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Svanberg: Chromoxyd etc. 187 Verglcicht man nun die Mischung des Achmits mit der dcs Spodumens , so sieht man, dass sie mit der des A-Spodamens iihcreinstimmt. Der Achmit wlre demnnch A- Spodumen , in dem ilas Lithion durch Natron und die Thonerde durch Eisen- osyd verlreten werden. XXXVIC. Chronioxyd und arseniksaures Kobaltoxy- dul, anf trocknem Wcge krystilllisirt. Vori &. Burorberg. (Orficrs. uf Vclensk. Akatl. Fcrhundl. 1851. .Vr. 4. p. 123.) Es ist schon lange bekannt, dass gewisse Iihper, unge- achtet sie bei gewfilinlicher Temperatur nicht fliichtig sind und ohne bemerkbaren Gewiclitsverlust eine schwache Gliihhitze aus- hahen khnen, doch ganz und gar sich verfliclitigen, wenn sie einem heftigern und lange fortgesetzten Gliilien ausgesetzt wer- den. Man weiss ebenfalls , dass , wenn eine zusammengesetzte Verbindung, in welcher ein bei hijhcrcr Temperalur fliichtiger Kijrper enthalten ist, gegliiht wird, der fliichtige Antheil ent- weder ganz ausgetrieben oder nur bis zu einem gewissen Grade vejagt werden kann. Hierhei bleibt, wenndas Gliihen so lange fortsetzt wird, als sich noch etsas verfliichtigt , ein Riickstand, mclcher die iibrigen constituirenden Elemente in solchem Ver- hiltniss enthilt, dass sie mit den Gesetzen fir die bestimmten Proportionen iibereinstimrnen. Neue Verhiltnisse kijnnen dabei eintreten, wenn z. B. einer yon den Zusammensetzungs-Bestand- theiien wshrend des Gliihem auf Bosten der atmosphtirischen Luft sich h3her zu osydiren im Stande ist, dder wenn reduci- rende Gase einwirken, so dass der Riickstand sich ganz oder nur theilweis reducirt. 13 *

Chromoxyd und arseniksaures Kobaltoxydul, auf trocknem Wege krystallisirt

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S v a n b e r g : C h r o m o x y d etc. 187

Verglcicht man nun die Mischung des Achmits mit d e r dcs Spodumens , so sieht m a n , dass sie mit der des A-Spodamens iihcreinstimmt. Der Achmit wlre demnnch A- Spodumen , in dem ilas Lithion durch Natron und die Thonerde durch Eisen- osyd verlreten werden.

XXXVIC. Chronioxyd und arseniksaures Kobaltoxy-

dul, anf trocknem Wcge krystilllisirt. Vori

&. Burorberg.

(Orficrs. uf Vclensk. Akatl. Fcrhundl. 1851. .Vr. 4. p . 123.)

Es ist schon lange bekannt, dass gewisse Iihper, unge- achtet sie bei gewfilinlicher Temperatur nicht fliichtig sind und ohne bemerkbaren Gewiclitsverlust eine schwache Gliihhitze aus- hahen k h n e n , doch ganz und gar sich verfliclitigen, wenn sie einem heftigern und lange fortgesetzten Gliilien ausgesetzt wer- den. Man weiss ebenfalls , dass , wenn eine zusammengesetzte Verbindung, in welcher ein bei hijhcrcr Temperalur fliichtiger Kijrper enthalten ist, gegliiht wird, der fliichtige Antheil ent- weder ganz ausgetrieben oder nur bis zu einem gewissen Grade vejagt werden kann. Hierhei bleibt, wenndas Gliihen so lange fortsetzt wird, als sich noch e t s a s verfliichtigt , ein Riickstand, mclcher die iibrigen constituirenden Elemente in solchem Ver- hiltniss enthilt, dass sie mit den Gesetzen fir die bestimmten Proportionen iibereinstimrnen. Neue Verhiltnisse kijnnen dabei eintreten, wenn z. B. einer yon den Zusammensetzungs-Bestand- theiien wshrend des Gliihem auf Bosten der atmosphtirischen Luft sich h3her zu osydiren im Stande ist, dder wenn reduci- rende Gase einwirken, so dass der Riickstand sich ganz oder nur theilweis reducirt.

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S v n, n b e r g : C hr omo x y d 188 Diese Art von Versuclicn , die hierrnit im Zusammenhaiige

stehen, sind nicht bloss interessant, weil sie uns in1 Allgemei- nen uber das Verhalten der Materie unter ungfeichen Yerliiift- nissen und fiber die ungleiche Thitigkeit der Verwandtschafts- kraft bci verschicdencn Temperaturen Aufschluss verschaffen, sondcrn auch, weil sic rnit eineni Theil geologischer Erschei- nungen im nzchsten Zusammenhange stehen, niimlich denen, die unter Blitwirkitng vulkanischer Iiril‘te stnttfanden. Olme die in diescr Richtung anzestellten Vcrsuclie zu verkcnnen , so zeich- nen sich docli die seit einigen Jahrcn verbffcntlichtcn Versnche E b e 1 ni e n s durch besondercs Interesse aus; aber obwolil sic uns iibcr dic Tltatsache iiufkliiren , dass auf kliristlichem Wegc solclie Verbindungen zu Standc komrncn, die man bisher niir in d e r Natur nntraf, so grlinden sic sich doch alle a d ‘ die Ei- genschaft der UorsCurc, sicli bei hchercr Tcmperatur aus den Salzeii zu vcrfliichtigert uud dabci die Bascn rein oder in Ver- bindung wit einantlcr als Itrystallisirtc Iicrpcr zit hinterlassen. In der That erwilrnt E b c 1 III c n , dass artcli phospliot.saure Si11~e bei lingereni C;liilicri sic11 ~hnlieh verlialtcn , tloch hat er auf diese \Vcise lieitlc Verbindungen tlargestellt 111id es war dalier wlinschenswcrtli , dcn vollgiiltigcn Ncweis dafiir zii liefern. Icli lege hier Versuclie von Iicrr G e n t c l c vor, dic mecicr mit Nor- sriure , nocli mit l’hosphorsiurc in Custafsbergs Porcellanfabrik zu Wermdbn angestellt sind. IIerr C e n t e 1 e beobachtete :

Clwomoxyd. liringt man saurcs cliromsaurcs Iiali in ei- nen Porcellantiegcl und setzt diescn 18 Stunden Ian2 der IIitze a m , welche Rohgutwaare in einem Porcellanofen erhilt , so be- komrnt man ds Riickstand Chromoxyd, wiitvend das 1Cali theils von cler Tiegelinasse aufgenomnien wird , tlieils sich in E’olge der Einwirkung reducirender Case als Iialium verfliichtigt , die Chromsiurc sich aber gleichzeitig in Oxyd ummandelt. Die Chromoxydkrystalle sind ganz klein und bestehen nur aus diin- nen , sehr feinen , griln und in niannichfachen Farben spielen- den Flittern. Sie sind auch durch eine geringe Menge chrorn- sauren Kalis veruhreinigt , wovon sie durch Behandlung mit Wasser befreit werden kiinnen. Der Deckel, welcher den Tie- gel wihrend des Gliihens hedeckte, sitzt voll von feinen Chrom- oxydkrgstalleo, die das Liclit so stark reflectiren, dass sie bis- weilen durchsichtig und farblos erscheinen. Sie sind wahr-

und a r s e n i k s a u r e s K o b a l t o x y d u l etc, 189

scheinlich so entstanden , dass bei der Siureentwicklung und Kohlensiiurebildung etwas chromsaures Kali an den Deckel sprfitzte und hier zu Chromoxpd reducirt wnrde. Dies so dar- gestellte Osyl ist fibrigens unllislich in Siuren und durch die Eigenschaftcn aosgezeichnet , welclie wir schon am gegluhten C hroin ox yl k cn n en.

Arumiksnures Koballoxyrlul. Nan ltereitet l'abrilrmZssig ein basisch arsenilisnurcs I~obaltoxydul durch Zosntz einer La- sung von kohlensnurem f in l i zii einer eisenoxydlialtigen Lijsung yon arscnilisaurem Iiobaltoxydol in Sallietersiiiire. Dabei f'illt zuerst basisch arscniksalircs Eiscnoxyd nicdcr , wenn ninn aber dieses Salz , nnchdem alles Eiscn nusgcriillt i s t , abfiltrirt odcr i i i i t aiitlern Worten, wcnn inan so langc niit kolilensauren Iiali fi]lt, aIs tier Nicdcrscl~lag weiss ist, l int1 t l ann fikrirt, so el; hilt n1ai1 bci wcitcrem h a t z yon kolllcllsaurci~i Iiali eine rosen- rotlie Fsllung von wnsserhaltigcin bnsiseh nrscniksaurcm ICobalt- osgdol , \vclcht~s im IIantlcl imtrr dcni Namcn cliazcx nadlallique vorkoniint. Die ;itomis tischc %usammensctznng tlcs Snlzcs ist nocli nicht vijllig ausgcirlaclrt , abcr znfolgc dcr daniit angcstcll- ten Analyscn scliciiit es cine RIisclirmg von zwci Vcrbindungcn zwischcn Iiasc uiid Slitire in vcrscliictl(:nen i\tomvcrli~ltnisscri und mit unglcichem \Vnsscrgelialtc. Herr G c n t e l e hat dicses technische Product dcr Ihtzc cines Porccllnnol'ens ausgesetzt und gefnndcn , dass es zn einer vollliommen krystallinischen 3Jasse schmilzt, tiercn IILliliingcn niit scliancn gerailen Prismen erfiillt sind. Dicscllwn sintl Lief dunkclblau. gepulvert oben rosenrolh uiid l6scn sich leiclil in Siuren. Einer Analyse un- terworfen fnnd sich folgendtr procentisclier Gehalt :

Kobaltoxgdnl S,90

Porcellanniassc vntn Tiegel mechanisclr beigemengt ~~ 1,60

Arsetiiksiiiure *) 4?,30

1,oo- Dies stimnit nach Abzug dcr eingenitngtcn Porcellanmasse

mit der Formel .. do&

welclie eine procentische Zusammensetzung yon Iiobaltosydul 56,58 Arseniksiure 43,42

*) hus dem Verlast bcstimmt.

190 Ige l s t rOm: Pajsberpi t and Stratopei t ,

erfordert. Da diese Zusammensetzung ein relativ gr3sseres Ver- liiltniss des Bobaltoxyduls zur Arseniksiure ergiebt , als die Analyst im Cltaux mctnllique gefunden hat, so scheint wihrend des langen und licftigen Gliihens des lctztern ein Theil Arsenik- sliure verflbchtigt zu seio.

xxxv H 1, P;ijsbergit u ~ i d Stratopeit, zwei nerie sciiwe-

dische Mineralien. Von

Igehtriim.

(Oefver?. of ).'e~rask. k d . l%r/taii&. 1831. SO. .;, It, 113.)

Aus eincm Schreiben des IIcrrn L. J. I g e l s t r i, m tlieilte Herr L. S v a n b c r g Folgendes mit:

Pnjsbergit liabe ich ein in Pajsberg's Eiscngrubc (in1 Kirchspiel und Bergrevier Filipscadt) vorkommendes Jliiieral ge- nannt, welches dort in grossen, schcin roscnrotlien , durchschei- nenden rhombisclien Prismen geftlnden wird. Das frngliclie iMineral ist nalie mit dem rothen RIaganlriesel verwandt, doch iinterschcidet es sich von diesem nicht allein durch seine Durch- scheinenheit und sein stetes Vorkommen im krystallinischen Zu- stande, sondern auch durch seine ciiemische Zusammensetzung, welche derartig ist, dass man den Pajsbergit als Jlittclglied zwi- schen dem Maiiganliiesel vim Langhunslcyttn und dem bei Reat de minas de Fetela*) in Mexico vorkommenden, Rustamit ge- nannten Mineral betrachten kann.

Den rothen Mangankiesel und mehrere aiidere von diesen Mineralien auf den Augit zuriickzufiihren, mag wohl in krystallo-

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*) In der Ahhandlung von E h e l m a n wird der Fundort des Busta- mits Tetalr genannt. S. dies. Journ. XXXVII, 237. hnmerk. d. Uebers.