbeiter quer durch alle Berei-che und Hierarchien „per Du“, was den gemeinsamen Teamgeist zu-sätzlich fördert.

Nach konkreten Maßnahmen befragt, nennt Schug folgende „Basics“ bei Lidl:• Mindestlohn von 10 bzw. 11 € pro

Stunde, mindestens 5% über Kol-lektivvertrag

• Minutengenaue Zeiterfassung• Überdurchschnittliche Bezahlung• Individuelle Aus- und Weiterbil-

dung• Monatliche Mitarbeiter-Rabatte• Betriebliche Gesundheitsförde-

rung• Vereinbarkeit von Beruf und Fa-

milie durch familienfreundliche Teilzeitmodelle

• Möglichkeit für ein Sabbatical• Dienstauto für alle Filialleiter• Mitarbeiterbefragungen, Vor-

schlagswesen und Ideenwettbe-werbe

• Besondere Berücksichtigung von MA Bedürfnissen im Filialbau

• Lebendige interne Kommunika-tion mit allen Mitarbeitern.“

Freitag, 1. April 2016 ARBEITSPLATZZUFRIEDENHEIT 77

Familien-unternehmen „Die positive Beurteilung im Rahmen der Great Place to work-Stu-die ist für uns die Bestätigung, dass wir auf dem rich-tigen Weg sind“, kommentiert Oliver Attensam Platz 1 für Attensam in der X-Large-Kategorie.

Preis für LEH Personalleiter Christian Putz, Maike Becker, Anna Birgmann und GF Christian Schug freuen sich über die Aus-zeichnung für Lidl von „Great Place to Work“.

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Wie zufrieden sind Sie …

Kategorie 2015 2010

Sicherer Arbeitsplatz 68 80

Unternehmensimage 61 69

Weiterbildungsmöglichkeiten 46 61

Entwicklungsmöglichkeiten 40 55

Gehalt 36 57

Karrierechancen 34 45

Gehaltsnebenleistungen 29 31

Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes 77 83

Nette Arbeitskollegen 73 80

Persönlicher Kontakt zu Menschen 68 87

Work-Life-Balance 64 70

Flexible Arbeitszeit 62 67Sehr zufrieden/zufrieden, in Prozent; Quelle: Allianz/Nielsen

Die Stimmung in der Firma spüren, um bei Herausforderun-gen schnell und flexibel reagie-ren zu können – das macht un-sere Unterneh-mensbesonder-heit aus.“Sylvia Dellantonio Geschäftsführerin willhaben.at

Page 6: career 0104

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Die Untersuchung zeigt erneut deutlich, wie wichtig die korrekte und seriöse Bewertung beim Im-mobilienverkauf ist. Schmid: „Zu hohe Erwartungen und damit zu hochtrabende Preisvorstellungen können sonst im Extremfall zum Boomerang werden und das Er-löspotential eines Objekts trotz ansprechender Eckdaten sinken lassen.“

Auch in diesem Bereich sieht sich Schmid als Partner der Bran-che – ein absolut glaubhafter Zu-gang, der wohl ein wesentliches Asset für seinen geschäftlichen Erfolg darstellt. „Aktuell – auch aus Amerika kommend – gibt es den viel diskutierten Trend, den Makler durch Onlineplattformen zu ersetzen. Ich sehe das ganz und gar nicht: Denn was einem Online-produkt nie gelingen kann, ist, auf konkrete Bedürfnisse und Erwar-tungshaltungen des Kunden einzu-gehen. Nutzt der Makler die durch Digitalisierung und Transparenz entstandenen neuen Technologien zu seinem Vorteil, wird er jeden einzelnen Endkonsumenten in sei-nem scheinbaren Expertenwissen zunächst bestätigen und in Folge umfassender, vollständiger und schneller beraten können!“

freuen uns, wenn wir Anregungen aufgreifen und zeitnah umsetzen können, um die Marktteilnehmer bei ihrer Arbeit zu unterstützen.“

Grenzenlose PräsenzMit dieser sehr serviceorientierten Business-Auffassung hat Schmid inzwischen sogar die Landesgren-zen gesprengt: Seit einigen Tagen haben Kunden der Imabis GmbH zusätzlich zu Marktdaten aus Ös-terreich auch Zugang zu Immobili-enangeboten aus Deutschland und damit Zugriff auf insgesamt mehr als 1,7 Mio. Immobilieninserate, 600.000 Immobilienobjekte sowie 50.000 Maklerunternehmen und 90.000 Maklerpersonen.

„Mein Ziel ist die vollständige Bereitstellung von Immobilien-marktdaten inklusive interna-tionaler Vergleichbarkeit“, sagt Schmid. „Dieses ent-stehende Wissen und die damit verbundene Transparenz soll un-seren Kunden helfen, den Endkonsumen-ten Information und Expertise zu vermit-teln sowie nachhal-tiges Vertrauen zu schaffen.“ Konkret bedeutet das, dass den Usern (auch) Doppel-Listings, Mitbewerber und vergleichbare Objek-te präsentiert werden. Auch ob die Immobilie bereits einmal angebo-ten wurde und wie lange sie sich am Markt be-findet, zeigt die An-gebotshistorie von

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Als Berufsbezeichnung würde Roland Schmid wohl am ehesten „Grundbuchfachmann“ angeben. Oder doch eher „Data-Mi-ning-Experte“? Jedenfalls hat der vor Kurzem 40 Jahre jung Gewor-dene in den vergangenen Jahren ein sehr interessantes Firmenkon-glomerat aufgebaut, das in dieser Konstellation schlicht und einfach als „marktführend“ in Österreich bezeichnet werden kann.

Imabis GmbH, Immounited GmbH, lexunited GmbH und Schmid IT GmbH (in alphabeti-scher Reihenfolge, dazu kommt noch die Beteiligungsgesellschaft Sarsi GmbH) bilden zusammen die Unternehmensgruppe, die von Roland Schmid vom ersten Wiener Gemeindebezirk aus dirigiert wird.

Die operative Führung der Ro-land Schmid Group hat der Na-mensgeber inzwischen weitestge-hend an Michael Birkner abgege-ben, der zuvor als Prokurist bei der Bank Austria Real Invest tätig war. Schmid selbst will sich künftig vor allem auf die Entwicklung und den Ausbau von innovativen Produken fokussieren.

Beispielhafte InnovationenUnd damit auf solche Ideen wie et-wa Immovaluation, das Schmid vor einigen Monaten zur Marktreife ge-bracht hat: „Das ist ein professio-nelles Immobilienbewertungstool auf der Basis von Liegenschafts-bewertungsgesetz 1992, BGBl 1992/150 und ÖNORM B-1802, mit dem man Liegenschaften analy-sieren, bewerten und vergleichen kann.“ Mit wenig Zeitaufwand kann damit für die Bewertung von Eigentumswohnungen und Grundstücken online eine profes-sionelle Wertanalyse erstellt und damit sichergestellt werden, dass ein objekti-ver Verkehrswert (etwa als Ausgangsbasis für neue Besteuerungen) ermittelt wird.

Die Datenbasis für Immovaluation dient eine vollständige und aktuelle Sammlung von Immobil ien-K a u f ve r t r ä g e n , die seit 2008 die Grundbuch-Trans-akt ionen a l l er L a n d e s h a u p t -städte inkludiert und seit Jänner 2009 sämtliche I m m o b i l i e n -transaktionen t r a n s p a r e n t österreichweit flächendeckend abbildet. „Da-zu kommen aktuelle Ange-botsdaten un-serer Plattform imabis.com“, er-klärt Schmid.

Die Marktnähe des Pro-dukts ist beispielhaft. „Es geht schlicht und ergreifend um wahr-haftige Immobilienpreise“, sagt Schmid zu medianet. „Meine Gruppe agiert als verlässlicher und vorausschauender Part-ner am Immobilienmarkt – wir

Imabis: „Sie verschafft den Immo-bilienmaklern einen Vorsprung und ermöglicht ihnen Gemeinschafts-geschäfte durch schnellen Erfolg für sich und ihre Kunden“, erklärt Schmid.

Die Schere zwischen den PreisenGanz aktuell hat Immounited ge-meinsam mit der Plattform willha-ben die Angebotspreise von rund 100.000 Wohnungen und Häusern, die 2015 angeboten wurden, mit den tatsächlichen Kaufpreisen laut Grundbuch verglichen. „Erstmals wurden dabei flächendeckend über alle österreichischen Bezirke die Preisunterschiede zwischen Ange-bots- und Kaufpreisen von Eigen-tumswohnungen und Häusern ana-lysiert“, erläutert Schmid.

Stellt man die nämlich die bei-den Objektarten – Haus und Eigen-

tumswohnung – gegenüber, las-sen sich große Unterschiede bei der Preisschere zwischen Angebots- und Kaufpreis fest-stellen. „Häuser erzielen bun-desweit nur sehr selten den ursprünglichen Angebots-preis, während bei Eigen-tumswohnungen diese Diffe-renz wesentlich geringer ist und somit tatsächlich erzielte

Preise mitunter die inserierten Angebotspreise auf willhaben widerspiegeln“, kommentiert Schmid. „Das Spannende an dieser Auswertung ist, dass

es uns auch gelungen ist, Ange-botspreise mit direkt dazugehöri-gen Kaufverträgen abzugleichen. Aufgrund dieser neu geschaffenen Transparenz wird sich der Ange-

botspreis künftig dem Kauf-preis annähern.“

Der Immo-IT-Kaiser heißt SchmidDer soeben 40 Jahre jung gewordene Unternehmer Roland Schmid mischt mit seinem Immobilien- Online-Angebot nun auch den deutschen Markt auf. In Österreich ist „seine“ Gruppe bereits Marktführer.

Karriere Vor seinem Wechsel in die Selbstständigkeit war Schmid u.a. für die Bawag, als Key Account Manager der Colt Telecom Austria GmbH und bei der RDB Rechtsdatenbank GmbH tätig. Berufsbegleitend hat Schmid das FH-Studium „Europäische Wirtschaft und Unternehmensfüh-rung“ erfolgreich absolviert.

78 CAREER PORTRAIT Freitag, 1. April 2016

No give – no getRoland Schmid im Word-Rap

Als Kind wollte ich immer schon … … Profifußballer bei Rapid Wien werden – das hat zwar leider nicht geklappt, mittlerweile unterstütze ich meinen Herzensverein aber immerhin als Sponsor ;-).

Erfolg ist … … sich ambitionierte Ziele zu setzen und Vorausset-zungen zu schaffen, um diese Ziele zu erreichen; dabei auch einmal seine eigenen Grenzen zu erreichen, ist Pflicht.

Für die Karriere ist wichtig: … konsequent seine Ziele zu verfolgen, dabei vernünfti-ge Kopfentscheidungen zu treffen und sich im richtigen Moment auf das Bauchgefühl zu verlassen.

Mein Lebensmotto: „No give – no get“: wer gibt, bekommt auch!

Jungen Menschen würde ich raten … … das erste Scheitern als Erfahrung zu sehen, den Glauben an sich selbst und seine Ideen erst nach dem zehnten Mal zu verlieren. Niederlagen sind Puzzleteile des Erfolgs!

Die Bedeutung von Geld ist … … alles andere als nebensächlich. Geld braucht Verant-wortung, schafft aber natürlich Sicherheit, Flexibilität und ist heutzutage ein existenzieller Wegbegleiter.

Ein Buch, das mich berührt hat, ist … „Die Asche meiner Mutter“ von Frank McCourt. Ein etwas nichtssagender Titel, die Geschichte an sich ist aber berührend.

Wohin ich unbedingt reisen möchte: Nach Peru: Machu Picchu und jedenfalls auch nach La Rinconada, um auch einmal dünne Luft zu schnup-pern :-)

Woran ich glaube: … dass Digitalisierung und Big Data die Welt ver ändern werden. Zu notwendigen Anpassungen in diesem Zeitalter möchte ich mit meinen Unternehmungen aktiv beitragen.

In 20 Jahren werde ich … … hoffentlich gesund und zufrieden auf ein erfülltes Leben zurückblicken und noch viele Jahre mit Hoch-druck aktiv an der Verarbeitung von einem Vielfachen an Datenmengen wie jetzt international mitwirken.

© Roland Schmid Group/Foto Wilke

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medianet.at Freitag, 1. April 2016 PERSONAL & MANAGEMENT 79

WhatsApp an ihre Mitarbeiterin versendete. Diese erhielt die Nach-richt samt fotografierten Kündi-gungsschreiben und las sie zur Gänze noch am selben Tag durch.

Die mit der Post verschickte Kün-digung erhielt die Arbeitnehmerin allerdings erst einige Tage später im Folgemonat, am 4.11.2014.

Vor Gericht stritten die beiden Parteien dann um die Kündigungs-frist. Die gekündigte Arbeitneh-merin argumentierte, dass die über WhatsApp übermittelte Fotografie des Kündigungsschreibens nicht das auf das Dienstverhältnis an-wendbare kollektivvertraglich nor-mierte Formerfordernis der Schrift-lichkeit erfülle.

Sie forderte Kündigungsentschä-digung bis zum nächstmöglichen

Gastkommentar ••• Von Samy Ali

WIEN. Smartphone-Applikationen wie WhatsApp oder andere Kom-munikationsdienste wie Facebook, Twitter und Co spielen eine immer größere Rolle. Die Nachrichten er-reichen binnen weniger Sekunden ihren Adressaten, können abfoto-grafierte Anlagen enthalten, und nach der Versendung gibt es so-gar zumeist eine Lesebestätigung. Doch darf man eine Kündigung ei-nes Arbeitsverhältnisses in dieser Form aussprechen?

Eine Zahnärztin hat dies ver-sucht – der Oberste Gerichtshof (OGH) hat nun (OGH 28.10.2015, 9 ObA 110/15i) erstmals darüber ent-schieden, ob ein abfotografiertes Kündigungsschreiben, das elekt-ronisch übermittelt wird, einem kollektivvertraglich normierten Schriftformgebot entspricht.

Zur RechtslageDa für Kündigungen grundsätzlich Formfreiheit gilt, kann diese aus-drücklich (schriftlich oder münd-lich) oder auch konkludent und sogar prinzipiell auch via Kom-munikationsdienste wie Facebook, Twitter, WhatsApp oder per SMS wirksam erklärt werden. Dieser allgemeine Grundsatz findet jedoch seine Grenzen dort, wo sich aus ge-setzlichen Sonderbestimmungen, anzuwendenden Kollektivverträgen oder Dienstverträgen eine Schrift-lichkeit der Kündigung oder sons-tigen Auflösung des Arbeitsverhält-nisses ergibt.

Im konkreten Fall sprach die be-klagte Zahnärztin gegenüber der vormals beschäftigten Klägerin zunächst die Kündigung mündlich aus und verfasste am gleichen Tag, 31.10.2014, ein eigenhändig unter-fertigtes Kündigungsschreiben, das sie fotografierte und als Foto über

Kündigungstermin, berechnet ab dem Zugang des postalisch über-mittelten Schriftstücks.

Schriftform nicht erfülltWährend das Erstgericht der Mit-arbeiterin Recht gab, entschied die Berufungsinstanz für die Arbeit-geberin. Der OGH stellte nunmehr aber klar: Die Schriftform einer Kündigung besitzt eine wichti-ge Beweisfunktion. Ein bloß über WhatsApp auf das Smartphone des Empfängers übermitteltes Fo-to der Kündigungserklärung er-füllt diesen Zweck schon deshalb nicht, weil es für den Empfänger der Nachricht ohne weitere Aus-stattungen und technisches Wis-sen nicht möglich ist, das auf dem Smartphone übermittelte Foto des Kündigungsschreibens auszudru-cken. Erhält der Empfänger einer Kündigung aber keinen Ausdruck der Kündigung und ist auch das Fo-to des Dokuments nicht auf leichte Weise auszudrucken, um sich damit selbst ein physisches Schriftstück herzustellen, so ist auch nicht aus-reichend gewährleistet, dass der Empfänger den Inhalt der Erklä-rung und ihren Absender zuverläs-sig erkennen kann. Die Kündigung über den Smartphone-Messenger war im konkreten Fall daher ungül-tig. Erst durch das postalisch zuge-gangene Schriftstück wurde diese wirksam, so die Höchstrichter.

Fazit: Ausgehend von der gegen-ständlichen Entscheidung, sollten zur Fristwahrung bei einer Kündi-gung, für welche das Schriftform-gebot vereinbart oder kollektivver-traglich vorgeschrieben ist, nicht bloß eingescannte oder fotogra-fierte Dokumente, sondern eigen-händig unterfertigte Schriftstücke in physischer Form übermittelt werden. Zur Fristwahrung kommt es auf den Zugang des physischen Kündigungsschreibens an.

Bitte lieber schriftlich!Ist die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses über WhatsApp möglich beziehungsweise rechtmäßig?

So geht’s nicht Die Kündigung über den Smart-phone-Messenger war im konkreten Fall ungültig – erst durch das pos-talisch zugegan-gene Schriftstück wurde diese wirksam, so die Höchstrichter.

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STUDIE VON BEZAN & ORTNER

Wie effektiv geführt wird

WIEN. „Nicht jede Fachkraft, die Managementauf-gaben übernimmt, hat auch Führungskompeten-zen – aber mit den notwendigen Werkzeugen aus-gestattet, könnte sie unabhängig von Führungsstil und Unternehmenskultur effektiv führen“, sagt Daniel Bezan (l.), Geschäftsführer von Bezan & Ortner Management Consulting.

Die Führungsmängel belegt eine aktuelle Studie: Jeder zweite von knapp 100 befragten Vorständen bzw. Geschäftsführern gibt an, dass Führungs-kräfte falsche Prioritäten setzen. Zwei von drei meinen, dass Führungskräfte zu wenig delegieren. Bezan: „Dabei ist effektive Führung heute einer der entscheidenden Wettbewerbsfaktoren. Unter-nehmen mit höherem langfristigen Umsatzwachs-tum setzen ein effektiveres Führungssystem ein.“

Dabei könnten die aufgezeigten Mängel in den heimischen Führungsetagen leicht behoben werden, meinen Bezan und sein Partner Andreas Ortner (r.). Sie und ihr Team begleiten Manager im Rahmen von Projekten bei ihrer täglichen Arbeit. Die Entscheidungsträger werden dabei unter-stützt, ihre maßgeschneiderten Führungssysteme und alltäglichen Führungsroutinen zu etablie-ren. „Wir entwickeln Systeme und setzen diese gemeinsam mit den Führungskräften und ihren Mitarbeitern um“, verspricht Bezan. (pj)

ABLENKUNGSGEFAHREN

„No Shopping“ im Büro

ROCHESTER. Wegen privater Online-Aktivitäten während der Arbeitszeit haben bereits zahlreiche (US-amerikanische) Arbeitgeber schon mindestens einmal einen Angestellten entlassen, ist einer Um-frage des Researchers Harris Poll zu entnehmen.

„In einer Welt, in der die Grenzen zwischen professioneller und privater Ebene immer ver-schwommener werden, ist es nicht verwunderlich, dass Arbeitnehmer private Aktivitäten mit an den Arbeitsplatz nehmen“, erklärt Rosemary Haefner von CareerBuilder, der Auftraggeber der Studie.

So wollten z.B. zur Weihnachtszeit die meisten Arbeitnehmer einen erklecklichen Anteil ihrer Ar-beitszeit für den Weihnachtseinkauf im Internet nutzen: Ganze 42% wollten bis zu einer Stunde für diese Besorgungen einplanen. Die Arbeitge-ber wiederum zeigen sich darüber besorgt: Rund 36% der Geschäftsinhaber sorgen deshalb dafür, dass die Internet-Seiten, die ihre Arbeitskräfte im Büro besuchen, vom Unternehmen aufgezeichnet werden. 18% der Firmeninhaber bejahen, dass sie bereits mindestens einen Mitarbeiter wegen Pos-tings in Sozialen Netzwerken entlassen haben. Die Ablenkung am Arbeitsplatz ist durch die vielen Möglichkeiten des Internets enorm; Arbeitnehmer merken deshalb oft gar nicht, dass sie sich durch ihr Multitasking selbst belasten. (red)

Zur Kündigung sollten eigenhändig unter fertigte physische Schriftstücke übermittelt werden.“

Rechtlich kommt es bei der Kündigung zur Fristwahrung auf die tatsächliche Vorlage des physischen Kündigungsschreibens an.

Samy Ali bkp Rechtsanwälte

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13. April 2016, 18 Uhr

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